Christus verzeiht nicht einfach so, weil die Sünde nicht ganz so schlimm ist. Es ist arg böse und arg schlimm zu sündigen, jede Sünde, jede einzelne. Das müsste man ja schon eigentlich daran erkennen, wie hoch der Preis ist, den Christus für unsere Sünden bezahlt hat. Er hat sich dafür kreuzigen lassen. Christus sagt nirgends, eieiei, du armer, du musstest ja sündigen, ich hab dich in eine Welt gesetzt in der dir nichts anderes übrig blieb. Die anderen waren ja so böse zu dir und ich hab mich nicht um dich gekümmert, sodaß du ja sündigen musstest. Nun mach ich das wieder gut, was ich dir angetan habe und zahl für deine Sünden, für die ich ja eigentlich selber verantwortlich bin und lass mich kreuzigen.guatuso hat geschrieben:Ich habe also gelernt auch verzeihen zu koennen, auch Nachsicht ueben zu koennen, auch im schlimmsten Verbrechen noch immer das Kind Gottes zu sehen, das auf den falschen Weg kam.
Und diese Einstellung begleitet mich mein Leben lang. Du magst es fuer Unchristlich halten (was ich aber jetzt nicht annehme!) . Dann, ehrlich gesagt, moechte ich, obwohl ich tief und fest weiss, dass es unseren Herrgott und seinen Sohn Jesus Christus gibt, dann aber moechte ich diese Form des Christentums nicht, das weder Verzeihen noch noch Guete kennen will.
Gott verzeiht die fürchterlichen Sünden, die wir mit freiem Willen begangen haben, wenn wir bekennen, daß wir böses getan haben. Er verzeiht dem (übrigens reichen) Zöllner der umkehrt. Er verzeiht Maria Magdalene (ebenfalls eine reiche Frau) die sich ihrer Schuld bewusst wird und weint. Er verzeiht nicht dem Sünder, sondern er verzeiht dem reuigen Sünder.
Die Formeln "Der musste doch sündigen", "dem armen ist ja nichts anderes übriggeblieben als Gott zu beleidigen" funktionieren nicht. Das kannst du zwar vertreten, du hast ja einen freien Willen so hoffe ich mal (obwohl du ausführlich erklärst woher das kommt warum du so denkst und ihn damit wohl wegreden willst), nur taugt das zu nichts Gutem. Das freut den Teufel und schmeichelt dem Sünder.
Sonst nichts.