Wie dem auch sei, von einer Vielseitigkeit lese ich in dem Artikel nichts. Und sooo wahninnig interessiert mich dieser Wollbold jetzt auch wieder nicht, aber hier noch einmal ein Zitat:HeGe hat geschrieben:Wollbold kritisiert doch gerade die Einseitigkeit, die heute vorherrscht, wo das früher primär väterliche Priesterbild völlig zugunsten der "Brüderlichkeit" und "Mütterlichkeit" aufgegeben wird. Insofern fordert er genau die Vielseitigkeit, die du auch gerne haben möchtest, wenn er dafür plädiert, hier nicht das sprichwörtliche Kind mit dem Bad auszuschütten und in andere Extreme umzuschlagen.Lacrimosa hat geschrieben:Ich will noch einmal auf den Kontext verweisen. Es ging um Pastoraltheologe Wollbold und einem Ideal, das von einem väterlichen Priesterbild ausgeht, dessen Autorität die Kinder Gottes demütig anerkennen sollen. Weder das Streben habe ich in Frage gestellt, noch die einhundertprozentige Erfüllung eines Ideals habe ich gefordert. Ich habe darüber nachgedacht, dass dies ein einseitiges Bild sein könnte, angesichts einer pluralistischen Gesellschaft von heute, die sich mit Hierarchien schwertut. Overkott hat das dann auch noch einmal anhand derer Personen verfeinert, die Jesus vorgefunden hatte.
Die Ablehnung des "Väterlichen" im hergebrachten Sinn ist aber kein singulär kirchliches Problem, da ist dir recht zu geben und eine gewisse pastorale Klugheit und Reaktion in der Form der Verkündigung ist sicher notwendig. Aber man muss diese Konzepte auch immer auf ihre Wirksamkeit prüfen und bislang scheint mir der angepasst-einfühlsame Priester noch nicht so sehr der immense Erfolg zu sein.
Das Plädoyer für das Vaterbild des Priesters endete mit der Feststellung, dass hier das Vorbild entscheidend sei, nämlich: „Priester, die mit allen Fasern ihrer Existenz geistliche Väter sind, und Gläubige, die die Demut aufbringen, als Kinder Gottes vertrauensvoll ihre Autorität im Namen des Herrn anzuerkennen, wertzuschätzen und sie so zu tragen und zu stützen.“