Reinhard hat geschrieben:Das was Paulus da ausführt, gilt grundsätzlich für jeden Auferstandenen, also auch für uns, wenn es soweit ist.
So ist es. Wenn auch Ratzinger sich hier scheint's zunächst auf den Ersten der Auferstandenen bezieht.
Reinhard hat geschrieben:Und das beruht ja gerade
nicht auf einer Privatoffenbarung, sondern auf der Hl. Schrift, die nach katholischem Glauben Gottes Wort
ist (cf.
KKK 135 ff).
Eben. Und laut Schrift ist das Grab leer und suggeriert sehr wohl eine "wiederbelebte Leiche", wenn auch nicht "bloß" eine "wiederbelebte Leiche".
Reinhard hat geschrieben:Darüber sollten wir also im katholischen Kontext nicht mehr diskutieren müssen.
Ja. Das Grab ist leer. Christus ist auferstanden. Ratzinger aber diskutiert.
Reinhard hat geschrieben:Freilich - um das glauben zu können, dafür ist die eigene, persönliche Gotteserfahrung sehr hilfreich.
Das Wort Gotteserfahrung bezeichnet etwas nicht Mitteilbares. Solches hat für die Kirche, den Glauben usf. i.a. keinerlei Bedeutung.
Reinhard hat geschrieben:Was ich oben mit dem Begriff der Entropie schon andeutete, so können wir Heutigen mit unserem größeren Hintergrundwissen den Hl. Paulus nur bestätigen, dass der Auferstehungsleib von einem anderen, außerkosmischen Wesen sein muss, so wie er sagt, weil dieser Leib sonst niemals den entropiebedingten Untergang unseres Universums überleben könnte. Grundsätzlich nicht !
Die Vergänglichkeit alles Irdischen war den Alten bereits bekannt. Dass man sie heute formal und mathematisch präzise aus dem Kausalitätsgesetz herleitet, ist schön, aber nicht wirklich neu. Die zugrundeliegenden Ideen kannte wohl Salomo schon. Daraus folgt allerdings keineswegs, dass der Auferstehungsleib nicht wieder nur ein vergänglicher Leib ist. Auch aus den Berichten in den Evangelien über diverse Eigenschaften dieses Leibs folgt nicht, dass es sich um einen unvergänglichen Leib handelt. Es ist dem vergänglichen Menschen prinzipbedingt unmöglich per Beobachtung festzustellen, dass ein Leib unvergänglich sei. Dass derselbe Leib unvergänglich ist, folgt nicht aus der Erfahrung der Jünger, das wissen wir bloß durch Offenbarung.
Reinhard hat geschrieben:Unser heutiges Wissen untermauert also eher die biblische Überlieferung, als dass es ihr den Boden wegzöge.
Dem "also" stimme ich nicht zu, ansonsten aber schon. Der Erfolg der modernen Technik basiert auf der strikten Anwendung des Kausalitätsgesetzes. Und dieser Erfolg bestätigt Platon und insbesondere Aristoteles, bzw. auch den gesunden Menschenverstand aller Zeiten, während Kant&Co., später Heidegger, die Aufklärer, als Deppen dastehen. Ebenso die modernen Theologen, die auf demselben Deppentum aufbauen.