3Sat: Des Einsteins neue Kleider

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overkott
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3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Aus Anlass des bevorstehenden 100-sten Geburtstages von Prof. Dr. Albert Einstein setzt sich 3Sat kritisch mit dessen Irrtümern auseinander. Dazu versuchen wir, folgenden Text zu verstehen:

"Einsteins Irrtümer
Die Relativitätstheorie auf dem Prüfstand

Vor 100 Jahren, am 25. November 1915, legte Einstein der Preußischen Akademie der Wissenschaften seine Grundidee einer allgemeinen Relativitätstheorie vor. Seit die Theorie 1916 veröffentlicht wurde, gehört sie zu den am besten etablierten Fundamentaltheorien der Naturwissenschaften."

# Seine Grundidee gehört zu den "am besten etablierten Fundamentaltheorien": Laut Duden heißt "etabliert: 1. herkömmlich, traditionell 2. festgesetzt, breitgemacht". Inzwischen ist Einsteins Grundidee traditionell und am besten ( vermutlich: am weitesten ) verbreitet.

"Verblüffend daran ist, dass Einsteins Überlegungen zunächst mathematischer Natur waren, obwohl sie das physikalische Verhältnis von Materie zu Raum und Zeit beschreiben und eine Theorie der Gravitation beinhalten."

# Der Text legt einen Gegensatz nahe zwischen Mathematik und Physik bzw. zwischen mathematischer Natur und physikalischem Verhältnis. Das Verhältnis von Materie zu Raum und Zeit unterstellt, dass Raum und Zeit ebenfalls Substanzen sind, wobei eigentlich gemeint ist, dass Raum und Zeit Eigenschaften der Materie sind, welche die Position, Ausdehnung und Bewegung von Materie betreffen.

"Manche Ergebnisse, die die mathematische Theorie voraussagte, konnten im Experiment erst Jahrzehnte später empirisch überprüft werden."

# Deutlich wird jetzt, dass mit dem Gegensatz von Mathematik und Physik der relative Gegensatz von Theorie und Experiment gemeint ist.

"Die Konstante nur vermeintlich falsch?
Einmal allerdings sprach Einstein selbst von einem großen Irrtum, den er begangen habe. Seine Theorie hatte nahegelegt, dass sich das Universum entweder ausdehnen oder zusammenziehen würde."

# Der Begriff "Universum" wird hier als bekannt vorausgesetzt und daher nicht weiter definiert. Der Begriff bedeutet laut Wikipedia "All" oder "Alles" oder "Einheit" oder "Ganzes". Wenn sich das Ganze ausdehnen oder zusammenziehen können soll, muss es sich in einem anderen Raum befinden, gegenüber dem man die Expansion oder Kontraktion des Ganzen messen kann. Dann aber wäre es nicht mehr das Ganze, sondern Teil einer höheren Ordnung, des eigentlichen Ganzen.

"Damals ging man jedoch davon aus, dass das Universum statisch ist."

# Daher ist die klassische Begrifflichkeit und entsprechende logische Konsequenz korrekt. Das Ganze ist per Definition konstant.

"Einstein änderte daraufhin seine Gleichungen, indem er eine Konstante einführte, die den vermeintlich 'falschen' Schluss beseitigte."

# Man darf annehmen, dass er dabei eher intuitiv den Mangel der Konstante empfunden, als die definitorische Voraussetzung verstanden hätte.

"Heute ist die zunehmende Ausdehnung des Universums unbestritten – und Einstein hatte aufgrund der neuen Ergebnisse seinen Irrtum korrigiert und die Konstante entfernt."

# Ein fataler Fehler. Einstein hätte simpel feststellen müssen, dass theoretisch erst eine Konstante eine Relation möglich macht. Man braucht also einen Maßstab, um messen zu können. Er hätte also bei seinem Leisten bleiben sollen.

"Inzwischen spricht manches dafür, dass die Konstante dennoch ihre Berechtigung hat."

# Eben. Der Mangel an philosophischer Reflexion wird Physikern mehr und mehr bewusst.

"Im Kern verweist sie auf die späteren Entdeckungen von sogenannter 'dunkler Energie' und 'dunkler Materie', deren Existenz nahelegt, zentrale Konzepte Einsteins wie die Raumzeit neu zu überdenken."

# Ohne uns auf die physikalischen Metaphern, also die Metaphern der Fachsprache einzulassen, muss man Einstein Recht geben, dass das Denken des Universums als Einheit impliziert, auch Raum und Zeit prinzipiell als Einheit zu verstehen, die erst in der Konsequenz differenziert wird.

"Einsteins Konzepte müssen neu überdacht werden"

# Das ist sicherlich richtig.

"Die Idee, dass es Irrtümer in Bezug auf die allgemeine Relativitätstheorie geben könnte, ist so alt wie die Theorie selbst. Doch gibt es heute gute Argumente, neu nachzudenken – nicht nur mit Blick auf die Unverträglichkeit der Relativitätstheorie mit einer anderen, weithin anerkannten physikalischen Grundtheorie, der Quantenphysik."

# Sicherlich muss man mit Blick auf das Verständnis des Universums als der theoretischen primären Konstanten 1 und weiteren ( untergeordneten ) Konstanten oder diskreten ( definierten ) Werten das Verhältnis von Relativitätstheorie und Quantenphysik als unterschiedliche Perspektiven auf das selbe Phänomen der Ordnung ( Kosmos ) im All verstehen.

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

# Im Hinblick auf die theoretische und empirische Betrachtung des Alls können wir feststellen:

Theoretisch ist das All unbegrenzt, empirisch nicht.

Dieser Unterschied hängt damit zusammen, dass der Physiker Grenzenlosigkeit denken, aber nicht messen kann.

Das All entzieht sich daher der empirische Erforschung.

Im Gegensatz zum Universum selbst, können wir nur Teile von ihm empirisch untersuchen.

Theoretisch können wir jedoch mehr über das Universum aussagen, als nur seine Unbegrenztheit:

So ist das Universum konstant, weil die Grenzenlosigkeit sich nicht verändert, während Teile sich in ihrer raumzeitlichen Begrenzung ( wie langsam auch immer ) verändern.

Auch hat das Universum wegen der Grenzenlosigkeit keine Mitte.

Die Relativität der Betrachtung ergibt sich daraus, dass der Physiker seinen Standpunkt der Betrachtung der Himmelskörper selbst wählt.

Er fixiert die Bezugsgröße auf die Erde, die Sonne oder einen anderen Himmelskörper. Oder er nimmt mehrere Standpunkte ein, etwa wie der Kameramann eine Szene mit Schuss und Gegenschuss filmt.

Theoretisch können wir die Konstante 1 für das Universum auch daher erklären, dass der Faktor 0 die Konstante negieren würde, ein Faktor kleiner als 1 die Konstante teilen, ein Faktor größer als 1 die Konstante multiplizieren würde. Die Konstante 1 besagt jedoch, dass es das größte Ganze, also das All nur einmal gibt. ( Theologen können mit dem gleichen Argument Gott mit der Konstante 1 bezeichnen. )

Theoretisch ist das All in seiner Grenzenlosigkeit unendlich und ewig, während Teile des Universums raumzeitlich begrenzt sind.

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

# Über das Universum und seine Teile können wir sagen:

Der Einmaligkeit des Universums entspricht die Unzähligkeit seiner Teile.

1 U = x T

oder verkürzt:

1 = x

Während das Universum konstant ist, sind seine Teile variabel.

Gleichwohl ist das Verhältnis der Teile zum Universum ebenfalls konstant.

Konkret ausgedrückt: Die Sonne ist vom Universum nicht weiter entfernt als die Erde.

Das Verhältnis der Teile des Universums untereinander ist variabel.

Es gibt kein Außerhalb des Universums.

Kein Teil geht dem Universum verloren.

Das Universum hat nur ein Inneres.

Es umfasst und durchdringt als unbegrenzter Raum die Materie und ihr Gegenteil.

Das Universum ist nicht leer. Es ist kein Vakuum.

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Jarom1
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Jarom1 »

Ich habe die Sendung gestern auch verfolgt. Da ich Deine Ausführungen, insbesondere im letzten Beitrag, nicht nachvollziehen kann, gehe ich darauf nicht ein. Aber vielleicht ein paar Punkte zur Diskussion:

- Die Relativitätstheorie steht und fällt mit der Aussage, dass es keinen absoluten Bezugsrahmen gibt. Das Fehlen eines solchen Bezugrahmens wäre noch nachzuweisen.
- Es gibt zumindest begründete Zweifel an der Expansion des Universums, da die beobachtete Rotverschiebung andere Ursachen haben kann als die zunehmende Entfernung der Objekte. Hierzu empfehle die Bücher von Halton Arp, insbesondere "Seeing Red". Arp weist nach, dass Objekte in räumlicher Verbindung stehen, obwohl sie unterschiedliche Rotverschiebungen aufweisen.
- Auch der Nachweis der Relativitätstheorie durch die Ablenkung des Lichts ferner Sterne durch die "Krümmung der Raumzeit" der Sonne bei der Sonnenfinsternis 1919 wäre zumindest nachzuprüfen. Schließlich ist Licht ein elektromagnetisches Phänomen, das mit dem Magnetfeld der Sonne interagieren kann, so dass die Ablenkung des Lichts der Sterne ggf. elektromagnetische - und nicht gravitationsbedingte - Ursachen haben könnte.
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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

# Das Universum existiert, also erscheint durch seine Teile.

Das Universum ist also die Existenz, die durch die Teile teilweise erscheint.

Da das Universum unermesslich ist, sich also nicht messen lässt, ist es empirisch nicht nachweisbar.

Der Nachweis des Universums erfolgt theoretisch per Definition:

Das Universum ist also die Gesamtheit der Erscheinungen und von daher die Existenz selbst.

# Das All ist physikalisch als Gesamtheit der Anfang und das Prinzip der Erscheinungen.

Aus ihm gehen alle seine Teile hervor.

Das Universum hat im Teil sein Ende, Ziel, Zweck und Finale.

Entsprechend der Vielzahl der Teile gibt es viele Enden und Ziele.

Da das All als Anfang seine Teile überdauert und ihm keines verloren geht, kehren die Teile bei Erlöschen zu ihrem Anfang zurück.

Damit haben die Teile ihrerseits im Universum nicht nur ihren Ursprung, sondern auch ihr Ziel.

# Alle Teile des Universums sind kleiner als dieses.

Das einzige Teil, das gleich groß ist wie das Universum, ist das Universum.

Diese 1 / 1 - Beziehung besagt, dass das Ganze durch sich selbst teilbar ist.

Physikalisch gesehen, hat sich das Universum selbst als Ursache und Ziel und damit seinen Selbstzweck als höchsten Zweck.

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Jarom1
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Jarom1 »

Wie gesagt, ich kann Deinen Gedanken aufgrund der Formulierung nicht ganz folgen. Deine Sätze scheinen mir sehr neuplatonisch gefärbt zu sein, da das Universum seine "Teile" irgendwie durch Emanation erzeugt.
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Protasius
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Protasius »

Wie kann etwas Ursache seiner selbst sein? Mir scheint, du vergottest das Universum.
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Isidor_von_Sevilla
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

Protasius hat geschrieben:Wie kann etwas Ursache seiner selbst sein? Mir scheint, du vergottest das Universum.
Das ist lediglich die Folge seines rein immanentistischen Gottesbildes! :|
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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Niels
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Niels »

@Ovi
Ist das Weltall unendlich?

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Jarom1 hat geschrieben:Ich habe die Sendung gestern auch verfolgt. Da ich Deine Ausführungen, insbesondere im letzten Beitrag, nicht nachvollziehen kann, gehe ich darauf nicht ein. Aber vielleicht ein paar Punkte zur Diskussion:

- Die Relativitätstheorie steht und fällt mit der Aussage, dass es keinen absoluten Bezugsrahmen gibt. Das Fehlen eines solchen Bezugrahmens wäre noch nachzuweisen.
Das Universum ist als Ganzes der Bezugsrahmen seiner Teile. Das Ganze ist absolut, die Teile sind relativ zum Ganzen und untereinander. Das Leugnen des Universums als Zusammenhang seiner Teile, würde die Physik in zusammenhanglosen Unsinn zerfallen lassen. Das Universum ist also die Denkvoraussetzung der Astro-Physik.
- Es gibt zumindest begründete Zweifel an der Expansion des Universums, da die beobachtete Rotverschiebung andere Ursachen haben kann als die zunehmende Entfernung der Objekte. Hierzu empfehle die Bücher von Halton Arp, insbesondere "Seeing Red". Arp weist nach, dass Objekte in räumlicher Verbindung stehen, obwohl sie unterschiedliche Rotverschiebungen aufweisen.
Man kann versuchen, dass Universum auf die Distanz seiner beobachtbaren Teile zu reduzieren. Das ist natürlich auch eine Definitionsfrage. Die Minderdefinition des Universums würde dem Begriff und dessen Anspruch, das Ganze zu bezeichnen, nicht gerecht.

Die Expansion als zunehmende Entfernung von Himmelskörpern zueinander kann natürlich nicht auf das Universum als Ganzes bezogen werden, das in seiner Unüberschaubarkeit den Rahmen empirischer Beobachtung übersteigt. Pars pro Toto-Indizienbeweise zeigen und beweisen damit jedenfalls nie das Universum als Ganzes. Das Universum als Ganzes ist eine gedachte, also logische Voraussetzung.
- Auch der Nachweis der Relativitätstheorie durch die Ablenkung des Lichts ferner Sterne durch die "Krümmung der Raumzeit" der Sonne bei der Sonnenfinsternis 1919 wäre zumindest nachzuprüfen. Schließlich ist Licht ein elektromagnetisches Phänomen, das mit dem Magnetfeld der Sonne interagieren kann, so dass die Ablenkung des Lichts der Sterne ggf. elektromagnetische - und nicht gravitationsbedingte - Ursachen haben könnte.
Das Universum als unbegrenzt zu denken, schließt die Krümmung der Raumzeit aus, da diese Krümmung eine Grenze darstellen würde. Die Krümmung der Raumzeit ist allenfalls ein Hinweis auf die begrenzte Wahrnehmung und Darstellungsmöglichkeit empirischer Physik.

Tatsächlich kann man Licht als Teil des Universums als raumzeitlichen Zusammenhang von Projektor, Reflektor und Rezeptor verstehen. Am Reflektor trifft die Lichtenergie auf die Energie des Reflektors, wodurch Licht eine neue Richtung erhält. Die Ablenkung des Lichts ist also durch den Zusammenhang von Elektromagnetismus und Gravitation bedingt.

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Jarom1 hat geschrieben:Wie gesagt, ich kann Deinen Gedanken aufgrund der Formulierung nicht ganz folgen. Deine Sätze scheinen mir sehr neuplatonisch gefärbt zu sein, da das Universum seine "Teile" irgendwie durch Emanation erzeugt.
Man kann Universum als Ineinsgekehrtes oder Einheit ( des Ganzen ) übersetzen und Kosmos als Ordnung ( im Universum ). Das geht heute jedoch munter durcheinander. Und man kann den anderen nur mit viel Wohlwollen verstehen, indem man ihm etwas anderes unterstellt, als er gesagt hat.

Die Lehre vom Ganzen und seinen Teilen, nach der die Teile aus dem Ganzen hervorgehen und nicht umgekehrt, bedeutet in der Physik das im Universum Sterne entstehen und verglühen und nicht das Universum durch Sterne entsteht.

Die Bezeichnung der Teile im Universum erfolgt relativ willkürlich. Die simpelsten Teile des Ganzen bilden ein Gegensatzpaar. Diese Teile können Materie und Gegenmaterie sein oder abstrakter: Existenz und Potenzial. Die beiden grundlegenden Teile bedingen sich jeweils wechselseitig: Existenz ist realisiertes Potenzial, Potenzial ist nicht realisierte Existenz. Man kann natürlich feiner unterteilen, Materie und Gegenmaterie differenzieren, sowie Kräfte und Gegenkräfte. Unter Umständen versteht man dann die Interaktion von Elektromagnetismus und Gravitation besser, stellt eventuell fest, dass sich beides als Gegensatzpaar verstehen lässt, wonach Gravitation auch elektromagnetisch beschrieben werden kann.

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Niels
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Niels »

Müssen die Materie- und Antimaterieteilchen, so sie denn im Weltall irgendwie unterwegs sind, auch Maut bezahlen? :detektiv:

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Protasius hat geschrieben:Wie kann etwas Ursache seiner selbst sein? Mir scheint, du vergottest das Universum.
Das ist ein theologisch wichtiger Hinweis. Der Theologe kann dem Physiker sagen: Was du Universum nennst, nennen wir Gott.

Außer natürlich in Weihnachtsliedern, wo der Schöpfer in Windeln liegt.
Zuletzt geändert von overkott am Freitag 6. November 2015, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Niels
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Niels »

overkott hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Wie kann etwas Ursache seiner selbst sein? Mir scheint, du vergottest das Universum.
Das ist ein theologisch wichtiger Hinweis. Der Theologe kann dem Physiker sagen: Was du Universum nennst, nennen wir Gott.
Pantheismus? :hmm:

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Niels hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Wie kann etwas Ursache seiner selbst sein? Mir scheint, du vergottest das Universum.
Das ist ein theologisch wichtiger Hinweis. Der Theologe kann dem Physiker sagen: Was du Universum nennst, nennen wir Gott.
Pantheismus? :hmm:
Paulinischer urchristlicher Pantheismus.

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Niels
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Niels »

Pantheismus oder Panentheismus, das ist hier wohl die Frage... :anton:

Wenn ich Deine Beiträge so lese und auch nur ansatzweise verstehe (dessen ich mir nicht sicher bin), neige ich zu letzterem...

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Protasius
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Protasius »

overkott hat geschrieben:Das Universum als unbegrenzt zu denken, schließt die Krümmung der Raumzeit aus, da diese Krümmung eine Grenze darstellen würde. Die Krümmung der Raumzeit ist allenfalls ein Hinweis auf die begrenzte Wahrnehmung und Darstellungsmöglichkeit empirischer Physik.
Eine unbegrenzte Fläche kann sehr wohl gekrümmt sein. Bei negativer Krümmung ist das z.B. mit einer in einen dreidimensionalen Raum eingebetteten zweidimensionalen Sattelfläche veranschaulichbar. Bei positiver Krümmung bleibt einem leider nur der Spruch von Dr. Emmett Brown aus Zurück in die Zukunft: "Du mußt vierdimensional denken!", denn das funktioniert in drei Dimensionen nicht.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Niels hat geschrieben:Pantheismus oder Panentheismus, das ist hier wohl die Frage... :anton:

Wenn ich Deine Beiträge so lese und auch nur ansatzweise verstehe (dessen ich mir nicht sicher bin), neige ich zu letzterem...
Das interdisziplinäre Gespräch Theologie / Physik kann die Schnittstelle im Prinzip beschreiben, gleichwohl bleiben die Fachbereiche relativ eigenständig. Hier geht es maßgeblich um Physik: das Universum als grenzenlose und damit absolute Einheit aller seiner relativen Teile.

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Protasius hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Das Universum als unbegrenzt zu denken, schließt die Krümmung der Raumzeit aus, da diese Krümmung eine Grenze darstellen würde. Die Krümmung der Raumzeit ist allenfalls ein Hinweis auf die begrenzte Wahrnehmung und Darstellungsmöglichkeit empirischer Physik.
Eine unbegrenzte Fläche kann sehr wohl gekrümmt sein. Bei negativer Krümmung ist das z.B. mit einer in einen dreidimensionalen Raum eingebetteten zweidimensionalen Sattelfläche veranschaulichbar. Bei positiver Krümmung bleibt einem leider nur der Spruch von Dr. Emmett Brown aus Zurück in die Zukunft: "Du mußt vierdimensional denken!", denn das funktioniert in drei Dimensionen nicht.
Das Universum als grenzenlose Kugel zu denken, wäre vielleicht Nikolaus von Kues möglich gewesen. Dieser Krümmungsgedanke ist jedoch viel zu konkret. Abstrakter ausgedrückt ist das Universum der Zusammenhang infiniter Teile. Selbst wenn man diese Teile in zwei Gruppen zusammenfasst, die sich wechselseitig bedingen, ist jedoch theoretisch trotzdem möglich, die Teilung unendlich fortzusetzen.

Empirisch wird man sich freilich mit der Rundumsicht ins Universum begnügen. Soweit die Himmelskörper die Grenzen des wahrnehmbaren Universums markieren und ungleich im Universum verteilt sind, muss die gekrümmte Raumzeit nicht einmal als zweidimensional entfaltete Kugel gedacht werden, sondern kann ein ziemlich unregelmäßiges Gebilde beschreiben.

Tinius
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Tinius »

overkott hat geschrieben:Aus Anlass des bevorstehenden 100-sten Geburtstages von Prof. Dr. Albert Einstein setzt sich 3Sat kritisch mit dessen Irrtümern auseinander.
Albert Einstein wurde 1879 geboren.

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Niels
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Niels »

Tinius hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Aus Anlass des bevorstehenden 100-sten Geburtstages von Prof. Dr. Albert Einstein setzt sich 3Sat kritisch mit dessen Irrtümern auseinander.
Albert Einstein wurde 1879 geboren.
Wahrscheinlich geht es um das 100-jährige Jubiläum der Erfindung der Relativitätstheorie... :hmm:
Das kann man ja schonmal verwechseln... :emil:

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Niels hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Aus Anlass des bevorstehenden 100-sten Geburtstages von Prof. Dr. Albert Einstein setzt sich 3Sat kritisch mit dessen Irrtümern auseinander.
Albert Einstein wurde 1879 geboren.
Wahrscheinlich geht es um das 100-jährige Jubiläum der Erfindung der Relativitätstheorie... :hmm:
Das kann man ja schonmal verwechseln... :emil:
Irren ist einsteinisch. Das wussten schon die Römer.

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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Um einen Zusammenhang von Raum und Zeit zu verstehen, rechnen wir einfach eine Entfernung bei konstanter Geschwindigkeit in Zeit um.

Bei 3 Stundenkilometer ist also ein Auto in 3 Kilometer Entfernung 1 Stunde entfernt. Sollten wir das Auto in dieser Entfernung per Foto mit Zeitverzögerung sehen, ist die Rauminformation bereits veraltet.

Raumzeit erleben wir sehr intensiv bei der Live-Übertragung eines Fußballspiels per Satellit und DVB-T. Im Vergleich zum Stadionzuschauer leben Fernsehzuschauer in der Vergangenheit. Zuschauer mit Zimmerantenne sehen relativ alt aus.

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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

# Eine wichtige Frage ist natürlich der Urknall, dessen Schallwellen viele Physiker bis heute hören zu meinen.

Wie entstehen aus Unendlichkeit und Ewigkeit Raum und Zeit, wenn nicht durch willkürliche Festlegung von Anfang und Ende?

Bestand das Universum mit seinem Kosmos schon vor uns oder legen wir als Physiker selbst Anfang und Ende fest?

Sollten wir Anfang und Ende festlegen - reden wir dann über das Universum oder über das Weltbild unserer Kosmologie?

Ist also das Universum von selbst aus der initialen Supernova eines bis dahin ewig unendlich kleinen, unendlich schweren Sterns heraus entstanden und hat dabei Raum und Zeit gleich mit hervorgebracht?

Oder ist die Urknalltheorie einfach nur ein Ceteris-paribus-Modell, weil wir den vernachlässigbaren? Rest einfach nicht wissen ( wollen ).

Dürfen wir als Physiker es uns im Inneren des raumzeitlich gekrümmten Ballons unserer Erkenntnis in Form eines Elfenbeinturms gemütlich machen und dessen vernachlässigbare Außenwelt dem Schöpfer oder der Vanitas überlassen?

Interessieren wir uns für den Motor und Beweger der Entwicklung oder beschreiben wir, was bisher geschah, nur aus der Perspektive passiver Objektivität? Fragen wir also nach dem Grund oder nur nach der Wirkung?

Betrachten wir die Urknalltheorie mal als Theorie nicht der Entwicklung des ewigen Universums, sondern als Betrachtung der Ausbreitung von Materie im Universum, die wir durch Extrapolation der Entfernung von mindestens drei Himmelskörpern vermuten.

Wie bezeichnen wir den dabei vernachlässigten, nicht materiellen Teil des Universums?

Verdichtet sich durch die Abnahme der Dichte von Materie der nichtmaterielle Raum?

Von der Betrachtung eines konstanten, absolut Ganzen her bleibt das Universum immer im Gleichgewicht. Die Gesamtdichte bleibt konstant. Die Energie des Ganzen bleibt konstant.

Auch wenn ein Himmelskörper durch Erlöschen seiner Existenz sein Potenzial wieder freigibt, bleibt die ewige Summe von Potenzial und Existenz gleich.

Das Universum befindet sich nicht in einem Multiversum, sondern umgekehrt. Es dehnt sich nicht aus und zieht sich nicht zusammen. Geburt und Tod eines Sterns, Explosion und Verdichtung von Materie findet im Universum statt. Aber das Universum selbst erleidet dadurch keinen Kratzer. Das All bleibt sich selbst immer gleich.

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Protasius
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Protasius »

Seit wann bist du Physiker, daß du dieses "wir als Physiker" einfach so gebrauchst?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Protasius hat geschrieben:Seit wann bist du Physiker, daß du dieses "wir als Physiker" einfach so gebrauchst?
Wir sind Physiker, wenn wir uns ernsthaft mit dem Einwand gegen neuere Versuche einer Destruktion des Begriffs Universum auseinander setzen. Als Physiker sollten wir den Begriff als Fremdwort für All ernst nehmen und nicht so tun, als könnte die Moderne das Wort All und Teil einfach beliebig austauschen und diesen geheimnisvollen Tausch als Novum der Erkenntnis verkünden.

Isidor_von_Sevilla
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

Protasius hat geschrieben:Seit wann bist du Physiker, daß du dieses "wir als Physiker" einfach so gebrauchst?
Um Physiker zu sein, braucht man - so zumindest die vermutliche Ansicht Deines Vorredners - lediglich physisch anwesend zu sein! :narr:
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

overkott hat geschrieben:Auch hat das Universum wegen der Grenzenlosigkeit keine Mitte.

Die Relativität der Betrachtung ergibt sich daraus, dass der Physiker seinen Standpunkt der Betrachtung der Himmelskörper selbst wählt.

Er fixiert die Bezugsgröße auf die Erde, die Sonne oder einen anderen Himmelskörper. Oder er nimmt mehrere Standpunkte ein, etwa wie der Kameramann eine Szene mit Schuss und Gegenschuss filmt.
Noch ein paar Anmerkungen zum Zentrismus:

Die konstante Grenzenlosigkeit des Universums im Gegensatz zur variablen Begrenzung empirischer Erkenntnis im Hinblick auf den Abstand von Himmelskörpern zu einander, besagt, dass das Universum theoretisch eine Vielzahl subjektiver Mitten, aber keine objektive Mitte hat, während Empiriker mit der Begrenzung automatisch die Mitte mitdenken.

Aber wo liegt die empirische Mitte des Universums?

Zentrismus geht von der Idee gleicher Abstände in alle Richtungen aus. Die Abstände sind gleich, wenn sie als Konstante gleich sind, wenn sie als Variabel gleich sind oder unendlich gleich sind.

In einem unbegrenzten Raum ist die Mitte als Bezugsgröße eine relative Konvention, auf die sich Forscher festlegen.

Das kann die Sonne sein im Hinblick des Kreisens der Planeten. Das kann aber auch die Erde sein im Hinblick auf die Entfernung der Planten zum Teleskop.

Mit der Relativitätstheorie gewinnt auch der Geozentrismus wieder seine Berechtigung.

Homozentrismus und Geozentrismus besagen, dass der Beobachter in alle Richtungen gleich weit schaut.

Isidor_von_Sevilla
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

overkott hat geschrieben:Aber wo liegt die empirische Mitte des Universums?
Die liegt dort, wo der feste Punkt ist: :doktor:
Gebt mir einen festen Punkt, und ich hebe die Welt aus den Angeln!
(Archimedes)
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Aber wo liegt die empirische Mitte des Universums?
Die liegt dort, wo der feste Punkt ist: :doktor:
Gebt mir einen festen Punkt, und ich hebe die Welt aus den Angeln!
(Archimedes)
Was Archimedes da wirklich gesagt hat, steht in den Sternen. Als Orignal ist überliefert:

δος μοι που στω και κινω την γην

Mit ein bisschen Google-Kenntnissen wissen wir, dass sein Spruch irgendwas mit Kino zu tun hatte:

Gib mir, dass, ob das Land KINO oder nicht

Mit theologischer Übersetzungskunst lesen wir:

Gib mir [mal ein Telefonbuch], [auf] dass [ich sehen kann], ob das Land [Sizilien ein] KINO [hat] oder nicht.

Historisch-kritisch wissen wir, dass sich dieses Ereignis nach der Gründung Roms 753 vor Christus und vor der Zerstörung Jerusalems 70 nach Christus ereignet hat. Wir haben einen eindeutigen Textbeleg dafür, dass es zu dieser Zeit bereits ein κινω gab. Allerdings lesen wir im Kontext και κινω γην ( kai Kino gaen ). Wörtlich hat Archimedes gesagt:

Das mein Punkt, dass ich in kein Kino kann gehen.

Entweder hatte er keine Zeit ( weil er über die Hebelgesetze meditierte ) oder er hat das Fehlen eines Kinos in Syrakus bedauert.

Von Welt und Angeln ist jedenfalls nichts überliefert.

Isidor_von_Sevilla
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

overkott hat geschrieben:Was Archimedes da wirklich gesagt hat, steht in den Sternen.
Ja, wenn das so ist, dann brauchen wir zukünftig nur noch Astrologie zu betreiben, um zu erfahren wie es um die Welt steht! :roll:
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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overkott
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Re: 3Sat: Des Einsteins neue Kleider

Beitrag von overkott »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Was Archimedes da wirklich gesagt hat, steht in den Sternen.
Ja, wenn das so ist, dann brauchen wir zukünftig nur noch Astrologie zu betreiben, um zu erfahren wie es um die Welt steht! :roll:
Der Begriff Welt bedarf auch eingehender Betrachtung: Beginnen wir mit ethymologischen Erwägungen. Diese verweisen auf einen zeitlichen Ganzheitsbegriff, der uns an den Zusammenhang von Zeit und Raum erinnert. Eine ursprüngliche Übersetzung von Welt bedeutet Menschenalter, tautologisch: Zeitalter. Trotz klanglicher Ähnlichkeit müssen Alter und All nicht unbedingt das Selbe bedeuten, soweit Alter eben keinen Ganzheitsbegriff bezeichnet, sondern im Gleichklang mit alternieren Veränderung. Welt wird damit gewissermaßen zum zeitlichen Erfahrungshorizont des Menschen ( abstrakt ) oder eines Menschen ( konkret ). Konkret betrachtet, gibt es viele wachsende und schrumpfende Welten und Erfahrungshorizonte.

Ähnlich wie Welt klingt auch walten, vergleichbar mit Bereich und reichen, hinhalten, strecken, sich erstrecken. Welt wird damit vom Alter zur Reichweite, vom Erfahrungshorizont zum Aufenthaltsbereich. Im Gegensatz zu einer räumlichen Vorstellung von Staat, der Landkarten entsprechend zweidimensional gedacht wird, denken wir Welt dreidimensional oder mehrdimensional, wenn wir als Eigenschaften des Begriffs noch mehr Kriterien aufnehmen.

Häufig wird der Begriff auf die Erde beschränkt in Begriffen wie Weltkulturerbe, Welthandelsorganisation oder Weltmeisterschaft. Im Sinne des Ganzheitsbegriff verstehen wir darunter das All oder tautologisch das Weltall, wobei wir mit Weltuntergang oder Weltende das Ende des Menschenalters und damit aller Menschen meinen, unabhängig davon, ob nach dem Ende der Erde Sirius ein weißer Zwerg ist und der Herrgott anderswo wieder neue Sterne entstehen lässt.

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