Griechenland nach den Wahlen

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Torsten
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Torsten »

Caviteño hat geschrieben:man könnte die Welle der Frühverrentungen stoppen
Welle der Frühverrentungen

Die Frührentner machen es richtig und mit Vorbildcharakter. Die 25 Stundenwoche und erwerbsarbeiten bis maximal zum 50 Lebensjahr. Der Mittwoch als arbeitsfreier Tag. So müsste es laufen.

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Edi
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Wenn ich recht sehe, hat GR bereits um die 320 Millarden Schulden, jetzt sollen nochmals um die 80 Milliarden hinzukommen und selbst wenn GR mal ohne die Zinsen, die es zu zahlen hat, einen Überschuß machen sollte, wie sollte das Land je eine solche Summe ohne einen Schuldenschnitt wieder zurückzahlen können ? Wohl erst am Skt.-Nimmerleinstag.
Wobei ich Zweifel habe, ob die ELA-Kredite und die Target-II-Salden da bereits eingerechnet sind.
Die ELA-Kredite werden nicht wohl kaum dabei sein und die Target-II-Salden ganz sicher nicht. Hans-Werner Sinn hat vor einiger Zeit mal eine Aufstellung dazu gemacht und wenn ich nicht irre, waren da allein 600 Milliarden Target 2 dabei. Insgesamt kämen also rund 900 Milliarden heraus. GR hat doch bei deutschen Firmen haufenweise auf Pump gekauft. Die Firmen bekamen zwar ihr Geld, weil man Kredite aus dem EZB-System ziehen konnte, aber wenn das mal ausgeglichen würde, käme das grosse Erwachen.
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Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
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Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

Natürlich wird es wieder teurer. Nicht 8 Mrden, nicht 86 Mrden (wie bisher) - jetzt spricht man von 91,7 Mrden € Finanzbedarf:
Das berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ unter Berufung auf der Finanzbedarfsanalyse der Geldgeber. Demnach sollen in einer ersten Rate sollen noch im August 23 Milliarden Euro nach Athen fließen. Im September sollen weitere zwei Milliarden folgen, im Oktober dann 18 Milliarden Euro.
Was passiert mit dem Geld? Mit dem frischen Geld des Euro-Rettungsfonds ESM könnte Griechenland eine Rückzahlung an die Europäische Zentralbank (EZB) von 3,2 Milliarden Euro leisten, die am 2. August fällig wird. Zudem sollen die finanzschwachen griechischen Banken stabilisiert werden. Deren Kapitalbedarf werden in der Finanzbedarfsanalyse mit 25 Milliarden Euro angegeben.
Des Weiteren haben die Gläubiger eine Liste von 47 Sofortmaßnahmen aufgestellt. Dabei handelt es sich um so genannte „Prior Actions“, die Griechenland vor der Auszahlung der nächsten Tranche abarbeiten muss. Wie die „Welt“ berichtet, umfassen diese unter anderem das Streichen von Diesel-Subventionen für Bauern, das Einfrieren von Pensionen im öffentlichen Sektor, die Öffnung von Berufszweigen wie Notaren oder der Verkauf von Regionalflughäfen.
http://www.wallstreet-online.de/nachric ... arden-euro

(entspricht ca. 9. € je Grieche - davon ca. 2.4 € aus D., deutscher Anteil ca. 27% = 24 Mrden, jeder Deutsche sponsort mit ca. 3 €)

Unverantwortlich - zumal, wie aus dem Artikel der WELT hervorgeht, selbst das optimistischste Szenario mehr Grimm's Märchen als eine fundierte Analyse zu sein scheint. Dort rechnet man mit Privatisierungserlösen iHv fast 25 Mrden € :D - davon sollen - um den Lacher zu garantieren - 1 Mrden aus der Privatisierung der gr. Pleitebanken kommen. :freude: :kugel:

http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... chten.html

Wenn wundert es da, daß - justamente heute - vom Athener Statistikamt :D festgestellt festgestellt wurde, daß die Wirtschaft in GR während der letzten Monate gewachsen ist.... :kugel: :D

http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... chend.html

Das scheint aber keiner (bis auf die Statistiker in Athen) gemerkt zu haben, denn schließlich hatte man Reformauflagen abgelehnt. Mich erinnert das an die Ölfunde, die vor einigen Jahren - passend zu den Verhandlungen - gemeldet wurden. Auch das Öl muß wieder weggeflossen sein, als man es hochpumpen wollte.

Ach so - es könnte natürlich auch sein, daß man GR jetzt mit Geld vollpumpt. Das schlimmste was in den nächsten drei Jahren (also bis 218) passieren könnte, wäre, daß das Geld nicht reicht und ausgerechnet während der Wahl zum fr. Staatspräsidenten (Le Pen) oder vor der Bundestagswahl (beide in 217) GR wieder auf der Tagesordnung stehen würde.

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Edi
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Edi »

Im SPON habe ich geschrieben:

Daß Griechenland seine Schulden niemals vollständig zurückzahlen kann, pfeifen doch die Spatzen von den Dächern. Intern in der Politik und dem IWF und der EZB usw. ist das längst bekannt. Es wird nur nicht offiziell eingestanden, denn da müssten ja Merkel, Schäuble und die anderen beteiligten europäischen Regierungschefs und Finanzminister einräumen, daß die Steuerzahler ihres Landes erkleckliche Milliardensummen aufbringen müssen und verlieren. Geld das anderswo dringend fehlt. Das will man doch dem deutschen Wähler und Steuerzahler und auch den anderen europäischen Wählern und Steuerzahlern nicht zumuten und versucht das so lange wie möglich zu vertuschen. Daß das ein Riesenbetrug ist, müsste ja jedem einleuchten. Wenn ich heute im Radio höre, was dieser unsägliche Giegold, ein EU-Abgeordneter wieder sagte ohne aber auf die Konsequenzen hinzuweisen, geht mir das Messer in der Tasche auf. Der will in der Konsequenz genau das, daß noch mehr an Griechenland gezahlt wird. Woher das Geld kommt, wird von diesen fragwürdigen Grünen dem Volk aber nicht gesagt. Die denken, das Geld wächst auf den Bäumen.

Man kann nur noich sagen: Die jetzt in Europa herrschende Politikerklasse lügt und betrügt, wo es auch nur geht. Die lahmen und materiell verfetteten Kirchen schweigen aber dazu. Die gehen nach dem Motto: Die Herren beißen einander nicht.
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Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

GR erhält wieder viele Mrden und das muß man dem Volk "erklären". Dazu schreibt ein Journalist der FAZ, das GR kein Faß ohne Boden sei und erklärt es wie folgt:
Wenn die Rettungsgegner behaupten, gutem Geld werde schlechtes hinterhergeworfen, können sie damit nur die gut dreißig Milliarden Euro meinen, die Athen an „frischem“ Kapital bekommt. In dem Vorwurf schwingt mit, dass eine linksradikale Regierung bedenkenlos verbrät, was Steuerzahler andernorts sauer erarbeitet haben. Doch der Betrag, über den Alexis Tsipras überhaupt verfügen kann, ist viel kleiner. Knapp acht Milliarden fließen in den Staatshaushalt, um eine Barreserve zu bilden. Betonung auf Reserve. Tsipras darf damit nicht einfach seine Wähler beglücken. In den nächsten Jahren steht jede Ausgabe unter einem Veto der Geldgeber. Sie werden alle drei Monate prüfen, ob Athen die ambitionierten Sparauflagen einhält. Davon hängt dann jeweils ab, ob die nächste Rate fließt. Kein anderer Mitgliedstaat der Europäischen Union hat bisher einen so tiefen Eingriff in seine Entscheidungsgewalt ertragen müssen.
Jede Ausgabe steht "unter dem Veto der Geldgeber" - das war doch schon bisher auch der Fall - oder warum hat GR die Rate an den IWF nicht zurückgezahlt, obwohl noch Mittel zur Verfügung standen. Die wurden erst nach viel show freigegeben.

Wer glaubt denn wirklich, daß die Geldgeber GR den Geldhahn zudrehen würden - im Fall der Fälle?

Es sind diese Artikel, die wütend machen.

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Edi
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Edi »

Norbert Röttgen hat auch in der FAZ geschrieben, nur nichts Rechtes aber. Sein Artikel hat weder Hand noch Fuß. Er will sogar eine Bankenunion in Europa. Dann müssten deutsche Banken z.B. auch Volksbanken und Sparkassen für die Verluste ausländischer europäischer Banken haften, ein Unding hoch zehn. Sind denn solche Politiker verrückt geworden?

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 5733.html
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Dottore Cusamano
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Dottore Cusamano »

Habe eben Frau Dipl.-Theologin (ev.) Göring-Eckardt im ZDF gesehen, die sich fachfräulich zur Rolle des IWF bei der dritten "Rettung" der griechischischen Staatsfinanzen geäußert hat. Bin sehr beeindruckt - sowohl von der fachlichen Substanz ihrer Äußerungen als auch vom Anwachsen des körperlichen Umfangs von Frau Politikerin. Auch wenn sie selbst es sehr wahrscheinlich für sexistisch und beleidigend hält: Ich finde, dass Ihr die hinzugekommenen Pfündchen Körpergewicht sehr gut stehen. Sie ist wirklich noch attraktiver geworden, auch wenn manch einer sie mittlerweile als fett bezeichnen würde. Aber darauf darf man sie - ebenso wie die griechischen Staatsfinanzen - natürlich nicht reduzieren.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

Edi hat geschrieben:Norbert Röttgen hat auch in der FAZ geschrieben, nur nichts Rechtes aber. Sein Artikel hat weder Hand noch Fuß. Er will sogar eine Bankenunion in Europa. Dann müssten deutsche Banken z.B. auch Volksbanken und Sparkassen für die Verluste ausländischer europäischer Banken haften, ein Unding hoch zehn. Sind denn solche Politiker verrückt geworden?

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 5733.html
Man muß "Mutti's Klügsten" doch verstehen - er arbeitet an seinem come-back und möchte gern wieder vorne mitspielen und nicht nur auf der Ersatzbank sitzen. Er zeigt ja genau auf, wohin die Reise gehen soll.

Man macht den Euro "unumkehrbar" und zwar in der Weise, daß es "zu teuer" wird, auszusteigen. Dieses Argument verfängt doch schon bei GR. Natürlich weiß jeder, daß das Geld weg ist und die angeblichen Darlehn nie zurückgezahlt werden, es sich also um Schenkungen handelt. Trotzdem wird von der Politik der Anschein aufrechterhalten, daß es weiterhin um Kredite handele und GR auf einem guten Weg sei - wenn man es jetzt nicht fallen ließe... Das erinnert mich an die Verteidigungsstrategie von Angeklagten, denen man ein betrügerisches Schneeballsystem vorwirft: Wäre die Staatsanwalt nicht just in dem Augenblick gekommen und hätte den Laden dichtgemacht, hätte man alle Schulden zurückzahlen können. Schließlich sei man gerade in erfolgversprechenden Verhandlungen (alternativ für GR: Öl in der Ägais :D ) gewesen....

Die nächsten Schritte sind doch klar: Die Bankenunion, die ja schon besteht und demnächst um eine "vergemeinschaftete" Einlagensicherung ergänzt werden wird (auch wenn dt. Politiker das bestreiten), wird zur Rettung der maroden Südbanken gebraucht. Sind die deutschen Sicherungsgelder erst einmal dorthin transferiert worden, kann
a) D. ohne Verlust dieser Gelder nicht aus dem Euro aussteigen und
b) haben die Südländer ein weiteres Erpressungspotential in der Hand. Sie können ja mit einem Ausstieg drohen....

Nächster Punkt die bereits angedachte und vor kurzem wieder von einem ital. Politiker zu "vergemeinschaftende" Arbeitslosenversicherung. Damit würden Transferzahlungen dauerhaft eingerichtet. Es flössen weitere Gelder von Nord nach Süd. Zwar würde die Belastung bei einem angedachten EU bzw. Euro-Austritt für die Nordländer sinken (und wären damit ein Argument), aber in den Südländern sähe es anders aus. Jede Partei in IT (Grillo), F (Le Pen), GR (Syriza) oder ES (Podemos), die evtl. mit einem EU-bzw. Euro-Austritt liebäugeln würde, müßte ihren Wählern erklären, wie die (zunächst) steigende Zahl der Arbeitlosen im Falle eines Austritts finanziert werden soll. Das Austrittsargument verliert also an Gewicht.

Man wird sich damit abfinden müssen künftig mehr für den Süden zu arbeiten - aber vielleicht entscheiden sich die pragmatischen Briten doch für einen EU-Austritt. Dann würden die Karten neu gemischt.

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Siard
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Siard »

Es ist ja nicht so, als ob Griechenland die Bankenrettung geschenkt bekäme.
Für die Gewährung der Kredite hat Griechenland mit seiner Souveränität gezahlt – und natürlich mit erhöhter Kindersterblichkeit, sinkender Lebenserwartung, dem Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung u.s.w.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Für die Entschuldung Griechenlands ist die Privatisierung der Energiewirtschaft nur dann eine Lösung, wenn ähnlich der Flexi-Maut der Energiepreis flexibilisiert und die Gewinnausschüttung kontrolliert wird.

Denn sonst hätte man nur eine Umorganisation von der Staatsverwaltungswirtschaft in die Privatverwaltungswirtschaft. Die Preisbildung bliebe weiterhin ineffizient. Und während auf der einen Seite die Schulden unzureichend abgebaut würden, würden andererseits überhöhte Gewinne für die neuen Eigentümer in der Energiewirtschaft anfallen.

Der Energiepreis muss über den durchschnittlichen Preis einerseits die Investitionskosten abdecken, andererseits über die Flexibilisierung zu einer optimalen Auslastung des Netzes führen.

Die Gewinnbeteiligung des Staates muss unter Aufsicht der Kreditgeber des Staates zum Schuldenabbau verwendet werden.

***

Man kann also sagen, dass Staatsverschuldung und überhöhte Gewinne zwei Seiten der selben Medaille sind.

Diese Ineffizienz belastet das Wirtschaftswachstum insgesamt, weil die überhöhten Gewinne der Energiewirtschaft ( in staatlichem oder privatem Eigentum ) ein Ausdruck zu hoher Energiepreise sind.

Das selbe Problem hat übrigens nicht nur Griechenland. Auch Deutschland hat durch ineffiziente Preisbildung im Energiemarkt zu hohe Staatsschulden und Minderwachstum.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Wie kommt es nun zu überhöhten Gewinnen in der Energiewirtschaft?

Das ist eine Frage der Preiselastizität als Kennzeichen für Wettbewerb, also die Möglichkeit, schnell den Anbieter zu wechseln oder den Verbrauch einzuschränken.

Ein Anbieterwechsel im Energiemarkt ist nicht so leicht möglich wie auf der Autobahn. Die Preiselastizität an der Autobahn ist also relativ höher. Als Wettbewerber der Autobahn gibt es die Nebenstrecke oder die Bahn AG oder Fernbusse oder den ÖPNV oder Fahrgemeinschaften als Einkaufsgemeinschaften von Autobahnkilometern. Das Ausweichen auf eine Nebenstrecke geht leicht. Das Ausweichen auf einen anderen Stromanbieter dauert etwas länger. Auch im Winter möchte man nicht einfach im Dunkeln sitzen. Da haben es Energieanbieter leicht, Preise durch Verwaltungswirtschaft hoch zu halten, selbst wenn der Einkauf von Energie oder deren Erzeugung billiger geworden ist.

Bei geringer Preiselastizität ist die öffentliche Kontrolle der Preisbildung wichtig. Es ist schon ein Fortschritt, mehrere Wettbewerber auf dem Energiemarkt zuzulassen. Aber überhöhte Gewinne im Energiemarkt in Deutschland sowie bei den Mautstreckenbetreibern in Frankreich sind ein Hinweis auf Ineffizienz. Deutschland und Frankreich und Griechenland leiden unter Staatsschulden, die sich durch mehr Effizienz abbauen ließen.

Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

Siard hat geschrieben:Es ist ja nicht so, als ob Griechenland die Bankenrettung geschenkt bekäme.
Darüber kann man - angesichts der wohl nie erfolgenden Rückzahlung - durchaus unterschiedlicher Meinung sein.
Siard hat geschrieben: Für die Gewährung der Kredite hat Griechenland mit seiner Souveränität gezahlt
Durch den Euro zahlen alle Mitglieder mit einer Verminderung ihrer Souveränität - schließlich ist eine eigene Geldpolitik nicht mehr möglich.

Im übrigen hätte sich GR Kredite auf dem freien Markt besorgen können - wenn es Kreditgeber gefunden hätte. Die Situation unterscheidet sich doch nicht von einem Privatschuldner, dem die Sparkasse/Bank auch ab einer gewissen Schuldenhöhe den Umfang seines Lebensstandards vorschreibt bzw. diesen kontrolliert.
Siard hat geschrieben: – und natürlich mit erhöhter Kindersterblichkeit, sinkender Lebenserwartung, dem Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung u.s.w.
sowie der hohen Arbeitslosigkeit und der Aussichtslosigkeit auf einen Berufseinstieg für die jungen Menschen - ähnliches gilt für alle Südländer.

Aber man will ja um jeden Preis an der "Friedenswährung" Euro festhalten. Das hat aber nun einmal seinen Preis, denn man muß sich bei dem Wettbewerb mit den hocheffizienten Volkswirtschaften im Norden Europas oder den preiswerten Ländern in Osteuropa stellen. Der beliebte - früher gangbare - Weg der Währungsabwertung ist durch den Euro verbaut. Wie sagte der frühere tschechische Staatspräsident Klaus:
„Jedes Land sollte selbst entscheiden, ob es mit voller Kraft, halber Kraft oder nur einem Viertel der Kraft seine Möglichkeiten nutzt. Wir können uns selbst entscheiden: Sitzen wir noch ein paar Stunden mehr im Schatten unter den Zypressen und trinken Ouzo, oder arbeiten wir mehr. Und falls sich Griechenland entscheidet, dem Ouzo oder den Zypressen mehr Zeit zu widmen, so ist das absolut in Ordnung. Allerdings kann man dann nicht in eine Währungsunion mit Deutschland eintreten.“
http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho ... warzenberg

Die Nutzung seiner Möglichkeiten - eben die Wettbewerbsfähigkeit herzustellen - daran hapert es in GR schon seit Jahrzehnten. Wenn ein großer Teil der Beschäftigten beim Staat oder halbstaatlichen Betrieben arbeitet, wird man sich kaum dem intern. Wettbewerb stellen können. Es ist doch beschämend wenn ein Mitglied der EU - trotz Binnenmarkt und gemeinsamer Währung und ohne von Zollvorschriften geplagt zu sein - ganz erheblich weniger nach D. exportiert als Länder der Dritten Welt, wie z.B. Vietnam oder die PH (Export Vietnam = 6 Mrden €, PH = 2,7 Mrden € - im Vergleich: GR = 1,7 Mrden€.)

GR hat weder die Vorteile des Binnenmarktes noch das Geschenk des Euros genutzt. Sich jetzt darüber zu beklagen und zu jammern ist zumindest befremdlich.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Für die Lösung in Griechenland ist es wichtig, die Situation nicht oberflächlich monetär zu betrachten.

Beispiel:

Höhere private Konsumausgaben können überhöhte Energiepreise enthalten.

Dann würde in der Zeitung stehen: Die Griechen sind wieder in Konsumlaune. Im vergangenen Monat gaben die privaten Haushalte 2,5 Prozent mehr aus als vor einem Jahr. "Die Privatisierung des Energiemarktes macht sich positiv bemerkbar", bilanzierte der Verband der griechischen Energiewirtschaft. Auch die Energiebetreiber freuen sich über eine Rendite von 26,6 Prozent:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/m ... -1.113868

Auch preisbereinigt würde eine oberflächlich monetäre Betrachtung des privaten Konsums gesunkene Erzeugungspreise und gesunkenen Verbrauch nicht berücksichtigen.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Für eine Wachtums gerechte Schuldenrückzahlung Griechenlands käme eine Flexibilisierung der Laufzeiten und Zinshöhe durch automatische Koppelung an das Wirtschaftswachstum in Frage. Dabei müssten sich die Kreditgeber zunächst untereinander auf den Hebel und die maximalen Werte der Laufzeiten und Zinssenkung einigen.

Bei Wachstumsschwäche würden die Laufzeiten vorübergehend verlängert und Zinsen vorübergehend gesenkt, bei Wachstum würden die Laufzeiten und Zinsen wieder normalisiert. Dabei müssten die Kreditgeber darauf achten, bei Privatisierung durch mehr Effizienz in der Preisbildung Wachstum zu fördern.

Beispiel:

Bei 0,7 Prozent Wirtschaftswachstum bleiben Laufzeiten und Zinshöhe unverändert. Bei einem Rückgang des Wachstums um 1 Prozent würden die Laufzeiten um 1 Prozent verlängert die Zinsen um 1 Prozent ( nicht Prozentpunkt ) gesenkt.

Durch Wachstums fördernde Maßnahmen der Kreditgeber tragen die Kreditgeber die Mitverantwortung dafür, dass die Wirtschaft auf Wachstumskurs kommt.
Zuletzt geändert von overkott am Montag 17. August 2015, 11:41, insgesamt 2-mal geändert.

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Juergen
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Re: Griechenland nach den Wahlen

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

overkott hat geschrieben:Für eine Wachtums gerechte Schuldenrückzahlung Griechenlands käme eine Flexibilisierung der Laufzeiten und Zinshöhe durch automatische Koppelung an das Wirtschaftswachstum in Frage. Dabei müssten sich die Kreditgeber zunächst untereinander auf den Hebel und die maximalen Werte der Laufzeiten und Zinssenkung einigen.

Bei Wachstumsschwäche würden die Laufzeiten vorübergehend verlängert und Zinsen vorübergehend gesenkt, bei Wachstum würden die Laufzeiten und Zinsen wieder normalisiert. Dabei müssten die Kreditgeber darauf achten, bei Privatisierung durch mehr Effizienz in der Preisbildung Wachstum zu fördern.

Beispiel:

Bei 0,7 Prozent Wirtschaftswachstum bleiben Laufzeiten und Zinshöhe unverändert. Bei einem Rückgang des Wachstums um 1 Prozent würden die Laufzeiten um 1 Prozent verlängert die Zinsen um 1 Prozent ( nicht Prozentpunkt ) gesenkt.

Durch Wachstums fördernde Maßnahmen der Kreditgeber tragen die Kreditgeber die Mitverantwortung dafür, dass die Wirtschaft auf Wachstumskurs kommt.
Das könnte eine Kompromisslinie sein, die der Äußerung der Kanzlerin am Sonntag für die Sondersitzung am Mittwoch entgegen käme.

Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

overkott hat geschrieben:Für eine Wachtums gerechte Schuldenrückzahlung Griechenlands käme eine Flexibilisierung der Laufzeiten und Zinshöhe durch automatische Koppelung an das Wirtschaftswachstum in Frage. Dabei müssten sich die Kreditgeber zunächst untereinander auf den Hebel und die maximalen Werte der Laufzeiten und Zinssenkung einigen.

Bei Wachstumsschwäche würden die Laufzeiten vorübergehend verlängert und Zinsen vorübergehend gesenkt, bei Wachstum würden die Laufzeiten und Zinsen wieder normalisiert. Dabei müssten die Kreditgeber darauf achten, bei Privatisierung durch mehr Effizienz in der Preisbildung Wachstum zu fördern.

Beispiel:

Bei 0,7 Prozent Wirtschaftswachstum bleiben Laufzeiten und Zinshöhe unverändert. Bei einem Rückgang des Wachstums um 1 Prozent würden Laufzeiten und Zinshöhe um 1 Prozent gesenkt.

Durch Wachstums fördernde Maßnahmen der Kreditgeber tragen die Kreditgeber die Mitverantwortung dafür, dass die Wirtschaft auf Wachstumskurs kommt.
Obwohl der Vorschlag der Koppelung der Rückzahlungsraten an das Wirtschaftswachstum immer wieder durch die Gazetten geistert, sollte er sehr gut überlegt werden - denn die Nachteile für die Gläubiger überwiegen.
Welchen Anreiz hätte dann GR, Wachstum durch z.B. Privatisierungen, höheren Wettbewerb, Fortfall der Klientelpolitik zu erreichen?
Ist das Wachstum schwach - sinken die Zinsaufwendungen, was wieder mehr Spielraum bei den Haushaltsausgaben ermöglicht.... - wie der genutzt würde, wissen wir doch....

Warum sollte GR ein signifikantes Wachstum anstreben, wenn die "Früchte dieses Wachstums" von den Gläubigern vereinnahmt werden?
Ähnliches kann man doch jetzt schon beim bundesdeutschen Finanzausgleich beobachten: Die Nehmerländer haben kein Interesse an einer verbesserten Steuererhebung, z.B. durch Aufstockung der Prüfungsdienste. Den zusätzlichen Personalaufwendungen ständen in einem solchen Fall nur verminderte Zuweisungen anderer Länder gegenüber - im Endeffekt bleiben nur die höheren Pensionslasten.

Der Vorschlag wurde im übrigen von GR vorgebracht und von den Südländern unterstützt. Die Gründe kann sich jeder ausmalen.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Caviteño hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Für eine Wachtums gerechte Schuldenrückzahlung Griechenlands käme eine Flexibilisierung der Laufzeiten und Zinshöhe durch automatische Koppelung an das Wirtschaftswachstum in Frage. Dabei müssten sich die Kreditgeber zunächst untereinander auf den Hebel und die maximalen Werte der Laufzeiten und Zinssenkung einigen.

Bei Wachstumsschwäche würden die Laufzeiten vorübergehend verlängert und Zinsen vorübergehend gesenkt, bei Wachstum würden die Laufzeiten und Zinsen wieder normalisiert. Dabei müssten die Kreditgeber darauf achten, bei Privatisierung durch mehr Effizienz in der Preisbildung Wachstum zu fördern.

Beispiel:

Bei 0,7 Prozent Wirtschaftswachstum bleiben Laufzeiten und Zinshöhe unverändert. Bei einem Rückgang des Wachstums um 1 Prozent würden Laufzeiten und Zinshöhe um 1 Prozent gesenkt.

Durch Wachstums fördernde Maßnahmen der Kreditgeber tragen die Kreditgeber die Mitverantwortung dafür, dass die Wirtschaft auf Wachstumskurs kommt.
Obwohl der Vorschlag der Koppelung der Rückzahlungsraten an das Wirtschaftswachstum immer wieder durch die Gazetten geistert, sollte er sehr gut überlegt werden - denn die Nachteile für die Gläubiger überwiegen.
Die DIW-Studie überzeugt durch den Vorschlag der Koppelung an das griechische Wachstum, statt an das Wachstum der Eurozone.
Welchen Anreiz hätte dann GR, Wachstum durch z.B. Privatisierungen, höheren Wettbewerb, Fortfall der Klientelpolitik zu erreichen?
Den nächsten Kredit in drei Jahren.
Ist das Wachstum schwach - sinken die Zinsaufwendungen, was wieder mehr Spielraum bei den Haushaltsausgaben ermöglicht.... - wie der genutzt würde, wissen wir doch....

Warum sollte GR ein signifikantes Wachstum anstreben, wenn die "Früchte dieses Wachstums" von den Gläubigern vereinnahmt werden?
Den Anreiz kann man konkret ausrechnen. Im Beispiel haben die Gläubiger keinen neuen Vorteil durch das Wirtschaftswachstum. Auch kann man ausrechnen, dass durch Stundung nur die Mindereinnahmen des Staates ausgeglichen werden und kein finanzieller Anreiz zur Misswirtschaft besteht.
Ähnliches kann man doch jetzt schon beim bundesdeutschen Finanzausgleich beobachten: Die Nehmerländer haben kein Interesse an einer verbesserten Steuererhebung, z.B. durch Aufstockung der Prüfungsdienste. Den zusätzlichen Personalaufwendungen ständen in einem solchen Fall nur verminderte Zuweisungen anderer Länder gegenüber - im Endeffekt bleiben nur die höheren Pensionslasten.
Zunächst einmal sollten Nehmerländer ihre Ausgaben an ihre Einnahmen anpassen. Das bedeutet für Bremen, dass die ganzen subventionierten kulturellen Einrichtungen nur in dem Maß aufrechterhalten werden können, wie Einwohner Bremen attraktiv finden. Wandern sie ab - etwa subventioniert durch die Pendlerpauschale -, müssen auch die Ausgaben der Stadt sinken. Andererseits sollte Bremen schauen, wo die Kommune eine Marktpreisbildung einführen kann, um die Verwaltungswirtschaft nicht auch noch mit Prüfungsdiensten aufzublähen.
Der Vorschlag wurde im übrigen von GR vorgebracht und von den Südländern unterstützt. Die Gründe kann sich jeder ausmalen.
Weder Griechenland, noch die Südländer, noch die Kreditgeber haben den Vorschlag bisher beziffert. Eine Linie der Einigung dürfte jedoch bei einer Schuldenerleichterung liegen, die in jedem Fall Wachstum anreizt.

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Juergen
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Re: Griechenland nach den Wahlen

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Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Griechenland nach den Wahlen

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Re: Griechenland nach den Wahlen

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