Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

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Juergen
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Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Juergen »

Im Buch "Geschichte der Pfarreien des Dekanats Arnsberg" – ich erwähnte es gestern schon im Blasiussegensstrang – von 1907 ist zu lesen:
…Wenn die Quadragesimalfasten, die früher bekanntlich strenger waren, zu Ende sind, so wird zur Freude Mittwoch in der Karwoche ein feierliches Geläute, wie an hohen Festtagen, gehalten und das nennt man „dem Faste den Hals abläuten“, ein Ausdruck, der wahrscheinlich von dem Läuten bei Hinrichtungen entlehnt ist und scherzhaft andeuten soll, daß die Fastenzeit aus der Welt geschafft wird…
Kennt jemand diesen Brauch?


(Interessant übrigens, daß schon 1907 davon gesprochen wird, daß "früher" die Fastenzeit strenger gehalten wurde… Das kann man auch 100 Jahre später schreiben… und hätte man vieleicht auch 100 Jahre früher schon schreiben können…)
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Polykarp

Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Polykarp »

Juergen hat geschrieben:Im Buch "Geschichte der Pfarreien des Dekanats Arnsberg" – ich erwähnte es gestern schon im Blasiussegensstrang – von 1907 ist zu lesen:
…Wenn die Quadragesimalfasten, die früher bekanntlich strenger waren, zu Ende sind, so wird zur Freude Mittwoch in der Karwoche ein feierliches Geläute, wie an hohen Festtagen, gehalten und das nennt man „dem Faste den Hals abläuten“, ein Ausdruck, der wahrscheinlich von dem Läuten bei Hinrichtungen entlehnt ist und scherzhaft andeuten soll, daß die Fastenzeit aus der Welt geschafft wird…
Kennt jemand diesen Brauch?


(Interessant übrigens, daß schon 1907 davon gesprochen wird, daß "früher" die Fastenzeit strenger gehalten wurde… Das kann man auch 100 Jahre später schreiben… und hätte man vieleicht auch 100 Jahre früher schon schreiben können…)
Jaja, früher war alles besser und die heutige Jugend ;)

Bruder Petrus
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Bruder Petrus »

Also irgendwie wurde ich da jetzt bisschen verwirrt bezüglich der Fastenzeit letztens beim Gespräch mit einem Bruder....
Also Aschermittwoch und Karfreitag nur eine Mahlzeit und kein Fleisch, so richtig oder?!
Und ansonsten nur eine sättigende Mahlzeit täglich oder kein Fleisch einfach, jetzt mal rein von der Tradition her an die ich mich gern haltern würde... :)

Wär schön wenn jemand für Klarheit sorgen könnte.....


Pax vobiscum

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Juergen
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Juergen »

Karfreitag und Aschermittwoch ist Fast- und Abstinenztag.
D.h. Eine sättigende Mahlzeit und kein Fleisch.

Ansonsten in der Fastenzeit: Irgendein Fastenopfer bringen.

Genaues dort: http://www.drs.de/fileadmin/Rechtsdoku/ ... _23_16.pdf
Gruß Jürgen

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Bruder Petrus
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Bruder Petrus »

Ja genau und dieses beliebige Fastenopfer ist aber traditionell der Fleischverzicht in den 40 Tagen, oder?

Germanus
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Germanus »

Traditionell ist eher der Brauch, keinerlei tierisches (und sonstiges kostspieliges) Fett in der Fastenzeit zu konsumieren, also kein Fleisch, Fisch, Milch, Butter, Ei etc. Davon wurde in deutschen Diözesen wohl aber schon relativ früh dispensiert (18. Jahrh.??), während es in anderen Ländern so noch als Fastenregel bestanden haben müßte. Allerdings fehlen mir die Belege - vielleicht findet sie ja ein Gewitzter.
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)

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Protasius
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Protasius »

Dispense gab es da schon früher; an irgend einer gotischen Kathedrale in Frankreich gibt es einen Tour de Beurre, der mit dem Geld für Butterdispense bezahlt wurde.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Lupus
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Lupus »

Bruder Petrus hat geschrieben:Ja genau und dieses beliebige Fastenopfer ist aber traditionell der Fleischverzicht in den 40 Tagen, oder?
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

...und wenn man ohnehin kaum einmal Fleisch isst?

Fastenopfer: Alkohol meiden; seine Zunge hüten; Freundlichkeit gegenüber unsympathischen Menschen üben;
PC-Nützen nur dann, wenn unbedingt notwendig; für Benedikt XVI. und seinen Nachfolger beson-
ders beten; sich im Urteil über Andere besonders zurückhalten;...kann in dieser Weise beliebig
fortgesetzt werden und dabei "immer auf´m Teppich bleiben", lieber wenig und das um so in-
tensiver und fleißiger!

L.G. +Lupus
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Juergen
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Juergen »

Bruder Petrus hat geschrieben:Ja genau und dieses beliebige Fastenopfer ist aber traditionell der Fleischverzicht in den 40 Tagen, oder?
In den vergangenen Jahren habe ich in der Fastenzeit kein Fleisch gegessen, aber dieses Jahre werde ich mich an die Regeln der Synode von Benevent halten und die Sonntage ausnehmen und nötigenfalls auch noch einen Werktag pro Woche.


Aber eigentlich hatte ich den Thread ins Leben gerufen, um über Fastenbräuche und Brauchtum zu reden. Wer wie was fastet ist wohl keine Brauchtum und außerdem findet man dafür mit Sicherheit (gefühlte) 100 Stränge in denen das so oft durchgekaut wurde, daß man vom reinen Lesen satt wird…
Gruß Jürgen

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Protasius
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Protasius »

Zu den Bräuchen der Fastenzeit gehören unter anderem der tägliche Meßbesuch, häufige Kommunion (das kam bekanntermaßen früher nicht in jeder Messe vor), Kreuzweg- und Ölbergandachten.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Juergen
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Juergen »

:roll:


Liebe Moderatoren,
bitte löscht meine ersten Beitrag, und benennt den Thread um in "Buß- und Frömmigkeitsübungen in der Fastenzeit"

Oder fusioniert ihn gleich mit irgendeinem anderen Fastenthread.

Danke.
Gruß Jürgen

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cathfish
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von cathfish »

Juergen hat geschrieben:Im Buch "Geschichte der Pfarreien des Dekanats Arnsberg" – ich erwähnte es gestern schon im Blasiussegensstrang – von 1907 ist zu lesen:
…Wenn die Quadragesimalfasten, die früher bekanntlich strenger waren, zu Ende sind, so wird zur Freude Mittwoch in der Karwoche ein feierliches Geläute, wie an hohen Festtagen, gehalten und das nennt man „dem Faste den Hals abläuten“, ein Ausdruck, der wahrscheinlich von dem Läuten bei Hinrichtungen entlehnt ist und scherzhaft andeuten soll, daß die Fastenzeit aus der Welt geschafft wird…
Kennt jemand diesen Brauch?


(Interessant übrigens, daß schon 1907 davon gesprochen wird, daß "früher" die Fastenzeit strenger gehalten wurde… Das kann man auch 100 Jahre später schreiben… und hätte man vieleicht auch 100 Jahre früher schon schreiben können…)

Kennen aus eigener Erfahrung nicht, nein. Aber ich habe davon gelesen (Dieter Sauermann - Ostern in Westfalen) und zwar beschriebt er es dort für den Karsamstag für die Region Sauerland, oder hab ich das falsch in Erinnerung, ich hab dass Buch gerade nicht zur Hand.

Am Mitwoch der Karwoche wurden doch die Hungertücher herabgelassen (Passion: "velum templi" etc pp.)

cathfish
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von cathfish »

cathfish hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Im Buch "Geschichte der Pfarreien des Dekanats Arnsberg" – ich erwähnte es gestern schon im Blasiussegensstrang – von 1907 ist zu lesen:
…Wenn die Quadragesimalfasten, die früher bekanntlich strenger waren, zu Ende sind, so wird zur Freude Mittwoch in der Karwoche ein feierliches Geläute, wie an hohen Festtagen, gehalten und das nennt man „dem Faste den Hals abläuten“, ein Ausdruck, der wahrscheinlich von dem Läuten bei Hinrichtungen entlehnt ist und scherzhaft andeuten soll, daß die Fastenzeit aus der Welt geschafft wird…
Kennt jemand diesen Brauch?


(Interessant übrigens, daß schon 1907 davon gesprochen wird, daß "früher" die Fastenzeit strenger gehalten wurde… Das kann man auch 100 Jahre später schreiben… und hätte man vieleicht auch 100 Jahre früher schon schreiben können…)

Kennen aus eigener Erfahrung nicht, nein. Aber ich habe davon gelesen (Dieter Sauermann - Ostern in Westfalen) und zwar beschriebt er es dort für den Karsamstag für die Region Sauerland, oder hab ich das falsch in Erinnerung, ich hab dass Buch gerade nicht zur Hand.

Am Mitwoch der Karwoche wurden doch die Hungertücher herabgelassen (Passion: "velum templi" etc pp.)
Korrektur: Es war doch der Kar-Mittwoch.

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Hubertus
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Hubertus »

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Niels
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Niels »

:daumen-rauf:

„Längs der südlichen Langseite dieses Saales saßen auf einer dunkelrot ausgeschlagenen Estrade die zur Zeremonie der Fußwaschung bestimmten, zwölf alten Männer, in schwarzer Gewandung, auf dem Kopfe ein violettes Barett. Weiter zurück standen ihre Anverwandten und zwölf Mädchen, welch letztere, wie die zwölf Greise auf Kosten des Hofes neu gekleidet worden waren. Nachdem die Hofgeistlichkeit das Evangelium gesungen und das Evangelienbuch den königlichen Hoheiten zum Kusse gereicht worden war, übergab der Prinzregent den diensttuenden Kämmerern seinen Hut und Säbel und begab sich zu dem ältesten der Männer. Der Obersthofmeister überreichte dem Prinzregenten die Kanne, der Subdiakon hielt das vorhandene Becken unter den entblößten Fuß. Der Regent begoß den entblößten Fuß jedes alten Mannes mit Wasser und trocknete denselben mit dem überreichten Tuche ab. Nach Beendigung der Fußwaschung ließ sich Seine Königliche Hoheit die Hände begießen und zum Abtrocknen derselben ein Tuch von seinem ältesten Sohn, dem Prinzen Ludwig reichen. Nachdem der Regent den Säbel wieder umgelegt hatte, begab er sich alsdann zurück zum ältesten Manne und hängte einem jeden dieser sogenannten Apostel einen Zugbeutel mit 40 Mark um den Hals, während den Mädchen später je ein Geschenk von 15 Mark ausbezahlt wurde. Seine Königliche Hoheit hatten für jeden Einzelnen der alten Männer freundliche Worte, wie auch für deren Anverwandte.“

(Hans Heidelbach: Luitpold, Prinz-Regent von Bayern, 3. Aufl., München 1901)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Raphaela
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Raphaela »

In der Fastenzeit wird auch überall der Kreuzweg gebetet.
Hier ist gibt es auch einen:
http://christi-braut.blogspot.de/2017/04/kreuzweg.html
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Niels
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Niels »

Raphaela hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2017, 19:02
In der Fastenzeit wird auch überall der Kreuzweg gebetet.
Hier ist gibt es auch einen:
http://christi-braut.blogspot.de/2017/04/kreuzweg.html
Immer díese Schleichwerbung... :blinker:
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Lycobates
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Lycobates »

Niels hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2017, 08:39
:daumen-rauf:

„Längs der südlichen Langseite dieses Saales saßen auf einer dunkelrot ausgeschlagenen Estrade die zur Zeremonie der Fußwaschung bestimmten, zwölf alten Männer, in schwarzer Gewandung, auf dem Kopfe ein violettes Barett. Weiter zurück standen ihre Anverwandten und zwölf Mädchen, welch letztere, wie die zwölf Greise auf Kosten des Hofes neu gekleidet worden waren. Nachdem die Hofgeistlichkeit das Evangelium gesungen und das Evangelienbuch den königlichen Hoheiten zum Kusse gereicht worden war, übergab der Prinzregent den diensttuenden Kämmerern seinen Hut und Säbel und begab sich zu dem ältesten der Männer. Der Obersthofmeister überreichte dem Prinzregenten die Kanne, der Subdiakon hielt das vorhandene Becken unter den entblößten Fuß. Der Regent begoß den entblößten Fuß jedes alten Mannes mit Wasser und trocknete denselben mit dem überreichten Tuche ab. Nach Beendigung der Fußwaschung ließ sich Seine Königliche Hoheit die Hände begießen und zum Abtrocknen derselben ein Tuch von seinem ältesten Sohn, dem Prinzen Ludwig reichen. Nachdem der Regent den Säbel wieder umgelegt hatte, begab er sich alsdann zurück zum ältesten Manne und hängte einem jeden dieser sogenannten Apostel einen Zugbeutel mit 40 Mark um den Hals, während den Mädchen später je ein Geschenk von 15 Mark ausbezahlt wurde. Seine Königliche Hoheit hatten für jeden Einzelnen der alten Männer freundliche Worte, wie auch für deren Anverwandte.“

(Hans Heidelbach: Luitpold, Prinz-Regent von Bayern, 3. Aufl., München 1901)
Das geschah im Herkulessaal der Residenz, wo heute Konzerte stattfinden, zuletzt 1918.
Ebenso in Wien.

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taddeo
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von taddeo »

Raphaela hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2017, 19:02
In der Fastenzeit wird auch überall der Kreuzweg gebetet.
Hier ist gibt es auch einen:
http://christi-braut.blogspot.de/2017/04/kreuzweg.html
:glubsch:

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Marion
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Marion »

taddeo hat geschrieben:
Freitag 14. April 2017, 00:00
Raphaela hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2017, 19:02
In der Fastenzeit wird auch überall der Kreuzweg gebetet.
Hier ist gibt es auch einen:
http://christi-braut.blogspot.de/2017/04/kreuzweg.html
:glubsch:
Warum guckst du so?
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taddeo
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:
Freitag 14. April 2017, 16:37
taddeo hat geschrieben:
Freitag 14. April 2017, 00:00
Raphaela hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2017, 19:02
In der Fastenzeit wird auch überall der Kreuzweg gebetet.
Hier ist gibt es auch einen:
http://christi-braut.blogspot.de/2017/04/kreuzweg.html
:glubsch:
Warum guckst du so?
Weil das kein katholischer Kreuzweg ist, der auf Ostern verweist, sondern eine masochistische Selbstbespiegelung in Hoffnungslosigkeit.

"O crux ave, spes unica hoc passionis tempore: auge piis justitiam, reisque dona veniam."
"O Kreuz, sei gegrüßt, einzige Hoffnung in dieser Leidenszeit: Mehre den Frommen die Gerechtigkeit, und den Sündern schenke Verzeihung."

DAS ist der katholische Blick auf das Kreuz und Leiden unseres Herrn Jesus Christus.

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Marion
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Marion »

taddeo hat geschrieben:
Freitag 14. April 2017, 16:55
Marion hat geschrieben:
Freitag 14. April 2017, 16:37
taddeo hat geschrieben:
Freitag 14. April 2017, 00:00
Raphaela hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2017, 19:02
In der Fastenzeit wird auch überall der Kreuzweg gebetet.
Hier ist gibt es auch einen:
http://christi-braut.blogspot.de/2017/04/kreuzweg.html
:glubsch:
Warum guckst du so?
Weil das kein katholischer Kreuzweg ist, der auf Ostern verweist, sondern eine masochistische Selbstbespiegelung in Hoffnungslosigkeit.
"O crux ave, spes unica hoc passionis tempore: auge piis justitiam, reisque dona veniam."
"O Kreuz, sei gegrüßt, einzige Hoffnung in dieser Leidenszeit: Mehre den Frommen die Gerechtigkeit, und den Sündern schenke Verzeihung."

DAS ist der katholische Blick auf das Kreuz und Leiden unseres Herrn Jesus Christus.
Nach diesem Maßstab dürfte das Stabat mater, welches beim Kreuzweg auch gern gesungen wird, wohl auch nicht katholisch und eine masochistische Selbstbespiegelung in Hoffnungslosigkeit sein?
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2017, 17:01
Nach diesem Maßstab dürfte das Stabat mater, welches beim Kreuzweg auch gern gesungen wird, wohl auch nicht katholisch und eine masochistische Selbstbespiegelung in Hoffnungslosigkeit sein?
Nein, ganz und gar nicht. Denn neben den zahlreichen Strophen, in denen darum gebetet wird, daß einem das Leiden Christi so nah wie möglich gehe, endet das Stabat mater mit dem Blick auf das ewige Heil und die künftige Herrlichkeit, die durch Christi Leiden und Tod erst ermöglicht werden. Das ist der entscheidende Unterschied. Das ganze Leiden Jesu und dessen Betrachtung nützen nichts, wenn sie nicht zum ewigen Ziel führen und darauf verweisen:

18. Inflammatus et accensus,
Per te, virgo, sim defensus
In die iudicii.
19. Fac me cruce custodiri,
Morte Christi praemuniri,
Confoveri gratia.
20. Quando corpus morietur,
Fac ut anima donetur
Paradisi gloriae.

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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Lycobates »

taddeo hat geschrieben:
Mittwoch 26. April 2017, 11:17
Marion hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2017, 17:01
Nach diesem Maßstab dürfte das Stabat mater, welches beim Kreuzweg auch gern gesungen wird, wohl auch nicht katholisch und eine masochistische Selbstbespiegelung in Hoffnungslosigkeit sein?
Nein, ganz und gar nicht. Denn neben den zahlreichen Strophen, in denen darum gebetet wird, daß einem das Leiden Christi so nah wie möglich gehe, endet das Stabat mater mit dem Blick auf das ewige Heil und die künftige Herrlichkeit, die durch Christi Leiden und Tod erst ermöglicht werden. Das ist der entscheidende Unterschied. Das ganze Leiden Jesu und dessen Betrachtung nützen nichts, wenn sie nicht zum ewigen Ziel führen und darauf verweisen:

18. Inflammatus et accensus,
Per te, virgo, sim defensus
In die iudicii.
19. Fac me cruce custodiri,
Morte Christi praemuniri,
Confoveri gratia.
20. Quando corpus morietur,
Fac ut anima donetur
Paradisi gloriae.
Im römischen Meßbuch lauten die drei letzten Strophen:
Flammis ne urar succénsus,
Per te, Virgo, sim defénsus
In die iudícii.

Christe, cum sit hinc exíre.
Da per Matrem me veníre
Ad palmam victóriae.

Quando corpus moriétur,
Fac, ut ánimae donétur
Paradísi glória. Amen.
Die Varianten gibt es seit dem 13. Jh. und das ist auch nicht so verwunderlich bei einem Text, der aus der Volksfrömmigkeit stammt.
Für die hier diskutierte Frage sind sie soweit ich sehe eher unerheblich.
Näheres: https://www.stabatmater.info/

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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von taddeo »

Ja, es gibt etliche Varianten, auch das Graduale Romanum hat wieder andere Versionen.
Aber, wie du sagst: Der Grundtenor bleibt, nämlich der hoffnungsvolle Ausblick auf die Letzten Dinge dank des Leidens Christi.

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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Lycobates »

taddeo hat geschrieben:
Mittwoch 26. April 2017, 11:48
Ja, es gibt etliche Varianten, auch das Graduale Romanum hat wieder andere Versionen.
Aber, wie du sagst: Der Grundtenor bleibt, nämlich der hoffnungsvolle Ausblick auf die Letzten Dinge dank des Leidens Christi.
Für den Organisten:
https://www.youtube.com/watch?v=L2J_Xw-1XaU

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Marion
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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Marion »

@taddeo,
Raphaela dafür nun aus diesem deinem Grund so heftig anzumachen ist m.E. wahrhaft unfair. Vergessen hat sie diesen Blick nicht (auch wenn es dies alles bereits hübscher und besser formuliert gibt):
G.R. hat geschrieben: ...die Menschheit durch diesen Tod zu erlösen. ... dass ER die Macht hat, den Tod zu überwinden.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von Fragesteller »

Sehe ich exakt ebenso, Marion. :daumen-rauf:

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Re: Bräuche und Brauchtum in der Fastenzeit

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:
Mittwoch 26. April 2017, 14:12
@taddeo,
Raphaela dafür nun aus diesem deinem Grund so heftig anzumachen ist m.E. wahrhaft unfair. Vergessen hat sie diesen Blick nicht (auch wenn es dies alles bereits hübscher und besser formuliert gibt):
G.R. hat geschrieben: ...die Menschheit durch diesen Tod zu erlösen. ... dass ER die Macht hat, den Tod zu überwinden.
Von Raphaela war mir nichts bekannt, ich mache niemanden an, fremde Frauen schon gar nicht. :pfeif:
Ich finde einfach den Text defizitär. Nicht falsch, aber theologisch bedenklich defizitär. Für mich ist das ein Beispiel, daß Privatfrömmigkeit mitunter auf ungesunde Abwege führen kann, wenn sie nicht eng an der Theologie und Spiritualität der Kirche Maß nimmt. Das mag für den Betreffenden kein Problem sein, aber durch die heute mögliche Verbreitung via Internet zieht das leider Kreise und beeinflußt unbedarfte Gemüter in einer Art und Weise, die ich für Bedenklich halte.

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