Paulusjahr 2008/2009

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Paul Heliosch
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Paulusjahr 2008/2009

Beitrag von Paul Heliosch »

Das Paulusjahr - 2008/2009

Eine Initiative von Papst Benedikt XVI. zum 2000. Geburtstag des APOSTELS DER VÖLKER PAULUS VON TARSUS

Das Paulusjahr ist festgelegt für den Zeitraum
vom 28. Juni 2008 bis 29. Juni 2009.

( In diesem Thread sollen hierzu alle Informationen, Termine, Links, etc. Platz finden. Kontroversen, Thesen, Apologien oder Agitationen bitte in gesonderten Threads platzieren, ...Danke. )

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Vatikan: Vor dem Paulusjahr

Am 28. Juni wird Papst Benedikt XVI. in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern offiziell das Paulusjahr ausrufen. In der Pauluskirche in Tarsus im türkischen Kilikei wird das Paulusjahr bereits am 21. Juni eingeläutet. An der Feier wird auch der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Walter Kasper, teilnehmen. Eingeladen ist außerdem der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan. Derzeit warte man jedoch noch auf Antwort aus Ankara, sagt Bischof Luigi Padovese, der Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz. Zu dem Gottesdienst kämen auch Abgesandte des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. und des armenischen Patriarchen Mesrob II. sowie Vertreter der evangelischen Gemeinden in der Türkei. - Von 22. bis 24. Juni findet darüber hinaus ein Symposion über den Apostel Paulus in Tarsus und Iskenderun statt. Am 22. Juni wird Kardinal Kasper laut Padovese gemeinsam mit den türkischen Bischöfen eine Messe zelebrieren. Am 29. Juni folgt dann - wie jedes Jahr zum Fest der Apostel Petrus und Paulus - ein großer ökumenischer Event in Antakya, dem alten Antiochien. (kap 06.06.2008 sk)
| Quelle |

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Auszug aus der Papstpredigt zur Ankündigung des Paulusjahres:

"...
Die außerordentlichen apostolischen Ergebnisse, die er erzielen konnte, können daher nicht einer brillanten Redekunst oder raffinierten apologetischen und missionarischen Strategien zugeschrieben werden.

Der Erfolg seines Apostolats hängt vor allem von einer persönlichen Teilnahme ab an der Verkündigung des Evangeliums mit einer völligen Hingabe an Christus; einer Hingabe, die sich vor Risiken, Schwierigkeiten und Verfolgungen nicht fürchtete: „Weder Tod noch Leben“, schreibt er an die Römer, „weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (8,38-39).

Daraus können wir etwas äußerst Wichtiges für jeden Christen lernen. Das Wirken der Kirche ist in dem Maß glaubwürdig und wirksam, in dem ihre Anhänger bereit sind, ihre Treue zu Christus persönlich zu bezahlen, in jeder Situation. Wo eine solche Bereitschaft fehlt, mangelt es auch an dem entscheidenden Argument der Wahrheit, von dem die Kirche selbst abhängt.

Liebe Brüder und Schwestern, wie zu Beginn braucht Christus auch heute Apostel, die bereit sind, sich selbst zu opfern. Er braucht Zeugen und Märtyrer wie den heiligen Paulus: Ehemals brutaler Verfolger der Christen, gesellt er sich, ohne zu zögern, als er auf dem Weg nach Damaskus, vom göttlichen Licht geblendet, zur Erde stürzt, an die Seite des Gekreuzigten und folgt ihm ohne Bedenken. Er lebte und arbeitete für Christus; für ihn litt er und ist gestorben. Wie zeitgemäß ist doch heute sein Vorbild!

Genau deshalb freue ich mich, offiziell verkünden zu dürfen, dass wir dem Apostel Paulus vom 28. Juni 2008 bis zum 29. Juni 2009 ein besonders Jubeljahr widmen werden, anlässlich der Zweitausendjahrfeier seiner Geburt, die von den Geschichtswissenschaftlern zwischen 7 und 10 nach Christus angesetzt wird.

Dieses „Paulinische Jahr“ wird sich bevorzugt in Rom zutragen können, wo seit zwanzig Jahrhunderten unter dem päpstlichen Altar dieser Basilika der Sarkophag verwahrt wird, der nach einhelliger Meinung der Experten und nach unbestrittener Tradition die Überreste des Apostels Paulus beinhaltet.

In der päpstlichen Basilika und in der angrenzenden benediktinischen Abtei mit dem gleichen Namen werden daher zahlreiche liturgische, kulturelle und ökumenische Feiern stattfinden können, wie auch verschiedene pastorale und soziale Initiativen, die sich von der Paulinischen Spiritualität inspiriert sind.

Ferner wird eine besondere Aufmerksamkeit den Wallfahrten geschenkt, die sich aus den unterschiedlichsten Gegenden zur Buße an das Grab des Apostels begeben wollen, um geistlichen Nutzen zu finden.

Es werden auch Studientage und besondere Veröffentlichungen zu Paulinischen Texten gefördert, um den unermesslichen Reichtum, der in ihnen verschlossen ist – wahres Vermögen der von Christus erlösten Menschheit –, immer bekannter zu machen.

Außerdem können in allen Teilen der Welt ähnliche Initiativen in den Diözesen, Heiligtümern und Kultstätten veranstaltet werden, durch die religiösen Institute, die Studien- und Assistenzeinrichtungen, die den Namen des heiligen Paulus tragen oder sich an seiner Person und an seiner Lehre inspirieren.

Schließlich gibt es da noch eine besonderen Aspekt, dem während der Paulinischen 2000-Jahr-Feier einzigartige Aufmerksamkeit gebührt: Es geht mir um die ökumenische Dimension. Der Apostel der Heiden, der sich besonders dafür einsetzte, die Frohe Botschaft allen Völkern zu bringen, hat sich vollkommen für die Einheit und die Eintracht aller Christen verausgabt.

Möge er uns während dieser 2000-Jahr-Feier leiten, schützen und uns helfen, in der bescheidenen und aufrichtigen Suche nach der vollen Einheit aller Glieder des mystischen Leibes Christi voranzuschreiten. Amen!"

BENEDICTUS PP XVI
..."

[ZENIT-Übersetzung des italienischen Originals; © Copyright 2007 – Libreria Editrice Vaticana]

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

CIDEBO - | Planungen für das Paulus-jahr 2008-2009 |

( CIBEDO - Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz :: interreligiöser Dialog :: christlich islamischer Dialog :: Balduinstr. 62 :: 60599 Frankfurt am Main :: Tel.: 069 / 726491 :: Fax: 069 / 723052 )

Paul Heliosch
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Links

Beitrag von Paul Heliosch »

Offizielle Website zum Paulusjahr
http://www.paulusjahr.info/

Deutsche Website zum Paulusjahr
von Verlag Michael Hesemann - Michael Hesemann, CSC
http://www.paulusjahr.info/

Paul Heliosch
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Termine

Beitrag von Paul Heliosch »

Termine zum Paulusjahr
(ohne Gewähr hinsichtlich Richtig- und Vollständigkeit)

Paulusjahr 2008/9. Terminkalender.


2008.


JUNI 2008:

2. Juni 2008, 19.30 Uhr: Leutkirch, Tagungshaus Regina Pacis, Bischof-Sproll-Str.9 - "Paulus. Außenseiter, Seelsorger, Heidenapostel". Vortrag von Prof. Dr. Klaus Berger, Heidelberg (Eintritt frei). Info: www.haus-regina-pacis.de

9. Juni 2008, 19.30 Uhr: Leutkirch, Tagungshaus Regina Pacis - "Ich muss auch Rom sehen. Spurensuche zwischen Damaskus und Rom". Vortrag von ev. Pfr. Gottfried Settgast (Eintritt frei).

14./15. Juni 2008: Weingarten bei Ravensburg, Tagungshaus - Eine neue Schöpfung in Christus. Apostel und Theologe. 2000 Jahre Paulus von Tarsus. Tagung der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Info: www.akademie-rs.de

16. Juni 2008, 19.30 Uhr: Leutkirch, Tagungshaus Regina Pacis - "Wichtigtuerei gefährdet die Gemeinde. Mahnungen des hl. Paulus an die Korinther". Vortrag von Dekan Matthäus Karrer (Eintritt frei).

19.-21. Juni 2008: Tarragona/Spanien - International Congress "Paul, Fructuosus and the Early Christianity in Tarragona (I-VII centuries)". Info: http://congres.pau-fructuos.arquebisbat ... eng/04.htm

23. Juni 2008, 19.30 Uhr: Leutkirch, Tagungshaus Regina Pacis - "Die Freiheit, zu der uns Christus befreit hat". Vortrag von ev. Dekan Dr. Jochen Tolk (Eintritt frei).

26. Juni 2008, 18.00 Uhr: Rom, St. Paul vor den Mauern - Ökumenische Vesper zum Einklang auf das Paulusjahr

27. Juni 2008, 18.00 Uhr: Rom, St. Paul vor den Mauern - Vesper und Meßfeier zu Ehren der hl. Petrus und Paulus sowie Benediktiner-Profess, zelebriert von Rev.mo Pater Edmund Power, O.S.B., Abt des Klosters St. Paul vor den Mauern.

28. Juni 2008, 17.00 Uhr: Rom, St. Paul vor den Mauern - Feierliche Eröffnung des Paulusjahres durch Papst Benedikt XVI.

28. Juni 2008, 19.30 Uhr: Schönstatt, Pilgerkirche - Feierliche Vigil zur Eröffnung des Paulusjahres mit Mons. Dr. Peter Wolf, Michael Brand MdBm P. Dr. Lothar Penners.


=============
29. Juni 2008
=============

7.00 Uhr: Rom, St. Paul vor den Mauern - Feierliche Laudes (Morgenlob) mit Pater E. Power, O.S.B., Abt des Klosters St. Paul vor den Mauern.

10.00 Uhr: Rom, Petersdom - Hochfest St. Peter & Paul, zelebriert von Papst Benedikt XVI.

10.30 Uhr: Rom, St. Paul vor den Mauern - Festmesse, zelebriert von Kardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo, Erzpriester der Basilika.

17.30 Uhr: Rom, St. Paul vor den Mauern - Vesper und Festmesse, zelebriert von Pater Abt E. Power, O.S.B.

20.00 Uhr: Rom, St. Paul vor den Mauern - Feierliche Reliquienprozession mit der Kette des hl. Paulus, ausgehend vom Innenhof der Basilika.

8.00 Uhr: Saal an der Donau, Filialkirche St. Peter & Paul zu Reissing - Patrozinium. Aussetzung des Allerheiligsten Altarssakramentes;

9.00 Uhr: Saal an der Donau, Filialkirche St. Peter & Paul zu Reissing - Eucharistische Andacht. 10.00 Uhr: Ablaß-Gebete, "Te Deum" und Eucharistischer Segen.

10.30 Uhr: Saal an der Donau, Filialkirche St. Peter & Paul zu Reissing - Fest-Hochamt zum Kirchenpatrozinium.

10.30 Uhr: Schönstatt, Pilgerkirche - Festmesse zu Peter und Paul. Hauptzelebrant: Mons. Dr. Peter Wolf (Herausgeber eines Textbuches zum Paulusjahr: In der Schule des Apostels Paulus)

11.00 Uhr: Cloppenburg, Katholische Akademie Stapelfeld - "Paulus. Reizfigur zwischen Legende und Wirklichkeit". Vortrag von Prof. Dr. Thomas Söding, Münster. (Eintritt frei).



30. Juni 2008, 19.30 Uhr: Leutkirch, Tagungshaus Regina Pacis - "Auf den Spuren des Paulus. Missionarisch Kirche sein". Vortrag von Dekanatsreferentin Karin Berhalter. (Eintritt frei).

30. Juni 2008, 21.00 Uhr: Rom, St. Paul vor den Mauern - Konzert anläßlich der Eröffnung des Paulusjahres: G.F. Händel: "Der Messias" (Orchestration: W.A.Mozart); Dirigent: Lorin Maazel



OKTOBER 2008:
=============

21. Oktober 2008, 19.30: Köln, Domforum - "Paulus von Tarsus. Archäologen auf den Spuren des Völkerapostels". Vortrag von Michael Hesemann.

31. Oktober 2008, 19.00 Uhr: Lichtenau/Mfr., Pfarrheim - Paulus-Bibel-Lese-Nacht.



NOVEMBER 2008:
==============

13. November 2008, 19.30 Uhr: Solothurn/Schweiz, St. Ursen-Kathedrale - "Paulus von Tarsus. Archäologen auf den Spuren des Völkerapostels". Vortrag von Michael Hesemann.



2009.



JUNI 2009:
==========

29. Juni 2009, 17.00 Uhr: Rom, St. Paul vor den Mauern - Feierlicher Abschluss des Paulusjahres durch Papst Benedikt XVI.
Zuletzt geändert von Paul Heliosch am Sonntag 8. Juni 2008, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.

Paul Heliosch
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Sonderablass

Beitrag von Paul Heliosch »

Sonderablass zum Paulusjahr

Der Papst gewährt einen vollkommenen Ablass zum Paulus-Jahr:

| Das Dekret der Apostolischen Pönitentiarie im Wortlaut | (DT vom 15.05.2008)

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Robert Ketelhohn
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Re: Paulusjahr 2008/2009

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Paul Heliosch hat geschrieben:zum 2000. Geburtstag des APOSTELS DER VÖLKER PAULUS VON TARSUS
Hääää? Seit wann ist Pauli Geburtstag bekannt???
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Paul Heliosch
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Re: Paulusjahr 2008/2009

Beitrag von Paul Heliosch »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: ...Seit wann ist Pauli Geburtstag bekannt?...
Mit Verlaub, ich berufe mich da auf eine kleine Anmerkung höherer Gnaden:
S.H. Papst Benedikt XVI. hat geschrieben:...Genau deshalb freue ich mich, offiziell verkünden zu dürfen, dass wir dem Apostel Paulus vom 28. Juni 2008 bis zum 29. Juni 2009 ein besonders Jubeljahr widmen werden, anlässlich der Zweitausendjahrfeier seiner Geburt, die von den Geschichtswissenschaftlern zwischen 7 und 10 nach Christus angesetzt wird.

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Robert Ketelhohn
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Re: Paulusjahr 2008/2009

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Paul Heliosch hat geschrieben:
die von den Geschichtswissenschaftlern zwischen 7 und 10 nach Christus angesetzt wird.
Das ist hochspekulativ, dafür gibt es nicht den Hauch eines Anhalts.
Das einzige Indiz ist die Angabe des Lucas in der Apostelgeschichte,
Saul sei bei der Steinigung des Stephanus – die aufs Jahr 36 zu da-
tieren ist – juvenis bzw. νεανίας gewesen.

Nach römisch-griechischer Redeweise könnte das ein Alter von etwa
Anfang zwanzig bis vierzig bedeuten; im jüdisch-christlichen Kontext
der Apostelgeschichte dürfte allerdings, ungeachtet des griechischen
Autors, ein jüngeres Alter als das „Vollalter Christi“ gemeint sein, et-
wa ab zwanzig bis höchstens dreißig, was ein Geburtsjahr zwischen
6 und 16 n. Chr. bedeutet. Mehr läßt sich kaum sagen. Es bleibt jeden-
falls erhebliche Unsicherheit.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

...das ist interessant (Geburtstagsdatumzypfel ausgliedern?)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Bonaventuraner bereiten sich schon am 18.6. auf das Paulusjahr vor. Sie stellen es unter das Motto: "Bonaventura und Paulus - der Kirchenlehrer und der Apostel - Dimensionen des einen Glaubens".

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Gibt es da nähere Infos, zu Locations o.ä.?

HeGe
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Beitrag von HeGe »

overkott hat geschrieben:Bonaventuraner bereiten sich schon am 18.6. auf das Paulusjahr vor. Sie stellen es unter das Motto: "Bonaventura und Paulus - der Kirchenlehrer und der Apostel - Dimensionen des einen Glaubens".
Ach was. War B. ein Gefährte des Paulus? :kratz:

Demnächst muss es wohl heißen: "Bonaventura, ex Patre natum ante omnia saecula." :D
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Raphael

Beitrag von Raphael »

HeGe hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Bonaventuraner bereiten sich schon am 18.6. auf das Paulusjahr vor. Sie stellen es unter das Motto: "Bonaventura und Paulus - der Kirchenlehrer und der Apostel - Dimensionen des einen Glaubens".
Ach was. War B. ein Gefährte des Paulus? :kratz:

Demnächst muss es wohl heißen: "Bonaventura, ex Patre natum ante omnia saecula." :D
Wir sollten aufpassen, daß Overkott die Allerheiligenlitanei nicht auf diese zwei herausragenden Gestalten verkürzt! 8)

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Die Papsbasilika St. Paul vor den Mauern

Hier die vatikanische Homepage zur Papsbasilika:
http://www.vatican.va/various/basiliche ... ex_ge.html

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Raphael hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Bonaventuraner bereiten sich schon am 18.6. auf das Paulusjahr vor. Sie stellen es unter das Motto: "Bonaventura und Paulus - der Kirchenlehrer und der Apostel - Dimensionen des einen Glaubens".
Ach was. War B. ein Gefährte des Paulus? :kratz:

Demnächst muss es wohl heißen: "Bonaventura, ex Patre natum ante omnia saecula." :D
Wir sollten aufpassen, daß Overkott die Allerheiligenlitanei nicht auf diese zwei herausragenden Gestalten verkürzt! 8)
Es gibt doch die Litanei zum heiligen Bonaventura:
"Heiliger Bonaventura, Lehrer des seraphinischen Ordens — bitte für uns"
53x wiederholen, zu Ehren der Lebensjahre des Heiligen.
???

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Bonaventuraner bereiten sich schon am 18.6. auf das Paulusjahr vor. Sie stellen es unter das Motto: "Bonaventura und Paulus - der Kirchenlehrer und der Apostel - Dimensionen des einen Glaubens".
Ach was. War B. ein Gefährte des Paulus? :kratz:

Demnächst muss es wohl heißen: "Bonaventura, ex Patre natum ante omnia saecula." :D
Wir sollten aufpassen, daß Overkott die Allerheiligenlitanei nicht auf diese zwei herausragenden Gestalten verkürzt! 8)
Das wäre nicht im Sinne des hl. Bonaventura. Denn zu seinen Leistungen gehört schließlich, dass er nicht nur die Spannungen im Orden abgebaut hat, sondern auch die Beziehungen außerhalb des Ordens gepflegt hat. Entsprechend integrierte er eine monastische Spiritualität und stellte damit die franziskanische Spiritualität auf eine breitere Grundlage. Im Anschluss an den hl. Bernhard von Clairvaux etwa war ihm die Stelle Eph 3,18 sehr wichtig. Aber wird der Epheserbrief im Paulusjahr überhaupt seinen Platz haben?

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

overkott hat geschrieben:...Im Anschluss an den hl. Bernhard von Clairvaux etwa war ihm die Stelle Eph 3,18 sehr wichtig. Aber wird der Epheserbrief im Paulusjahr überhaupt seinen Platz haben?
Dieser Platz wurde ihm bereits von höchster Stelle eingeräumt:
S.H. Papst Benedikt XVI. hat geschrieben:...
Schließlich gibt es da noch eine besonderen Aspekt, dem während der Paulinischen 2000-Jahr-Feier einzigartige Aufmerksamkeit gebührt: Es geht mir um die ökumenische Dimension. Der Apostel der Heiden, der sich besonders dafür einsetzte, die Frohe Botschaft allen Völkern zu bringen, hat sich vollkommen für die Einheit und die Eintracht aller Christen verausgabt.

Möge er uns während dieser 2000-Jahr-Feier leiten, schützen und uns helfen, in der bescheidenen und aufrichtigen Suche nach der vollen Einheit aller Glieder des mystischen Leibes Christi voranzuschreiten. Amen!"

BENEDICTUS PP XVI
Paulus, Apostel für die Heiden hat geschrieben:"...
Eph 3,1 Deshalb (bete) ich, Paulus, für euch, die Heiden. Euch kommt es zugute, dass ich der Gefangene Christi Jesu bin.
Eph 3,2 Ihr habt doch gehört, welches Amt die Gnade Gottes mir für euch verliehen hat.
Eph 3,3 Durch eine Offenbarung wurde mir das Geheimnis mitgeteilt, das ich soeben kurz beschrieben habe.
Eph 3,4 Wenn ihr das lest, könnt ihr sehen, welche Einsicht in das Geheimnis Christi mir gegeben ist.
Eph 3,5 Den Menschen früherer Generationen war es nicht bekannt; jetzt aber ist es seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist offenbart worden:
Eph 3,6 dass nämlich die Heiden Miterben sind, zu demselben Leib gehören und an derselben Verheißung in Christus Jesus teilhaben durch das Evangelium.
Eph 3,7 Ihm diene ich dank der Gnade, die mir durch Gottes mächtiges Wirken geschenkt wurde.
Eph 3,8 Mir, dem Geringsten unter allen Heiligen, wurde diese Gnade geschenkt: Ich soll den Heiden als Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkündigen
Eph 3,9 und enthüllen, wie jenes Geheimnis Wirklichkeit geworden ist, das von Ewigkeit her in Gott, dem Schöpfer des Alls, verborgen war.
Eph 3,10 So sollen jetzt die Fürsten und Gewalten des himmlischen Bereichs durch die Kirche Kenntnis erhalten von der vielfältigen Weisheit Gottes,
Eph 3,11 nach seinem ewigen Plan, den er durch Christus Jesus, unseren Herrn, ausgeführt hat.
Eph 3,12 In ihm haben wir den freien Zugang durch das Vertrauen, das der Glaube an ihn schenkt.
Eph 3,13 Deshalb bitte ich euch, nicht wegen der Leiden zu verzagen, die ich für euch ertrage, denn sie sind euer Ruhm.
Eph 3,14 Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater,
Eph 3,15 nach dessen Namen jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde benannt wird,
Eph 3,16 und bitte, er möge euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit schenken, dass ihr in eurem Innern durch seinen Geist an Kraft und Stärke zunehmt.
Eph 3,17 Durch den Glauben wohne Christus in eurem Herzen. In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet,
Eph 3,18 sollt ihr zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen
Eph 3,19 und die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt.
Eph 3,20 Er aber, der durch die Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder uns ausdenken können,
Eph 3,21 er werde verherrlicht durch die Kirche und durch Christus Jesus in allen Generationen, für ewige Zeiten. Amen.
..."

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overkott
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Beitrag von overkott »

Die historisch Kritischen werden einwenden, dass der seit dem Mittelalter in sechs Kapitel eingeteilte Epheserbrief gar nicht von Paulus stammt, sondern ihm nur zugeschrieben ist.

Der hl. Bonventura war ja auch historisch und kritisch, hätte aber diesen Einwand als sekundär betrachtet.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

( ...deshalb ist auch hier zu unterscheiden zwischen Methode und Ideologie: Der Anwender der historisch kritischen Methode als eines theol. Werkzeugs unter vielen wird nur schwerlich der Ideologie der Histokritz verfallen... diese jedoch verteidigen ihre Thesen in ausschliesslicher Weise als heilsnotwendiges Glaubensbekenntnis. Bonaventura war Anwender. )

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Overkott hat geschrieben:Die historisch Kritischen werden einwenden, daß der seit dem
Mittelalter in sechs Kapitel eingeteilte Epheserbrief gar nicht von
Paulus stammt, sondern ihm nur zugeschrieben ist.

Der hl. Bonventura war ja auch historisch und kritisch, hätte aber
diesen Einwand als sekundär betrachtet.

Das ist natürlich, wie Paul schon richtig festgestellt hat, reine Ideologie
und alles andere als Wissenschaft. Wie vieles, was in der Theologie un-
term trutzig vorangetragenen Banner der vorgeblich historisch-kriti-
schen Methode daherkommt. Betrachtet man dies Banner aus der Nähe,
entpuppt es sich schnell als angefaulter, übelriechender nasser Lappen,
der mit der wissenschaftlichen Methode der historischen Textkritik, wie
man sie zu Recht und mit großem Gewinn in den philologischen und hi-
storischen Disziplinen anwendet, kaum etwas gemein hat.

Aber ich bringe dazu einmal ein paar zwar schon ältere, aber dafür um
so passendere Beiträge zum Thema:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Neulich wurde ich anderswo mit der Behauptung konfrontiert, der
Epheserbrief stamme keineswegs aus der Feder Pauli. Das kam nun
nicht etwa von Kirchenfeinden, sondern aus gut katholischen Kreisen
konservativen Gepräges.

Es sei, so sagte man, egal, ob Paulus oder einer seiner Schülersschüler
diesen oder jenen Brief geschrieben habe, wichtig sei nur, daß die Kir-
che bezeuge, daß dieser Text Heilige Schrift sei.

Vielleicht ist das auch hier von Interesse; darum skizziere ich einmal
die wichtigsten Argumentationspunkte. – Zunächst wandte ich ein,
diese Haltung, die paulinische Authentizität als unerheblich abzutun,
sei doch reichlich kurzsichtig. Immerhin gebe der Verfasser sich sehr
klar als der Apostel Paulus aus.

Wäre das unwahr, folgerte ich, wäre der Autor ein Lügner und die
Kirche auf ihn hereingefallen. Kurz, vom Glauben her stehe und falle
damit die ganze Kirche, sofern sie nicht irgendein Verein unter andern,
sondern der Weg, die Wahrheit und das Leben sein solle.

Soweit die Argumente aus Glaubenssicht. Wissenschaftlich und text-
kritisch, schloß ich, dieses Feld zunächst bloß streifend, seien die Ar-
gumente gegen eine Verfasserschaft Pauli auch Unfug. Würden Alt-
philologen und Historiker mit denselben ideologischen Präsumptio-
nen an die profanen Texte der alten Römer und Griechen gehen, blie-
be von Cicero, Horaz oder Sophocles nicht viel übrig. – Soweit die er-
ste Runde der Debatte.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:So, zweiter Teil. – Es wurden Abschnitte aus dem Kommentar der
Einheitsübersetzung angeführt, um die Nicht-Authentizität des
Epheserbriefs zu untermauern:
Einheitsübersetzung hat geschrieben:Beim Epheserbrief handelt es sich wohl um einen Rundbrief,
da die Erwähnung von „Ephesus“ (1,1) in zahlreichen Hand-
schriften fehlt. Die Empfänger sind sehr wahrscheinlich die
Christen Kleinasiens oder eines noch größeren Gebiets. Als
Abfassungsort kommt Ephesus in Frage.
Das Schreiben ist zwar wie ein Brief gestaltet, stellt aber nach
Stil und Inhalt eher eine feierliche Predigt dar. … Manche
Forscher nehmen daher an, daß dieses Schreiben von einem
Paulusschüler verfaßt wurde, der im Namen des Apostels
schrieb.
Ein bestimmter Anlaß für die Entstehung des Schreibens ist
nicht erkennbar. Das zentrale Thema des Briefs ist die Kir-
che, und zwar die weltweite Kirche. … Der Epheserbrief ent-
hält die bedeutendsten theologischen Aussagen im Neuen
Testament über die Kirche.
Die Erwähnung von Ephesus (die Worte ἐν ᾽Εϕέσῳ) fehlen nicht »in
zahlreichen Handschriften«, sondern in einer kleinen Minderheit der
Handschriften, darunter allerdings im Codex Sinaiticus und im Codex
Vaticanus
, die seit Tischendorf, jedoch ohne stichhaltigen Grund, ge-
meinsam mit dem Alexandrinus meist als die für den vermeintlichen
Urtext bedeutendsten angesehen werden. Beide, Sinaiticus und Vati-
canus
, überschreiben den Brief dennoch als Πρὸς Ἐϕεσίους („an
die Epheser“) und reihen ihn an der üblichen Stelle unter den Briefen
Pauli ein.

Auch Origines und Basilius dem Großen lag der Text des Epheserbriefs
übrigens ohne das ἐν ᾽Εϕέσῳ vor. Der Wortlaut ist so an der fraglichen
Stelle aber ohne Zweifel korrupt, wenn nicht ἐν ᾽Εϕέσῳ, dann müßte
da etwas anderes stehen. Origenes hat den Text allerdings so korrum-
piert, wie er ihm vorlag, hingenommen und mit tiefschürfenden Gedan-
ken einen Tiefensinn hineinzulesen versucht.

Die einfachere und überaus naheliegende Erklärung ist dagegen natür-
lich, daß hier bei irgendeiner Rezension zwei Wörter ausgefallen sind
und dies sich in einem Teil wohl des alexandrinischen Überlieferungs-
strang zunächst fortgepflanzt hat, bis infolge stärkeren Einflusses der
Constantinopolitaner Rezension allmählich die Abschreiber auch die
Exemplare abweichender Rezension korrigierten.

Die Erklärung, daß hier die Fassung mit den Wörtern ἐν ᾽Εϕέσῳ den
ursprünglichen Text darstellt, ist also ganz eindeutig. Denn wo diese
beiden Wörter fehlen, fehlt dem Text jedenfalls irgendetwas, um syn-
taktisch korrekt und inhaltlich sinnvoll zu sein. Es gibt aber keinen
Zeugen, der dort eine andere Alternative bietet als eben ἐν ᾽Εϕέσῳ.

Die Vermutung des Kommentars zur Einheitsübersetzung, Ephesus
könne der Abfassungsort sein, ist völlig willkürlich und durch nichts zu
belegen. Ebenso grundlos ist die Behauptung, der Brief – daß er formal
ein solcher ist, wird wenigstens nicht bestritten – stelle »nach Stil und
Inhalt eher eine feierliche Predigt dar«. Natürlich kann man, was Paulus
dort darlegt, auch persönlich vortragen. Für die theologischen Darle-
gungen etwa des Römerbriefs gälte das eher nicht. Aber wenn ich nicht
vor Ort bin, kann ich das, was ich sonst vielleicht mündlich vortrüge,
auch aufschreiben und als Mahnschreiben verschicken.

Spezifischen Predigtstil vermag ich überhaupt nicht zu entdecken. Es
müßte sich denn um eine hoch stilisierte Predigt handeln. Aber auch
dieser fehlten die Kennzeichen, die solche stilisierten (nicht wirklich
gehaltenen oder nachträglich bearbeiteten) Predigten üblicherweise
tragen, namentlich jeder Bezug auf anwesende Zuhörer. Aber wie auch:
ist der Text doch offensichtlich nach allen formalen Regeln als Brief ge-
schrieben und will nichts anderes sein. Schließlich weicht auch die Spra-
che des Epheserbriefs, also die Verwendung des Griechischen – anders
als beim Hebräerbrief – nicht wesentlich von dem ab, was wir sonst von
Paulus kennen.

Damit erweist sich das ganze als uralter Hut, ohne jegliche neue Sub-
stanz, aufgehängt lediglich an dem Fehlen zweier Wörtlein in einigen
Handschriften. Darüber war schon Origines vor einem und einem drei-
viertel Jahrtausend einmal gestolpert. Auch Hieronymus hat das durch-
gekaut. Und an diesen uralten Ladenhüter knüpfen unsere neunmalklu-
gen, ach so modernen Exegeten nun weitestreichende Schlußfolgerun-
gen! Lebten wir nicht in Zeiten, wo man den Menschen den dümmsten
Mist mühelos unterjubeln kann, wäre es keinen müden Lacher wert.

So viel zunächst zum Epheserbrief. – Im selben Atemzug wurde dann
auch gleich noch, als Argument hinsichtlich des Epheserbriefs offenbar,
der Hebräerbrief ins Feld geführt, als handele es sich bei dessen Proble-
matik nicht um eine völlig andere Sache. Wieder kam man mit dem
Kommentar zur Einheitsübersetzung:
Einheitsübersetzung hat geschrieben:Beim Epheserbrief handelt es sich wohl um einen Rundbrief,
… [Es wurde] früher vermutet, .. [der Hebräerbrief] stamme,
wenn nicht von Paulus selbst, von einem Mitarbeiter des
Paulus, etwa von Barnabas oder Apollos. Dies läßt sich je-
doch nicht nachweisen. Wegen des ausgezeichneten griechi-
schen Stils, der eingehenden Kenntnis des Alten Testaments
und der jüdisch beeinflußten Denk- und Darstellungsweise
ist als Verfasser ein griechisch gebildeter Judenchrist anzu-
nehmen, der von paulinischen Gedanken beeinflußt ist.
Den Hebräerbrief unterschiedet von den übrigen Paulinen zunächst
einmal, daß der Brieftext den Verfasser nicht nennt. Überhaupt fehlen
wesentliche Merkmale eines Briefs, auch die Adressaten. Erst am Ende
kommen wenigstens kurze Mahn- und Grußformeln. Der zweite große
Unterschied besteht darin, daß das Griechisch, in welchem der Text ab-
gefaßt ist, sich deutlich von der eher unbeholfenen Ausdrucksweise
Pauli abhebt.

Beides sind aber keine neuen Entdeckungen, sondern wurde schon zur
Väterzeit ausführlich diskutiert. Trotz dieser Diskussionen und man-
cher Einwendung – eben aus den genannten Gründen – schrieb die
Überlieferung den Hebräerbrief, soweit rückverfolgbar, von Anfang an
dem Heidenapostel zu. Auch der berühmte Codex Sinaiticus übrigens.
Er setzt ihn zwischen Thessalonicher- und Timotheusbriefe.

So uralt wie die Einwendungen gegen eine Autorschaft Pauli am Hebrä-
erbriefe sind auch die Gegenargumente, etwa von Hieronymus: Erstens
war Paulus bei vielen Judenchristen als „Zerstörer des Gesetzes“ ver-
schrien, was plausibel macht, daß entweder Paulus selbst sich gegen-
über den Judenchristen Palästinas nicht als Absender zu erkennen ge-
ben wollte oder – noch wahrscheinlicher – daß die dortigen Verantwort-
lichen den Brief ohne den „Briefkopf“ verteilten.

Zweitens schrieb der Verfasser eben an seine israelitischen Landsleute.
Weshalb hätte er sich da nicht des Aramäischen (oder vielleicht auch
des Hebräischen) bedienen sollen, was ja auch als Ursprache des Mat-
thæusevangeliums überliefert ist? – Wir hätten es also mit einer Überset-
zung zu tun, die ein Mitarbeiter Pauli angefertigt haben könnte – der
Grieche Lucas käme in Betracht –, aber auch ein hellenistischer Juden-
christ im Heiligen Land. Daß der vorliegende griechische Wortlaut des
Hebräerbriefs von Paulus stamme, hat die Kirche nie gelehrt, ebensowe-
nig wie sie lehrt, der griechische Wortlaut des Matthæusevangeliums
stamme von Matthæus. Beides sind mit hoher Wahrscheinlichkeit früh-
kirchliche Übersetzungen.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sachliche Erwiderungen kamen erwartungsgemäß nicht. Vielmehr er-
neut die Frage, was denn um Himmels willen überhaupt so schlimm
daran sei, wenn wirklich nicht alle Paulus-Briefe tatsächlich von Paulus
stammten; es seien darum doch keine Fälschungen.

Eigentlich ist es für jedes Kind zu verstehen. Aber für den, der erst ein-
mal an unsern theologischen Fakultäten studiert hat, scheint es unend-
lich schwer zu begreifen zu sein.

Selbstverständlich handelte es sich um eine Fälschung, und zwar um
eine ziemlich üble. Denn der Verfasser gibt sich ja ausdrücklich als Apo-
stel Paulus zu ernennen. Es geht hier nicht um Pseudepigraphie – ein
quer durch die Überlieferungsgeschichte immer wieder begegnendes,
bekanntes Phänomen –, sondern um den Text des Briefes selbst. Wenn
der Brief gefälscht wäre, dann wäre er als Lügengespinst mehr als nur
wertlos. Die Kirche hätte jahrtausendelang die Lüge verbreitet. Dann
wäre alles unter dem Verdacht der Lüge.

Daran kann sich nur der nicht stoßen, dem es bei unserm Glauben und
unserer Errettung nicht um knallharte Fakten geht, sondern um esoteri-
sches Gedöns, das seinem Ego schmeichelt. Kurz, daran kann sich nur
der Gnostiker nicht stoßen.

Doch Gott sei Lob gälte das nur, wenn der Epheserbrief tatsächlich nicht
vom Apostel stammte. Wie oben erläutert, sind bereits die Grundannah-
men der gnostischen Historizitätsfeinde, historisch-kritisch durchleuchtet,
ohne jede Grundlage.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nächste Runde: Es wurde ins Feld geführt, man könne deshalb nicht
von einer Fälschungsabsicht eines sich Paulus nennenden, aber von
Paulus verschiedenen Autors reden, weil es damals üblich gewesen sei,
daß sich Schüler eines großen Gelehrten mit dem Namen ihres Lehrers
schmückten, so daß es überhaupt nichts Ehrenrühriges gewesen sei,
wenn ein Schüler des Paulus sich als Paulus ausgegeben habe.

Das ist so eine typische Exegetenlegende. Sie taucht in den einschlägigen
Diskussionen so sicher auf wie das Amen in der Kirche. Dennoch ist es
hanebüchener Unfug. Bei jener Gelegenheit, von welcher ich berichte,
erzählten gleich mehrere Theologen mit wichtigem Gelehrtengestus die
Legende.

Auf mehrfache Aufforderung hin, wenigstens einen einzigen Beleg für
die Behauptung zu bringen, kam erwartungsgemäß nichts. Es gibt keine
Belege, denn jene Legende beleidigt nicht nur den gesunden Menschen-
verstand, sie ist auch historisch nachweislich falsch.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Statt nun also die aufgestellten Behauptungen zu belegen, verschanz-
te man sich hinter einem respektgebietenden Fremdwort: der „Pseudo-
epigraphie“.

Weil das ein beliebter Nebelwerfer ist, durch den sich mancher ins
Bockshorn jagen läßt, auch dazu eine kurze Klarstellung:

Erstens ist Pseudepigraphie – also die falsche Zuweisung eines Textes
zu einem Autor durch redaktionelle Überschrift o. ä. – zum weitaus
größten Teil eine Sache der Textüberlieferung, nicht der Verfasser-
schaft.

Zweitens begegnet das Phänomen dort, wo die Textüberlieferung
stattfindet, zeitlich also schwerpunktmäßig im sogenannten „Mittel-
alter“. Die direkt aus der „Antike“ auf uns gekommene Überliefe-
rung ist insgesamt eher geringen Umfangs. Vereinzelt läßt sich be-
reits bei spätantiken Handschriften Pseudepigraphie feststellen, bei
manchen späteren Manuskripten kann man vermuten, daß die fal-
sche Autorenangabe bereits „spätantik“ ist. Die Masse der Pseudo-
epigraphen kommt aber beim Redigieren, Zusammenstellen und
Abschreiben der Manuskripte zustande.

Drittens. Das Phänomen zieht sich durch alle Textgattungen. Es
betrifft auch profane und heidnische Texte, und zwar anteilsmäßig
nicht geringer. Nur der absoluten Zahl nach dürften sich da weni-
ger Fälle finden lassen: ganz einfach, weil der Gesamtumfang die-
ser Litteratur viel geringer ist, nach überlieferten Handschriften ge-
rechnet.

Viertens. Die Pseudepigraphie kommt in aller Regel durch Versehen
zustande. Gelegentlich lassen sich Fälle absichtlich falscher Zuwei-
sung (oder mindestens das Risiko der Falschzuweisung bewußt ein-
gehende) durch einen Redaktor vermuten, kaum wirklich sicher be-
weisen. Am seltensten sind Fälle, in denen die falsche Zuweisung be-
reits dem Autor selber wenn nicht nachgewiesen, so doch mit großer
Wahrscheinlichkeit zugeordnet werden kann.

Fünftens. Einige solcher Fälle finden wir immerhin bereits im heid-
nisch-philosophischen Spektrum der „Spätantike“. Ich nenne als
eines der bekanntesten Beispiele – wiewohl nicht unumstritten – das
platonische Briefcorpus.

Sechstens. Beim Epheserbrief ginge es – wäre er unecht – primär
nicht um Pseudepigraphie – das käme höchstens unter ferner liefen
noch hinzu –, sondern um bewußte und freche Fälschung eines gan-
zen Briefs, samt Absender- und Adressatenangaben, Grußformeln
und mannigfachen Bezügen im laufenden Text selbst.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Schließlich verwies man – mangels eigener Argumente – pauschal auf
die bekannte Internetpräsenz des Pfarrers Dr. Jörg Sieger:
Dr. Jörg Sieger hat geschrieben:Hinter der Bezeichnung "Epheserbrief" steckt schon die erste Schwierigkeit. Das ἐν ᾽Εϕέσῳ ["en Ephéso"] aus Eph 1,1 ist nämlich textkritisch unsicher und fehlt in einer ganzen Reihe von Handschriften.
Dazu habe ich oben bereits Stellung genommen.
Dr. Jörg Sieger hat geschrieben:Aufmerken läßt auch die Bemerkung in Eph 1,15. Dort bringt Paulus zum Ausdruck, daß er vom Glauben der Adressaten lediglich gehört habe.
Nun, das „lediglich“ steht jedenfalls nicht im Text. Schon beim ersten
Blick in jede beliebige Übersetzung kann man und wird jedermann
bei Anwendung des gesunden Menschenverstands das so verstehen,
daß Paulus in seiner römischen Gefangenschaft – aus welcher er ja
nach eigener Angabe schreibt – Berichte aus der Kirche von Ephesus
erhalten hatte, auf welche er sich hier bezieht, unbeschadet seiner
früheren Kenntnis der Ephesiner. Daran ist überhaupt nichts Merk-
würdiges.

Aber schauen wir noch einmal in den Text. Da heißt es: »… ἀκούσας
τὴν καϑ' ὑμᾶς πίστιν … οὐ παύομαι εὐχαριστῶν ὑπὲρ ὑμῶν μνείαν
ποιούμενος ἐπὶ τῶν προσευχῶν μου«.

Ich versuche das zunächst einmal ganz wörtlich:

»… vernehmend [oder: vernommen habend; beides ist möglich, da
der Aorist nur die Aktionsart ausdrückt, nicht das Zeitverhältnis
] den
bei euch Glauben …, [ich] nicht aufhöre danksagend [oder: die
Eucharistie feiernd] über euch Gedächtnis tuend in meinen Gebeten.«

Etwas deutscher:

»Weil ich ‹jetzt eben› den Glauben bei euch vernehme, höre ich nicht
auf, wenn ich Dank sage [die Eucharistie feiere], eurer in meinen Ge-
beten zu gedenken.«

Oder:

»Weil ich ‹einmal› den Glauben bei euch angehört habe, höre ich nicht
auf, wenn ich Dank sage [die Eucharistie feiere], eurer in meinen Gebe-
ten zu gedenken.«

Der Text gibt beide Möglichkeiten her. Da es keinen expliziten Hin-
weis auf einen aktuellen Bericht gibt, die frühere Anwesenheit Pauli
in Ephesus jedenfalls aber zum Verständnishintergrund jedes Lesers
gehört, liegt die zweite Deutung näher.
Dr. Jörg Sieger hat geschrieben:Und in Eph 3,2 erweckt er den Eindruck, als haben die Adressaten vielleicht von seinem Amt gehört. Solche Aussagen sind in Bezug auf Ephesus, wo Paulus so lange gewirkt hat, eigentlich undenkbar.
Von „vielleicht“ steht an der angegebenen Stelle nichts. Die fragli-
chen Wörter – εἴ γε – bedeuten nicht „wenn vielleicht“, sondern
„wenn nämlich, wenn eben, wenn nun“ o. ä. Ferner heißt es nicht,
die Epheser hätten mal was über Pauli „Verwaltung“ (οἰκονομία,
dispensatio) gehört, sondern diese direkt vernommen. Das kann
sich – muß aber nicht – auch auf ein Vernehmen und dem Munde
des Apostels selbst beziehen.

Eph 3,2 gibt also für Siegers Argumentation gar nichts her. Besser
hätte er, wenn schon, Eph 3,3-4 angeführt, wo Paulus sich nur auf
das von ihm zuvor Geschriebene bezieht, nicht aber auf seine Auf-
enthalte in Ephesus Jahre zuvor. Ja, hierüber mag man sich tatsäch-
lich ein wenig wundern. Um daraus aber zu schließen, Paulus sei
nicht der Autor, sondern ein unbekannter Fälscher, dazu ist’s doch
gar zu dünne.

Denn erstens ist in Ephesus viel passiert seit Paulus zuletzt dort war,
und viele kannten ihn eben nicht mehr persönlich. Andererseits soll-
te man einen Fälscher, der sich so angelegentlich als Paulus ausgibt,
für klug genug halten zu wissen, was allgemein bekannt war: daß
Paulus nämlich selbst in Ephesus gewesen war. Nichts wäre für den
Fälscher leichter gewesen, als sich darauf zu berufen.
Dr. Jörg Sieger hat geschrieben:Diesen Merkwürdigkeiten korrespondiert, daß Markion, der um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. den ersten Kanon der heiligen Schriften zusammenzustellen versucht hat, diesen Brief offensichtlich als Brief nach Laodicea kennt. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass in Kol 4,16 ein Brief nach Laodicea erwähnt wird. Meint der Kolosserbrief hier etwa unseren Epheserbrief, der dann eigentlich ein Laodiceabrief wäre? Dann hätte Markion noch die ursprünglichen Adressanten gekannt und der Brief wäre tatsächlich zunächst nach Laodicea gerichtet gewesen.

Es kann natürlich auch möglich sein, daß der Brief ursprünglich gar keine Gemeinde ausdrücklich nannte. Vielleicht hatte Markion den Brief ohne Adresse vorliegen. Er hätte dann angesichts der Verwandtschaft des Epheserbriefes mit dem Kolosserbrief und aus Kol 4,16 auf Laodicea als Bestimmungsort geschlossen.
Das ist nun kein kirchliches Zeugnis. Sich auf die Schriften einer
außerhalb stehenden, gnostischen Parallel- und Gegenkirche zu
berufen ist recht kühn.

Marcion hat nicht »den ersten Kanon der heiligen Schriften zusam-
menzustellen versucht«, sondern nach seiner Exkommunikation eine
Parallelhierarchie gegründet und für diese autoritativ einen „Gegen-
kanon“ geschaffen, wobei er das gesamte Alte Testament und den
Großteil des Neuen Testaments verwarf. Er ließ nur das Lucasevan-
gelium und zehn Briefe Pauli gelten. Auch diesen Rest bearbeitete
und „säuberte“ er aber ausgiebig.

Zutreffend dürfte dennoch Siegers Vermutung sein, Marcion habe
den Brief in jener Variante ohne Adreßangabe vorzuliegen gehabt
und im Zuge seiner Bearbeitungen aus dem Colosserbrief Laodicæa
als Bestimmungsort ergänzt. Eigenen Quellenwert hat dies hinsicht-
lich des Originalbriefs nicht, da Marcion bekanntermaßen die Texte
bearbeitet hat, während andererseits ein orthodoxer Zeuge wie Ire-
næus nur wenige Jahre später den Brief selbstverständlich als Brief
Pauli an die Epheser kennt (vgl. z. B. adv. hær. V,8,1).
Dr. Jörg Sieger hat geschrieben:Wenn wir uns den Brief nun genauer ansehen, dann stellen wir fest, dass er eigentlich auch gar kein richtiger Brief ist. Ein brieflicher Rahmen liegt eigentlich nur in Eph 1,1ff und am Ende in Eph 6,21-24 vor. Offensichtlich wurde hier der Versuch unternommen eine theologische Abhandlung in Form eines Briefes vorzulegen.
Ach ja? Und was ist der Römerbrief, wenn du die Einleitung und
die abschließenden Mahnungen und Grüße wegläßt?
Dr. Jörg Sieger hat geschrieben:Auffallend sind auch die starken Übereinstimmungen zwischen dem Epheserbrief und dem Kolosserbrief. Nicht nur dass Tychikus auch im Epheserbrief als Briefüberbringer genannt wird. Über weite Abschnitte hinweg finden sich im Epheserbrief ganz ähnliche Formulierungen und sogar mehr oder minder gleichlautende Abschnitte.
Ja, selbstverständlich. Das ist nun gar nichts Neues. Theologisch
richten sich beide Briefe gegen den Einfluß einer gnostisierenden
Richtung des Judentums.
Dr. Jörg Sieger hat geschrieben:Diese Fülle von auffälligen Übereinstimmungen führt zu dem Schluß, daß der Autor des Epheserbriefes den Kolosserbrief offenbar als literarische Vorlage benutzt hat. Er verfaßt sein Schreiben wohl anhand des ihm vorliegenden Kolosserbriefes.
Ach je. Könnte wohl auch sein, daß derselbe Autor beide Briefe
auf einmal verfaßt hat, oder?

Historisch gehört zu diesen beiden übrigens auch noch der Brief an
Philemon, mit welchem Paulus den Onesimus aus Rom zu Phile-
mon zurücksandte. Eine detailliertere Untersuchung würde noch
viele interessante Details zutage fördern, historische Details, was ich
hier bloß andeuten will.

So ist der eigentliche Überbringer der Briefe an Philemon und an die
Kirchen zu Colossæ und zu Ephesus ein gewisser Tychicus, der aus
Asia (vgl. Act 20,4), vielleicht Ephesus, stammt (vgl. II Tim 4,12; Eph
6,21; Col 4,7.9; Tit 3,12). Sodann begegnen wir Epaphras, dem Phi-
lipper. Interessant auch Archippus: Er war Diakon im Hause des Phi-
lemon. Bei Paulus finden wir eine ganze Mannschaft: Timotheus, Ari-
starchus, Jesus Justus, Demas sowie Marcus und Lucas, die Evangeli-
sten. Ein Nymphas aus Laodicea wird erwähnt, womit zugleich noch
einmal das berühmte Problem des Laodicenerbriefs angeschnitten ist.

Doch lassen wir’s bei diesen Andeutungen. Lest das einmal nach. Wie
sich alles historisch fügt. Welche komplexen Verhältnisse hätte ein
Fälscher da erfinden müssen!
Dr. Jörg Sieger hat geschrieben:Wenn wir nach dem Verfasser fragen, dann müssen wir ähnlich argumentieren wie beim Kolosserbrief. Der Brief gibt zwar vor, von Paulus zu stammen, doch dürfte dies kaum zutreffend sein. Wortschatz und Stil sind wichtige Indizien dafür, dass das Schreiben eigentlich nicht aus der Feder des Paulus stammen kann. Der Stil ist äußerst pathetisch und weicht noch stärker vom paulinischen Stil ab, als dies schon im Kolosserbrief der Fall gewesen ist. Auch das Paulusbild, das der Epheserbrief zeichnet, und die theologischen Argumente sind nicht mit dem vergleichbar, was uns aus den authentischen Paulusbriefen bekannt ist.
Dazu möchte ich bloß Heinrich Schlier zitieren:
Heinrich Schlier hat geschrieben:Schließlich entscheidet sich die Frage der Echtheit daran, wieviel Variationsfähigkeit man dem Apostel Paulus in sprachlicher und theologischer Hinsicht zutraut.
Anders gesagt, mit denselben Argumenten könnte man auch den
in vielerlei Hinsicht ganz exzeptionellen Römerbrief aus dem Kanon
kegeln. Manche tun das sogar, ja sie leugnen sogar die Historizität
Pauli selber. Das scheint den meisten doch wohl gar zu verstiegen,
aber die Methode, argumentativ dahin zu gelangen, ist keine ande-
re als die, welche den Epheserbrief für unpaulinisch erklären will.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Paul Heliosch
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Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

:) Klasse! - Eine Apologie wider die Histokritz!

Raphael

Beitrag von Raphael »

Paul Heliosch hat geschrieben::) Klasse! - Eine Apologie wider die Histokritz!
Jau, der Robert hat schon was d'rauf! ;D

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Peregrin
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Beitrag von Peregrin »

Was ich dem Heiligen Vater zu sagen gedenke, und mich selbst, der ich es sagen werde, unterwerfe ich hiermit seiner prüfenden Korrektur, denn ich glaube wirklich, daß Johannes der Stellvertreter Christi ist, und für dieses Bekenntnis habe ich im Kerker der Sarazenen schmachten müssen! Also! Ich werde damit anfangen, daß ich eine Sache zitiere, die von einem gelahrten Doktor berichtet wird, wie nämlich eines Tages ein Disput zwischen Mönchen aufkam über die Frage, wer der Vater von Melchisedek war, und als der Abt Copes danach gefragt wurde, schlug er sich an den Kopf und rief aus: Weh dir, Copes, immer suchst du nur herauszufinden, was Gott dir nicht herauszufinden gebietet, und vernachlässigst darüber, was Gott dir geboten hat! Also! Wie man unschwer meinem Beispiel entnehmen kann: Es ist so sonnenklar, daß Christus und die Heiligen Apostel nichts Eigenes besaßen, wie es weniger klar wäre anzuerkennen, daß Christus gleichzeitig Mensch und Gott war, und doch scheint mir klar, wer die erste Evidenz leugnet, müßte auch die zweite verleugnen!
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

( Nicht nur Adson erschienen diese Worte recht konfus - so wird mir nichts anderes übrigbleiben, als die Geschichte im ganzen zu lesen )
Zuletzt geändert von Paul Heliosch am Dienstag 10. Juni 2008, 23:42, insgesamt 1-mal geändert.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

... schon während unserer ganzen Reise lehre ich dich, die Zeichen zu lesen, mit denen die Welt zu uns spricht wie ein großes Buch. Meister Alanus ab Insulis sagte

omnis mundi creatura
quasi liber et pictura
nobis est et speculum

und dabei dachte er an den unerschöpflichen Schatz von Symbolen, mit welchen Gott durch seine Geschöpfe zu uns vom ewigen Leben spricht. Aber das Universum ist noch viel gesprächiger, als Meister Alanus ahnte, es spricht nicht nur von den letzten Dingen (und dann stets sehr dunkel), sondern auch von den nächstliegenden, und dann überaus deutlich....

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Sonntag 14. September

11.20 Uhr - Pfr. Winfried Abel: „Auf den Spuren des Paulus: engagiert, kirchlich, missionarisch“

Ort:
Fulda im neuen Kongresszentrum
| Im Rahmen des Kongresses "Freude am Glauben" 2008 in Fulda |

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overkott
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Beitrag von overkott »

Man soll sich nicht vertun. Da werden manchmal ganz schön progressive Sachen gesagt. Zum Beispiel predigte dort Papst Benedikt einmal: "Die Liebe ist Gott."

Man muss das recht verstehen. Und der Papst hat das ja auch später noch einmal in seiner Enzyklika näher ausgeführt.

Denn tatsächlich hat sich der dreifaltige Gott in Jesus Christus ja als die Liebe offenbart.

Gott ist ja das personale Prinzip des Lebens und Zusammenlebens.

Deshalb ist Glaube auch weniger Theorie als vielmehr gelebte Gegenwart.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Leiden, was am Leiden Christi noch fehlt –
Ein Abriss der paulinischen Theologie -

Von Professor Klaus Berger / Die Tagespost

| Der Apostel auf dem Kreuzweg |

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »


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overkott
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Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Beitrag von overkott »

Paulus hätte wahrscheinlich abgewunken. Bitte, nicht. Bitte, kein Paulusjahr. Hatten wir das denn nicht schon? Habe ich es denn nicht schon in meinem ersten Brief an die Korinther geschrieben? Es geht nicht um mich. Es geht nicht um Apollo. Und es geht nicht um Johannes. Uns geht es doch allen um dasselbe: um Gott, um Christus, um die Liebe. Habe ich mich in meinem ersten Brief nicht klar genug ausgedrückt? Jagt der Liebe nach! Jeder soll immer am ersten Tag der Woche etwas zurücklegen und so zusammensparen, was er kann. Dann sind keine Sammlungen mehr nötig, wenn ich komme. Die Gnade Jesu, des Herrn, sei mit euch!

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