Österreichs Alt-Katholiken wählen neuen Bischof

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Damit kommen wir vom Thema ab, aber das ist auch interessant:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Wenn man nach einer Kurzfassung sucht, sollte man sich eher die Declaration of Assent ansehen, die die Priester vor ihrer Priesterweihe unterzeichnen müssen:
The Declaration of Assent

The Declaration of Assent is made by deacons, priests and bishops of the Church of England when they are ordained and on each occasion when they take up a new appointment (Canon C 15). Readers and Lay Workers make the declaration, without the words 'and administration of the sacraments', when they are admitted and when they are licensed (Canons E 5, E 6 and E 8).

Preface

The Church of England is part of the One, Holy, Catholic and Apostolic Church, worshipping the one true God, Father, Son and Holy Spirit. It professes the faith uniquely revealed in the Holy Scriptures and set forth in the catholic creeds, which faith the Church is called upon to proclaim afresh in each generation. Led by the Holy Spirit, it has borne witness to Christian truth in its historic formularies, the Thirty-nine Articles of Religion, The Book of Common Prayer and the Ordering of Bishops, Priests and Deacons. In the declaration you are about to make, will you affirm your loyalty to this inheritance of faith as your inspiration and guidance under God in bringing the grace and truth of Christ to this generation and making Him known to those in your care?

Declaration of Assent

I, A B, do so affirm, and accordingly declare my belief in the faith which is revealed in the Holy Scriptures and set forth in the catholic creeds and to which the historic formularies of the Church of England bear witness; and in public prayer and administration of the sacraments, I will use only the forms of service which are authorized or allowed by Canon.
Klingt wie eine evangelische Ordination auf Bibel und Bekenntnis (ich dachte ihr hättet hier behauptet, die 39 Articles würden als Bekenntnis nicht taugen).




Stephen Dedalus hat geschrieben:
Die kath. Auffassung habe ich bisher immer anders verstanden: Ohne Bischof keine Kirche und ohne Kirche kein Heil - auch für diejenigen, die ausserhalb dieser Kirche stehen.
Insofern wird das Bischofsamt als heilsnotwendig gesehen.
Wenn man das sog. historische Bischofsamt nicht als heilsnotwendig betrachtet, dann ist es optional. Das ist die evang. Sichtweise.
Nun, in dieser Darstellung sind in meinen Augen zu viele unausgesprochene Voraussetzungen enthalten. "Heilsnotwendig" heißt coh, daß ohne Bischofsamt kein Heil zu erlangen ist.
Richtig. Wenn morgen alle nach röm.-kath. Verständnis gültig geweihten Bischöfe stürben, dann gäbe es nach röm.-kath. Verständnis keine Kirche und kein Heil mehr. Oder ist das nicht so?

Allons
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Beitrag von Allons »

Lutheraner hat geschrieben: Richtig. Wenn morgen alle nach röm.-kath. Verständnis gültig geweihten Bischöfe stürben, dann gäbe es nach röm.-kath. Verständnis keine Kirche und kein Heil mehr. Oder ist das nicht so?
Und sie wiederholt sich doch.. :P Praktisch dieselbe Frage frog ich im Scriptorium vor kurzem. Da sagte Stephen das wäre kontrafragil, äh konfratraktorisch, :freude: also zumindest nicht fair Vielleicht kommen wir ja hier zum Ergebnis, wo nicht danach gefragt wurde. Sch... Systemik.

Danke Lutheraner :)

Allons!

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben:Klingt wie eine evangelische Ordination auf Bibel und Bekenntnis
:ikb_laughing:

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Du nur siehst, was Du selber kennst... ;)

Es gibt in der "Declaration of Assent" ein paar entscheidende Abweichungen von dem, was Du eine "evangelische Ordination auf Bibel und Bekenntnis" nennst, aber dies herauszufinden, überlasse ich gerne Dir. ;)

(ich dachte ihr hättet hier behauptet, die 39 Articles würden als Bekenntnis nicht taugen).
Tun sie auch nicht, was aus der Declaration of Assent hervorgeht. Du mußt sie nur genau lesen.
Die kath. Auffassung habe ich bisher immer anders verstanden: Ohne Bischof keine Kirche und ohne Kirche kein Heil - auch für diejenigen, die ausserhalb dieser Kirche stehen.
Insofern wird das Bischofsamt als heilsnotwendig gesehen.
Wenn man das sog. historische Bischofsamt nicht als heilsnotwendig betrachtet, dann ist es optional. Das ist die evang. Sichtweise.
Richtig. Wenn morgen alle nach röm.-kath. Verständnis gültig geweihten Bischöfe stürben, dann gäbe es nach röm.-kath. Verständnis keine Kirche und kein Heil mehr. Oder ist das nicht so?
Da ist - wie gesagt - schon die Frage falsch gestellt... :D Ziel dieser Frage ist ja nicht, eine mögliche Vorgehensweise in einem solchen Falle zu eruieren, sondern aus der Antwort abzuleiten, daß man auch heute in der Kirche gut ohne Bischöfe könnte, wenn man denn wollte... Die gleiche Frage kannst Du bei anderen Sakramenten stellen. Wenn man auch ohne Taufe gerettet werden kann, kann man auch ganz aufhören zu taufen etc...
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Raphael

Beitrag von Raphael »

Lutheraner hat geschrieben:Richtig. Wenn morgen alle nach röm.-kath. Verständnis gültig geweihten Bischöfe stürben, dann gäbe es nach röm.-kath. Verständnis keine Kirche und kein Heil mehr. Oder ist das nicht so?
Nachhilfe in scholastischer Theologie würde diese Wissenslücken schließen können ........................

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Raphael hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Richtig. Wenn morgen alle nach röm.-kath. Verständnis gültig geweihten Bischöfe stürben, dann gäbe es nach röm.-kath. Verständnis keine Kirche und kein Heil mehr. Oder ist das nicht so?
Nachhilfe in scholastischer Theologie würde diese Wissenslücken schließen können ........................
Dann such dir mal einen Nachhilfelehrer und melde dich dann wieder (auf deinem Foto siehst du auch aus wie jemand im besten Nachhilfealter :P )

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Klingt wie eine evangelische Ordination auf Bibel und Bekenntnis
:ikb_laughing:

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Du nur siehst, was Du selber kennst... ;)

Es gibt in der "Declaration of Assent" ein paar entscheidende Abweichungen von dem, was Du eine "evangelische Ordination auf Bibel und Bekenntnis" nennst, aber dies herauszufinden, überlasse ich gerne Dir. ;)
Das interessiert mich ehrlich gesagt nicht.

Es geht nur darum, dass ihr in vielen Punkten evangelisch wirkt. Sei es die Ordination, die Lambeth-Erklärung von 1888, u.s.w. Es sind vielleicht immer nur kleine Details in denen ihr abweicht. Daher ist die Einstufung der Anglikaner als "evangelisch" wohl oftmals nachvollziehbar. Darum geht es ja hier in der Diskussion.
Vielleicht solltet ihr versuchen katholischer zu werden, damit das nicht mehr passiert ;)

Raphael

Beitrag von Raphael »

Lutheraner hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Richtig. Wenn morgen alle nach röm.-kath. Verständnis gültig geweihten Bischöfe stürben, dann gäbe es nach röm.-kath. Verständnis keine Kirche und kein Heil mehr. Oder ist das nicht so?
Nachhilfe in scholastischer Theologie würde diese Wissenslücken schließen können ........................
Dann such dir mal einen Nachhilfelehrer und melde dich dann wieder (auf deinem Foto siehst du auch aus wie jemand im besten Nachhilfealter :P )
Nachhilfe braucht derjenige, welcher derartige Wissenslücken wie Du an den Tag legst! 8)

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben: Das interessiert mich ehrlich gesagt nicht.

Es geht nur darum, dass ihr in vielen Punkten evangelisch wirkt.
Diese Aussagen ergeben zusammen durchaus Sinn. Dich interessieren die Feinheiten nicht und daher kommst Du dann auch zu dem Ergebnis, dass wir "in vielen Punkten evangelisch wirken". Auch eine Hermeneutik. "Ich weiß schon, was Ihr seid. Verwirrt mich bitte nicht mit den Fakten!" :D :D
Sei es die Ordination, die Lambeth-Erklärung von 1888, u.s.w. Es sind vielleicht immer nur kleine Details in denen ihr abweicht.
Nein. Du hast Dir nur nicht die Mühe gemacht, den Text richtig zu lesen. In der Theologie ist es wichtig, auf die Feinheiten zu achten. Das solltest Du wissen. Eine kleine Nuance verändert oft die ganze Dogmatik. Wie beim iota in der Trinitätslehre.

Wir sind katholisch genug. Nur wollen das die Evangelischen in Deutschland nicht hören. Aus nachvollziehbaren Gründen. Es stellt sie zu sehr infrage... ;)
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
(ich dachte ihr hättet hier behauptet, die 39 Articles würden als Bekenntnis nicht taugen).
Tun sie auch nicht, was aus der Declaration of Assent hervorgeht. Du mußt sie nur genau lesen.
Jepp. Lese diese Stelle genauer durch:
Declaration of Assent hat geschrieben: Led by the Holy Spirit, it has borne witness to Christian truth in its historic formularies, the Thirty-nine Articles of Religion, The Book of Common Prayer and the Ordering of Bishops, Priests and Deacons.
Entscheidend sind die Worte "has borne witness". Man macht diese Punkte nicht zum Pflicht, sondern weist einfach auf die Geschichte der Anglikaner hin.

Der Chicago-Lambeth Quadrilateral ist, wie SD schon gesagt hat, keine Bekenntnisschrift, sondern geht eher um den kleinsten gemeinsamen Nenner in Gesprächen mit anderen Kirchen, vor allem mit der Orthodoxie und mit Rom, um die es konkreter ging (nicht um Protestanten). Das ist das, was mit "Home Reunion" gemeint ist.

Du mußt den historischen Hintergrund dieser Dokumente kennen und darfst nicht einfach das sehen, was Du sehen willst.

Deine Frage bzgl. Bischöfe geht in die völlig falsche Richtung. Selbstverständlich halten wir Bischöfe für bestimmte Sakramente notwendig, etwa die Weihe oder die Eucharistie. Oder anders rum, nenne eine Kirche oder Gemeinschaft, mit der wir in voller Gemeinschaft stehen, die keine Bischöfe hat oder einführt. Jedes Mal, wo es um Unionsgespräche ging, haben wir auf das historische Bischofsamt bestanden und sind nie davon abgerückt. Kein einziges Mal.

Cheers,

John
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Das interessiert mich ehrlich gesagt nicht.

Es geht nur darum, dass ihr in vielen Punkten evangelisch wirkt.
Diese Aussagen ergeben zusammen durchaus Sinn. Dich interessieren die Feinheiten nicht und daher kommst Du dann auch zu dem Ergebnis, dass wir "in vielen Punkten evangelisch wirken". Auch eine Hermeneutik. "Ich weiß schon, was Ihr seid. Verwirrt mich bitte nicht mit den Fakten!" :D :D
Nein, ich wollte dir nur aufzeigen, weshalb ihr stellenweise evangelisch wirkt - natürlich auch für Katholiken, die das in diesem Thread ja schon klar gesagt haben. Das scheinst du nur nicht richtig wahrhaben zu wollen. Eindrücke müssen aber nicht unbedingt viel mit der Realität zu tun haben, falls dich das beruhigt.
Stephen Dedalus hat geschrieben: Wir sind katholisch genug. Nur wollen das die Evangelischen in Deutschland nicht hören. Aus nachvollziehbaren Gründen. Es stellt sie zu sehr infrage... ;)
Wieso das denn? Es war uns schon immer egal ob sich jemand katholisch oder evangelisch nennt. Namen sind Schall und Rauch. Es zählt, was dahintersteckt.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

John Grantham hat geschrieben:Entscheidend sind die Worte "has borne witness". Man macht diese Punkte nicht zum Pflicht, sondern weist einfach auf die Geschichte der Anglikaner hin.
Paul Avis bezeichnet die differenzierte Abstufung der Quellen der Lehrbildung in der Declaration of Assent als "dynamic orthodoxy". An der Spitze steht die Bibel, auf einer zweiten Stufe ("set forth") die katholischen Bekenntnisse, auf einer niedrigeren Stufe folgen Elemente der anglikanischen Tradition: BCP, 39 Artikel und andere historische Formulare.

In ihr werden Kernbereiche festgelegt, die nicht verhandelbar sind, daneben aber auch sekudäre Elemente genannt, die zwar lehr- und traditionsbildend sind, aber nicht auf der gleichen Stufe stehen wie Bibel und katholische Bekenntnisse.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben: Wieso das denn? Es war uns schon immer egal ob sich jemand katholisch oder evangelisch nennt. Namen sind Schall und Rauch. Es zählt, was dahintersteckt.
Das wäre schön. Stimmt aber nicht. Die Evangelischen in Deutschland versuchen leider in ihrer Art des Ökumenetreibens alles auf ihre Ebene herunterzuziehen.
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Walter
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Beitrag von Walter »

Noch ein Nachtrag hierzu:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Frag mal in Hannover die Leute auf der Straße zu welcher konfessionellen Richtung Anglilkaner für sie gehören. Sie werden antworten Protestanten. Oder nicht?
Dieser Irrtum reicht bis ins Kirchenamt der EKD, da brauchst Du gar nicht die Leute auf der Straße zu bemühen. Ein Mitglied der sog. Meißen-Kommission sagte mir einmal, daß die Gespräche mit der EKD daher so schwierig seien, weil die EKD einfach nicht verstehe, daß es sich bei den Anglikanern eben nicht um eine protestantische Kirche handele.
Also bei dem über die EKD gesagten wäre ich mir nicht so sicher. :roll:
Der Evangelische Erwachsenenkatechismus hat geschrieben:
Einer der wichtigsten Lehrunterschiede zwischen den »katholischen« Kirchen (römisch-katholische, orthodoxe und in gewissem Sinne auch anglikanische Kirche) und den evangelischen ist das Verständnis des kirchlichen Amtes. Die katholische Kirchen legen großen Wert auf die göttliche Stiftung des Amtes und die ununterbrochene Folge bischöflicher Handauflegung (»apostolische Sukzession«) von der apostolischen Zeit an. Die evangelischen Kirchen betonen demgegenüber, daß »apostolische Sukzession« vor allem die Weitergabe der ursprünglichen Botschaft bedeutet und dass dieser Vorgang wichtiger sei als die nachfolge im Amt, die auf ihre Weise auch sie üben. Die evangelischen Kirchen kennen verschiedene Formen der Struktur des Amtes.
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Walter hat geschrieben:Noch ein Nachtrag hierzu:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Frag mal in Hannover die Leute auf der Straße zu welcher konfessionellen Richtung Anglilkaner für sie gehören. Sie werden antworten Protestanten. Oder nicht?
Dieser Irrtum reicht bis ins Kirchenamt der EKD, da brauchst Du gar nicht die Leute auf der Straße zu bemühen. Ein Mitglied der sog. Meißen-Kommission sagte mir einmal, daß die Gespräche mit der EKD daher so schwierig seien, weil die EKD einfach nicht verstehe, daß es sich bei den Anglikanern eben nicht um eine protestantische Kirche handele.
Also bei dem über die EKD gesagten wäre ich mir nicht so sicher. :roll:
Der Evangelische Erwachsenenkatechismus hat geschrieben:Einer der wichtigsten Lehrunterschiede zwischen den »katholischen« Kirchen (römisch-katholische, orthodoxe und in gewissem Sinne auch anglikanische Kirche) und den evangelischen ist das Verständnis des kirchlichen Amtes. Die katholische Kirchen legen großen Wert auf die göttliche Stiftung des Amtes und die ununterbrochene Folge bischöflicher Handauflegung (»apostolische Sukzession«) von der apostolischen Zeit an. Die evangelischen Kirchen betonen demgegenüber, daß »apostolische Sukzession« vor allem die Weitergabe der ursprünglichen Botschaft bedeutet und dass dieser Vorgang wichtiger sei als die nachfolge im Amt, die auf ihre Weise auch sie üben. Die evangelischen Kirchen kennen verschiedene Formen der Struktur des Amtes.
Tja, was in ihrem Katechismus steht, und wie sie in Wirklichkeit handeln, sind zwei sehr unterschiedlichen Sachen. (Leider.)

Wie oben erwähnt, sie hält sich nicht mal an dem, was schriftlich und feierlich mit den Alt-Katholiken vor 20 Jahren vereinbart wurde. :roll:

Cheers,

John
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

John Grantham hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
(ich dachte ihr hättet hier behauptet, die 39 Articles würden als Bekenntnis nicht taugen).
Tun sie auch nicht, was aus der Declaration of Assent hervorgeht. Du mußt sie nur genau lesen.
Jepp. Lese diese Stelle genauer durch:
Declaration of Assent hat geschrieben: Led by the Holy Spirit, it has borne witness to Christian truth in its historic formularies, the Thirty-nine Articles of Religion, The Book of Common Prayer and the Ordering of Bishops, Priests and Deacons.
Entscheidend sind die Worte "has borne witness". Man macht diese Punkte nicht zum Pflicht, sondern weist einfach auf die Geschichte der Anglikaner hin.
Das scheint mir genau dasselbe wie bei einer Unierten Ordination zu sein. Da wird auf die Bekenntnisschriften der lutherischer und reformierten Tradition ordiniert, wobei beide als Teil der Geschichte der Unierten Kirche und nicht (wie bei der lutherischen Ordination ) als bindend betrachtet werden.

John Grantham hat geschrieben: Der Chicago-Lambeth Quadrilateral ist, wie SD schon gesagt hat, keine Bekenntnisschrift, sondern geht eher um den kleinsten gemeinsamen Nenner in Gesprächen mit anderen Kirchen, vor allem mit der Orthodoxie und mit Rom, um die es konkreter ging (nicht um Protestanten).
Ach ja? Und deshalb ist dort nur von zwei Sakramenten die Rede (und nicht von sieben) und wird behauptet, dass die Bibel alles heilsnotwendige enthält, dafür kein Wort über Tradition, etc.
Das wird die Römer und die Orthodoxen schwer beeindruckt haben. An deine Interpretation glaubst du doch selber nicht :mrgreen:

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Beitrag von Lutheraner »

John Grantham hat geschrieben:
Walter hat geschrieben:Noch ein Nachtrag hierzu:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Frag mal in Hannover die Leute auf der Straße zu welcher konfessionellen Richtung Anglilkaner für sie gehören. Sie werden antworten Protestanten. Oder nicht?
Dieser Irrtum reicht bis ins Kirchenamt der EKD, da brauchst Du gar nicht die Leute auf der Straße zu bemühen. Ein Mitglied der sog. Meißen-Kommission sagte mir einmal, daß die Gespräche mit der EKD daher so schwierig seien, weil die EKD einfach nicht verstehe, daß es sich bei den Anglikanern eben nicht um eine protestantische Kirche handele.
Also bei dem über die EKD gesagten wäre ich mir nicht so sicher. :roll:
Der Evangelische Erwachsenenkatechismus hat geschrieben:Einer der wichtigsten Lehrunterschiede zwischen den »katholischen« Kirchen (römisch-katholische, orthodoxe und in gewissem Sinne auch anglikanische Kirche) und den evangelischen ist das Verständnis des kirchlichen Amtes. Die katholische Kirchen legen großen Wert auf die göttliche Stiftung des Amtes und die ununterbrochene Folge bischöflicher Handauflegung (»apostolische Sukzession«) von der apostolischen Zeit an. Die evangelischen Kirchen betonen demgegenüber, daß »apostolische Sukzession« vor allem die Weitergabe der ursprünglichen Botschaft bedeutet und dass dieser Vorgang wichtiger sei als die nachfolge im Amt, die auf ihre Weise auch sie üben. Die evangelischen Kirchen kennen verschiedene Formen der Struktur des Amtes.
Tja, was in ihrem Katechismus steht, und wie sie in Wirklichkeit handeln, sind zwei sehr unterschiedlichen Sachen. (Leider.)
Achja? Inwiefern denn?

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben: Der Chicago-Lambeth Quadrilateral ist, wie SD schon gesagt hat, keine Bekenntnisschrift, sondern geht eher um den kleinsten gemeinsamen Nenner in Gesprächen mit anderen Kirchen, vor allem mit der Orthodoxie und mit Rom, um die es konkreter ging (nicht um Protestanten).
Ach ja? Und deshalb ist dort nur von zwei Sakramenten die Rede (und nicht von sieben) und wird behauptet, dass die Bibel alles heilsnotwendige enthält, dafür kein Wort über Tradition, etc.
Das wird die Römer und die Orthodoxen schwer beeindruckt haben. An deine Interpretation glaubst du doch selber nicht :mrgreen:
Dann mußt Du den Text genauer lesen. :P
The dominical sacraments of Baptism and Holy Communion
Denn trotz Dein Sarkasmus (peinlich, echt) isses exakt so, wie SD und ich mehrfach gesagt haben -- weil es in der Tradition (aus orthodoxer und anglikanischer Sicht) keine genaue Zahl von Sakramenten gibt. (Die Orthodoxie kennt bis zu zehn Mysterien bzw. Sakramente, nicht nur sieben.) Man wollte sich lediglich darauf einigen, daß nur zwei von Christus verordnet werden, nicht, daß es nur zwei gibt -- eine völlig andere Aussage als das, was Du sehen willst. Von Deiner Interpretation steht da kein Wort.

Und genau dieses Dokument ist die Basis des rk-anglikanischen Dialogs „ARCIC“. :P

Cheers,

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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Tja, was in ihrem Katechismus steht, und wie sie in Wirklichkeit handeln, sind zwei sehr unterschiedlichen Sachen. (Leider.)
Achja? Inwiefern denn?
Ich habe bereits ein paar Beispiele genannt und sehe keinen Grund, sie zu wiederholen. Wie z.B. in dem Teil, den Du aus dem oben zitierten Beitrag weggeschnippelt hast. :roll:

Cheers,

John
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Zu den Mysterien oder Sakramente der Orthodoxie:
Orthodox Teaching on the Sacraments of the Church hat geschrieben:4. The number of the sacraments

Here, as in other areas, proper allowance must be made for the flexible use of the term mysterion in the Fathers. We should not read back into earlier sources the more precise understanding of the seven sacraments to be found in Peter Lombard and the Scholastics from the twelfth century onwards, and subsequently taken over by many Orthodox writers. Moreover, the Greek Fathers do not make a sharp distinction between the sacraments, on the one side, and the other rites of the Church that Roman Catholics describe as ‘sacramentals’.

Many early authors — for example, St Cyril of Jerusalem, St Ambrose, Theodore of Mopsuestia, and St Cyril of Alexandria — think in terms of three primary ‘mysteries’, Baptism, Chrism and Eucharist; but this list of three is not necessarily to be regarded as exhaustive. St Nicolas Cabasilas, in his Life in Christ, emphasises the same three mysteries, but he then goes on to speak of the consecration of the altar as a further ‘mystery’; perhaps, however, this is to be seen as an extension of the sacrament of Chrism. St John of Damascus, on the other hand, thinks in terms of two chief sacraments, Baptism and Eucharist. St Dionysius the Areopagite speaks of six: Baptism, Eucharist, Chrism, Ordination, monastic profession, and the funeral rites; the same list of six is found in St Theodore the Studite. In the second half of the XIIIth century, the monk Job enumerates seven sacraments, but they do not correspond exactly to the Western list; he combines Penance with the Anointing of the Sick, and he then includes monastic profession. He goes on to speak of three other rites: he sees the consecration of a church as the extension of Chrismation, the Great Blessing of the Waters as the extension of Baptism, and the elevation of bread in honour of the Mother of God as the extension of the Eucharist. All of this indicates that Greek Patristic authors, when using the term mystery, are not employing it with the precision found in Latin scholasticism.
Eine sehr lesenswerte Seite.

Cheers,

John
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Beitrag von Lutheraner »

John Grantham hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Tja, was in ihrem Katechismus steht, und wie sie in Wirklichkeit handeln, sind zwei sehr unterschiedlichen Sachen. (Leider.)
Achja? Inwiefern denn?
Ich habe bereits ein paar Beispiele genannt und sehe keinen Grund, sie zu wiederholen. Wie z.B. in dem Teil, den Du aus dem oben zitierten Beitrag weggeschnippelt hast. :roll:
Ach und inwiefern widersprechen diese von dir angeblich genannten Beispiele dem Katechismus (EEG)? Um diese Behauptung von dir geht es ja.

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Beitrag von Linus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Wir sind katholisch genug.
Ach so wie Frau auch halbschwanger sein kann? Entweder ist man katholisch, oder man ists nicht. Tertium non datur. (Man kann sein katholisch sein auch nicht auffüllen, wie ein Glas: "Herr Ober aber bitte nur bis 2 cm unterm Glasrand, das ist genug.") Entweder voll und ganz oder garnicht.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Beitrag von John Grantham »

Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Tja, was in ihrem Katechismus steht, und wie sie in Wirklichkeit handeln, sind zwei sehr unterschiedlichen Sachen. (Leider.)
Achja? Inwiefern denn?
Ich habe bereits ein paar Beispiele genannt und sehe keinen Grund, sie zu wiederholen. Wie z.B. in dem Teil, den Du aus dem oben zitierten Beitrag weggeschnippelt hast. :roll:
Ach und inwiefern widersprechen diese von dir angeblich genannten Beispiele dem Katechismus (EEG)? Um diese Behauptung von dir geht es ja.
Nehmen wir das konkrete Beispiel vom Meißener Abkommen und auch das 1985er Abkommen zwischen EKD und Alt-Katholiken. Angenommen der o.g. Katechismus ernst gemeint ist, wieso versucht die EKD die Anglikaner und Alt-Katholiken zur Anerkennung von Abendmahlsfeiern unter Leitung von Nichtordinierten zu erzwingen, in dem sie immer wieder (trotz Unterschrift :roll:) das eigene Verständnis von einer Kirche ohne Weihepriestertum durchsetzen will? Offensichtlich "kennt" die EKD die Sukzession durch das historische Bischofsamt -- aber sie versucht immer wieder, dies zu untergraben.

Es gibt auch immer wieder Vorfälle, wo z.B. Einsetzungsworte in Abendmahlsfeiern völlig verfremdet werden -- mit Unterstützung durch Superintendenten und ausdrücklich gegen den eigenen Katechismus oder Confessio Augustana (z.B. Artikel VII).

Cheers,

John
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Beitrag von Lutheraner »

John Grantham hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben: Der Chicago-Lambeth Quadrilateral ist, wie SD schon gesagt hat, keine Bekenntnisschrift, sondern geht eher um den kleinsten gemeinsamen Nenner in Gesprächen mit anderen Kirchen, vor allem mit der Orthodoxie und mit Rom, um die es konkreter ging (nicht um Protestanten).
Ach ja? Und deshalb ist dort nur von zwei Sakramenten die Rede (und nicht von sieben) und wird behauptet, dass die Bibel alles heilsnotwendige enthält, dafür kein Wort über Tradition, etc.
Das wird die Römer und die Orthodoxen schwer beeindruckt haben. An deine Interpretation glaubst du doch selber nicht :mrgreen:
Dann mußt Du den Text genauer lesen. :P
The dominical sacraments of Baptism and Holy Communion
Denn trotz Dein Sarkasmus (peinlich, echt) isses exakt so, wie SD und ich mehrfach gesagt haben -- weil es in der Tradition (aus orthodoxer und anglikanischer Sicht) keine genaue Zahl von Sakramenten gibt. (Die Orthodoxie kennt bis zu zehn Mysterien bzw. Sakramente, nicht nur sieben.) Man wollte sich lediglich darauf einigen, daß nur zwei von Christus verordnet werden, nicht, daß es nur zwei gibt -- eine völlig andere Aussage als das, was Du sehen willst. Von Deiner Interpretation steht da kein Wort.
Nö, du hast mich nur nicht verstanden - ich schrieb, dass dort nur von zwei Sakramenten die Rede ist (was nicht heisst, dass man von nicht mehr ausgeht).

Die RKK lehrt, dass von Christus sieben Sakramente eingesetzt wurden, in der Quadrilateral steht im Gegensatz dazu, dass er nur zwei Sakramente selbst eingesetzt/verordnet hat. Das widerspricht sich schon. Warum so kompliziert, wenn es angeblich auch einfacher geht?
Man kann daraus nur schließen, dass die Anglikanische Kirche offiziell nicht von sieben Sakamenten ausgeht (oder damals ausging) oder dass sie mit diesem Dokument hochkirchliche Protestanten im Blickpunkt hatte. Letztendlich führte das Chicago-Lambeth Quadrilateral ja auch konsequenterweise zur Porvoo-Gemeinschaft. Die Porvoo-Kirchen könnten dieser Erklärung problemlos zustimmen, hier hätte nichts mehr inhaltlich verhandelt werden müssen.

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Beitrag von Lutheraner »

John Grantham hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Tja, was in ihrem Katechismus steht, und wie sie in Wirklichkeit handeln, sind zwei sehr unterschiedlichen Sachen. (Leider.)
Achja? Inwiefern denn?
Ich habe bereits ein paar Beispiele genannt und sehe keinen Grund, sie zu wiederholen. Wie z.B. in dem Teil, den Du aus dem oben zitierten Beitrag weggeschnippelt hast. :roll:
Ach und inwiefern widersprechen diese von dir angeblich genannten Beispiele dem Katechismus (EEG)? Um diese Behauptung von dir geht es ja.
Nehmen wir das konkrete Beispiel vom Meißener Abkommen und auch das 1985er Abkommen zwischen EKD und Alt-Katholiken. Angenommen der o.g. Katechismus ernst gemeint ist, wieso versucht die EKD die Anglikaner und Alt-Katholiken zur Anerkennung von Abendmahlsfeiern unter Leitung von Nichtordinierten zu erzwingen, in dem sie immer wieder (trotz Unterschrift :roll:) das eigene Verständnis von einer Kirche ohne Weihepriestertum durchsetzen will? Offensichtlich "kennt" die EKD die Sukzession durch das historische Bischofsamt -- aber sie versucht immer wieder, dies zu untergraben.
Sorry, aber in Walters Zitat aus dem EEK steht in keinster Weise was du dort hineininterpretierst. Lies es bitte nochmals durch.

John Grantham hat geschrieben: Es gibt auch immer wieder Vorfälle, wo z.B. Einsetzungsworte in Abendmahlsfeiern völlig verfremdet werden -- mit Unterstützung durch Superintendenten und ausdrücklich gegen den eigenen Katechismus oder Confessio Augustana (z.B. Artikel VII).
Die biblisch bezeugten Einsetzungsworte dürfen nicht verändert werden. Warst du bei so einer Abendmahlsfeier dabei oder hast du irgendeine glaubwürdige Quelle hierzu?

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben: Der Chicago-Lambeth Quadrilateral ist, wie SD schon gesagt hat, keine Bekenntnisschrift, sondern geht eher um den kleinsten gemeinsamen Nenner in Gesprächen mit anderen Kirchen, vor allem mit der Orthodoxie und mit Rom, um die es konkreter ging (nicht um Protestanten).
Ach ja? Und deshalb ist dort nur von zwei Sakramenten die Rede (und nicht von sieben) und wird behauptet, dass die Bibel alles heilsnotwendige enthält, dafür kein Wort über Tradition, etc.
Das wird die Römer und die Orthodoxen schwer beeindruckt haben. An deine Interpretation glaubst du doch selber nicht :mrgreen:
Dann mußt Du den Text genauer lesen. :P
The dominical sacraments of Baptism and Holy Communion
Denn trotz Dein Sarkasmus (peinlich, echt) isses exakt so, wie SD und ich mehrfach gesagt haben -- weil es in der Tradition (aus orthodoxer und anglikanischer Sicht) keine genaue Zahl von Sakramenten gibt. (Die Orthodoxie kennt bis zu zehn Mysterien bzw. Sakramente, nicht nur sieben.) Man wollte sich lediglich darauf einigen, daß nur zwei von Christus verordnet werden, nicht, daß es nur zwei gibt -- eine völlig andere Aussage als das, was Du sehen willst. Von Deiner Interpretation steht da kein Wort.
Nö, du hast mich nur nicht verstanden - ich schrieb, dass dort nur von zwei Sakramenten die Rede ist (was nicht heisst, dass man von nicht mehr ausgeht).
Seufz. Mensch. Der Quadrilateral ist für Unionsgespräche mit Rom UND der Orthodoxie. Die Orthodoxie könnte niemals ein Dokument unterschreiben, wo sieben Sakramente festgelegt werden. Wie Rom alleine das sieht ist wumpe. Es geht darum, was Anglikaner, Orthodoxie und Rom vereint -- der kleinste gemeinsame Nenner.

Wenn man von vorne herein davon ausgeht, daß eins der beiden Gesprächspartner mit der Zahl von Sakramenten nicht einverstanden ist, kann man ein solches Dokument nicht als Basis für weitere Gespräche verwenden. Es ist wirklich sehr einfach.

Du sieht eine authoritative Bekenntnisschrift, wo keine ist.
Lutheraner hat geschrieben:Die RKK lehrt, dass von Christus sieben Sakramente eingesetzt wurden, in der Quadrilateral steht im Gegensatz dazu, dass er nur zwei Sakramente selbst eingesetzt/verordnet hat. Das widerspricht sich schon. Warum so kompliziert, wenn es angeblich auch einfacher geht?
Dann erkläre mal, wieso Rom den Quadrilateral als Gesprächsbasis angenommen hat, oder warum die Sakramentenzahl nicht als Hindernis für eine Einigung mit der Orthodoxie betrachtet wird. Oder rufe doch mal in Rom an, vielleicht haben sie was übersehen. :roll:
Lutheraner hat geschrieben:Man kann daraus nur schließen, dass die Anglikanische Kirche offiziell nicht von sieben Sakamenten ausgeht (oder damals ausging) oder dass sie mit diesem Dokument hochkirchliche Protestanten im Blickpunkt hatte.
Mensch. Echt. Du bist heute echt nicht gut drauf.

Von den Thirty-Nine Articles, die Du uns als pflichtige Bekenntnisschrift immer wieder anhängen willst:
Thirty-Nine Articles hat geschrieben:Those five commonly called Sacraments, that is to say, Confirmation, Penance, Orders, Matrimony, and Extreme Unction, are not to be counted for Sacraments of the Gospel, being such as have grown partly of the corrupt following of the Apostles, partly are states of life allowed in the Scriptures, but yet have not like nature of Sacraments with Baptism, and the Lord's Supper, for that they have not any visible sign or ceremony ordained of God.
Mit anderen Worten: Man erkennt die sonstigen fünf zwar als Sakramente an, man schreibt sie aber nicht vor, weil sie von Christus nicht verordnet wurden. Das ist bis heute der Stand der Dinge bei uns und war schon immer der Stand (auch wenn die Articles selbst keine Bekenntnisschrift sind).
Lutheraner hat geschrieben:Letztendlich führte das Chicago-Lambeth Quadrilateral ja auch konsequenterweise zur Porvoo-Gemeinschaft. Die Porvoo-Kirchen könnten dieser Erklärung problemlos zustimmen, hier hätte nichts mehr inhaltlich verhandelt werden müssen.
Das war ja Sinn und Zweck der Idee, nicht wahr? Kleinste gemeinsamer Nenner unter Kirchen mit den genannten Merkmalen. Sach' ich doch die ganze Zeit. Der primäre Grund, wie es ausdrücklich im Quadrilateral steht, war "Home Reunion". Da verstand man schon immer die Orthodoxie und Rom. Daß hochkirchliche Lutheraner mit dem historischen Bischofsamt dazu kamen, ist nebensächlich, doch auch ein glückliches Ergebnis. Man nennt das "serendipity". :P

Leider gingen aber die Gespräche mit Lutheranern sonstwo in Europa ziemlich in die Hose, weil sie Teile des Quadrilaterals ablehnen oder verwässert sehen wollen -- etwa die EKD.

Cheers,

John
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:
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John Grantham hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Tja, was in ihrem Katechismus steht, und wie sie in Wirklichkeit handeln, sind zwei sehr unterschiedlichen Sachen. (Leider.)
Achja? Inwiefern denn?
Ich habe bereits ein paar Beispiele genannt und sehe keinen Grund, sie zu wiederholen. Wie z.B. in dem Teil, den Du aus dem oben zitierten Beitrag weggeschnippelt hast. :roll:
Ach und inwiefern widersprechen diese von dir angeblich genannten Beispiele dem Katechismus (EEG)? Um diese Behauptung von dir geht es ja.
Nehmen wir das konkrete Beispiel vom Meißener Abkommen und auch das 1985er Abkommen zwischen EKD und Alt-Katholiken. Angenommen der o.g. Katechismus ernst gemeint ist, wieso versucht die EKD die Anglikaner und Alt-Katholiken zur Anerkennung von Abendmahlsfeiern unter Leitung von Nichtordinierten zu erzwingen, in dem sie immer wieder (trotz Unterschrift :roll:) das eigene Verständnis von einer Kirche ohne Weihepriestertum durchsetzen will? Offensichtlich "kennt" die EKD die Sukzession durch das historische Bischofsamt -- aber sie versucht immer wieder, dies zu untergraben.
Sorry, aber in Walters Zitat aus dem EEK steht in keinster Weise was du dort hineininterpretierst. Lies es bitte nochmals durch.
Da ist von der Sukzession der "katholischen Kirchen" mit Handauflegung die Rede (ach ja, soweit zum Thema "man hält uns für Protestanten", wo wir dabei sind) als mögliche Praxis aus Sicht der EKD -- und diese Praxis wird durch handfesten Taten untergraben, da man diese Form der Sukzession in Wirklichkeit ablehnt. (Ich kann Dir sogar Bischöfin Käßmann in dieser Hinsicht zitieren -- hat sie am Rande einer Veranstaltung in Hannover ausdrücklich gesagt. :P)
Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Es gibt auch immer wieder Vorfälle, wo z.B. Einsetzungsworte in Abendmahlsfeiern völlig verfremdet werden -- mit Unterstützung durch Superintendenten und ausdrücklich gegen den eigenen Katechismus oder Confessio Augustana (z.B. Artikel VII).
Die biblisch bezeugten Einsetzungsworte dürfen nicht verändert werden. Warst du bei so einer Abendmahlsfeier dabei oder hast du irgendeine glaubwürdige Quelle hierzu?
Ich war persönlich nicht dabei, aber ein guter Freund und Fachmann war mehrmals bei solchen Feiern -- und wie gesagt, in einem Fall hat der anwesende Superindendent das sogar gelobt.

Cheers,

John
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

John Grantham hat geschrieben:Seufz. Mensch. Der Quadrilateral ist für Unionsgespräche mit Rom UND der Orthodoxie. Die Orthodoxie könnte niemals ein Dokument unterschreiben, wo sieben Sakramente festgelegt werden. Wie Rom alleine das sieht ist wumpe. Es geht darum, was Anglikaner, Orthodoxie und Rom vereint -- der kleinste gemeinsame Nenner.

Wenn man von vorne herein davon ausgeht, daß eins der beiden Gesprächspartner mit der Zahl von Sakramenten nicht einverstanden ist, kann man ein solches Dokument nicht als Basis für weitere Gespräche verwenden. Es ist wirklich sehr einfach.
Lieber John, du begehst schon wieder den Fehler, uns Katholiken oder Orthodoxen unsere Glaubenslehre erklären zu wollen, heute weieder einmal hinsichtlich der Sakramentenzahl. Glaub es einfach mal, daß das zwischen Orthodoxen und Katholiken kein Problem darstellt. Vor nicht langem habe ich dazu geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Hier Johannes Damascenus anzuführen ist einigermaßen anachronistisch, denn zu seiner Zeit gab es noch keine ausgeprägte Sakramentenlehre im heutigen Sinne, weder im Osten noch im Westen. Die theologische Reflexion darüber setzte erst allmählich ein. An der Sakramentenpraxis hat sich ja in ihrem wesentlichen Kern nichts geändert. Aber was das denn sei, was man da tat, wie man das theologisch zu beschreiben und zu ordnen hatte, darüber dachte man lange Zeit wenig nach. Als sich das änderte, da gab es dann zunächst unterschiedliche Ansichten. Hinsichtlich der Anzahl der Sakramente spielte im Westen neben der Siebenzahl vor allem die Zwölfzahl einige Zeit eine Rolle. Mit klarerwerdender Unterscheidung zwischen Sakramenten und Sakramentalien schälte sich schließlich aber die Siebenzahl heraus – besonders Petrus Lombardus († 1160) hat sich darum bemüht –, was die Kirche bestätigt hat und seitdem festhält und lehrt.

Der kirchliche Osten ist dem lateinischen Westen darin wohl gefolgt, oder auch parallel gelaufen. Die orthodoxe Lehre und katechetische Praxis nennt heute wie die lateinische Kirche sieben hervorragende rituelle Handlungen – und zwar dieselben – „Sakramente“. Also keine reine Symbolzahl, es sind tatsächlich sieben. Richtig ist freilich, daß die Unterscheidung und Abgrenzung zu den Sakramentalien, den sonstigen Riten, weniger entschieden ist – und vor allem, daß diese andern Riten überhaupt viel präsenter sind –, als man das heute bei uns Lateinern erlebt. Das ist lateinischerseits aber erst eine Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts, als man begann, die eigenen Schätze wegzuwerfen.

Daß „Sakrament“ in den Ostkirchen kein terminus technicus sei, bestreite ich. Jene sieben „hervorragenden rituellen Handlungen“, wie ich sie oben nannte, bezeichnet man durchaus spezifisch als mysteria oder tainstwa und grenzt sie so von bloßen „Riten“ ab.
Vielleicht interessiert es dich auch nachzulesen, was eine orthodoxe Enzyklopädie über die Sakramente oder Mysterien schreibt; hier die Hypertextverknüpfung zu Artikel: http://orthodoxwiki.org/Sacrament
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben:Das scheint mir genau dasselbe wie bei einer Unierten Ordination zu sein.
Schon deshalb nicht, weil die Kirche von England niemals im Sinne der Lutheraner oder Reformierten eine Bekenntniskirche war.
Ach ja? Und deshalb ist dort nur von zwei Sakramenten die Rede (und nicht von sieben)
Wie schon mehrfach erklärt: Weil diese beiden Sakramente die Mindestanforderung sind, um mit anderen Kirchen über mögliche Schritte zur Einheit sind.

Du bist wirklich wissensresistent.
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben: Man kann daraus nur schließen, dass die Anglikanische Kirche offiziell nicht von sieben Sakamenten ausgeht (oder damals ausging)
Nein, man kann daraus nur schließen, daß die Anglikaner damals nur zwei Sakramente zur Bedingung zu Diskussionen mit anderen Kirchen gemacht haben.

Für die Tatsache, daß sie sieben Sakramente haben und praktizieren, gibt es soviele Belege, daß ich mich frage, warum Du auf diesem Irrtum so herumreitest... Du belegst damit nur, daß Du die Anglikaner als Protestanten sehen willst, ohne ihre Selbstaussagen ernst zu nehmen.

Aber meinetwegen: Glaube, was Du willst. Machst Du ja sowieso schon. Eine Basis für ein Gespräch ist das jedenfalls nicht.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Lieber John, du begehst schon wieder den Fehler, uns Katholiken oder Orthodoxen unsere Glaubenslehre erklären zu wollen, heute weieder einmal hinsichtlich der Sakramentenzahl.


Das ist in Foren wie diesem epidemisch. Wir kriegen ja unseren Glauben auch ständig von den anderen erklärt.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Linus hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Wir sind katholisch genug.
Ach so wie Frau auch halbschwanger sein kann? Entweder ist man katholisch, oder man ists nicht. Tertium non datur. (Man kann sein katholisch sein auch nicht auffüllen, wie ein Glas: "Herr Ober aber bitte nur bis 2 cm unterm Glasrand, das ist genug.") Entweder voll und ganz oder garnicht.
Kontext war die Aussage von "Lutheraner", wir sollten "katholischer werden".

Natürlich ist man entweder katholisch oder nicht. Tertium non datur. Fragt sich nur, um beim Bild des Glases zu bleiben: Warum versucht die Papstkirche dann ständig, mehr Wasser ins Glas zu gießen, als eigentlich reinpaßt? Soviel ungestillter Durst nach dem wahren Glauben? Sie trinken und trinken und werden doch nicht satt ...
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Seufz. Mensch. Der Quadrilateral ist für Unionsgespräche mit Rom UND der Orthodoxie. Die Orthodoxie könnte niemals ein Dokument unterschreiben, wo sieben Sakramente festgelegt werden. Wie Rom alleine das sieht ist wumpe. Es geht darum, was Anglikaner, Orthodoxie und Rom vereint -- der kleinste gemeinsame Nenner.

Wenn man von vorne herein davon ausgeht, daß eins der beiden Gesprächspartner mit der Zahl von Sakramenten nicht einverstanden ist, kann man ein solches Dokument nicht als Basis für weitere Gespräche verwenden. Es ist wirklich sehr einfach.
Lieber John, du begehst schon wieder den Fehler, uns Katholiken oder Orthodoxen unsere Glaubenslehre erklären zu wollen, heute weieder einmal hinsichtlich der Sakramentenzahl. Glaub es einfach mal, daß das zwischen Orthodoxen und Katholiken kein Problem darstellt.
Lese den ganzen Beitrag. Du hast nur einen Teil zitiert -- weiter unten im gleichen Beitrag habe ich gesagt:
Moi hat geschrieben:Dann erkläre mal, wieso Rom den Quadrilateral als Gesprächsbasis angenommen hat, oder warum die Sakramentenzahl nicht als Hindernis für eine Einigung mit der Orthodoxie betrachtet wird.
Zudem habe ich eine Website oben verlinkt und zitiert, die fast genau das sagt, was Du hier nochmal schreibst.

Ich habe auch nie und nimmer behauptet, die Orthodoxie bestreitet die sieben Sakramente, sondern daß sie ein etwas anderes Verständnis davon haben -- das aber kein Hindernis darstellt. Das Wort Mysterien habe ich ebenfalls aus diesem Grund erwähnt. Allerdings hätte die Orthodoxie Probleme, wenn man von ihnen verlangt, daß man eine genaue Liste von Sakramenten oder Mysterien gibt, denn jede Handlung der Kirche ist irgendwo sakramental.

Lieber Robert, schon wieder spielst Du Pavlovs Hund. :roll: Beim nächsten Mal bitte fleißiger durchlesen, OK?

Cheers,

John
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