Klosterleben als Schauspiel (Reenactment)

Sonstiges und drumherum.
Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Klosterleben als Schauspiel (Reenactment)

Beitrag von Irenaeus »

Dieses Thema wurde auf Wunsch von Irenaeus abgetrennt aus "Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst". Petra


Habe letztens bei einem mittelalterlichen Gottesdienst (anläßlich einer historischen Veranstaltung) als Kantor fungiert. Man hatte mir vorher eingeschärft, daß es (authentisch wie im Mittelalter) nur Mundkommunion gebe und ich danach den Ring des Zelebranten zu küssen habe ;-) ...
ich war ja zu allem bereit, des Schauspiels wegen :mrgreen: , aber nachdem ich die Kommunion empfangen habe, kam keine Hand zum Ringkuss... ich muss ihn dermassen fragend von unten angesehen haben, daß der Herr Zelebrant zusammenzuckte... ich hab dann nach seiner beringten Hand gegrapscht und den Ring geküßt.... das hat ihn völlig aus dem Konzept gebracht.....

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Nachdem er seine Fassung wiedergefunden hatte, gings dann weiter :-)

Der einzige, der das außer uns beiden noch mitbekommen hatte, war ausgerechnet mein völlig atheistisch eingestellter Musiker-Kollege, der aus purer Neugier gekommen war, um mich mal in Sakral-Action zu erleben, wie er das immer nennt. ;)

Aber alles in allem war es eine sehr schöne und würdevolle Sache.

Grüße, Irenaeus
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Stephen Dedalus
Beiträge: 5449
Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28

Beitrag von Stephen Dedalus »

Irenaeus hat geschrieben:Habe letztens bei einem mittelalterlichen Gottesdienst (anläßlich einer historischen Veranstaltung) als Kantor fungiert. Man hatte mir vorher eingeschärft, daß es (authentisch wie im Mittelalter) nur Mundkommunion gebe und ich danach den Ring des Zelebranten zu küssen habe ;-) ...
Authentischer wäre allerdings gewesen, wenn niemand kommuniziert hätte. ;)
If only closed minds came with closed mouths.

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Ich weiß nicht - eine Messe als Schauspiel? :/
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:Habe letztens bei einem mittelalterlichen Gottesdienst (anläßlich einer historischen Veranstaltung) als Kantor fungiert. Man hatte mir vorher eingeschärft, daß es (authentisch wie im Mittelalter) nur Mundkommunion gebe und ich danach den Ring des Zelebranten zu küssen habe ;-) ...
Authentischer wäre allerdings gewesen, wenn niemand kommuniziert hätte. ;)
vom "volk" hat auch niemand kommuniziert...
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

Ecce Homo hat geschrieben:Ich weiß nicht - eine Messe als Schauspiel? :/
ich muss das vielleicht genauer erklären.

es war im Rahmen einer historischen Veranstaltung - sprich profaner Mittelaltermarkt. Ein paar Feunde und ich stellen in diesem Rahmen mittelalterliches Klosterleben dar, weil wir irgendwann der Meinung waren, daß Kirche und Kloster im Mittelalter derart wichtig waren, daß da keiner dran vorbeikommt, wenn man aber heute sogenannte mittelalterliche Veranstaltungen besucht, sieht man entweder nur Kelten oder Wikinger - oder beides gleichzeitig - ....aber von wirklichem mittelalterlichem Abendland keine Spur, bis auf ein paar verlorene Ordensritter, die aber bis auf wenige Ausnahmen auch nicht mehr genau wissen, was sie eigentlich darstellen.

Im letzten Jahr reifte bei uns eine Idee heran, die nun Umsetzung gefunden hat:

Ein Feldkloster nach der Regel des Hl.Benedikt, mit entsprechenden Gebetszeiten und natürlich auch Gottesdiensten. Und eben "klerikaler" Präsenz in der heidnischen Welt des Mittelalter-Rollenspiels. Wir haben also das "Priorat St. Michael" gegründet. Zur Zeit sind wir zu fünft: Pater Prior (ist im wirklichen Leben Diakon), Bruder Eckhardt (unser Subprior) und Bruder Anselm (Kantor- meine Wenigkeit), Simon (der Postulant, 13 Jahre) und unser Oblate Meister Michael (Baumeister)

Ja, es ist ein Rollenspiel, aber wir meinen es durchaus sehr ernst. Unseren Glauben zu vertreten (was nicht leicht ist - wir haben uns bei unserem ersten Markt auch nicht gerade beliebt gemacht - es gab durchaus solche Sprüche wie "Christenschweine verpisst euch" :/ - und viele haben über uns gelacht....) ist uns allen eine Herzensangelegenheit.

Das hieß für uns auch: um 5 Uhr 30 Laudes und so weiter.... bis spät in die Nacht haben wir uns dem Gebet in unserer Kapelle gewidmet... und ich kann euch gar nicht sagen, wie gut mir persönlich das getan hat.

Die Gottesdienste mussten wir natürlich als Schauspiel deklarieren, weil unser Zelebrant nur Diakon ist. Er hat aber von hoher kirchlicher Stelle die Erlaubnis, diese als Schauspiel darzustellen.. nur in diesem Rahmen natürlich. Ich hatte anfänglich diesbezüglich auch arge Bedenken, Gottesdienst als Schauspiel.... Amtsanmassung und ähnliche Dinge...

wir hatten an den beiden Wochenenden, die wir zusammen waren mehrere Anfragen: ein paar Totenmessen (mit ehrlicher Meinung) eine Schwertleite (Ritterschlag) und eine Trauung... und ich muss sagen, daß alle "Messen" wirklich wunderschön waren und auch beim "Publikum" sehr gut ankamen, - es waren viele ältere Menschen da, die diese Form des Gottesdienstes noch aus ihrer Jugend kannten, und erstaunlich viele junge Leute sind dageblieben und haben nachher auch mit uns das Gespräch gesucht.

Ich weiß, daß nicht jeder von Euch akzeptieren kann und will, was wir da machen, aber ich stehe zu dieser Sache, weil ich denke, daß wenn nicht innerhalb der Kirche den Menschen so etwas wiedergegeben werden kann, dann vielleicht auf dem Umweg über diese Schauspiel-Freizeit-Rollenspiel-Hobby-Geschichte... vielleicht finden ja wieder einige zurück...

Grüße, Irenaeus
Zuletzt geändert von Irenaeus am Mittwoch 13. Juni 2007, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

so, jetzt isses raus... jetzt könnt ihr mich ruhig zerreissen....
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

ich finds einerseits toll (gratulation) andererseit fänd ichs schwierig "geschauspielertes gebet" (und doch ist es echt) da die Balance zu halten.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

ich finds einerseits toll (gratulation) andererseit fänd ichs schwierig "geschauspielertes gebet" (und doch ist es echt) da die Balance zu halten.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

Linus hat geschrieben:ich finds einerseits toll (gratulation) andererseit fänd ichs schwierig "geschauspielertes gebet" (und doch ist es echt) da die Balance zu halten.
das Gebet ist echt, geschauspielert ist nur die Kommunion, weil die Hostie auch nicht konsekriert ist. Das kann man
aber im Kopf gut umsetzen.

Das liegt ja nur daran, dass unser "Prior" als Diakon nicht konsekrieren darf. Wenn wir einen Priester für unsere Sache gewinnen könnten....
Aber die sind ja am Wochenende nicht für so etwas zu haben..... sollen sie ja auch nicht, wo es in den Gemeinden so vieler bedarf
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Stephen Dedalus
Beiträge: 5449
Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28

Beitrag von Stephen Dedalus »

Irenaeus hat geschrieben:so, jetzt isses raus... jetzt könnt ihr mich ruhig zerreissen....
Ich hatte einen ganz anderen Rahmen im Kopf: Häufig gibt es ja Musiker, die Gottesdienste möglichst originalgetreu rekonstruieren. Wir haben das in St Jacobi in Hamburg einmal gemacht, da gab es eine lutherische Vesper, wie sie im 17. Jahrhundert hätte gefeiert werden können. Allerdings wurde die von den entsprechenden Pastoren der Hauptkirche geleitet. So etwas finde ich sehr erhellend und auch keine "Simulation".

Die Idee mit dem Feldkloster finde ich prinzipiell gut, würde jedoch auf Meßsimulationen verzichten, solange kein Priester dabei ist. Ich kann mir aber vorstellen, daß man einen dafür gewinnen könnte, da mal mitzumachen. Und man stelle sich nur mal eine Fronleichnamsprozession durch ein solches Feldlager vor! :jump:
If only closed minds came with closed mouths.

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Irenaeus hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:ich finds einerseits toll (gratulation) andererseit fänd ichs schwierig "geschauspielertes gebet" (und doch ist es echt) da die Balance zu halten.
das Gebet ist echt, geschauspielert ist nur die Kommunion, weil die Hostie auch nicht konsekriert ist. Das kann man
aber im Kopf gut umsetzen.

Das liegt ja nur daran, dass unser "Prior" als Diakon nicht konsekrieren darf. Wenn wir einen Priester für unsere Sache gewinnen könnten....
Aber die sind ja am Wochenende nicht für so etwas zu haben..... sollen sie ja auch nicht, wo es in den Gemeinden so vieler bedarf
Genau das find ich ja das Problematische: auch wenn ihrs echt meint (und es eben echt ist) für den Zuseher wirkts "gespielt". In Heiligenkreuz hat man bisweilen das Problem genau andersrum. da werden die Mönche gefragt, wie hoch ihr Stundenlohn ist, für die Schauspielleistung :roll:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:so, jetzt isses raus... jetzt könnt ihr mich ruhig zerreissen....
Ich hatte einen ganz anderen Rahmen im Kopf: Häufig gibt es ja Musiker, die Gottesdienste möglichst originalgetreu rekonstruieren. Wir haben das in St Jacobi in Hamburg einmal gemacht, da gab es eine lutherische Vesper, wie sie im 17. Jahrhundert hätte gefeiert werden können. Allerdings wurde die von den entsprechenden Pastoren der Hauptkirche geleitet. So etwas finde ich sehr erhellend und auch keine "Simulation".

Die Idee mit dem Feldkloster finde ich prinzipiell gut, würde jedoch auf Meßsimulationen verzichten, solange kein Priester dabei ist. Ich kann mir aber vorstellen, daß man einen dafür gewinnen könnte, da mal mitzumachen. Und man stelle sich nur mal eine Fronleichnamsprozession durch ein solches Feldlager vor! :jump:
Du hast natürlich recht, was den Priester angeht...ich finde das eigentlich auch... aber wir haben uns eben auf den Spagat, den ich oben beschrieben habe, geeinigt, und es ist auch ok so, weil es von hoher Stelle abgesegnet ist (Erzbistum Köln) und wir nur mit Stundengebet alleine keinerlei Aufsehen erregen würden - also auf solchen Veranstaltungen, die auf optische und akustische Reize gehen, gar nicht auffallen würden. Wir wollen und müssen aber auffallen. Sonnst könnten wir es auch seinlassen und gleich eine Eremitage aufmachen.

Wir haben jede Gelegenheit genutzt, eine Prozession zu veranstalten :-)
und ich kann die Allerheiligenlitanei inzwischen auswendig, so oft durfte ich sie singen!

Aber Fronleichnam wäre der Gipfel, das stimmt! Dann aber nur mit echtem Priester .
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

Linus hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:ich finds einerseits toll (gratulation) andererseit fänd ichs schwierig "geschauspielertes gebet" (und doch ist es echt) da die Balance zu halten.
das Gebet ist echt, geschauspielert ist nur die Kommunion, weil die Hostie auch nicht konsekriert ist. Das kann man
aber im Kopf gut umsetzen.

Das liegt ja nur daran, dass unser "Prior" als Diakon nicht konsekrieren darf. Wenn wir einen Priester für unsere Sache gewinnen könnten....
Aber die sind ja am Wochenende nicht für so etwas zu haben..... sollen sie ja auch nicht, wo es in den Gemeinden so vieler bedarf
Genau das find ich ja das Problematische: auch wenn ihrs echt meint (und es eben echt ist) für den Zuseher wirkts "gespielt". In Heiligenkreuz hat man bisweilen das Problem genau andersrum. da werden die Mönche gefragt, wie hoch ihr Stundenlohn ist, für die Schauspielleistung :roll:
Was die Messe angeht: (ich spreche jetzt von den Leuten, die als Darsteller dabei waren - wobei es bei denen auch immer mehr ist, als nur ein Kostüm anzuziehen.... die meisten leben ihre Rolle an diesen Wochenenden wirklich - wie wir auch)

Für alle, die in Gewandung dabei waren, war es klar, dass es nicht echt ist. Die konnten auch zum beispiel kommunizieren oder nicht - die Ordensritter haben es getan. aber die wussten Bescheid, , ist jetzt nur ein Keks. Wer das nicht ausklinken kann, der ist eben auch nicht kommunizieren gekommen ( vielleicht sollte man dafür dann auch einen anderen Begriff finden....)

Das Publikum hat sich eh nicht getraut, und allen, die gefragt haben, haben wir gesagt, dass es nur ein Schauspiel ist. Das mussten wir auch so machen.

Für uns ist das Klosterleben ernst gemeint, aber wir sind uns der Rolle bewußt.
Dennoch ist bei uns mehr dahinter - ich weiß nicht, ob Ihr das versteht, was ich meine... ist auch sehr kompliziert


ich habe übrigens wirklich überlegt, ob ich eine ernsthafte Oblatur anstreben soll. Suche aber noch ein Kloster, dem ich mich anvertrauen kann.

Das mit Heiligenkreuz ist aber doch jetzt ein Witz, oder?

...... :D :/ :(
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Irenaeus hat geschrieben:Aber Fronleichnam wäre der Gipfel, das stimmt! Dann aber nur mit echtem Priester .
Naja, aber nur wenn ihr Frühspätmittelalterlich drauf seid. Schließlich gibts Fronleichnam erst ab 1264.

Nein, das kommt in Heiligenkreuz durchaus vor. Immerhin läuft dort alles (bisauf das elektrische Licht im Chorgestühl genauso ab wie 1133... (naja fast, zwischenzeitlich war Heiligenkreuz ziemlich runtergkommen. [der Abt lebte in Wien im Heiligenkreuzerhof, und kam 2 mal im Jahr ins Kloster] ach und der Trend immer mehr Junge Mönche verstärkt bei manchen Touristen wohl den Eindruck (lokales Programm zur Senkung er Jugendarbeitslosigkeit :-))
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

Linus hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:Aber Fronleichnam wäre der Gipfel, das stimmt! Dann aber nur mit echtem Priester .
Naja, aber nur wenn ihr Frühspätmittelalterlich drauf seid. Schließlich gibts Fronleichnam erst ab 1264.

Nein, das kommt in Heiligenkreuz durchaus vor. Immerhin läuft dort alles (bisauf das elektrische Licht im Chorgestühl genauso ab wie 1133... (naja fast, zwischenzeitlich war Heiligenkreuz ziemlich runtergkommen. [der Abt lebte in Wien im Heiligenkreuzerhof, und kam 2 mal im Jahr ins Kloster] ach und der Trend immer mehr Junge Mönche verstärkt bei manchen Touristen wohl den Eindruck (lokales Programm zur Senkung er Jugendarbeitslosigkeit :-))
wir diskutieren noch wegen der zeit :-) ich würde gerne noch vor 1000... der prior ist aber für 1360 ff....


Heiligenkreuz ist ja fast schon Anschauungsmaterial pur! zumindest wegen der historischen Annnäherung... aber interessiert mich auch persönlich. Sind das Zisterzienser?
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Ja. Manche noch vom alten Schlag: die Zeichnen dann mit S.O.C. nicht mit OCist :kiss:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

Linus hat geschrieben:Ja. Manche noch vom alten Schlag: die Zeichnen dann mit S.O.C. nicht mit OCist :kiss:

Ordo Cisterciensis....... und Sacer Ordo Cisterciensis?
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Irenaeus hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Ja. Manche noch vom alten Schlag: die Zeichnen dann mit S.O.C. nicht mit OCist :kiss:

Ordo Cisterciensis....... und Sacer Ordo Cisterciensis?
Man merkt du kannst Latein

Im übrigen: ich würd deine Sache zeitmässig um 1000 ansiedeln.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Authentischer wäre allerdings gewesen, wenn niemand kommuniziert hätte. ;)
Nein, wenn man unter beiderlei Gestalt kommuniziert hätte.

(In Wahrheit kommt’s natürlich drauf an, was man unter „Mittelalter“ ver-
steht. 528 oder 1496.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Irenaeus hat geschrieben:der prior ist aber für 1360 ff....
Da bewegt ihr euch ja gegenwärtig auch, wie ich deine Schilderungen verstehe …
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

Das mit der zeitlichen Einordnung müssen wir noch ausdiskutieren bzw. nochmal recherchieren....

Aber findet Ihr die Sache irgendwie komisch? Ich würde gerne Eure ehrliche Meinung hören...
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

ich sagte ja schon: der Grat zwischen Schauspielerei und echtem Gebet/liturgischem Vollzug ist für mich zu schmal um Begehbar zu sein.

Denn auch wenn die anderen Fischhändler/Gaukler was auch immer mit Herz und Seel dabei sind und es echt meinen, sie laufen nie Gefahr Realitäten zu verwischen, was ihr unter umständen schon tut, denn Gott steht auf der anderen Seite als Kommunikationspartner... (was für euch klar sein mag, aber nicht unbedingt für den unbedarfen Zuschauer odr Mitspieler [die geben nach ablegen ihrer Kostüme eben auch ihre Rolle ab, was ihr mit dem Ablegen des Habits (sic!) eben nicht tut, denn der Habitus des Gebets bleibt im Alltag [so ich dich richtig verstranden habe)]
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

Linus hat geschrieben:ich sagte ja schon: der Grat zwischen Schauspielerei und echtem Gebet/liturgischem Vollzug ist für mich zu schmal um Begehbar zu sein.

Denn auch wenn die anderen Fischhändler/Gaukler was auch immer mit Herz und Seel dabei sind und es echt meinen, sie laufen nie Gefahr Realitäten zu verwischen, was ihr unter umständen schon tut, denn Gott steht auf der anderen Seite als Kommunikationspartner... (was für euch klar sein mag, aber nicht unbedingt für den unbedarfen Zuschauer odr Mitspieler [die geben nach ablegen ihrer Kostüme eben auch ihre Rolle ab, was ihr mit dem Ablegen des Habits (sic!) eben nicht tut, denn der Habitus des Gebets bleibt im Alltag [so ich dich richtig verstranden habe)]
Ja, da hast Du wohl recht, wenn ich auch immer noch einen tiefen Unterschied zwischen Fischhändlern/Gauklern sehe, die das auch machen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und uns, die wir das aus Überzeugung machen. Da finden wir uns doch schon näher an den Rittern, die in den Lagern eben ritterliches Leben im Mittelalter darstellen. Die sind oft auch ziemlich extrem und leben ihre Einstellung - manchmal auch noch, wenn sie wieder in Jeans und T-shirt ihr Lager abauen. Es gehört da eine gewisse Lebenseinstellung dazu, die vom ritterlichen Ehrenkodex geprägt ist. So geht es uns eben mit dem christlichen Aspekt, natürlich in der etwas radikaleren monastischen Form.

Für uns - ich sage mal etwas flapsig - "Hobby-Mönche" ist ein solches Wochenende die Gelegenheit, auch nur eine Ahnung von Gemeinschaft zu bekommen, lebt sonst jeder von uns eben sein eigenes Leben und versucht mehr oder weniger, a und zu wenigstens eine Hore zu beten, oder zu meditieren.

Um das Publikum habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, muss ich zugeben. Diese Menschen sind in ihren Reaktionen so unterschiedlich und auch das Interesse an uns ist bisher eher zurückhaltend. Als Ritter oder Gaukler oder in meinem Fall bisher Musiker muss man sich tatsächlich solche Fragen anhören: "Leben Sie auf einer Burg?", "Tragen Sie diese Kleidung immer - ist das nicht unbequem?" .... das ist wirklich oft so. Die haben eben Realität und Fiktion nicht unterscheiden können. Natürlich gibt es da auch Menschen, die das auseinanderhalten.

Wie wir das mit Realität und Fiktion oder Schauspiel halten, da haben wir uns natürlich auch Gedanken gemacht: in dem Moment, wo das, was wir tun, publikumswirksam wird, sprich, Gottesdienst oder Ritterschlag, Trauung oder Schlachtfeldsegnung, ist es für uns auch eher Schauspiel. Wenn wir aber morgens um 5 Uhr 30 zur Laudes gehen, ist keine Sau wach und wir sind unter uns. Dann wird es für uns auch ernst. Und das sind wunderbare Momente.
Sobald wir in unserem Lager sind und zum Beispiel den Tischsegen sprechen, werden wir zwar vomVolk beobachtet, es ist aber ernst für uns.

....

Du hast auf jeden Fall Recht, wenn Du sagst, dass das ein schmaler Grat ist.
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

einen Aspekt habe ich noch vergessen:

Es gibt auf solchen Mittelalter-Veranstaltungen natürlich schon lange Menschen, die als Mönche verkleidet Ablaßbriefe verkaufen - zum Beispiel - oder einer bietet in Mönchskutte "Brustvergrößerung durch Handauflegen" an... :nein: unglaublich! wieder andere laufen einfach nur in Karnevalskutten rum - Markenzeichen: viel zu kurz, dass Jeans und Turnschuhe rausgucken, braun und Kordel um die Hüften.... - dann der obligatorische fette Bierhumpen in der Hand, wahlweise ein gutgefülltes Methorn und eine dralle Schönheit im Arm. Und irgendwann liegen diese Typen besoffen und knutschend in der Ecke. So sieht es leider oft aus.

Und egal, welchen von diesen Du mit einem gepflegten Laudetur Jesus Christus ansprichst , keiner weiß die Antwort geschweige denn ist sich überhaupt bewußt, was er da verkörpert und daß man sich in einem solchen Gewand nicht so benehmen kann.

Ein "dominikanischer" Ablaßverkäufer hat sogar mit mir eine grammatische Diskussion angefangen, es müsse Laudatur heißen :sauer: Das hat uns so sehr geärgert, daß wir denen mal zeigen wollten, wie man sich als Mönch benehmen muß. ich sag das jetzt bewußt so.

Wir wollen mit unserem Auftreten auch das Bild des Mönchs an sich wieder geraderücken, denn wer kennt schon die unterschiedlichen Ordenstrachten - für den durchschnittlichen Mittelaltermarktbesucher ist ein Mönch ein Mann in einem braunen irgendwas mit Kapuze und Strick um die Hüften, de womöglich, wenn er eine Funktion hat, Ablaßbriefe verkauft oder den ganzen Tag nur Bier aus großen Humpen [Punkt] Völlig daneben!

Wer kennt die Bedeutung eines Skapuliers oder einer Kukulle, oder des Stricks mit den Knoten? Wer weiß schon, wie der Tagesablauf in einem Kloster aussieht?

Was Mönche eigentlich überhaupt so tun? Ich würde am liebsten da, wo wir unser Feldkloster aufschlagen, einen Kräutergarten anlegen, um wenigstens einen Aspekt mal darzustellen - aber leider wachsen die Kräuter ja so langsam... ;)

Aber mit diesem völlig falschen Mönchsbild, das auch leider durch zahlreiche Mittelalterkrimis, in denen immer irgendein Mönch ermittelt, geschürt wird (ich meine jetzt nicht die Mutter aller Mittelalterkrimis "Der Name der Rose" - der war wenigstens ordentlich recherchiert - Danke, Umberto!), wollen wir ein wenig aufräumen und zeigen, dass es komplett anders ist.

So, das mußte nu noch raus :-) seid mir nicht böse, daß ich Euch zutexte, aber ich fühle mich jetzt in Erklärungsnot... und will ja nicht, daß unsere Sache bei Euch in Ungnade fällt, weil wir uns mißverstehen.

Grüße, Irenaeus
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Mal ein Gegenbeispiel

Beitrag von sofaklecks »

Ein Schlossbesitzer im Odenwald bot japanischen Paaren auf der Durchreise in der Schlosskirche eine gespielte Trauungszeremonie an.

Mit Brautkleid, Orgel und Pfarrerimitation.

Alles natürlich professionell gefilmt und fotografiert.

Ein Bombenerfolg.

sofaklecks

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Grenze

Beitrag von sofaklecks »

Im Anschluss an den vorherigen Beitrag:

Den Kosteralltag nachzuspielen mag angehen.

Dei Grenze scheint mir persönlich dort überschritten zu sein, wo ein Sakramentenempfang nachgespielt wird.

sofaklecks

Stephen Dedalus
Beiträge: 5449
Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28

Re: Mal ein Gegenbeispiel

Beitrag von Stephen Dedalus »

sofaklecks hat geschrieben:Ein Schlossbesitzer im Odenwald bot japanischen Paaren auf der Durchreise in der Schlosskirche eine gespielte Trauungszeremonie an.

Mit Brautkleid, Orgel und Pfarrerimitation.

Alles natürlich professionell gefilmt und fotografiert.

Ein Bombenerfolg.

sofaklecks
Das ist es auch in Japan selbst. Man kann dort "Christliche Hochzeiten" buchen. Die finden dann im Hotel statt, mit einem Pseudo-Pfarrer in liturgischem Gewand. Alles sieht aus wie im westlichen Film, ist aber Fake von vorne bis hinten. Den Japanern gefällt's indessen.
If only closed minds came with closed mouths.

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Re: Mal ein Gegenbeispiel

Beitrag von Irenaeus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben:Ein Schlossbesitzer im Odenwald bot japanischen Paaren auf der Durchreise in der Schlosskirche eine gespielte Trauungszeremonie an.

Mit Brautkleid, Orgel und Pfarrerimitation.

Alles natürlich professionell gefilmt und fotografiert.

Ein Bombenerfolg.

sofaklecks
Das ist es auch in Japan selbst. Man kann dort "Christliche Hochzeiten" buchen. Die finden dann im Hotel statt, mit einem Pseudo-Pfarrer in liturgischem Gewand. Alles sieht aus wie im westlichen Film, ist aber Fake von vorne bis hinten. Den Japanern gefällt's indessen.
Da hörts für mich auch auf... das ist doch nur Geldmacherei.
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Re: Grenze

Beitrag von Irenaeus »

sofaklecks hat geschrieben: .....

Dei Grenze scheint mir persönlich dort überschritten zu sein, wo ein Sakramentenempfang nachgespielt wird.

sofaklecks
Diese Bedenken habe ich auch...
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Grenze

Beitrag von Linus »

Irenaeus hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben: .....

Dei Grenze scheint mir persönlich dort überschritten zu sein, wo ein Sakramentenempfang nachgespielt wird.

sofaklecks
Diese Bedenken habe ich auch...
Ja, ich würd auch mit dem Messespielen aufhören. Das ist nur für 4 - 7 jährige Buben passend (inerinnerungschwelg). Ich denke ein Stundengebet (halt nicht schon um 5 sondern erst um 7, damit es viele mitbekommen) zu "zeigen" reicht völlig. Ach und falls sich einer als Zisterzienser ausgibt: Weist ihn auf sein falsches Gewand hin (das war im Mitelalter noch Grau [sowohl Habit als auch Skapulier] und jedenfalls mit Kapuze :kiss: )
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Re: Grenze

Beitrag von Irenaeus »

Linus hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben: .....

Dei Grenze scheint mir persönlich dort überschritten zu sein, wo ein Sakramentenempfang nachgespielt wird.

sofaklecks
Diese Bedenken habe ich auch...
Ja, ich würd auch mit dem Messespielen aufhören. Das ist nur für 4 - 7 jährige Buben passend (inerinnerungschwelg). Ich denke ein Stundengebet (halt nicht schon um 5 sondern erst um 7, damit es viele mitbekommen) zu "zeigen" reicht völlig. Ach und falls sich einer als Zisterzienser ausgibt: Weist ihn auf sein falsches Gewand hin (das war im Mitelalter noch Grau [sowohl Habit als auch Skapulier] und jedenfalls mit Kapuze :kiss: )
Ok, für 4-10 jährige Buben haben wir auch was: gleich neben an war das Kinderturnier ;-) soso, Du hast es also damals auch getan ;) .. wer eigentlich nicht? meine Schwester hat sich immer beschwert, daß sie immer diese doofen Backoblaten essen musste und nie Pastor sein durfte :mrgreen:

Und Laudes um 7 Uhr kommt zwar unserer eigenen Bequemlichkeit entgegen, es ist aber völlig illusorisch, daß da schon jemand wach ist, der es mitbekomen würde - die haben doch alle Party bis 6 gemacht.

Und das mit den Zisterziensern ist ein guter Hinweis, letztens haben wir noch über einen gelacht, der sich als solchen ausgab und stolz im schönsten Dominikanerhabit einherschritt :-), das auch noch nicht mql korrekt gewesen wäre.... aber der gute Wille war erkennbar ;-)

(übrigens, kann das sein, daß belgische oder französische Zisterienser diese Farbkombination noch bei den Novizen beibehalten haben? Da kam letztens ein Bericht auf KTO, ich hab nur reingezappt und nicht erfahren können, wo dieses Kloster liegt... )

Das mit dem Gottesdienst ist bei uns auch noch nicht ausdiskutiert, ich finde schon, wir sollten ihn beibehalten - es geht ja auch darum die tridentinische oder viel mehr noch die vor-tridentinische Form der Messe den Leuten nahe zu bringen.......wir hoffen ja auch, daß wir darüber mit den Leuten ins Gespräch kommen.

aber über den Empfang der Kommunion, wie und ob überhaupt, müssen wir wirklich noch mal nachdenken. Ich habe mich dabei auch nicht sehr wohlgefühlt.... aber mit dieser Meinung war ich einer gegen 4. Jetzt habe ich ja ein paar Leute im Hintergrund :-).
Vielleicht hilft ja auch einfach ein Boykott von meiner Seite :-)
Zuletzt geändert von Irenaeus am Donnerstag 14. Juni 2007, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Freiburger Kapuziner

Beitrag von sofaklecks »

An einem Freitagnachmittag vor zwei Jahren hab ich einen Termin in Freiburg zu einem Besuch des Münsters genutzt.

Dabei fiel mir ein Cicerone auf, der als Kapuziner auftrat. Stilecht mit brauner Kutte und barfuss hielt er eine echte Kapuzinerführung mit allen Legenden der Mariengeschichte und vielen Hinweisen darauf, dass kein Mensch heute mehr die Symbolik dieser Kirche begreife, weil eben dieses Wissen um die Legenden fast verloren sei.

Auf dem Markt vor dem Münster nahm er sich absolut stilecht aus und er hatte zahlreiche aufmerksame Zuhörer bei seiner Kapuzinerpredigt. Wallensteins Lager in Freiburg. In Baden übrigens gibt es einige Städte, die durch das beherzte Auftreten von Kapuzinern vor der Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg gerettet wurden. Mosbach zum Beispiel. Oder Waldshut.

sofaklecks

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema