Zur Bundestagswahl 2009

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overkott
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von overkott »

Petra hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Union mit Merkel im Keller. Welche Chancen bestehen auf einen Kanzlerwechsel? Kommt der nächste Kanzler aus Bayern?
Eher wirst DU Admin und einziger Moderator im Kreuzgang, mein Lieber ... :huhu:
Overkott meint evtl. Seehofer.
Es kommt darauf, wie gut es Seehofer mit den Liberalen kann. Guttenberg ist wahrscheinlich noch zu unerfahren. Die CSU hat einen klaren Wahlkampf für Schwarzgelb geführt.

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julius echter
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von julius echter »

Sebastian hat geschrieben:
Nietenolaf hat geschrieben:Ich hab' ja echt alles Menschenmögliche getan, um dieses Wahlergebnis zu verhindern, wahrscheinlich ist das aber ein demographsiches Problem. Stellt euch mal Westerwelle als Außenminister vor... :kotz:
Im Guidomobil nach Moskau und weiter nach Afgahnistan :glubsch:

Westerwelle - Aussenminister??? - man sollte dann lieber den Genscher reaktivieren
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ar26
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von ar26 »

@Julius
mensch, daß hab ich doch gar nicht gewusst. Na wenn das so ein böser Bube war, dann haben ihn die Nazis wohl zurecht aus dem Weg geräumt 8)

@Nietenolaf
Wie kann man denn so ein Ergebnis als Christenmensch verhindern. Ein Justizminister Beck ist jetzt auch nicht so mein Traum.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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overkott
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von overkott »

julius echter hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:
Nietenolaf hat geschrieben:Ich hab' ja echt alles Menschenmögliche getan, um dieses Wahlergebnis zu verhindern, wahrscheinlich ist das aber ein demographsiches Problem. Stellt euch mal Westerwelle als Außenminister vor... :kotz:
Im Guidomobil nach Moskau und weiter nach Afgahnistan :glubsch:

Westerwelle - Aussenminister??? - man sollte dann lieber den Genscher reaktivieren
Ich nehme an, dass die FDP mit 15 Prozent die Ministerien Außen, Justiz, Forschung und Wirtschaft möchte. Mit Guttenberg als Kanzler wäre das für Guttenberg sicher kein Problem. Auch für die CSU ist in der CDU die Kanzlerschaft eine Frage des Preises.

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Ewald Mrnka
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Ewald Mrnka »

Nietenolaf hat geschrieben: Stellt euch mal Westerwelle als Außenminister vor...[/color] :kotz:
Wo ist das Problem?
In der Bundesrepublik ist der Außenminister doch nichts weiter als ein (sehr gut dotierter) Briefträger.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Granuaile
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Granuaile »

overkott hat geschrieben: Union mit Merkel im Keller. Welche Chancen bestehen auf einen Kanzlerwechsel? Kommt der nächste Kanzler aus Bayern?
Ich verstehe Overkott nicht. Auch wenn die Union etwas Stimmanteile verlorenj hat, so hat Angela Merkel ihr Hauptziel erreicht: die schwarz-gelbe Mehrheit. Es gibt keinen Grund für einen Kanzlerwechsel.

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taddeo
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:Ich nehme an, dass die FDP mit 15 Prozent die Ministerien Außen, Justiz, Forschung und Wirtschaft möchte. Mit Guttenberg als Kanzler wäre das für Guttenberg sicher kein Problem. Auch für die CSU ist in der CDU die Kanzlerschaft eine Frage des Preises.
Mensch overkott, jetzt hör doch mal endlich mit Deinen CSU-Phantastereien auf! Das ist ja schon paranoid ...

Die CSU hat 20% an Stimmen VERLOREN - sie ist nach der SPD der Haupt-Looser dieser Wahl und darf froh sein, wenn sie in der neuen Regierung noch ein, zwei Minister stellt. Und da faselst Du was vom CSU-Kanzler - als ob die Ossitussi auch nur im Traum daran dächte, ihren Politschlaf im Kanzleramt freiwillig oder unfreiwillig zu beenden ...

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overkott
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von overkott »

Granuaile hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Union mit Merkel im Keller. Welche Chancen bestehen auf einen Kanzlerwechsel? Kommt der nächste Kanzler aus Bayern?
Ich verstehe Overkott nicht. Auch wenn die Union etwas Stimmanteile verlorenj hat, so hat Angela Merkel ihr Hauptziel erreicht: die schwarz-gelbe Mehrheit. Es gibt keinen Grund für einen Kanzlerwechsel.
Wir freuen uns über den Wechsel. Frau Merkel steht am Scheideweg. Morgen werden wir sehen, ob für CDU und CSU eine neue Ära beginnt.

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Niels
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Niels »

taddeo hat geschrieben: Die CSU hat 20% an Stimmen VERLOREN - sie ist nach der SPD der Haupt-Looser dieser Wahl und darf froh sein, wenn sie in der neuen Regierung noch ein, zwei Minister stellt. Und da faselst Du was vom CSU-Kanzler - als ob die Ossitussi auch nur im Traum daran dächte, ihren Politschlaf im Kanzleramt freiwillig oder unfreiwillig zu beenden ...
Das ist - leider [Punkt] - das Ergebnis der letzten Jahre. Und da der CSU-Chef, Herr Horst Seehofer, erst die aktuellen Umfragen zu Rate zu ziehen scheint, bevor er sich irgendwie zu irgendeinem Thema äußert... was will man da erwarten...:roll:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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taddeo
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von taddeo »

Niels hat geschrieben:Und da der CSU-Chef, Herr Horst Seehofer, erst die aktuellen Umfragen zu Rate zu ziehen scheint, bevor er sich irgendwie zu irgendeinem Thema äußert... was will man da erwarten...:roll:
Im Vergleich zu Seehofers Äußerungen - egal zu welchem Thema - weisen Meinungsumfragen geradezu dogmatische Gewißheitsgrade auf.

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Ewald Mrnka
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Ewald Mrnka »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Ich nehme an, dass die FDP mit 15 Prozent die Ministerien Außen, Justiz, Forschung und Wirtschaft möchte. Mit Guttenberg als Kanzler wäre das für Guttenberg sicher kein Problem. Auch für die CSU ist in der CDU die Kanzlerschaft eine Frage des Preises.
Mensch overkott, jetzt hör doch mal endlich mit Deinen CSU-Phantastereien auf! Das ist ja schon paranoid ...

Die CSU hat 20% an Stimmen VERLOREN - sie ist nach der SPD der Haupt-Looser dieser Wahl und darf froh sein, wenn sie in der neuen Regierung noch ein, zwei Minister stellt. Und da faselst Du was vom CSU-Kanzler - als ob die Ossitussi auch nur im Traum daran dächte, ihren Politschlaf im Kanzleramt freiwillig oder unfreiwillig zu beenden ...
Dieser "Sieg" der "Bürgerlichen" ist in der Tat nicht viel wert.

Entscheidend an dieser "Wahl" ist das hervorragende Abschneiden der Kommunisten; den Bolschewisten gehört mittelfristig (politische) Zukunft; das wird sich schon in der allernächsten Zukunft abzeichnen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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taddeo
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von taddeo »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Entscheidend an dieser "Wahl" ist das hervorragende Abschneiden der Kommunisten; den Bolschewisten gehört mittelfristig (politische) Zukunft; das wird sich schon in der allernächsten Zukunft abzeichnen.
Ich denke auch, daß Merkel eher mit Lafontaine und Gysi zu einem flotten Dreier ins (politische) Bett ginge als auf ihr Kanzleramt zu verzichten. Für den Machterhalt würde sie mit Sicherheit die Ypsilanti aus der Uckermark geben, ohne zu zögern.

civilisation
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von civilisation »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Dieser "Sieg" der "Bürgerlichen" ist in der Tat nicht viel wert.

Entscheidend an dieser "Wahl" ist das hervorragende Abschneiden der Kommunisten; den Bolschewisten gehört mittelfristig (politische) Zukunft; das wird sich schon in der allernächsten Zukunft abzeichnen.
:ja:

Spätestens am 9. Mai 2010 !

:glubsch:

Petra
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Petra »

taddeo hat geschrieben: die Ossitussi
Hast du ein Problem mit Ossi oder mit Tussi?

Für wen seid ihr denn? Wäre euch rot-rot-grün wirklich lieber? Naja, wenigstens Frau Wagenknecht kommt hier bei einigen Herren besser an, und nicht nur optisch. :roll:

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Niels
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Niels »

Letzteres kann ich aus eigener Anschauung der letzten Tage bestätigen... :ja: :roll:
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Petra
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Petra »

taddeo hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Entscheidend an dieser "Wahl" ist das hervorragende Abschneiden der Kommunisten; den Bolschewisten gehört mittelfristig (politische) Zukunft; das wird sich schon in der allernächsten Zukunft abzeichnen.
Ich denke auch, daß Merkel eher mit Lafontaine und Gysi zu einem flotten Dreier ins (politische) Bett ginge als auf ihr Kanzleramt zu verzichten. Für den Machterhalt würde sie mit Sicherheit die Ypsilanti aus der Uckermark geben, ohne zu zögern.
Du wärst also auch für die Kommunisten oder Bolschewiken.

Fein, so lernt man die Leute kennen. Gülle über die Parteivorsitzende der stärksten deutschen Partei, die ein "christlich" wenigstens gelegentlich politisch umsetzt und andererseits die Parteien, die Kirchen am liebsten abschaffen würden und aus den Gebäuden Museen machen, diese Parteien werden unterstützt?

Petra
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Petra »

Niels hat geschrieben:Letzteres kann ich aus eigener Anschauung der letzten Tage bestätigen... :ja: :roll:
Bist du auch dafür, leistungsschwache Schöler aus ihren Schulen zu reissen und in leistungsstarke Klassen zu verfrachten, damit in der Statistik nicht auffällt, dass in den Schulen bestimmter Stadtviertel zu viele Null-Checker sitzen?

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ar26
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von ar26 »

Also bei mir käme Oskar Lafontaine familien- und außenpolitisch sogar besser an. Aber man wählt halt alles mit, wenn man wählt.

Ich denke, man wird dazu kommen müssen, das Selbstverständnis der polit. Parteien neu zu erklären. Selbstverständlich gibt es eine satte "bürgerliche" Mehrheit. Man wird nicht umhinkommen, die Grünen hierzu zu zählen. Die sind sich bislang nur intellektuell zu fein, sich bürgerlich zu definieren.

Die Linke ist in der Tat das interessanteste Ergebnis, zusammen mit der FDP. Beide Parteien stehen für das antagonistische in der Parteienlandschaft der Berliner Republik. Das heißt nicht zwingend oben gegen unten bzw. reich gegen arm, sondern beharren gegen verändern. Beides nicht meine Sache.

@Taddeo
Ich werte den Begriff "Osstitussi" mal als Deinen persönlichen Versuch, daß Dillema eines westdeutschen Katholiken zu überwinden, der gerne wie früher Union wählen würde, mangels des Verschwindens der alten Union aber nicht weiß, was er tun soll. Herzlich willkommen in der Wirklichkeit. Ansonsten verweise ich auf Roberts Hinweis zur Bürgerlichkeit.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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ar26
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von ar26 »

Petra hat geschrieben:die ein "christlich" wenigstens gelegentlich politisch umsetzt
Wann und wo?
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overkott
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von overkott »

Niels hat geschrieben:Das ist - leider [Punkt] - das Ergebnis der letzten Jahre. Und da der CSU-Chef, Herr Horst Seehofer, erst die aktuellen Umfragen zu Rate zu ziehen scheint, bevor er sich irgendwie zu irgendeinem Thema äußert... was will man da erwarten...:roll:
Seehofer hat bereits deutlich gemacht, dass es jetzt darum geht, eine bürgerliche Regierung zu begründen. Das ist wichtig, um wieder eine maßvolle Polarisierung ins Parteiensystem zu bringen, die auch die SPD zur Erholung dringend benötigt. Die CSU sollte jetzt ihre satten 41 Prozent in die Wagschale legen und sich mit der Union als Partei der bürgerlichen Mehrheit verstehen. Mit Seehofer kann sich auch die CDU wieder erholen. Das Horrorszenario 2013 für die Union wäre: Hauptziel erreicht, wir stellen den Außenminister. Wenn überhaupt.

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taddeo
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von taddeo »

Petra hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Entscheidend an dieser "Wahl" ist das hervorragende Abschneiden der Kommunisten; den Bolschewisten gehört mittelfristig (politische) Zukunft; das wird sich schon in der allernächsten Zukunft abzeichnen.
Ich denke auch, daß Merkel eher mit Lafontaine und Gysi zu einem flotten Dreier ins (politische) Bett ginge als auf ihr Kanzleramt zu verzichten. Für den Machterhalt würde sie mit Sicherheit die Ypsilanti aus der Uckermark geben, ohne zu zögern.
Du wärst also auch für die Kommunisten oder Bolschewiken.

Fein, so lernt man die Leute kennen. Gülle über die Parteivorsitzende der stärksten deutschen Partei, die ein "christlich" wenigstens gelegentlich politisch umsetzt und andererseits die Parteien, die Kirchen am liebsten abschaffen würden und aus den Gebäuden Museen machen, diese Parteien werden unterstützt?
Wie kommst Du darauf, daß ausgerechnet ich die Kommunisten unterstützen würde??? :hae?: :achselzuck:
Ich schätze Merkel nur so ein, daß ihr der Machterhalt über alles geht, zur Not sogar über das "C". Deswegen habe ich sie im Wahllokal NICHT gewählt, genauso wie die anderen Parteien, die im Bundestag vertreten sein werden.

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taddeo
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von taddeo »

ar26 hat geschrieben:@Taddeo
Ich werte den Begriff "Osstitussi" mal als Deinen persönlichen Versuch, daß Dillema eines westdeutschen Katholiken zu überwinden, der gerne wie früher Union wählen würde, mangels des Verschwindens der alten Union aber nicht weiß, was er tun soll. Herzlich willkommen in der Wirklichkeit. Ansonsten verweise ich auf Roberts Hinweis zur Bürgerlichkeit.
Ich dieser Wirklichkeit bin ich schon ziemlich lange angekommen. Die Zeiten, als ich CSU gewählt habe, sind schon "altes Testament" in meiner Biographie. Merkel repräsentiert für mich eine politische Geisteshaltung, die indiskutabel ist. Manches davon mag bei ihr biographische Gründe haben ("Ossi"), anderes charakterlich bedingt sein ("Tussi"). Beides in Kombination finde ich unerträglich.

Petra
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Petra »

taddeo hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Entscheidend an dieser "Wahl" ist das hervorragende Abschneiden der Kommunisten; den Bolschewisten gehört mittelfristig (politische) Zukunft; das wird sich schon in der allernächsten Zukunft abzeichnen.
Ich denke auch, daß Merkel eher mit Lafontaine und Gysi zu einem flotten Dreier ins (politische) Bett ginge als auf ihr Kanzleramt zu verzichten. Für den Machterhalt würde sie mit Sicherheit die Ypsilanti aus der Uckermark geben, ohne zu zögern.
Du wärst also auch für die Kommunisten oder Bolschewiken.

Fein, so lernt man die Leute kennen. Gülle über die Parteivorsitzende der stärksten deutschen Partei, die ein "christlich" wenigstens gelegentlich politisch umsetzt und andererseits die Parteien, die Kirchen am liebsten abschaffen würden und aus den Gebäuden Museen machen, diese Parteien werden unterstützt?
Wie kommst Du darauf, daß ausgerechnet ich die Kommunisten unterstützen würde??? :hae?: :achselzuck:
Ich schätze Merkel nur so ein, daß ihr der Machterhalt über alles geht, zur Not sogar über das "C". Deswegen habe ich sie im Wahllokal NICHT gewählt, genauso wie die anderen Parteien, die im Bundestag vertreten sein werden.

Wenn die CDU stärkste Partei ist, dann hat sie viele Möglichkeiten ihre Ideen in Politik umzusetzen, wenn sie in der Regierung ist. Wenn die CDU nicht in der Regierung ist, hat sie bedeutend weniger Möglichkeiten ihre Ideen durchzubringen. - Du würdest also empfehlen, die CDU geht als stärkste Partei in die Opposition um zu zeigen, Machterhalt sei ihnen nicht so wichtig?

Kurt
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Kurt »

Petra hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben: Ja, die Wahl ist gelaufen. Die Wahllokale haben um 18.00 Uhr geschlossen.
Und? Bist du zufrieden mit dem Ergebnis?
Mit einem Ergebnis, bei dem 12% der Wähler linksextrem und 10% grün gewählt haben, kann man nicht richtig zufrieden sein. Ich halte es auch nicht für gut, wenn eine Traditionspartei wie die SPD so zerlegt wird.

Die Neue Koalition wird andererseits die Politik wieder beleben. Nach einem anästhesierenden Wahlkampf hoffe ich auf ein Aufblühen demokratischer Streitkultur, die ich sehr schätzen würde. Und nach 11 Jahren Sozialdemokratie ist ein Politikwechsel gewiss gut für das Land.

Man sollte das auch pragmatisch sehen: Oppositionsparteien haben gegenüber Regierungsparteien den Vorteil, daß sie sich in Ruhe fundierte politische Ideen ausdenken können.

Und wem das Ergebnis nicht passt: 2013 kann man's wieder ändern :zirkusdirektor:

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Juergen
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Juergen »

Diese Wahl war m.E. vor allem auch eine "taktische" Wahl.
Wenn wie die ganzen (teils abstrusen) Kleinparteien außen vor lassen stellten sich folgende Alternativen:

CDU/CSU
Eine Stimme für die CDU/CSU konnte bedeuten, daß es entweder eine CDU/CSU-SPD oder eine CDU/CSU-FDP Regierung gibt.

SPD
Eine Stimme für die SPD konnte nach all den vorangegangenen Umfragen realistischerweise nur eine Stimme für eine CDU/CSU-SPD Regierung sein.

Grüne
Eine Stimme für die Grünen konnte nur als verzweifelter Versuch gewertet werden, eine SPD-Grüne Regierung zu bilden. Eine SPD-Grüne-Linkspartei Regierung wurde - auch wenn es der ein oder andere nicht glaubte - ja ausgeschlossen.

FDP
Eine Stimme für die FDP bedeutete eine Stimme für eine eine CDU/CSU-FDP Regierung.

Linkspartei
Die wollten nach eigenen Aussagen selbst gar nicht in die Regierung. Eine Stimme dafür war ähnlich sinnvoll, wie eine Stimme für eine Splitterpartei, aber keine Stimme für eine Regierungsbildung - höchstens gegen eine.


Zusammenfassend:
Wer CDU/CSU-SPD wollte, wählte CDU (oder ggf. SPD)
Wer CDU/CSU-FDP wollte, wählte FDP
Wer SPD-Grüne(und Linkspartei) wollte, wählt Grüne


Wenn man sich nun in verschiedenen Wahlkreisen das Verhältnis der Ergebnisse zwischen Erst- und Zweitstimmen anschaut, so stellt man oft fest, daß dort, wo der CDU Kandidat per Erststimmt gewonnen hat, die CDU bei den Zweitstimmen Verluste gemacht hat bzw. die Zweitstimmenergebnisse erheblich hinter den Erststimmenergebnissen hinterherhinken, auf der anderen Seite aber die FDP Gewinne gemacht hat.

Es scheint also nach erstem Anschauen so zu sein, ein Teil der Wähler, die normalerweise CDU gewählt haben aus Gründen des Wunsches nach Verhinderung einer großen Koalition die FDP gewählt haben.
Zuletzt geändert von Juergen am Sonntag 27. September 2009, 21:28, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Petra
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Petra »

Kurt hat geschrieben: Mit einem Ergebnis, bei dem 12% der Wähler linksextrem und 10% grün gewählt haben, kann man nicht richtig zufrieden sein.
Och doch, einfach sagen: nur 12%, nur 10% ;)
Die Neue Koalition wird andererseits die Politik wieder beleben. Nach einem anästhesierenden Wahlkampf hoffe ich auf ein Aufblühen demokratischer Streitkultur, die ich sehr schätzen würde. Und nach 11 Jahren Sozialdemokratie ist ein Politikwechsel gewiss gut für das Land.

Man sollte das auch pragmatisch sehen: Oppositionsparteien haben gegenüber Regierungsparteien den Vorteil, daß sie sich in Ruhe fundierte politische Ideen ausdenken können.

Und wem das Ergebnis nicht passt: 2013 kann man's wieder ändern :zirkusdirektor:
Das klingt sehr besonnen. Also freust du dich sehr :)

iustus
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von iustus »

Juergen hat geschrieben: Es scheint also nach erstem Anschauen so zu sein, ein Teil der Wähler, die normalerweise CDU gewählt haben aus Gründen des Wunsches nach Verhinderung einer großen Koalition die FDP gewählt haben.
Oder aus Enttäuschung über die entchristlichte CDU (von der FDP erwartet man ohnehin nichts Christliches, dann kann man auch die wählen, sie ist wenigstens glaubwürdig):

http://www.kath.net/detail.php?id=2433

http://www.kathnews.de/content/index.ph ... -der-krise





Gute Analyse, Jürgen! :daumen-rauf:

Kurt
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Kurt »

Petra hat geschrieben:Das klingt sehr besonnen. Also freust du dich sehr :)
Um mit Helmut Kohl zu antworten: Entscheidend ist, was hinten rauskommt.
Freude ist das falsche Wort, aber erst mal zufrieden. Ich bin jetzt mal gespannt, wie es weiter geht.

Ich habe allerdings nicht mit einem so guten Ergebnis für das bürgerliche Lager gerechnet, und nicht mit einem so schlechten für die SPD.
Zuletzt geändert von Kurt am Sonntag 27. September 2009, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.

Kurt
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Kurt »

Juergen hat geschrieben:Es scheint also nach erstem Anschauen so zu sein, ein Teil der Wähler, die normalerweise CDU gewählt haben aus Gründen des Wunsches nach Verhinderung einer großen Koalition die FDP gewählt haben.
Ich glaube eher, daß viele das Profil ihrer Parteien vermisst und woanders gefunden haben.
Die CDU ist entmerzt und die SPD entsozialisiert.

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Niels
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Niels »

iustus hat geschrieben: Gute Analyse, Jürgen! :daumen-rauf:
:ja: :daumen-rauf:
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asderrix
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von asderrix »

Ich würde sagen, jeder bekommt was er verdient, wenn wir Deutschen so dumm sind, müssen wir halt vier Jahre FDP ertragen :traurigtaps:
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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Juergen
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Re: Zur Bundestagswahl 2009

Beitrag von Juergen »

Beispiel aus dem Kreis Paderborn

Erststimme
SPD: 25,3% (-5,8)
CDU: 52,3% (-2,8)
FDP: 9% (+4,5)

Zweitstimme
SPD: 20,4% (-6,9)
CDU: 43,2% (-7,1)
FDP: 17% (+6,9)
...
Piraten: 2% :roll:

Die CDU hat also 9,1%-Punkte weniger bei den Zweitstimmen bekommen, dagegen hat die FDP dort 8%Punkte mehr bekommen.


Eine absolute CDU-Hochburg hier im Kreis ist die Stadt Delbrück.
Der CDU-Kandidat erhielt bei den Erststimmen 62,8% (-5,8); der FDP-Kandidat 10% (+6)
Bei den Zweitstimmen verlor die CDU 11,2%Punkte und erhielt 52,1%. Die FDP erhielt hingegen 19,7% und legte 10,1%Punkte zu.
Gruß Jürgen

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