Rechtsextremismus

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Torsten
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Torsten »

Ewald Mrnka hat geschrieben:die gesamte NSU-Affäre ist ein Fake
Nein, ist es nicht. Es gab neun Mordopfer, außerdem wurde noch eine Polizistin erschossen. Familien standen jahrelang unter dem Verdacht, dass ihre ermordeten Angehörigen, die Ernährer der Familie, in kriminelle Handlungen verwickelt waren, die zu ihrem Tod führten. Und und und ..

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalso ... Untergrund

Wenzel
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wenzel »

Torsten hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:die gesamte NSU-Affäre ist ein Fake
Nein, ist es nicht. Es gab neun Mordopfer, außerdem wurde noch eine Polizistin erschossen. Familien standen jahrelang unter dem Verdacht, dass ihre ermordeten Angehörigen, die Ernährer der Familie, in kriminelle Handlungen verwickelt waren, die zu ihrem Tod führten. Und und und ..

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalso ... Untergrund

Der “kollektive“ Kampf gegen Rechts ist einer der Hauptstützpfeiler der deutschen Gesellschaft. Da die bekämpfte Gruppe an sich wohl nur sehr klein und wenig bedeutend ist, daneben wohl auch noch wenig Spektakuläres passiert, wird nachgeholfen, dass dazu auch Opfer gehören um das Demonstrationspotential der Empörten auszuschöpfen wird einkalkuliert. Dem Staat als Organisationsstruktur und den Behörden ist das Leben der Organisationsmitglieder gleich.
Interessanter finde ich, dass der Nachrichtendienst wichtige Unterlagen ungesichert und vernichtbar vorhält, die von irgendjemandem vernichtet werden können. Vielleicht sind jedoch auch gar keine Akten geschreddert worden und es handelt sich nur um ein Erzählstilmittel um die Geschichte interessanter und á la James Bond spannender zu gestalten.

Ob der Rücktritt und die kleine Schreddergeschichte, die den Verfassungsschutz mal wieder in das Blickfeld rückt, den Fokus des (noch) interessierten Publikums weg von Eurobons, Rettungsschirme, Schutzschirme usw. und vorallem von der Entscheidung des Bundesverfssungsgerichts bzgl. der Entscheidung des Bundestages in dieser Sache, auf den einfacheren, da angelernten, Bereich "Rechts" zu lenken.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... dnung.html
Pange, lingua, gloriosi corporis mysterium (Thomas von Aquin)
Westliche Wertegemeinschaft: Kinder- und Alten-Euthanasie, Genderwahn, Homoterror, Abtreibung, Ökowahn, Überwachungsmonströsität, political correctness ....

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Ewald Mrnka
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Ewald Mrnka »

Torsten hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:die gesamte NSU-Affäre ist ein Fake
Nein, ist es nicht. Es gab neun Mordopfer, außerdem wurde noch eine Polizistin erschossen. Familien standen jahrelang unter dem Verdacht, dass ihre ermordeten Angehörigen, die Ernährer der Familie, in kriminelle Handlungen verwickelt waren, die zu ihrem Tod führten. Und und und ..

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalso ... Untergrund
Mir kommen die Tränen.
Und und und und................ :breitgrins:

Gewiß gab es Mordopfer, aber ich glaube nicht an die Schuld der drei armen Sünderlein aus den neuen Bundesländern. Zwei sind eh schon rechtzeitig gestorben (worden?) und sind daher stumm; aber wer weiß, vielleicht schafft man es noch wenigstens aus Frau Zschäpe Verwertbares herauszuquetschen, bevor sie sich auch noch am Ende "umbringt".

Ich halte den NSU-Fake für nichts weiter als eine handwerklich schlecht gemachte Erfindung; an der ganzen Geschichte stimmt von vorn bis hinten nichts; eine eingehendere Argumentation erspare ich mir, weil das in diesem Zusammenhang prompt als "makaber", "menschenverachtend" ausgelegt werden würde................

Der oberste Maulkobflechter der politischen Polizei nimmt als "Verantwortlicher" vorzeitig seinen Schlapphut, weil "man" unter seiner Ägide "Akten geschreddert" hat. Wer ist eigentlich so blöd an solchen Schwachsinn zu glauben?! Jeder verschriftlichte Mist wird seit Jahrzehnten auf Datenträgern gespeichert & doppelt & dreifach abgesichert, auch & gerade bei den Schlapphüten mit ihrer Sammelwut und ihrer Neigung Leichen aller Art in Kellern zu konservieren & zu archivieren.

Aber wer weiß, viellleicht stimmt das tatsächlich mit mit den "Akten", und die Schlapphüte tippen heute noch aus Tradition mit Einfinger-Adler-Suchsystem auf antiken Schreibmaschinen mit Farbband aus den alten Gestapo/Stasi Beständen.

Wie auch immer: Einem Volk, dem man man so etwas wie ESM und Fiskalpakt oktroyieren kann, kann man jeden Bären aufbinden.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Reinhard
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Reinhard »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich halte den NSU-Fake für nichts weiter als eine handwerklich schlecht gemachte Erfindung; an der ganzen Geschichte stimmt von vorn bis hinten nichts; eine eingehendere Argumentation erspare ich mir, weil das in diesem Zusammenhang prompt als "makaber", "menschenverachtend" ausgelegt werden würde........
Nun, als leibhaftiger Zeuge vor Ort in Neufünfland kann ich Dir versichern, dass an der neofaschistischen Szene eine ganze Menge dran ist ...!!

Vor Jahren sind wir in einer Dorfkneipe an der Saale mal in so ein internes Treffen der "Szene" hineingeraten, und das war härter als jede Karikatur der Linken. Sprüche wie "also, ich will am liebsten nen Mecedes, denn der Führer fuhr auch Mercedes" und "man sollte sie alle abschlachten, die Zecken !" und "Äy, nun benimm Dich mal, da sind auch noch normale Gäste außer uns !" waren da nichts. So etwas mal von "innen" zu erleben war schon interessant !
Außerdem hören wir auch so manchen Interntext von Patienten, die der Szene zuzurechnen sind. Und was wir aus 1. Hand hintenrum darüber gehört haben, was im Dessauer Polizeirevier abgeht, ist auch mehr als deutlich. - Da ist "menschenverachtend" noch echter Schönsprech.

Hier vor Ort zeichnet sich ein Bild, wo die harten "Rechten" überhaupt kein Fake sind, sondern übelste, bittere Realität !
Das ist erschreckend, aber es ist so.
Und es sieht so aus, als wären etliche staatliche Stellen, (insbesondere der Staats"schutz" !) massiv von faschistischen Kräften unterwandert und instrumentalisiert.

Das ist ein ganz anderes Bild als das, was Du zeichnest, aber es ist mindestens genauso bedrohlich.

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Torsten
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Torsten »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Mir kommen die Tränen.
Und und und und................ :breitgrins:
Ach, Ewald ...

Was willst Du mit Deiner Theorie eigentlich aussagen? Dass die Bolschewisten der EUDSSR, Abteilung Deutschland, mittels ihrer Geheimdienste eine rechtsextreme Mordserie fingieren?
Im übrigen neigen Schlapphüte nicht dazu, ihre eigenen Leichen im Keller zu konservieren, sondern eher dazu, diese spurlos verschwinden zu lassen. Und was Dein Vertrauen in Datenträger anbelangt: Mit einer alten Schreibmaschine auf Papier getippte Informationen, die zwischen Aktendeckel und in ein Regal gepackt werden, sind auch noch in hundert und mehr Jahren wieder abrufbar. Demgegenüber kommt die Datensicherung auf einer gebrannten CD im Grunde einer Löschung gleich.

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lifestylekatholik
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von lifestylekatholik »

Reinhard hat geschrieben:Nun, als leibhaftiger Zeuge vor Ort in Neufünfland kann ich Dir versichern, dass an der neofaschistischen Szene eine ganze Menge dran ist ...!!
[...]
Hier vor Ort zeichnet sich ein Bild, wo die harten "Rechten" überhaupt kein Fake sind, sondern übelste, bittere Realität!
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=254674#p254674
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Reinhard
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Reinhard »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:Nun, als leibhaftiger Zeuge vor Ort in Neufünfland kann ich Dir versichern, dass an der neofaschistischen Szene eine ganze Menge dran ist ...!!
[...]
Hier vor Ort zeichnet sich ein Bild, wo die harten "Rechten" überhaupt kein Fake sind, sondern übelste, bittere Realität!
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=254674#p254674
Meinst Du damit, die Situation hier auf dem "platten Land" sei mit Berlin vergleichbar ?? - nein, hier fehlen die migrantischen Subkulturen praktisch völlig, bis auf die Vietnamesische. Und die tritt nur seltenst in Erscheinung.

Ganz im Gegensatz zum auch nach eigenem Verständnis "rechten" Sumpf, wie gesagt. Als durchaus stilbeschreibende Spitze des Eisbergs sind die rechten Abgeordneten in den Landesparlamenten zu sehen.
Sie zeigen, von welcher Qualität diese Klientel ist. Mit einer Einschränkung: dass sie dort nicht Interntext reden, sondern nur den Grundgesetz-gewaschenen "offiziellen" Text. Und selbst der ist ja schon krude genug ...

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Yeti
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Yeti »

Reinhard hat geschrieben:als leibhaftiger Zeuge vor Ort in Neufünfland
...solche Zustände liest man auch immer wieder und habe sie auch schon selbst in Neufünfland erlebt. Allerdings glaube ich, dass die "sozialistische Friedenserziehung" einen ganz, ganz großen Teil zur moralischen Verrohung der Gesellschaft drüben beitrug. Also von wegen im Sozialismus war's kuscheliger. Hört man ja öfter. Ähnlich äußerte sich ja mal Jörg Schönbohm über die Babymorde in der Ex-Täterä. Es gibt übrigens Untersuchungen darüber, wieviel und welche Leute von FDJ, SED und Stasi nach der Wende die Seite wechselten und rechtsradikal wurden:

Bild

(...kann ich nur wärmstens empfehlen!)

Dies Phänomen gab's ja schon nach 1933..."l'extrêmes ses touchent"...
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Peregrin
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Peregrin »

Torsten hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:die gesamte NSU-Affäre ist ein Fake
Nein, ist es nicht. Es gab neun Mordopfer, außerdem wurde noch eine Polizistin erschossen.
Und der Verfassungschutz war immer hautnah dabei, aber was er beigetragen hat, wird sich nun leider nicht mehr klären lassen, denn es hat ja dummerweise jemand "die Akten geschreddert" und die, die sie seinerzeit verfaßt haben, sind offenbar auch verschwunden oder leiden an Alzheimer.

Es gibt wohl kaum was in der jüngeren Geschichte, was so stinkt wie diese "NSU-Affäre", die wohl eher als Verfassungschutzaffäre bezeichnet werden sollte.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Peregrin
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Peregrin »

Reinhard hat geschrieben: Vor Jahren sind wir in einer Dorfkneipe an der Saale mal in so ein internes Treffen der "Szene" hineingeraten, und das war härter als jede Karikatur der Linken. Sprüche wie "also, ich will am liebsten nen Mecedes, denn der Führer fuhr auch Mercedes" und "man sollte sie alle abschlachten, die Zecken !"
Das war vermutlich der Agitator vom Verfassungsschutz.
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Ewald Mrnka
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Ewald Mrnka »

Torsten hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Mir kommen die Tränen.
Und und und und................ :breitgrins:
Ach, Ewald ...

Was willst Du mit Deiner Theorie eigentlich aussagen? Dass die Bolschewisten der EUDSSR, Abteilung Deutschland, mittels ihrer Geheimdienste eine rechtsextreme Mordserie fingieren?
Im übrigen neigen Schlapphüte nicht dazu, ihre eigenen Leichen im Keller zu konservieren, sondern eher dazu, diese spurlos verschwinden zu lassen. Und was Dein Vertrauen in Datenträger anbelangt: Mit einer alten Schreibmaschine auf Papier getippte Informationen, die zwischen Aktendeckel und in ein Regal gepackt werden, sind auch noch in hundert und mehr Jahren wieder abrufbar. Demgegenüber kommt die Datensicherung auf einer gebrannten CD im Grunde einer Löschung gleich.
Ich will überhaupt keine Theorien aufstellen, ich halte lediglich die Story von der "NSU" für einen riesengroßen, schlecht inszenierten Bluff.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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Ewald Mrnka
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Ewald Mrnka »

Peregrin hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:die gesamte NSU-Affäre ist ein Fake
Nein, ist es nicht. Es gab neun Mordopfer, außerdem wurde noch eine Polizistin erschossen.
Und der Verfassungschutz war immer hautnah dabei, aber was er beigetragen hat, wird sich nun leider nicht mehr klären lassen, denn es hat ja dummerweise jemand "die Akten geschreddert" und die, die sie seinerzeit verfaßt haben, sind offenbar auch verschwunden oder leiden an Alzheimer.

Es gibt wohl kaum was in der jüngeren Geschichte, was so stinkt wie diese "NSU-Affäre", die wohl eher als Verfassungschutzaffäre bezeichnet werden sollte.
Deshalb mußte man auch die Akten "schreddern" & der oberste Maulkorbflechter darf vorzeitig in den wohlverdienerten Ruhestand.
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Ewald Mrnka
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Ewald Mrnka »

Yeti hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:als leibhaftiger Zeuge vor Ort in Neufünfland
...solche Zustände liest man auch immer wieder und habe sie auch schon selbst in Neufünfland erlebt. Allerdings glaube ich, dass die "sozialistische Friedenserziehung" einen ganz, ganz großen Teil zur moralischen Verrohung der Gesellschaft drüben beitrug. Also von wegen im Sozialismus war's kuscheliger. Hört man ja öfter. Ähnlich äußerte sich ja mal Jörg Schönbohm über die Babymorde in der Ex-Täterä. Es gibt übrigens Untersuchungen darüber, wieviel und welche Leute von FDJ, SED und Stasi nach der Wende die Seite wechselten und rechtsradikal wurden:

Bild

(...kann ich nur wärmstens empfehlen!)

Dies Phänomen gab's ja schon nach 1933..."l'extrêmes ses touchent"...
Alle Sozialisten, Nazis, Sozis oder Kommunisten wachsen auf einem Stamm; sie unterscheiden sich nur durch ihre kriminelle Energie.
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lifestylekatholik
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von lifestylekatholik »

Yeti hat geschrieben:… moralischen Verrohung der Gesellschaft… Ähnlich äußerte sich ja mal Jörg Schönbohm über die Babymorde in der Ex-Täterä.
Die These wollte mir auch mal’n Wessikollege andrehen.

Was stand gestern noch gleich in der Zeitung?
HAZ hat geschrieben:Babyleichen auf Dachboden entdeckt

Es war eine grausige Entdeckung: Auf dem Dachboden eines Hause im Kreis Rotenburg/Wümme sind die stark verwesten Leichen von zwei Neugeborenen gefunden worden. Die Mutter sitzt in Untersuchungshaft.
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Peregrin
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Peregrin »

lifestylekatholik hat geschrieben:Rotenburg
Ist das da, wo dieser Kannibale sich umtrieb?
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Robert Ketelhohn
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Mir scheint, einige haben schon wieder vergessen, was wir hier Ende letzten Jahres zusammengetragen hatten:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es wird immer kurioser. Ich fasse mal zusammen, was der »Stern« (die Quelle, aus der N-TV schöpft) berichtet:

Laut einem dem »Stern« vorliegenden Protokoll des US-Militärgeheimdienstes DIA habe am 25. April 2007 ein »SIT Stuttgart« (Special Investigation Team Stuttgart) dieses Dienstes zwei Personen observiert, die bei einer Bank in der Innenstadt von Heilbronn 2,3 Mio. € eingezahlt hätten (»DEPOSITED 2,3 Mil. EURO«). An der Observation seien laut US-Bericht auch zwei Verfassungsschutzbeamte aus Baden-Württemberg oder Bayern (»LfV BW OR BAVARIA«) beteiligt gewesen. Einer der beiden Observierten sei ein gewisser Mevlüt K. gewesen.

Nach Verlassen der Bank seien die beiden Zielpersonen zur Theresienwiese gefahren; dort sei die Observation wegen einer Schießerei, in die auch ein Beamter aus Baden-Württemberg verwickelt gewesen sei, abgebrochen worden. Wörtlich heiße es in dem Bericht des US-Dienstes: »SHOOTING INCIDENT INVOLVING BW OPS OFFICER WITH RIGHT WING OPERATIVES AND REGULAR POLICE PATROL ON THE SCENE«. Der »Stern« übersetzt (und N-TV übernimmt das ungeprüft): »Schießerei, in die BW Ops Offizier mit Rechtsextremen (sic!) und regulärer Polizeistreife vor Ort verwickelt waren (sic!).«

Der observierte Mevlüt K. stamme aus Ludwigshafen und habe nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes 2007 Kontakt zur islamistischen „Sauerland-Gruppe“ gehabt, die Terror-Anschläge auf US-Einrichtungen in Deutschland geplant habe. Mevlüt K. habe den Terroristen 26 Zünder für die geplanten Bomben beschafft.

So weit der »Stern«. – Zunächst zur Übersetzung. Korrekt müßte es ungefähr heißen: »Zwischenfall mit Schußwaffengebrauch unter Beteiligung des [eines] baden-württembergischen Einsatzbeamten mit Rechtsextremismus-Agenten [-Ermittlern] und regulärer Polizeistreife auf der Szene.«

Zweitens. Wenn diese Agenten in der „rechten“ Szene tatsächlich Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos waren, wie der Bericht nahelegen will, dann waren sie damals also – Echtheit des Protokolls vorausgesetzt – offensichtlich Agenten eines (mutmaßlich deutschen) Dienstes oder einer Ermittlungsbehörde (z. B. BfV, LfV, BKA, LKA). (Das würde bestätigen, was ohnehin schon der Umstand nahelegt, daß sie, wie berichtet wurde, „echte falsche“ Ausweispapiere hatten, also von einer Behörde beschaffte falsche Identitäten. Solche Dokumente bekommen keine simplen V-Leute.)

Drittens. Jener Mevlüt Kar war Agent des türkischen MIT und wurde auch von amerikanischen Diensten abgeschöpft (vgl. »Stern« vom 4.2.2009).

Viertens. Die „Sauerland-Zelle“, jener Deppenverein um „Terror-Fritz“ (wir haben dazu einen gesonderten Strang hier im Kreuzgang), der sich aus Dummheit eher selber in die Luft gesprengt hätte, als sonst jemandem zu schaden, war von Anfang an geheimdienstgeführt.

Fünftens. Eine zentrale Rolle spielte dabei eben Mevlüt Kar, der nach o. a. »Stern«-Bericht von 2009 noch weitere Verbindungen in geheimdienstlich-islamistisch-organisiert-kriminelle Kreise hatte:
Was den Fall noch undurchsichtiger macht: Wichtigster Kontaktmann von Mevlüt K. in Deutschland war nach BKA-Erkenntnissen der 26-jährige Somalier Ahmed H. aus Ludwigshafen. Es handelt sich um jenen Ahmed H., der zur Zeit wegen Mordes an drei georgischen Autohändlern vor Gericht steht – zusammen mit einem Deutsch-Iraker, der als höchst fragwürdiger V-Mann jahrelang für das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz im Islamisten-Milieu gearbeitet hat – und ausgerechnet auf den jungen Somalier Ahmed H. angesetzt war. Ahmed H., so geht aus BKA-Akten hervor, hatte in der Zeit der Anschlagsvorbereitungen regelmäßig telefonischen Kontakt zum „Chef“ Mevlüt K., der sich in der Türkei aufhielt. In den Gesprächen sei es immer wieder um die Zünder gegangen. Am 3. August 2007 soll der Somalier in Mannheim die sechs Sprengzünder an den Rädelsführer der „Sauerland-Gruppe“, Fritz Gelowicz, übergeben haben.
Sechstens. Aus dem Protokoll geht, soweit der »Stern« zitiert, nicht hervor, wer auf wen geschossen hat; auch nicht, wer mit wem und in welcher Absicht auf der Szene erschien, außer daß die beiden amerikanischen DIA-Leute mit ihren beiden deutschen LfV-Begleitern dem Türken und seinem Begleiter gefolgt waren. Es scheint, als seien hier mehrere Dienste in verschiedenen Einsätzen zufällig aufeinandergestoßen – vielleicht durch jenen Mevlüt K. als Schnittpunkt – und dann auch noch normale Polizei dazugekommen. Was, wenn ein im kriminellen oder extremistischen Milieu operierender verdeckter Ermittler (Uwe und Uwe?) im Kontakt mit einer Zielperson (Mevlüt?) von der aus seiner Heimat stammenden Polizistin erkannt worden wäre und daraufhin, um nicht aufzufliegen, geschossen hätte? – Nur ein spontaner Gedanke. Unklar bliebe dann auch, inwieweit der baden-württembergische LfV-Mann involviert war.

Siebentens. Weshalb kann eigentlich ein US-Militärgeheimdienst in Deutschland frei schalten und walten und nach Belieben auch mal deutsche Beamte als Begleiter mitnehmen? (Ich weiß schon warum, aber die Frage muß man trotzdem stellen.) Vor allem aber wußten (oder erfuhren) die Amerikaner, wer die right wing operatives waren. Diesen gar nicht so selbstverständlichen Umstand möchte ich eigens festhalten.

Achtens wären noch wie bisher schon offene Fragen und Merkwürdigkeiten zu nennen. Das schaffe ich heute leider nicht mehr. Ich hoffe, ich kann morgen darauf zurückkommen. Heute bloß eins noch. Es ist nämlich recht interessant, was vor knapp zwei Wochen »Bild« unter dem Titel »LKA wollte nicht, daß ich meinen Sohn suche« vom Vater von Uwe Mundlos berichtet, dem Jenaer Informatik-Professor Siegfried Mundlos:
Er sah seinen Sohn in den braunen Sumpf abrutschen und konnte nichts dagegen tun! Als Uwe Mundlos († 38) endgültig untertauchte, suchte sein Vater Siegfried auf eigene Faust nach ihm – doch LKA-Fahnder stoppten den Informatikprofessor.

Seine Nachforschungen würden die Ermittlungen gefährden, sagten die Beamten des LKA dem besorgten Vater. …
Auch die Nazi-Kumpane seines Sohnes rieten dem Professor von Kontaktversuchen ab. Dahinter stecke viel mehr, als man sich vorstellen könne, sollen die Neonazis dem Vater laut „Stern“ gesagt haben.

Schon Anfang der 90er versuchte Siegfried Mundlos verzweifelt, ein abdriften seines Sprößlings in die rechtsextreme Szene zu verhindern. …

Als das Killer-Trio in der Illegalität verschwand, entdeckte der Professor das Auto seines Sohnes vor dem Haus eines stadtbekannten Neonazis. Er schaffte es mit einem Zweitschlüssel nach Hause, bekam deshalb Ärger mit dem LKA – die Fahnder hatten tagelang vergeblich nach dem Fahrzeug gesucht ...

Von seinem Sohn hörte er nichts mehr. Siegfried Mundlos hielt laut „Stern“ seinen Uwe bereits 2000 – elf Jahre vor dessen mutmaßlichem Selbstmord – für tot. Seine Vermutung: „Irgendein Unfall im Ausland, vielleicht auch ein Verbrechen am Ende der Welt.“ …

Laut einem MDR-Bericht wurde auch eine geplante Festnahme des Jenaer Neonazi-Trios Ende der 90er Jahre in letzter Minute gestoppt! Zielfahnder hätten zwischen 1998 und 1999 die drei Tatverdächtigen in Chemnitz aufgespürt, berichtete der TV-Sender am Freitag. Das alarmierte Spezialeinsatzkommando des LKA habe einen fertigen Einsatzplan für die Festnahme gehabt, sei aber „kurz” vor dem Aufbruch nach Sachsen gestoppt worden. Laut dem Bericht habe das LKA auch die Zielfahnder zurückgerufen.
Jedenfalls ist nach all dem klar, daß es sich beim „Zwickauer Trio“ – welches fraglos aus der Naziszene stammte – um Agenten einer geheimdienstlichen oder Ermittlungsbehörde handelte, die nach einem Intermezzo im V-Leute-Status von einem solchen Dienst für „höhere Aufgaben“ angeworben wurden, hoch genug jedenfalls, ihnen staatlich gedeckte falsche Identitäten mit echt behördlichen Papieren zu verschaffen.

Darum hat man die Ermittlungen gegen den hessischen Verfassungsschutzmann Andreas Temme niedergeschlagen, der bei den „Dönermorden“ so auffällig tatortpräsent war, darum hat man nach dem angeblichen „Auffliegen“ der Zwickauer „Nazizelle“ im Bundesamt für Verfassungsschutz (und wo immer sonst noch) flugs die relevanten Akten vernichtet, darum reden Rundfunk und Presse jetzt brav von „Ermittlungspannen“ (um nicht den Sumpf beim Namen nennen zu müssen oder gar selber nachzuforschen).

Wie die Dinge sich tatsächlich verhalten, darüber kann unsereins – ohne Quellenzugang und Ermittlungsbefugnisse – nur spekulieren. Welcher Dienst hat die Drei von der Zelle geführt? LKA? BKA? BfVerfSch? LfVerfSch? Oder gar ein ausländischer Dienst, zumal amerikanische DIA und türkischer MIT jedenfalls irgendwie auch im Spiel sind? – Ich weiß es nicht. Ich muß es auch nicht wissen, aber die zuständigen Behörden müßten es ermitteln, und das tun sie nicht (und dürfen es nicht tun).

Ebenso müßten sie ermitteln, weshalb und von wem die Mordopfer umgebracht worden sind. Das tun sie auch nicht. Man hat eine politisch korrekte, aber unbelegte, ja wegen zahlreicher Ungereimtheiten widerlegliche Legende gestrickt, die uns als Tatsache verkauft wird und nicht mehr hinterfragt werden darf. Die Wahrheit wird wahrscheinlich nie herauskommen. Aber was uns verkauft wird, ist erlogen.

Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe waren Gesinnungsnazis, und sie waren Teil eines geheimdienstlichen Netzwerks, das gewaltig viel Dreck am Stecken hat. Die ganze Sache ist kein Fall von „Neonaziterror“, sondern von geheimdienstlichem Terrormanagement. Uwe & Uwe mußten mutmaßlich sterben, weil eine Operation ihres Diensts schiefgegangen ist. Das ist die eigentliche „Ermittlungspanne“ in der Sache.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Niels
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Niels »

Schon wieder jemand, der "in den einstweiligen Ruhestand versetzt" wird: http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 977.html
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Yeti
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Yeti »

Peregrin hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Rotenburg
Ist das da, wo dieser Kannibale sich umtrieb?
Nein, das war Rotenburg an der Fulda. Dieses liegt bei Bremen, aber noch in Niedersachsen. Ich habe allerdings nicht behauptet, dass solche Taten nur in Ostdeutschland geschehen sind. Nur wurden sie dort mit Sicherheit durch die sozialistische Erziehung begünstigt. Im Übrigen ändert sich nichts daran, dass es die meisten Neonazis in Ostdeutschland gibt. Und hier sind die Gründe wirklich recht offensichtlich:

"Wer die Zusammenhänge zwischen den Ideologien Nationalsozialismus und Kommunismus nicht sehen will, ist blind. Neonazis sind ebenfalls autoritätsgläubig, sind geistige Untertanen. Sie kämpfen gegen eine freie und offene Gesellschaft und sind getrieben von tiefer Sehnsucht nach einem Führer, einem diktatorischem Staat, einer geschlossenen, einheitlichen Gesellschaft, in der nichts Fremdes mehr zu finden ist. Nach einer Gesellschaft also, wie sie auch die DDR verkörpert hat."
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von lifestylekatholik »

Yeti hat geschrieben:dass es die meisten Neonazis in Ostdeutschland gibt.
Das bestreite ich.
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Torsten
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Torsten »

http://de.wikipedia.org/wiki/Celler_Loch

Als Celler Loch wurde die Aktion Feuerzauber[1] der niedersächsischen Landesbehörde für Verfassungsschutz bekannt, bei der am 25. Juli 1978 ein rund 4 Zentimeter großes Loch in die Außenmauer der Justizvollzugsanstalt Celle gesprengt wurde. Damit sollte ein Anschlag zur Befreiung von Sigurd Debus vorgetäuscht werden, der als mutmaßlicher Terrorist der RAF im Celler Hochsicherheitsgefängnis einsaß. Angeblich wollte man auf diese Weise einen Informanten in die RAF einschleusen.
Der Verfassungsschutz zeichnet sich nicht nur hier durch ein infantiles Verhalten mit einem von der Norm abweichendem Rechtsverständnis aus. Bei dem auch sonstige Wertemaßstäbe verschoben sind. "Es ist nur ein Mord zw. eine Mordserie, es gibt wichtigeres." Und dann noch die Geheimhaltung untereinander, das eifersüchtige Vorenthalten von Informationen. Auf das Braune, in dem man sich anscheinend gerne suhlt, möchte ich hier erst gar nicht eingehen.

Diese Behörde scheint hier ein ähnliches Problem zu haben wie die Kirche, die auch mit einer bestimmten Sorte Mensch zu kämpfen hat, die das Priesteramt ausnutzen, um ihre Neigungen zu befriedigen.

Christian
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Christian »

Hat Verfassungsschützer den NSU-Mord begangen?
Es sind schwere Vorwürfe, die einer der profiliertesten deutschen Journalisten und Terrorismus-Experten erhebt!

Der ehemalige „Spiegel“-Chefredakteur und Bestseller-Autor Stefan Aust („Der Baader-Meinhof-Komplex“) schreibt in der neuen Ausgabe der „Zeit“ über die Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU).​

Überschrift des brisanten Artikels: „Hat ein hessischer Verfassungsschützer einen der NSU-Morde begangen?“

Aust und ein Kollege haben neue Indizien recherchiert, die belegen sollen: Ein Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes soll an dem Mord an Halit Yozgat in einem Kasseler Internet-Café am 6. April 2006 beteiligt gewesen sein.​
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Robert Ketelhohn
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die ganze Sache ist kein Fall von „Neonaziterror“, sondern von geheimdienstlichem Terrormanagement.
Das muß ich noch einmal präzisieren. Der Begriff „Terrormanagement“ gilt für die offizielle und öffentliche Verwertung der Sache. Die Morde selber sind offenkundig nicht terroristisch im eigentlichen Sinn – weil von den Tätern (welchen auch immer) nie entsprechend ausgeschlachtet –, insofern kann für die Taten an sich auch nicht von staatlichen Terrormanagement gesprochen werden. Erst post factum hat man das draufgesattelt.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Torsten
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Torsten »

Wein, Weib und Verfassungsschutz

Wie ein "balzender Auerhahn" habe Roewer eines Abends in seinem Büro mit sechs Mitarbeiterinnen an drei zusammengeschobenen Schreibtischen gesessen, die Jalousien unten, bei Kerzenschein, Rotwein und Käse, berichtet Karl Friedrich Schrader, einst Referatsleiter 22, Abteilung Rechtsextremismus. [...] Schrader beschreibt Roewer als unberechenbaren Vorgesetzten, der in "menschenverachtender Form" über seine Mitarbeiter geherrscht habe. [...] Er habe nach Anweisung des Innenministeriums das Amt neu strukturieren müssen, sagt er. "Aber gute Leute können in jeder Gliederung arbeiten, nicht so gute in keiner." Sich selbst lobt Roewer in höchsten Tönen. "Ich hatte Erfahrung auf dem Gebiet des Verfassungsschutzes, ich galt als Spitzenkraft. So ist das."
[...]
Möchte man Roewers Ernennung, so wie er sie schildert, als Omen werten, so ist man von der Pannenserie im Fall NSU nicht wirklich überrascht: Er habe auf seiner Abschiedsfeier vom Innenministerium um 23 Uhr die Urkunde erhalten, in einem gelben Behördenumschlag, sagt er am Montag. Wer sie ihm gebracht habe, will Martina Renner wissen. "Kann ich nicht sagen, es war dunkel." Ob das normal sei, dass man nachts auf einer Party von einem Unbekannten die Ernennungsurkunde ausgehändigt bekomme, fragt Renner nach. "Ich sage Ihnen, wie es war. Ob das normal ist, kann ich nicht sagen", sagt Roewer patzig.
Aufgrund persönlicher Erfahrung mit jemandem, dem offiziell eine narzisstische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert wurde, möchte ich mir nicht ausmalen, wie es in diesem Amt manchmal zugegangen sein mag. Um solche Menschen macht man nämlich am besten einen ganz großen Bogen. Nur leider erkennt man es nicht immer sofort. Mir macht die Frage Angst, was das für Menschen sind, die den zum Chef dieses Amtes ernannt haben. Abends auf einer Party, mit einem von einem Unbekannten überreichten Umschlag.

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Torsten
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Torsten »

http://haskala.de/2012/07/09/top-aussag ... ausschuss/

8. “Als ich einen Beschwerdebrief über die Praxis im Amt an den Innenminister schrieb, wurde ich im Anschluss mit 7-8 Verfahren überzogen. Man hat mich zum Amtsarzt geschickt, um meine geistige Gesundheit zu überprüfen”(Abteilungsleiter Rechtsextremismus - Herr Schrader)

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holzi
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von holzi »

Urks!

Caviteño
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Caviteño »

Torsten hat geschrieben:
http://haskala.de/212/7/9/top-aussag ... ausschuss/

8. “Als ich einen Beschwerdebrief über die Praxis im Amt an den Innenminister schrieb, wurde ich im Anschluss mit 7-8 Verfahren überzogen. Man hat mich zum Amtsarzt geschickt, um meine geistige Gesundheit zu überprüfen”(Abteilungsleiter Rechtsextremismus - Herr Schrader)
Ist doch nicht ungewöhnlich:

http://www.sueddeutsche.de/politik/hess ... en-1.63593

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Ewald Mrnka
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Ewald Mrnka »

Caviteño hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:
http://haskala.de/212/7/9/top-aussag ... ausschuss/

8. “Als ich einen Beschwerdebrief über die Praxis im Amt an den Innenminister schrieb, wurde ich im Anschluss mit 7-8 Verfahren überzogen. Man hat mich zum Amtsarzt geschickt, um meine geistige Gesundheit zu überprüfen”(Abteilungsleiter Rechtsextremismus - Herr Schrader)
Ist doch nicht ungewöhnlich:

http://www.sueddeutsche.de/politik/hess ... en-1.63593
Beliebte Bolschewiken-Methode (unter Breschnew besonders bevorzugt & verfeinert), der man eine innere (linke) Logik & Konsequenz nicht absprechen kann; unter Väterchen Stalin war das Verfahren wesentlich schlichter und einfacher: es gab 1 g Blei in die Medulla oblongata und das war noch logischer, noch konsequenter.

Aber wer weiß, vielleicht greift man in wirklichen Krisenzeiten erneut zu den ganz alten, bewährten Rezepten; der Lissabon-Vertrag soll ja einiges offenhalten :breitgrins: .
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Peregrin
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Peregrin »

Torsten hat geschrieben: Aufgrund persönlicher Erfahrung mit jemandem, dem offiziell eine narzisstische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert wurde, möchte ich mir nicht ausmalen, wie es in diesem Amt manchmal zugegangen sein mag. Um solche Menschen macht man nämlich am besten einen ganz großen Bogen. Nur leider erkennt man es nicht immer sofort. Mir macht die Frage Angst, was das für Menschen sind, die den zum Chef dieses Amtes ernannt haben. Abends auf einer Party, mit einem von einem Unbekannten überreichten Umschlag.
Freilich läuft die heutige Berichterstattung nur daraus hinauf, diesen Roewer laecherlich zu machen. Solche Einseitigkeit macht mich immer mißtrauisch, zumal noch ganz unklar ist, was der sich nun eigentlich Besonderes zuschulden kommen lassen hat.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Niels
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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holzi
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von holzi »

Das war der wilde Osten. Die haben zur Wendezeit die abenteuerlichsten Kerle rübergeschoben bekommen. Ich kenn auch so einen Typen, der 1991 nach Leipzig ging und dort die Karriereleiter raufgefallen ist. Ein Großmaul vor dem Herrn. Inzwischen auch schon pensioniert.

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Torsten
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Torsten »

Droht ein neuer NSU?
Von Sebastian Carlens

Mit einer Warnung vor Nachahmern des »Nationalsozialistischen Untergrundes« (NSU) hat sich der zum Monatsende in den vorzeitigen Ruhestand gehende Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Heinz Fromm, am Mittwoch in Berlin verabschiedet. [...] Noch im vorigem Jahr waren sich die Geheimdienstler einig: »Auch 2010 waren in Deutschland keine rechtsterroristischen Strukturen erkennbar«, so der damalige Bericht des Bundesamtes. [...] 2011 klingt die Einschätzung der Geheimen denn auch grundsätzlich anders: »Da Fremdenfeindlichkeit ein wesentliches Grundelement des Rechtsextremismus ist, sind Nachahmungstaten denkbar. Der unvermittelte Angriff auf Menschen, die dem Feindbild der rechtsextremistischen Szene entsprechen, könnte von potentiellen Nachahmern als Strategie nach der vom NSU verwandten These ›Taten statt Worte‹ verstanden werden«, heißt es etwas gewunden im neuen Bericht. Eine überraschende Erkenntnis: Ein rassistisches Menschenbild scheint Neonazis also dazu zu treiben, Angriffe auf Leib und Leben ihrer erklärten Feinde in Betracht zu ziehen.
Das ist das, wo ich bei manchen hier im Forum den Eindruck habe, dass das noch nicht so ganz verstanden wurde. Nur weil Neonazis (noch?) keine Demonstrationen von Abtreibungsgegnern stören, oder sich dem Aufmarsch von Traditionalisten entgegenwerfen, sind diese Friedhofsschänder nicht die "besseren Extremisten". Man kann es auch nicht auf eine Stufe mit dem Linksextremismus stellen. Rechtsextremismus ist Menschenhass als Ideologie, geboren aus der eigenen Überhöhung. Das ist letztlich kein Extremismus auf politischer Grundlage, sondern Extremismus, der auf einem völlig gestörten Verhältnis zur Menschlichkeit beruht.

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Ewald Mrnka
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Ewald Mrnka »

Torsten hat geschrieben:
Droht ein neuer NSU?
Von Sebastian Carlens

Mit einer Warnung vor Nachahmern des »Nationalsozialistischen Untergrundes« (NSU) hat sich der zum Monatsende in den vorzeitigen Ruhestand gehende Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Heinz Fromm, am Mittwoch in Berlin verabschiedet. [...] Noch im vorigem Jahr waren sich die Geheimdienstler einig: »Auch 2010 waren in Deutschland keine rechtsterroristischen Strukturen erkennbar«, so der damalige Bericht des Bundesamtes. [...] 2011 klingt die Einschätzung der Geheimen denn auch grundsätzlich anders: »Da Fremdenfeindlichkeit ein wesentliches Grundelement des Rechtsextremismus ist, sind Nachahmungstaten denkbar. Der unvermittelte Angriff auf Menschen, die dem Feindbild der rechtsextremistischen Szene entsprechen, könnte von potentiellen Nachahmern als Strategie nach der vom NSU verwandten These ›Taten statt Worte‹ verstanden werden«, heißt es etwas gewunden im neuen Bericht. Eine überraschende Erkenntnis: Ein rassistisches Menschenbild scheint Neonazis also dazu zu treiben, Angriffe auf Leib und Leben ihrer erklärten Feinde in Betracht zu ziehen.
Das ist das, wo ich bei manchen hier im Forum den Eindruck habe, dass das noch nicht so ganz verstanden wurde. Nur weil Neonazis (noch?) keine Demonstrationen von Abtreibungsgegnern stören, oder sich dem Aufmarsch von Traditionalisten entgegenwerfen, sind diese Friedhofsschänder nicht die "besseren Extremisten". Man kann es auch nicht auf eine Stufe mit dem Linksextremismus stellen. Rechtsextremismus ist Menschenhass als Ideologie, geboren aus der eigenen Überhöhung. Das ist letztlich kein Extremismus auf politischer Grundlage, sondern Extremismus, der auf einem völlig gestörten Verhältnis zur Menschlichkeit beruht.



Der Klassenkampf und der Klassenhaß der Linken hat im trostlosen 20. Jahrhundert mehr Menschenleben vernichtet als der Rassismus der Rechten.

Gewisse Glatzen mögen unangenehme Zeitgenossen sein - aber es geht keine wirkliche Gefahr von ihnen aus. Kriminalstatistik und Wahlergebnisse sprechen für sich...............

Es reicht schon aus, wenn man die staats- und gesellschaftstragende Mittelschicht nicht ruiniert und zugleich verhindert, daß die Unterschicht verelendet - dann braucht man weder den linken noch den rechten Rand der Gesellschaft zu fürchten. Ideologien entstehen nämlich nicht im luftleeren Raume, sondern sind auf handfeste materielle Ursachen zurückzuführen.

Friedhöfe & Gräber werden übrigens eher von Linken geschändet.
Zuletzt geändert von Ewald Mrnka am Donnerstag 19. Juli 2012, 19:12, insgesamt 2-mal geändert.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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