Geburtenrückgang..warum?

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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Geburtenrückgang..warum?

Beitrag von pierre10 »

Deutschland verzeichnet den stärksten Geburtenrückgang sein Jahrzehnten.

Hat es etwas mit Ängsten zu tun? Denn viele Menschen haben Zweifel ob der eigenen Karriere.

Oder auch etwas mit fehlendem Vertrauen in den eigenen Glauben?

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Wer keinen Glauben hat, dem kann man Mangel desselben nicht vorwerfen.

M.E. aus demselben Grund bleibt das Meucheln von jährlich geschätzten ca. 350.000 ungeborenen Steuerzahlern in Deutschland zwar gesetzwidrig aber - man höre und staune - straffrei!

Ich halte es für verrückt im pathologischen Sinne, wenn sich Politiker und andere Entscheider vor diesem Hintergrund weiter über "Geburtenrückgang" und "sinkende Rentenversicherungsbeiträge" beklagen.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich kann nicht viel zu dem Thema sagen, da ich finde, daß es eigentlich kein eigenes Thema ist, sondern mehrere Themen. Ich sage nur, daß ich das Gefühl habe, die Frauen fühlen sich heute sehr lange "nicht reif" für ein Kind. Eine Frau schrieb, als sie mit 27 schwanger wurde, fühlte sie sich "noch nicht bereit für ein Kind" — Meine Mutter hatte in dem Alter bereits mehrere Kinder. Sie ist mir in dieser Hinsicht ein wahres Vorbild, durch sie weiß ich: Man wächst mit seinen Aufgaben, und man schafft eine Menge, sogar fast Unmögliches, wenn man es wirklich will.
???

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Nueva
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Beitrag von Nueva »

anneke6 hat geschrieben:Ich kann nicht viel zu dem Thema sagen, da ich finde, daß es eigentlich kein eigenes Thema ist, sondern mehrere Themen. Ich sage nur, daß ich das Gefühl habe, die Frauen fühlen sich heute sehr lange "nicht reif" für ein Kind. Eine Frau schrieb, als sie mit 27 schwanger wurde, fühlte sie sich "noch nicht bereit für ein Kind" — Meine Mutter hatte in dem Alter bereits mehrere Kinder. Sie ist mir in dieser Hinsicht ein wahres Vorbild, durch sie weiß ich: Man wächst mit seinen Aufgaben, und man schafft eine Menge, sogar fast Unmögliches, wenn man es wirklich will.
Ja, das mit der "Reife für ein Kind" scheint mir auch eine sehr plausible
Erklärung für den Geburtenrückgang. Es dauert einfach ziemlich lange, bis die Berufsausbildung abgeschlossen ist und man berufl. sicher im Sattel sitzt. wurde dieses Ziel endlich erreicht, möchte man das Leben erstmal genießen, Reisen, teure Hobbies etc und nicht unbedingt die Verantwortung für ein Kind übernehmen. tja - und ehe mn sich umschaut, ist man Anfang/Mitte 30 - und dann?
Oder aber das Leben verlief nicht so gradlinig, ein Job ist nicht Aussicht, verschuldet, keine Zukunftsperspektiven..wie soll da jemand den Mut für Kinder aufbringen?
Oder aber man sieht in Kindern nur eine Belastung und will sich das nicht antun.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Habe ich leider erst heute gefunden…
Vielleicht kann man meow ja noch von ihrem Vorhaben abbringen…obwohl man da meistens auf taube Ohren stößt.
Ich finde es schlimm, daß behinderte Kinder ein geringeres Recht haben sollen, geboren zu werden.
Auch ein Spiegel unserer Gesellschaft.
???

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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WiTaimre
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Beitrag von WiTaimre »

Hi :-)
Dem kann man zustimmen:
Ich finde es schlimm, daß behinderte Kinder ein geringeres Recht haben sollen, geboren zu werden.

- aber es ist ja nicht nur dies boesartige "Leid-Ersparen-Wollen", wo unsern am Gesetzgeben beteiligten Mitbuergern jede Vorstellungsgabe davon abhanden gekommen ist, wie sehr Menschen einander lieben wuerden, auch grad, wenn da ein Einzelner die Zuwendung und Hilfen braucht und dann zurueck-liebt, wer es rettet.
Dass das Umgebracht-Werden ein ganz schlimmes Leid ist, wird hier ausgeblendet, weil das ein Mensch ist - von Hund, Robbe, Kroete kann man doch nicht mehr erwarten als vom Werdekind, dass die was sagen oder gesellschaftlich nuetzen - die haben ihre Minne-Saenger und um Baeume wird gerungen, dass sie stehenbleiben sollen - wenn sie jemandem im Landschaftsbild was bedeuten.
Der Punkt ist, dass die einen den andern aus Unbekanntheit heraus eben nichts bedeuten - sie sind das ja nicht selbst und sprechen den Beteiligten und dem Betroffenen das Recht auf einen Anwalt ab.
Das bemerkt aber die Oeffentlichkeit kaum, weil ja punktuell wiederum einiges fuer die Lebensrechte anderer, Mensch, Tier oder Pflanze, getan und geredet wird - nur nicht fuer die Vielen.
Darin liegt doch der Haupt-Mangel dieser ganzen Ueberlegungen: all diese Todesstrafen an Werdekindern werden privat zu-geurteilt und privat vollstreckt und nun auch gleich kollektiv zur Vollstreckung freigegeben vom weltlichen Gesetz.
Es muesste ausserdem statistisch in die Zahl der Kindersterblichkeit einfliessen, wieviele Kinder ab der bemerkten Zeugung umgebracht werden - was doch auch eine Form, zu sterben ist - was man auch nicht bedenkt.
Da haben wir es durch die intra-uterine Frueh-Diagnose sozusagen zur Wahl, ungefiltert durch persoenliche Ruecksichten Mitmenschen weitraeumig abzuschaffen, welche nichtmal den Hauch einer Chance hatten, irgendwem etwas Boeses zu tun - und auch nicht die Moeglichkeit, fuer sich zu werben, wieviel Freude man mit ihnen haben koennte
- und besonders eben Wehe, wenn sie vielleicht diesen Eltern zum Schuetzen anvertraut gegruendet worden waren - denn ob es lebt, gibt immer G0TT hinein. Wir verbieten IHM diese Menschen - und es fragt sich vor diesem Hintergrund, wie eine junge Maria heute durchgekommen waere mit Jesus...

Es fehlt dem Menschen-an-sich eben zu sehr an Minnesaengern.
Wir waren noch nie eine so herzlos moerderische Generation, fuerchte ich - und dazu reichte es aus, Dinge einfach verbal zu verschleiern und verfremden.
mfG WiT

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

anneke6 hat geschrieben:Ich finde es schlimm, daß behinderte Kinder ein geringeres Recht haben sollen, geboren zu werden.
Hallo Anneke, wer sagt denn sowas? Habe ich in meinem Bekanntenkreis noch nie gehört.

Einen lieben gruß
Gerhard
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

@witaimre

wenn wir schon über das Töten sprechen, in Europa werden jedes Jahr 300 Millionen Küken, meist noch lebend geschreddert, nur weil es Hähnchen sind und die Eierindustrie nur Hennen braucht.

Na denn mal guten Appetit.

Pierre
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

Wer von euch hat denn ein behindertes Kind und weiß, wie nastrengend undkraftschöpfend das für die Eltern ist?? Ruhige Zeiten, ntspannung, Erholung, sowas gibt es für Eltern von behinderten Kindern nicht. Die sind Tag un Nacht im Einsatz für die Pflege und im ständigen Kampf mit den Krankenkassen.
Mutter Teresa hat einmal gesagt: "Lieben bis es wehtut" Eltern behinderter Kinder tundas weitmehr.
Geringere chancen für behinderte? Mit Verlaub, da sind wir bereits längst angekommen.
:|

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich habe kein behindertes Kind, aber mein jüngster Bruder hat einen Grad der Behinderung von 100. Ich weiß, daß meine Mutter geliebt hat, bis es weh getan hat, und es noch immer tut. Die Pflege meines Bruders hat sie die besten Jahre ihres Lebens gekostet — aber Liebe hat es möglich gemacht.
@ Gerhard: Direkt hat es noch niemand zu mir gesagt, aber indirekt sagt es jeder, der meint, Abtreibung sei in Ordnung, wenn die Fruchtwasseranalyse auf eine Behinderung hinweist. Und es gibt Leute, die das meinen. Vielleicht nicht in Deiner Familie, aber anderswo.
@ Pierre: Das mit den Hähnchen finde ich im Zusammenhang mit Menschenbabies einfach nur geschmacklos. Was mich daran erinnert, daß die Königstochter mir nicht geantwortet hat, obwohl ich auf ihren Vorwurf bezüglich des Tragens von Kleidungsstücken, die aus Tieren gemacht sind und gleichzeitiger Ablehnung der Abtreibung genau eingegangen bin.
???

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Linus
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Beitrag von Linus »

Gerhard hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Ich finde es schlimm, daß behinderte Kinder ein geringeres Recht haben sollen, geboren zu werden.
Hallo Anneke, wer sagt denn sowas? Habe ich in meinem Bekanntenkreis noch nie gehört.

Einen lieben gruß
Gerhard
Das Gesetz. Hier (in Ö) dürfen Kinder abgetrieben werden über das 3 Lebensmonat der Schwangerschaft hinaus.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:@witaimre

wenn wir schon über das Töten sprechen, in Europa werden jedes Jahr 300 Millionen Küken, meist noch lebend geschreddert, nur weil es Hähnchen sind und die Eierindustrie nur Hennen braucht.

Na denn mal guten Appetit.

Pierre
Scheiß auf Küken - es geht um Menschenkinder.

Linus, die depperten Hendln seines Schwiegervater nicht verstehend.
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

anneke6 hat geschrieben:@ Gerhard: Direkt hat es noch niemand zu mir gesagt, aber indirekt sagt es jeder, der meint, Abtreibung sei in Ordnung, wenn die Fruchtwasseranalyse auf eine Behinderung hinweist. Und es gibt Leute, die das meinen. Vielleicht nicht in Deiner Familie, aber anderswo.
Das soll es ja geben - es muss dennoch nicht richtig sein. Es gibt auch Leute, die finden Abtreibung grundsätzlich in Ordnung.

Muss jemand, der ein behindertes Kind hat (gleich welchen Alters) sich grundsätzlich dafür "aufopfern"? Gibt es nicht in unserem reichen Westen genügend Einrichtungen, die der Familie ein menschenwürdiges Dasein ermöglicht? Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter.

Ich glaube nicht, dass der Geburtenrückgang mit einer eventuellen Behinderung eines Kindes zusammen hängt. Es geht um die grundsätzliche Einstellung zum Leben. Hier ist der Christ gefragt.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Nueva hat geschrieben:Geringere chancen für behinderte? Mit Verlaub, da sind wir bereits längst angekommen.
Tut mir leid, aber ich muss Dir widersprechen. Ich stelle die These auf, dass gerade die heutige Zeit Behinderten so viel an Möglichkeiten bieten, wie keine andere Zeit vorher.

Ich möchte die Mehrbelastung der Eltern und pflegenden Angehörigen nicht klein reden, aber ich kenne einige "Behinderte" in meinem Bekanntenkreis und denen geht es den Umständen entsprechend sehr gut (und das gönne ich ihnen von Herzen).


Einen lieben Gruß
Gerhard
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WiTaimre
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Behinderte Unbekannte ...

Beitrag von WiTaimre »

Hallo Gerhard
Ich finde es schlimm, daß behinderte Kinder ein geringeres Recht haben sollen, geboren zu werden.
Hallo Anneke, wer sagt denn sowas? Habe ich in meinem Bekanntenkreis noch nie gehört.
- Anneke meint wohl das, dass im dt.Gesetz die Abtreibung aller Kinder dieser sogenannten Fristenloesung unterliegt, binnen der ersten 3 Monate nach Empfaengnis nach Beratungs-Schein-Besorgung umgebracht werden koennen, jedoch wenn zu erwarten ist, dass sie behindert geboren werden koennen - dann bis kurz vor dem natuerlichen Entbindungstermin - d.h.noch ein durch Mord am Werdekind zerstoerte 9-Monate Schwangerschaft hiesse dann nur eine "abgebrochene Schwangerschaft" mit Genehmigung unseres Gesetzgebers.

Deprimierend - aber auch kein wesentlich besserer Aspekt, dass der Masstab, was genau "behindert" in diesem Sinne besagt, soweit ich hoerte, auch fuer eine "Hasenscharte" ausreicht (da ist bei Geburt nur noch nicht die Oberlippe (Lippen, Kiefer und mitunter auch Gaumen) in der Mitte geschlossen, was sich aber operieren laesst, nur die tiefsten Spalten brauchen mehrere Eingriffe, damit ein Baby saugen kann, aber das Feststellen der einfachen Lippenspalte reiche schon aus ("es koennte sich ja dahinter verbergen, dass es der schwerere Fall sein kann").

Ein Gynaekologe erzaehlte in einer Fachzeitung, er selbst habe in der Ultraschall-Untersuchung seine eigne Gattin mit Werdekind untersucht und sah das Kleinchen als potentiell behindert an, er trieb es dann selbst ab und stellte hinterher fest, dass es eine nach ueblichen Kriterien ganz geunde Tochter gewesen war - er hatte das Befundbild falsch gedeutet. Er mahnte, meine ich, einen Kongress, bei sowas besser aufzupassen - nicht etwa davor, Werdekinder ueberhaupt zu ermorden oder Behinderte gleich "abzuschreiben".

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich nehme ein Medikament, das während einer Schwangerschaft zu einer Gaumen/Lippenspalte führen kann — beim Fetus natürlich, nicht bei der Mutter. Kinder (und früher auch Erwachsene; heutzutage findet man kaum noch Erwachsene mit "Hasenscharte") sind häufig Gegenstand grausamer Witze und Hänseleien. Aber man kann menschliche Grausamkeit nicht mit einer anderen menschlichen Grausamkeit bekämpfen.
Die Spalten können in der Tat operiert werden, und mit Hilfe eines Logopäden kann das Kind auch normal sprechen lernen.
???

Nueva
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Beitrag von Nueva »

@Gerhard,
natürlich gibt es tolle Einrichtungen für Behinderte in D., nur leider eben nicht flächendeckend. Es stellt sich mir überhaupt die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, die Kinder mit Behinderungen in einem integrierten Kiga bzw. in einer integrativen Schule unterzubringen und nicht in Heime abzschieben. Selbstverständlich gibt es tolle Einrichtungen, aber zuwenig Plätze für alle.
Wenn Eltern so etwas für ihr Kind wünschen, haben sie oft einen ziemlich anstrengenden Hürdenlauf vor sich. Nach jahrelanger Erfahrung mit den dafür zuständigen Behörden und Stellen, kann ich verstehen, dass Eltern sich sowas kein 2. Mal antun möchten. Allerdings fällt es gläubigen Eltern dochleichter, ihr behindertes Kind anzunehmen.
Klar, was diesem Gyn mit seinem Werdekind passiert ist, ist Alltag an deutschen Kliniken. Da werden Befund fehlinterpretiert, die Eltern systematisch verunsichert und ihnen ein schlechtes Gewissen eingeredet, jedoch mit ihrer Entscheidung für oder gegen das Kind alleingelassen.
Ist ja toll, wenn deinen Bekanten so gut geht mit ihren behinderten Kindern, darfst mir aber glauben, da gibt es auch andere Eltern, denen es ganz schön schwefällt ihr behindertes Kind anzunehmen. da hilft auch ein Therapie nicht viel.
Eins meiner Zwillinge war ja angeblich schwerbehindert(Zysten im Kopf, zu dicke Nackenfalte), ja sofort und schnellstens müßte ein Fetozid vorgenommen werden....wie unverantwortlich von einer Mutter, sowas nicht zu machen...ist ja das Beste für alle...Ein anderer Arzt konnte jedoch keine Auffälligkeiten erkennen. Das Mädchen ist jetzt 3,5 Jahre jung und der fehlt es an nichts.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

anneke6 hat geschrieben: @ Pierre: Das mit den Hähnchen finde ich im Zusammenhang mit Menschenbabies einfach nur geschmacklos.
Menschen die Tiere en masse töten schrecken auch nicht vor Abtreibung zurück.

Pierre, der wirklich nicht geschm... sein will.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben: @ Pierre: Das mit den Hähnchen finde ich im Zusammenhang mit Menschenbabies einfach nur geschmacklos.
Menschen die Tiere en masse töten schrecken auch nicht vor Abtreibung zurück.

Pierre, der wirklich nicht geschm... sein will.
Mh, mein Schwiegervater hat Beruflich schweine und Zuchtstire geschlachtet, seine 4 Kinder aber nicht.
Du unterstellst hier einen Gleichwertigkeitszusammenhang zwischen Vieh und Mensch, das einem Übel wird.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich gebe Dir recht in sofern, daß das sinnlose und grausame Töten von Tieren beim Menschen die Hemmschwelle heruntersetzen kann. Wenn ich mich nicht irre, so lehrt der Doctor Angelicus, daß man gerade deshalb keine Tiere quälen solle. Angebliche "Tierrechte" kannte der Aquinat nicht.
Solche, allerdings, die dergleichen vertreten, sind nicht wirklich "pro-life" im Sinne der katholischen Morallehre.
Ein gewisser Eugen Drewermann hält Angeln für verwerflicher als Abtreibung, da beim ersteren Schmerzen zugefügt werden und beim letzteren nicht…
und der PETA-Verein unterstützt embryonale Stammzellenforschung. Nur mit menschlichen Embryonen, versteht sich, nicht mit denen von Tieren…
???

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

anneke6 hat geschrieben:Ich gebe Dir recht in sofern, daß das sinnlose und grausame Töten von Tieren beim Menschen die Hemmschwelle heruntersetzen kann. Wenn ich mich nicht irre, so lehrt der Doctor Angelicus, daß man gerade deshalb keine Tiere quälen solle. Angebliche "Tierrechte" kannte der Aquinat nicht.
Solche, allerdings, die dergleichen vertreten, sind nicht wirklich "pro-life" im Sinne der katholischen Morallehre.
Ein gewisser Eugen Drewermann hält Angeln für verwerflicher als Abtreibung, da beim ersteren Schmerzen zugefügt werden und beim letzteren nicht…
und der PETA-Verein unterstützt embryonale Stammzellenforschung. Nur mit menschlichen Embryonen, versteht sich, nicht mit denen von Tieren…
Vielleicht ist ja der Mensch, trotz allem, eine Fehlentwicklung der göttlichen Schöpfung. Manchmal denke ich dass ER vor lauter Kopfschütteln über unser Tun auch Kopfschmerzen haben muss. ;)

Aber wir sollten keinen Ängste aufbauen, wir werden es noch schaffen uns auszurotten.

Pierre, der eigentlich eher optimistisch ist, aber bei diesem Thema.....
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Linus
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Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:Vielleicht ist ja der Mensch, trotz allem, eine Fehlentwicklung der göttlichen Schöpfung. Manchmal denke ich dass ER vor lauter Kopfschütteln über unser Tun auch Kopfschmerzen haben muss. ;)
kaum. Nimm mal die Bibel zur Hand und lies: und er sah daß es sehr gut war. Abgesehen davon: Wenn Gott der Allgute blödsinn machen würde, wär er nicht mehr Gott. (und selbst dann ist das Törrichte Gottes weiser als die Weisheit des Menschen)Du hast ein echt verdrehtes Gottesbild.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Pierre hat geschrieben:
Vielleicht ist ja der Mensch, trotz allem, eine Fehlentwicklung der göttlichen Schöpfung.
Hallo Pierre

Ich mach's auch kurz:
Genau Dein von mir zitierter Satz ist der Punkt, über Deine Gottesvorstellung Dir intensiv Gedanken zu machen.
Eine Hilfe:
Kann Gott, der Schöpfer der Schöpfung, Gott sein, wenn seine Schöpfung, insbesondere der Mensch, eine Fehlentwicklung ist?
Und wenn Gott für eine Fehlentwicklung keine Ursache gesetzt hat, wer kann dann verantwortlich sein für die nach der Schöpfung erfolgte Fehlentwicklung?
Ein Tipp:
Ziehe die dem Menschen geschenkte Freiheit in Betracht, sich so oder so zu verhalten, sich so oder so zu entscheiden.
;)

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

@ad_hoc

man beachte das Wort vielleicht zu Beginn des Satzes.

Wenn, bitte auch hier das wenn beachten, Gott uns vor 6000 Jahren geschaffen hat, kann die Entwicklung doch sehr unterschiedlich sein, auf jeden Fall kann ich nicht erkennen, dass alleMenschen sich so ethisch verhalten, wie es Gott erwarten kann.

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Raphael

Beitrag von Raphael »

Pierre hat geschrieben:@ad_hoc

man beachte das Wort vielleicht zu Beginn des Satzes.
Baust Du Deine Lebensplanung auf ein "vielleicht" auf?
Pierre hat geschrieben:Wenn, bitte auch hier das wenn beachten, Gott uns vor 6000 Jahren geschaffen hat, kann die Entwicklung doch sehr unterschiedlich sein, auf jeden Fall kann ich nicht erkennen, dass alleMenschen sich so ethisch verhalten, wie es Gott erwarten kann.
Spricht dieses unethische Verhalten gegen den Schöpfergott selber oder gegen den mit einem freien Willen ausgestatteten Menschen?

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Der Mensch kann sich für oder gegen Gott entscheiden.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Wir haben ja von Bonaventura gelernt: Gott ist, weil die Schöpfung ist. Denn nichts ist ohne das Wort geworden, was geworden ist.

Der zweifelnde Mensch hat das Gefühl, dass Gott sich letztlich gegen ihn entscheiden könnte.

Das Kreuzesopfer Christi aber sagt uns: Fürchtet euch nicht.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Raphael hat geschrieben: Baust Du Deine Lebensplanung auf ein "vielleicht" auf?
Aber sicher, denn eins habe ich gelernt, nichts, aber auch garnichts ist sicher, selbst diese Aussage nicht. :D

Pierre
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sofaklecks
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Sir Peter

Beitrag von sofaklecks »

Zum Thema Töten von Tieren:

Peter Ustinov erzählt in seinen Memoiren folgende Episode:
„Mein Großvater beeindruckte mich sehr. Trotz seines Alters und seiner Gebrechlichkeit strahle er Strenge und Gelassenheit aus. Von Zeit zu Zeit schlug er mit dem Fliegenwedel nach Fliegen, die in großer Zahl um unsere Milchschüsseln schwirrten, in denen Joghurt angesetzt war. Mein Großvater erklärte mir, dass Fliegen Krankheiten übertrügen und dass es jedermanns Pflicht sei, sich vor diesen scheinbar harmlosen Tieren zu schützen. – Ich nahm den Fliegenwedel und begann, mit aller Kraft um mich zu schlagen. Nach einer Weile gebot er mir, damit aufzuhören. Ich war enttäuscht und fragte ihn nach dem Grund. „Weil du an dem, was du tust, Vergnügen zu finden beginnst“, sagte er. „Und töten darf niemals ein Vergnügen werden.“ – „Und was ist mit den Krankheiten?“ fragte ich.

„Es ist besser, wir werden krank, als dass uns der Tod von Lebewesen Vergnügen bereitet“, antwortete er ruhig, und damit war die Sache erledigt.


sofaklecks

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Pierre hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben: Baust Du Deine Lebensplanung auf ein "vielleicht" auf?
Aber sicher, denn eins habe ich gelernt, nichts, aber auch garnichts ist sicher, selbst diese Aussage nicht. :D

Pierre
(...schade :/ ...aber das wird sich gleich ändern :) : )

Gibt es nicht irgendeine (wenigstens winzige) Kleinigkeit, die als "sicher" in Betracht käme... hm?

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