Neues aus der Schlangengrube

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asderrix
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Re: Alles zum Thema Judentum, ZdJ etc.

Beitrag von asderrix »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
:achselzuck: Die übliche Piraterie.
Jeder hat halt nen blinden Fleck, das is deiner Robert!
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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Gamaliel
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Re: Alles zum Thema Judentum

Beitrag von Gamaliel »

Graumann würdigt „absoluten Versöhnungswillen“ des Papstes

Daraus:
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, ist „vom absoluten Versöhnungswillen des Papstes“ fest überzeugt. In einem Interview mit der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ würdigt er Benedikts „klare Absage an jede Judenmission und seine Zurückweisung des alten Vorwurfs des 'Gottesmordes' durch die Juden“.
Das Christentum habe große Teile der jüdischen Ethik übernommen.
Auch die christliche Soziallehre wurzele in der hebräischen Bibel.
:patsch:

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cantus planus
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Re: Alles zum Thema Judentum

Beitrag von cantus planus »

Komisch. Warum regte sich der Zentralrat dann so über die neue Karfreitagsfürbitte auf? :achselzuck:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Ewald Mrnka
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Re: Alles zum Thema Judentum

Beitrag von Ewald Mrnka »

cantus planus hat geschrieben:Komisch. Warum regte sich der Zentralrat dann so über die neue Karfreitagsfürbitte auf? :achselzuck:
Sie können seit 2000 Jahren nicht anders und das wird sich auch nicht ändern (können).
Da helfen auch keine "Dialoge".
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Gamaliel
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Re: Alles zum Thema Judentum

Beitrag von Gamaliel »

Finanzielle Hilfen für Zentralrat der Juden verdoppelt

Daraus:
Dieter Graumann hat geschrieben:...ganz aktuell haben wir einen enormen Verhandlungserfolg zu verbuchen, den eigentlich größten in der Geschichte des Zentralrats. Wir werden in den nächsten Tagen einen neuen Staatsvertrag unterzeichnen, der uns eine Verdoppelung der bisherigen finanziellen Zuwendung garantiert, von bisher fünf Millionen auf nunmehr zehn Millionen. Ich selbst habe das ganze Jahr über wirklich sehr hart um diesen Erfolg gekämpft - und bin daher sehr froh, und auch ein wenig stolz, dass er mir jetzt auch geglückt ist, zumal in so schwierigen Zeiten. Nun sind wir in der Lage, den Zentralrat und unsere Arbeit zum Wohle des neuen pluralen Judentums in eine ganz neue Ära zu katapultieren.
Der erste Staatsvertrag zwischen Regierung und Zentralrat wurde 2003 unterzeichnet und damals als „historisches Ereignis“ gewertet.

Bei der Verlängerung 2008 wurden die staatlichen Zuwendungen auf fünf Millionen Euro erhöht.


Quelle hat geschrieben:Unter dem Dach des Zentralrats der Juden sind 23 Landesverbände mit insgesamt 108 jüdischen Gemeinden und ihren ca. 105.000 Mitgliedern organisiert.
Das bedeutet also inzwischen eine staatliche Förderung des Bundes von etwa 100 Euro pro Mitglied. Die beträchtlichen Förderungen der einzelnen Bundesländer sind da noch nicht eingerechnet (Details).

Wie schaut das vergleichsweise bei Katholiken und Protestanten aus?
Zahlungen pro Kirchenmitglied

Der dortigen Tabelle ist zu entnehmen, daß der bundesweite Durchschnitt der Staatsleistungen 2010 bei 7,75Euro/Katholik und 11,09Euro/Protestant lag.

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Robert Ketelhohn
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Neocons sind sich zu nichts zu schade:
Muzicant würdigt interreligiösen Dialog in Österreich

Realsatire:
Besonders hob Muzicant das gute Verhältnis zur katholischen Kirche und ihren Vertretern im interreligiösen Dialog hervor: "Es ist eine Freude, mit solchen Männern zusammenzuarbeiten", sagte er in Richtung der österreichischen Bischöfe - allen voran Christoph Kardinal Schönborn.
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civilisation
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von civilisation »

Für die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem finanziert die katholische Kirche in Deutschland weiterhin einen Freiwilligen. Der Aufenthalt von Moritz Povel aus Düren, einem Studenten von Politik und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Münster, werde um ein weiteres Jahr verlängert, wie die Deutsche Bischofskonferenz mitteilt. ...
Erzbischof Zollitsch hat das Projekt, das auf seinen Besuch in Yad Vashem im Frühjahr 29 zurückgeht, mit folgenden Worten gewürdigt: „Mit einem von der Kirche in Deutschland geförderten Freiwilligen in Yad Vashem nehmen wir unsere Verantwortung als Kirche in Deutschland wahr, an den Holocaust zu erinnern und an einer steten Versöhnung mitzuwirken. Die Verlängerung des Projektes ist ein gutes Zeichen von Kontinuität, die für die Arbeit in Yad Vashem wichtig ist.“
-> http://www.zenit.org/article-24636?l=german

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Robert Ketelhohn
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wen wundert’s. Ich muß aber doch festhalten – damit es gesagt ist –, daß
die ganze Konzeption von Jad Waschem absolut unchristlich, ja antichrist-
lich ist und für Gläubige ein Tabu. Insonderheit jene Idee von den »Gerech-
ten unter den Völkern«, auf die hierzulande viele so abfahren und sich ge-
bumfidelt fühlen, wenn einer der ihren zu solch scheinbarer Ehre berufen
wird, ist nichts Neues, sondern es handelt sich um nichts anderes als das
alte talmudische und rabbinische Konzept von den „Noachiden“, den ein-
zigen unter den Gojim, die für würdig befunden werden, den im erwarteten
messianischen Reich herrschenden Juden zu dienen.

Schlimmer geht’s nimmer, als daß ein Gläubiger Sohn der Kirche sich die-
sen Titel antun läßt.
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civilisation
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von civilisation »

Übrigens haben auch Joseph Kardinal Höffner und seine Schwester diesen "Ehrentitel" verliehen bekommen. Kardinal Höffner starb 1987, den Ehrentitel erhielt er posthum 2003.

Das mit Höffner wußte ich bereits. Was ich bislang noch nicht wußte:
Ein Gerechter unter den Völkern erhält ein monatliches Ehrengeld in Höhe des Durchschnittslohns. Zusätzlich wird ihm und seinem Ehepartner ein Genesungsgeld für Beamte gezahlt. Gesundheitsleistungen nach dem Nationalen Krankenversicherungsgesetz werden kostenlos geleistet. Ein Gerechter unter den Völkern, der wirtschaftliche Not leidet, wo auch immer er lebt, erhält von der in New York zu diesem Zweck gegründeten jüdischen Stiftung für die Gerechten eine Unterstützung. Der Anne-Frank-Fonds in Basel übernimmt die medizinische Unterstützung.
Die Gerechten, die in Israel leben, erhalten eine staatliche Pension. Israel bietet 57 überlebenden Gerechten unter den Völkern eine Heimat, die Juden gerettet haben und nach dem Zweiten Weltkrieg emigriert sind, um dort allein oder mit ihren Familien zu leben. ATZUM sorgt dafür, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, soweit dies nicht vom israelischen Sozialsystem (NII) übernommen wird, ihnen Besuche von israelischen „adopted grandchildren“ und von professionellen Helfern zu gewährleisten und ihnen geriatrische, zahnmedizinische und weitere Hilfe zu bieten.
Quelle: wikipedia.

Benedikt

Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Benedikt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wen wundert’s. Ich muß aber doch festhalten – damit es gesagt ist –, daß
die ganze Konzeption von Jad Waschem absolut unchristlich, ja antichrist-
lich ist und für Gläubige ein Tabu. Insonderheit jene Idee von den »Gerech-
ten unter den Völkern«, auf die hierzulande viele so abfahren und sich ge-
bumfidelt fühlen, wenn einer der ihren zu solch scheinbarer Ehre berufen
wird, ist nichts Neues, sondern es handelt sich um nichts anderes als das
alte talmudische und rabbinische Konzept von den „Noachiden“, den ein-
zigen unter den Gojim, die für würdig befunden werden, den im erwarteten
messianischen Reich herrschenden Juden zu dienen.

Schlimmer geht’s nimmer, als daß ein Gläubiger Sohn der Kirche sich die-
sen Titel antun läßt.
Erinnert irgendwie an Rahners anonyme Christen...

Miserere Nobis Domine
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:es handelt sich um nichts anderes als das
alte talmudische und rabbinische Konzept von den „Noachiden“, den ein-
zigen unter den Gojim, die für würdig befunden werden, den im erwarteten
messianischen Reich herrschenden Juden zu dienen.
"Gerechter unter den Völkern" ist der ältere Begriff, der schon im Talmud einen Menschen bezeichnet, der die 7 Gebote einhält, deren Einhaltung das Judentum auch von Nichtjuden erwartet. Vom israelischen Staat wurde er dann auf die Retter vor dem Holocaust übertragen.

Das hat mit dem messianischen Reich, das die Juden ihm Diesseits erwaten, nichts zu tun. Auch sind die "Gerechten unter den Völkern" keine Diener der Juden, sondern Nichtjuden, die Anteil am Jenseits haben.

Die sieben Gesetze sind übrigens: Verbote von Götzendienst, Mord, Diebstahl, Unzucht, Gotteslästerung und des Essens von Fleisch noch lebender Tiere. Dazu kommt die Pflicht, ein Rechtssystem zu errichten.

Ich sehe kein Problem mit der israelischen Ehrung, da sie nicht theologisch gemeint ist, sondern die Zionisten hier einen Terminus aus dem jüdisch-theologischen Erbe umgedeutet haben. Selbst wenn es theologisch gemeint wäre, dürfte es kein inhaltliches Problem mit den 7 Noachidischen Gesetzehen geben. Das Problem wäre eher der pelagianische Grundgedanke.

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Robert Ketelhohn
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Auf die angeblichen sieben „noachidischen“ Gebote verweist, was ich oben
geschrieben habe, daß die aktuelle Begriffsverwendung des „Gerechten unter
den Völkern“ »nichts anderes als« eben jenes »alte talmudische und rabbini-
sche Konzept« sei. Wieso willst du mir da widersprechen, wenn du selber das-
selbe in grün sagst, was du gerade bei mir gelesen? – Vielleicht läßt du mal
den Brei unterm Schädeldach erkalten, bevor du dich äußerst.

Danach erst beginnt tatsächlich dein Widerspruch. Selbstverständlich hat das
Konzept von den „Noachiden“ mit dem messianischen Reich zu tun. Ohne die
Noachiden ist es gar nicht denkbar. Nur sie haben aus den Heiden Platz in je-
nem Reich, in welchem die Juden herrschen und welches die Juden herbeige-
führt haben. Heiden, welche jene angeblichen noachidischen Gesetze nicht be-
folgen (wozu übrigens die ausdrückliche Verwerfung Jesu Christi gehört), kön-
nen keine Noachiden sein; für sie ist im messianischen Reich kein Raum.

Daß es sich beim ganzen um eine vollständig antichristliche Konzeption han-
delt, ist offenkundig und bedarf keiner weiteren Begründung.
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Miserere Nobis Domine
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Der Widerspruch im 1. Teil bezieht sich darauf, dass es einen Unterschied gibt, ob der Begriff "Gerechter unter den Völkern" im theologischen oder zionistisch-politischen Sinn verwendet wird.

Der eigentliche "Brei unter dem Schädeldach" ist die Behauptung, dass zu den sieben Noachidischen Gesetzes "die ausdrückliche Verwerfung Jesu Christi gehört". In welchem der 7 Gesetze soll das denn erwähnt sein?

Im Übrigen sind die noachidischen Gesetze die Veraussetzung für Nichtjuden, um im Heiligen Land zu leben, denn schon in der Torah findet sich das Verbot, dass Götzendiener unter den Israeliten leben - und Noachiden sind ja Nichtjuden, aber keine Götzendiener. Ob das Land messianisch oder sonstwie regiert wird, ist egal. Die Behauptung, dass Noachiden "den Juden dienen" ist ebenfalls Teil deines Breis, denn es wird in den 7 Gesetzen nirgends gefordert, "den Juden zu dienen".

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Peregrin
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Peregrin »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:..., dass zu den sieben Noachidischen Gesetzes "die ausdrückliche Verwerfung Jesu Christi gehört". In welchem der 7 Gesetze soll das denn erwähnt sein?
"Verbot von Götzendienst"
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Peregrin
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Peregrin »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Die Behauptung, dass Noachiden "den Juden dienen" ist ebenfalls Teil deines Breis, denn es wird in den 7 Gesetzen nirgends gefordert, "den Juden zu dienen".
Gandalf hat geschrieben:Nur eine Hand kann den Ring tragen, also erspar dir die Mühe, "wir" zu sagen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Miserere Nobis Domine
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Peregrin hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:..., dass zu den sieben Noachidischen Gesetzes "die ausdrückliche Verwerfung Jesu Christi gehört". In welchem der 7 Gesetze soll das denn erwähnt sein?
"Verbot von Götzendienst"
Hältst du den Glauben an Jesus Christus für Götzendienst, oder wie soll ich das verstehen? :achselzuck:

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holzi
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von holzi »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:..., dass zu den sieben Noachidischen Gesetzes "die ausdrückliche Verwerfung Jesu Christi gehört". In welchem der 7 Gesetze soll das denn erwähnt sein?
"Verbot von Götzendienst"
Hältst du den Glauben an Jesus Christus für Götzendienst, oder wie soll ich das verstehen? :achselzuck:
Wir nicht, die Juden schon. Aus deren Sichtweise auch logisch: wir beten ja einen Gotteslästerer an, der seine gerechte Strafe am Kreuz bekommen hat.

Miserere Nobis Domine
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

holzi hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Hältst du den Glauben an Jesus Christus für Götzendienst, oder wie soll ich das verstehen? :achselzuck:
Wir nicht, die Juden schon.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Die halachische Beurteilung des Christentums wurde unter den jüdischen Rechtsgelehrten über die Jahrhunderte hinweg kontrovers diskutiert, es entstand sogar der eigene Fachbegriff שיתוף (schituf).

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Robert Ketelhohn
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Du läßt auch wirklich keinen Irrtum aus, keine Häresie und was für Mist auch immer.
Man kann nicht „Noachid“ sein, ohne Jesum Christum zu verwerfen. Das ist nun völlig
klar, und das gilt natürlich ebenso aus Sicht der Synagoge – unter deren Leitung die
„Noachiden“ ja immer bleiben – wie aus Sicht der Kirche, welche die ganze Idee nur
als antichristliche Groteske verwerfen kann. – Lies einmal hier:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=242623#p242623
http://www.noahide.com/yeshu.htm
http://www.noahide.com/xtianity.htm

Schituf ist nach rabbinischer Lehre natürlich auch den „Bnai Noach“ verboten. Erlaubt
ist ihnen dasselbe wie den Synagogensöhnen, nämlich in bestimmten Situationen Ver-
stellung zu üben, nach Art eines gewissen Marranentums, der Sabbatianer, Frankisten
und Dunmeh.
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Miserere Nobis Domine
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Du läßt auch wirklich keinen Irrtum aus, keine Häresie und was für Mist auch immer.
Es geht hier nicht darum, was ich glaube, sondern wie Christen halachisch zu beurteilen sind.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Man kann nicht „Noachid“ sein, ohne Jesum Christum zu verwerfen. Das ist nun völlig
klar, und das gilt natürlich ebenso aus Sicht der Synagoge – unter deren Leitung die
„Noachiden“ ja immer bleiben –
Eine "noachidische Gemeinde" unter jüdischer Leitung oder zumindest Beeinflussung gab es historisch nie, bis im 20. Jahrhundert der Lubawitscher Rebbe auf diese Idee gekommen ist. Von "immer" kann also nicht die Rede sein. Es wurde auch nicht behauptet, dass die Noachidischen Gesetze nur von den Angehörigen dieser Gruppierung(en) erfüllt seien.
Robert Ketelhohn hat geschrieben: wie aus Sicht der Kirche, welche die ganze Idee nur
als antichristliche Groteske verwerfen kann.
Hat sich "die Kirche" (bzw. einer ihrer Lungenflügel, oder was auch immer du für eine Ekklesiologie vertrittst) jemals dazu geäussert?
Robert Ketelhohn hat geschrieben: Schituf ist nach rabbinischer Lehre natürlich auch den „Bnai Noach“ verboten. Erlaubt
ist ihnen dasselbe wie den Synagogensöhnen, nämlich in bestimmten Situationen Ver-
stellung zu üben, nach Art eines gewissen Marranentums, der Sabbatianer, Frankisten
und Dunmeh.
Bring hierfür mal bitte Quellen.

Schituf ist für Bnei Noach erlaubt, da es von den 7 Geboten nicht erwähnt wird. Darum hängt die Frage, ob das Christentum für Nichtjuden halachisch erlaubt ist, tatsächlich davon ab, ob man das Christentum als Schituf oder A"Z einstuft.

Verstellung ist nur im schiitischen Islam erlaubt. Es gab Juden, die das praktiziert haben, aber es war nie halachisch erlaubt.
Entweder du bringst dafür mal eine wissenschaftlich ernstzunehmende Quelle

civilisation
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von civilisation »

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Vizepräsidentin des Europäischen Jüdischen Kongresses (EJC), Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses (WJC) und Ex-Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, meldet sich mal wieder.

Knobloch will „im Ernstfall“ deutsche Israel-Hilfe
http://www.focus.de/politik/ausland/nah ... 42615.html
daraus:
Deutschland soll nach Ansicht der ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, Israel in der Auseinandersetzung mit dem Iran stärker unterstützen. „Ich gehe davon aus, dass Deutschland im Ernstfall an der Seite Israels steht. ...
„Das enttäuscht mich sehr. Im Sinne einer wehrhaften Demokratie müsste der Staat viel mehr tun, damit die Rechten und ihr menschenverachtendes Gedankengut in unserer liberalen Gesellschaft keinen Platz haben“, sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Die Politik „redet nur, sie handelt nicht“.

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Torsten
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Torsten »

Der Iran führe die Weltgemeinschaft seit langem an der Nase herum, sagte die Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses dem Blatt. „Dass sich ein Land wie Israel deshalb am Ende entscheiden muss, seine Bürger zu schützen, dafür muss man Verständnis haben.“
Was soll das heißen? Verständnis für einen "Präventivschlag" = Angriffskrieg, der die Bürger Israels schützen soll?

Das Gesetz der Heiden:
Grundgesetz Artikel 26 (1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.
In Deutschland würden Gestalten wie Netanjahu und Barak im Knast sitzen. Die Israelis werden seit Monaten von einer unzurechnungsfähigen Regierung und ebensolchen medialem Getöse gehirngewaschen. In Vorbereitung auf diesen Irrsinn, der maximal 600 Tote, vielleicht auch nur 300 in Tel Aviv fordern soll. So sieht Bürgerschutz aus?

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Peregrin
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Peregrin »

Torsten hat geschrieben:
Grundgesetz Artikel 26 (1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.
In Deutschland würden Gestalten wie Netanjahu und Barak im Knast sitzen.
Ach woher, das ist doch totes Recht. Fischer & Co. sitzen ja auch nicht. Kein Libyenkriegspropagandist wurde verfolgt.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Gamaliel
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Gamaliel »

Verhältnis zwischen Juden und Katholiken gut wie nie

Daraus:
Die Beziehungen zwischen Juden und Katholiken seien so gut wie nie zuvor. Dies sagte der jüdische Rabbi David Rosen gegenüber der „Tagespost“.
[...]
Für die jüdische Seite sei es nicht akzeptabel, dass die Priesterbruderschaft St. Pius X. wieder in die katholische Kirche aufgenommen würde, ohne dass der Antisemitismus in deren Reihen bekämpft wird. „Wir haben der katholischen Kirche keine Vorschriften zu machen“, sagte der Rabbiner. Die jüdische Seite behalte sich jedoch vor, die katholische Kirche darauf aufmerksam zu machen, wie bestimmte Handlungen empfunden würden."
:nuckel:

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Haiduk
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Haiduk »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Schituf ist für Bnei Noach erlaubt, da es von den 7 Geboten nicht erwähnt wird. Darum hängt die Frage, ob das Christentum für Nichtjuden halachisch erlaubt ist, tatsächlich davon ab, ob man das Christentum als Schituf oder A"Z einstuft.

Verstellung ist nur im schiitischen Islam erlaubt. Es gab Juden, die das praktiziert haben, aber es war nie halachisch erlaubt.
Entweder du bringst dafür mal eine wissenschaftlich ernstzunehmende Quelle
1. Auffallend ist jedenfalls, daß bei diesen Noachidischen Gebote das Gebot "Du sollst nicht lügen" fehlt. Für Christen ist das elementar.

2. Nach meinem Kenntnisstand gilt das Gebot "Du sollst nicht lügen" für Juden nur vor Gericht. Mir ist auch schon oft aufgefallen, daß Juden gerne einfach irgendwas behaupten ohne es zu belegen. Das jüngste Beispiel war der Terroranschlag in Bulgarien, bei dem Benjamin Netanjahu steif und fest behauptete, er habe "felstenfeste" Geheimdienstinformationen die belegen würden, daß die Hisbollah dafür verantwortlich sei. Den USA wurden diese Informationen aber nicht mitgeteilt bzw. sie waren nicht wirklich überzeugend, weil der Sprecher des Weißen Hauses sagte, daß man keine Aussage zur Täterschaft machen könne. Dennoch gilt die Täterschaft der Hisbollah in Israel seitdem als eine Tatsache. Ein ähnlicher Fall ist die Behauptung der Iran baue Nuklearwaffen. Wer solche Behauptungen bezweifelt, der kommt praktisch in die Pflicht das Gegenteil zu beweisen. Wer es offen bestreitet, der muß sich alle möglichen Vorwürfe gefallen lassen. Ich empfinde das als eine Manipulation der öffentlichen Meinung.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Stephanie
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Stephanie »

Es gibt einen jüdischen Blog auf Deutsch namens Hamantaschen.
In diesem wird sehr fundiert und viel über und aus dem Judentum berichtet. Und wenn man die höchst nervigen und polemischen anti-christlichen Seitenhiebe der Autorin überliest, so findet man ganz interessante Berichte über div. Feste und Bräuche oder auch religiöse Entwicklungen und Probleme in Israel. Wenn es allerdings um Christus und überhaupt das Christentum geht, sollte man meist ganz fix die Seite verlassen, sonst ärgert man sich den Rest des Tages.

Wie auch immer. Gestern ist jedenfalls ein Artikel erschienen, der sich damit beschäftigt, warum die Juden Christus nicht als Messias anerkennen. Vielleicht interessiert's, deshalb hier der Post:

http://hamantaschen.blogspot.de/212/8 ... t-als.html
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

civilisation
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von civilisation »

In dem Zusammenhang eine ganz andere Frage: Wie gelingt es eigentlich insb. den orthodoxen Juden, ihre Hompages, Blogs etc. koscher zu halten?

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Juergen
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Juergen »

civilisation hat geschrieben:In dem Zusammenhang eine ganz andere Frage: Wie gelingt es eigentlich insb. den orthodoxen Juden, ihre Hompages, Blogs etc. koscher zu halten?
Poste einfach in den Kommentarbereich das Bild eines Schweins und warte ab, was passiert. :tuete:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Pilgerer
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Pilgerer »

civilisation hat geschrieben:In dem Zusammenhang eine ganz andere Frage: Wie gelingt es eigentlich insb. den orthodoxen Juden, ihre Hompages, Blogs etc. koscher zu halten?
Vielleicht hilft dir der Talmud:
http://www.sacred-texts.com/jud/talmud.htm
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Robert Ketelhohn
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Juergen hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:In dem Zusammenhang eine ganz andere Frage: Wie gelingt es eigentlich insb. den orthodoxen Juden, ihre Hompages, Blogs etc. koscher zu halten?
Poste einfach in den Kommentarbereich das Bild eines Schweins und warte ab, was passiert. :tuete:
Hinweis an die Schlapphüte vom Dienst: Es handelt sich bei obigem Beitrag
des Nutzers »Juergen« um Satire und somit um Kunst. Darum wird er nicht
gelöscht, denn er steht unter Naturschutz. Überdies steht »Juergen« unter
Artenschutz.
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Vir Probatus
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von Vir Probatus »

Haiduk hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Schituf ist für Bnei Noach erlaubt, da es von den 7 Geboten nicht erwähnt wird. Darum hängt die Frage, ob das Christentum für Nichtjuden halachisch erlaubt ist, tatsächlich davon ab, ob man das Christentum als Schituf oder A"Z einstuft.

Verstellung ist nur im schiitischen Islam erlaubt. Es gab Juden, die das praktiziert haben, aber es war nie halachisch erlaubt.
Entweder du bringst dafür mal eine wissenschaftlich ernstzunehmende Quelle
1. Auffallend ist jedenfalls, daß bei diesen Noachidischen Gebote das Gebot "Du sollst nicht lügen" fehlt. Für Christen ist das elementar.

2. Nach meinem Kenntnisstand gilt das Gebot "Du sollst nicht lügen" für Juden nur vor Gericht. Mir ist auch schon oft aufgefallen, daß Juden gerne einfach irgendwas behaupten ohne es zu belegen. Das jüngste Beispiel war der Terroranschlag in Bulgarien, bei dem Benjamin Netanjahusteif und fest behauptete, er habe "felstenfeste" Geheimdienstinformationen die belegen würden, daß die Hisbollah dafür verantwortlich sei. Den USA wurden diese Informationen aber nicht mitgeteilt bzw. sie waren nicht wirklich überzeugend, weil der Sprecher des Weißen Hauses sagte, daß man keine Aussage zur Täterschaft machen könne. Dennoch gilt die Täterschaft der Hisbollah in Israel seitdem als eine Tatsache. Ein ähnlicher Fall ist die Behauptung der Iran baue Nuklearwaffen. Wer solche Behauptungen bezweifelt, der kommt praktisch in die Pflicht das Gegenteil zu beweisen. Wer es offen bestreitet, der muß sich alle möglichen Vorwürfe gefallen lassen. Ich empfinde das als eine Manipulation der öffentlichen Meinung.
Der Katholik Bush hat doch auch lange behauptet, der Irak sei voll mit Massenvernichtungswaffen. Zeigen konnte er trotz intensivster Suche aber nichts.
Also stimmt der Schluss, daß Juden im Gegensatz zu Christen lügen, nicht.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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cantus planus
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Re: Neues aus der Schlangengrube

Beitrag von cantus planus »

Seit wann ist Bush denn Katholik?
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