Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

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Benedikt

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Benedikt »

Maurus hat geschrieben:Damit die Weltpolitik nicht ganz in Vergessenheit gerät:

Das zyprische Parlament hat den EU-Rettungsplan ohne eine einzige Ja-Stimme abgelehnt: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/e ... -1.1628867

Sieht nach Show-Down aus.
Den zypriotischen Parlamentariern ist zu danken für ihren Mut.

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lutherbeck
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von lutherbeck »

Tipheret hat geschrieben:Eine hochinteressante Meldung zur "Finanzkrise Zypern"

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 899.html

Zwei Fragen stellen sich :

1.Wieviel Geld hat die Kirche auf Zypern eigentlich und vor allem W O H E R ?

2. Was sagen die Gläubigen eigentlich dazu, wenn die Kirche für die Misswirtschaft der zypriotischen Banker einspringen will?
...an der vor allem ausländische "Investoren" gewonnen haben?
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Das erklärt so manches:
Ein Konto bei einer zyprischen Bank hat über die vergangenen fünf Jahre mehr als 24 Prozent eingebracht. Ein Bankkunde, der 1. Euro im Januar 28 – dem Jahr, in dem Zypern den Euro einführte – auf ein Sparkonto in Zypern anlegte, verdiente bis heute 2.42 Euro. Das ist fast das Doppelte dessen, was ein vergleichbares Konto in Deutschland bescherte. In dem Fall lag das Plus bei etwa 1.3 Euro, wie Daten der Bundesbank belegen.
(...)
„Die Banken saßen auf riesigen Einlagen, und es war viel leichter, mit Bondgeschäften am Jahresende Gewinne auszuweisen als mühsam Kredite zu vergeben. Das war eine große Versuchung für die Manager, die damit ihre Boni verdienten“, kritisierte Michael Sarris.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/vo ... 8-all.html

und man hat offensichtlich nichts gelernt - Superkonditionen gibt es noch immer:

http://www.bankofcyprus.com.cy/en-GB/De ... -products/

3,5% für eine Terminanlage von 6 Monaten - alle Achtung!

Dazu konnten die Zinsen bisher steuerfrei vereinnahmt werden. Warum sollen eigentlich deutsche Steuerzahler diesen Luxus bezahlen?!

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Yeti
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Yeti »

Benedikt hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Damit die Weltpolitik nicht ganz in Vergessenheit gerät:

Das zyprische Parlament hat den EU-Rettungsplan ohne eine einzige Ja-Stimme abgelehnt: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/e ... -1.1628867

Sieht nach Show-Down aus.
Den zypriotischen Parlamentariern ist zu danken für ihren Mut.
Seh ich anders. Die haben wohl die Gewissheit, dass irgendjemand anderes für sie zahlt, nur nicht sie. Hoffentlich irren sie sich.
#gottmensch statt #gutmensch

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Yeti
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Yeti »

Caviteño hat geschrieben:Warum sollen eigentlich deutsche Steuerzahler diesen Luxus bezahlen?!
Die wollten wohl Schweiz spielen. Ist halt schiefgegangen, haben auch auf Pump gelebt und sollen ihre Politiker und Banker-Kasten dafür abstrafen oder aus dem Euro raus.
#gottmensch statt #gutmensch

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Tipheret
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Tipheret »

Der WDR meldet, dass ca. 70 Milliarden EUR ([Punkt]) aus Russland auf zypriotischen Banken deponiert sind.
Eigentlich könnte man das Problem lösen, da die 9,9% aus diesen Anlagen 6.930.000.000 ergeben - damit wäre die Finanzierungslücke geschlossen.
Was soll also das ganze Theater? Anscheinend wollen die Banken ihre Anleger nicht verscheuchen - und da sollen die Europäer ruhig bluten (???)
Was Du auch tust, handele klug und bedenke das Ende
quidquid agis, prudenter agas et respice finem

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Yeti
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Yeti »

Tipheret hat geschrieben:Der WDR meldet, dass ca. 70 Milliarden EUR ([Punkt]) aus Russland auf zypriotischen Banken deponiert sind.
Eigentlich könnte man das Problem lösen, da die 9,9% aus diesen Anlagen 6.930.000.000 ergeben - damit wäre die Finanzierungslücke geschlossen.
Was soll also das ganze Theater? Anscheinend wollen die Banken ihre Anleger nicht verscheuchen - und da sollen die Europäer ruhig bluten (???)
Werden sie nicht:
tagesschau.de hat geschrieben:Die Regierung hat versagt und offenbar nicht ausreichend mit ihren Parlamentariern kommuniziert. Sie hat einen Deal ausgehandelt, der keine Zustimmung im Parlament und in der zyprischen Bevölkerung findet. Offensichtlich hat sie sehr lange darauf gesetzt, dass es keinen Eigenbeitrag durch eine Zwangsabgabe auf Spareinlagen geben wird. Dabei dürfte die EU den Ernst der Lage ausreichend kommuniziert haben. Die zyprische Regierung hat in den Verhandlungen hoch gepokert und muss nun die Konsequenzen tragen.
tagesschau.de hat geschrieben:Das zyprische Geschäftsmodell ist im Grunde eines, für das in der Europäischen Union kein Platz sein sollte. Denn es ist darauf ausgelegt, mit extrem niedrigen Steuern ausländisches Kapital - auch dubioser Herkunft - anzulocken. Das ist das Geschäftsgebaren einer Steueroase, und das kann die EU im Euro-Raum eigentlich nicht dulden.
Einfach dreist eben. Und vielleicht auch ein "kulturelles" Problem. Also eines, dass es so nördlich der Alpen, östlich des Kanals und westlich des Bugs nicht so oft gibt.
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lutherbeck
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von lutherbeck »

Werden sie vielleicht doch - Merkel und ihr Schäuble sind bisher noch immer umgefallen...
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Stefan

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Stefan »



Zyprioten lachen über die kalte Enteignung in Deutschland
Die Zwangsabgabe für Zyperns Bankkunden ist erst einmal passé. Dennoch stünden zypriotische Sparer selbst mit gezahlter Abgabe besser da als die deutschen Sparer. Das hat mehrere Ursachen.

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Yeti hat geschrieben: Einfach dreist eben. Und vielleicht auch ein "kulturelles" Problem. Also eines, dass es so nördlich der Alpen, östlich des Kanals und westlich des Bugs nicht so oft gibt.
Dieser Grunderkenntnis wird aber von den "Europäern" negiert.
Ich habe hier immer wieder die Auffassung vertreten, daß sich die wirtschaftlichen Erfahrungen in den Mittelmeerländern und z.B. in D. eben nicht decken und aus diesem Grunde zu unterschiedlichen Erwartungen, Einschätzungen und Gepflogenheiten führen. Wer jahrzehntelang mit einer Weichwährung lebte und die Notenbank in Staatsabhängigkeit hielt, wie z.B. Italien, tut sich schwer damit, eine von der Politik vollkommen unabhängige Notenbank und eine langfristig aufwertende Währung zu akzeptieren. Und wer nie eine Inflations wie D. in 1923 erlebte, kann auch die Furcht der Deutschen vor einer Geldentwertung nicht akzeptieren.

Ein solches Gebiet zu einem einheitlichen Währungsgebiet zusammenschließen zu wollen ist entweder Schwachsinn oder dem Größenwahn geschuldet - oder beidem.....

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Jarom1
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Jarom1 »

Russische Zeitung: Moskau und Berlin pokern um Zypern-Rettung

http://de.rian.ru/zeitungen/20130321/265771290.html
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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Es ist halt eine Auswirkung der "Rettungspolitik".

Mein Mitleid mit Frau Merkel oder Zypern hält sich in sehr engen Grenzen.
Frau Merkel hat sich durch ihre dumme Aussage, den Euro um jeden Preis halten zu wollen, in diese Lage hineinmanövriert. Es ist doch klar, daß man jetzt ihre Aussage testen will. Und wenn man bei Zypern nachgibt, werden die anderen Peripherieländer folgen und mehr Geld fordern. Geld ja, aber Reformen sind "politisch nicht durchzusetzen" wird die Botschaft sein.
Das kommt davon, wenn man - nach eigenen Aussagen - keinen Plan hat und nur immer situationsbezogen entscheidet.

Die Zyprioten haben über Jahre hohe Zinsen kassiert, höher als die Beträge, die in anderen Euroländern gezahlt wurden. Warum sollte der deutsche/europäische Steuerzahler ihnen diese (Spekulations-)Verluste ersetzen?

Hätte man im Mai 2010 bei Griechenland ein Exempel statuiert und das Land zum EU(ro)-Austritt gedrängt, wäre den anderen Ländern klar gewesen, daß D. nicht der Zahlmeister sein wird. So wird es immer teurer und der Hass/das Unverständnis zwischen den Nationen nimmt zu.
Genau das Gegenteil, was man mit dem Euro erreichen wollte, tritt ein.

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lutherbeck
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von lutherbeck »

Also - nix wie raus; in ein Kerneuropa aus Deutschland, Frankreich und den Beneluxstaaten - sonst aber bitte niemanden mehr - oder was?!
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

lutherbeck hat geschrieben:Also - nix wie raus; in ein Kerneuropa aus Deutschland, Frankreich und den Beneluxstaaten - sonst aber bitte niemanden mehr - oder was?!
Zu einem "Nord-Euro", wie er von Olaf Henkel vorgeschlagen wird, dürfte Frankreich wohl nicht gehören, dafür könnte er aber für die nordeuropäischen Länder, evtl. sogar für die Schweiz interessant sein. Frankreich sollte zusammen mit den Mittelmeerländern einen "Süd-Euro" einführen.

Du kannst gerne auch als Beispiel die Vor-Euro-Zeit nehmen. Solange ich mich erinnern kann (Ende der 5'iger Jahre) lag der Umtauschkurs zwischen DM und Gulden bei 1 : 1,1 und zum Schilling bei 1 : 7. Egal wie die DM gegenüber USD oder Franc, Lira, Peseta usw. aufwertete, auch Schilling und Gulden werteten entsprechend auf. Zwischen diesen Ländern wäre eine Währungsunion vollkommen unproblematisch.
Aber wie soll eine Währungsunion mit einem Land wie Italien funktionieren, dessen Währung gegenüber dem DM in 4 Jahren um 85% abwertete? Ist Italien plötzlich ebenso wettbewerbsfähig wie Deutschland mit seiner Industrie? :nein:
Wird Griechenland jemals diese Wettbewerbsfähigkeit erreichen? :nein:
Könnte/will Frankreich mit einer politisch vollkommen unabhängigen Zentralbank leben, wie es die Deutsche Bundesbank war? :nein:

Es gab genügend Warnungen, aber die Politik zog das Projekt durch. Man muß nur die Reden, z.B. von Altkanzler Kohl lesen, um zu sehen, wie blauäugig man an das Projekt heranging:
Dennoch - das wage ich zu behaupten - wird, ausgehend von den Entscheidungen in diesen Tagen, die heute geborene Generation mit dem Euro genauso leben wie wir mit der D-Mark. Sie wird sich in wenigen Jahren, wenn sie erwachsen ist, gar nicht mehr vorstellen können, daß es einmal anders war. Es entsteht so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl der Europäer, wenn in den Ländern der Europäischen Union eine Generation lebt, für die ganz selbstverständlich der Euro ein Zahlungsmittel ist, das in Rom genauso wie in Dublin, hier in Bonn beziehungsweise in Berlin gilt und sicher in kurzer Zeit auch in London, in Warschau und in den Ländern Nordeuropas gültig sein wird.
(...)
Ich sage noch etwas: Ich bin ganz sicher - wie wir es schon bei anderen geschichtlichen Ereignissen erlebt haben -, daß diejenigen, die heute nein zum Euro sagen, schon in wenigen Jahren leugnen werden, daß sie je eine solche Meinung vertreten haben.
http://helmut-kohl.kas.de/index.php?men ... =&msg=1764

:D :D :D
Selten lag ein Politiker mit seinen Annahmen so daneben wie Kohl in dieser Sache. Der Euro entwickelt sich von der folgenschwersten und kostspieligsten politischen Fehlentscheidung seit 1945 zum Spaltpilz in Europa - und diese Entwicklungen sind noch lange nicht abgeschlossen. Die damaligen Kritiker sehen sich bestätigt und die Länder des Nordens werden den Euro nie einführen, ebensowenig wie England und sogar die Schweiz, wie Kohl noch 24 meinte:
Denen sagte er voraus, dass der Euro auf Dauer zur zweitwichtigsten Währung der Welt werde und dass in wenigen Jahren sich kaum noch jemand an die D-Mark erinnern werde. Er prophezeie, dass in absehbarer Zeit auch die Briten und die Schweizer den Euro einführen würden.


http://www.tagesspiegel.de/berlin/kohl- ... 265.html

:D :kugel: :freude:

Die Aussagen der jetzigen Politiker, daß der Euro Bestand haben werde, dürften die gleiche Trefferwahrscheinlichkeit haben. Er paßt eben nicht und wird nur noch "teuer" für D..

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lutherbeck
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von lutherbeck »

Die Russen lassen Zypern hängen - so sind sie halt...

http://news.google.de/news/url?ct2=de%2 ... 547&ssid=h
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

civilisation
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von civilisation »

Wer sich nach diesen letzten Ereignissen über EU, EZB, Troika usw. usf. immer noch kein Urteil über den allesverschlingenden Molloch "Europa" gemacht hat, ist entweder blind oder verschließt absichtlich die Augen vor den Tatsachen.

Es lebe die EU-[Punkt]

Pilgerer
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Pilgerer »

lutherbeck hat geschrieben:Die Russen lassen Zypern hängen - so sind sie halt...

http://news.google.de/news/url?ct2=de%2 ... 547&ssid=h
Dann bekommen sie auch keinen Militärstützpunkt auf der Insel.
Caviteno hat geschrieben:Zu einem "Nord-Euro", wie er von Olaf Henkel vorgeschlagen wird, dürfte Frankreich wohl nicht gehören, dafür könnte er aber für die nordeuropäischen Länder, evtl. sogar für die Schweiz interessant sein. Frankreich sollte zusammen mit den Mittelmeerländern einen "Süd-Euro" einführen.
Währungspolitisch würde ich eine solche Teilung der Eurozone in einen "römischen" (Portugal bis Zypern) und einen "nordischen" Teil von Luxemburg bis Finland für sinnvoll halten. Politisch wäre es allerdings nicht praktikabel, weil die Nordwährung leicht zu einem "vierten deutschen Reich" mutieren könnte, in dem Berlin sich ein neues Imperium schafft.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Maurus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Maurus »

Chrysostomos II. empfiehlt Zypern Euro-Austritt: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 9563.html
Die Orthodoxe Kirche in Zypern steckt mittendrin in der Bankenkrise. Nun empfiehlt das Oberhaupt Erzbischof Chrysostomos seinem Land einen Austritt aus der Euro-Zone. Die Begründung: Mit "diesen Genies in Brüssel" werde die Währungsunion ohnehin auseinanderfliegen.
Ein erfrischender Tonfall :breitgrins:.

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Maurus hat geschrieben:Chrysostomos II. empfiehlt Zypern Euro-Austritt: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 9563.html
Habe ich auch gerade mit freudigem Erstaunen gelesen.
Wahrscheinlich hat der Erzbischof erkannt, daß das Geschäftsmodell Zyperns nun am Ende ist. Die Abgabe auf Sparguthaben soll über 2% betragen:
Nach nahezu übereinstimmenden Berichten der zyprischen Presse sollen Bankeinlagen oberhalb von 1. Euro mit einer Zwangsabgabe zwischen 22 und 25 Prozent belegt werden. Nur wenige Zeitungen berichteten, alle Bankkunden mit Kontoständen von mehr als 1. Euro sollten mit zehn Prozent belastet werden. Allerdings kursierte auch das Gerücht, nur Konten über 1. Euro der Bank of Cyprus sollten mit der hohen Abgabe belegt werden, weil gerade bei diesem Geldhaus viele vermögende Russen Geld deponiert hätten.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 25495.html

Damit werden wohl die Kleinsparer geschont, aber die Russen werden ihre Gelder so schnell wie möglich abziehen und die Banken werden nach den Ereignissen der letzten Tage kaum mit neuen Anlegern rechnen können - ganz im Gegenteil. Jeder wird versuchen, sein Geld so schnell wie möglich von den Konten abzuheben, um es in's Ausland zu überweisen oder unter der Matraze aufzubewahren. Das Vertrauen ist zerstört!
„Was auch immer sie machen, ob sie den Anlegern zehn, fünfzehn oder vierzig Prozent wegnehmen - die russischen Unternehmer werden von hier abziehen.“ Solche Rückzugsgedanken sind derzeit oft zu hören in Russisch-Limassol.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 24972.html

Da die Insel über keine Industrie, aber viele Buchhalter, Anwälte und 142 Banken verfügt, dürfte eine "wirtschaftliche Erholung" nach der "Rettung" wohl reines Wunschdenken sein.
Der Tourismus, das einzige Kapital, steht im Wettbewerb mit der preisgünstigen Türkei - ein hoffnungsloses Unterfangen, solange Zypern im Euro bleibt.

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Marcus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Marcus »

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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

und zu den Hintergründen bzw. Ursachen:
Prof. Sinn: 'Die Targetfalle' hat geschrieben: Was geschehen ist, sieht man sehr deutlich an Italien, das von den im vorigen Abschnitt beschriebenen riesigen Zinsgewinnen profitierte. Anfangs hatte man gute Vorsätze. Ministerpräsident Dini, der den Beitritt Italiens verhandelt hatte, versuchte, seine Versprechen wahr zu machen. So wuchs der Primärüberschuss, also der Überschuss der Einnahmen des italienischen Staates über seine anderen (nicht mit dem Schuldendienst zusammenhängenden) Ausgaben, anfangs sogar noch. Von 1995 bis 2000 stieg er von 4,1 % auf 5,4 %. Der italienische Staat verwendete also bis dahin die gesamte Zinsentlastung für die Schuldentilgung und sparte noch zusätzlich Teile seines normalen Budgets. Der Versuch zu einer nachhaltigen Konsolidierung des Budgets wurde unternommen.
Aber die guten Vorsätze hielten nicht lange. Schon im Jahr 2001, fünf Jahre und vier Ministerpräsidenten nach Dini, war der Primärüberschuss schon wieder auf 3,1 % gefallen, und im Jahr 2008, dem Jahr vor dem Konjunktureinbruch wegen der Weltwirtschaftskrise, betrug er nur noch 2,5 %. Im Jahr 2010 war er dann zur Gänze verschwunden (0,0 %), und 2011 betrug er wieder 1,0 %. 14 Die Schuldenquote selbst, die bis 2004 auf 103 % gefallen war, liegt heute trotz der gewaltigen Zinseinsparungen wieder bei den gleichen 120 % des italienischen BIP wie 1995 (121 % nach der heutigen Definition und dem heutigen Datenstand).
Hätte Italien seinen Zinsgewinn gespart, hätte es heute kaum noch irgendwelche Staatsschulden, und Mario Monti müsste nicht unter Hinweis auf die hohen italienischen Zinsen Demonstrationen gegen Deutschland an die Wand malen. Folgende Rechnung kann das belegen: Nehmen wir an, Italien hätte in den Jahren ab 1996 Jahr für Jahr denselben Anteil des BIP für Zinsen und Tilgung seiner Staatsschuld reserviert, den es 1995 für die Zinsen allein brauchte (also 11,5 %), hätte also jeweils die laufenden Zinsen auf die Restschuld bezahlt und das übrige Geld für die Tilgung von Schulden verwendet, dann wäre die Schuldenquote Italiens unter sonst gleichen Bedingungen, insbesondere der gleichen Wirtschaftsentwicklung, Jahr für Jahr gefallen und hätte sich so entwickelt, wie es in Abbildung 3.3 dargestellt wird. Zum Ende des Jahres 2011 hätte die Schuld bei nur noch 18 % des BIP oder 280 Milliarden Euro gelegen statt bei 120 % oder 1,9 Billionen Euro. Tatsächlich wurde also die Absenkung der Zinskosten des italienischen Staates im Wesentlichen verfrühstückt und für Mehrausgaben im Staatsetat verwendet.
(Hervorhebung von mir, zitiert aus dem Buch "Die Targetfalle" von Prof. Sinn)

Aber trotzdem wird man nicht müde werden, die Mär vom "Euro-Gewinner" Deutschland weiterzuverbreiten. SPD und Grüne werden dem zustimmen und auch die Kanzlerin wird zur "Rettung" eilen, obwohl die Situation selbst verschuldet ist.

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Eine neue Geschäftsidee aus Spanien - Ideengeber war wohl die Eurokrise und durch die Schließung zyprischer Banken erhielt das Produkt noch eine besonderen Schub - "Die Matrazenbank" mit dem Werbeslogan (übersetzt): Damit Dein Geld sicher ist und Du ruhig schlafen kannst. :)
Santos Firma wirbt seit drei Wochen mit einer eigens gebauten Homepage für eine Matratze mit eingebautem Safe. Die Homepage des Unternehmens könnte man auf den ersten Blick tatsächlich für die einer spanischen Bank halten – sie ist mit dem für die spanische Bank Santander typischen dunklen Rot hinterlegt, im Vordergrund stellt sich Francisco Santos im Anzug und mit ernstem Blick vor als „Paco Santos, Chef der Sparkasse Micholchón“ (meine Matratze), vor.
(...)
Die Aktion habe durch Zypern noch einmal ganz neuen Schwung bekommen, sagt Santos. Auf der Kriseninsel blieben tagelang die Banken geschlossen, um die Sparer daran zu hindern, in Massen ihr Geld aus den Instituten zu ziehen. So manch einer dort hat sich in den vergangenen Tagen bestimmt gewünscht, sein Geld zuhause aufbewahrt zu haben.
Sein Sohn arbeite in der Werbung, sagt Santos, er hatte ihm schon gesagt, dass es viel werden würde, aber mit so einem Aufmerksamkeits-„Boom“ habe er nicht gerechnet.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 94874.html

Das Video auf der Eingangseite ist professionell gemacht:

http://www.cajamicolchon.com/

Raphael

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:Aber trotzdem wird man nicht müde werden, die Mär vom "Euro-Gewinner" Deutschland weiterzuverbreiten. SPD und Grüne werden dem zustimmen und auch die Kanzlerin wird zur "Rettung" eilen, obwohl die Situation selbst verschuldet ist.
Nun, in geringem Maße ist Deutschland ja tatsächlich Profiteur der Eurokrise:
1. Die geringen Zinsen für die neu aufgenommenen Bundesschuld entlasten Schäuble's Budget.
2. Die höheren Zinsen in den Krisenländer führen zunächst zu respektablen Zinseinahmen bei den vielfach öffentlichen Gläubigern der dort generierten Staatspapiere.

Nur sind dies "Peanuts" im Verhältnis zu den eingegangenen Garantieverpflichtungen aus den "Rettungsschirmen" ESM und EFSF, sowie den extraordinär gestiegenen Target-Salden.

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben: Nun, in geringem Maße ist Deutschland ja tatsächlich Profiteur der Eurokrise:
1. Die geringen Zinsen für die neu aufgenommenen Bundesschuld entlasten Schäuble's Budget.
2. Die höheren Zinsen in den Krisenländer führen zunächst zu respektablen Zinseinahmen bei den vielfach öffentlichen Gläubigern der dort generierten Staatspapiere.

Nur sind dies "Peanuts" im Verhältnis zu den eingegangenen Garantieverpflichtungen aus den "Rettungsschirmen" ESM und EFSF, sowie den extraordinär gestiegenen Target-Salden.
Na ja....

Zu Punkt 1:
Erstens sind die geringen Zinsen zunächst wohl ein Produkt der Geldschwemme durch EZB - Stichwort "Dicke Bertha". Wenn die EZB Kredite für 1% ausgibt und diese dann von den Banken für den Kauf "risikoloser" Staatsanleihen verwandt werden, ist es kein Wunder, daß die Zinsen niedrig sind.
Zweitens profitieren nicht nur Schäuble, sondern auch die anderen Nicht-Euro-Länder (mit einer stabilen Wirtschafts- und Haushaltslage) von der Niedrig-Zins-Phase. Die Rendite der Staatsanleihen von Schweden, Norwegen, GB und D. befindet sich auf fast gleichem Niveau. Nur die Schweiz finanziert sich noch günstiger.
Drittens fließt Geld dorthin, wo es sicher ist bzw. zu sein scheint. Wenn die Kapitalanleger kein Vertrauen haben, daß die Regierungen von Italien und Spanien (GR und Zypern hier zu erwähnen wäre unfair) die nationalen Probleme lösen können, dann profitiert eben der Einäugige unter den Blinden, auch wenn bei ihm schon eine Sehschwäche diagnostiziert wurde. Es liegt doch an den nationalen Regierungen die Voraussetzungen für eine günstige(re) Kreditaufnahme zu schaffen. Die Eurokrise ist im dritten Jahr. Wenn die bisherigen Maßnahmen in GR usw. nicht geholfen haben, ist es an der Zeit, an andere Optionen zu denken. Und die können nicht in zusätzlichen Schulden - ähh "Konjunkturprogrammen" bestehen......
Wie hoch wären wohl die Zinsen für deutsche Staatsanleihen, wenn zusätzlich noch eine "Aufwertungsprämie" zu berücksichtigen wäre, weil sie in nationaler Währung ausgegeben wurden? Viele Südeuropäer würden ihre Sparguthaben in "sicheren" deutschen Staatspapieren (in DM-neu valutiert) anlegen; die Südländer müßten erheblich höhere Zinsen für ihre Lira- bzw. Peseten-Anleihen zahlen.

Zu Punkt 2:
Den höheren Zinseinnahmen der öffentlichen Gläubiger steht natürlich die Gefahr eines hair-cuts und/oder eines möglichen Euro-Austritts (mit anschließender Abwertung) gegenüber. Die Pensionsfonds einiger Bundesländer sowie die Landesbanken können davon ein - griechisches - Lied singen.

Was die angeblich so hohen Zinsen für Italien und andere Peripherie-Länder betrifft:
In den Zeiten ihrer nationalen Währung lagen die Zinssätze erheblich höher, weil die Möglichkeit einer Währungsabwertung eingepreist wurde. Sich jetzt über "hohe Zinsen" zu beklagen und die gleichen Zinssätze wie solvente Schuldner zu verlangen, widerspricht jeder ökonomischem Grundkenntnis. Die Zinsen spiegeln immer auch das Risiko des Zahlungsausfalls wider und der ist bei Spanien und Italien eben höher als bei D. oder der Schweiz.

Im übrigen finde ich es viel bemerkenswerter, daß es Schäuble und den Ländern nicht gelingt, einen Haushaltsüberschuß zu erzielen. Die Zinsen sind rekordniedrig, die Steuereinnahmen sprudeln in nie dagewesener Höhe - und man gibt sich mit einem ausgeglichenen Haushalt zufrieden. Wenn jetzt nicht mit dem Schuldenabbau begonnen werden kann, wann dann? :achselzuck:

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Marcus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Marcus »

Jetzt wird schon darüber spekuliert, dass der italienische Staatspräsident vorzeitig zurücktreten könnte, damit ein Nachfolger gewählt werden kann, der wiederum die Parlamentskammern auflösen und somit den Weg für Neuwahlen freimachen kann:

http://de.reuters.com/article/worldNews ... A21333

Nach meinem Wissen schreibt die Verfassung von Italien allerdings eine 2/3-Mehrheit für die Wahl des Staatsoberhauptes in den ersten drei Wahlgängen, danach immer noch die absolute Mehrheit vor, so dass man in Italien bei den derzeitigen politischen Verhältnissen nicht unbedingt mit einer schnellen Wahl rechnen sollte.

Mein Favorit für das Amt des Staatspräsidenten wäre Bergoglio. :)
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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lutherbeck
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von lutherbeck »

Marcus hat geschrieben:Jetzt wird schon darüber spekuliert, dass der italienische Staatspräsident vorzeitig zurücktreten könnte, damit ein Nachfolger gewählt werden kann, der wiederum die Parlamentskammern auflösen und somit den Weg für Neuwahlen freimachen kann:

http://de.reuters.com/article/worldNews ... A21333

Nach meinem Wissen schreibt die Verfassung von Italien allerdings eine 2/3-Mehrheit für die Wahl des Staatsoberhauptes in den ersten drei Wahlgängen, danach immer noch die absolute Mehrheit vor, so dass man in Italien bei den derzeitigen politischen Verhältnissen nicht unbedingt mit einer schnellen Wahl rechnen sollte.

Mein Favorit für das Amt des Staatspräsidenten wäre Bergoglio. :)
:daumen-rauf:
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Marcus hat geschrieben: Mein Favorit für das Amt des Staatspräsidenten wäre Bergoglio. :)
:daumen-rauf: Er hat ja die ital. Staatsangehörigkeit!

Personalunion zwischen dem Papst und dem ital. Staatsoberhaupt - das gab es auch schon seit Jahrhunderten nicht mehr (falls es überhaupt jemals zutraf).

Oder beruht Deine Präferenz für Bergoglio auf der Tatsache, daß er als Argentinier bereits Erfahrungen mit einer Währungskrise - bzw. -reform hat, die dort vor wenigen Jahren stattfand..... :hmm: :P
Zuletzt geändert von Caviteño am Samstag 30. März 2013, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Protasius
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Protasius »

Caviteño hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben: Mein Favorit für das Amt des Staatspräsidenten wäre Bergoglio. :)
:daumen-rauf: Er hat ja die ital. Staatsangehörigkeit!

Personalunion zwischen dem Papst und dem ital. Staatsoberhaupt - das gab es auch schon seit Jahrhunderten nicht mehr (falls es überhaupt jemals zutraf).
In Ermangelung eines italienischen Staates wohl nicht.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Marcus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Marcus »

Caviteño hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben: Mein Favorit für das Amt des Staatspräsidenten wäre Bergoglio. :)
:daumen-rauf: Er hat ja die ital. Staatsangehörigkeit!

Personalunion zwischen dem Papst und dem ital. Staatsoberhaupt - das gab es auch schon seit Jahrhunderten nicht mehr (falls es überhaupt jemals zutraf).

Oder beruht Deine Präferenz für Bergoglio auf der Tatsache, daß er als Argentinier bereits Erfahrungen mit einer Währungskrise - bzw. -reform hat, die dort vor wenigen Jahren stattfand..... :hmm: :P
:pfeif: ;D

Da ja immer mehr die Angst umhergeht, den Italienern könnte das selbe wie den Zyprioten wiederfahren, habe ich auch an die frühere dortige Personalunion denken müssen. So war Makarios III. sowohl Erzbischof der Orthodoxen Kirche Zyperns und von Nea Justinianopolis (1950-1977) sowie Präsident der Republik Zypern (1960–1977 mit kurzer Unterbrechung).
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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Marcus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Marcus »

Eine vorgezogene Wahl des Staatspräsidenten wird es wohl doch nicht geben:

http://www.zeit.de/politik/ausland/213 ... ruecktritt

Dafür hätte Berlusconi aber gute Chancen, im Falle von Neuwahlen als Sieger hervorzugehen.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Marcus hat geschrieben:
Dafür hätte Berlusconi aber gute Chancen, im Falle von Neuwahlen als Sieger hervorzugehen.
Hatten die Meinungsforscher Berlusconi bei der letzten Wahl nicht erheblich unterschätzt? :hmm: Ich meine die Differenz betrug ca. 10%. Aus diesem Grunde gebe ich nicht allzuviel auf die Vorhersagen. Vielleicht hat man jetzt zu hoch gegriffen....

Es zeigt aber, daß die Eurokrise nicht vorüber ist - sie fängt gerade erst an. Bisher waren es nur Kleinstaaten, die unter den Rettungsschirm flüchteten. Was aber, wenn Italien wackelt?
Die Kanzlerin wird bis September noch einiges an Kopfschmerzen haben.....

maliems
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von maliems »


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