Müssen kirchliche Familienfeiern sein?

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pierre10
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Müssen kirchliche Familienfeiern sein?

Beitrag von pierre10 »

Da stelle ich mir die Frage, ob denn die religiösen Feiern, wie Taufe, Konfirmation oder Firmung, kirchliche Trauung und ebensolche Beerdigung u.v.a.m. wirklich Bedingungen sind, zu Gott zu gelangen.

Wenn ich als Mensch tief in meiner inneren Beziehung zu Gott verwurzelt bin, was kann die Institution Kirche mir mehr bringen?

Vielleicht werde ich jetzt von einigen gesteinigt, aber es geht mir hier um die Frage der Wortchristen und Herzchristen. Vielleicht sogar nur um die Herzgläubigen welcher Religion auch immer.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Christus befahl seinen freiwilligen Anhängern an ihn zu gedenken und für seine Ideen zu missionieren. Darum stellt sich deine Frage nicht, weil Christus immer Recht hat. :D
Aber es ist natürlich wichtig, dass du in diesen Zusammenhang die Familie erwähnst. Denn wenn eine Familie nicht der Kirche angehört, dann werden auch einzelne Mitglieder der Kirche nicht angehören. So wie im Schützenverein. Entweder ist da die ganze Familie Mitglied oder keiner aus der Familie.
Und ich brauche keinen Wortgottesdienst, eine Vorabendmesse am frühen Samstagabend mit Kommunion reicht als Alternative zum Sonntagsgottesdienst aus. Wortgottesdienst und Kinderquatsch mit Micheal gehören zum Unterhaltungsprogramm für Oma und Opa.
Darum lege ich dir ans Herz, auch noch im in deinem Alter der Kirche beizutreten, wen du eine sichere Zukunft haben möchtest. :D

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ghiaccio
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Beitrag von ghiaccio »

Ja ja Pierre, du bist mit deinen Brüdern der Herzchrist :D
und das heisst: der eigentliche und bessere Christ.


Der Heiland trägt den Menschen folgendes Gleichnis vor:
Eine Frau verlor in ihrem Haus eine Münze. Als sie das bemerkte, ging sie nicht darüber hinweg, stellte das Haus auf den Kopf. Schliesslich fand sie das Geldstück. Ihre Freude über diese Münze war so gross, sie lud hre Nachbarinnen ein, um an ihrem Glück teilzuhaben.

Es steht geschrieben:
"Genau so freuen sich auch die Engel Gottes, wenn ein einziger Sünder zu Gott umkehrt" (Lk. 15,10)

Der Empfang der Sakramente ist etwas viel grösseres, als ein Geburtstag, es zu feiern im Rahmen der sich geziehmt und einem möglich ist, liegt im Herzen des Menschen, ist ihm von Gott eingesenkt.

Als die Hochzeit zu Kanaa gefeiert wurde, waren Jesus und Maria auch (noch) da, als der Wein bereits zur Neige gegangen. Jesus entzog sich nicht. Obwohl es nicht der Feier für sein erstes überliefertes öffentliches Wunder zwingend bedurfte, wählte Jesus diesen Anlass für das noch viel grössere (Wunder-)Ereignis als eine Hochzeit zum Rahmen.


Pierre, du hast und vielleicht willst du gar nicht begreifen, DIE KIRCHE ist nicht eine Art Unternehmen, oder, wie du es despektierlich sagst, "Institution", SIE ist immer der fortlebende Christus , bleibt es, auch wenn sie (die streitende Kirche) in der Weltzeit weltliches tun muss und in ihren Gliedern nur aus Sündern besteht, worunter der ganze Leib leidet.
Aber dieser Leib, die Kirche, ist eben nicht wegen der Sünder heilig, sondern weil SIE der fortlebende Christus ist.


Indem du - wie so häufig - unmögliche Behauptungen und Gegensätze aufstellst, damit der Leser deinem (ich nenne es) Scheinchristentum auf den Leim geht, tust du etwas wenig redliches, dieses Mal eine absurde Heilsnotwendigkeit von Feiern deshalb in den Raum zu stellen, um eigentlich damit zu sagen, es brauche die Kirche nicht, um das Heil zu erlangen.

Es braucht die Kirche, ohne die Kirche kein Heil (extra ecclesiam nulla salus), auch die, die in ihrer Lebenszeit nicht (sichtbar) angehörten und dennoch gerettet werden, werden durch die universale Heilsvermittlung der Kirche, die der fortlebende Christus ist, gerettet.

Täuschen wir uns nicht, es ist so, dass
darum der nicht gerettet werden kann, wer trotz besserer Kenntnis/Erkenntnis, der Kirche wissentlich fern bleibt oder sich von ihr entfernt und in diesem Zustand bis zum Schluß verharrt.


P.S.:
Christen ist das Steinigen fremd, das musst mit Muslim oder mosaisch Gläubigen verwechseln, oder aber willst du dich nur im vorhinein zum Opfer machen (Opfer haben ja den Mitleidsbonus ;-) ), für den Fall man widerspricht dir deutlichst??? :D
Zuletzt geändert von ghiaccio am Mittwoch 6. September 2006, 20:26, insgesamt 3-mal geändert.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Danke ghiaccio.
ghiaccio hat geschrieben:Christen ist das Steinigen fremd, das musst mit Muslim oder mosaisch Gläubigen verwechseln, oder aber willst du dich nur im vorhinein zum Opfer machen (Opfer haben ja den Mitleidsbonus ;-) ), für den Fall man widerspricht dir deutlichst??? :D
Du machst mir Hoffnung, meinen Mobilscheiterhaufenverleih doch noch in Schwung zu bringen.

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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Wenn ich als Mensch tief in meiner inneren Beziehung zu Gott verwurzelt bin, was kann die Institution Kirche mir mehr bringen?


Hört sich irgendwie nach ekklesiologischem Doketismus an ... :mrgreen:

Das Christentum ist keine Solonummer, sondern elementar Gemeinschaft (in Christus und untereinander).
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pierre hat geschrieben:Müssen kirchliche Familienfeiern sein?
Pierre hat geschrieben:Da stelle ich mir die Frage, ob denn die religiösen Feiern, wie Taufe, Konfirmation oder Firmung, kirchliche Trauung und ebensolche Beerdigung u.v.a.m. wirklich Bedingungen sind, zu Gott zu gelangen.
Weshalb „Familienfeiern“? – Taufe, Firmung und Ehe sind keine Familienfeiern, sondern Sakramente, die Gottes Gnade vermitteln. (Die Beerdigung dagegen ist wirklich nicht nur für den Toten, sie ist vor allem für die Hinterbliebenen da. Freilich ist auch das Gebet der Kirche – und es steht ja immer die ganze Kirche dahinter – wichtig für die Seele des Verstorbenen selbst.

Merke:
Was sind die sieben Sakramente?

Die Sakramente sind sichtbare und zugleich wirksame Zeichen, die Jesus Christus eingesetzt und der Kirche anvertraut hat. Als Zeichen für Gottes Gnaden bewirken sie in uns und für uns die Gnaden, die sie bezeichnen: Denn Jesus Christus selber wirkt in ihnen. Es gibt sieben Sakramente: die Taufe, die Firmung, die Eucharistie, die Buße, die Krankensalbung, die Weihe und die Ehe.

Was ist die Taufe?

Die Taufe ist das Sakrament der Wiedergeburt durch das Wasser im Wort. Durch das Untertauchen ins Bad der Taufe sterben wir in den Tod Jesu Christi hinein, um kraft seiner Auferstehung als neue Schöpfung daraus hervorzugehen. Die Taufe ist das Tor, durch welches wir ein für alle mal die Kirche betreten, um der von ihr vermittelten Gnaden zu unserm Heil teilhaftig zu werden.

Was ist die Firmung?

Die Firmung ist das Sakrament der Besiegelung dem Heiligen Geist durch das Zeichen der Salbung mit dem heiligen Öl. Sie befestigt uns im Glauben und wappnet uns gegen die Angriffe des Feindes.

Was ist die Eucharistie?

Die Eucharistie ist das Sakrament des Leibes und des Blutes Jesu Christi. Sie ist die Quelle des ganzen Lebens der Kirche und der Gläubigen. In ihr wird durch das Handeln des Priesters nach dem Vorbild Jesu Christi dessen Opfer auf dem Altar unblutig gegenwärtig, das Er einmal blutig für uns am Kreuz dargebracht hat, um uns zu erlösen von der Schuld der Sünde. Indem wir Seinen Leib essen und sein Blut trinken, vereint Gott sich mit uns, so daß wir Ihm immer ähnlicher werden können.

Was ist das Bußsakrament?

Im Sakrament der Buße oder Beichte spricht der Priester kraft der Vollmacht, die er von Jesus Christus erhalten hat, uns los von unsern Sünden, die wir voller Reue und im Vertrauen auf die Barmherzigkeit und Vergebung des Herrn bekennen. So nimmt der Herr durch seinen Priester wahrhaftig die Last der Schuld von uns, für die Er bereits an unserer Statt am Kreuz bezahlt hat.

Was ist die Krankensalbung?

Das Sakrament der Salbung der Kranken mit dem heiligem Öl stärkt uns in schwerer Krankheit oder im Angesicht des Todes mit heiligmachender Gnade, zur Vergebung der Sünden und um uns bereit zu machen, durch den Tod ins ewige Leben hinüberzugehen.

Was ist die Weihe?

Im Sakrament der Weihe hat Jesus Christus den Aposteln und ihren Nachfolgern die Vollmacht verliehen, an Seiner Statt zu handeln, die der Kirche anvertrauten Gnadengaben zu verwalten und mitzuteilen, vor allem aber, in der Feier der Eucharistie das Opfer des Herrn gegenwärtig zu machen. Die Fülle des Weihesakraments ist den Bischöfen verliehen; an ihm haben abgestuft in minderen Graden die Priester und Diakone teil.

Was ist die Ehe?

Jesus Christus hat die in der Schöpfungsordnung grundgelegte Ehe zur Würde eines Sakraments erhoben. Dies Sakrament verbindet einen Mann und eine Frau für das ganze Leben miteinander, zur Zeugung und Erziehung des Nachwuchses, den Gott ihnen schenkt, zu gegenseitigem Beistand und zum geistlichen und fleischlichen Wohl beider.

Wie oft kann man die Sakramente empfangen?

Die Taufe, die Firmung und die Weihe prägen dem Empfänger ein unauslöschliches Siegel auf; sie können darum nur einmal im Leben empfangen werden. Die Ehe begründet ein unauflösliches Band zwischen Mann und Frau, das erst mit dem Tode eines Gatten erlischt. Solange das Band besteht, kann keine neue Ehe geschlossen werden. Die Krankensalbung soll man immer in schwerer Krankheit oder im Angesicht des Todes empfangen, auch wiederholt. Das Bußsakrament soll der Gläubige mindestens immer dann empfangen, wenn schwere Sünde ihn von Gott trennt, möglichst aber öfter und auch vor der Teilnahme an der Kommunion, in der er den eucharistischen Leib und das eucharistische Blut Jesu empfängt. An der Eucharistie teilnehmen aber soll er so oft wie möglich, um Leib und Blut des Herrn zu empfangen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Danke, Robert, für die leicht verständliche Zusammenfassung der Sakramente.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

ghiaccio hat geschrieben:Ja ja Pierre, du bist mit deinen Brüdern der Herzchrist :D
und das heisst der eigentliche und bessere Christ.
Nein, ich habe so etwas nie behauptet, wäre auch bei meiner Vita unmöglich. Trotzdem stellen sich Fragen, für die etwa 90% aller Deutschen, die der Kirche beider großen Konfessionen fernbleiben.

Pierre
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Wie möchtest du jeden deiner Tage rechtfertigen nicht der Kirche anzugehören? Einfach Augen zu und fertig, mehr möchtest du nicht vom Leben, Pierre?

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ghiaccio
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Beitrag von ghiaccio »

Pierre,

diese Frage stellt sich dir und den Fernstehenden vielleicht (das sind nur keine 90%) und verlockend ist dann die Erfindung eines Herzchristentums, das du - ansonsten lies deinen Beitrag nochmals - selbstredend als das eigentliche und (heils-)entscheidende Christentum meinst.

Warst du es oder doch einer deiner 'Brüder', der vor Zweimonatsfrist meinte, es gäbe verschiedene Formen des Christentums - auf meinen Beitrag hin, dass 'dein Bruder' Rudolf Steiner (selbst mind 30 Grad ;-) )selbst sagte, sein Christentum hat nichts mit dem der Kirche zu tun.

Du, und ich weiß nicht, ob aus mangelnder Kenntnis oder gar mut-/böswillig, wie einige (vor allem deiner 'Brüder') wollen hier ein neues - und wie du es jetzt nennst - Herzchristentum bewusst jenseits der Kirche etablieren, in dem jeder selbst sein Papst ist.


Du täuschst dich und u.U. manch Suchenden. :-(


Es mag sein, du suchst selbst, hast aber dann eine sehr eigenne Art das zu verbrämen, hinter einem Mantel von Werbung für Freimaurergedankengut.


P.S.: implizit sagst du schon, du seiest herzchrist und das sei die zum. ausreichende Form, dem die Kirche kein Mehr hinzufügen könne - und das ist grottenfalsch. :shock: - mir fällt auf, du gehst auf die weiteren Aussagen gar nicht ein, schade, zumal da auch Fragen enthalten waren ...
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Natbar
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Beitrag von Natbar »

Bitte habt Nachsicht mit mir, ich habe immer noch nicht die Geduld für dieses edit - ich glaube das könnte mir fast als Buße aufgeben zu lernen - aber jetzt mal im Ernst.

Piere aus Deinem Beitrag:

Da stelle ich mir die Frage, ob denn die religiösen Feiern, wie Taufe, Konfirmation oder Firmung, kirchliche Trauung und ebensolche Beerdigung u.v.a.m. wirklich Bedingungen sind, zu Gott zu gelangen.
Ende von Pierres Zitat

Meine Antwort ist die: Wer Gott sucht, wird ihn finden, wie es schon in der Bibel steht. Natürlich kannst Du ohne diese Dinge zu Gott gelangen - aber da viele Dinge die Du erwähnt hast, nicht nur Rituale sind, sondern Sakramente antworte ich Dir: Wenn Du sie feierst gibt es Dir die Möglichkeit tiefer zu Gott zu finden, eine innigere liebevoller Beziehung eine lebendigere aufzubauen.

Natürlich kannst Du mit Gott auch eine Beziehung zu zweit pflegen - ich bin sicher, wenn ich irgendwo einsam eine Jahr verbringen müßte, würde ich nach wie vor an Gott glauben - allerdings ist eine Gemeinschaft etwas anders - zudem denke ich wenn ich mein Glauben in Gemeinschaft leben darf und muß, hat das dann auch den Vorteil, daß ich wiederum an mir selbst wachsen muß, und die Gelegenheit habe, zur Beichte zu geehn z.B und durch den Priester auch wieder eine innigere Beziehung zu pflegen.
**********************************************

Wenn ich als Mensch tief in meiner inneren Beziehung zu Gott verwurzelt bin, was kann die Institution Kirche mir mehr bringen?
(Zitat Pierre)

Der Glaube das Gott wirklich existitert, und die Kirche seine kirche ist, gerade weil die Kirche so viele unvollkommene Menschen hatte, und auch ihre traurigen Seiten hatten - und sie dennoch existiert - und das noch nach so vielen Jahren spricht für mich eine deutliche Sprache für sich. :-)
*****************************************************

Vielleicht werde ich jetzt von einigen gesteinigt, aber es geht mir hier um die Frage der Wortchristen und Herzchristen. Vielleicht sogar nur um die Herzgläubigen welcher Religion auch immer.
(Zitat Pierre)

Und diese Aussage gerade von Dir - hmm wie war das mit der Ehebrecherin, also ich werde Dich nicht steinigen - schon alleine aus egoistischen Gründen, will ich doch Vergebung von meinem Gott
:freude:
Also zu der Frage der Wortchristen: ich bin mir sicher, die findest Du tatsächlich in jeder Religion genauso wie die Herzchristen - und im Endeffekt müssen wir das sowieso nicht beurteilen - sondern Gott.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag
Grüße von hier nach Frankreich
Natbar
Fallen ist menschlich, liegen bleiben teuflisch, aufstehen göttlich.

Gottheit tief verborgen, betend nach ich Dir, weil unter diesem Zeichen bist Du wahrhaft hier.....

Ali
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Re: Müssen kirchliche Familienfeiern sein?

Beitrag von Ali »

Pierre hat geschrieben:Da stelle ich mir die Frage, ob denn die religiösen Feiern, wie Taufe, Konfirmation oder Firmung, kirchliche Trauung und ebensolche Beerdigung u.v.a.m. wirklich Bedingungen sind, zu Gott zu gelangen.

Wenn ich als Mensch tief in meiner inneren Beziehung zu Gott verwurzelt bin, was kann die Institution Kirche mir mehr bringen?

Vielleicht werde ich jetzt von einigen gesteinigt, aber es geht mir hier um die Frage der Wortchristen und Herzchristen. Vielleicht sogar nur um die Herzgläubigen welcher Religion auch immer.

Pierre
Lieber Pierre, die „gläubige“ lassen sich in drei Gruppen teilen:

Bei der erste Gruppe handelt sich um Menschen, die alle ihre Kräfte für ihre Materielle erfolge einsetzen. Menschen dieser Gruppe beschäftigen sich oberflächlich mit dem Thema Gott und die glaube. Solche Menschen tun dann etwas Gutes, wenn es ihnen materiell nicht schadet. Also für diese Gruppe hat die materielle Welt immer vorrang. Das was sie sagen, steht im Widerspruch, zu das was sie tun.

Für die zweite Gruppe ist das Thema Gott und die Glaube sehr ernst. Das Thema jenseits hat im Gegenteil zu der erste Gruppe für solche immer vorrang. Sobald sie von der Hölle und die Strafe hören, bekommen sie angst und halten sich fern von taten, die Gottes Zorn zu folge hat. Die gute Taten, die sie tun, tun sie um am Ende ins Paradies zu kommen. Diese sorgte der Gläubige, lassen sich gerne immer wieder die gute Taten, die sie getan haben durch den kopf gehen. Es ist genauso als haben sie bei der Bank ein Konto und zahlen ab und zu mal darauf ein. Also wenn man solche Menschen genauer unter Lupe stellt, stellt man fest das sie eigentlich alles für ihre eigene Ego tun!

Bei der dritte Gruppe kann man eigentlich von gläubigen reden. Da alles was sie tun, tun für die liebe zu Gott. Wenn sie etwas Gutes tun, tun sie das nicht um ins Paradies zu kommen, sondern sie tun Gutes, weil sie es für selbstverständlich halten und erwarten dafür keine Belohnung. Belohnung ist für solche die näher zu Gott. Für diese Gruppe ist diesseits und jenseits gleich, da das Paradies für solche nichts anderes ist als Gottes Gegenwart in ihr Herzen. Das Paradies ist für diese Gruppe geschaffen worden und es ist egal, ob sie sich Jude, christ oder Muslim nennen!

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Lieber Pierre,

Deine Frage "Müssen kirchliche Familienfeieren sein?"
Kann ich nur mit einem Ja beantworten. Denn durch den Glauben wird die Gemeinde selbst zu einer Art Familie, mit denen man auch Freude und Leid teilt. Oder würdest Du ein Teil Deiner Familie aussen vor lassen, wenn Du so die Möglichkeit hättest mit allen Deine Freude zuteilen? Oder sie Dir Stütze wären, wenn Du Leid tragen müßtest?

LG Maria Magdalena

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Ups, vergessen! Oder Du für sie da sein könntest.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Wie möchtest du jeden deiner Tage rechtfertigen nicht der Kirche anzugehören? Einfach Augen zu und fertig, mehr möchtest du nicht vom Leben, Pierre?
Du stellst Dir Frage, ob jeder der 6,5 Milliarden Menschen einer oder der Kirche angehören müssen?

Da bleibt ja viel zu tun.

Pierre
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Keine Frage die Kriche hat mit ihrem Auftrag nachgelassen. Früher sind die Spanier und Portugiesen mit dem Schiff in die Welt geschifft und haben die Menschen missioniert. Heute gibt es Flugzeuge und Autos und immer mehr Menschen die keine Christen sind. Allein solche Ballungszentren wie China, Indien und Pakistan könnte man im nu missionieren.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

ghiaccio hat geschrieben:Pierre,

diese Frage stellt sich dir und den Fernstehenden vielleicht (das sind nur keine 90%) und verlockend ist dann die Erfindung eines Herzchristentums, das du - ansonsten lies deinen Beitrag nochmals - selbstredend als das eigentliche und (heils-)entscheidende Christentum meinst.
Laut einer Umfrage aus 2004 (?) gaben 8% der getauften Katholiken an, praktizierend zu sein, gegen 3% der Protestanten.
Du, und ich weiß nicht, ob aus mangelnder Kenntnis oder gar mut-/böswillig, wie einige (vor allem deiner 'Brüder') wollen hier ein neues - und wie du es jetzt nennst - Herzchristentum bewusst jenseits der Kirche etablieren, in dem jeder selbst sein Papst ist.


Du täuschst dich und u.U. manch Suchenden. :-(
Du hast mich sicher verstanden, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen Christen und Christen.
Es mag sein, du suchst selbst, hast aber dann eine sehr eigenne Art das zu verbrämen, hinter einem Mantel von Werbung für Freimaurergedankengut.
Einige hier und dazu gehöre ich auch, haben offen erklärt, dass wir FM sind, wissend, dass es einigen nicht gefallen wird. Es geht hier nicht um Werbung oder Mission, sondern um den Austausch unterschiedlicher Einstellungen zu den angeschnittenen Themen. Vielleicht aber ist es für manche viel einfacher, keine Fragen zu stellen und nur zu glauben, was ihnen vorgegeben wird.
Irgendwie finde ich Dich nicht ganz fair.

P.S.: implizit sagst du schon, du seiest herzchrist und das sei die zum. ausreichende Form, dem die Kirche kein Mehr hinzufügen könne - und das ist grottenfalsch. :shock: - mir fällt auf, du gehst auf die weiteren Aussagen gar nicht ein, schade, zumal da auch Fragen enthalten waren ...
Nie haben ich, auch nicht implizit, behauptet, Christ gleich welcher Art zu sein, obwohl ich eine christliche Erziehung bekam, der Not gehorchend nicht dem eigenen Triebe folgend ;D

Kannst Du bitte die Fragen nocheinmal stellen?

Ich werde darauf antworten.

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Beitrag von pierre10 »

Hallo Natbar,

vielen Dank für Deine Zeilen, und dass Du trotzdem auf meine Fragen eingehst.

Im Grunde geht meine Frage viel weiter. Viele Menschen suchen, nicht nur im Christentum, einen, ihren Weg zu Gott. Der fanatische Islam zeigt uns, wie dramatisch Menschen (ver)-führt werden können.

So ist die Frage eher: Kann Mensch gleich welcher Rasse, Farbe und Herkunft den Weg zu Gott auch ohne organisierten Glauben in Kirche oder Religionsgemeinschaften finden?

Gibt es da Abstufungen, denn Du sprichst von tiefer zu Gott finden? Ist das nicht in erster Linie eine emotionale Erfahrung?

Liebe Grüße aus dem wieder sonnigen Elsass
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Re: Müssen kirchliche Familienfeiern sein?

Beitrag von pierre10 »

Ali hat geschrieben: Bei der dritte Gruppe kann man eigentlich von gläubigen reden. Da alles was sie tun, tun für die liebe zu Gott. Wenn sie etwas Gutes tun, tun sie das nicht um ins Paradies zu kommen, sondern sie tun Gutes, weil sie es für selbstverständlich halten und erwarten dafür keine Belohnung. Belohnung ist für solche die näher zu Gott. Für diese Gruppe ist diesseits und jenseits gleich, da das Paradies für solche nichts anderes ist als Gottes Gegenwart in ihr Herzen. Das Paradies ist für diese Gruppe geschaffen worden und es ist egal, ob sie sich Jude, Christ oder Muslim nennen!

Der Friede sei mit Euch!
Liebe, oder lieber Ali,

Vielen Dank für den letzten Satz:
Das Paradies ist für diese Gruppe geschaffen worden und es ist egal, ob sie sich Jude, Christ oder Muslim nennen!

So sehe ich das auch. Ob es nun einigen anderen gefällt oder nicht. :jump:

Liebe Grüße

Pierre
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Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:
ghiaccio hat geschrieben:Pierre,

diese Frage stellt sich dir und den Fernstehenden vielleicht (das sind nur keine 90%) und verlockend ist dann die Erfindung eines Herzchristentums, das du - ansonsten lies deinen Beitrag nochmals - selbstredend als das eigentliche und (heils-)entscheidende Christentum meinst.
Laut einer Umfrage aus 2004 (?) gaben 8% der getauften Katholiken an, praktizierend zu sein, gegen 3% der Protestanten.
Nun, "nicht praktizierend" muss ja nicht unbedingt "fernstehend" sein. Es gibt - leider - auch Leute, die die Kirche kennen, wissen, dass in ihr die Heilsfülle enthalten ist, sich aber keinen deut darum scheren.
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Re: Müssen kirchliche Familienfeiern sein?

Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:
Ali hat geschrieben:Das Paradies ist für diese Gruppe geschaffen worden und es ist egal, ob sie sich Jude, Christ oder Muslim nennen!
Vielen Dank für den letzten Satz
So sehe ich das auch. Ob es nun einigen anderen gefällt oder nicht. :jump:
Das Paradies ist tatsächlich für jeden da und potentiell offen. Das heißt aber dennoch nicht, dass das Faktum, das es genau einem Weg dorthin gibt- Jesus Christus (Joh 14,6) - nivelliert oder gar bestritten werden könnte.
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Beitrag von pierre10 »

Maria Magdalena hat geschrieben:Lieber Pierre,

Deine Frage "Müssen kirchliche Familienfeieren sein?"
Kann ich nur mit einem Ja beantworten. Denn durch den Glauben wird die Gemeinde selbst zu einer Art Familie, mit denen man auch Freude und Leid teilt. Oder würdest Du ein Teil Deiner Familie aussen vor lassen, wenn Du so die Möglichkeit hättest mit allen Deine Freude zuteilen? Oder sie Dir Stütze wären, wenn Du Leid tragen müßtest?

LG Maria Magdalena
Ja, zum Thema Familie wäre viel zu sagen.

einer meinte: Die Familie gehört in Öl gemalt an die Wand,

ein anderer sagte: Freunde kann man sich aussuchen, aber die Familie hat man.

Ohne Scherz, Du hast recht, für viele Menschen ist das Zusammengehörigkeitsgefühl, in einer Familie oder Gemeinschaft eine große Hilfe.

Andere dagegen leben ihr Leben mehr nach innen, auch sie haben das Recht sich mit Gott zu verbinden, ohne angefeindet zu werden.

Liebe Grüße

Pierre
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Re: Müssen kirchliche Familienfeiern sein?

Beitrag von pierre10 »

Linus hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:
Ali hat geschrieben:Das Paradies ist für diese Gruppe geschaffen worden und es ist egal, ob sie sich Jude, Christ oder Muslim nennen!
Vielen Dank für den letzten Satz
So sehe ich das auch. Ob es nun einigen anderen gefällt oder nicht. :jump:
Das Paradies ist tatsächlich für jeden da und potentiell offen. Das heißt aber dennoch nicht, dass das Faktum, das es genau einem Weg dorthin gibt- Jesus Christus (Joh 14,6) - nivelliert oder gar bestritten werden könnte.
Genau das ist die Frage, gibt es wirklich nur einen einzigen Weg?

Pierre
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Linus
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Beitrag von Linus »

Kennst du sonstwen, der gesagt hat: "Ich bin die Wahrheit, der Weg, das Leben?"
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sofaklecks
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Provokationen

Beitrag von sofaklecks »

@Pierre

Du liebst provokante Überschriften, nicht wahr?

Aber eine Aussage, die nur der Provokation halber gemacht wird, birgt die Gefahr, dass man auf den Inhalt nicht genügend achtet. Ich weiss, wovon ich rede.

Dass Familienfeiern religiösen Bezug haben, liegt daran, dass zentrale Ereignisse im Leben eines Menschen einen Bezug zu Gott haben, weil man sich da die Frage der eigenen Existenz stellt. Man heiratet und will, dass diese Entscheidung für einen anderen Menschen unter dem Schutz Gottes steht, man tauft ein Kind aus denselben Motiven und am Ende des Lebens trifft man sich wieder, weil man jemandem dem Schutz Gottes anvertraut. Dass sich dabei die treffen, die einem in diesem Leben mittragen, ist selbstverständlich.

Du meinst etwas anderes, denke ich: Was tun wir dagegen, dass kirchliche Feiern nicht zu blossen Ritualen verkommen, die nicht wegen des von allen geteilten Inhalts, sondern aus Gewohnheit praktiziert werden? Dann musst es aber auch so formulieren.

Es sei denn, du meinst das ernst mit dem Nutzen der Institution. Denke aber an das jüdische Schrichwort, dass jede Generation den Glauben neu lernen muss. Von wem denn? Von den Eltern? Böse Welt! Wenn überhaupt, würden die Kinder das so lernen wie beim Pfadfinderspiel, bei dem alle im Kreis sitzen und der erste dem zweiten einen ganz einfachen Satz ins Ohr sagt. Der Letzte hat dann immer etwas ganz anderes gehört.

Die Frage nach dem Nutzen der Institution Kirche ist, einmal abgesehen von der Frage, ob hier Nützlichkeitsgedanken überhaupt am Platze sind, pardon, ganz falsch. Denn ohne die Institution hätte niemand einen "gefestigten Glauben". Und wer ihn dann hat, sollte nicht Fragen nach der Nützlichkeit des Mohren stellen, der seine Schuldigkeit getan hat.

Ich hab Schwierigkeiten mit der Institution, ja. Mit meinen Eltern, Gott hab sie beide selig, war ich auch nicht immer einer Meinung. Aber die Frage nach ihrer Nützlichkeit, nachdem ich doch eine gute Erziehung gehabt habe, die ist mir wahrlich nicht gekommen.

sofaklecks

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pierre10
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Re: Provokationen

Beitrag von pierre10 »

sofaklecks hat geschrieben:
Du liebst provokante Überschriften, nicht wahr?

Aber eine Aussage, die nur der Provokation halber gemacht wird, birgt die Gefahr, dass man auf den Inhalt nicht genügend achtet. Ich weiss, wovon ich rede.


sofaklecks
Natürlich hast Du recht. Aber im Grunde geht es mir um die Frage, ob es rechtens sein kann, wenn eine kleine Minderheit praktizierender Katholiken die Aussage treffen können, alle anderen seien verdammt.

Selbst hier im kath. Frankreich kommen zu den Veranstaltungen der Kirche ausserhalb der großen Gottesdienste (Weihnachten usw.) nur ganz wenige Menschen.

Meine Fragen entstehen meist beim Schreiben, nicht immer ideal, gebe ich zu. :freude:

Pierre
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Linus hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:
ghiaccio hat geschrieben:Pierre,

diese Frage stellt sich dir und den Fernstehenden vielleicht (das sind nur keine 90%) und verlockend ist dann die Erfindung eines Herzchristentums, das du - ansonsten lies deinen Beitrag nochmals - selbstredend als das eigentliche und (heils-)entscheidende Christentum meinst.
Laut einer Umfrage aus 2004 (?) gaben 8% der getauften Katholiken an, praktizierend zu sein, gegen 3% der Protestanten.
Nun, "nicht praktizierend" muss ja nicht unbedingt "fernstehend" sein. Es gibt - leider - auch Leute, die die Kirche kennen, wissen, dass in ihr die Heilsfülle enthalten ist, sich aber keinen deut darum scheren.
Kann Mensch einer Religion verbunden sein, ohne sie zu praktizieren?

Pierre :nein:
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ghiaccio
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Beitrag von ghiaccio »

Pierre


Du reihst Unwahrheit an Unwahrhgeit, Ärgernis an [Punkt] :(

Der Herr sagt:

"Wer nicht glaubt ist schon verdammt",
wie er auch sagt:

"Nicht viele, aber heilig müsst ihr sein".


Soviel zu deinen .... *ich verkneife mir die nun folgenden Worte


Was kümmert es den Nichtchrist, wie du nun sagst zu sein, die Verdammnis?
Wer nicht glaubt, dem sollte das herzlich gleich sein müssen, da es eine Frage DES Glaubens ist.

Dein Beitrag erinnert an die "Causa Buttligione", der es wagte Sodomie Sünde zu nennen, und die versammelte, vom Toleranzgeschwafel besoffene Medien und Politikeröffentlichkeit schrie angestochen auf; Buttligione wurde nicht EU-Kommissar.

Aber, wer weiss, seiner Karriere tat das sonst keinen Abbruch, alsbald ließ er auch vernehmen, wie er wirklich zur Lehre DER Kirche steht - war gar selbst seine gescheiterte Kommissars-Kandidatur nur eine geschickte Inszenierung??, die zeigt, was man alsbald mit allen, die Christus und der Kirche mehr folgen, als dem widerchristlichen Zeitgeist, umgehen wird?

"Freut euch und frohlocket, wenn ihr um meinet Namen Willen auf alle Möglichen Arten verleumdet und verfolgt werdet" - kann man dann nur den Beitrag abschließen.
Fröhlich sein, gutes tun und die Spatzen pfeiffen lassen
Hl Don Giovanni Bosco

sofaklecks
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Rechtens?

Beitrag von sofaklecks »

@ Pierre

Ich weiss nicht, ob du gerade rechtens oder richtig meintest.

Aber bedenke eines: Wer diesen Glauben an den alleinigen Zugang zum Paradies über den katholischen Glauben hat, trägt eine sehr schwere Last.

Sieh dich um. Wie viele Menschen um dich herum gibt es, die du gern hast und die sich im Leben redlich mühen, die aber nicht katholisch sind. Wie dir geht es mit Sicherheit vielen Katholiken mit dem gerade referierten Glauben. Müssen sie nicht vor Sorge um die, die sie lieben, schlaflose Nächte haben?

Mein grosse Schwester und ihr Mann führen eine vorbildliche Ehe. Ihre dritte Tochter war eine Vier nach dem Enneagramm. Eine lupenreine. Sie wurde mit Geld für ein paar Schuhe fortgeschickt und kam mit Büchern, aber ohne Schuhe wieder. Sie machte in einer Schule, die von Ordensschwestern geleitet wurde, ein erstklassisches Abitur, begann ein katholisches Thologiestudium, brach es ab, trat aus der Kirche aus und arbeitete an der Psychiatrie in Basel. Aufopferungsvoll. Dann beging sie Selbstmord. Ihr Vater hat sie gefunden. Was denkst du, geht im Kopf einer Mutter vor, die eine solche Tochter begräbt, wenn sie in diesem Forum mitliest?

Ihre älteste Tochter hat zwei Söhne. Einer, der kluge und sensible, hochmusikalische, ist homosexuell. Sein Vater hat ihm das Haus verboten. Meine Schwester hält zu ihm, auch wenn sie sein Verhalten nicht versteht. Was glaubst du, geht in ihr vor, wenn sie in diesem Forum mitliest?

Was meinst du, wie oft ich mir im letzten halben Jahr ernsthaft überlegt habe, ob ich in dieser Kirche am richtigen Platz bin. Wo doch ernsthafte Zweifel an meiner Glaubenstiefe, ja Rechtgläubigkeit angebracht sind. Aber es sind nicht nur die, die mir das sagen, meine Kirche, sondern auch all die andern, die meine Auffassungen nicht alle teilen, bestimmt nicht, die für mch aber das hatten, was ein Mensch vom anderen auf dieser Welt erwartet, nämlich Segen und Trost.

Wie in einer Familie.

Und deshalb schreib ich immer noch. Und zwar gern. Und zwar hier.

sofaklecks

Natbar
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Wohnort: Unterfranken nähe Würzburg - die Einladung für den Kaffee steht :-)

Re auf Pierre

Beitrag von Natbar »

Du hast folgendes geschrieben:

Im Grunde geht meine Frage viel weiter. Viele Menschen suchen, nicht nur im Christentum, einen, ihren Weg zu Gott. Der fanatische Islam zeigt uns, wie dramatisch Menschen (ver)-führt werden können.

Ich denke nicht, daß Menschen die wahrhaftig zu Gott suchen, auch Gott finden werden - und nicht verführt werden - und durch Gottes Gnade auch die Wahrhaftig erkennen, und egal ob das jetzt der Islam ist oder sonstige fundamentale Organisationen - ich denke nicht das das ein wahrhaftiges Christ sein ist.

Zu Deiner nächsten Frage:

So ist die Frage eher: Kann Mensch gleich welcher Rasse, Farbe und Herkunft den Weg zu Gott auch ohne organisierten Glauben in Kirche oder Religionsgemeinschaften finden?

Ich dachte auf die bin ich genug in meinem letzten Beitrag eingegangen - was wäre nach Deiner Meinung dazu noch zu klären?

Zu Deinem nächsten Kommentar:
Gibt es da Abstufungen, denn Du sprichst von tiefer zu Gott finden? Ist das nicht in erster Linie eine emotionale Erfahrung?
(Zitatende von Pierre)

Ja, ich denke es gibt Abstufungen, ich mußte spontan daran denken wie Jesus zu einer Gemeinde in der Offenbarung sagt: ihr seit lau....
ich bin der festen Überzeugung auch lau kann man an Gott glauben, aber es ist doch etwas anders wie Feuer und Flamme für ihn zu sein. :-)
Natürlich ist es eine emontionale Erfahrung - denn Liebe ist nun mal nicht Gefühlskalt und schon die Bibel sagt selbst das Gott Liebe ist - und er wartet auf unsere Liebe.
Eine Beziehung sei es menschlich, sei es die göttliche ist immer auf zwei Seiten aus, und hat natürlich mit Gefühl zu tun.
Ich spreche nicht von einem Hochgefühl wie bei einem Popkonzert, stelle es Dir eher so vor wie Deine Beziehung, mit der Zeit kennt man seinen Gegenüber besser und man liebt immer tiefer, hingebungsvoller und ist begeistert.

Zu dem Thema das Du Freimaurer bist: irgendwo hast Du geschrieben, das Du bestimmte Gedanken hast, und es Dir darum geht Einstellungen zu erfahren - ich frage mich nur, ob Du nicht schon längst Deine Einstellungen zu eigen gemacht hast, somit ist jegliche Diskussion natürlich immer schwer - genauso wie von meiner Seite in bestimmten Angelegenheiten.

Danke für die netten Grüße und ein schönes WE Dir
Natbar
Fallen ist menschlich, liegen bleiben teuflisch, aufstehen göttlich.

Gottheit tief verborgen, betend nach ich Dir, weil unter diesem Zeichen bist Du wahrhaft hier.....

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ghiaccio
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Bin ich richtig in der Kirche?

Beitrag von ghiaccio »

sofafleck

Du bist richtig in DER Kirche!
Durch die Taufe gehörst du ihr an und sie will das, was Christus für dich will, das, warum er für dich, für Pierre, für mich, für jeden sich ans Kreuz schlagen ließ: DEIN HEIL!

Dieses Heil, das von Christus durch die Kirche kommt, will heil machen, was an jedem von uns zu heilen ist und wahrlich, es ist so sehr vieles zu heilen... Nur heil erreicht man das Heil.


"... wenn sie in diesem Forum mitliest? "
schreibst du, ja was wird sie denken? Bist du dessen ganz sicher?
Ich halte für möglich, dass sie deine Antwort "was ein Mensch vom anderen auf dieser Welt erwartet, nämlich Segen und Trost. " teilt, doch zugleich tiefer greift, indem sie nicht vergänglichen Trost dieser Welt hören mag, sondern Trost, der bleibt: zu hoffen und Ermutigung zu beten!

Wir dürfen auch bei menschlich gesehen aussichtslosen Fällen hoffen, nicht weil es den Hergott zum halben Preis geben könne, sondern weil der Herr den Jüngern auf ihre erschrockene Frage "Wer kann dann noch gerettet werden?" antwortet: "Für den Menschen ist das unmöglich, aber bei Gott ist kein Ding unmöglich"!

Gott weiß von Ewigkeit, was du, als Onkel und ihre Eltern für das arme Mädchen/Frau an Gebeten und Opfern Gott darbringen werdet und es ihr angerechnet haben. Es gibt also viele gute Gründe zu hoffen, zu beten und zu opfern!

Das, was für die Verstorbenen gilt, gilt auch für die Lebenden.


Doch noch ein kurzer geistiger Trost zum Suizidfall.
Eine Dame reiste zum Hl Pfarrer von Ars in einem wohlgehüteten Anliegen nach Ars. Dort angekommen geht, entgegen seiner Gewohnheit, der "Heilige" zu der Dame und flüstert ihr zu: "Er ist gerettet". Völlig iiritiert will sie widersprechen, doch nochmals erhält sie die Zusage: "Er ist gerettet".
Wie sie später selbst berichtet, sagte ihr der Heilige dann noch, damit die Dame sicher sein konnte, dass "ihr" Anliegen gemeint war: der Gemahl hatte beim Sprung in den Tod, noch bevor er Aufschlug, einen Akt der Reue erweckt.


Ja und die himmelschreieende Sünde der Sodomie, siehe Hl Schrift, soll man dort sagen "alles nicht so schlimm" ? Hier gilt nach einem klärenden Gespräch das selbe, wie für deine Nichte, und wenn man das treu tut ist gewiss, wird Gott es erhören, wenn es auch sehr lang gehen mag.
Zuletzt geändert von ghiaccio am Freitag 8. September 2006, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Hallo Natbar,

Vielleicht bin ich im falschen Forum. Oder aber der falsche Mensch in diesem Forum. Nur ist es für mich wichtig, mich auszutauschen, und zwar mit Menschen, die nicht nur meiner Meinung sind. Ich lerne immer dazu, von Dir, von anderen, nur bei einigen spüre ich, dass sie so festgefahren sind und nur eine einzige sogenannte Wahrheit gelten lassen, dann wird der Lernprozess für mich schwer. Beispiel Ghiaccio.

So kann ich bisher nicht verstehen, dass eine winzigkleine Minderheit glaubt, die alleinige Wahrheit zu kennen. Gott ist für mich holistisch, steht weit über dem Gezänk der Religionen........

Aber vielleicht ist ja mein Gott ein anderer..... was scherzhaft gemeint ist.

Gerade eben einen älteren franz Film gesehen Ein Leben auf dem Lande, sehr berührt sind wir beide.

Liebe Gedanken von Pierre
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