Neues vom Großen Bruder

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Tacitus
Tacitus hat geschrieben:BEATI PAUPERES SPIRITU
»Geistesarm« zu sein ist etwas anderes als »arm im Geiste« zu sein .... ;)

GsJC
Raphael

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Tacitus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:
Ein solch reines, fa jast kindlich-naives Unschuldsbewußtsein kann nur der Protestantismus calvinistischer Ausprägung hervorbringen.
Oder Geisteskranke, anscheinend gibts zwischen beiden eine Beziehung.
Das ist richtig.
BEATI PAUPERES SPIRITU
Wobei wir wieder einmal amüsiert feststellen können, daß die Psychiatrie ihrem Wesen nach eine normative Wissenschaft ist.

Doch das entzieht sich dem guten Tacitus. Dafür ist er zu sehr Protestant. Er ist zu beneiden.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, verschwinden die Mysterien und das Leben ist erklärt.
Mark Twain, Schriftsteller (1835 - 1910)

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Robert Ketelhohn
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Diesmal was Neues vom kleinen Bruder

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Junge Welt (27. September 2005) hat geschrieben:Terroristen Ihrer Majestät

Sprengstoff und Zünder im Auto: Waren zwei im südirakischen Basra verhaftete britische Soldaten als »agents provocateurs« unterwegs?


Von Rainer Rupp und Rüdiger Göbel

Für die brutalen Bombenanschläge im Irak sind hauptsächlich Ausländer verantwortlich, behaupten die US-geführten Besatzungstruppen immer wieder. Doch sind es in jedem Fall skrupellose Gegner der Okkupation, wie die Besatzer in ihren beinahe täglichen Pressemitteilungen ebenfalls erklären? Sind es wirklich islamische Terroristen und arabische Gotteskrieger vom Schlage des omnipräsenten Mussab Al Sarkawi? Nicht unbedingt. Im Zweistromland sind offensichtlich mehrere Sondereinheiten der Besatzungstruppen als »agents provocateurs« unterwegs. Zwei Bombenleger Ihrer Majestät waren in der vergangenen Woche aufgeflogen, als sie wegen Polizistenmords von den irakischen Behörden zunächst verhaftet und anschließend von britischen Truppen in Rambomanier aus dem Zentralgefängnis von Basra befreit worden waren (jW berichtete). Mittlerweile erließ ein Richter in der südirakischen Stadt Haftbefehl gegen die zwei flüchtigen »britischen Terroristen«.

Wie die Londoner Times am Sonntag meldete, führen Mitglieder der Spezialeinheit SAS (Special Air Service) in der Ölmetropole einen »geheimen Krieg« - angeblich gegen »iranische Agenten«. »Seit der Zunahme der Angriffe gegen britische Streitkräfte vor zwei Monaten arbeitet ein 24köpfiges Team der SAS aus Basra heraus, um die Bomber daran zu hindern, aus Iran in die Stadt zu kommen«, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle. Die zwei am 19. September befreiten Briten gehörten einem von insgesamt acht Teams an. Laut Times waren die beiden SAS-Soldaten auf einer Erkundungspatrouille, bei der sie außerdem eine zweite Gruppe mit »mehr Gerätschaften und mehr Feuerkraft« ausrüsten sollten.

Die – wohl vom britischen Verteidigungsministerium lancierte – Iran-Spur erklärt aber weder, warum die Soldaten das Feuer auf irakische Polizisten und Zivilisten eröffneten, noch, warum sie große Mengen Sprengstoff und Fernzünder bei sich hatten. Im Gegensatz zur britischen Presse berichtete die Washington Post, daß irakische Sicherheitsbeamte die beiden Briten, die sich mit Perücken, Turban und Umhang als Araber verkleidet hatten, beschuldigten, sie hätten vorgehabt, eine Bombe zu legen. Fattah Al Shaykh, Parlamentsabgeordneter aus Basra, beschuldigte in einem Interview mit dem TV-Sender Al Dschasira die beiden Briten, in einem »mit einem als Bombe präparierten Auto« unterwegs gewesen zu sein, das später »im Zentrum auf einem belebten Markt explodieren sollte«.

Im Gegensatz zur »Iran-Connection« würde das auch den bizarren Ablauf der Ereignisse plausibel machen, insbesondere, warum die beiden britischen Geheimagenten rücksichtslos um sich schießend zu entkommen suchten, obwohl sie [weiter]
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Knecht Ruprecht
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Re: Diesmal was Neues vom kleinen Bruder

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Junge Welt (27. September 2005)
Was ist das denn für eine extremistische Medienplattform?

Tacitus
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Re: Diesmal was Neues vom kleinen Bruder

Beitrag von Tacitus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die Junge Welt (27. September 2005) hat geschrieben:Terroristen Ihrer Majestät

Sprengstoff und Zünder im Auto: Waren zwei im südirakischen Basra verhaftete britische Soldaten als »agents provocateurs« unterwegs?
Neuester Klatsch aus der wunderbaren Welt der Konspirationsfreunde ...

Jeklatscht wird in jeder Stadt, aber nirjends wird so jeglaubt wie in Mitau.
Aus dem Baltikum

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »


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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Senator Frank R. Lautenberg (15. September 2005) hat geschrieben:Lautenberg: congratulations Halliburton and Vice President Cheney!

Cheney's Halliburton Stock Options Soar to $9.2 Million


WASHINGTON -- Senator Frank R. Lautenberg reiterated his call for Vice President Dick Cheney to forfeit his continuing financial interest in the Halliburton Co (HAL), in light of the surging value of Vice President Cheney's Halliburton holdings. Vice President Cheney continues to hold 433,333 Halliburton stock options, now worth $9,214,154.93 (at close yesterday.)

"As Halliburton's fortunes rise, so does the Vice President's, and that is wrong," said Senator Lautenberg. "Halliburton has already raked in more than $10 billion from the Bush-Cheney Administration for work in Iraq, and now they are being awarded some of the first Katrina contracts. It is unseemly for the Vice President to continue to benefit from this company at the same time his Administration funnels billions of dollars to it."

All of Vice President's Cheney's stock options are "in the money" for the first time in years. According to the Vice President's Federal Financial Disclosure forms, he holds the following Halliburton stock options:

100,000 shares at $54.5000 (vested), expire 12-03-07 33,333 shares at $28.1250 (vested), expire 12-02-08 300,000 shares at $39.5000 (vested), expire 12-02-09

The Vice President has attempted to fend off criticism by signing an agreement to donate the after-tax profits from these stock options to charities of his choice, and his lawyer has said he will not take any tax deduction for the donations. Valued at over $9 million, the Vice President could exercise his stock options for a substantial windfall, benefiting not only his designated charities, but also providing Halliburton with a tax deduction.

The Vice President also continues to receive "deferred salary" from Halliburton. While in office, he has received the following salary payments from Halliburton:

Deferred salary paid by Halliburton to Vice President Cheney in 2001: $205,298 Deferred salary paid by Halliburton to Vice President Cheney in 2002: $162,392 Deferred salary paid by Halliburton to Vice President Cheney in 2003: $178,437 Deferred salary paid by Halliburton to Vice President Cheney in 2004: $194,852

In September 2003, the Congressional Research Service (CRS) issued a memorandum to Senator Lautenberg concluding that holding stock options while in elective office does constitute a "financial interest" regardless of whether the holder of the options will donate proceeds to charities. CRS also found that receiving deferred compensation is a financial interest.

The CRS report can be downloaded at:

http://lautenberg.senate.gov/Report.pdf

The CRS findings contradict Vice President Cheney's puzzling view that he does not have a financial interest in Halliburton. On the September 14, 2003 edition of Meet the Press in response to questions regarding his relationship with Halliburton where he was employed as CEO for five years, from 1995 to 2000, Vice President Cheney said:

"And since I left Halliburton to become George Bush's vice president, I've severed all my ties with the company, gotten rid of all my financial interest. I have no financial interest [weiter]
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

:ikb_sleep1: :ikb_yawn: :ikb_sleep1:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Junge Welt hat geschrieben:[right]http://www.uzbekistan.de/de/2002/Images ... 510_01.jpg[/right]
Rumsfeld verliert seine »Seerosen«

US-Truppen mußten Militärbasis in Usbekistan räumen. Stützpunktpläne des Pentagon durchkreuzt

Von Rainer Rupp

23.11.2005 Am Montag fand in Usbekistan ein bemerkenswertes Ereignis statt. Mit dem Abflug der letzten 90 US-Soldaten in einer Militärmaschine von Karshi-Khanabad (K-2 im US-Jargon) hatte das Pentagon seine einzige Luftwaffenbasis in der ehemaligen Sowjetrepublik Usbekistan geräumt, ohne daß zuvor ein Schuß gefallen wäre. Das hat in der Tat Seltenheitswert, denn seit Beginn ihrer imperialen Eroberungszüge im Jahre 1892 haben die USA so gut wie keinen ihrer strategisch wichtigen Stützpunkte im Ausland friedlich aufgegeben.

Als sich die US-Streitkräfte nach dem 11. September 2001 angeblich zur Unterstützung ihrer Operationen in Afghanistan und zur Bekämpfung des globalen Terrorismus daran gemacht hatten, sich im an Öl und Gas reichen zentralasiatischen Hinterhof Rußlands und Chinas einzunisten, hatte ein russischer General öffentlich gewarnt, die Amerikaner könnten nur mit Waffengewalt wieder aus der Region vertrieben werden. Daß es in Usbekistan nun doch anders kam, hat mit einer neuen Allianz zu tun, die sich in Asien gegen die imperialen Ansprüche der USA formiert: die Shanghai Kooperationsorganisation (SCO), der bisher China, Rußland, Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan und Usbekistan angehören.

Anfang Juli hatte die SCO Washington aufgefordert, ein Datum für die Aufgabe seiner Militärbasen in den zentralasiatischen Mitgliedsländern der Organisation zu nennen. Nur zwei Tage später kündigte der usbekische Präsident Islam Karimow den USA mit einer Frist von sechs Monaten die Nutzung der K-2-Basis. Das geschah zu einem Zeitpunkt, zu dem die Bush-Administration Karimow trotz der blutigen Niederschlagung des Aufstandes in der Stadt Andidschan wenige Wochen zuvor noch tatkräftig unterstützte, während die EU und internationale Menschenrechtsorganisationen Usbekistan bereits heftig verurteilten. Da die Usbeken trotz aller Anstrengungen Washingtons die Kündigung nicht rückgängig gemacht haben, heißt es nun im offiziellen US-Sprachgebrauch, daß K-2 »wegen der Menschenrechtsdifferenzen« mit Usbekistan geräumt wurde.

Der US-Rausschmiß aus Usbekistan hat insbesondere die Seerosen-Strategie von Pentagon-Chef Donald Rumsfeld durchkreuzt, mit der er ganz Zentralasien mit Militärbasen überziehen [weiter]
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Welt (10. Dezember 2005) hat geschrieben:[right]http://www.welt.de/media/pic/000/301/30129v1.jpg[/right]
Deutsche Fragen von "Sam"

Als Khaled el-Masri verhört wurde, ging es kaum um al-Qaida - aber oft um Neu-Ulm. Welche Rolle spielen die deutschen Dienste?

Von Guido Heinen

Dieses Hotelzimmer wird Khaled el-Masri nie vergessen: das blaubezogene Bett, auf dem er immer liegen mußte, den kleinen Fernseher in der Schrankwand, den Beistelltisch am Fenster mit dem Computer, den kleinen Tisch, an dem rund um die Uhr drei Bewacher saßen, den Whirlpool im Bad. "Die Vorhänge waren immer vorgezogen, ich durfte das Zimmer nie verlassen", hat der 42jährige Deutsche libanesischer Abstammung einmal gesagt.

Sein Anwalt Manfred Gnjidic, gerade aus New York zurück, wo er zusammen mit einer Bürgerrechtsorganisation die CIA wegen Entführung verklagt hat, spricht gegenüber der WELT auch über weitere Details. So habe sein Mandant einmal versucht, das Zimmer zu verlassen. "Er schaute sofort in drei Waffenläufe", beginnt der Anwalt seine Schilderung.

23 Tage war el-Masri, nachdem er am 31. Dezember 2003 an der Grenze zu Mazedonien festgenommen worden war, in dem Hotelzimmer festgehalten worden. Seine Bewacher waren Mazedonier, ist er, der sich auf dem Balkan auskennt, sicher. Seine Befrager, die ihn täglich in die Mangel nahmen, waren auch Mazedonier. Glaubten sie wirklich über Wochen hinweg, jenen Khaled el-Masri gefaßt zu haben, der im Bericht der amerikanischen 9/11-Kommission einmal erwähnt wird, weil er 1999 auf einer Zugfahrt zufällig Mitglieder der Hamburger Zelle kennengelernt und zum Kampf in Tschetschenien angestiftet haben soll?

Aber warum wandten sich die mazedonischen Fahnder nicht an die deutsche Botschaft oder andere deutsche Stellen, um den Status el-Masris aufzuklären? Nach Informationen der WELT erfolgte eine solche Anfrage nie. Dabei wäre es so einfach gewesen: Auch an der deutschen Botschaft in Skopje, nur wenige hundert Meter vom Hotel "Skopski Merak" entfernt, in dem el-Masri 23 Tage gefangengehalten wurde, wären Paßexperten des Bundesgrenzschutzes greifbar gewesen.

Doch er durfte mit niemandem sprechen, keinen Anwalt kontaktieren, keinen Dolmetscher, nichts. Die vorbereiteten Geständnisse, die man ihm vorlegte - daß er mit al-Qaida zusammenarbeite - unterzeichnete er nicht. Am 13. Tag trat er in den Hungerstreik, gegen Ende wurden die Verhörer offenbar unsicher. War dieser Mann, ein deutscher arbeitsloser Autohändler, wirklich ein Topterrorist? Sie setzten ihn vor eine Videokamera. Er mußte sagen, daß es ihm gutginge und er gut behandelt worden sei. Danach, so sagte man ihm, solle es zurück nach Deutschland gehen.

Aber am 23. Januar 2003 schleifen ihn seine Bewacher zum Flughafen. Dort wird er das erste Mal zusammengeschlagen, von acht bis neun Männern in schwarzen Anzügen und mit Skimasken. Sie haben ihm eine Hülle über den Kopf gezogen, ziehen ihn nackt aus. Den Kopfsack nehmen sie ab, als sie ihn fotografieren. Sie zerren ihn ins Flugzeug, knapp 15 Stufen hoch soll es gewesen sein. Sie fesseln ihn, auf dem Bauch liegend, Augen und Ohren verbunden. Zwei Injektionen erhält er, so erinnert er sich. An jenem Tag wollen "plane-spotter", die weltweit Flugzeuge fotografieren, auf dem Flughafen von Skopje eine Boeing 737 mit der Kennung N313P gesehen haben. Es ist eines jener Flugzeuge, die seit langem mit Entführungsflügen der CIA in Verbindung gebracht werden und über deren Flugbewegungen die deutsche Bundesregierung keine öffentlichen Auskünfte geben will.

In Bagram in Afghanistan kommt el-Masri in einen Zellentrakt mit 17 Einzelzellen. Er wird erneut verprügelt, am Kopf geschlagen. Fast jede Nacht wird er verhört. Und wieder passiert etwas Seltsames: Ebenso wie die Mazedonier wollen auch die untereinander Amerikanisch sprechenden Verhörer im Irak alles über seine deutsche Heimat wissen. Sie konfrontieren ihn mit Details seines Lebens in Neu-Ulm: daß er Kontakte zu dem islamistischen "Multikulturhaus" habe, daß er mit dem Islamisten Reda Seyam gemeinsam eine Wohnung gesucht und ihm sein Auto geliehen habe. Sie wissen auch, daß dieses Auto auf el-Masris Frau zugelassen ist. Und sie wollen alles wissen über seine Moschee, seine Freunde, sein Umfeld - und nur ganz wenig über ihn selbst.

Seltsam ist auch, wonach sie, ebensowenig wie die Mazedonier, nicht fragen: Zwar wollen sie wissen, ob er in palästinensischen Trainingslagern war oder mit einem falschen Paß in Dschalalabad. Die gleiche Frage hatte man ihm schon in Skopje gestellt, ihm sogar einen Zeugen angekündigt, der aber nie vorgeführt wurde. In Bagram fragen sie el-Masri - den doch, wie derzeit kolportiert wird, angeblich Verwechselten -, aber nicht nach Fakten aus dem Leben des Mannes, mit dem er verwechselt worden sein soll. So wurde er, erinnert sich el-Masri, etwa nicht nach jener ominösen Zugfahrt befragt. "Davon wollten die nichts wissen", so sein Anwalt.

El-Masris Schilderungen sind in mehreren bisher nicht beachteten Punkten besonders brisant: So verfügten die Verhörer in Mazedonien und Afghanistan ganz offensichtlich über Detailwissen aus seinem deutschen Umfeld. Stammte es aus den monatelangen Observationen der bayerischen Polizei, die das "Multikulturhaus" und sein Spitzenpersonal seit langem im Visier hatte? Die Fahnder waren im "Multikulturhaus" gut aufgestellt: Sie konnten mehrfach innen filmen, und ein höchstrangiger Mitarbeiter stand dem baden-württembergischen Verfassungsschutz mehr als ein Jahrzehnt als Islam-Experte zur Seite. Mehrfach wurden 2003 Razzien durchgeführt - warum fiel den Fahndern nicht auf, wenn eine Person wie el-Masri plötzlich für Monate verschwand? Zwar stand dieser nie auf der Prioritätenliste ganz oben, verdächtig war er nie. Aber er bewegte sich im Umfeld Seyams - und dies war bekannt, bis in Verhörzellen im Irak hinein. Vermißte ihn zu Hause niemand?

"Rund 75 Prozent" ihrer Zeit jedoch hätten die Befrager, so el-Masris Anwalt, damit verbracht, seinen Mandanten "über Islamismus in Ulm und um Ulm herum" zu befragen. Warum nur - wenn man doch angeblich glaubte, einen international agierenden ägyptischen Terroristen gefaßt zu haben?

Irgendwann Ende April, Anfang Mai tritt ein neuer Vernehmer hinzu. Er ist groß, mit halblangen, blonden Haaren, stellt sich unter dem Namen "Sam" vor - und spricht fließend deutsch. Er redet mit el-Masri, beruhigt ihn, berichtet el-Masris Anwalt. Er stellt exakt die gleichen Fragen wie die Verhörteams zuvor - aber auch er weiß alle möglichen Details aus el-Masris Leben. Und noch mehr. Etwa daß el-Masri seinen Fisch bei der Metro kauft. "Meine Frau hat auch eine Metro-Karte", soll "Sam" gesagt haben. Einmal, so erinnert sich el-Masri, soll "Sam" ihm angeboten haben, ihm etwas "aus Deutschland mitzubringen". Er warnt el-Masri, nichts über seine Erlebnisse zu erzählen, da der Vorfall geheim bleiben solle. Ist es ein Deutscher, der ihn da verhört?

Wenn der Gefangene an "Sam" eine Frage richtet, wendet der sich immer zuerst an die amerikanischen Kräfte, die im Verhörraum in der Mitte des Zellentraktes immer dabei sind. Und er fragt sie, ob er die Frage el-Masris beantworten dürfe. Auch hier liegt wieder eine dicke Akte auf dem Tisch, auf den die Verhörer manchmal deuten. "Sam" tröstet ihn und begleitet ihn auch auf seinem Rückflug nach Europa, wo er am 28. Mai in Albanien ausgesetzt wird. Ein hochrangiger deutscher Geheimdienstler wundert sich denn auch: "Es sieht so aus, als hätten die Befrager in Skopje und Bagram einen Fragenkatalog abgearbeitet, der eigentlich deutschen Fahndern zur Ehre gereicht hätte." Stimmen el-Masris Angaben, dann wären deutsche Kräfte [weiter]
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »


Ich schlage vor, wir sollten Schily und Schäuble nach
Afghanistan schicken und Andreas von Bülow zum
Innenminister machen.
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Andreas von Bülow (via Roberts Link) hat geschrieben:Brzezinski ist wie besessen von der Frage nach der Beherrschung des eurasischen Raums zwischen Atlantik und Pazifik, für ihn der Schlüssel zur globalen Dominanz. Und da der Mensch, fehlbar wie er nun einmal ist, hassen will und muß, bietet der Harvard-Professor Huntington den Islam als neuen Gegner des Westens, dem er das orthodoxe Christentum Osteuropas gleich zuordnet.
Wer oder was ist wohl der katechon aus 2 Thess. 2:7? Diese Frage wurde von manchen lange vor Brzezinski mit "der orthodoxe Imperator" beantwortet; Sinn oder Unsinn, man hat die Sache schon immer auch politisch beantwortet.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Ich weigere mich, in einer ernsthaften Diskussion über Amerika dem Konspirationsheini A. v. Bülow nur einen Gedanken zu widmen. Dann schon lieber Vico von Bülow alias Loriot.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tacitus hat geschrieben:Ich weigere mich ...
»Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!« :joker:
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Lieber ein Suppenkasper als einer, der eine vergiftete Suppe isst.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Tacitus hat geschrieben:Lieber ein Suppenkasper als einer, der eine vergiftete Suppe isst.
Aber, lieber Tacitus, der Große Bruder hatte und hat viel Dreck am Stecken. Da ist nicht weiter verwunderlich oder schlimm.

Jede Macht, jedes Imperium hat seine Leichen im Keller, seine Schinderhütten und seine schmutzigen Geheimnisse.

Deutschland ist relativ sauber, weil es nicht souverän ist und denmächst ganz von der historischen Bühne verschwinden wird.

Ich gönne den USA und Israel deren Staatsverbrechen von Herzen; die können tüchtig hinlangen, weil sie Schneid, Gelegenheit und hinreichende Gründe dazu haben. Die können, ihre vitalen Interessen mit allen Mitteln durchsetzen. Wir nicht; es geht uns wie dem Fuchs und den Trauben. Fast könnte man neidisch werden. Seufz.

Man kann doch ganz locker dem weltweiten Machtpoker von USrael
zugucken, ohne sich dabei gleich zu echauffieren. Wer Macht hat, wird kritisiert, wer verliert, der wird in Nürnberg, Landsberg & Hameln und anderswo aufgehängt. C´est la vie.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich gönne den USA und Israel deren Staatsverbrechen von Herzen; ...
Welche meinst Du?
Ewald Mrnka hat geschrieben:Man kann doch ganz locker dem weltweiten Machtpoker von USrael zugucken, ohne sich dabei gleich zu echauffieren.
Klassisch: zum Antiamerikanismus tritt Antiisraelismus. Du hast Dir aus der Pulle der Vorurteile einen kräftigen Schluck gegönnt. Wohl bekomm's! :ikb_cheers:

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Tacitus hat geschrieben:...Konspirationsheini A. v. Bülow...
Als Quellenkritik ist dieses Dein Statement, wie auch das mit der Suppe, nichts wert, wie Du sicher selbst verstehst. In dem Interview gibt es nicht die Spur von Konspirationsverdacht, vielmehr Informationen über Tatsachen, die dem Mann aufgrund seiner Position zugänglich waren und sind. Ich empfehle allen nochmals ausdrücklich die Lektüre! Das Interview verschafft einem ähnliche Erkenntnisse und Begeisterung wie die Lektüre eines Textes oder eines Statements von Peter Scholl-Latour... des einstmals gefeierten Auslandsjournalisten und Kenners, welcher für seine vor Jahren getroffene Äußerung, die USA werde den Irak nicht befrieden können, sondern sich in einen undurchschaubaren Guerillakrieg verstricken, verlacht und getadelt wurde.

Ewalds Fatalismus teile ich (noch) nicht. Ich nehme aber an, man sieht irgendwann ein, daß das Gepolter sowieso nichts bringt. Mich ärgert eben nur die Dreistigkeit, mit der man solchen Polit-Schach spielen kann.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Tacitus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich gönne den USA und Israel deren Staatsverbrechen von Herzen; ...
Welche meinst Du?
Ewald Mrnka hat geschrieben:Man kann doch ganz locker dem weltweiten Machtpoker von USrael zugucken, ohne sich dabei gleich zu echauffieren.
Klassisch: zum Antiamerikanismus tritt Antiisraelismus. Du hast Dir aus der Pulle der Vorurteile einen kräftigen Schluck gegönnt. Wohl bekomm's! :ikb_cheers:
Von wegen Vorurteile, ich habe überhaupt nichts gegen USrael. Ich billige und rechtfertige alles, was diese unsere Oberherren tun und lassen.

Im Gegenteil; ich schlage mich als feiger Opportunist stets auf die Seiter der stärkeren, der siegreichen Bataillone.

Ich habe mich bekehrt, ab jetzt finde ich USrael unreflektiert gut.

Ich denke fürderhin dialektisch, wie der Hegelianer Benedikt XVI.

Reg Dich nicht auf, lieber Tacitus, es ist alles nur ein Spiel.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Robert,

ich hoffe, das mit von Bülow ist nicht Dein Ernst. Andreas von Bülow ist für mich als Quelle politischer Informationen genauso inakzeptabel wie Jo Conrad, Jan van Helsing, Johannes Rothkranz oder andere Zeitgenossen dieser politischen Coleur !!

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:

Ich schlage vor, wir sollten Schily und Schäuble nach
Afghanistan schicken und Andreas von Bülow zum
Innenminister machen.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sag mal, Pit, hast du gerade schlecht geträumt?
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sag mal, Pit, hast du gerade schlecht geträumt?


Ich habe den Eindruck, daß hier eine Art von Solipsismus vorliegt - man könnte aber auch das Arsenal der diversen psychischen Abwehrmechanismen bemühen.

Es ginge noch schlichter - aber das geht in die Richtung von Verbalinjurien und auf die wollen wir verzichten.

Es ist schon allerhand, wenn man offenkundige Tatsachen einfach nicht zur Kenntnis nehmen kann. Es ist aber auch zum Fürchten. Solchen Leuten möchte ich nicht in die Hände fallen & ausgeliefert sein.

O sancta simplicitas!

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Robert,

gut, was von Bülow betrifft, nehme ich zurück, was ich gesagt habe. (Es lag eine Verwechslung meinerseits vor.) Sorry [Punkt] Nichtsdestotrotz gibt es manche Ansichten des Herrn von Bülow, die ich definitiv nicht teilen kann.
Was hingegen meine Einschätzung der Herren Jan van Helsing, Jo Conrad und Johannes Rothkranz betrifft, bleibe ich dabei, daß diese Herren bzw. deren Publikationen für mich als Quellen für eine ernstzunehmende Argumentation nicht in Frage kommen.

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sag mal, Pit, hast du gerade schlecht geträumt?
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Über die reden wir hier ja gar nicht, Pit. ;)

(Bloß in Klammern sage ich – weil nicht hierher gehörig –, daß du
auch Johannes Rothkranz nicht mit den esoterischen und geistig
minderbemittelten Spinnern „Helsing“ oder Conrad in einen Topf
werfen solltest. Der Mann ist ein Sedisvakantist und schon darum
mit Vorsicht zu genießen. Er arbeitet aber wissenschaftlich formal
sauber, und die inhaltliche Seite ist dann Sache der eigenen geisti-
gen Auseinandersetzung mit ihm. Indem er klar nachvollziehbar
dokumentiert, was er weshalb meint und behauptet und folgert,
ermöglicht er eine solche Auseinandersetzung, ja er fordert dazu
heraus. Und auch wenn man ihm in manchem, vielem oder allem
gar nicht folgen will, kann man doch aus der Fülle des zusammen-
getragenen Materials selber erheblichen Nutzen ziehen.)
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Nietenolaf hat geschrieben:
Andreas von Bülow (via Roberts Link) hat geschrieben:Brzezinski ist wie besessen von der Frage nach der Beherrschung des eurasischen Raums zwischen Atlantik und Pazifik, für ihn der Schlüssel zur globalen Dominanz. Und da der Mensch, fehlbar wie er nun einmal ist, hassen will und muß, bietet der Harvard-Professor Huntington den Islam als neuen Gegner des Westens, dem er das orthodoxe Christentum Osteuropas gleich zuordnet.
Wer oder was ist wohl der katechon aus 2 Thess. 2:7? Diese Frage wurde von manchen lange vor Brzezinski mit "der orthodoxe Imperator" beantwortet; Sinn oder Unsinn, man hat die Sache schon immer auch politisch beantwortet.


Das ist alles die britische Schule von YANDELL ELLIOTT in Boston, aus der auch Kissinger hervorgegangen ist. Die Synarchisten haben mittlerweile dank der rockefeller-brzezinskischen Trilateralen nicht nur die USA, sondern auch Europa und Japan unter ihre Kontrolle gebracht. Jetzt fehlt halt nur noch Russland, und dann China und dann die ganze Welt.

Hälst du Putin für den Katéchôn???

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Hältst du Putin für den Katéchôn???
Nein. Er ist ein demokratisch gewählter Präsident, kein Gesalbter Gottes. Das spricht zwar nicht zwingend dagegen, aber ich würde den katechon auch nicht auf einer konkreten Person festnageln wollen. Darüberhinaus läuft seine Amtszeit ab, und er will sich nicht wiederwählen lassen (weil er dazu die Verfassung ändern müßte...).

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Uwe hat geschrieben:Hältst du Putin für den Katéchôn???
Wenn es noch einen gibt, dann Rußland.
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

> Holzauge, sei wachsam.

Frieden durch [Punkt] [Punkt] Wer meinte das doch neulich? Ich danke für einen solchen Frieden! Gesundheit!

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nietenolaf hat geschrieben:> Holzauge, sei wachsam.

Frieden durch [Punkt] [Punkt] Wer meinte das doch neulich? Ich danke für einen solchen Frieden! Gesundheit!
Na ja, Roman, es gibt größere Dinge unter Gottes Him-
meln, als wir kleinen …löcher uns träumen lassen.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Neues vom Londoner Reichstagsbrand:
[url=http://www.effedieffe.com/interventizeta.php?id=842&parametro=esteri]Maurizio Blondet[/url] ([i]Effidieffe, 16.12.2005, Übersetzung in Anlehnung an [url=http://www.kreuz.net/article.2402.html]kreuz.net[/url], 20.12.2005[/i]) hat geschrieben:
Nessuna inchiesta sulle bombe di Londra – Keine Untersuchung der Londoner Bombenanschläge

Von Maurizio Blondet

LONDRA - Il 7 luglio, quattro bombe (apparentemente portate sul posto da quattro «suicidi islamici») esplosero nella metropolitana di Londra, uccidendo 52 persone e ferendone centinaia.

Am 7. Juli explodierten in der Untergrundbahn von London vier Bomben (dem Anschein nach von „islamischen Selbstmördern“ placiert). Sie töteten 52 Personen und verletzten Hunderte. Sechs Monate später – am 14. Dezember – erklärte der britische Innenminister Charles Clarke, daß keinerlei öffentliche und offene Untersuchung des tatsächlichen Hergangs durchgeführt wird. Keine gerichtliche Beurteilung der Beweise und Indizien.

Anstelle eines wirklichen Prozesses oder wenigstens einer parlamentarischen Untersuchungskommission wird der Minister selber „eine Erzählung der Ereignisse“ publizieren.

Eine Erzählung nach seiner eigenen Vorstellung. Bekanntlich umfaßt das narrative Genre ausschließlich Romane, Erzählungen und Fiktion.

Die Entschuldigung ist die selbe, die das Weiße Haus herangezogen hatte, um jede ernsthafte gerichtliche oder parlamentarische Untersuchung des 11. Septembers zu blockieren. Eine echte Untersuchung „würde dem Kampf gegen den Terrorismus“ und den „dringenden Sicherheitserfordernissen“ „Mittel und Aufmerksamkeit entziehen“, gar nicht davon zu reden, daß sie „zuviel Zeit beanspruchen würde“.

Man hat keine Zeit für die Wahrheit.

Deshalb werden wir nie wissen, warum die vier jungen „Selbstmord“-Terroristen Rückfahrkarten für den Zug kauften, als sie von Leeds nach London fuhren, um dort zu sterben.

Oder warum sie ihr Mietauto auf dem Parkplatz des Bahnhofs von Leeds abstellten, den Preis für eine Tagesparkzeit bezahlten und den Zahlschein gut sichtbar anbrachten.

Nie werden wir wissen, warum sie sich in Aldgate und Edgware – Gegenden, die von Muslimen bewohnt sind – in die Luft sprengten und dabei die Gewißheit hatten, die sich später bestätigte, beinahe mehr Muslime als verhaßte Christen zu töten.

Wir werden nie wissen, warum keiner von ihnen, dem Selbstmord für Allah nahe, ein Manifest oder ein Video hinterließ.

Warum hat der Jüngste, ein Achtzehnjähriger, der mit seinen Eltern lebte, seiner Mutter keinen Abschiedsbrief hinterlassen. Und warum nahm er noch am Abend zuvor an einem Cricket-Match teil, als ob nichts wäre.

Warum hat der, welcher sich im zweistöckigen Autobus in Tavistock in die Luft sprengte, noch kurz zuvor seelenruhig ein McDonald’s Restaurant betreten, um sich einen Hamburger zu genehmigen?

Doch im Autobus war er nach Angaben von Augenzeugen sehr aufgeregt, schweißgebadet. Er wühlte wild in seinem Rucksack, erhob sich, setzte sich wieder, wühlte erneut.

Warum?

Wir wissen es nicht.

Wir werden nicht erfahren, ob die vier jugendlichen Muslime – die von Geburt und Kultur Briten waren – wußten, daß sie sterben mußten, oder ob sie als ahnungslose Boten benützt wurden.

Endgültiges Stillschweigen herrscht über ihre Beziehungen zu ausländischen Zentralen – zu welchen Zentralen und in welchem „Ausland“?

Wir wissen nichts über den verwendeten Sprengstoff: War es, wie man uns gesagt hat, die hausgemachte und instabile Mischung von Acetonperoxid oder ein militärischer Plastiksprengstoff von hoher Sprengkraft?

Wir werden es nie wissen.

Nie werden wir technische Expertisen oder Autopsieberichte sehen.

Nie werden wir erfahren, ob die vier „Selbstmörder“ die Sprengkörper selber von Hand gezündet haben oder ob die Ladungen ferngezündet wurden.

Nichts werden wir über die merkwürdige „Übung“ erfahren, die am gleichen Morgen in London ablief: Ein Sicherheitsunternehmen – die Visor Consultants – war dabei, in genau jenen U-Bahnstationen, wo tatsächlich das Blutbad stattfand, im Auftrag „eines Kunden“, dessen Identität nicht bekannt ist, einen Bombenanschlag zu simulieren.

Das erklärte, aufgeregt und bestürzt, der Chef von Visor selbst, ein gewisser Peter Power, dem Radio der BBC. Dann schwieg er und antwortete den Journalisten nicht mehr. Kein Richter wird ihn je verpflichten auszusagen.

Es wird auch nicht möglich sein, einen Zusammenhang zwischen den mindestens fünf Übungen, die am Morgen des 11. Septembers in den USA und in Neu York im Gange waren, und dieser geheimnisvollen Übung in London herzustellen.

Keiner wird verpflichtet werden, den Namen des „Kunden“ von Visor bekanntzugeben, von dem aus es nicht schwierig sein sollte, den „Auftraggeber“ ausfindig zu machen. Man wird auch nicht mehr von der Vorwarnung sprechen, die den sich an diesem Morgen in London aufhaltenden israelischen Minister Benjamin Netanjahu erreichte und die ihn aufforderte, sein Hotel nicht zu verlassen.

Der israelische Geheimdienst Mossad gab zu, den Minister gewarnt zu haben, nachdem die Agenten vom bevorstehenden Anschlag erfahren hätten: aber nur „zwei Minuten vorher“.

Über diese schmutzige Angelegenheit wird der Schleier der definitiven staatlichen Verschwiegenheit gelegt.

Man wird auch nicht wissen, warum der Ex-Außenminister Robin Cook nach dem Anschlag unaufgefordert davon sprach, daß „el-Qaida, soweit ich mich erinnere, der Name der amerikanischen Datenbank mit den Namen der Mudschaheddin ist, welche die CIA nach Afghanistan schickte, um dort zu kämpfen“.

Welche geheimnisvolle Krankheit tötete den 59jährigen Robin Cook zwei Tage später, während er bei bester Gesundheit wanderte?

Vielleicht war Robin Cook kein Herzpatient, sondern ein Held, der etwas wußte und damit drohte, die Drahtzieher des Blutbades anzuklagen. Wir werden es nie wissen.

Auf alle diese Fragen wird eine „Erzählung“ des Innenministers antworten.

Wir widmen diese kleine Nachricht denjenigen Lesern (solche haben wir), die fortfahren zu glauben, der „islamische Terrorismus“ sei wahr, unzweifelhaft, faßbar. Daß die Verantwortlichkeiten ziemlich evident seien: „el-Qaida“, „el-Sarkawi“ und ähnliche Figuren.

Daß die Innenminister nichts zu verbergen hätten und daß es keine Komplizenschaften mit Geheimdiensten gebe, die auf ein nahes und in Operationen unter falscher Flagge sehr erfahrenes „Ausland“ rückführbar sind.

Man beachte die Strategie der Erzeugung von Spannung: Unser institutioneller Verteidiger kann unser Feind sein, unsere Verbündeten die schlimmsten Terroristen.

Vorsicht, ihr allzu Vertrauensseligen.

Auch weil in diesen Tagen von mehreren Seiten ein Gerücht gestreut wird, das für den 23. oder 24. Dezember ein Attentat auf die Mailänder U-Bahn ankündigt. Personen mit „maghrebinischem“ Aussehen seien unterwegs, um diskret zu empfehlen, sich an jenen Tagen von der U-Bahn fernzuhalten.

Vielleicht ist das nur eine Großstadt-Legende [unübersetzbares Wortspiel; der gängige englische Begriff urban legend ist hier italienisch durch voce metropolitana wiedergegeben; metropolitana ist aber zugleich auch die U-Bahn].

Wir verbreiten es in der vagen Hoffnung, daß der bloße Fakt seiner Veröffentlichung die Architekten des möglichen Anschlages davon abhalten könnte.

Aber wir sind in großer Furcht.

Denn seit geraumer Zeit schon gibt der „islamische Terrorismus“ keine Lebenszeichen mehr von sich. Auf höchster Ebene mag man zu dem Urteil gekommen sein, daß die öffentliche Meinung einer Gedächtnisauffrischung bedarf, es nötig hat, sich daran zu erinnern, daß sie noch und immer bedroht ist vom „großen Feind“ ohne Gesicht.

Und die Daten, sie würden wunderschöne Titel erlauben: „Blutweihnacht in Mailand“, „El-Qaida schlägt in Italien zu“.

El-Qaida oder jemand anderer? – Eine Untersuchung wird es nicht geben. Auch wir werden uns mit Erzählungen begnügen müssen.
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Sehr verdächtig...erst wird dieser Kelly oder wie der hieß ermordet und jetzt darf noch nicht einmal nach dem Tathergang bei diesem Massaker geforscht werden...diese Briten scheinen ja wirklich in einer Bananenrepublik zu leben!

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