Trauer um den Papst

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »



Karol Wojtyla
Knecht der Knechte Gottes
Bischof von Rom
Papst Johannes Paul II.
ist tot.

Requiem æternam dona ei Domine
et lux perpetua luceat ei.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

Zum Paradies mögen dich Engel geleiten,
die heiligen Märtyrer dich begrüßen
und dich führen in die heilige Stadt Jerusalem.
Die Chöre der Engel mögen dich empfangen,
und mit Lazarus, dem einst so armen,
soll ewige Ruhe dich erfreuen.
Amen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

"Die Kirche verliert einen einzigartigen Menschen"
Stellungnahme von Erzbischof Hans-Josef Becker zum Tod von Papst Johannes Paul II.


Paderborn: „Mit dem Tod unseres Heiligen Vaters Papst Johannes Paul II. am heutigen Samstag scheint das geschäftige Treiben der Zeit für einen Moment jäh unterbrochen zu sein. Zahllose Menschen haben bewegt inne gehalten, als sie die Nachricht von der Verschlechterung des Gesundheitszustandes in den vergangenen Tagen und schließlich vom Tod des Papstes erreichte. Viele Menschen in der weiten Welt, jung und alt, Katholiken und Andersgläubige, haben sich in den Stunden des Sterbens des Heiligen Vaters zum Gebet und zum stillen Gedenken versammelt. Eine lange Gebetskette zog sich um die ganze Welt!
Obwohl Papst Johannes Paul II. seit langem von seiner schweren Krankheit gezeichnet war, hat uns sein Tod bestürzt. Er reißt schmerzvoll eine große Lücke in Kirche und Welt, hat er doch durch sein jahrzehntelanges Wirken das Gesicht der katholischen Kirche geprägt wie kein zweiter. Fast alle Menschen der jungen Generation haben keinen anderen Papst kennen gelernt als Johannes Paul II. und verbinden das Profil unserer Kirche mit seiner beeindruckenden Persönlichkeit. Für viele Menschen war und bleibt er „der Papst“ schlechthin. Eines steht fest: Papst Johannes Paul II. wird uns in vielerlei Hinsicht fehlen!

Gott, der Herr über Leben und Tod, hat einen Menschen zu sich gerufen, dessen schier unerschöpfliche Lebensenergie, Glaubenskraft und Glaubensfreude vielen Gläubigen in der Weltkirche Stütze, Hilfe und Trost waren. Wie intensiv die persönliche Begegnung mit Menschen sein konnte, durften die Gläubigen der Erzdiözese Paderborn im Juni 1996 erleben, als Papst Johannes Paul II. für drei Tage unser Erzbistum besuchte. Für viele Gläubige waren diese Tage in Paderborn bewegende Tage der Glaubensfreude und der Hoffnung. An seinem unvergesslichen Besuch in Paderborn lässt sich auch zeigen, was diesen Papst kennzeichnete. Am Übergang zum neuen Jahrtausend rief er der großen Gottesdienstgemeinde in der Senne bei Bad Lippspringe mit fester Stimme zu: „Auch am Ende des zweiten Jahrtausends ruft uns Christus in das Schiff seiner Kirche. Er lädt uns ein, mit ihm durch das Meer der Zeit zu fahren, ihm zu glauben und zu vertrauen, eins zu sein in der Hoffnung in der Liebe“. Mitten im Auf und Ab der Fahrt auf dem Meer des Lebens und des Glaubens hat Papst Johannes Paul II. dem Schiff der Kirche Sicherheit und Orientierung gegeben. Dabei hat er in Anknüpfung an das weltoffene Pontifikat Papst Pauls VI. immer wieder die Nähe zu den Menschen, den Dialog mit ihnen, gesucht. Bereits in seiner ersten Enzyklika „Redemptor hominis“ drückte er 1979 aus, was für ihn zum Programm werden sollte: „Der Weg der Kirche ist der Mensch“. Wohl kaum ein Papst zuvor hat die Würde und die Rechte des Menschen so ausdrücklich in den Mittelpunkt seines theologischen und pastoralen Wirkens gestellt, wie es Papst Johannes Paul II. getan hat. Mit seinen zahlreichen Pastoralreisen, darunter allein über einhundert Auslandsreisen und viele Reisen innerhalb Italiens, hat er sein unmittelbares Interesse an den Freuden und Hoffnungen, aber auch an den Sorgen und Nöten der Menschen unterstrichen. Mehr noch: Diese Pastoralreisen in nahezu alle Regionen der Welt haben immer wieder auf schwierige Lebensumstände der Menschen aufmerksam gemacht, wenn man nur an die Begegnung mit den Menschen in Polen, aber auch in den Ländern Lateinamerikas und Afrikas denkt. Gewiss haben diese Reisen auch zu Bewusstseinsveränderungen und nicht selten ebenso zur konkreten Verbesserung der Lebenssituation armer und unterdrückter Menschen geführt.

Für den Erzbischof von Paderborn als dem Bischof einer ehemals geteilten Diözese im Herzen unseres Landes ist nicht zu übersehen, welche Rolle dieser Papst im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands 1989/90 gespielt hat. Die Besuche und Ansprachen des Papstes in Polen, angefangen mit dem historischen Besuch in seiner Heimat zu Pfingsten 1979, haben in den Ländern des Ostens eine Atmosphäre geschaffen, in der der Widerstand gegen das kommunistische Regime möglich wurde. Sie haben in Folge der Entwicklungen in Polen und in der ehemaligen Sowjetunion auch den Boden für die friedliche Revolution in der damaligen DDR bereitet. Die Menschen in Deutschland haben Papst Johannes Paul II. in Verbindung mit dem in Erfüllung gegangenen Traum der deutschen Einheit viel zu verdanken. Zu Recht haben viele Zeitgenossen aufgrund seines unermüdlichen Engagements für die Menschenrechte und den Schutz menschlichen Lebens in allen Phasen seiner Existenz auf ihn als den Anwalt des Menschen gesetzt.

Bei allem „politischen“ Engagement Papst Johannes Pauls II. für die Würde des Menschen sollte man nicht aus dem Blick verlieren, dass er vor allem ein Mann des Gebetes und damit ein im Tiefsten geistlicher Mensch war. In den persönlichen Begegnungen mit ihm – auch in Paderborn - wurde dies immer wieder deutlich. Ich denke etwa an die bewegenden Worte vor den Theologiestudenten des Leokonviktes, aber auch an die Möglichkeit der Teilnahme an den morgendlichen Messfeiern in seiner Privatkapelle im Vatikan für Menschen aus aller Welt. Mit der geistlichen Ausrichtung seines Dienstes hat der Papst der Kirche immer wieder deutlich vor Augen geführt, dass allein Jesus Christus der Herr und das Haupt der Kirche ist. In seinem Pontifikat hat Papst Johannes Paul II. - wie ich meine - eindrucksvoll unterstrichen, wo Leitung in der Kirche ihren bleibenden Bezugspunkt hat: im intensiven Hören auf Sein Wort. Die durch ihn angeregten und von seinem Charisma geprägten Weltjungendtreffen zeigen eindrucksvoll, wie intensiv er darum bemüht war, jungen Menschen einen geistlichen Zugang zu Jesus Christus zu erleichtern und sie für ihre persönliche Berufung in der Welt von heute zu sensibilisieren. Immer wieder haben mir Jugendliche, die an diesen Treffen und anderen Begegnungen teilnahmen, versichert, dass dieser Papst für sie ein wichtiger Glaubenszeuge und Wegweiser war. Beim kommenden Weltjugendtag in Köln werden wir uns an das Vermächtnis dieses Papstes erinnern und das Licht des Evangeliums, das er in unserer Zeit so eindrucksvoll verbreitet hat, aufleuchten lassen und weitergeben.

Papst Johannes Paul II. war darüber hinaus ein Mann, der sich in besonderer Weise für die ökumenische Bewegung und den Dialog mit den Weltreligionen eingesetzt hat. Symbolisch für diese Grundeinstellung des Papstes waren der ökumenische Gottesdienst im Hohen Dom zu Paderborn und die Begegnung mit den Vertretern christlicher Kirchen am 22. Juni 1996. Bei seiner Ansprache mit den Vertretern der Ökumene betonte er: „Weil mir das Anliegen der Neu-Evangelisierung ein Herzensanliegen ist, sehe ich als Bischof von Rom in der Überwindung der Spaltung der Christenheit eine der pastoralen Prioritäten. Wie kann man denn das Evangelium von der Versöhnung verkünden, ohne sich gleichzeitig tätig für die Versöhnung der Christen einzusetzen“ (vgl. UUS 98)?
Die zahlreichen ökumenischen Treffen, die Begegnungen mit den Weltreligionen, auch und vor allem mit dem Anliegen der Förderung des Friedens und der Versöhnung in der Welt angesichts von Kriegen und Gewaltakten, wie etwa dem 11. September 2001, sind als bedeutsame Signale von zahllosen Menschen auch außerhalb der Kirchen und christlichen Gemeinschaften wahrgenommen worden. Die Christen in der Welt hat der Papst immer wieder aufgerufen, alles daran zu setzen, um der äußeren Glaubwürdigkeit willen die inneren Spaltungen zu überwinden. Dabei scheute er auch nicht davor zurück, sein Petrusamt in seiner konkreten Ausprägung und Ausübung zu hinterfragen. Die Diskussionen, die er in Gang setzte, haben jedoch gezeigt, dass das Amt des Nachfolgers des Apostels Petrus einen wichtigen Dienst nicht nur für die katholische Kirche, sondern für die Christenheit insgesamt darstellen kann. Das spüren wir in besonderer Weise in diesen Tagen des Abschieds vom Papst Johannes Paul II.. Sogar über die Grenzen der christlichen Glaubensgemeinschaften hinaus genoss der Heilige Vater die Anerkennung und den Respekt einer großen geistlichen und moralischen Persönlichkeit unserer Zeit, die nicht ohne Einfluss auf die anderen Weltreligionen und auf alle Menschen guten Willens blieb.

Die Kirche verliert mit Papst Johannes Paul II. einen einzigartigen Menschen, dessen Vielfalt an Begabungen und Interessen unsere Kirche und weit darüber hinaus die Weltgemeinschaft über mehr als ein Vierteljahrhundert bereichert hat. Die Botschaft seines Lebens und seines Petrusdienstes wird noch lange nachklingen und das Gesicht der Kirche auch in einem neuen Pontifikat prägen.

In Dankbarkeit und mit Schmerz nehmen wir Abschied von einem außerordentlich glaubwürdigen und profilierten Zeugen der frohen Botschaft Jesu Christi. Wir werden des verstorbenen Papstes in diesen österlichen Tagen gern im Gebet und bei der Feier der Eucharistie gedenken. Möge Jesus Christus, der Gute Hirt, ihm reichlich vergelten, was er der Kirche und der Menschheit in den langen Jahren seines Einsatzes geschenkt hat!

Im Lichte der Osterbotschaft, die uns in diesen Tagen verkündet wird, dürfen wir als glaubende Menschen hoffen und vertrauen, dass Papst Johannes Paul II. nun in der Begegnung mit dem Herrn selbst die Früchte seiner unermüdlichen Arbeit im Weinberg Jesu ernten darf und der Herr selbst seine Verheißungen an ihm erfüllen wird: „Du bist ein tüchtiger und treuer Diener…Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn“ (Lk 25, 21)!

+ Hans-Josef Becker

Erzbischof von Paderborn
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Effata
Beiträge: 133
Registriert: Sonntag 6. März 2005, 14:00

Beitrag von Effata »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:


Karol Wojtyla
der Bischof von Rom
Papst Johannes Paul II.
ist tot.

Requiem æternam dona ei Domine
et lux perpetua luceat ei.
ES IST VOLLBRACHT. GOTT HAT IHN VON SEINEN LEIDEN ERLÖST.
IN UNSEREN HERZEN WIRD ER IMMER LEBEN, DENN SO EINEN GROSSEN PAPST HAT ES IN DER GANZEN GESCHICHTE DER RKK NICHT OFT GEGEBEN.,
DER HERR HAT GEGEBEN, DER HERR HAT GENOMMEN, GEPRIESEN SEI DER HERR.
WIR SOLLEN JETZT NICHT TRAURIG SEIN, DENN SEINE SEELE IST BEIM HERRN. ER WIRD IHM SEINE TRÄNEN ABWISCHEN UND IHM SEINE HERRLICHKEIT ZEIGEN. ER WIRD IHM DEN PLATZ ZUWEISEN, DEN ER FÜR IHN SCHON VON ANFANG AN BESTIMMT HAT.
JESUS LIEBT KAROL WOJTYLA, DEN BARMHERZIGEN PAPST.

EFFATA

Benutzeravatar
Norbert
Beiträge: 109
Registriert: Dienstag 20. Juli 2004, 22:31
Wohnort: Ludwigsburg

Beitrag von Norbert »

Gott,
du allein bist gut und allezeit barmherzig.
Wir bitten Dich für unseren Bruder Karol,unseren
Papst Johannes Paul II
den du heute zu dir gerufen hast.
An dich hat er geglaubt
und auf dich gehofft;
führe ihn zur wahren Heimat,
laß ihn die ewige Freude genießen
und in deinem Frieden geborgen sein.
darum bitten wir durch Jesus Christus
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich
meiner.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

DBK hat geschrieben:Erste Reaktion auf den Tod von Papst Johannes Paul II.

Der Papst ist von uns gegangen. Johannes Paul II. ist so gestorben, wie er gelebt und gewirkt hat; geistig wach fast bis zuletzt, voller Hingabe an seinen Dienst und ergeben in den Willen Gottes. Er hat weltweit die frohe Botschaft verkündet: "Öffnet, reißt die Tore weit auf für Christus", zu allen Christen und Religionen, zu allen Menschen, besonders zu den Armen. Seine Entschiedenheit hat viele Mauern zum Einsturz gebracht, unter anderen gewiss auch den Eisernen Vorhang. Seine Unbeirrbarkeit im Glauben hat auch in die schwierigsten Situationen viel Hoffnung gebracht. Ein mutiger Zeuge des Evangeliums, ein Großer der Weltgeschichte und ein bleibendes Vorbild nicht nur für die katholischen Christen, ist von uns gegangen. Die Welt ist ärmer geworden. Es bleiben Trauer, Dankbarkeit und Treue zu seinem Vermächtnis.

Mainz, 02. April 2005

Karl Kardinal Lehmann
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Erzbischof Joachim von Köln hat geschrieben:Hirtenwort des Erzbischofs von Köln zum Heimgang von Papst Johannes Paul II.

Liebe Brüder, liebe Schwestern!

Mit dem Heimgang unseres Heiligen Vaters Johannes Paul II. ist in der Kirche, aber auch in der Welt, ein großes Vakuum entstanden. Die Gestalt Papst Johannes Paul II. war so etwas wie das moralische und ethische Rückgrat der Menschheit. Sein Pontifikat war so lang, daß ein beträchtlicher Teil der Menschheit nur ihn als Papst erlebt hat.

Das gilt in besonderer Weise für alle jungen Menschen, die sich auf den Weltjugendtag im August vorbereiten. Unser verstorbener Heiliger Vater hatte die Jugend der Welt zum XX. Weltjugendtag zu uns in das Erzbistum Köln eingeladen. Ebenso wie er selbst hatten wir uns schon auf seinen dritten Besuch hier gefreut. Für den Papst stand es nie in Frage, daß er trotz seiner Krankheit nach Köln kommen würde. In einer Audienz hatten wir sogar schon einmal über die Themen seiner Predigten gesprochen. Im Januar dieses Jahres hatte ich eine Audienz bei ihm, um ihn persönlich über den Stand der Vorbereitungen zu informieren. Der Heilige Vater hatte für das Kölner Weltjugendtreffen eine großartige Vision: Nach den Katastrophen der beiden Weltkriege sollte im neuen Jahrtausend eine Neuevangelisierung von deutschem Boden ausgehen. Selbst in die Gemelli-Klinik ließ er mich noch vor gut einem Monat kommen, um mir nochmals zu versichern, wie sehr ihm der Weltjugendtag in Köln am Herzen liegt.

Durch seine ganze Lebensgeschichte war diese Vision prägend für das gesamte Wirken dieses Papstes.

Die göttliche Vorsehung hat - davon bin ich zutiefst überzeugt - am Format dieses Papstes von Kindheit an geformt, so daß er als Papst der Jahrtausendwende der Menschheit Orientierung und Befreiung bringen konnte. Aus unmittelbarer Nähe erlebte er zwei menschenverachtende und menschenverderbende atheistische Systeme, den Nationalsozialismus und den Kommunismus. Auschwitz, das zu seiner früheren Erzdiözese Krakau gehörte, steht als Symbol für diesen Lebens- und Glaubensweg bis zum Stuhle Petri in Rom. Der Papst erkannte als Priester und als akademischer Lehrer mit hoher Sensibilität, daß der Mensch dort seiner Würde und seiner Rechte verlustig geht, wo Gott in seiner Wirklichkeit nicht mehr akzeptiert und respektiert wird. Darum sagt der Papst in seiner ersten, programmatischen Enzyklika Redemptor hominis: »Der Mensch ist der Weg Gottes durch die Geschichte.«

Und wir können hinzufügen: Das Ziel dieses Weges des Menschen ist Gott. Der Papst wußte aus eigenem, bitterem Erleben, daß der Mensch als Ebenbild Gottes dort seine Rechte verliert, wo Gott im menschlichen Horizont untergeht. Dort ist der Mensch nur noch Mensch, und der Mensch ist als Maß für den Menschen zu klein. Das war die leidenschaftliche Botschaft dieses Papstes. Menschenrechte sind immer Gottesrechte. Wo vom Menschen die Rede ist, dort kommt Gott ins Spiel. Das ist das große Vermächtnis, das uns Papst Johannes Paul II. hinterlassen hat. Und wenn die Menschheit eine Chance für ihr Überleben haben will, dann tut sie gut, die Botschaft dieses Papstes und sein Lebenswerk in den allgemeinen Menschenrechten neu zu verankern und in die Verfassungen der einzelnen Kontinente und Staaten zu übernehmen.

Papst Johannes Paul II. war ein Mystiker auf dem Stuhle Petri. Sein intimer täglicher Umgang mit Gott ließ ihn zur kommunikativsten Persönlichkeit der Welt werden. Niemand auf unserer Erde hat zu so vielen Menschen gesprochen, hat so viele Menschen besucht, ist mit so vielen Menschen in persönliche Kommunikation getreten. Was diesen Papst so faszinierend für die meisten Menschen werden ließ, war letztlich seine tiefe Verbundenheit mit dem Herrn der Kirche, mit Jesus Christus.

»Was nämlich der Vater tut, das tut in gewisser Weise der Sohn« (Joh 5,19), heißt es von Jesus Christus. Vielleicht werden wir hinzufügen dürfen: Was der Sohn tut, das tut in gleicher Weise auch sein Jünger Petrus, der in den Jahren von 1978 bis 2005 Johannes Paul II. hieß. Deshalb ist der Papst nicht nur durch sein Wort und seine Lehre, sondern viel mehr durch sein Leben den Menschen zu einer Offenbarung Jesu Christi geworden.

Die meisten von uns haben noch den sportlich-kraftvollen Papst von 1978 im Blick, der als 58-jähriger dynamisch und überzeugend die Welt bereiste und die Völker besuchte. Und alle Zeitgenossen kennen den durch Parkinsonkrankheit fast gelähmten Papst, der mit glühendem Herzen und wachem Geist zu den Menschen geht und zu ihnen spricht, damit sie in bewegter und schwerer Zeit die Freude an Gott nicht verlieren, die unsere Stärke ist (vgl. Neh 8,10).

Wehen Herzens nehmen wir Abschied von Johannes Paul II. Er wird uns sehr fehlen. Seine Stimme werden wir vermissen. Seinen Anblick werden wir suchen. Aber wir haben Papst Johannes Paul II. nicht verloren, er ist uns nur vorangegangen, denn der Tod ist nichts weiteres als das Hinübergehen von der einen Hand Gottes in die andere. Über Gottes Herz bleiben wir miteinander verbunden. Und man sagt, Heilige werden erst dann besonders wirksam, wenn sie in die andere Hand Gottes hinüber gegangen sind.

So sind wir überzeugt, daß das apostolische Wirken des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. in den Dimensionen Gottes weitergeht. Das ist ein Trost für uns, die wir zurück geblieben sind und ganz besonders für den, den der Heilige Geist zu seinem Nachfolger durch das Votum der Kardinäle im Konklave bestimmen wird.

Ich bitte das Volk Gottes im Erzbistum Köln, im Gebet des Heiligen Vaters zu gedenken und ordne an, daß in jeder Pfarrgemeinde in feierlicher Weise ein Requiem für den Heiligen Vater zelebriert wird.

Mit Dank und Gruß
Ihr
+ Joachim Kardinal Meisner
Erzbischof von Köln
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Johannes hat geschrieben:Es wurde ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, um zu zeugen von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten. Nicht er war das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.
Paulus hat geschrieben:Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht: «Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, wir sind geachtet wie Schlachtschafe!» Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat! Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn!

Lea
Beiträge: 1131
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 22:26

Beitrag von Lea »

Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele. Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.

Psalm 121,7+8

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Святейший Патриарх Алексий направил в Ватикан послание соболезнования в связи с кончиной Святейшего Папы Римского Иоанна Павла II

3 апреля 2005 года Святейший Патриарх Московский и всея Руси Алексий II направил в Ватикан послание соболезнования в связи с кончиной Святейшего Папы Римского Иоанна Павла II. Текст послания ниже приводится полностью.
Святейший Патриарх Алексий hat geschrieben:
Его Высокопреосвященству
Йозефу кардиналу Ратцингеру,
Декану Священной кардинальской коллегии
Град Ватикан
Ваше Высокопреосвященство!

Позвольте выразить Вам и в Вашем лице всей Полноте Римско-Католической Церкви глубокое соболезнование в связи с кончиной Его Святейшества Папы Римского Иоанна Павла II. Вместе с Вами скорбим об утрате, постигшей Римско-Католическую Церковь.

Почившего Предстоятеля древней Римской кафедры отличали преданность избранному в юности пути, горячая воля к христианскому служению и свидетельству. Вопреки тяжелейшему недугу, он продолжал оставаться верным своему долгу, мужественно окормляя паству вплоть до последних дней. Безропотное перенесение страданий, сопровождавшееся молитвой и упованием на волю Всемилостивого Господа, явило многим людям вдохновляющий пример.

Понтификат Его Святейшества Иоанна Павла II стал целой эпохой и в жизни Римско-Католической Церкви, и во всей современной истории. Личность усопшего Папы, его труды и идеи оказали большое влияние на ход мировых событий.

Надеюсь, что наступающий новый период в жизни Римско-Католической Церкви поможет обновить между нашими Церквами отношения взаимного уважения и братской христианской любви.

Возношу молитву Победителю смерти и Владыке жизни Господу нашему Иисусу Христу о упокоении души Святейшего Папы Иоанна Павла II в селениях праведных. Вечная ему память!
+ АЛЕКСИЙ,

ПАТРИАРХ МОСКОВСКИЙ И ВСЕЯ РУСИ
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

beth
Beiträge: 271
Registriert: Sonntag 28. Dezember 2003, 00:33

Beitrag von beth »

Robert: ???

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

beth hat geschrieben:Robert: ???
Ich kann zwar kein russisch, aber ein paar Buchstaben kann ich entziffern.

Ich denke das ist eine Aussage zum Tode von Papst Johannes Paul II
von Alexei (АЛЕКСИЙ),
dem Patriarchen (ПАТРИАРХ) von Moskau (МОСКОВСКИЙ)
und (И)
[...keine Ahnung - (heißt das Rußand?)...] (ВСЕЯ РУСИ)
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Stefan

Beitrag von Stefan »

Juergen hat geschrieben:dem Patriarchen (ПАТРИАРХ) von Moskau (МОСКОВСКИЙ)
und (И)
[...keine Ahnung - (heißt das Rußand?)...] (ВСЕЯ РУСИ)
Normalerweise steht dort: von Moskau und ganz Rußland.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

Stefan hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:dem Patriarchen (ПАТРИАРХ) von Moskau (МОСКОВСКИЙ)
und (И)
[...keine Ahnung - (heißt das Rußand?)...] (ВСЕЯ РУСИ)
Normalerweise steht dort: von Moskau und ganz Rußland.
oder vielleicht "aller Russen"
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Beitrag von Nietenolaf »

Seine Heiligkeit Alexij, Patriarch von Moskau und ganz Rußland, hat geschrieben:Seiner Eminenz
Joseph Kardinal Ratzinger
dem Dekan des Heiligen Kardinalskollegiums
Vatikanstadt

Eure Eminenz!

Gestatten Sie mir, Ihnen, und in Ihrer Person der Fülle der Römisch-Katholischen Kirche, tiefe Anteilnahme im Zusammenhang mit dem Tod Seiner Heiligkeit, Johannes Paulus II, des Papstes von Rom, entgegenzubringen. Mit Ihnen gemeinsam beklagen wir den Verlust, der die Römisch-Katholische Kirche ereilt hat.

Den entschlafenen Vorsteher der alten römischen Kathedra zeichneten die Treue zum in der Jugend gewählten Weg, ein fester Wille zum christlichen Dienst und Zeugnis aus. Trotz des schweren Leidens blieb er seiner Pflicht treu, indem er seine Herde unerschrocken bis zum Ende hin betreute. Indem er die Leiden ohne zu murren ertrug, was er mit Gebet und Vertrauen auf den Willen des allgnädigen Herrn begleitete, hat er vielen Menschen ein inspirierendes Beispiel gegeben.

Das Pontifikat seiner Heiligkeit Johannes Paulus II wurde zu einer ganzen Epoche im Leben der Römisch-Katholischen Kirche und in der ganzen modernen Geschichte. Die Persönlichkeit des entschlafenen Papstes, seine Werke und Ideen haben großen Einfluß auf den Lauf der Weltereignisse gehabt.

Ich hoffe, daß die beginnende neue Periode im Leben der Römisch-Katholischen Kirche helfen wird, die Beziehungen der gegenseitigen Achtung und brüderlichen christlichen Liebe zwischen unseren Kirchen zu erneuern.

Ich sende dem Besieger des Todes und Herrn des Lebens, unserem Herrn Jesus Christus Gebete empor, Er möge die Seele seiner Heiligkeit, des Papstes Johannes Paulus II, in den Wohnstätten der Gerechten betten. Ewiges Andenken!
+ALEXIJ
PATRIARCH VON MOSKAU UND GANZ RUSSLAND
PS. In der russischen Volksfrömmigkeit existiert die Überzeugung, daß ein jeder, der in der Osterwoche stirbt, egal was für ein Sünder er ist, ohne Hindernisse sofort ins Paradies gelangt. Zu Ostern bzw. in der Osterwoche zu sterben gilt als große Gnade. Mit einem zugedrückten Auge hat's der Papst ja da geschafft...

Benutzeravatar
FioreGraz
Beiträge: 3890
Registriert: Freitag 25. Juni 2004, 19:18
Wohnort: Graz
Kontaktdaten:

Beitrag von FioreGraz »

Die sprechen ihn wirklich mit "seiner Heiligkeit" an? is ja krass.

LG
Fiore

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Beitrag von Nietenolaf »

Das ist die Anrede für einen Patriarchen.

PS. Anekdote dazu. Der Patriarch von Rußland war vor fast 10 Jahren (Nov. 1995) in Deutschland, besuchte hier den lokalen Soldatenfriedhof, um eine Totenmesse zu halten. Wir rückten im Vorfeld an, um die Gegend zu "klären". Der Eingang zum Friedhof war verschlossen. Es waren aber diverse ABM-Kräfte damit beschäftigt, Laub etc. zusammenzukehren und zu verbrennen. Der selige Berliner Protodiakon Georgij meinte zu einer dieser Frauen: "Bitte öffnen Sie doch das große Tor, seine Heiligkeit kommt gleich hier an!" -- Die Antwort war nur ein völlig vertrantes "Der kann auch durch den Nebeneingang rein, so!" -- völlig unbeeindruckt von solchen Titeln ... 8)
Zuletzt geändert von Nietenolaf am Montag 4. April 2005, 13:29, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
Effata
Beiträge: 133
Registriert: Sonntag 6. März 2005, 14:00

Beitrag von Effata »

Ein großes Licht hat in der Finsternis geleuchtet, jetzt ist es erlöscht.

Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Effata

Benutzeravatar
Effata
Beiträge: 133
Registriert: Sonntag 6. März 2005, 14:00

Beitrag von Effata »

FioreGraz hat geschrieben:Die sprechen ihn wirklich mit "seiner Heiligkeit" an? is ja krass.

LG
Fiore
Warum? Dürfen sie das nicht?
Hier kann man einmal klar und deutlich sehen, was alles in dieser Welt dieser Heilige Papst bewirkt hat, angefangen von Assisi..
Dies soll eine Lehre sein für alle Jene, die diesen Papst kein Wohlwollen entgegengebracht haben. Der Weg, der mit dem 2. Vaticanum eingeschlagen wurde, ist richtig. Die Zeit wird es uns zeigen.

Effata

Benutzeravatar
Effata
Beiträge: 133
Registriert: Sonntag 6. März 2005, 14:00

Beitrag von Effata »

Nietenolaf hat geschrieben:Das ist die Anrede für einen Patriarchen.

PS. Anekdote dazu. Der Patriarch von Rußland war vor fast 10 Jahren (Nov. 1995) in Deutschland, besuchte hier den lokalen Soldatenfriedhof, um eine Totenmesse zu halten. Wir rückten im Vorfeld an, um die Gegend zu "klären". Der Eingang zum Friedhof war verschlossen. Es waren aber diverse ABM-Kräfte damit beschäftigt, Laub etc. zusammenzukehren und zu verbrennen. Der selige Berliner Protodiakon Georgij meinte zu einer dieser Frauen: "Bitte öffnen Sie doch das große Tor, seine Heiligkeit kommt gleich hier an!" -- Die Antwort war nur ein völlig vertrantes "Der kann auch durch den Nebeneingang rein, so!" -- völlig unbeeindruckt von solchen Titeln ... 8)
Danke, Nietenolaf, für Deinen Beitrag. Ist eine Lehre für die, welche diesen Papst nicht leiden konnten.
Effata

Benutzeravatar
Angelika
Beiträge: 1948
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 12:23
Wohnort: Berlin

Beitrag von Angelika »


HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »


Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »

Vom Spiegel hätte ich einen solchen Kommentar nicht erwartet und das hier auch nicht:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,349424,00.html :shock:

Stefan

Beitrag von Stefan »

HeGe hat geschrieben:Das ich das noch erleben darf...

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 29,00.html :cry: Bild
In jedem zeitgenössischen katholischen Forum würde der Spiegel-Artikel als fundamentalistisch abgetan werden. Die Sendung war ein Witz, die Analyse ist gut.

Der Tod des Papstes scheint das Finale in einer beharrlichen Dramaturgie zu sein. Auch wenn er am Ende körperliche Atemnot hatte: Er hatte den längeren Atem!

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Beitrag von Nietenolaf »

Α.Θ.Παναγιότατος κ.κ. Βαρθολομαίος hat geschrieben:
Ὁ Ἁγιώτατος Πάπας Ἰωάννης Παῦλος Β´, πληρώσας τό κοινόν χρέος, ἐξεδήμησε πρός Κύριον, ὁ ὁποῖος εἴθε νά ἀναπαύσῃ τήν ψυχήν του ἐν χώρᾳ ζώντων, ἔνθα ἀπέδρα ὀδύνη, λύπη καί στεναγμός.

Ὡραματίσθη τήν ἀποκατάστασιν τῆς ἑνότητος τῶν Χριστιανῶν καί εἰργάσθη διά τήν ἐπίτευξιν αὐτῆς. Διά νά δώσῃ τό στίγμα τῆς παπωσύνης του ἐν προκειμένῳ, μόλις ἕνα ἔτος μετά τήν ἐκλογήν του ἐπεσκέφθη τό Οἰκουμενικόν Πατριαρχεῖον καί μαζί μέ τόν Πατριάρχην Δημήτριον ἐξήγγειλαν τήν σύστασιν τῆς Μικτῆς Ἐπιτροπῆς διά τήν ἔναρξιν τοῦ Θεολογικοῦ Διαλόγου Ὀρθοδόξων - Ρωμαιοκαθολικῶν. Δέν ἐφείσθη κόπων καί θυσιῶν διά νά μεταφέρῃ τό μήνυμα τοῦ Εὐαγγελίου εἰς ὅλον τόν κόσμον καί νά συμβάλῃ εἰς τήν ἑδραίωσιν τῆς εἰρήνης. Ἡ ἱστορία ἀσφαλῶς θά ἀναφέρῃ καί τήν ἀποφασιστικήν συμβολήν του εἰς τήν κατάρρευσιν τοῦ ἀθέου κομμουνισμοῦ. Ἐλλείπουν σήμερον οἱ τολμηροί ὁραματισταί ὅπως ἦτο ὁ ἀπελθών Πάπας. Κατά τήν διέλευσίν του ἀπό τήν Ἱεραρχίαν καί δή ἀπό τήν κορυφήν τῆς Ρωμαιοκαθολικῆς Ἐκκλησίας ἀφῆκε βαθέα τά ἴχνη του ἐπ᾿ αὐτῆς καί ἐπί τῆς ἱστορίας ὅλης τῆς ἀνθρωπότητος καί ἔθεσεν ἀνεξίτηλον τήν σφραγῖδα τῆς ἰσχυρᾶς προσωπικότητός του. Πολλαί τῶν πρωτοβουλιῶν αὐτοῦ ἀποτελοῦν ἀφετηρίαν ἐξελίξεων συνεχιζομένων εἰσέτι. Ὑπῆρξε πρωτόπορος εἰς πολλά θέματα. Δι᾿ αὐτό καί ὁ θάνατός του ἀποτελεῖ ἀπώλειαν ὄχι μόνον διά τήν Ἐκκλησίαν του ἀλλά καί δι᾿ ὁλόκληρον τόν χριστιανισμόν καί, ἀκόμη εὐρύτερον, διά τήν ἐπιζητοῦσαν τήν εἰρήνην καί τήν δικαιοσύνην παγκόσμιον κοινότητα.

Ἐκφράζομεν τήν βαθεῖαν λύπην τοῦ Οἰκουμενικοῦ Πατριαρχείου καί ἡμῶν προσωπικῶς διά τήν κοίμησιν τοῦ προσφιλοῦς ἐν Χριστῷ ἀδελφοῦ καί συμμετέχομεν εἰς τό πένθος τῶν ἁπανταχοῦ τῆς γῆς ἑκατομμυρίων Ρωμαιοκαθολικῶν ἀδελφῶν μας.

Εἴη ἡ μνήμη αὐτοῦ αἰωνία καί εἴθε ὁ Κύριος τῆς ζωῆς καί τοῦ θανάτου νά ἀναδείξῃ ἄξιον κατά πάντα διάδοχον αὐτοῦ ἐκ τῶν πολλῶν προσωπικοτήτων αἱ ὁποῖαι κοσμοῦν τήν ἱεραρχίαν τῆς ἀδελφῆς Ἐκκλησίας.

Ἐν τοῖς Πατριαρχείοις, τῇ 2ᾳ Ἀπριλίου 2005
Da wird der Papst auch mit "Ἁγιώτατος" angeredet, freilich ist der Ökumenische Patriarch dann mindestens Παναγιότατος (so die offizielle Anrede). In meinem Empfinden ist dieses Statement diplomatischer als das des russischen Patriarchen (und des Mitr. Kirill, um das noch zu erwähnen). Und aus irgendeinem Grund hat mich die Erwähnung von "εἰρήνη καί δικαιοσύνη", nach denen es die internationale Gemeinschaft (παγκόσμιον κοινότητα) verlangt, spontan an 1 Thess. 5:3 erinnert, obwohl's nicht ganz dasselbe ist. :roll:
Zuletzt geändert von Nietenolaf am Dienstag 5. April 2005, 13:55, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
prim_ass
Beiträge: 670
Registriert: Montag 8. November 2004, 20:42
Wohnort: Mahlow
Kontaktdaten:

Beitrag von prim_ass »

Nietenolaf hat geschrieben:
Α.Θ.Παναγιότητος τοῦ Οἰκουμενικοῦ Πατριάρχου κ.κ. Βαρθολομαίος hat geschrieben:
Ὁ Ἁγιώτατος Πάπας Ἰωάννης Παῦλος Β´, πληρώσας τό κοινόν χρέος, ἐξεδήμησε πρός Κύριον, ὁ ὁποῖος εἴθε νά ἀναπαύσῃ τήν ψυχήν του ἐν χώρᾳ ζώντων, ἔνθα ἀπέδρα ὀδύνη, λύπη καί στεναγμός.

Ὡραματίσθη τήν ἀποκατάστασιν τῆς ἑνότητος τῶν Χριστιανῶν καί εἰργάσθη διά τήν ἐπίτευξιν αὐτῆς. Διά νά δώσῃ τό στίγμα τῆς παπωσύνης του ἐν προκειμένῳ, μόλις ἕνα ἔτος μετά τήν ἐκλογήν του ἐπεσκέφθη τό Οἰκουμενικόν Πατριαρχεῖον καί μαζί μέ τόν Πατριάρχην Δημήτριον ἐξήγγειλαν τήν σύστασιν τῆς Μικτῆς Ἐπιτροπῆς διά τήν ἔναρξιν τοῦ Θεολογικοῦ Διαλόγου Ὀρθοδόξων - Ρωμαιοκαθολικῶν. Δέν ἐφείσθη κόπων καί θυσιῶν διά νά μεταφέρῃ τό μήνυμα τοῦ Εὐαγγελίου εἰς ὅλον τόν κόσμον καί νά συμβάλῃ εἰς τήν ἑδραίωσιν τῆς εἰρήνης. Ἡ ἱστορία ἀσφαλῶς θά ἀναφέρῃ καί τήν ἀποφασιστικήν συμβολήν του εἰς τήν κατάρρευσιν τοῦ ἀθέου κομμουνισμοῦ. Ἐλλείπουν σήμερον οἱ τολμηροί ὁραματισταί ὅπως ἦτο ὁ ἀπελθών Πάπας. Κατά τήν διέλευσίν του ἀπό τήν Ἱεραρχίαν καί δή ἀπό τήν κορυφήν τῆς Ρωμαιοκαθολικῆς Ἐκκλησίας ἀφῆκε βαθέα τά ἴχνη του ἐπ᾿ αὐτῆς καί ἐπί τῆς ἱστορίας ὅλης τῆς ἀνθρωπότητος καί ἔθεσεν ἀνεξίτηλον τήν σφραγῖδα τῆς ἰσχυρᾶς προσωπικότητός του. Πολλαί τῶν πρωτοβουλιῶν αὐτοῦ ἀποτελοῦν ἀφετηρίαν ἐξελίξεων συνεχιζομένων εἰσέτι. Ὑπῆρξε πρωτόπορος εἰς πολλά θέματα. Δι᾿ αὐτό καί ὁ θάνατός του ἀποτελεῖ ἀπώλειαν ὄχι μόνον διά τήν Ἐκκλησίαν του ἀλλά καί δι᾿ ὁλόκληρον τόν χριστιανισμόν καί, ἀκόμη εὐρύτερον, διά τήν ἐπιζητοῦσαν τήν εἰρήνην καί τήν δικαιοσύνην παγκόσμιον κοινότητα.

Ἐκφράζομεν τήν βαθεῖαν λύπην τοῦ Οἰκουμενικοῦ Πατριαρχείου καί ἡμῶν προσωπικῶς διά τήν κοίμησιν τοῦ προσφιλοῦς ἐν Χριστῷ ἀδελφοῦ καί συμμετέχομεν εἰς τό πένθος τῶν ἁπανταχοῦ τῆς γῆς ἑκατομμυρίων Ρωμαιοκαθολικῶν ἀδελφῶν μας.

Εἴη ἡ μνήμη αὐτοῦ αἰωνία καί εἴθε ὁ Κύριος τῆς ζωῆς καί τοῦ θανάτου νά ἀναδείξῃ ἄξιον κατά πάντα διάδοχον αὐτοῦ ἐκ τῶν πολλῶν προσωπικοτήτων αἱ ὁποῖαι κοσμοῦν τήν ἱεραρχίαν τῆς ἀδελφῆς Ἐκκλησίας.

Ἐν τοῖς Πατριαρχείοις, τῇ 2ᾳ Ἀπριλίου 2005
Da wird der Papst auch mit "Ἁγιώτατος" angeredet, freilich ist der Ökumenische Patriarch dann mindestens Παναγιότητος (so die offizielle Anrede). In meinem Empfinden ist dieses Statement diplomatischer als das des russischen Patriarchen (und des Mitr. Kirill, um das noch zu erwähnen). Und aus irgendeinem Grund hat mich die Erwähnung von "εἰρήνη καί δικαιοσύνη", nach denen es die internationale Gemeinschaft (παγκόσμιον κοινότητα) verlangt, spontan an 1 Thess. 5:3 erinnert, obwohl's nicht ganz dasselbe ist. :roll:
Sehr nett, kannste das mal übersetzen?
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Beitrag von Nietenolaf »

Immer ich... aber hier >>> gibt's 'ne englische Version, reicht die einstweilen? :|

Nota bene: dies ist ein "Statement". Ich nehme an, es gibt extra noch ein Kondolenzschreiben.

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich fand das öffentliche zelebrieren des Todes des Papstes ein wichtiges christliches Ereignis. Vor allem hatte des Sterben des Papstes absolut nichts mit Angst zu tun. Und allen normalen Menschen hat der Papst sogar mit seinem sterben christliche Werte vermittelt und zwar dass der Tod nichts schlimmes ist, sondern eine Pflichtveranstaltung des Lebens ist.

Benutzeravatar
Norbert
Beiträge: 109
Registriert: Dienstag 20. Juli 2004, 22:31
Wohnort: Ludwigsburg

Beitrag von Norbert »

ZUM TOD DES PAPSTES JOHANNES PAUL II.
Beileidsbrief
des Metropoliten von Deutschland
und Exarchen von Zentraleuropa
Augoustinos

an deutsche Kardinäle


Bonn, den 03.04.2005

S. E.
Dr. Karl Kardinal Lehmann
Bischof von Mainz und
Vorsitzendem der DBK
Mainz

Eminenz, lieber Bruder in Christo,

zum Hinscheiden Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. spreche ich Ihnen meine tiefe Anteilnahme aus. Ich tue dies zugleich für die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, für ihre Geistlichen und Gläubigen.

Ergriffen und erschüttert stehen wir vor dem Toten. Er ist niemals der Menschen Knecht gewesen, deshalb konnte er als ein frommer und getreuer Diener über viel gesetzt werden. Er war ein Zeuge Jesu Christi in Wahrheit und Liebe. Vor der Welt stark im Glauben und im Leiden ist er seiner Kirche ein barmherziger Hirte gewesen.

Das Pontifikat dieses Papstes gehört zu den bedeutendsten der Welt- und Kirchengeschichte. Sein universales Wirken für die Christen und für alle Menschen sowie die Offenheit dieses römischen Oberhirten, der unermüdlich die Welt bereiste, machte ihn furchtlos gegenüber seinen Gegnern und bereit zum Gespräch mit Andersgläubigen. Er konnte dazu helfen, die ideologische und politische Teilung Europas zu überwinden. Auch der Spaltung der Christenheit erteilte er immer wieder eine Absage und drängte die christlichen Kirchen auf den Weg zur Einheit. Insbesondere lag ihm an der Gemeinschaft mit der orthodoxen Kirche.

Wie des lebenden so gedenken wir nun auch des Verewigten in unseren Gebeten. Möge er ruhen von seinen Mühen, denn selig sind sie, die im Herrn sterben, ihre Werke begleiten sie. Gott schenke ihm nach viel leiden Seinen Frieden und ewiges leben in göttlicher Gemeinschaft mit der heiligen Dreieinigkeit!

Mit meinen Grüßen in Christi Liebe

Metropolit Augoustinos von Deutschland
und Exarch Zentraleuropa
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich
meiner.

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

HeGe hat geschrieben:Das ich das noch erleben darf...

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 29,00.html :cry: Bild
Was für ein Kommentar :D

(Normalerweise sehe ich keine Sendungen, die von Politikern zus Selbstdarstellung genutzt werden. Diesmal habe ich und es wird mir lange in Erinnerung bleiben. - Läuft das übrigens bei Christiansen immer so oberflächlich ab?)

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Petra hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Das ich das noch erleben darf...

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 29,00.html :cry: Bild
Was für ein Kommentar :D

(Normalerweise sehe ich keine Sendungen, die von Politikern zus Selbstdarstellung genutzt werden. Diesmal habe ich und es wird mir lange in Erinnerung bleiben. - Läuft das übrigens bei Christiansen immer so oberflächlich ab?)
Wow, das ist ja der beste Spiegelartikel den ich jemals lass.

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Beitrag von Knecht Ruprecht »


Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema