Abtreibungssendungen auf ARTE

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HeGe
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Abtreibungssendungen auf ARTE

Beitrag von HeGe »

Hallo zusammen.

Hat irgendjemand gestern abend die 3 Sendungen zum Thema Abtreibung auf ARTE gesehen? Nachdem ich die Kurzbeschreibungen im Videotext dazu gelesen habe, habe ich mich mit Rücksicht auf meine Nerven dazu entschlossen, mir das gar nicht erst anzuschauen. Aber vielleicht hat es ja jemand gesehen und kann mir sagen, ob das wirklich so einseitig "pro-death" war, wie ich befürchtet habe.

HeGe

P.S.: Die werden glaube ich heute nachmittag nochmal wiederholt, falls sich das noch jemand antun möchte.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Na ja, offensichtlich nicht. :/

Ist vielleicht auch besser, spricht hoffentlich für eine geringe Einschaltquote. Ich habe jedenfalls mal 5 Minuten in die Wiederholung reingesehen und nach den ersten Anfällen von Übelkeit und Zorn wieder ausgestellt.

ARTE ist damit für mich gestorben und wird nicht mehr geguckt.

HeGe

Peter
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Beitrag von Peter »

Lieber Hege,

eigentlich reicht ja die brutale Ankündigung des Themenabends aus:

http://www.arte-tv.com/de/geschichte-ge ... 19018.html

Was da vom Grundrecht auf Abtreibung gefaselt wird, geht auf keine Kuhhaut. Wieder einmal konstituiert die Demagogie in Deutschland eine mörderische Wirklichkeit.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich hab mir die sedungen angesehen, ein wunderbares beispiel wo man in einer gesellschaft ohne normen von einen unumstrittenen autorität hinkommt :( :sauer:

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Corvus
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Beitrag von Corvus »

Individuelle Sache, sag ich dazu nur.
~Carpe Noctem~

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

ottaviani hat geschrieben:ich hab mir die sedungen angesehen, ein wunderbares beispiel wo man in einer gesellschaft ohne normen von einen unumstrittenen autorität hinkommt :( :sauer:
:ja:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Corvus hat geschrieben:Individuelle Sache, sag ich dazu nur.
Und was genau willst Du damit sagen? Anders gefragt... um welches Individuum geht es Dir dabei?

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Corvus
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Beitrag von Corvus »

Das Kind!
Ich erkläre das andermal näher, ich glaube ich bin jetzt zu müde zum denken...
~Carpe Noctem~

anselm
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Beitrag von anselm »

ottaviani hat geschrieben:ich hab mir die sedungen angesehen, ein wunderbares beispiel wo man in einer gesellschaft ohne normen von einen unumstrittenen autorität hinkommt :( :sauer:
Vielleicht hast du Recht (obwohl ich in Bezug auf die Begründbarkeit von ethischen Normen ohne Rückgriff auf Religion sehr optimistisch bin, jedenfalls soweit die Beteiligten einigermaßen rational sind).

Mit Sicherheit unpraktisch ist aber der Verweis auf eine "unumstrittene Autorität" zur Normenbegründung. Denn eine solche Autorität gibt es nicht. Sie existiert nur dann, wenn sich Menschen dazu entscheiden, jemanden als Autorität anzuerkennen und sich ihrem Willen zu unterwerfen.

Fraglich ist außerdem, ob das überhaupt wünschenswert wäre.

Amandus
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Beitrag von Amandus »

anselm hat geschrieben: Vielleicht hast du Recht (obwohl ich in Bezug auf die Begründbarkeit von ethischen Normen ohne Rückgriff auf Religion sehr optimistisch bin, jedenfalls soweit die Beteiligten einigermaßen rational sind).
Sehe ich auch so. Von der grundsätzlichen Begabung und Natur her müßte jeder Mensch zur Einsicht finden können, daß Abtreibung ein schweres Unrecht darstellt. Religion kann dabei hilfreich sein. Ich staune darüber, wie früh schon das Christentum aufgrund der Menschwerdung Gottes sensibilisiert worden ist, was den Beginn des Menschenlebens anlangt (Mariä Verkündigung/Empfängnis, Besuch Mariens bei Elisabet etc.).

Ziel der Abtreibungsbefürworter ist es daher, diese Rationalität und Evidenz nicht wirksam werden zu lassen. Etwa durch einseitige Berichterstattung, starker Emotionalität in Extrembeispielen, kurz: Propaganda. Und hier scheint die Abtreibungslobby die Medien zu dominieren und damit die Meinungsbildung derer, die von ihr mangels alternativer Orientierung abhängen.

Ein gutes Beispiel für Manipulation durch Einseitigkeit ist die Sparte für »Frauenthemen« in derstandard.at. Ich hatte in den letzten Tage 3x zu einem Bericht über Abtreibung gepostet, dabei auch Schwächen der Redaktion aufgezeigt. Kein einziges dieser Postings ist durchgekommen!! Was nicht der Sicht dieser pseudoliberalen Meinungsmacher entspricht, wird schlichtweg ignoriert und ausgegrenzt. Das ist Meinungsfaschismus! Ein Leser dieses Forums erfährt nicht einmal wie dort zensiert wird, bis er selbst einmal postet. Und so dominiert beim Thema Abtreibung im Forum nur eine Ätzbrühe von einem gehässigen Stil, daß man sich nur noch abwenden mag.

Micha

Beitrag von Micha »

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Corvus
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Beitrag von Corvus »

Ich möchte dazu nur anmerken, daß sicher kaum eine Frau leichtsinnig eine Entscheidung zur Abtreibung trifft...
~Carpe Noctem~

Micha

Beitrag von Micha »

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Zuletzt geändert von Micha am Donnerstag 3. Februar 2005, 11:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Eine Abtreibung ist etwas so Normales geworden, dass ungeplant Schwangere sich oft rechtfertigen müssen, wenn sie das Kind austragen.

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Corvus
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Beitrag von Corvus »

Jedoch ist es für manche Kinder besser, wenn sie gar nicht erst geboren werden- leider... :cry:
~Carpe Noctem~

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Corvus hat geschrieben:Jedoch ist es für manche Kinder besser, wenn sie gar nicht erst geboren werden- leider... :cry:
Was sind denn die Kriterien dafür?
Oder besser: Wer legt das fest?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ein einem Fall der Herr selber, hat Er gesagt.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Corvus
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Beitrag von Corvus »

Die Kriterien sind wohl auch die Auffassung von einem guten oder schlechten Leben...
~Carpe Noctem~

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Es graust mich, wenn jemand an das Leben eines anderen "Kriterien" anlegen will, um zu beurteilen, ob es "gut" oder "schlecht" ist.

Lucia

Beitrag von Lucia »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ein einem Fall der Herr selber, hat Er gesagt.
Den Satz verstehe ich nicht. Bitte um Erläuterung.

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Lucia Hünermann hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ein einem Fall der Herr selber, hat Er gesagt.
Den Satz verstehe ich nicht. Bitte um Erläuterung.
"Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht. Wehe aber jenem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für jenen Menschen wäre es besser, wenn er nicht geboren wäre."

Da fragte Judas, der ihn überlieferte: "Bin ich es etwa, Meister?"

Er sagte zu ihm: "Du hast es gesagt." (Mt 26, 24-25)
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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Corvus
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Beitrag von Corvus »

Es graust mich, wenn jemand an das Leben eines anderen "Kriterien" anlegen will, um zu beurteilen, ob es "gut" oder "schlecht" ist.
Aber so ist das nun mal...
Líeber ein Kind, was gar nicht erst geboren wird, als eines, das dann misshandelt wird und in einer Mülltonne landet...
~Carpe Noctem~

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Corvus hat geschrieben:
Es graust mich, wenn jemand an das Leben eines anderen "Kriterien" anlegen will, um zu beurteilen, ob es "gut" oder "schlecht" ist.
Aber so ist das nun mal...
Líeber ein Kind, was gar nicht erst geboren wird, als eines, das dann misshandelt wird und in einer Mülltonne landet...
Du meist, es ist besser, es wird schon vor der Geburt mißhandelt, umgebracht und landet in der Mülltonne? Ohne die Chance, daß sich die Dinge vielleicht anders als gedacht entwickeln, wenn es geboren wird? :nein:

Peter
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Beitrag von Peter »

Die gleiche mitleidige Argumentation herrschte in Deutschland zwischen 1933 und 1945 vor. Ich finde es immer wieder nett, wenn es Kontinuitäten gibt.

Die Frage, wohin die kleinen braunen Männchen verschwunden sind, nach ’45, ist leicht beantwortet: Sie haben sich in die Humanität verkrümelt.

anselm
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Beitrag von anselm »

Peter hat geschrieben:Die gleiche mitleidige Argumentation herrschte in Deutschland zwischen 1933 und 1945 vor. Ich finde es immer wieder nett, wenn es Kontinuitäten gibt.

Die Frage, wohin die kleinen braunen Männchen verschwunden sind, nach ’45, ist leicht beantwortet: Sie haben sich in die Humanität verkrümelt.
Das ist Diffamierung und Rufmord in Reinform. Herzlichen Glückwunsch

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Corvus hat geschrieben:
Es graust mich, wenn jemand an das Leben eines anderen "Kriterien" anlegen will, um zu beurteilen, ob es "gut" oder "schlecht" ist.
Aber so ist das nun mal...
Líeber ein Kind, was gar nicht erst geboren wird, als eines, das dann misshandelt wird und in einer Mülltonne landet...

Bist du auch für Euthanasie? Nach dem Motto "Lieber tot als leiden"?

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Corvus
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Beitrag von Corvus »

Bist du auch für Euthanasie? Nach dem Motto "Lieber tot als leiden"?
Kommt drauf an.
~Carpe Noctem~

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Corvus, die Gleichung "Ungewolltes Kind = mißhandeltes Kind" geht nicht so einfach auf. Es ist ja nicht so, dass alle ungewollten Kindern von ihren Eltern mißhandelt werden; eine ganze Reihe Kindesmißhandlungen geschehen tatsächlich sogar an ausgesprochenen Wunschkindern.

Es gibt genügend Kinder, die ungewollt zur Welt gekommen, dann doch höchst geliebt werden und genügend andere Kinder, die aus unerfindlichen Gründen Opfer von Gefühlskälte oder Aggression in der Familie werden.

Viele Kinder, die in der Familie mißbraucht, waren durchaus gewollt.

Da diese Gleichung eben nicht aufgeht, ist es nicht sinnvoll, jedem ungewollten Kind von vornherein das Leben auslöschen zu wollen nach dem Motto: erspar ihm Schlimmeres.

Ebensowenig ist es sinnvoll, die Gesellschaft völlig aus der Verantwortung zu nehmen und die Frage, ob man sich Kinder leisten kann oder nicht bzw. ob man sich frei für oder gegen das Leben eines anderen Menschen entscheiden kann, völlig ins Private zu verlagern. Es handelt sich auf jeden Fall bei Abtreibung um Mord. Und das kann kein privates Problem sein. Wenn Umstände Frauen zu so etwas zwingen, muss die Gesellschaft reagieren und die Umstände ändern. Das Ganze ist kein inviduelles Problem, sondern eine gesellschaftliche Entscheidung. Und im Moment sieht diese gesellschaftliche Entscheidung wie eine Bankrotterklärung aus.

Geronimo

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Corvus
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Beitrag von Corvus »

:nein:

So einfach ist das nicht zu be- und verurteilen.
Ach ja und: ich habe keine derartige Gleichung aufgestellt.
~Carpe Noctem~

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Geronimo hat geschrieben:»Da diese Gleichung eben nicht aufgeht, ist es nicht sinnvoll, jedem ungewollten Kind von vornherein das Leben auslöschen zu wollen nach dem Motto: erspar ihm Schlimmeres.«
Selbst wenn diese Gleichung aufginge, Geronimo, bliebe es »nicht sinnvoll, jedem ungewollten Kind von vornherein das Leben auslöschen zu wollen nach dem Motto: erspar ihm Schlimmeres«. Es bliebe, wie du dann selber richtig sagst, jedenfalls Mord.

Außerdem fehlt mir hier der entscheidende Gedanke. (Darum hatte ich oben auch auf den Ischarioten angespielt.) Ist das Leben eines Mißhandelten denn sinnlos, fruchtlos, ist es verfehlt? Oder können wir nicht – nein, nicht wissen, aber hoffen, fest hoffen, daß ein mißhandeltes und getötetes Kind längst das Ziel seines Lebens gefunden hat, »in Abrahams Schoß«?

Wer also hat sein Leben verfehlt, daß ihm besser wäre, nicht geboren zu sein?
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Corvus
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Beitrag von Corvus »

Es geht nicht darum, ob jemand sein Leben verfehlt.
Es geht darum, ob das Leben ungenießbar gemacht wird...
~Carpe Noctem~

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Corvus hat geschrieben:Es geht nicht darum, ob jemand sein Leben verfehlt.
Es geht darum, ob das Leben ungenießbar gemacht wird...
Es geht darum, ob irgend ein Mensch das Recht hat, zu beurteilen, ob ein Leben es wert ist gelebt zu werden, und nach seinem Urteil das Leben eines ungeborenen Kindes lieber vorzeitig zu beenden.

Du meinst - nach den Beiträgen, die ich von Dir bisher dazu gelesen habe - anscheinend, das könne man (wer?) beurteilen, und das sei dann (wenn ich dich recht verstanden habe) eine Rechtfertigung für Abtreibung: besser nicht geboren (also besser abgetrieben) als ein "schlechtes" Leben.

Dem wird hier widersprochen.

Und mich würde interessieren, wie Du Deine Meinung begründen kannst.

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