TV: ARD 16.11.03; 17:30 Willigis Jäger

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Juergen
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TV: ARD 16.11.03; 17:30 Willigis Jäger

Beitrag von Juergen »

Morgen in der ARD: Ein Mönch im Konfikt mit Rom

Pressetext auf der Homepage von Willigis Jäger

Wer wissen will, wer das ist, kann auf seiner Hompage nachsehen.
Liest man dort seine Texte (unter Ansprachen) etwa zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel oder zum "Mahl des Lebens", dann wird schnell klar, warum er (k)ein "Liebling" der Glaubenskongregation ist.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Ralf

Beitrag von Ralf »

Hat mich schon gewundert, dass dieser Konflikt erst jetzt aufgegriffen wird. Das böse Rom muss mal wieder raus, schließlich ist der Papst ja auf einmal Sympathieträger.
Dieser Pressetext dagegen ist von übler Sorte, da er lügt:

1. Von wegen "plötzlich" wurde ein Redeverbot erteilt, Herr Jäger hatte bereits schon mehrfach Gespräche mit seinem Abt, der Diözese und nicht zuletzt in Rom über seine Thesen!
2. Außerdem geht es Willigis Jäger, wenn man sich bloß einmal das rein quantitative Angebot anschaut, viel eher um Zen als um christliche Kontemplation.

Natürlich schweigt Rom nun. Herr Jäger hat sein Priesteramt niedergelegt, spricht nun nicht mehr im Namen der Kirche (dass das jeder Priester tut, vergessen wohl viele ihresgleichen).

Gast

Beitrag von Gast »

Ein öffentlicher Aufschrei der Empörung war die Folge...
Na ja, DIESE "Öffentlichkeit" hat von Herrn Jäger anscheinend erst Kenntnis genommen, als die jahrelangen, sicher nicht seltenen Beschwerden von Teilnehmern an seinen Vorträgen/Seminaren höherenorts endlich zur Kenntnis genommen und Konsequenzen gezogen wurden (ich habe selber mal im Anschluss an ein solches Seminar einen Beschwerdebrief verfasst).
Muss P.Willigis befürchten, nunmehr in eine esoterische Ecke abgeschoben zu werden oder sind doch noch Perspektiven für eine Wiederannäherung erkennbar?
In die Ecke hat er sich selbst begeben - und die Zeichen für eine Wiederannäherung an die katholische Lehre müssen von ihm kommen.

Margarete

max72
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Beitrag von max72 »

Da ich das im Ausland nicht sehen, kann, wuerde ich mich ueber einen Kurzbericht hier sehr freuen.
2. Außerdem geht es Willigis Jäger, wenn man sich bloß einmal das rein quantitative Angebot anschaut, viel eher um Zen als um christliche Kontemplation.
Er redet schon mehr ueber Kontemplation als Zen inzwischen. Allerdings wuerde ein Zenbuddhist meineserachtens all das genausowenig als Zen bezeichnen, wie ein Katholik als katholisch. Ist ziemlich New Age angehaucht, so nach "alle religionen sind dasselbe". Da widerspricht selbst der Dalai Lama....

Ich hab lange gebraucht mir da ein Urteil zu faellen, aber sein Neuestes Buch ist wirklich ganz klar nicht christlich/katholisch. Ich meine, ist ja sein Recht, aber warum muss er dann dies als katholisch verkaufen wollen?

Gruesse

Max

Gast

Beitrag von Gast »

max72 hat geschrieben: Ich hab lange gebraucht mir da ein Urteil zu faellen, aber sein Neuestes Buch ist wirklich ganz klar nicht christlich/katholisch. Ich meine, ist ja sein Recht, aber warum muss er dann dies als katholisch verkaufen wollen?
Ich habe mir die Sendung gestern angeschaut. Sie hat nichts neues gebracht: auf der einen Seite Willigis Jäger und seine (wohlhabende) Anhängerschaft, auf der anderen Seite - eher wohl als Alibi gedacht - der Weltanschauungsbeauftragte des Bistums Würzburg, der in kurzen Sätzen darlegte, WO Willigis Jäger den "katholischen" Boden verlässt. Insgesamt dürfte das dem Eindruck entsprechen, den Du von seinem jüngsten Buch gewonnen hast (das nun wiederum ich nicht gelesen habe).

Warum er das als "katholisch" verkaufen wollen muss? Weiss ich auch nicht. Aber dazu, dass er's nicht als katholisch verkaufen kann, sind die entsprechenden kirchlichen Instanzen ja da und aktiv geworden.

Margarete

max72
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Beitrag von max72 »

Margarete G. hat geschrieben:
max72 hat geschrieben: Ich hab lange gebraucht mir da ein Urteil zu faellen, aber sein Neuestes Buch ist wirklich ganz klar nicht christlich/katholisch. Ich meine, ist ja sein Recht, aber warum muss er dann dies als katholisch verkaufen wollen?
Ich habe mir die Sendung gestern angeschaut. Sie hat nichts neues gebracht: auf der einen Seite Willigis Jäger und seine (wohlhabende) Anhängerschaft, auf der anderen Seite - eher wohl als Alibi gedacht - der Weltanschauungsbeauftragte des Bistums Würzburg, der in kurzen Sätzen darlegte, WO Willigis Jäger den "katholischen" Boden verlässt. Insgesamt dürfte das dem Eindruck entsprechen, den Du von seinem jüngsten Buch gewonnen hast (das nun wiederum ich nicht gelesen habe).

Warum er das als "katholisch" verkaufen wollen muss? Weiss ich auch nicht. Aber dazu, dass er's nicht als katholisch verkaufen kann, sind die entsprechenden kirchlichen Instanzen ja da und aktiv geworden.

Margarete
Was war so der Allgemeinton der Sendung? Ein solch entruestetes "seht-wie-gemein-die-Kirche-ist" wie oft im Spiegel und anderswo? Oder doch mal ausgewogen?

max

Gast

Beitrag von Gast »

max72 hat geschrieben: Was war so der Allgemeinton der Sendung? Ein solch entruestetes "seht-wie-gemein-die-Kirche-ist" wie oft im Spiegel und anderswo? Oder doch mal ausgewogen?
Ganz so entrüstet wie der "Spiegel" haben sich die ZDF-Redakteure nicht aufgeführt, bei denen - meiner Meinung nach - diese Sendung "bestellt" war. Klar, dass Willigis Jäger von der "Amtskirche" nicht verstanden wird, wo er doch nur... bla, bla, bla... aber die größten Mystiker hatten ja immer Probleme mit der Amtskirche... Ausserdem hat sich ein Kreis "erzkonservativer Katholiken aus dem Raum Würzburg" gegen ihn verschworen, indem dessen Mitglieder die "Amtskirche" mit schriftlichen Beschwerden über Willigis Jäger bombardiert hätten... Na ja, ich jedenfalls gehöre nicht zu diesem angeblichen "Kreis aus dem Raum Würzburg" und fand einen seiner Auftritte eines Beschwerdebriefes für würdig.

Aber er hat ja erfreulicherweise eine großherzige Gönnerin gefunden, die ihm ein altes Kloster im Fränkischen gekauft hat. Schade nur, dass die dazugehörende Klosterkirche inzwischen die Pfarrkirche des Ortes ist. Man könnte dort sooo schön... und da Herr Willigis Jäger sein Priesteramt derzeit nicht ausüben darf, zieht eine evangelische Pfarrerin mit in das alte Kloster ein... Dort halten sie gemeinsame Mahlfeiern (keine Eucharistie!)...

Und dann noch einiges verquaste über den Gott, den Christen leider als "Person" zu begreifen neigten, irgendwie isser das nich, aber dann doch wieder auch - jedenfalls kann Willigis Jäger ab und zu "trotzdem" zu diesem Gott beten...

Na ja, die Sendung war früh genug am Tag, damit ich mich nicht ärgern muss, deswegen aufgeblieben zu sein. Hat sich echt nicht gelohnt.

:nein:

Margarete

Edith
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Beitrag von Edith »

also... sooo schlecht fand ich die Berichterstatzung gar nicht. *duck*
Fürs Fernsehen... relativ ausgewogen.

Ein Stück weit (mein Lieblingsausdruck :D ) verstehe ich sogar die Problematik des Willigis Jäger. Es ist nicht einfach, über eine mystische Begegnug mit der Person Gottes zu reden. Die Worte sind da immer irgendwie falsch (Dyonisus Areopagit!). Schon gar nicht, wenn man Menschen einholen will, die irgendwelche östlichen Begriffe im Kopf haben.

Einerseits kann man Gott als Person begegnen, andererseits übersteigt eine mystiscche Begegnung mit ihm alles, was uns vorstellbar und beschreibbar ist. Ein Eingehen in die Unendlichkeit Gottes.... ist eben schwer auszudrücken. Ich bin daher für etwas Großmut.....


"Ich wusste nicht, wo ich eintrat,
aber als ich mich dort sah,
unwissend, wo ich mich befand,
begriff ich große Dinge,
ich werde nicht sagen, was ich empfand,
da ich unwissend blieb,
alles Wissen übersteigend."
Johannes vom Kreuz

Ralf

Beitrag von Ralf »

Nun, der Unterschied zum großen San Juan de la Cruz besteht aber eben darin, dass sich dieser eben nicht auf Worte einließ, um seine Erfahrung zu beschreiben. Ich hatte mal eine längere Diskussion mit einem Schüler von Herrn Jäger, und was dieser über Taufe und Eucharistie dachte, war alles andere als christlich.
Wenn man das ganze wortlos angehen würde, ohne große Erklärungen, ohne igrndwelche Bühcer, dann kann das okay sein, aber das setzt voraus, dass man das wortlos machen will, weil man über Erfahrung mit dem WORT schlecht reden kann.

Edith
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Beitrag von Edith »

Ralf hat geschrieben: Ich hatte mal eine längere Diskussion mit einem Schüler von Herrn Jäger, und was dieser über Taufe und Eucharistie dachte, war alles andere als christlich.
Ein interessantes Problem, das ich auch immer wieder beobachte.
Die Leute können nur in "entweder-oder"-Schemata denken.
Daß der Unendliche sich durch Sakramente "fassbar" macht, scheint unbegreiflich.
(verbunden vielleicht mit einer Stinkwut, daß ausgerechnet diese Amtskirche, diese böse.... Verwalterin von Intrumenten der Gottesbegegnung sein soll).

Aber - gibt es denn Alternativen zu Willigis Jäger?
Wohin schicke ich jemanden, der so beten lernen will, aber katholisch bleiben?

Benedikt

Beitrag von Benedikt »

Wohin schicke ich jemanden, der so beten lernen will, aber katholisch bleiben?
@Edith
So was kann man nicht lernen. Mystik ist keine Frage der Technik und keine Frage des richtigen Lehrers. Mystik ist eine Frage des offenen Herzens.

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Edith hat geschrieben:Wohin schicke ich jemanden, der so beten lernen will, aber katholisch bleiben?
Meinst Du mit "so"
fernöstliche Meditationstechniken?

Ich weiß nicht, ob sich das mit christlicher Spiritualität verbinden läßt.
Irgendwie komme ich immer wieder, wenn ich solche versuche beobachte,
zu dem Eindruck, daß alle diese Versuche synkretistisch werden.

Ich habe hohen Respekt vor buddhistischen Mönchen und deren Lebensweishweit. Dennoch wende ich mich lieber den großen geistlichen Menschen aus meinem Kulturkreis zu.
Ein Buddhist kann keinen personalen Gott denken. Also ist die buddhistische Spiritualität nicht darauf ausgerichtet sich Gott auszusetzen, sondern leer zu werden.
Soweit kann ich auch noch mitgehen, aber ab da gehen die Wege auseinander.
Christlich ist ein leer werden nur dann, wenn ich die Bereitschaft mitbrine, diese Leere von Gott füllen zu lassen.
Nicht von einem [Punkt]
Sondern die Wüste die sich auftut anzunehmen,
durchzuhalten
und die Fülle die nur Gott schenken kann
in Geduld zu erbitten.
Ab hier hört meine Fähigkeit, beschreiben zu können, auf.

Alle großen geistlichen Menschen in unserem Kulturkreis haben das
in Verbindung mit der Kirche gelebt und zum Teil heftig an ihr gelitten.
Z.B. Johannes vom Kreuz

Die "moderne" Strömung fernöstlicher Spiritualität klammert aber genau diesen Bereich aus und wird meines Erachtens damit der Wirklichkeit nicht gerecht.

max72
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Beitrag von max72 »

Edith hat geschrieben:
Aber - gibt es denn Alternativen zu Willigis Jäger?
Wohin schicke ich jemanden, der so beten lernen will, aber katholisch bleiben?
Das ist eine gute Frage. Das Buch "Kontemplation" von Willigis Jaeger ist, denke ich, immer noch zu empfehlen, das beschreibt denke ich gut die christliche Seite.

Ansonsten kenne ich zB Thomas Keating (amerikanischer Trappist) und Wilfrid Stinissen (Karmelit, der wohl hauptsaechlich im skandinavischen Raum bekannt ist). Was Anselm Gruen schreibt, ist sicher auch gut zu dem Thema. Das Jesusgebet ist ja auch eine gute Sache.

Vielleicht hat jemand noch Tipps?

Willigis Jaeger trifft eben wirklich etwas, nachdem viele suchen: Konkrete Anleitung zu Kontemplation und Gebet. Ich selbst war 10 Jahre Ministrant, habe dort nie etwas ueber Gebet oder Kontemplation gehoert. Erst ueber den Umweg ueber Zen entdeckte ich, was fuer eine reiche Tradition das Christentum hat. Da muessen die Katholiken wirklich etwas machen. Wie Stinissen schreibt: Wenn die christliche Spiritualitaet und Mystik besser bekannt waere, wuerde wenig bis nach Asien gehen muessen um eine Antwort zu finden.

Gruesse

Max

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

http://www.inathos.gr/athos/gr/general/top.htm
http://www.solesmes.com/francais/solesmes_FR.html
http://www.derzhavnaya.narod.ru/history.html
http://www.abtei-niederaltaich.de/OEKI/prog2003.html
(Bloß mal so zur Illustration unterschiedlichster Wege.)
Edith hat geschrieben:»Wohin schicke ich jemanden, der so beten lernen will, aber katholisch bleiben?«
Aber zuerst, Edith, schick ihn in die Wüste. In den Alltag. Wenn Meditation eine Psychotechnik ist, die dich deinem Alltag, deiner Geschichte, deiner Wirklichkeit entfremdet, dann ist sie ein Irrweg.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Gast

Beitrag von Gast »

Edith hat geschrieben:Ein Stück weit (mein Lieblingsausdruck :D ) verstehe ich sogar die Problematik des Willigis Jäger. Es ist nicht einfach, über eine mystische Begegnug mit der Person Gottes zu reden. Die Worte sind da immer irgendwie falsch (Dyonisus Areopagit!). Schon gar nicht, wenn man Menschen einholen will, die irgendwelche östlichen Begriffe im Kopf haben.
Die "Problematik" des Willigis Jäger wurde übrigens an diesem Beispiel auch in der Fernsehsendung sehr deutlich: Er bezeichnete die mystische Erfahrung als das entgrenzende Aufgehen eines Tropfens im Ozean. Und das ist nun eindeutig fern-östliche, aber eben keine CHRISTLICHE Mystik. Die christlich-mystische Erfahrung ist eben NICHT die Erfahrung des Sich-Auflösens in einem Ozean, sondern die Erfahrung der eigenen Identität vor Gott, des (eigenen) "Stehens vor Gott" (Edith Stein).

Margarete

Gast

Beitrag von Gast »

Cicero hat geschrieben:Also ist die buddhistische Spiritualität nicht darauf ausgerichtet sich Gott auszusetzen, sondern leer zu werden.
Soweit kann ich auch noch mitgehen, aber ab da gehen die Wege auseinander.
Christlich ist ein leer werden nur dann, wenn ich die Bereitschaft mitbringe, diese Leere von Gott füllen zu lassen.
Genau das isses: Fernöstliche Meditationstechniken können ein MÖGLICHER Weg, ein Hilfsmittel sein, um leer zu werden - für die mystische Begegnung des Christen mit Gott. So verstanden, haben sie durchaus auch ihren Platz in der christlichen Spiritualität. Allerdings ist die christlich-mystische Gottesbegegnung nicht durch Meditationstechniken "machbar", sondern immer ein Geschenk Gottes.

Margarete
Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 18. November 2003, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitrag von Gast »

max72 hat geschrieben:Erst ueber den Umweg ueber Zen entdeckte ich, was fuer eine reiche Tradition das Christentum hat. Da muessen die Katholiken wirklich etwas machen. Wie Stinissen schreibt: Wenn die christliche Spiritualitaet und Mystik besser bekannt waere, wuerde wenig bis nach Asien gehen muessen um eine Antwort zu finden.
Tja, da fällt mir ein Bekannter ein, der auf der Suche nach Spiritualität solche "Umwege" buchstäblich gegangen und geflogen, d.h. sehr weit und viele Jahre lang gereist ist. Irgendwann stellte er verblüfft fest: Aber das (nicht die Meditations-"Techniken") HABEN wir doch eigentlich längst in unserer christlichen Tradition. Heute ist er katholischer Priester, der nicht mehr auf "Umwegen", sondern auf den Pfaden der christlichen Tradition wandelt.
:ja:
Ich denke, die Wiederentdeckung dieser christlichen Tradition ist tatsächlich die ALTERNATIVE zu Willigis Jäger, nach der vorhin gefragt wurde. Und ich stimme auch Robert zu: sie gehört in den Alltag, ist keine Flucht aus der Realität - das Zeugnis der großen christlichen Mystiker beweist es.

Margarete
Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 18. November 2003, 14:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Bist Du sicher, daß das allgemeinverständlich ist :roll:
Γεωγραφική θέση

Την τρίτη, την ανατολικότερη και μαγευτικότερη χερσόνησο της Χαλκιδικής, τη χερσόνησο του ʼθωνα, κατέχει σήμερα ολόκληρη η Αγιορείτικη πολιτεία. Είναι ο μοναδικός χώρος στην Ελλάδα, που είναι ολόκληρος αφιερωμένος στην προσευχή και τη λατρεία του Θεού. Γι΄ αυτό και ονομάζεται ʼγιο Όρος.
Το ʼγιο Όρος έχει μήκος περίπου 50 χιλιόμετρα, πλάτος από 8 μέχρι 12 χιλιόμετρα και η έκταση του καλύπτει 350 περίπου τετραγωνικά χιλιόμετρα.
Τα σύνορα της μοναστικής πολιτείας ορίζονται, στο χερσαίο χώρο, με μια νοητή γραμμή που αρχίζει από την δυτική ακτή από την τοποθεσία ¨Φραγκόκαστρο¨ και φτάνει ως το ακρωτήρι ¨Αράπης¨, στην απέναντι άκρη.
Οι φυσικές τοποθεσίες της χερσονήσου είναι αξιοθαύμαστες. Το βουνό ʼθωνας που δεσπόζει σ΄ αυτή, είναι ένας τεράστιος κώνος με ύψος 2.033 μέτρα. Η γυμνή κορυφή του λες και λογχίζει τον ουρανό και οι πλαγιές του, κατάφυτες από αιωνόβια δέντρα, δημιουργούν μία ασύγκριτη αισθητική ομορφιά σε όλη τη μαγευτική αυτή περιοχή.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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max72
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Beitrag von max72 »

Die "Problematik" des Willigis Jäger wurde übrigens an diesem Beispiel auch in der Fernsehsendung sehr deutlich: Er bezeichnete die mystische Erfahrung als das entgrenzende Aufgehen eines Tropfens im Ozean. Und das ist nun eindeutig fern-östliche, aber eben keine CHRISTLICHE Mystik. Die christlich-mystische Erfahrung ist eben NICHT die Erfahrung des Sich-Auflösens in einem Ozean, sondern die Erfahrung der eigenen Identität vor Gott, des (eigenen) "Stehens vor Gott" (Edith Stein).

Margarete
Hei Margarete,

ich bin mir da nicht so sicher. Was solche Gotteserfahrungen angeht, so ist das etwas was eben in Worten nicht zu beschreiben ist. Im Christentum redet man ja auch von der Unio mystico, nicht mehr ich, sondern Gott lebt in mir. Da loese ich mich auch irgendwie auf und doch nicht. Das Problem scheint mir hier die Unzulaenglichkeit der Worte.

Willigis Jaeger behauptet wie viele andere, dass alle Religionen nur Wege sind, die auf denselben Gipfel fuehren. Weil eben die Beschreibungen der "gipfelerfahrungen" sehr aehnlich sind. Vielleicht ist es so, vielleicht nicht. Ich denke wir muessen da vorsichtig sein. Vielleicht sind es ja verschiedene Gipfel...
Aber das (nicht die Meditations-"Techniken") HABEN wir doch eigentlich längst in unserer christlichen Tradition.
Ja, eben. Aber da duerfen wir das auch nicht laenger verstecken. Man kann jahrelang Christ sein ohne etwas davon zu hoeren. Kein Wunder wenn viele dann zu Esoterik oder Buddhismus abwandern, wenn die ein beduerfnis decken, das die Kirche nicht decken kann. Wie gesagt, wie konnte es sein, dass ich jahrelang Ministrant war und gar nichts von alledem gehoert hatte???

Gruesse

Max

Gast

Beitrag von Gast »

max72 hat geschrieben:Ja, eben. Aber da duerfen wir das auch nicht laenger verstecken. Man kann jahrelang Christ sein ohne etwas davon zu hoeren. Kein Wunder wenn viele dann zu Esoterik oder Buddhismus abwandern, wenn die ein beduerfnis decken, das die Kirche nicht decken kann. Wie gesagt, wie konnte es sein, dass ich jahrelang Ministrant war und gar nichts von alledem gehoert hatte???
Da sprichst Du das Problem an. In der Gemeinde, in der ich jetzt lebe, kritisiere ich ja auch, dass die Spiritualität entschieden zu kurz kommt und bei allen Geschäftigkeiten der verschiedenen Gruppen fast ganz untergeht.
Auf der anderen Seite sehe ich aber ein anderes Problem: Die "Erwartungshaltung" vieler Menschen. Es ist nicht selten, dass jemand zu einem biederen Pfarrer kommt und erklärt, er wolle von ihm "auf den mystischen Weg geführt" werden, selbstverständlich mit dem Ziel der "Gipfelerfahrung". Es wird doch im real life auch nicht jeder Extrembergsteiger! Bei allem Interesse und bei aller Begeisterung für Mystik sollten wir nicht in den Irrtum verfallen, dass nur "Gipfelerfahrungen" Mystik seien und nicht die kleinen Gruppen übersehen, die schön am Boden bleiben und Woche für Woche vor dem Abendgottesdienst den Rosenkranz beten.
Demnächst werde ich auch zu unserem Pfarrer marschieren und um die Wiedereinführung der eucharistischen Anbetung bitten, wenigstens alle vier Wochen mal eine Stunde und auch, wenn nur zwei oder drei Leute kommen. Mir stinkt es nämlich, dass ich dazu (noch) in die Nachbarschaft fahren muss - wo sich inzwischen regelmäßig ein gutes Dutzend Menschen schweigend in der Sakramentenkapelle verteilen. Warum soll mystische Gotteserfahrung nicht einfach auch in der stillen Anbetung vor dem Allerheiligsten geschenkt werden?

Margarete
Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 18. November 2003, 15:35, insgesamt 3-mal geändert.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Ja, die Erwartungshaltung ist ein riesen Problem. fernöstliche Meditationsseminare sugerrieren auch, man könne eine "Gotteserfahrung am Wochenende" buchen.

Christliche Mystik ist teilweise untereinander grundverschieden. So würde Franziskus von Assisi, der große Mystiker der Schöpfung und Geschöpfe, mit dem anonymen kartäusischen Autor der "Wolke des Nichtwissens" aus dem 14. Jh. nur wenig übereinstimmen.

Die "Unio mystica" wird auch oft missverstanden, weil sie eine Einheit mit Gott sugerriert. Genaus das meint sie aber nicht, sondern die Fülle der Präsenz Gottes in mir, was mich nicht zu Gott macht.

Ebenso Meister Eckhart, der von Gott wünsche, er solle ihn Gott quitt machen - er meinte jegliche Vorstellungen von Gott, jegliches Bild, jegliche Meinung über Ihn. Erst dann ist er wirklich bereit, Gott zu empfangen.

Gast

Beitrag von Gast »

Ralf hat geschrieben:Die "Unio mystica" wird auch oft missverstanden, weil sie eine Einheit mit Gott sugerriert. Genaus das meint sie aber nicht, sondern die Fülle der Präsenz Gottes in mir, was mich nicht zu Gott macht.
Und genau dies ist auch ein Knackpunkt bei Willigis Jäger. Einer seiner "Schüler" hat sich während der Fernsehsendung eindeutig so geäußert, dass er selbst zu Gott würde.

max72
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Beitrag von max72 »

Margarete G. hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Die "Unio mystica" wird auch oft missverstanden, weil sie eine Einheit mit Gott sugerriert. Genaus das meint sie aber nicht, sondern die Fülle der Präsenz Gottes in mir, was mich nicht zu Gott macht.
Und genau dies ist auch ein Knackpunkt bei Willigis Jäger. Einer seiner "Schüler" hat sich während der Fernsehsendung eindeutig so geäußert, dass er selbst zu Gott würde.
Na ja, ist wohl eher umgekehrt. Gott wird Du...

Max

max72
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Beitrag von max72 »

Da sprichst Du das Problem an. In der Gemeinde, in der ich jetzt lebe, kritisiere ich ja auch, dass die Spiritualität entschieden zu kurz kommt und bei allen Geschäftigkeiten der verschiedenen Gruppen fast ganz untergeht.
Obwohl ich mich schon ein wenig wundere, wenn ein Priester gar nichts dazu sagen kann. Irgendwie muss der doch auch einen Zugang zur Spiritualitaet haben?

Kontemplation und Gebet ist ja hauptsaechlich Praxis. Viel sagen kann man da gar nicht. Jesusgebet. Oder einfach Rosenkranz. Oder einfach ein Sitzen in Stille, vollkommen da sein, wissen Gott ist gegenwaertig. Fuer mich ist schon viel gesagt, wenn man das erwaehnt: Gott ist tatsaechlich gegenwaertig. Nicht nur theoretisch, sondern ganz reell. In dem Bewusstsein, finde ich, kommt vieles andere von selbst.

Bei all den Meditationskursen lernt man ja auch nicht viel Theorie. Das sind ganz simple praktische Hinweise.
Demnächst werde ich auch zu unserem Pfarrer marschieren und um die Wiedereinführung der eucharistischen Anbetung bitten, wenigstens alle vier Wochen mal eine Stunde und auch, wenn nur zwei oder drei Leute kommen.
Dass all das in Vergessenheit geraten ist, scheint mir ein Zeichen, dass selbst Pfarrer und aktive Glaubige irgendwie den Zugang zur christlichen Spiritualitaet verloren haben. "Sowas macht man doch nicht mehr heute"

Gruesse

Max

Gast

Beitrag von Gast »

Geh, verlass die Heimat, die Welt,
darin du geboren bist, darin du dich eingerichtet hast -
das Haus voll von den Namen der Dinge, die um dich sind,
lass alles, was dir die Sprache über sie zu wissen gibt,
lass auch alles, was dir die Wissenschaft über sie vorspricht,
lass auch die Begriffe, mit denen du nach den Dingen greifst -
lass dieses Haus hinter dir, geh!

Dann wirst du, vielleicht wirst du dann dem Anderen begegnen,
für das du weder Namen noch Wissen noch Begriffe hast,
dem ur- und ingründig Wirklichen und Wirkenden begegnen.

Du wirst „schauen“... Dann ist kein Ding mehr,
was es dir zuvor gewesen, ein jedes, eins um das andere,
wird dir einen Namen sagen,. den du nicht nachsprechen kannst.

Und dann wird dir, vielleicht wird dir dann aus allem und jedem,
das um dich ist, das Unnennbare erscheinen,
und du wirst jene Stimme hören, die du noch nie gehört,
sehr nah und gewaltig wirst, du sie rufen hören:

ICH BIN DA!


(Fridolin Stier)

Gast

Beitrag von Gast »

max72 hat geschrieben:Obwohl ich mich schon ein wenig wundere, wenn ein Priester gar nichts dazu sagen kann. Irgendwie muss der doch auch einen Zugang zur Spiritualitaet haben?
Nicht immer gleich in Priesterschelte ausbrechen! :nein:
Der Pfarrer ist noch relativ neu in der Gemeinde. Und selbst wenn ein Pfarrer (ich sage bewusst: EIN Pfarrer und nicht DIESER Pfarrer) DIESEN Zugang zur Spiritualität nicht hätte, so wäre das kein Grund, ihn anderen Leuten nicht zu eröffnen.

Edith
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Beitrag von Edith »

Margarete G. hat geschrieben: Warum soll mystische Gotteserfahrung nicht einfach auch in der stillen Anbetung vor dem Allerheiligsten geschenkt werden?
Margarete
[Punkt] *unterschreib*
Die körperliche Gegenwart Gottes kann eine Unio Mystica ja nur fördern!

Oder wie die bayrische Bauernsfrau sagte: "Ich schau Ihn an, und Er schaut mich an."

Gast

Beitrag von Gast »

Oder Angela Toigo in "Gebete einer Maus":

Ich sehe Dich, Du siehst mich, Wir sind glücklich.

(Der Illustrator lässt dabei die Maus durch ein Kirchenfenster "ins Leere" (oder in die Weite?) schauen).

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Margarete G. hat geschrieben: Da sprichst Du das Problem an. In der Gemeinde, in der ich jetzt lebe, kritisiere ich ja auch, dass die Spiritualität entschieden zu kurz kommt und bei allen Geschäftigkeiten der verschiedenen Gruppen fast ganz untergeht.
Da können wir uns zusammentun.
Vor lauter Aktionen, Planen, Organisieren, Machen geht die Spiritualität völlig unter.
Margarete G. hat geschrieben:Auf der anderen Seite sehe ich aber ein anderes Problem: Die "Erwartungshaltung" vieler Menschen. Es ist nicht selten, dass jemand zu einem biederen Pfarrer kommt und erklärt, er wolle von ihm "auf den mystischen Weg geführt" werden, selbstverständlich mit dem Ziel der "Gipfelerfahrung".
Da möchte man dann gerne Mäuschen spielen. Natürlich sollte die Gipfelerfahrung noch am selben Tag erfolgen und angenehm kribbeln im Bauch sollte es auch.
Margarete G. hat geschrieben:Es wird doch im real life auch nicht jeder Extrembergsteiger! Bei allem Interesse und bei aller Begeisterung für Mystik sollten wir nicht in den Irrtum verfallen, dass nur "Gipfelerfahrungen" Mystik seien und nicht die kleinen Gruppen übersehen, die schön am Boden bleiben und Woche für Woche vor dem Abendgottesdienst den Rosenkranz beten.
Das ist wahnsinnig schwer zu vermitteln.
Ich vermute, daß es an der Alles-sofort-Mentalität liegt, die uns dabei einen Strich durch die Rechnung macht. Die Generation meiner Großeltern konnte das noch anders verstehen. Ich glaube nicht, daß meine Großmutter jemals von sich behauptet hätte, eine mystische Erfahrung gemacht zu haben. Dennoch hat sie, so lange sie lebte, jeden Tag den Rosenkranz gebetet. Sicher war mir manches zu unreflektiert oder zu naiv, aber während ich diese Worte schreibe, sehe ich sie (in meiner Erinnerung) nur milde und verständnisvoll lächeln. Langsam komme ich auch dahinter, daß es gerade die Schlichtheit, es einfach zu tun war, die die gelassene Überlegenheit ausmachte, die Trockenheit, die sich beinahe zwingend einstellt, auszuhalten.
Einfach Gott zu vertrauen und durchzuhalten, statt gierig auf das gute Gefühl zu warten.
Wenn es schon üblich ist, zu anderen Dingen, wie einem gemeinsamen Essen in der Familie, Gesprächen u.ä keine Zeit mehr zu haben, dann ist es doch klar, daß ein langes ausharren, das rein äußerlich keinen „Erfolg“ zeigt, nicht akzeptiert werden kann.
Und außerdem ist das kostenlos - Was nichts kostet, kann nichts sein.
Margarete G. hat geschrieben: Demnächst werde ich auch zu unserem Pfarrer marschieren und um die Wiedereinführung der eucharistischen Anbetung bitten, wenigstens alle vier Wochen mal eine Stunde und auch, wenn nur zwei oder drei Leute kommen. Mir stinkt es nämlich, dass ich dazu (noch) in die Nachbarschaft fahren muss - wo sich inzwischen regelmäßig ein gutes Dutzend Menschen schweigend in der Sakramentenkapelle verteilen. Warum soll mystische Gotteserfahrung nicht einfach auch in der stillen Anbetung vor dem Allerheiligsten geschenkt werden?
Meinst Du, daß das klappt, wenn Du ihm sagst, daß nur zwei oder drei Leute kommen?
In unserer Gemeinde wäre das das Aus bevor es auch nur versucht würde.
Aber wir leben ja sogar mit einer abgeschlossenen Kirche.
Einer der Hauptsätze bei uns ist: „Da kommt doch eh‘ keiner.“
Damit sind dann solche Vorschläge zumeist erledigt.
Seitdem wir keinen Vikar mehr haben, fällt bei uns Mittwochs die Abendmesse aus, wenn am Tag eine Beerdigung war.
Vor einigen Monaten haben wir dann im PGR beschlossen, daß an diesen Tagen ein Abendgebet stattfinden soll. Wir wurden sehr, sehr argwöhnisch beobachtet, ob da auch mindestens so viele kommen, wie in die Abendmesse! Wir stehen jetzt nicht mehr unter Beobachtung, denn meistens kommen mehr zum Abendgebet als zur Abendmesse, obwohl wir nichts besonderes „machen“. Wir beten und hören eine Lesung aus der Bibel, einen Auszug aus einer geistlichen Schrift und versuchen still zu werden.
Allein schon diese Beschreibung ließ Einige die Augen im Kopf verdrehen: „Da kommt doch....“
Irrtum. Und wenn, hat da nicht mal einer gesagt, wo zwei oder drei ... Er sprach nicht von Hunderten.

Ich wünsche Dir, daß das mit der Eucharistischen Anbetung bei euch klappt.

Gruß
Cicero

Benedikt

Beitrag von Benedikt »

Na wenn wir schon bei christlicher Mystik sind, empfiehlt sich eventuell ein Blick auf die seligen Drei von Leo Tolstoi in der Übersetzung des Pfarrer Abels: http://www.st-andreas-fulda.de/html/tex ... olstoi.htm

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Margarete G. hat geschrieben:Oder Angela Toigo in "Gebete einer Maus":

Ich sehe Dich, Du siehst mich, Wir sind glücklich.

(Der Illustrator lässt dabei die Maus durch ein Kirchenfenster "ins Leere" (oder in die Weite?) schauen).

Zum Beispiel :)

Es gibt ja verschiedene Ansaetze fuer den Glauben. Fuer das kontemplative sind da wohl Kloester doch das beste. Ich gehe am liebsten in den hiesigen Karmel. Dort bleiben die Nonnen und viele noch nach der Messe einfach fuer 10-20 Minuten in Stille in der Kirche. Und auch waehrend der Messe gibt es stille Momente.

Anderswo gibt es jeden Tag 1-2 Stunden fuer "inneres gebet", wo sich die Brueder in der kirche treffen und einfach in Stille da sind. So wie die Maus oben...

Gruesse

Max

PS: In dem Karmel ist meist nach Evangelium oder Predigt ein paar Minuten Stille. Eine Frau meinte da mal zu ihrem Ehemann "Ist der Pfarrer jetzt eingeschlafen ?" ;)

Gast

Beitrag von Gast »

Cicero hat geschrieben:Meinst Du, daß das klappt, wenn Du ihm sagst, daß nur zwei oder drei Leute kommen? In unserer Gemeinde wäre das das Aus bevor es auch nur versucht würde.
Die Befürchtung habe ich eigentlich nicht. Eher schon, dass jemand auf die Idee käme, diese Stunde mit einer Orgelmeditation anreichern zu wollen.
:cry:
Nichts gegen Orgelmeditation - aber anscheinend halten viele einfach die Stille nicht mehr aus.
Seitdem wir keinen Vikar mehr haben, fällt bei uns Mittwochs die Abendmesse aus, wenn am Tag eine Beerdigung war.
Eine andere Schwierigkeit: Mit dem Aussetzen des Allerheiligsten ist es ja nicht getan. Und wenn nun der Pfarrer drei Gemeinden zu versorgen hat, weswegen er nach der Abendmesse in der einen zur KGR-Sitzung in der anderen hechtet und dazwischen noch ein Trauergespräch in der dritten einschiebt - wer spendet dann den sakramentalen Segen und bringt das Allerheiligste in den Tabernakel zurück? - Aber einmal im Monat - das müsste sich eigentlich schon regeln lassen. Und bevor ich nicht damit beschieden werde, dass es sich nicht regeln lässt, will ich auch nicht unken.

;D

Margarete
Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 18. November 2003, 17:35, insgesamt 2-mal geändert.

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