Brandenburg und Sachsen haben gewählt

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Juergen
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Brandenburg und Sachsen haben gewählt

Beitrag von Juergen »

Stelle den Thread gereinigt, gelüftet und gebügelt den geneigten Diskutanten wieder zur Verfügung. Cicero

Brandenburg und Sachsen haben gewählt.

Gerade war eine Runde mit Politikern der einzelnen Parteien am ZDF. Darunter auch ein Sprecher der NPD, die fast soviele Stimmen (in %) erhalten hat, wie die SPD!

Kaum hatte der Mensch seinen Mund aufgetan und einige platte, polulistische Parolen (ein großer Tag für Deutsche die stolz sind Deutsche zu sein; etc. etc.) abgelassen, verließen alle anderen Politiker den Raum und die Moderatorin drehte dem Specher den "Saft ab".


Egal, wie man zu dieser Partei steht. - Ich wäre sicher der letzte, der sie wählen würde - aber sie wurde in einer freien, geheimen Wahl mit fast 10% gewählt (etwa 0.2% weniger als die SPD gewählt haben).

Da denke ich, daß man so mit den Leuten nicht umgehen kan, die demokratisch gewählt wurden.


Andererseits kann man es sich auch einfach machen, wie unser Minister Schilly, der jüngst sagte, daß das Verfassungsgericht Schuld sei, daß die Partei gewählt würde? :roll:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Stefan

Beitrag von Stefan »

Ich habs auch gesehen und auch gedacht:

Entweder, sie sind verfassungsfeindlich, dann wegsperren (was ich befürworten würde) - oder sie sind demokratisch, dann müssen sie reden dürfen.
So unprofessionell jedenfalls treibt man die Menschen erst Recht in die Arme der Populisten.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Ich fand das richtig,daß Frau Schausten so gehandelt hat, demokratisch gewählt hin oder her.Der Brandurger DVUler konnte sich doch auch zivilisiert ausdrücken,ohne gleich wie der sächs.NPDler so ausfällig zu werden,zumal doch bestimmt auch noch ausländerfeindl.Parolen dazu gekommen wären.Und in Brandenburg wurde der DVUler auch net mit den andern zusammen interviewt.Und irgendwie muß man schon der Bevölkerung klar machen,daß man solche Leute einfach net wählt.
Das das mir dem NPD-Verbot seinerzeit net funktioniert hat ,ist eh schon schlimm genug.

Gruß,
Elisabeth

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Bei der ARD ist es später ähnlich gelaufen :roll:


Die Geschichte mit dem NPD-Verbotsantrag ist "unschön" gelaufen; aber nun gibt es die Partei (noch).
Und bei fast 10% der Stimmen, kann man nicht einfach sagen: "Du darfst hier nix sagen." -- Das wird den Wählern, die sie gewählt haben, nicht gerecht (und treibt u.U. noch mehr Leute in ihre Arme). Man läßt die Grünen mit knapp der Hälfte der Stimmen ja auch zu Wort kommen.

Das scheint mir ein etwas "eigentümliches" Demokratieverständis bei den Sendern zu sein.

Erinnern wir uns:
Noch vor einigen Jahren war die SED-Nachfolgepartei PDS auch so eine Partei, die "Pfui" war, mit der man nicht reden wollte. Und heute ist sie "salonfähig".
Ich befürchte, daß das, was am linken Ende möglich war, auch am rechten möglich werden wird.....

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:...Und irgendwie muß man schon der Bevölkerung klar machen,daß man solche Leute einfach net wählt...
Aha,
die Medien habe also die Aufgabe, den Leuten zu sagen, wen man wählen darf und wen nicht. :roll:
Warum nicht gleich ein Propagandaministerium einrichten?
Warum nicht gleich eine Gleichschaltung der Medien?

Ähm,
ich glaube, das hatten wir in Deutschland schonmal -- leider!!


Ich habe immer noch die Illusion von einer "objektiven" und "neutralen" Berichterstattung in den Medien....
Gruß Jürgen

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Ralf

Beitrag von Ralf »

Juergen hat geschrieben:Warum nicht gleich ein Propagandaministerium einrichten?
Och, ich dachte wir haben so etwas bereits...
Ich habe immer noch die Illusion von einer "objektiven" und "neutralen" Berichterstattung in den Medien....
Keine Sorge, das gibt sich...

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ralf hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Warum nicht gleich ein Propagandaministerium einrichten?
Och, ich dachte wir haben so etwas bereits...
Und warum haben die sich noch nicht bei mir gemeldet zwecks Einstellung 8)
Gruß Jürgen

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uli
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Beitrag von uli »

Ralf hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Warum nicht gleich ein Propagandaministerium einrichten?
Och, ich dachte wir haben so etwas bereits...
... was soll denn dieser Müll? Wo bitte haben wir ein Prpopagandaminsterium? Aber vielleicht meint Ralf ja auch, dass z. B. die Pressestelle des Erzbistums Köln als Propagandaminsterium für Kardinal Meisner fungiert??
Jedenfalls ist mir an einem Abend, an dem die Neonazis fast zweistellig ins sächsische Parlament einziehhen, schlicht und einfach speiübel und bestimmt nicht danach zumute, darüber zu spekulieren, ob jetzt eine Interviewerin sich evtl nicht "politisch korrekt" verhalten hat. Was mir in diesem Thread fehlt, ist genau dieses Wort: speiübel - stattdessen Überlegungen über "political correctness" beim Interviewen! Das ist ja wohl viert- bis fünftrangig! Warum hier nicht schlicht und einfach und vor allem ein AUFSCHREI, wenn Neonazis ins Parlament kommen, für die z. B. "Mit-Leid" laut eigenem Programm ein "niederer Instinkt" ist und die sich wortwörtlich zu dem vom Papst (von der Kirche) geächteten "Nationalismus" bekennen? Pfui Deibel, ich hoffe, dass diese braune Brühe baldmöglichst verdunstet!

Uli

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ich habe zwar kein Verständnis für das Ergebnis, aber hier rumzuschreien und Pfui zu rufen oder den Zwergenaufstand zu proben ist wohl grundfalsch.

Entweder nimmt man die Brechstange und verbietet eine solche Partei. - Wobei der Versuch ja gescheitert ist, wenngleich die Gründe bei denen zu suchen sind, die die Partei verbieten wollten, und nicht zuerst bei der Partei selbst;
oder man läßt eine solche Partei zu Wahl zu, dann muß man mit dem Ergebnis erstmal leben.

Insbesondere fällt ins Auge, wer denn die Wähler waren:
Die CDU bleibt in allen Altersgruppen klar stärkste Partei, muss aber bei den 18- bis 29-Jährigen (minus 22 Prozent) und den 30- bis 44-Jährigen (minus 17 Prozent) heftige Verluste hinnehmen. Während auch PDS und SPD bei den jüngeren Wählern unterdurchschnittlich abschneiden, ist die NPD mit 17 Prozentbei den 18- bis 29-Jährigen und 12 Prozent bei den 30- bis 44-Jährigen besonders erfolgreich. Bei den Arbeitern holt die NPD 13 Prozent.

Quelle: ZDF
Es waren also nicht die 80jährigen, die sich "alte Zeiten" zurücksehnen, sondern diejenigen, die noch 30 Jahre lang das Leben in diesem Lande bestimmen werden.

Es ist erschreckend!
Die NPD-Wähler von heute sind die Zukunft des Landes.

Da muß nach den Gründen geforscht werden und die Politiker müssen endlich einsehen, wo sie was "falsch" gemacht haben.

Einfach eine solche Partei totschweigen und so weitermachen wie bisher - in der Hoffnung, es werde schon wieder besser, ist wohl der falsche Weg.


Quo vadis Germania?
Gruß Jürgen

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Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Warum aufschreien, Uli? Das halte ich irgendwie für ...sorry, Gefühlsduselei.
Schließlich war das abzusehen - somit muss jetzt keiner vom Hocker fallen, wenn es eintrifft. Ich wundere mich bloß, dass jetzt so viele erstaunt sind, dass die Leute tatsächlich ihre Drohungen wahrmachen und die NPD wählen.
Und - über die PDS, diese elendige Altlast aus DDR-Zeiten, regt sich keiner mehr auf? Weil sie sich schicker verkauft als die NPD? Es irgendwie geschafft hat, gesellschaftsfähig zu werden?

Wir hatten die NPD hier in Frankfurt auch mal im Stadtparlament und da gingen sie sang- und klanglos im parlamentarischen Alltag unter...

Ich denke da wie Jürgen. Gewählt heißt erst mal gewählt. Damit muss man sich abfinden. Im parlamentarischen Alltag wird sich rausstellen, was Sache ist. Und die NPD hat eben nicht die zündenden Ideen, Vorschläge und Ansichten, um in einem Parlament wirklich Land zu gewinnen. Hohle Luft, die vielleicht manche Wähler begeistert hat - aber unbrauchbar für die politische Kleinarbeit.

Jedenfallss - mit solchen Methoden wie Saftabdrehen beim Interview und dergleichen bewirkt man lediglich, dass sich die NPD-Wähler bestätigt fühlen in ihrer Einstellung und ihrem Prostestverhalten. Und das soll ja nun grade nicht sein.

Ich bin für Durchatmen und Übergang zur Normalität. Warten wir mal die nächste Landtagswahl ab und was die NPD dann ihren Wählern an Erfolgen verkaufen will ...

Geronimo

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Geronimo hat geschrieben:...
Wir hatten die NPD hier in Frankfurt auch mal im Stadtparlament und da gingen sie sang- und klanglos im parlamentarischen Alltag unter...
...
Es liegt natürlich vorläufig die Vermutung nahe, daß es sich um "Protestwähler" handelt, die den "großen Parteien" (im Osten ist diese Definition etwas schwammig) einen Denkzettel verpassen wollten, und gar nicht hinter den Programmen der "rechten Parteien" stehen.

Es mag ein gewissen "Frustpotential" geben, was sich nun in der Wahl niedergeschlagen hat.
Sobald die Gründe für den Frust durch die weitere politische Entwicklung abgebaut sein werden, mag dies dazu führen, daß die rechten Parteien wieder von der Bildfläche verschwinden werden und wieder eher die "politische Mitte" (wer is'n dat?) gewählt werden wird.

Aber für 5 Jahre haben wir den Salat.

Und in diesen 5 Jahren kann viel passieren:
es kann sein, daß das passiert, was ich oben schrieb;
aber auch, daß die "rechten Parteien" sich profilieren können, oder gar in den Bereich der "Salonfähigkeit" rücken könnten.
Zuletzt geändert von Juergen am Sonntag 19. September 2004, 22:52, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

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uli
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Beitrag von uli »

Stimme dir im Wesentlichen zu, Jürgen - nur: Ein Aufschrei, ein Erschrecken muss doch nun wirklich noch drin sein! Ich denke, die Erstreaktion auf so was kann einfach nicht der coole "Kopf" sein, sondern ist der "Bauch", in meinem Fall - und wie sollte das aus christlicher Sicht gegenüber Neonazis bitte überhaupt anders sein? -das "speiübel" ... (Ich denke da z. B. an Jesus, der in "heiligem Zorn" die Händler aus dem Tempel vertrieben hat ...)
Danach dann natürlich der nüchterne "Kopf", die Analysen, die Konsequenzen ... auch die "sachliche" Beurteilung dessen, wie sich die Moderatorin eventuell "besser" verhalten hätte ... und dass sie mit ihrem Verhalten bei denen, die diese (un-/antichristliche) NPD gewählt haben, womöglich das Gegenteil von dem bewirkt hat, was sie eigentlich bewirken wollte ... Und ich stimme etwa auch voll dem Heiner Bremer zu, der im RTL-Kommentar vor einer maßlos übertriebenen Bewertung des NPD-Ergebnisses gewarnt hat - Sachlichkeit, nüchterne Einschätzung und Gelassenheit ist logo besser als jede Form von Übertreibung. Dennoch und nochmals: Was ich hier im Thread vermisst habe, war das Erschrecken, das deutliche "Pfui".

Uli

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

uli hat geschrieben:Was ich hier im Thread vermisst habe, war das Erschrecken, das deutliche "Pfui".
Ein "Pfui" kann ich rufen:
in Richtung der Partei,
in Richtung des populistischen Wahlkampf,
in Richtung der Äußerungen des Sprechers der Partei.

Gegen die Wähler - immerhin etwa 10% der Wähler in Sachsen (etwa so viele wie auch die SPD gewählt haben) - weigere ich mich aber ein "Pfui" zu rufen. Das wird den Wählern nicht gerecht.
Was ihnen gerecht wird, ist (möglicherweise) ein "Umdenken" in der Politik, das die Wähler ernst nimmt, auf ihre Gefühle, Befürchtungen, Ängste und was immer zur Wahlentscheidung geführt hat, eingeht, und sie so wieder in die "Mitte" zurückholt.
Gruß Jürgen

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Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Juergen hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:...
Wir hatten die NPD hier in Frankfurt auch mal im Stadtparlament und da gingen sie sang- und klanglos im parlamentarischen Alltag unter...
...
Es liegt natürlich vorläufig die Vermutung nahe, daß es sich um "Protestwähler" handelt, die den "großen Parteien" (im Osten ist diese Definition etwas schwammig) einen Denkzettel verpassen wollten, und gar nicht hinter den Programmen der "rechten Parteien" stehen.

Es mag ein gewissen "Frustpotential" geben, was sich nun in der Wahl niedergeschlagen hat.
Sobald die Gründe für den Frust durch die weitere politische Entwicklung abgebaut sein werden, mag dies dazu führen, daß die rechten Parteien wieder von der Bildfläche verschwinden werden und wieder eher die "politische Mitte" (wer is'n dat?) gewählt werden wird.

Aber für 5 Jahre haben wir den Salat.

Und in diesen 5 Jahren kann viel passieren:
es kann sein, daß das passiert, was ich oben schrieb;
aber auch, daß die "rechten Parteien" sich profilieren können, oder gar in den Bereich der "Salonfähigkeit" rücken könnten.
Rechte Parteien haben es zum Glück schwer, sich im politischen Alltag zu profilieren, wo man nicht mit Schlagworten und Slogans um sich werfen kann, wo's ganz einfach um die Sanierung von Schulen oder das Grünflachenamt oder irgendein Straßenbau geht oder die Bildungspolitik. Es ist halt schwierig, dann mit rechtslastigen Argumenten zu kommen, weil da andere Dinge zählen - womit es eben darauf rausläuft, dass die NPD oder andere rechte Gruppierungen, die in irgendwelche Parlamente gerutscht sind, einfach meistens in der Mehrheit des Parlamentes mitstimmen ... wobei ihr Profil völlig untergeht.

(Natürlich muss man berücksichtigen, dass im Osten dieser Republik die Uhren sowieso bei einigen Menschen anders gehen ... )

@Uli - mit dem Pfui kann ich nach wie vor nicht dienen. Überall dort, wo jemals NPD ins Parlament gewählt wurde, war das vorher abzusehen. Ich möchte auch gar keine weiteren Analysen anstellen; es ist einfach so, dass einer Demokratie, in der Parteien sich zur Wahl stellen, immer auch rechtslastige Parteien dabei sein werden, die eben dann auch hin und wieder in kleinem Maße gewählt werden. Das ist kein deutsches Phänomen; das hat mit der Meinung der Menschen zu tun. Ob man das überhaupt grundlegend ändern kann - ich weiß es nicht. Die Menschen sind nicht einheitlich, man kann sie nicht normen. Und auch nicht auf eine uns beliebige Parteienlandschaft einschwören.
Meines Erachtens muss man als Demokratie lernen, mit solchen Phänomen zu leben. Weder Verbote noch Pfui-Rufen schaffen die Sache aus der Welt. Eine öffentliche Auseinandersetzung kann nur dann erfolgen, wenn die Rechten auch öffentlich habhaft zu machen sind. Ich halte auch nichts davon, rechtslastige Diskutanten abzuwürgen oder auszuladen ... Je mehr im Untergrund herumgeschwiemelt werden und je weniger öffentlich darüber geredet wird, desto gefährlicher ist die Chose.
Einen rechten Politiker kann man in der Diskussion entlarven - jemanden, der unter Decknamen im Internet Jugendliche anwirbt, kann man nicht fassen.
Ich denke, die Gefahr liegt nicht in der demokratisch gewählten Partei NPD; die Gefahr liegt in der Faszination, die rechtes Gedankengut auf Jugendliche ausübt. Und da hinzugehen und das Übel an der Wurzel zu bekämpfen, wird viel zu wenig getan. Da wird doch auch eher mit den Fingern auf die Jugendlichen gezeigt, anstatt sich mal ernsthaft mit ihnen auseinanderzusetzen.

Geronimo

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

[justify]Ich sehe das – nach allem, was die politisch herrschende Klasse dieses Landes schon verbrochen hat und weiter verbricht – recht gelassen. Es hätte auch Schlimmeres passieren können. Zum Beispiel könnte Wolfgang Schäuble Bundespräsident sein.[/justify]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Das Interview im Ersten mit der DVU war gar nicht soo schlecht.

Moderator: "Sie sind dem Programm angetreten: Schnauze voll. Welches politische Programm steckt dahinter?"

DVU-Nazi: "Blablabla"

Moderator: "Ihr politisches Programm kann man also zusammenfassen mit: Schnauze voll."

DVU-Nazi: "Äh, Ja."

Modrator "Vielen Dank".

:kratz:

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Stefan hat geschrieben:Das Interview im Ersten mit der DVU war gar nicht soo schlecht.

Moderator: "Sie sind dem Programm angetreten: Schnauze voll. Welches politische Programm steckt dahinter?"

DVU-Nazi: "Blablabla"

Moderator: "Ihr politisches Programm kann man also zusammenfassen mit: Schnauze voll."

DVU-Nazi: "Äh, Ja."

Modrator "Vielen Dank".

:kratz:
So ähnlich muß das laufen. Ich kann erhlich gesagt nicht verstehen, warum die Vertreter der Demokratischen Parteien in der ZDF - Sendung das Studio verlassen haben.
Den Links- wie Rechtsradikalen muß die Maske heruntergerissen werden, damit die häßliche Fratze ihrer menschenverachtenden Ideologie zum Vorschein kommt. Das erreiche ich ganz sicher nicht, wenn ich mich drücke. Weder als Journalist noch als Vertreter einer demokratischen Partei darf ich mich dieser Auseinandersezung entziehen. Immerhin haben 10% der Menschen in Sachsen denen ihre Stimme gegeben. Diese 10% wollen ernst genommen werden und nicht mit moralisäuerlichem Geschwafel über das Pfui der Radikalen noch in ihrer Haltung bestärkt werden, daß man die etablierten Parteien mit so einer Frustwahl richtig ärgern kann und diese dann political correct pikiert das Studio verlassen statt ihnen Paroli zu bieten. Dafür habe ich mich gestern abend echt geschämt Ärgerlich (nicht mehr aber auch nicht weniger) ist, daß in diesen beiden Parlamenten jetzt rechtsradikale Abgeordnete sitzen, in einem sogar erneut. Linksradikale saßen vorher schon in beiden. Aufgabe der Demokraten in diesen Parlamenten und in der Gesellschaft ist es, ordentliche Arbeit zu leisten, wirklich Politik zu gestalten und den Bürgern die Wahrheit zu sagen. Wer das nicht tut kriegt die Quittung von ganz rechts und von ganz links. Über eine solche Quittung mache ich mir im allgemeinen wenig Sorgen. Sorgen mache ich mir darum, daß nach einem anfänglichen lauten Betroffenheitsgeschrei von Links wenn mal wo Rechstradikale eingezogen sind - über den Skandal, daß die PDS immer noch so stark ist hört man nur wenig - irgenwann der Alltag einzieht und weitergewurschtelt wird.
Das ist der eigentliche Skandal.
Davor graut mir ein wenig. Bei 10 oder 15 % von denen im Bundestag bleibe ich nicht mehr so ruhig....

Stefan

Beitrag von Stefan »

Genau das ist der Punkt, Cicero: Die offene Boykott führt zu keinerlei Aufklärung, den Rechts-Wählern müssen die Augen geöffnet werden, worin das Problem besteht. so bleibt der Eindruck der Schwäche, des Drückebergertums und der Ohnmacht bei den Etablierten; die Rechten erhalten und nutzen das Image des Unterdrückten.
Was mir Sorgen macht ist, daß der gewonnene Eindruck auch noch zutrifft. Ein guter Journalist und ein guter Politiker ist in der Lage, die Hosen der Rechten herunterzulassen und sie so schändlich zu blamieren, daß ihnen der Urin im Stiefel überläuft.

(Und Wolfgang Schäble gehört IMHO zu jenen Politikern, die diese Feigheit nicht als Charakterzug tragen. Robert, Dein Hinweis ist verführerisch).

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Geronimo hat geschrieben:...die PDS, diese elendige Altlast aus DDR-Zeiten...
Das ist übrigens auch Demagogie. Es ist überhaupt auffallend, daß man mit der PDS nur im Zusammenhang mit ihrer Vergangenheit polemisiert. Mauerschüsse, böse SED, usw... Ich habe noch NIRGENDS eine Auseinandersetzung mit ihrer aktuellen Politik gesehen. Immer nur weinerliche Repliken wie die da oben. Und wenn man eben die aktuelle Politik betrachtet, ist es völlig verblendet, wenn man PDS mit NPD/DVU in einen Pott wirft.

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Nietenolaf hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:...die PDS, diese elendige Altlast aus DDR-Zeiten...
Das ist übrigens auch Demagogie. Es ist überhaupt auffallend, daß man mit der PDS nur im Zusammenhang mit ihrer Vergangenheit polemisiert. Mauerschüsse, böse SED, usw... Ich habe noch NIRGENDS eine Auseinandersetzung mit ihrer aktuellen Politik gesehen. Immer nur weinerliche Repliken wie die da oben. Und wenn man eben die aktuelle Politik betrachtet, ist es völlig verblendet, wenn man PDS mit NPD/DVU in einen Pott wirft.
Mit meiner Sicht - aus dem Westen - kann ich primär nicht umhin, darauf hinzuweisen, daß es sich bei der PDS um eine im (Personal-)Kern gut erhaltene SED handelt, die jetzt meint, uns Westdeutschen Demokratie beibringen zu können/ zu müssen, nachdem sie in vierzig Jahren Stalinismus ihren "Staat" an die Wand gefahren haben.

Daß ich die PDS nicht mit den rechten in einen Pott werfen darf, ist mir schon klar. Daß es in der PDS auf kommunalpolitischer Ebene durchaus Leute gibt, mit denen sogar CDU Politiker in Stadträten zusammenarbeiten, will ich gar nicht bestreiten. Aber schon auf der Landesebene haben die in der Wolle gefärbten - natürlich gewendeten - Stalinisten das Sagen. Von der Kommunistischen Plattform und Frau Wagenknecht gar nicht zu reden.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Geronimo hat geschrieben:Warum aufschreien, Uli? Das halte ich irgendwie für ...sorry, Gefühlsduselei.
Schließlich war das abzusehen - somit muss jetzt keiner vom Hocker fallen, wenn es eintrifft. Ich wundere mich bloß, dass jetzt so viele erstaunt sind, dass die Leute tatsächlich ihre Drohungen wahrmachen und die NPD wählen.
Und - über die PDS, diese elendige Altlast aus DDR-Zeiten, regt sich keiner mehr auf? Weil sie sich schicker verkauft als die NPD? Es irgendwie geschafft hat, gesellschaftsfähig zu werden?

Wir hatten die NPD hier in Frankfurt auch mal im Stadtparlament und da gingen sie sang- und klanglos im parlamentarischen Alltag unter...

Ich denke da wie Jürgen. Gewählt heißt erst mal gewählt. Damit muss man sich abfinden. Im parlamentarischen Alltag wird sich rausstellen, was Sache ist. Und die NPD hat eben nicht die zündenden Ideen, Vorschläge und Ansichten, um in einem Parlament wirklich Land zu gewinnen. Hohle Luft, die vielleicht manche Wähler begeistert hat - aber unbrauchbar für die politische Kleinarbeit.

Jedenfallss - mit solchen Methoden wie Saftabdrehen beim Interview und dergleichen bewirkt man lediglich, dass sich die NPD-Wähler bestätigt fühlen in ihrer Einstellung und ihrem Prostestverhalten. Und das soll ja nun grade nicht sein.

Ich bin für Durchatmen und Übergang zur Normalität. Warten wir mal die nächste Landtagswahl ab und was die NPD dann ihren Wählern an Erfolgen verkaufen will ...

Geronimo

Prof Falter von der Uni Mainz hat gestern bei Christiansen eine Studie erwähnt ,die sich mit den Wählern der PDS und denen der NPD oder und DVU befasst.War schon recht erstaunlich was bei dieser Studie rauskam.Die Wähler der PDS haben ein ziemlich anderes Sozial Profil als die der Nazi-Parteien.
Die Wähler der PDS sind von ihrer Bildung /Aiusbildung und auch von dem demoktatischen Verhalten,Handeln und dem Verwurzeltsein wesentlich mehr in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland verwurzelt / verankert.
Vielleicht kennt einer die genaue Bezeichnung dieser von mir erwähnten Studie,und kann sie daher vielleicht mal hier anschleppen und verlinken.
Politiologen oder Studies dieses Fachbereiches hat der Kreuzgang wohl noch net unter seiner Gängsterei-Mitgliedern.
Das von einigen hier so etwas merkwürdige "Humorverhalten" verwundert mich auch etwas.Schon sehr schlimm solche Wahlergebnisse.
Kann man wohl nur mit gesellschaftliche Ächtung beantworten, solche Menschen,wie das gestern bereits praktiziert wurde.




Schäuble als Bundespräsident wär mir schon recht gewesen.Nur wegen der leidigen Angelegenheit, wo keiner weis was wirklich war,die ehemalige Schatzmeisterin der CDU war mir doch sehr suspekt.
Und wie East-Angie mit Schäuble umgegangen ist, also mich wurmts immer noch.
Hoffentlich findet sich noch ne andere Kanzlerkandiatin.Möcht net von jemand regiert werden,der erst seit 1990 Bundesbürger ist.
Das hat noch etliche Jahrzehnte Zeit, bis wir so jemanden zum BundeskanzlerIn wählen.
Der fehlt noch das ganz spez.Westfeeling.Ist noch zu ostisch die Lady!



Nun hinzugehen ,und auf das Verhalten von DVU / NPD in den Landtagen,in denen sie in der Vergangenheit hineingewählt wurden,zu verweisen, halte ich net so für optimal.
Wenn man vernimmt,daß NPD / DVU Kinder- und Stadtteilfeste organisieren und veranstalten,sich auf kommunaler Ebene eine Infrastruktur aufbauen konnten,das Fahrlehrer die nun mal auch einen umfangreichen Kontakt zu jungen Menschen haben,oder sogar Ärzte dieser Partei angehören und wie in dem Fall des Arztes sogar einer zukünftigen NPD-Landtagsabgeordnete im Dresdner Landtag sind, dann sollte man das Wahlergebnis zumindest in Sachsen wesentlich ernster nehmen.Ich glaube net das das in fünf Jahren behoben wird.Bisher gab es auf Kommunalebebene nicht soviele NPDler in politischen Postionen in den diversen Gemeinden.Was im Westen bisher so ablief, mit einem versinken dieser rechtenradikalen Elemente in Unbedeutenheit, daß bedeutet net daß,das auch so im Osten in der Art und Weise abläuft.



Gruß,
Elisabeth

Stefan

Beitrag von Stefan »

Heute stand in unserer Zeitung, daß sich die Bildungsminister die Haare gerauft haben, weil viele sächsische Jungwähler (26 % haben NPD gewählt), ihre Erststimme der PDS und ihre Zweitstimme der NPD gegeben haben.
Aber Dein Posting zeigt anschaulich die Denkweise jener jungen Leute: Sie wählen vordergündig "deutsch", obwohl ihnen im Prinzip alles egal ist.
Letztlich das gleiche Phänomen wie in der Weimarer Republik.
Man benutzt aus purer Langeweile die Intrumente der Demokratie, um sie zum Spielball der Gelangweilten zu machen.
Im Dritten Reich haben diese Langeweile 55.000.000 Menschen mit ihrem Leben bezahlt.

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Stefan hat geschrieben:Heute stand in unserer Zeitung, daß sich die Bildungsminister die Haare gerauft haben, weil viele sächsische Jungwähler (26 % haben NPD gewählt), ihre Erststimme der PDS und ihre Zweitstimme der NPD gegeben haben..
Na das ist aber doch naheliegend! Stell dir mal vor, die Sitzordnung im Parlament wäre zum Kreis geschlossen! Wo säßen die ganz Rechten und die ganz Linken dann?
Eben.
Man benutzt aus purer Langeweile die Intrumente der Demokratie, um sie zum Spielball der Gelangweilten zu machen.
Im Dritten Reich haben diese Langeweile 55.000.000 Menschen mit ihrem Leben bezahlt.
Also, dass die Deutschen vor 1933 mehrheitlich von Langeweile geplagt gewesen wären, möcht ich doch sehr bezweifeln.
Die heute irgendwelchen farbarmen Fahnen nachlaufen, sind's auch nicht.
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

Stefan

Beitrag von Stefan »

Reinhard Gonaus hat geschrieben:Also, dass die Deutschen vor 1933 mehrheitlich von Langeweile geplagt gewesen wären, möcht ich doch sehr bezweifeln. Die heute irgendwelchen farbarmen Fahnen nachlaufen, sind's auch nicht.
Was hat sie denn geplagt/plagt sie denn?

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Stefan hat geschrieben:Letztlich das gleiche Phänomen wie in der Weimarer Republik.
Man benutzt aus purer Langeweile die Intrumente der Demokratie, um sie zum Spielball der Gelangweilten zu machen.
Im Dritten Reich haben diese Langeweile 55.000.000 Menschen mit ihrem Leben bezahlt.
Entschuldigung, aber diese Bemerkung ist Quatsch an der Grenze zu noch schlimmerem. Das ist in etwa die Art Holzhacker-Argumentation, die immer Kreuzzüge und Hexenverbrennungen einbringt, wenn es um die katholische Kirche geht und dadurch recht billig um Sympathien heischt.
Außerdem immer diese Pauschalisierungen... Im Osten wählen durchschnittlich 22% PDS, und nun 9% NPD... macht zusammen, über den Daumen, 30% reaktionäre, antidemokratische Ossis... lies: Vollidioten und "Unterdemokraten". Alle nur gelangweilt, doof und undankbar (cf. "Spiegel"). Solche Ansichten muten irgendwie wie eine "Kampfdemokratie" an.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Nietenolaf hat geschrieben:Außerdem immer diese Pauschalisierungen... Im Osten wählen durchschnittlich 22% PDS, und nun 9% NPD... macht zusammen, über den Daumen, 30% reaktionäre, antidemokratische Ossis... lies: Vollidioten und "Unterdemokraten".
Sorry, hatte nicht mitbekommen, daß es hier nur um Ossis geht.
Belgien und Polen wären demnach Ossis, was natürlich nicht stimmt. Sie gaben nur das Stichwort, bzw. Kordian.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Was ist denn der Unterschied zwischen Nationalkonservativ und Neofaschismus?
Oder ist das ein und das selbe?
Das ist eine ernsthafte Frage und kein Joke!

Was auch noch sehr schlimm ist,das NPDler und DVUler sich so vom Äußeren her betrachtet,so bürgerlich geben,also keine asoziale Kleidung,keine Springestiefel,Bomberjacken,keine sichtbaren Tatoos,und die Glatzen sind auch dezenter geworden, leichter Haarbewuchs zeigt sich.

Gruß,
Elisabeth

Stefan

Beitrag von Stefan »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Was ist denn der Unterschied zwischen Nationalkonservativ und Neofaschismus?


Nationalkonservativ ist, wer patriotisch ist und das kulturelle Erbe seiner Nation bewahren möchte. Am ehesten CSU, Republikaner sind hart an der Grenze, seit Schönhubers Abgang versucht man sich zu etablieren.

NeoFaschismus ist (obwohl ich glaube, daß es noch eine Abstufung zum Nationalsozialismus gibt) antidemokratisch, antiliberal, antikommunistisch und antisemitisch (rassistisch). NPD und DVU

Aber Vorsicht, Bezeichnungen sind bei den Rechten oft nur Schwindel!

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Extremistische Parteien haben nach Einschätzung von Innenminister Fritz Behrens (SPD) bei der Wahl am 26. September kaum Aussicht auf Erfolg.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 10,00.html

Na ob dieses Wunschdenken aufgeht, bin ich gespannt.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Kordian hat geschrieben:Extremistische Parteien haben nach Einschätzung von Innenminister Fritz Behrens (SPD) bei der Wahl am 26. September kaum Aussicht auf Erfolg.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 10,00.html
Ich glaube du verwechselst hier was.

Am 26. September sind werden gewählt:
- Bürgermeister
- Stadtrat
- Landrat
- Kreistag

Da spielen vor allem die Lokalpolitik (Stadtrat, Kreistag) und die zu wählenden Personen (Bürgermeister, Landrat) eine Rolle.

Nicht von ungefähr treten dort Parteien an, die auf Landesebene oder Bundesebene gar nicht antreten, aber die dennoch häufig auf lokaler Ebene sehr gut abschneiden.
So sitzt z.B. die UWG (Unabhängige Wähler Gemeinschaft) in sehr vielen Stadträten.
In Paderborn etwa tritt die FBI (Freie Bürger-Initiative) an.
Zuletzt geändert von Juergen am Mittwoch 22. September 2004, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Juergen hat geschrieben:
Kordian hat geschrieben:Extremistische Parteien haben nach Einschätzung von Innenminister Fritz Behrens (SPD) bei der Wahl am 26. September kaum Aussicht auf Erfolg.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 10,00.html
Ich glaube du verwechselst hier was.

Am 26. September sind werden gewählt:
- Bürgermeister
- Stadtrat
- Landrat
- Kreistag

Da spielen vor allem die Lokalpolitik (Stadtrat, Kreistag) und die zu wählenden Personen (Bürgermeister, Landrat) eine Rolle.

Nicht von ungefähr treten dort Parteien an, die auf Landesebene oder Bundesebene gar nicht antreten, aber die dennoch häufig auf lokaler Ebene sehr gut abschneiden.
So sitzt z.B. die UWG (Unabhängige Wähler Gemeinschaft) in sehr vielen Stadträten.
Dennoch werden bei ARD und ZDF Hochrechnungen gemacht, wie die Parteien in Gesamtnrw abgeschnitten haben.

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Kordian hat geschrieben: Dennoch werden bei ARD und ZDF Hochrechnungen gemacht, wie die Parteien in Gesamtnrw abgeschnitten haben.
Ja, um die Tendenz zu zeigen.
Im Grunde ist das ein reines Glasperlenspiel.

Denn, es nützt nicht, wenn unsere Leute im Landesdurchschnitt 50+x%
erzielt haben,
aber im Ort y unsere "Roten Brüder" ihren Kandidaten als Bürgermeister durchsetzen konnten.

klaro?

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Muss man zum Wahllokal eigentlich mit dieser Postkarte hingehen, die jeder Wahlberächtige bekommt? Ich hab nämlich keine bekommen. Werde aber trotzdem zum Wahllokal gehen (wenn ich es finde) und auf mein Wahlrecht bestehen.

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