Wo sind die neuen Führer?

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Stefan

Wo sind die neuen Führer?

Beitrag von Stefan »

Karl Jaspers hat geschrieben:Und es war unter anderem deshalb möglich, weil ein charakterlich banaler aber von wirren politischen Überzeugungen besessener Mensch die Chance erhielt, die Wirklichkeit seinen Vorstellungen anzupassen.
Über dieses Zitat Jaspers bin ich neulich bei einer Recherche zum Thema Nationalsozialismus und Adolf Hitler gestolpert.

Auch wenn sich Jaspers auf Hitler bezog, so hat sein Statement Allgemeingültigkeit. Nun muß nicht jeder banale Wirrkopf zu einem Hitler werden, aber unter unseren heutigen gesellschaftlichen Bedingungen betrachtet scheint mir die politische Szene auch heute nicht von "charakterlich banalen, aber von wirren politischen Überzeugungen besessenen Menschen" frei zu sein; und daß sie in einer Demokratie die Chance erhalten, die Wirklichkeit ihren Vorstellungen anzupassen gehört wohl zum Wesen der Politik.

Nichts schützt besser vor der Verführerpest als eine Immunisierung durch den katholischen Glauben, besonders vor den Wirrköpfen unserer Zeit. Manche nennen es ja Kritikimmunisierung - ich nenne es Schutzimpfung vor dem banalistischen Wirrsinn.

Cicero
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Re: Wo sind die neuen Führer?

Beitrag von Cicero »

Stefan hat geschrieben: Nichts schützt besser vor der Verführerpest als eine Immunisierung durch den katholischen Glauben, besonders vor den Wirrköpfen unserer Zeit. Manche nennen es ja Kritikimmunisierung - ich nenne es Schutzimpfung vor dem banalistischen Wirrsinn.
Der katholisch Glaube, der ganz und gar undemokratisch ist,
schützt die Demokratie?
Klingt widersprüchlich, aber ich glaube, daß Du recht haben könntest.
Natürlich wohnt Deiner Jaspersinterpretation ein starkes Argument gegen Demokratie inne:
Stefan hat geschrieben:und daß sie in einer Demokratie die Chance erhalten, die Wirklichkeit ihren Vorstellungen anzupassen gehört wohl zum Wesen der Politik.
Wenn jeder "Wirrkopf" in einer Gesellschaftsordung die Möglichkeit hat die Wirklichkeit seinen Vorstellungen anzupassen, kann Demokratie nicht gut sein.
Keine ernstzunehmende Alternative zur Demokratie schützt allerdings ernsthaft davor, daß nicht auch ein "Wirrkkopf" seine Vorstellungen in Realität umsetzt.

Insofern sollten wir Jaspers Warnung durchaus Ernst nehmen.
Wir sind nach 60 Jahren Frieden in Westeuropa reich, satt, dekadent und unaufmerksam geworden.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Cicero hat geschrieben:Der katholisch Glaube, der ganz und gar undemokratisch ist, schützt die Demokratie?
Die Praktizierung des katholischen Glaubens ist nicht undemokratisch, denn sie ist in jeder Staatsform möglich.
Lediglich Teile seiner Inhalte sind dem Zugriff einer Volks- und Wirrkopfherrschaft entzogen.
Keine ernstzunehmende Alternative zur Demokratie schützt allerdings ernsthaft davor, daß nicht auch ein "Wirrkkopf" seine Vorstellungen in Realität umsetzt.
Der katholische Glaube ist gegenüber jedem staatlichen Unfug resistent - sofern er nur ernsthaft gelebt wird.
Die Zeit des Nationalsozialismus zeigt markante Beispiele, wo mutige Katholiken wie Kolbe oder v. Galen der teuflichen Ideologie widerstanden. Sie war verführerisch, weil die Menschen im Dritten Reich nicht um einen Deut besser talentiert waren, die Gaukler zu durchschauen. Erst allmählich wurde vielen klar, was Sache war. Wer - frage ich - durchschaut heute die vielen kleinen Demagogen? Egal ob in der Politik, in Verbänden, Unternehmen oder in Medien: Die Wirklichkeit wird täglich manipuliert, ohne das jemand die Folgen absehen kann. Hier geht es uns im kleinen nicht anders als den verführten Deutschen im Dritten Reich.

Allein der Glaube mit seinen klaren, oft unbequemen, aber unmanipulierten Maßstäben kann Orientierung geben in einer Zeit der geistigen Prostitution und ethischen Verwahrlosung. Wer sich endlich aus der marionettenhaften Sklaverei unserer modernen, satten und dekadenten Gesellschaft befreien will, soll den Mut haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und den katholischen Glauben als Maßstab seines Handelns zum Fundament machen. Wer sich dem verweigert läuft Gefahr, den neuen Führern auf den Leim zu gehen und rennt ins tödliche Verderben wie seinerzeit die Hitlerläubigen.

anselm
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Beitrag von anselm »

Stefan hat geschrieben:.....
Allein der Glaube mit seinen klaren, oft unbequemen, aber unmanipulierten Maßstäben kann Orientierung geben in einer Zeit der geistigen Prostitution und ethischen Verwahrlosung. Wer sich endlich aus der marionettenhaften Sklaverei unserer modernen, satten und dekadenten Gesellschaft befreien will, soll den Mut haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und den katholischen Glauben als Maßstab seines Handelns zum Fundament machen. Wer sich dem verweigert läuft Gefahr, den neuen Führern auf den Leim zu gehen und rennt ins tödliche Verderben wie seinerzeit die Hitlerläubigen.
Auch die Ideen der "Aufklärung" sind hier wichtig. Motto "Wage es, dich deines Verstandes zu bedienen..."

max72
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Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Wir haben ja Demokratie, weil jeder frei waehlen koennen muss, was er selbst fuer richtig haelt. Andererseits kann man aber Wahrheit nicht demokratische bestimmen. Man kann physikalische Gesetze nicht demokratisch entscheiden, und ebensowenig andere Wahrheiten.

Zu dem Thema passt vielleicht der Konstruktivismusthread. Man glaubt, kein Mensch koenne ueberhaupt eine Wahrheit haben. Keiner darf also begrenzt werden in dem was er denkt, damit wuerde ja einer behaupten er wisse dass ein anderer was falsch macht. Das heisst auch, dass man keinem etwas verbieten kann, und gerade deswegen ist die Gefahr gross dass "Wirrkoepfe" Einfluss bekommen.

Das ganz fuehrt leicht zu einer "liberalen Diktatur": Ploetzlich darf keiner mehr religioese Zeichen tragen, weil man damit behauptet es gaebe eine religioese Wahrheit und das widerspricht der liberalen Doktrin dass es keine Wahrheiten gaebe. Zu sagen Abtreibung sei schlecht ist ploetzlich intolerant, weil man da behauptet, man haette eine Wahrheit gefunden. Das angeblich tolerante System toleriert da dann gar nicht mehr Andersdenkende, wer nicht pluralistisch ist wie alle muss schweigen...

Gruss

Max

Stefan

Beitrag von Stefan »

anselm hat geschrieben:Auch die Ideen der "Aufklärung" sind hier wichtig. Motto "Wage es, dich deines Verstandes zu bedienen..."
Ja und Nein.
Gewiß ist der Verstandesgebrauch notwendig und nützlich, wie es in der christlich-abendländischen Tradition stets üblich war; diese Idee ist keineswegs ein Kind der Aufklärung.
So verführerisch Kants Vergöttlichung des Verstandesgebrauchs für jedermann waren und sind, so muß man erkennen - wenn man seinem Aufruf folgt und Gebrauch vom eigenen Verstand macht -, daß die Aufklärung als eine der Ursprünge für die kulturelle Diffusion des 19. Jahrhunderts, die totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts sowie die subtile Demagogie des 21. Jahrhunderts herangeführt werden müssen. Insbesondere dort, wo sich der Verstandesgebrauch gegen den katholischen Glauben gestellt hat, konnten sich Banalismus und Wirrsinn leicht breitmachen - aus purem Kalkül.

Wie fatal die Exklusivität eines kalten Rationalismus ist, zeigt die späte Erkenntnis Charles Darwins, dessen Theorie von der Selektion der Arten auf sozialethische Kategorien (per Verstand) übertragen wurden:

"So betont er in Descent of Man: Moralische Fähigkeiten sind höher einzustufen als intelllektuelle. Moralische Eigenschaften erleben einen direkten oder indirekten Fortschritt weit mehr durch das Einwirken von Gewohnheit, Vernunft, Anleitung, Religion etc. denn durch die natürliche Auslese."

Den Mut, sich des Verstandes zu bedienen, hatten auch Hitler und Goebbels, denn irrational war ihre Ideologie ebensowenig wie die Stalins oder Husseins; sie folgten lediglich konsequent Darwins Theorie. Wenn aber der Verstand alleine schon nicht in der Lage ist, diese Extrema zu verhindern, wie sollte er in unserer gesellschaftlichen Situation (im Kleinen) mehr leisten?

Vor diesem Hintergrund sehe ich weniger die Ideen der Aufklärung als wichtig an, als vielmehr ihre eindeutige Verankerung auf dem Fundament des katholischen Glaubens; er alleine bietet - ernstgenommen - die Gewähr dafür, daß kleine und große Führer nicht ans Ziel kommen.

max72
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Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Stefan hat geschrieben:
Den Mut, sich des Verstandes zu bedienen, hatten auch Hitler und Goebbels, denn irrational war ihre Ideologie ebensowenig wie die Stalins oder Husseins; sie folgten lediglich konsequent Darwins Theorie. Wenn aber der Verstand alleine schon nicht in der Lage ist, diese Extrema zu verhindern, wie sollte er in unserer gesellschaftlichen Situation (im Kleinen) mehr leisten?

Vor diesem Hintergrund sehe ich weniger die Ideen der Aufklärung als wichtig an, als vielmehr ihre eindeutige Verankerung auf dem Fundament des katholischen Glaubens; er alleine bietet - ernstgenommen - die Gewähr dafür, daß kleine und große Führer nicht ans Ziel kommen.
Mit dem Verstand kann man sich Welten bauen, die in sich selbst stimmig sind. Ich kann eine Welt im Kopf zusammenbauen, in der andere physikalische Naturgesetze gelten, vollkommen stimmig und konsistent. Nur stimmt diese Welt eben nicht mit der Wirklichkeit ueberein.

In den Naturwissenschaften muss man die Theorie, die Landkarte, durch Experimente mit der Wirklichkeit vergleichen.

Wie ist es im geistigen Bereich? Auch Religion beruht auf ganz konkreten Erfahrungen: Der brennende Dornenbusch, die Auferstehung Jesu. Fuer den, der das selbst miterlebt hat geht es nicht darum zu beweisen dass es so war. Der weiss es war so und muss es sich nur irgendwie erklaeren. Wie in der Physik das Experiment die Verankerung in der Wirklichkeit ist,m so ist im Christentum die Offenbarung Gottes diese Verankerung.

In der Physik kann man Erfahrungen= Experimente beliebeig wiederholen. Im Christentum eben nicht, und die Frage fuer uns ist: Ist das was das Christentum berichtet wirklich geschehen? Und das kann man rational nicht beweisen. Man kann nur Quellen und Berichte ueberpruefen und sich entscheiden ob man es fuer glaubwuerdig haelt oder nicht.

Gruss

Max

anselm
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Beitrag von anselm »

Stefan hat geschrieben:...
Den Mut, sich des Verstandes zu bedienen, hatten auch Hitler und Goebbels, denn irrational war ihre Ideologie ebensowenig wie die Stalins oder Husseins; sie folgten lediglich konsequent Darwins Theorie.
Nun schütte aber bitte nicht das Kind mit dem Bade aus.

Warum es zu diesem Jahrhundert-Irrsinn der verschiedenen ideologischen Systeme kam ist mir letztlich ein Rätsel. Es hat auch sehr viel mit Gesinnungspolizei, gewaltsamer Unterdrückung von Kritikern etc. zu tun, die die Vernünftigen nicht haben zu Wort kommen lassen.

Mir kommt aber zu diesem Thema noch ein anderer Gedanke: alle diese ideologischen Systeme (Nazis, Kommunisten, etc.) hatten sicherlich eines gemeinsam: sie haben geglaubt, dass sie - und nur sie allein - die Welt erklären können und vor schlimmerem bewahren müssen. Auf so einer Einstellung kann gut der Gedanke reifen, dass die Eliminierung von Gegnern nur zum Wohl der Menschheit geschieht.

Möglich Folgerung: der Anspruch auf den alleinigen Besitz der Wahrheit (mit dem Anspruch, die anderen damit zu "beglücken") begünstigt solche Verbrechen, wie du sie angesprochen hast.

Peter
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Beitrag von Peter »

Gerade das – der Verzicht auf eine Selbst-Deutung des Menschen mit der notwendigen Folgerung der Selbst-Erlösung – scheint mir ein Merkmal des Katholischen zu sein.

Ich wage zu behaupten, daß ein ernsthafter, katholischer Glaube die Menschen vor ideologischen Kurzschlüssen bewahrt hat – und auch heute bewahrt. Beispiele sind für mich: der alte Pfarrer von Lohausen / Düsseldorf, oder auch Père Joseph Bastin, der in 1940 zum Priester geweiht wurde – der Regens hatte damals den Mut, den Kandidaten zu sagen: «Meine Herren, machen Sie sich auf das Martyrium gefaßt!»

Natürlich auch mit Einschränkungen; auch (vielleicht sogar gerade?) innerhalb der Kirche gibt es Machtdenken und schlimme Irrtümer. Daher halte ich den Bezug auf den ernsthaften Glauben für unverzichtbar.

Ich weiß auch sehr gut, daß von interessierter Seite wieder Beispiele von Klerikern und Christen (echten oder vorgeblichen) gebracht werden, die den Kotau vor der Macht dennoch vollzogen haben. Da die Gefahr eines recht unwürdigen Aufrechnens besteht und ich auf diesem Feld den dümmlichsten Argumentationen, bis hin zu der Behauptung, die nationalsozialistische Führungsriege habe aus Christen bestanden, gehört habe, verweise ich auf das antiquarische Buch von Helmut Gollwitzer «Du hast mich heimgesucht bei Nacht» und enthalte mich jeder Aufrechnerei.

Stefan

Beitrag von Stefan »

anselm hat geschrieben:Mir kommt aber zu diesem Thema noch ein anderer Gedanke: alle diese ideologischen Systeme (Nazis, Kommunisten, etc.) hatten sicherlich eines gemeinsam: sie haben geglaubt, dass sie - und nur sie allein - die Welt erklären können und vor schlimmerem bewahren müssen. Auf so einer Einstellung kann gut der Gedanke reifen, dass die Eliminierung von Gegnern nur zum Wohl der Menschheit geschieht.
Die Bewertung des Nationalsozialismus und des Kommunismus ist im Lichte der Geschichte recht einfach. Man betrachtet von außen Konzeption und Konsequenz und kommt zu einem Urteil.
Die Menschen im Jahre 1929 oder 1936 in ihrer konkreten Situation hatten nicht die Möglichkeit dazu, sondern haben auf menschliche Weise - in aller Naivität oder Hoffnung - dem unbekannten System vertraut. Weder im Inland noch im Ausland gab es nennenswerten Widerstand, von wenigen Ausnahmen mal abgesehen. Der Erfolgsfaktor des Nationalsozialismus bestand in seiner kalkulierten Manipulation der Massen, deren Eigendynamik zu einer unvorstellbaren Perversion menschlicher Wertvorstellungen und Handlungen geführt hat. Augenscheinlich war es in kurzer Zeit möglich, die Werte der christlich-abendländischen Tradition in kurzer Zeit zu neutralisieren und durch ein beliebiges andere, aber konkrete Weltbild zu ersetzen.

Verallgemeinert man dies, so erkenne ich keinen Grund, warum unsere (oder eine andere) heutige Gesellschaft vor solcher Demagogie gefeit sein sollte.
Peter hat geschrieben:und ich auf diesem Feld den dümmlichsten Argumentationen
Genau das ist der Punkt. Sie sind verführerisch und funktionieren im Mikrokosmos nach dem gleichen Wirkprinzip wie im Makrokosmos der Ideologien. Die gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit unterliegen unausgesprochen dem Paradigma des Veränderlichen. Das Wertesystem der 60er ist ein weiten Teilen ein anderes als das unseres Jahrzehnts. Die Andersartigkeit an sich ist dabei nicht das Problem; fraglich ist vielmehr, ob wir uns in der fatalen Situation der Menschen aus dem Jahre 1936 befinden, und die Auswirkungen des Wandels überhaupt aus unserer Perspektive bewerten können. Niemals in der Vergangenheit hat es einen so rasanten Wandel gegeben wie in dieser Zeit; niemals zuvor war die Welt so komplex wie heute - ein Produkt des Pluralismus. Eine Bewertung der Folgen von Veränderungen ist so gut wie unmöglich.

Alleine vor diesem Hintergrund, alleine um einen unbemerkten Holocaust im Kleinen zu vermeiden ist es notwendig, sich auf fundamentale Prinzipien zu besinnen. Der katholische Glaube, ernsthaft verinnerlicht und an seinen tatsächlichen Aussagen gemessen, ist notwenig um Aufklärung, Pluralismus, Demokratie und Veränderungen auf ein verläßliches Fundament zu stellen.

Peter
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Beitrag von Peter »

Ach, die Geschichte …

Die Tagespost vom 11. September 2004

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Wie sollen denn verantwortungsvoll tätige politische Kräfte ihr Wirken (auch katholisch beinflußt ) überhaupt noch einsetzen,wenn sie sogar nach einem Wahlsieg der Landtagswahl am vergangenen Sonntag nicht mal sagen dürfen vor den aufgebauten Mikros der Presse,daß sie in ihrer politischen Tätigekeit auch sehr maßgeblich die kath.Soziallehre mit einfließen lassen, weil dann die Große Vorsitzende eine saures Gesicht einlegt.
Und dann wird nach den neuen Führen gefragt.
Das KKL noch net bei solchen Mitteilungen ,die Madame zum Rapport an den Bischofsitz nach Mainz beordert hat,wundert mich sowieso.Man scheint eh bei Frau Mekel den Eindruck zu gewinnen,daß die es etwas an der wohl doch von cdu seite wohl noch zu erwartenem Respekt und Freundlichkeit gegenüber der dbk.de fehlen lässt.Auch wennse bloß Protestantin ist um das mal bewußt extrem schwarz zu formulieren.
Wenn schon so etwas nit mal mehr möglich ist,dann wirklich Gute Nacht Deitschland.

Gruß,
Elisabeth

Petra
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Beitrag von Petra »

Einwurf - leicht off-topic

Es würde, neben dem Starren auf Hitler und die Prognosen für die Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen, üüüüüberhaupt nichts schaden, sich mal wieder intensiv mit der Geschichte des Weimarer Reichs zu beschäftigen.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Warum? ,@Petra! Nur weil kommenden Sonntag etliche der Ostdeutschen NPD und DVU wählen werden,und weil man im Osten so schlau ist ,in der Kommunalpolitik solche Leute als politische Vertreter zu wählen.
Dürfte auch irgend wann vorbei sein,auch im Osten diese braune Mistbrühe.
Welcher Investor ob nun Deutscher oder Ausländer investiert wohl auch noch in einer Stadt oder Gemeinde wo der überwiegende Teil der Gemeinde oder Stadtratsmitlglieder Nazis sind.

Das muß im Dauereinsatz von Medien,westdt.Gesellschaft den Ostdeutschen eingetrichtert werden.

Das Bundespräsident Köhler schon mal die Mär von den gleichen "Lifestylbedingungen" um es überspitzt auszudrücken ,für beendigt erkärt,ist schon mal ganz gut.
Gerade kommt vom ZDF die Meldung zur Bildungspolitik rein,weiteres Absacken Rückfallen im internationalen Vergleich.
Solange keiner besser als der andere sein darf in der Schule,Ausbildung,kanns auch in der Bildungsstatistik nicht aufwärts gehen.
Vergleiche mit finnländischen,schwedischen Systemen helfen da auch net weiter.Die Bereiche der Schule als klassenloser Raum definieren zu wollen .bzw. so zu handhaben,ist auch Quatsch.

Wie sollen sich dann Jugendliche im späteren beruflichen und gesellschaftlichen Leben zurechtfinden,wenn Lehrer nur immer alles gleich machen wollen,nur unvoreingenommen sind gegenüber gerade denen ,die aus einfachen ,schwierigen sozialen Verhältnissen stammen,und eher eine strenge Lehrerhand spüren müssen,weil zuhause keiner hinterher ist.

Wenn es keine realen Rangfolgen,Hackordnungen,Hirachien in der Schule geben darf,eben die Kids aus den Arbeiterquatieren und die anderen,sondern statt dessen eine künstliche Einteilung in umgekehrter Reihenfolge geben darf,so ne Art Option für die Armen ala Deutschland.

Alles nur schreit er sei benachteiligt,man blöd angemacht wird ,nur weil man sich Fachbücher und sonstiges ohne Ende leisten kann(weil man seine Kniften und das Getränk von zuhause mitbringt,keine Tattoos ,kein Piercing, keine 50€ tgl.für Handy und andere Schwachsinns Livestylprodukte benötigt),Lehrer rumnölen,sie wären bloß das Kind eines Maurers,braucht sich keiner zu wundern,das daß deutsche Bildungsniveau immer weiter sinkt.
Der Neid,die Missgunst wird doch teilweise den Schülern und Auszubildenen schon im Unterricht eingepflanzt.
Bayern wurde immer als das Bildungsland gepriesen, bayerische Schulen usw.
Ich hab meine Schuljahre im Sozenland NRW mehr schlecht als recht hinter mich gebracht, hilfreich war auch das ich aus einer nichtproletarischen kath. Familie stamme und es auch immer genügend Vitaminbeziehungen um alle Schulkatastrophen zu meistern.
Was ich hier in Bayern erlebt habe im Bereich berufsbildende Fachschulen geht auf keine Kuhhaut.Ich weiß wirklich nicht was sich Bayern auf seine Schullandschaft einbildet.
Wer aus nichtproletarischen Familien stammt,dem gehts insofern noch gut,weil von Haus aus noch auf Lernen ,Allgemeinbildung geschaut wird,andere aus sozial Schwächeren Familien ,wo keiner so aufs Lernen schaut und die Mittel die vorhanden sind,nicht entsprechend eingeteilt werden,die haben heut das Sagen, nicht mehr wir.
Ich kann mich noch sehr gut an meine eigene Schulzeit erinnern.Die Kinder aus den Nichtsozialschwachen Familien,waren immer die auch mal als Vorbild herhalten mußten,vom Lehrer dann so hingestellt.Selbst wenn man nicht der offzielle Leidhammel war, eine Ausrichtung auf unser einer war immer vorhanden, ein unbewußtes oder auch schon mal bewußtes Richtungweisen war halt so. Das alles wurde erbarmungslos ausgerottet.Woran soll sich ein Kind / Jugendlicher von heute in der Schule/ Ausbildung denn noch bewußt und oder unbewußt orientieren,wenn dieses als alte Werte und Normen von Seiten der Pädagogen hingestellt wird. Wenn es irgendwelchen ernsten Bockmist veranstaltet wurde,dann war die erste Frage ,ward ihr auch daran beteitligt.Waren wir natürlich nicht.Gut hieß es dann,denn wenn ihr an solchen Dingen beteiligt seit,dann heißt es sofort,ja wenn die Kinder von.........,daran beteiligt waren,dann dürft ihr das auch,dann ist das nicht so schlimm.
An uns darf sich doch keiner mehr bewußt unbewußt ein Beispiel nehmen.Welcher Lehrer massregelt heut noch Leute,in dem mal deutlich sagt ,daß Lermaterialien wichtiger sind als Piercing,Tattoos und das neueste Handy.

Das schlimmste Verbrechen das in Deutschland jemals verübt wurde, sind nicht die Terroristen die in der Vergangenheit Deutschland in Angst und Schrecken versetzte ,sondern die Parole die seinerzeit von Willichen von der SPD ausgegeben wurde,und da hieß, "Jedes Arbeiterkind soll auf die Uni",das war das schlimmste was man dem Dichter und Denker Land jemals antun konnte.
Ich drücke das immer so aus:"Aus einem Schweinehirten kann man nicht innerhalb einer Generation einen Generaldirektor machen".
Versuche solches innerhalb des Warschauer Paktes und der SU zu tun , sind beaknntlich kläglich gescheitert.Einige wenige Ausnahmen wo es funktionierte mag es gegeben haben.
Mit Bildung allein der zum gesellschaflichen Aufstieg fürhren soll,ist es allein nicht getan,das soz. Umfeld muß schon stimmig sein.
Tischmanieren,sind immer interessant zu beobachten,und wer so Sätze loslässt,gute Kleidung sei unwichtig ,oder aufdringlich ,der outet sich gleich,welch Geistes Kind er ist.
Man braucht sich Lehrer oder auch jeden anderen Menschen nur kurz anzuschauen,meist hat man schnell heraus,wer woher ist.Welcher "Stallgeruch" wem anhaftet,den der Arbeiterklasse oder der wie man in Bayern so sagt den der "besseren Leut".
Kann man auch immer wieder bei TV-Leuten sehen.

Wir müssen nicht über die Weimarer Republik diskutieren,sondern über das was in unserer Gesellschaft so im laufe der vergangenen Jahre und Jahrzehnte kaputt ging.
Wenn man sich nur schon die Stimmung im Weblog Arbeitslos in München anschaut,den letzten Eintrag von Schmokie aus dem hohen Norden, dazu dann das was aus München kommt von Winrider, dann kann einem Angst und Bange werden, und das sind gebildete und kluge Menschen,die eine gelernte Buchhändlerin, der andere sehrgut ausgebildete Technikmensch.


Es ist sehr gut ,daß gerade im schulischen Bereich nun schon von der Grundschule an viel für Sprachkompetenz,Deutschkenntnisse usw. geordert und gefördert werden.(nNcht nur für ausländer sondern für alle Kinder.)
Es ist jedoch nicht mehr hinnehmbar,daß beispeilsweise Mitarbeit im Unterricht nocht mehr megain ,nach Frau Hohlmeier,sondern sog.soziale Kompetenz und sog.Verhalten das einzig wichtige sein soll.
Jedoch Wissen,Lerneifer,Mitarbeit im Unterricht dann,wenn das nur von wenigen noch in der Schule auch nur ansastzweise gezeigt und oder gebracht wird,als unsoziales unangebrachtes, nicht unterordnendes Verhalten,als Ellebogenverhalten von Lehrern bewertet wird,nur weil sie ihrer eigenen Herkunftsklientel auf biegen und brechen den sog.soz.Aufstieg bereiten will.
Arbeitetabkömmlinge bleiben immer Arbeiterabkömmlinge,und die Nachkommen andere gesellschaftl.Schichten bleiben auch ihr Lebenlang das ,wohinnein sie reingeboren wurden.
Egal ob man dann eines Tages Bundeskanzler oder Bischof wird.Bestes Beispiel dafür war seinerzeit der Sieger in der ZDF-Benimm-Show.

Die Frage nach neuen Führern,oder Leadern,oder noch besser nach neuem Führungspersonal vor allem in der Politik ist schon berechtigt.
Doch wo es finden,wo es hernehmen.
Das Joschka Fischer und die Grünen so sehr im ansehen der Deutschen stehen,auch mit der Herkunft so mancher der Spitzenleute zu tun.Die einizge mir bekannte Grüne aus einer Arbeiterfamilie ist Renate Künast.Alle anderen sind aus anderen soz.Verhältnissen.

Es hat mehr als einmal Fälle gegeben,in denen Nachwuchskräfte an einem gesellschftl. und beruflichen Aufstieg zu scheitern drohten,weil nur die Tischmanieren so miserabel waren.
Wenn dann vorsichtig darauf von Seiten des Arbeitgebers hingewiesen wurde,dann kam mehr als einmal die Antwort:" Herr.........,Sie wissen doch woher ich stamme,wer hätte mir das denn zuhause beibringen sollen......"
Das nun zum Anlaß nehmen,auch solche gesellschaftl.und sozialen Normen zu negieren,als nicht mehr notwending zu berzeichnen,auch das hat es gegeben.
Wer in der Wirtschaft,der Gesellschaft was sein will,werden will, muß solche Lehrer entschieden und heftigst ablehnen.Ich hab mich mal als noch Hauptschülerin als Bonzenkind beschimpfen lassen müssen in einem Landschulheim ,von meinen Mitschülern,nur weil ich offensichtlich die einzige war, die einen Mittagstisch ordentlich decken konnte,und der Lehrer das mit der Bemerkung quittierte,es gebe wohl noch Schüler die einen Tisch decken könnten.Der gleiche Lehrer achtete auch sehr darauf,daß seine SchülerInnen nicht mit den Händen in der Hosentasche .
vor ihm standen.
Ich bin heute mehr denn als froh, aus einer sog.Bonzenfamilie zu stammen.Es gibt mir die nötige Selbstsicherheit,trotz aller schlimmen Erlebnisse in den vergangenen Jahren.
Das mir mehrfach verweigert wurde,den Beruf zu ergreifen,den ich noch erlernen wollte,hat im wesentlichen mit meiner Herkunft zu tun.
So Lehrersprüche wie :"Sie sind Repräsentantin von alten Werten und Normen beweisen es mehr als deutlich.
Wer solche Äußerungen tut,hat sein Recht auf Unterrichtung ,Ausbildung und Lehre dejenigen (die auch mit über 40 ruhig noch) als Zukunft Deutschlands eindeutig verwirkt.
Das gleiche gilt für solche Elemente die ihrer Herkunft als Maurer-Tochter wehklagend zum Einsatz bringen, und damit Klassenkampf in der Schule treiben.
Solche Lehrer,Ausbilder sollten schleunigst aus dem schulischen Sektor entfernt werden,wenn das aus anderen Gründen nicht geht,dann eine andere Aufgabenerteilung im Bereich der Schulverwaltung als Schreibkraft,jedoch keinesfalls im Bereich der Entscheidungsträger.
Wir können uns vor allem in Hinblick auf Wirtschaft,Forschung,Wissenschaft,Gesellschaft so eine Lehrerschaft in keinster Weise mehr leisten.Einer sozialen Selektion wie sie in den vergangene Jahren /Jahrzehnten üblich war und derzeit noch ist, ist nicht mehr von seiten des Staates und der Gesellschaft hinnehmbar und finanzierbar .


Gruß,
Elisabeth

LaChatte
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Registriert: Samstag 17. Juli 2004, 11:56

Beitrag von LaChatte »

sondern die Parole die seinerzeit von Willichen von der SPD ausgegeben wurde,und da hieß, "Jedes Arbeiterkind soll auf die Uni",das war das schlimmste was man dem Dichter und Denker Land jemals antun konnte.
Ich drücke das immer so aus:"Aus einem Schweinehirten kann man nicht innerhalb einer Generation einen Generaldirektor machen".
Diese Parole ist tatsächlich Unsinn im Quadrat. Ungefähr 10% eines Jahganges sollen an die Uni, und das müssen nicht alle Professorensöhne sein, auch nicht alle Hilfsarbeitertöchter, sondern schlicht die intelligentesten von allen. Und die andern sollen Kaufleute, Handwerksleute oder Familienleute werden, je nach Neigung und Talent.

Und wenn der Schweinehirt intelligent ist, müsste er es eigentlich auch schaffen, einen Knigge-Kurs zu besuchen und sein Verhalten den in seinem gewählten Kreis üblichen Standard anzupassen... Gebildet ist schliesslich, wer mit allen Menschen gut umgehen kann, und nicht nur, wer weiss, wie man ein Fischbesteck bedient, aber nicht in der Lage ist, entspannt ein Sandwich auf der Baustelle zu essen.

Führer - einzelne Menschen sind sehr fehleranfällig, ein Volk als ganzes etwas weniger. Und Demokratie ist so eingerichtet, dass nie ein Einzelner absolute Macht bekommen kann - Demokratie ist ein Machtbrechungssystem.
Alles ist erlaubt (Paulus)

Peter
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Beitrag von Peter »

Es geht leider etwas unter. Auch dieses. Daher möchte ich noch einmal auf das Zitat von Joachim Fest in der Welt vom 10. September 2004 verweisen:

«Das ganze Menschenbild der Aufklärung ist durch Hitler als falsch entlarvt worden. Wir haben uns etwas vorgemacht. Die Aufklärung hat geglaubt, der Mensch sei gut, er müsse nur das rechte Wissen erwerben und zuträgliche soziale Verhältnisse vorfinden, dann steuere man auf den Frieden, das Glück und den Wohlstand zu. Das war sehr hochherzig, aber naiv.»

Zum naiven Demokratie-Optimismus – was weiß ich, zum wievielten Male, John Drydenin «The Medal»:

Athens, no doubt, did righteously decide,
When Phocion and when Socrates were tried;
As righteously they did those dooms repent;
Still they were wise, whatever way they went.
Crowds err not, though to both extremes they run;
To kill the father and recall the son.


«Führer - einzelne Menschen sind sehr fehleranfällig, ein Volk als ganzes etwas weniger.»

Wir stecken gerade, wie dieses unsäglich-aufschiebende Votum des Ethikrates illustriert, mitten drin. Entscheidungen können nicht mehr am zum Tode verführten Volk vorbei getroffen werden.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Führer - einzelne Menschen sind sehr fehleranfällig, ein Volk als ganzes etwas weniger. Und Demokratie ist so eingerichtet, dass nie ein Einzelner absolute Macht bekommen kann - Demokratie ist ein Machtbrechungssystem.
Was das Dritte Reich widerlegt. Tatsächlich ist Hitler demokratisch gewählt worden und die Massen irren mitunter dramatischer als ein Einzelner, den niemand vernimmt. Demokratie ist sowohl Machtbrechungssystem als auch Machtlegitimierung; letzteres wohl weitaus häufiger, wie die Geschichte zeigt. Die Mehrheit entscheidet nicht über richtig oder falsch, sondern dokumentiert rein quantitativ eine beliebige qualitative Meinung.

Hinzu kommt die Verblendung, der nicht nur die Massen ausgeliefert sind. Bis 1938 haben die Anrainerstaaten - allesamt demokratisch legitimiert - Hitlers Absichten schlecht durchschaut. Kaum ein paar nette (!) Worte vom deutschen Führer, und schon wurde Deutschland 1936 als friedliebender Staat einsortiert, beeindruckt von der Olympiade, und 1938 wurde der Annektion des Sudetenlandes zugestimmt; stets von der Hoffnung der Beschwichtigung getragen. Nun, es ist Geschichte, die Folgen bekannt, aber wo ist die kritische Betrachtung dieser Vorkommnisse heute?

Daß die Katholische Kirche im Dritten Reich die einzige noch funktionierende Organisation als Störfaktor - wenn auch erst spät - eine Rolle spielte, wird heute oft mit dem unverschämten Hinweis auf auch aufgetretene Kollaboration verschwiegen. Das Ministerium für Propaganda und Volksaufklärung (sic!) hätte die Schwerpunkte nicht besser verdrehen können.
Ein Verweis auf den Zusammenbruch der DDR und der Situation der Katholischen Kirche in China untermauert die Bedeutsamkeit der Kirche als Korrektiv gegen "aufgeklärte" Unmündigkeit.

Und was passiert heute? Wer sich die Programmatik der Diktaturen im Verhältnis zu den Kirchen anschaut, der sieht eine Vehemenz im Abdrängen der Kirche ins Private und Subjektive.
Hitler meinte, die Kirche könne sich seinetwegen um alles Transzendente und Übersinnliche kümmern, alles Irdische sei aber Sache des Nationalsozialismus; gleichwohl kündigte er für den Fall des Endsieges und der Endlösung als nächstes Ziel die Eliminierung der bestehenden kirchlichen Strukturen an.
Eine sehr ähnliche Tendenz gibt es auch heute; hier unterscheiden sich die modernen Führer in nichts von Hitler.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Peter hat geschrieben:«Das ganze Menschenbild der Aufklärung ist durch Hitler als falsch entlarvt worden. Wir haben uns etwas vorgemacht. Die Aufklärung hat geglaubt, der Mensch sei gut, er müsse nur das rechte Wissen erwerben und zuträgliche soziale Verhältnisse vorfinden, dann steuere man auf den Frieden, das Glück und den Wohlstand zu. Das war sehr hochherzig, aber naiv.»
Ich sehe das besondere Defizit der Aufklärung in der Unfähigkeit, unverrückbare Grenzen aufzuzeigen. Als "dogmatisch" oder "fundamentalistisch" gebrandmarkt wird so jede klare Position aufgeweicht und ist damit dem Spielball des Kalküls ausgeliefert. Das ist der Futtertrog der Volksaufklärer.

Peter
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Beitrag von Peter »

Das hat natürlich nicht Peter, sondern Joachim Fest geschrieben. Nur der Korrektheit halber. Der hat sich nämlich mal ein bißchen mit Hitler beschäftigt.

Stefan hat geschrieben:Als "dogmatisch" oder "fundamentalistisch" gebrandmarkt wird so jede klare Position aufgeweicht und ist damit dem Spielball des Kalküls ausgeliefert. Das ist der Futtertrog der Volksaufklärer.


Primat der Befindlichkeiten. Wie auch die aktuelle Diskussionen um die Köhler-Äußerungen zeigen. Crowds err not, though to both extremes they run. Deswegen ist es wichtiger, sie bei der Stange zu halten. Wer Emotionen lenken kann, ist Gockel im Hühnerstall.

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Stefan hat geschrieben: Bis 1938 haben die Anrainerstaaten - allesamt demokratisch legitimiert - Hitlers Absichten schlecht durchschaut.
Polen 1938? Demokratisch legitimiert?
Österreich 1938? Demokratisch legitimiert?
Wow!
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

Stefan

Beitrag von Stefan »

Reinhard Gonaus hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben: Bis 1938 haben die Anrainerstaaten - allesamt demokratisch legitimiert - Hitlers Absichten schlecht durchschaut.
Polen 1938? Demokratisch legitimiert?
Österreich 1938? Demokratisch legitimiert?
Wow!
Ich dachte eher an das Münchner Abkommen. Gut, war ungenau formuliert. Großbritannien und Frankreich waren demokratisch und scheuten sich nicht, die Sudetengebiete an Deutschland zu geben; die anderen Staaten hatten auch nichts dagegen (außer den Tschechen).

Als Hitler in das entmilitarisierte Rheinland einmarschierte, bot Polen Frankreich - trotz eines Nichtangriffspaktes mit Deutschland - militärische Hilfe im Falle von Kriegshandlungen an. Frankreich lehnte - für Polen peinlich - ab.

Die gesamte Außenpolitik der 30er Jahre ist von Vertragsbrüchen und Eigenutz gekennzeichnet. Zusammen mit einer prinzipienlosen Appeasementpolitk ist sie ein Beispiel verheerender Fehleinschätzungen. So wurde erst allmählich das volle Ausmaß der Katastrophe klar.

Und meine eigentlich Frage ist: Wenn "damals" ein Durchschauen der wahren Absichten des Führers zu schwierig war, wie können wir heute so blauäugig und leichtfertig allerhand Wirrsinn ungefragt tolerieren? Woran erkennt man denn eigentlich - um auf Jaspers zurückzukommen - die Wirklichkeitsverdreher?

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Die Frage der Threadüberschrift lautet doch: Wo sind die neuen Führer?
Vielleicht wäre es möglich mal wieder auf diese Frage zurückzukehren,und so die jeweiligen Vorstellungen von den neuen Führern aufzunotieren!
Was für Qualitäten sollten die denn haben?


Gruß,
Elisabeth

Edith
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Beitrag von Edith »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Die Frage der Threadüberschrift lautet doch: Wo sind die neuen Führer?


Was für Qualitäten sollten die denn haben?


Gruß,
Elisabeth
DAS ist eine echt GUTE [Punkt]

Was... wär Euch denn wichtig?
(Bei einem "Führer")?

Stefan

Beitrag von Stefan »

"Führer" sollten überhaupt keine Qualitäten haben, denn katholische Christen benötigen keine Führer außer Jesus Christus, der uns den einzig wahren Glauben geschenkt hat und den uns die Kirche beständig lehrt.

"Führer" und besonders Verführer maskieren und verstecken sich, oft schmücken sie sich im Gewand eines christlich Plagiats; so kommt es zur Instrumentalisierung des Glaubens für widerchristliche Zwecke. Elemente sind in fast jeder weltanschaulichen Richtung zu entlarven, selbst im Nationalsozialismus, aber auch im Kommunismus und letztlich in jeder heutigen Denkrichtung. Das verwundert nicht, denn ein 2000jährige Geschichte beeinflußt nunmal das Denken.

Wichtig ist für den Einzelnen: Daß er den ernstgemeinten und ursprünglichen katholischen Glauben als Fundament seines Handelns nimmt und diesem mehr vertraut als allen anderen Heilsversprechen. Es ist schwierig, wenn nicht unmöglich, hinter die Masken zu schauen. Der Glaube steht über der kalten Rationalität, der Glaube steht über jedem staatspolitischen Handeln.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

@ Stefan ,was bezweckst du denn dann mit der Frage und dem Thread eigentlich?
Als Christen, Katholiken sind wir auch Staatsbürger, und sollen uns dem Kaiser und seinen Staathaltern unterordnen der das Land regiert,den menschlichen Ordnungen und Gesetzen ebenfalls unterordnen.
Nur eine von mehrfachen Stellen in der Bibel ,1.Petrus2,13-15 und 1.Petrus2,17 .

Gruß,
Elisabeth
Zuletzt geändert von Fichtel-Wichtel am Mittwoch 15. September 2004, 13:17, insgesamt 3-mal geändert.

Peter
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Beitrag von Peter »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:... sollen uns dem Kaiser und seinen Staathaltern unterordnen der das Land regiert ...
Ha! Ich wußte es! Wir durchleben ein [Punkt]

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:@ stefan ,was bezweckst du denn dann mit der Frage und dem Thread eigentlich?
Als Christen, Katholiken sind wir auch Staatsbürger, und sollen uns dem Kaiser und seinen Staathaltern unterordnen der das Land regiert,den menschlichen Ordnungen und Gesetzen ebenfalls unterordnen.
Nur eine von mehrfachen Stellen in der Bibel ,1.Petrus13-15.

Gruß,
Elisabeth
der deutsche christ darf weder abtreiben, noch sich homoehelichen, weil es der deutsche gesetzgeber es so vorsieht.

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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Peter hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:... sollen uns dem Kaiser und seinen Staathaltern unterordnen der das Land regiert ...
Ha! Ich wußte es! Wir durchleben ein [Punkt]
@Peter du weißt sehr genau,daß statt dem Kaiser,heutzutage andere Begriffe eingesetzt werden,Regierung,(damit ist nicht deine Ehefrau gemeint), Bundeskanzler,Bundestag,Verfassung,Gesetze heutiger Mache,ecpp.

Gruß,
Elisabeth
Zuletzt geändert von Fichtel-Wichtel am Mittwoch 15. September 2004, 13:19, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Kordian hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:@ stefan ,was bezweckst du denn dann mit der Frage und dem Thread eigentlich?
Als Christen, Katholiken sind wir auch Staatsbürger, und sollen uns dem Kaiser und seinen Staathaltern unterordnen der das Land regiert,den menschlichen Ordnungen und Gesetzen ebenfalls unterordnen.
Nur eine von mehrfachen Stellen in der Bibel ,1.Petrus13-15.

Gruß,
Elisabeth
der deutsche christ darf weder abtreiben, noch sich homoehelichen, weil es der deutsche gesetzgeber es so vorsieht.
@ Kordichen,Darling, Grauköpfchen,daß sich manche "kirchliche" oder "katholischen" Gestze,Vorgaben und Vorschriften mit denen des jeweiligen Staates,Landes in denen der Katholik lebt, sich überschneidet, oder kollidiert,also nicht nur auf Deutschland bezogen, ist wohl allen hier anwesenden Kreuzgängstern bekannt.
Das nach der Lehre der katholischen Kirche Schwule net "heiraten" dürfen,bzw. eine sog.Lebenspartnerschaft eintragen lassen können,scheint für@ Kordichen ziemlich schlimm zu sein.Wenn dem nicht so wäre und@ Kordi wäre schwul, dann würdest du das tun oder net ?

Gruß,
Elisabeth

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

ich antworte auch keine wenns und abers. was wäre wenn morgen die welt untergeht oder der papst zur homosexualität aufruft. :kratz:

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:
Kordichen,Darling,
[/color]
na wenn das dein mann ließt.
:D

Stefan

Beitrag von Stefan »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben: Als Christen, Katholiken sind wir auch Staatsbürger, und sollen uns dem Kaiser und seinen Staathaltern unterordnen der das Land regiert,den menschlichen Ordnungen und Gesetzen ebenfalls unterordnen.
Nur eine von mehrfachen Stellen in der Bibel ,1.Petrus2,13-15 und 1.Petrus2,17 .[/color]
Schade, daß das nicht die Martyrer der Frühzeit wußten.
Und gut, daß nicht restlos alle im Reich so dachten.

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