Diabetes mellitus

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Frank
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Registriert: Dienstag 7. Oktober 2003, 18:31
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Diabetes mellitus

Beitrag von Frank »

Hallo zusammen,

Ich habe ein kleines Problemchen, das jetzt nicht 100%ig in ein religiöses Furum passt. Vielleicht findet sich trotzdem ein Arzt oder Medizinstudent der mir weiterhelfen möchte.

Ich soll in der Schule ein Refferat über Diabetis Mellitus halten. Das ist so gut wie fertig, ich komme bei einem Punkt nur nicht weiter: Was passiert im Körper wenn es zu einem Hypoglykämischen Schock oder einem Hyperglykämischen Koma kommt. Alles weas ich in Fachbüchern oder im internet gefunden hatte war entweder so Oberflächlich, das es mir nich weitergeholfen hat, oder so Detailiert und kompliziert geschrieben, das ich es nicht Kapiert hatte.

Vielen Dank für eure Hilfe!
Gruß!
Frank

Ralf

Beitrag von Ralf »

Hallo.

Nun, das mit dem Hyperglykämie-Koma ist tatsächlich sehr kompliziert (zumal man da zwischen nur hyperglykämischen und hyperosmolaren Koma unterscheiden muss), das mit der Hypo schon weniger. Übrigens hat Margarete Recht: Bei einer starken Hyperglykämie (schon vor einem Koma) riecht's nach Keton, man spricht von einer ketazidotischen Stoffwechsellage.

Frank, nenn' mir doch mal die detaillierte Info im Web und ich mach's Dir verständlich.

Frank
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Beitrag von Frank »

Hallo,

@Margarete
Danke für die Links, die hatte ich heute Vormittag schon besucht, da finde ich nur, wie ich Über oder Unterzucker Koma erkene, wieso der Körper bei extremer Über bzw, Unterzuckerung darauf reagiert, steht da nicht drin.

@Ralf
Die Webseiten, die mir zu Kompliziert waren habe ich verworfen, aber ich kann Unterlagen zitieren, die mir Meine Neuro-Dozentin zur Verfügung gestellt hat
Pathogenese bei Hyperosmolaren Komas:
Ein relativer Insulinmangel führt zu verminderter peripherer Glokoseutilisation bei gleichzeitig vermehrter hepatischer Glokosefreisetzung. Geringe Mengen Insulin verhindern deabei dei Ketose der Lipolyse im Fettgewebe
Also, ein Typ2-Diabetiker riescht im Koma nicht nach Apfelessig, da geringe Mengen insulin ausreichen um die Ketose zu verhindern und die Leber ist auch irgendwie betroffen. Soweit ist das Klar, und was heist der rest auf deutsch?

Gruß!
Frank

PS: @ralf: darf ich dir das Werk, wenn es fertig ist zur Inhaltlichen Korrektur Mailen?

Frank
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Beitrag von Frank »

Hatte gerade noch etwas gefunden
Pathogenese des diabetischen Komas:

1.Insulinmangel>Hyperglycämie>Hyperosmolarität>Intrazellulare Dehydration> Bewusstseinsstörung
2.Insulinmangel>Hyperglycämie>Hyperosmolarität>Elektolythverlust>extrazelluläreDehydration>
Hypovolämie>Schock>Nierenversagen
3.Insulinmangel>Lipolyse>Ketose(ErbrechenundAzetongeruch)>metabolischeAzidose>kussmaulscheAtmung>extrazelluläreDehydration>Hypovolämie>Schock>Nierenversagen
Stabd bei www.apia.com

Ich versteh das so: Der zuviele zucker muß raus, das geschieht über die Niere mit den Urin, um die nötige Flüssigkeit dafür zu bekommen Holt sich der Körper das wasser aus den Zellen, das führt zur exsikkose, die wiederum zum Koma.

Hab ich das jetzt richtig verstanden?

Ralf

Beitrag von Ralf »

Also, wie erwartet ist das kompliziert zu erklären.

Trennen wie den Pathomechanismus (krankhaften Vorgang) der Hyper- (zuviel Blutzucker) von der Hypoglykämie (zuwenig Bluzucker)

Insulin hat im Normalfall verschiedene Wirkungen:

- fördert die Aufnahme von Glukose (der wichtigsten Zuckerart) in versch. Körperzellen, besonders als Speicherform (Glykogen) in die Leber.
- baut den überzähligen Zucker (wenn das Glykogendepot voll ist) in Fett um und speichert dieses in Fettzellen.
- fördert die Aufnahme versch. Aminosäuren in die Zellen.

Als Antagonisten (Gegenspieler) des Insulins wirken die Hormone STH, Glukagon und besonders wichtig in dem Zusammenhang das Kortisol (bekannter als Cortison).

Fehlt bei einem Diabetiker Insulin und steigt deswegen der BZ (Blutzucker) stark an, so findet folgendes statt:

Dein Punkt 3:

- der Zucker kann nicht in manche Zellarten aufgenommen werden, diese brauchen aber Energie, benutzen daher das Fett (Typ I Diabetiker sind zum Zeitpunkt der Erstdiagnose oft sehr dünn). Dieses wird aber nur unter Bildung von sog. Ketonkörpern, d.h. Metaboliten mit einer sauren Ketongruppe, verwertet. Das Blut säuert an, der pH sinkt. Geringe Insulinmengen verhindern die Ketonbildung, da dann noch ausreichend Glukose verstoffwechselt (metabolisiert) werden kann.
- es steigt natürlich weiter die Lipolyse (Freisetzung von Fett aus dem Gewebe ins Blut zur Energiegewinnung)

Punkt 2+1:

Ein hoher Zucker im Blut stellt einen nichtnormalen osmotischen Gradienten zu den Zellen dar. Der Körper versucht dies auzugleichen, entweder indem Wasser aus den Zellen ins Blut übertritt (intrazelluläre Dehydratation - Austrocknung) oder aber, indem andere Bestandteile des Blutes, die sonst noch den osmotischen Druck aufrechterhalten, über die Niere ausgeschieden werden (hier besonders das Natrium). Diese Elektrolyte (wie übrigens auch bei einem Zucker > 200 normalerweise auch Glukose selbst) können allerdings nur mit dem Transportmedium Wasser ausgeschieden werden (extrazelluläre Dehyrdatation).

Alles klar?

Frank
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Beitrag von Frank »

Hallo Ralf,

vielleicht bin ich schlauer:
Ein hoher Zucker im Blut stellt einen nichtnormalen osmotischen Gradienten zu den Zellen dar. Der Körper versucht dies auzugleichen, entweder indem Wasser aus den Zellen ins Blut übertritt (intrazelluläre Dehydratation - Austrocknung) oder aber, indem andere Bestandteile des Blutes, die sonst noch den osmotischen Druck aufrechterhalten, über die Niere ausgeschieden werden (hier besonders das Natrium). Diese Elektrolyte (wie übrigens auch bei einem Zucker > 200 normalerweise auch Glukose selbst) können allerdings nur mit dem Transportmedium Wasser ausgeschieden werden (extrazelluläre Dehyrdatation).
Das Wasser fehlt dann auch im Blut und es kommt zum Volumenmangelschock. Richtig?
der Zucker kann nicht in manche Zellarten aufgenommen werden, diese brauchen aber Energie, benutzen daher das Fett (Typ I Diabetiker sind zum Zeitpunkt der Erstdiagnose oft sehr dünn). Dieses wird aber nur unter Bildung von sog. Ketonkörpern, d.h. Metaboliten mit einer sauren Ketongruppe, verwertet. Das Blut säuert an, der pH sinkt. Geringe Insulinmengen verhindern die Ketonbildung, da dann noch ausreichend Glukose verstoffwechselt (metabolisiert) werden kann.
- es steigt natürlich weiter die Lipolyse (Freisetzung von Fett aus dem Gewebe ins Blut zur Energiegewinnung)
Das Fett verschlechtert die Versorgung des Gehirns mit Blut und der niedrige PH-Wert des Blutes wirkt direkt aufs ZNS was zur Bewußtlosigkeit führt.

Soweit richtig?

Gruß!
Frank

Ralf

Beitrag von Ralf »

Das erste ist richtig, das zweite nicht. Das Fett verschlechtert nicht die Versorgung des Gehirn mit Blut, vielmehr greift auch hier die intrazelluläre Dehydratation.

Leute, die sehr lange vollfasten, können auch bei normaler Körperfunktion den Organismus ganz auf Fettverbrennung zur Energiegewinnung mit Bildung von Ketonkörpern einstellen, ganz ohne Bewusstseinsstörungen. Bei diesen ist dann natürlich auch der Urin saurer, da die sauren Valenzen ausgeschieden werden.
Die Fettmenge sagt hier nichts über die Blutversorgung aus, es handelt sich ja nicht um Fettropfen (wie bei einer Fettembolie, die ist aber selten und hat mit DM gar nichts zu tun).

Frank
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Beitrag von Frank »

Ralf hat geschrieben:Das erste ist richtig, das zweite nicht. Das Fett verschlechtert nicht die Versorgung des Gehirn mit Blut, vielmehr greift auch hier die intrazelluläre Dehydratation.

Leute, die sehr lange vollfasten, können auch bei normaler Körperfunktion den Organismus ganz auf Fettverbrennung zur Energiegewinnung mit Bildung von Ketonkörpern einstellen, ganz ohne Bewusstseinsstörungen. Bei diesen ist dann natürlich auch der Urin saurer, da die sauren Valenzen ausgeschieden werden.
Die Fettmenge sagt hier nichts über die Blutversorgung aus, es handelt sich ja nicht um Fettropfen (wie bei einer Fettembolie, die ist aber selten und hat mit DM gar nichts zu tun).
Also ist es auch beim Hypoglykämischen koma ein Volumenmangelschock, ausgelöst durch eine intrzelluläre Dehydration. Der Körper Versucht die ketonkörperauszuscheiden, das geht über Wasser, das Wasser kommt aus den Zellen, der Körper kann irgendwann aus den zellen KeinWaser mehr holen also kommt das Wasser aus dem Blut. ergebnis Volumenmangelschock, Koma.

Stimmts jetzt?

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Oh jemineh,das ist mir Typ2 Diabetiker Gott sei gelobt und gepfiffen noch nicht passiert,und man kann mit diabetes heutzutage ganz gut leben.Hört sich ja schlimm an,was ihr da verzapft.
Aber mit etwa zuckethaltigen in ständiger Reichweite braucht maneigentlich keine Angst zu haben,die Tbl.sind auch sehr robust.

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