Neuwahlen in Hamburg?

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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

'Der Gewerkschaftsboss trägt keine politische Verantwortung in Hamburg. Die Rücktrittsforderungen kommen aus dem Internet und aus der Opposition. CDU und FDP haben als erste geschaltet. Langsam ist ihnen gedämmert, dass sie eigentlich die Stadt regieren könnten und sollten und auch der Bundesjustizminister mit der Innenpolitik überfordert ist.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ein kleines Indiz, dass RomanusEuntDomus auf der letzten Seite keine abstruse Verschwörungstheorie verbeitet hat: http://mediathek.daserste.de/REPORT-MAI ... d=43680920

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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Würde Hamburg's Bürgermeister sogar seine Oma verkaufen, um im Amt zu bleiben? Schämen reicht nicht. Rücktritt schon. Vermeidbar war, was verboten ist. Man hätte Andy Beuth nicht erst im Nachhinein zuhören sollen. Andy Grote hat das offenbar nicht genug interessiert. Die Opposition sollte sich mit dem Rücktritt des Innensenators nicht begnügen.

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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Ich könnt heulen, wenn ich meine Jungs sehe mit den starken Armen und den schwachen Köpfen und die linken Herren in ihren feinen Zwirn, die meine Jungs hängen lassen wollen, aber selbst nicht auf ihre Abfindung verzichten.

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Yeti
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Yeti »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 11:14
Ein kleines Indiz, dass RomanusEuntDomus auf der letzten Seite keine abstruse Schlumpfung verbeitet hat: http://mediathek.daserste.de/REPORT-MAI ... d=43680920
Natürlich wäre das möglich. In der rechtsextremen Szene soll's das ja auch gegeben haben. Fragt sich nur, was der Staat dann mit der "Schmierenkomödie" erreichen will. Im Prinzip wäre das auch das Ende einer links/rechts-Diskussion. Ist manchmal eh schwierig, bestimmte Motive eindeutig politisch zuzuordnen (z.B. Antisemitismus, Sozialneid, Klassen- und Rassenhass etc.). Ein kleiner Hinweis noch: Wem "Lügenpresse" zu unfein war o.ä., der hat's bei einer solchen Konstellation auch nicht mehr weit bis zum "Lügenstaat" oder "Schweinesystem" (bzw. ähnlichen belasteten Kampfbegriffen).
Romanus hat geschrieben:Und es sind Journalisten , die hier ins Messer laufen
"Den Datenschützern ist bewusst, welche gravierenden Folgen sich für die Betroffenen daraus ergeben können, dass ihnen in Hamburg der Makel des Sicherheitsrisikos angeheftet und dies über Schwarze Listen breit gestreut worden war. Fotograf Heygster steht zum Beispiel noch am Anfang seiner beruflichen Karriere: "Ich mache mir schon Sorgen, in welchen Dateien mein Name jetzt zukünftig auftauchen wird. Und natürlich kann das auch bedeuten, dass mir das bei möglichen Arbeitgebern Nachteile bringt."
Ist gar nicht so lange her, dass Gewerkschaften und engagierte Gesinnungspolizisten dasselbe mit AfD-Sympathisanten taten und forderten. Man misst wieder einmal mit zweierlei Maas... ;)
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 09:53
Urheber der Rücktrittsforderung ist Rainer Wendt. Den schätze ich zwar überhaupt nicht, aber eine marodierende Bande ist er nicht und steht er auch nicht vor.
Gibt's dazu einen Link? :roll:

BTW: Ich halte nichts von Rücktrittsforderungen an O. Scholz, obwohl Hamburg eine nicht"rote" Regierung stets gut tat. Der CDU u. FDP fehlen auch die Köpfe. Dazu müsste man die Merkel-Linie verlassen, ist CDU-intern nicht so gern gesehen, kommt aber so oder so zwangsläufig. Interessant finde ich wieder einmal das bisherige Schweigen von "Tutanchuhu"...
Bild...aber etwas war doch:
"Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich schockiert über die schweren Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg gezeigt. Was er gesehen habe erschüttere ihn, mache ihn fassungslos, sagte Steinmeier bei einem Besuch in der Hansestadt. Ein solches Ausmaß an Gewalt auf Demonstrationen habe Deutschland in den vergangenen Jahren nicht erlebt. Einige seien mit "Rücksichtslosigkeit und maßloser Zerstörungswut" vorgegangen."
Wäre aber nach obiger Diktion Teil der "Schmierenkomödie".
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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Es ist in der Tat nicht zielführend, jeden Tag die Rücktrittsforderung zu wiederholen, ohne dass Olaf Scholz zurücktritt. Heute, gut, kann man noch mal fordern und morgen

Aber irgendwann muss auch mal gewählt werden.

Spätestens im September.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Der link, in dem Rainer Wendt als erster Scholz Rücktritt fordert:
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 36934.html

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Yeti
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Yeti »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 17:06
Der link, in dem Rainer Wendt als erster Scholz Rücktritt fordert:
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 36934.html
Ich danke dir. Die Gegenüberstellung "Scholz sitzt im Konzerthaus und hält die Köpfe der Polizisten hin" ist natürlich wirklich Blödsinn und berücksichtigt die Situation nicht; was sollte denn ein OB als Gastgeber sonst machen als bei den Gästen zu sein. Und den Vorwurf mit der "Folklorisierung" linker Gewalt im Schanzenviertel könnte man nicht nur ihm machen, sondern allen seinen Vorgängern, denn die Zustände waren auch in den 70ern und 80ern schon so. Das träfe dann auch einen Ole von Beust, der dann auch nichts dagegen getan hätte. Als parteipolitische Zuspitzung taugt der Vorwurf deshalb auch nicht. Inwieweit Scholz aber Warnungen davor in den Wind schlug, kann ich nicht beurteilen. Gut möglich, dass auch das nicht stimmt, da ja etliche Hundertschaften aus anderen Bundesländern aushalfen. Mir missfällt ohnehin die Tendenz, die obere Administration ständig für Taten und Handlungen verantwortlich zu machen, die andere begangen haben. Damit schaffen wir geradezu einen Typus eines Politikers, der sich aalglatt verhält und zu nichts eine wirkliche Meinung hat. Da brauchen wir uns über Merkel überhaupt nicht zu beklagen.
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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 17:06
Der link, in dem Rainer Wendt als erster Scholz Rücktritt fordert:
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 36934.html
Im Internet hatte sich Kritik schon früh geregt:

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... tt#p841127

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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Wer die Blogger-Szene beobachtet, stößt zur Zeit auf Analysten von Staatsversagen des Hamburger Senats. Die angemaßte Expertise ist wenig bescheiden, dafür aber deutlich Interesse geleitet. Man sollte sie mit Vorsicht genießen. Da geht es um die Wahl des Tagungsstandorts in einem Szeneviertel vermummter Demonstranten. Da geht es um die Ankündigung der Anreise weiterer vermummter Demonstranten. Da geht es um den Empfang von vermummten Demonstranten am Bahnhof. Und da geht es um das verzögerte Vorgehen gegen vermummte Demonstranten. War die Eskalation gewollt? Stand bereits alles auf Anfang? Der Regisseur ist bekannt. Sein Life-Event misslungen. Die Opposition wird dem Intendanten morgen nicht applaudieren.

Caviteño
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Caviteño »

Yeti hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 18:24
Inwieweit Scholz aber Warnungen davor in den Wind schlug, kann ich nicht beurteilen. Gut möglich, dass auch das nicht stimmt, da ja etliche Hundertschaften aus anderen Bundesländern aushalfen.
Das andere Bundesländer mit Polizeieinheiten aushalfen, war ja bereits in Elmau der Fall und wird fast jedes Jahr zum 01. Mai in Berlin praktiziert. HH als Stadtstaat dürfte wohl kaum die Polizeikapazitäten haben, um die Sicherheit der Staatsgäste zu garantieren - die Sicherheit für die eigene Bevölkerung kommt erst danach.
Viel erschreckender ist für mich die Meldung, daß man mehr als die 20.000 Mann an "freien" Kräften bei einem Großereignis nicht aktivieren kann und selbst dazu auf Hilfe aus den Nachbarländern zurückgreifen muß.
Was geschieht, wenn es gleichzeitig an mehreren Stellen in diesem Lande "brennt" und alles ohne Ankündigung? :panisch:
Yeti hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 18:24
Mir missfällt ohnehin die Tendenz, die obere Administration ständig für Taten und Handlungen verantwortlich zu machen, die andere begangen haben. Damit schaffen wir geradezu einen Typus eines Politikers, der sich aalglatt verhält und zu nichts eine wirkliche Meinung hat. Da brauchen wir uns über Merkel überhaupt nicht zu beklagen.
Das kann man aber auch anders sehen.
Wer die Letztveantwortung trägt, muß auch gerade stehen, wenn etwas (gewaltig) schiefläuft. Man kann sich da nicht mit Bauernopfern begnügen. Der Oberindianer ist dann für die schönen Bilder zuständig und die Hiwis müssen die Suppe ausbaden. Das funktioniert nicht.
Scholz hatte zugestimmt, den Gipfel in HH abzuhalten. Ihm muß klargewesen sein, was das auch in Punkto Sicherheit bedeutet. Aber wahrscheinlich wollte er auf seine Rolle als Gastgeber der Großen dieser Welt nicht verzichten - schöne Bilder eben. Seine Behauptungen, die Sicherheit sei garantiert, viele Hamburger würden überhaupt nichts merken und das ganze sei wie ein Hafengeburtstag - nur bunter - wenden sich jetzt gegen ihn.

Es drängt sich ein Vergleich mit der love-parade in Duisburg auf. Trotz der Bedenken der Polizei wurde die Sache durchgepeitscht. Der OB (und der WDR) haben damals entsprechenden Druck gemacht. Wenn ein Verwaltungschef beratungsresistent ist, muß er auch Konsequezen tragen. Das bedeutet nicht unbedingt, daß es nur noch aalglatte Führungskräfte gibt: Man kann auch deutlich seine Meinung äußern und Anliegen ablehnen. Auch dafür gibt es Beispiele, man denke nur an die Bundesbankmitglieder Axel Weber und Jürgen Stark. Helmut Schmidt wäre nach eigenen Aussagen zurückgetreten, wenn Mogadischu nicht erfolgreich gewesen wäre und warum Horst Köhler zurückgetreten ist, wissen wir nicht.

Natürlich ist der Rücktritt in Zeiten, in denen Verantwortungsbewußtsein durch Pattex von höchster Stelle ersetzt wird, wie Du schon schreibst, eine Ausnahme. Trotzdem sollte sich die Öffentlichkeit nicht mit Bauernopfern zufrieden gaben. Der Fisch stinkt nämlich vom Kopf her.

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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Bonn steht Kopf: Es ist Februar. Donnerstag und Freitag kommen die Außenminister mit ihren Delegationen aus 2.0 Ländern. 2.000 Polizisten sind im Einsatz. Mit der B9 wird kurzfristig die Hauptverkehrsader abgedrückt. Steht die Stadt vor dem Kollaps? Brennt die Stadt? Melanie hat eine Kerze angezündet. Ihre Zweijährige feiert Geburtstag. Peter will mit dem Rauchen aufhören, drückt seine letzte Zigarette aus. RP-Online weiß: "Bonn hat Erfahrung mit politischen Großveranstaltungen dieser Art." Aha?

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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 19:19
Yeti hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 18:24
Inwieweit Scholz aber Warnungen davor in den Wind schlug, kann ich nicht beurteilen. Gut möglich, dass auch das nicht stimmt, da ja etliche Hundertschaften aus anderen Bundesländern aushalfen.
Das andere Bundesländer mit Polizeieinheiten aushalfen, war ja bereits in Elmau der Fall und wird fast jedes Jahr zum 01. Mai in Berlin praktiziert. HH als Stadtstaat dürfte wohl kaum die Polizeikapazitäten haben, um die Sicherheit der Staatsgäste zu garantieren - die Sicherheit für die eigene Bevölkerung kommt erst danach.
Viel erschreckender ist für mich die Meldung, daß man mehr als die 20.000 Mann an "freien" Kräften bei einem Großereignis nicht aktivieren kann und selbst dazu auf Hilfe aus den Nachbarländern zurückgreifen muß.
Was geschieht, wenn es gleichzeitig an mehreren Stellen in diesem Lande "brennt" und alles ohne Ankündigung? :panisch:
Es waren auch Polizeieinheiten aus dem Ausland dabei, z.B. die österreichischen Sondereinheiten "Wega" und "Cobra".

https://kurier.at/politik/ausland/g-20- ... 74.559.796

Fragesteller
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Fragesteller »

Yeti hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 18:24
Mir missfällt ohnehin die Tendenz, die obere Administration ständig für Taten und Handlungen verantwortlich zu machen, die andere begangen haben. Damit schaffen wir geradezu einen Typus eines Politikers, der sich aalglatt verhält und zu nichts eine wirkliche Meinung hat. Da brauchen wir uns über Merkel überhaupt nicht zu beklagen.
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:
Naja, moderner Machbarkeitsphantasien halt. Alles muss funktionieren, und ansonsten gibt es einen klaren Schuldigen, der bitte zurücktreten soll. Am besten parteipolitisch sinnvoll.

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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Fragesteller hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 20:07
Yeti hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 18:24
Mir missfällt ohnehin die Tendenz, die obere Administration ständig für Taten und Handlungen verantwortlich zu machen, die andere begangen haben. Damit schaffen wir geradezu einen Typus eines Politikers, der sich aalglatt verhält und zu nichts eine wirkliche Meinung hat. Da brauchen wir uns über Merkel überhaupt nicht zu beklagen.
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:
Naja, moderner Machbarkeitsphantasien halt. Alles muss funktionieren, und ansonsten gibt es einen klaren Schuldigen, der bitte zurücktreten soll. Am besten parteipolitisch sinnvoll.
Gut, die einen halten Politik für verantwortliches Handeln, die anderen Ämter für Besitz. Letztere sind an Klarheit nicht interessiert, wenn sie zurücktreten sollen; denn das könnte ihren vermeintlichen Besitz ja gefährden.

Leitidee des Bonner Grundgesetzes ist die Kombination aus Freiheit und Verantwortung. Verantwortung bedeutet dabei Bindung auf Zeit. So jemand in der Verantwortung steht, ist er an seinen Amtseid gebunden:

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

Nun mag es sein, dass manche nicht so erpicht sind auf Gottes Hilfe, hätten sie in solchen Fällen jedoch bitter nötig:

Bild

Wer da wohl dem Wohle des Volkes zuprostet? Schaden abwenden, Grundgesetz verteidigen und so weiter und so weiter, sieht anders aus.

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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Nur der Vollständigkeit halber:

Bild

(Das Titelblatt vom 01.07.2017 zum kommenden G20-Gipfel)

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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Der Bundesfinanzminister fand den Gipfel am richtigen Ort. 10.000 Teilnehmer und Medienvertreter müssten schließlich auch untergebracht werden.

Ob Bonn die 20.000 Teilnehmer beim Klimaklimax im Herbst vernünftig betreut? Die Veranstaltung dauert zwei Wochen und beginnt an einem Montag..

Für den Sonntag als Wochenanfang spielt das aber keine Rolle.

Ansonsten geht es in Bonn um Beethoven ( September im Kalender schon mal rot anstreichen ), Sterilisation und Betriebsräte.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Yeti hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 16:50
[ Ein kleiner Hinweis noch: Wem "Lügenpresse" zu unfein war o.ä., der hat's bei einer solchen Konstellation auch nicht mehr weit bis zum "Lügenstaat" oder "Schweinesystem" (bzw. ähnlichen belasteten Kampfbegriffen).

Das sehe ich auch so und es liegt gar nicht in meinem Interesse, einen "Lügenstaat" oder ein "Schweinesystem" zu konstatieren. Ich meine, das muß ich auch nicht, denn was immer so alles in unserem Land verdeckt passieren mag, es gibt keinen Grund dafür anzunehmen, dass es systematisch und durch alle Institutionen koordiniert passiert. Im Gegenteil versuchen ja immer wieder Parlamentsausschüsse, manchmal auch Gerichte da etwas aufzudecken und für die Zukunft zu ändern. Ich befürchte allerdings, dass unsere ganzen Geheimdienste nicht nur nicht wirksam kontrolliert werden, der letzte Ausschluß hat sogar festgestellt, dass ihm dafür bereits die Infrastruktur fehlt, von der Freigabe aller Akten gar nicht erst zu reden, und diese auch von den gewählten Regierungen gleich welcher Ausrichtung nicht tatsächlich gesteuert werden.

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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 22:18
Nur der Vollständigkeit halber:
Gehören Sie zur Redaktion? Oder sind Sie einfach nur Fan? Spiegel in Zahlen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Spiegel#Auflage

Vielleicht wäre die Frage nach D-Eskalation und S-Kalation die richtige.

Welche Wahl hat Ihrer Meinung nach das Team Grote/Scholz getroffen?

Immerhin wurde der "style" der Autonomen im Vorfeld nicht beanstandet.....

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ar26
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von ar26 »

Yeti hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 18:24
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 17:06
Der link, in dem Rainer Wendt als erster Scholz Rücktritt fordert:
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 36934.html
Ich danke dir. Die Gegenüberstellung "Scholz sitzt im Konzerthaus und hält die Köpfe der Polizisten hin" ist natürlich wirklich Blödsinn und berücksichtigt die Situation nicht; was sollte denn ein OB als Gastgeber sonst machen als bei den Gästen zu sein. Und den Vorwurf mit der "Folklorisierung" linker Gewalt im Schanzenviertel könnte man nicht nur ihm machen, sondern allen seinen Vorgängern, denn die Zustände waren auch in den 70ern und 80ern schon so. Das träfe dann auch einen Ole von Beust, der dann auch nichts dagegen getan hätte. Als parteipolitische Zuspitzung taugt der Vorwurf deshalb auch nicht. Inwieweit Scholz aber Warnungen davor in den Wind schlug, kann ich nicht beurteilen. Gut möglich, dass auch das nicht stimmt, da ja etliche Hundertschaften aus anderen Bundesländern aushalfen. Mir missfällt ohnehin die Tendenz, die obere Administration ständig für Taten und Handlungen verantwortlich zu machen, die andere begangen haben. Damit schaffen wir geradezu einen Typus eines Politikers, der sich aalglatt verhält und zu nichts eine wirkliche Meinung hat. Da brauchen wir uns über Merkel überhaupt nicht zu beklagen.
Doch. Da kann man schon mal ansetzen. Was hätte ein Helmut Schmidt an Scholzens Stelle gemacht. Er wär ins Lagezentrum der Polizei gegangen und hätte sich permanent auf dem laufenden halten lassen. Da steckte noch der Frontoffizier drinnen. Dass Beust genauso ne Pfeife von Scholz war, geschenkt.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

ar26 hat geschrieben:
Mittwoch 12. Juli 2017, 00:09
Doch. Da kann man schon mal ansetzen. Was hätte ein Helmut Schmidt an Scholzens Stelle gemacht. Er wär ins Lagezentrum der Polizei gegangen und hätte sich permanent auf dem laufenden halten lassen. Da steckte noch der Frontoffizier drinnen. Dass Beust genauso ne Pfeife von Scholz war, geschenkt.
Schmidt hätte nicht s'pekuliert. Wir wollen hier keine Legenden stricken.

Nein, der Jurist fragt nach dem Versammlungsgesetz:

Wie konnte es sein, dass der "style" nicht kritisiert, während der Anreise unterbunden ( Leute, ihr zieht euch um oder die Bahn hat Verspätung.... ), spätestens bei der Ankunft geändert und allerspätestens bei der Aufstellung des Zuges.... ????

Fällt das Cent-Stück, ar26?

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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Hamburg. Der Widerstand gegen den bisherigen Bürgermeister Olaf Scholz wächst. Außer CDU und FDP fordert auch die AfD Rücktritt. Einen Rücktritt lehnt der Bürgermeister bisher ab. Heute muss sich Scholz der Bürgerschaft erklären. Kritiker werfen ihm mangelnde Prävention, verzögerten Einsatz und Überforderung im Amt vor. Die Polizei beklagt hunderte Personenschäden, Brandstiftungen und schwere Sachbeschädigungen. Der Steuerzahler wird mit hundert Millionen Euro zur Kasse gebeten. Scholz als Verantwortlicher beschuldigt für die mangelnde Sicherheit der Bürger während der Konferenz die gastgebende Bundeskanzlerin.

Bild

Gewalttäter tragen die falsche Garderobe. Das Versammlungsgesetz scheint die Hamburger Ordnungshüter nur selektiv zu kümmern.

Caviteño
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Caviteño »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 19:55
Es waren auch Polizeieinheiten aus dem Ausland dabei, z.B. die österreichischen Sondereinheiten "Wega" und "Cobra".

https://kurier.at/politik/ausland/g-20- ... 74.559.796
Sowie aus Dänemark und den Niederlanden. Man muß sich die Berichte über die polizeiliche Vorbereitung des Gipfels auf der Zunge zergehen lassen:
Mehr als 15.000 Polizeibeamte sind aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Dänemark, den Niederlanden und Österreich angereist.
(...)
Nach eigenen Angaben sind Polizeikräfte auf das gesamte Stadtgebiet verteilt, sodass im Ernstfall in ganz Hamburg eine Reaktionszeit von unter einer Minute besteht.
http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/G ... en518.html

Dann dauerte es Stunden, bis die Spezialkräfte zur Erstürmung eines Hauses einsatzbereit waren. Während in dieser Zeit Barrikaden errichtet, Läden geplündert und Autos angezündet wurden, waren diese Einheiten mit der Sicherung der Anreise zur Elbphilharmonie beschäftigt.

Erschreckend ist, das mit 20.000 Polizeikräften das Ende der Fahnenstange für die Gewährleistung der inneren Sicherheit bei Großereignissen erreicht ist. Selbst trotz dieser Kraftanstrengung konnte das Programm für die Gäste nicht wie geplant durchgeführt werden. Die Sicherheit von Frau Trump war nicht gegeben, sie mußte im Hotel warten - ein Offenbarungseid.
Zu den Großereignissen in D. ein Kommentar:
Solch ein Gipfel ist in Deutschland schlicht nicht sicher durchführbar – selbst wenn alle Linksextremisten plötzlich friedfertig würden. Hätten sich Worst-Case-Szenarien der Planer wie ein Anschlag durch Islamisten, Blockaden im Hafen oder ein Stromausfall erfüllt, wäre das Chaos noch größer gewesen. Es gibt eben Veranstaltungen, die so viele Kräfte binden, dass es unverantwortlich ist, sie durchzuführen.
(...)
Deutschlands größte Städte sind im Weltmaßstab klein. Zugleich sind internationale Mega-Events größer und aufwendiger geworden. Es gibt Veranstaltungen, für die Deutschland nicht gerüstet ist – schon allein, weil es wenig Sinn ergibt, für singuläre Mega-Events eine riesige Infrastruktur bereit zu halten.
Eine Lehre aus Hamburg - Der Gipfel war zu groß für Deutschland

Sollte es wirklich zutreffen, das Scholz - trotz Warnungen der Sicherheitsbehörden - den Gipfel nach HH holte, müßte er zurücktreten.

Zum Glück scheint die Idee der Olympischen Spiele in HH vom Tisch zu sein - aber man bemüht sich jetzt um die Fußball-EM. Die findet dann in verschiedenen Städten - z.T. gleichzeitig - statt und einige Nationen sind bekannt für ihre hooligans.....

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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Auf Demozug aufgesprungen
Jugendgeschäftsführer: Aus dem Nichts gegriffen

Zwei Bonnerinnen sitzen nach Gewerkschaftsangaben in Hamburg in U-Haft. Die Polizei konnte die Fälle bisher nicht bestätigen.

Raphael

Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Raphael »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 22:18
Nur der Vollständigkeit halber:

Bild

(Das Titelblatt vom 01.07.2017 zum kommenden G20-Gipfel)
Ein solches Titelblatt kann in zulässiger Weise als Aufruf zur Gewalt interpretiert werden! :/

Romanus
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Romanus »

Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 19:19
Yeti hat geschrieben:
Dienstag 11. Juli 2017, 18:24

Mir missfällt ohnehin die Tendenz, die obere Administration ständig für Taten und Handlungen verantwortlich zu machen, die andere begangen haben. Damit schaffen wir geradezu einen Typus eines Politikers, der sich aalglatt verhält und zu nichts eine wirkliche Meinung hat. Da brauchen wir uns über Merkel überhaupt nicht zu beklagen.
Das kann man aber auch anders sehen.
Wer die Letztveantwortung trägt, muß auch gerade stehen, wenn etwas (gewaltig) schiefläuft. Man kann sich da nicht mit Bauernopfern begnügen. Der Oberindianer ist dann für die schönen Bilder zuständig und die Hiwis müssen die Suppe ausbaden. Das funktioniert nicht.
Doch es funktioniert. Die Weigerung zum Rücktritt von Letztverantwortlichen ist nämlich ein Indiz dafür, dass der Oberindianer inzwischen viel weniger zu profunden Entscheidungen beiträgt als gemeinhin angenommen wird, in Wahrheit nur noch für schöne Bilder zuständig ist. Vergleichbar mit früheren Politikern, deren Wille zu gestalten nach dem zweiten Weltkrieg eine Berufung war, sind die Burschen nämlich nicht. Sie klammern sich an ein Amt (wie Süchtige an die Nadel), dessen Lack längst ab ist. (Wer ist schon freiwillig Schuldenverwalter?) Die Klugen und Weisen machen um politische Ämter einen Bogen. Das sieht man daran, welche Pappnasen inzwischen in wichtige Ämter gewählt und von der Spaßgesellschaft gefeiert werden. Man denke gegenwärtig an Volker Beck, der die Durchsetzung seiner Egointeressen für politische Gestaltung hält. Ebenso an Donald Trump, bei dem seine Eigeninteressen Vorrang vor dem amerikanischen Volk bzw. der Weltgemeinschaft haben. Oder man denke an den früheren Bürgermeister von Toronto Rob Ford ... Deswegen halte ich inzwischen auch das Sprichwort, der Fisch stinkt vom Kopf her, für überholt, weil der Kopf, zugespitzt formuliert, ein medial konstruiertes Eigenleben führt und im Verborgenen andere Mächte walten und schalten. In Wahrheit ist der Kopf nur noch Repräsentant, der vor den Karren seiner Verwaltung, die ja schon geraume Zeit im Dreck steckt, gespannt wird. So steht die Politikerkaste von heute nur noch einem in sich geschlossenen System vor, ohne wirklich in es hineinzuwirken. Sie wird aber noch gebraucht, damit ein Kopf rollt, wenn es brenzlig wird. Der Vorteil: Alles kann so dreckig bleiben wie es ist, Ursachenforschung wird nicht betrieben, Reflexion ist ein Fremdwort. Und die Berichterstattung macht mit. Von daher kann Scholz in seinem Amt bleiben oder auch nicht.
„Die Kirche ist ein Kind der Zeit, Gott aber nicht, und der Bischof von Rom, sein Stellvertreter, kann zeitlichen Mächten nicht dienlich sein.“ (Andreas Kilb)

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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Wenn Olaf Scholz :heul: heute um 14 Uhr oder kurz danach vom Pult zurücktritt ( wahrscheinlich wird er schon vorher kneifen ), ist ein erster Schritt in Richtung Aufarbeitung von SPD-Versagen getan. CDU und FDP können es nicht dabei belassen, wenn genügend Beweismaterial vorliegt, dass das Gesetz auch von Vertretern des Staates unbeachtet geblieben ist oder nicht durchgesetzt wurde. Für einen ineffektiven Polizeieinsatz ist der mächtige Boss der Polizeigewerkschaft Wendt nicht verantwortlich. Vielmehr musste das Team "Hafengeburtstag" die Beamten anweisen, dem Gesetz auch für einen geringeren Betrag als hundert Millionen Euro des Steuerzahlers Geltung zu verschaffen. Daher sollte Scholz nicht nur vom Pult zurücktreten.

Raphael

Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Raphael »

Romanus hat geschrieben:
Mittwoch 12. Juli 2017, 10:31
Doch es funktioniert. Die Weigerung zum Rücktritt von Letztverantwortlichen ist nämlich ein Indiz dafür, dass der Oberindianer inzwischen viel weniger zu profunden Entscheidungen beiträgt als gemeinhin angenommen wird, in Wahrheit nur noch für schöne Bilder zuständig ist. Vergleichbar mit früheren Politikern, deren Wille zu gestalten nach dem zweiten Weltkrieg eine Berufung war, sind die Burschen nämlich nicht. Sie klammern sich an ein Amt (wie Süchtige an die Nadel), dessen Lack längst ab ist. (Wer ist schon freiwillig Schuldenverwalter?) Die Klugen und Weisen machen um politische Ämter einen Bogen. Das sieht man daran, welche Pappnasen inzwischen in wichtige Ämter gewählt und von der Spaßgesellschaft gefeiert werden. Man denke gegenwärtig an Volker Beck, der die Durchsetzung seiner Egointeressen für politische Gestaltung hält. Ebenso an Donald Trump, bei dem seine Eigeninteressen Vorrang vor dem amerikanischen Volk bzw. der Weltgemeinschaft haben. Oder man denke an den früheren Bürgermeister von Toronto Rob Ford ... Deswegen halte ich inzwischen auch das Sprichwort, der Fisch stinkt vom Kopf her, für überholt, weil der Kopf, zugespitzt formuliert, ein medial konstruiertes Eigenleben führt und im Verborgenen andere Mächte walten und schalten. In Wahrheit ist der Kopf nur noch Repräsentant, der vor den Karren seiner Verwaltung, die ja schon geraume Zeit im Dreck steckt, gespannt wird. So steht die Politikerkaste von heute nur noch einem in sich geschlossenen System vor, ohne wirklich in es hineinzuwirken. Sie wird aber noch gebraucht, damit ein Kopf rollt, wenn es brenzlig wird. Der Vorteil: Alles kann so dreckig bleiben wie es ist, Ursachenforschung wird nicht betrieben, Reflexion ist ein Fremdwort. Und die Berichterstattung macht mit. Von daher kann Scholz in seinem Amt bleiben oder auch nicht.
Eine zutreffende Analyse des Geschehens! :daumen-rauf:

Doch Vorsicht:
Wer solche Gedanken äußert, wird schnell als V-e-r-s-c-h-w-ö-r-u-n-g-s-t-h-e-o-r-e-t-i-k-e-r diffamiert. Insbesondere in den veröffentlichten Debatten wird man mit der Vokabel unverzüglich in die Ecke gestellt und mundtot gemacht.
Das Problem ist, daß man in der Regel keine stringenten Beweise, sozusagen von gerichtsverwertbarer Art, vorlegen kann. Eine solche Analyse basiert schließlich mehr auf Erfahrungswissen als auf Elfenbeinturm-KnowHow.

RomanesEuntDomus
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Politisch motivierte Online-Hetzjagden über die Medien scheinen sich gerade zum Modehit zu entwickeln. Mit "Fahndungsfotos":

1. "Die Zeit"

https://de.sputniknews.com/politik/2017 ... unziation/
Fotos vermeintlicher Rechter: „Die Zeit“-Blogger löst Hetzjagd auf Unschuldige aus

Der freie Journalist und (offenbar schon suspendierte) Blogger bei „Zeit-Online“ Sören Kohlhuber‏ hat während der G20-Proteste in Hamburg Fotos vermeintlicher Mitglieder der „Identitären Bewegung“ publik gemacht und somit ganz bewusst Antifa-Anhänger dazu provoziert, unschuldige Menschen zusammenzuschlagen.
2. "BILD"

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 68185.html
... eine Meldung auf "bild.de" mit dem Titel: "Randalierer wirft Polizist Böller ins Gesicht – verliert er sein Augenlicht?" ... Unter einem großformatigen Foto mit einem Mann mit unverpixeltem Gesicht vor einer Schar von Gesetzeshütern in Einsatzausrüstung war demnach zu lesen: "Ein Chaot wirft einem Polizisten einen Böller direkt ins Gesicht, kann danach fliehen. Nach Bild-Informationen könnte der Beamte sein Augenlicht verlieren".

Die Meldung verbreitet sich rasant in sozialen Netzwerken, wobei das Foto des Demonstranten als vermeintlichem Hauptakteur und Übeltäter noch vergrößert wird. Gerade auf rechtsgerichteten Facebook-Gruppen werden Appelle mit dem Hinweis vielfach geliked: "Das ist der 'Demonstrant', der mit einem Böller einem Polizisten fast das Augenlicht nahm. Findet ihn! Bitte teilen." Auch auch die Deutsche Polizei-Gewerkschaft (DPolG) Königsbrunn [Anmerkung: natürlich wieder Rainer Wendts Gefolgschaft, immer im Gleichschritt mit den Idioten] publizierte das Foto aus Hamburg in dem sozialen Netzwerk.
Die Hamburger Polizei stellte inzwischen klar, daß der Mann gar nicht tatverdächtig ist.

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overkott
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Wieviel Risiko darf der Staat seinen Bürgern zumuten? Muss der Bürger auch außerhalb der Demarkationslinien einer Protestzone auf Parken verzichten? Ist ihm zuzumuten, nach einem Monat Busfahren kein Auto mehr zu haben, weil er haftpflichtversichert war? Oder muss nicht vielmehr der Bürgermeister seinen Kopf hinhalten und sein Amt niederlegen, weil er vom Bürger dafür hoch bezahlt wurde, sein Auto zu schützen?

Romanus
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von Romanus »

overkott hat geschrieben:
Mittwoch 12. Juli 2017, 11:40
Oder muss nicht vielmehr der Bürgermeister seinen Kopf hinhalten und sein Amt niederlegen, weil er vom Bürger dafür hoch bezahlt wurde, sein Auto zu schützen?
Theoretisch ja. Ein verantwortungsvoller Bürgermeister, dem sein Versagen vollumfänglich bewusst ist, würde wohl zurücktreten.
„Die Kirche ist ein Kind der Zeit, Gott aber nicht, und der Bischof von Rom, sein Stellvertreter, kann zeitlichen Mächten nicht dienlich sein.“ (Andreas Kilb)

RomanesEuntDomus
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Re: Neuwahlen in Hamburg?

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Warum fordert hier eigentlich niemand Merkels Rücktritt?

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