Integrationspolitik 2

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Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben:
Freitag 25. August 2017, 20:58
mit dieser Familie wäre ich bis zum Oberbürgermeister oder Landrat gegangen - zusammen mit der Presse!
Schreiben an die MdBs und den Außen- und Innenminister hätten das begleitet.
Die Rechtslage ist eindeutig und wenn Du mal in der Länderforen schaust, ist das kein Einzelfall.

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Edi
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Edi »

umusungu hat geschrieben:
Freitag 25. August 2017, 20:58
mit dieser Familie wäre ich bis zum Oberbürgermeister oder Landrat gegangen - zusammen mit der Presse!
Schreiben an die MdBs und den Außen- und Innenminister hätten das begleitet.
Das hätte wahrscheinlich auch nichts gebracht. Die hätten auf die geltende Rechtslage verwiesen.
Vor einigen Jahren war bei uns ein Fall, wo eine Thailänderin, die mit einem Deutschen verheiratet ist, ihre volljährige Tochter nach Deutschland eingeladen hatte. Der deutsche Mann hat dann diese Tochter adoptiert, aber sie durfte nicht in Deutschland dauerhaft bleiben, nur ein halbes Jahr. Diese Leute hätten die Tochter holen sollen als sie noch nicht volljährig war, Stichwort Familienzusammenführung. Vor Jahren scheint es möglich gewesen zu sein, auch volljährigen Kindern Daueraufenthalt zu geben, aber das Gesetz wurde m.W. verbösert.
Jedenfalls musste die Tochter wieder zurück nach Thailand, was auch ein Gericht so entschieden hat. Nach etwas mehr als einem Jahr und nach einer oder mehreren Deutschprüfungen bei einem Goetheinstitut durfte sie wieder einreisen, nachdem eine deutsche Firma ihr auch eine Lehrstelle angeboten hatte. Wie es dann weiter geht, weiß ich nicht. Üblicherweise heiraten die rechtzeitig einen Deutschen, dann werden sie da bleiben können. Welcher Bürokratieaufwand dann zu treiben ist, weiß ich aber nicht.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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umusungu
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von umusungu »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 25. August 2017, 21:10
umusungu hat geschrieben:
Freitag 25. August 2017, 20:58
mit dieser Familie wäre ich bis zum Oberbürgermeister oder Landrat gegangen - zusammen mit der Presse!
Schreiben an die MdBs und den Außen- und Innenminister hätten das begleitet.
Die Rechtslage ist eindeutig und wenn Du mal in der Länderforen schaust, ist das kein Einzelfall.
dann muss diese Lage geändert werden!

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Edi
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Edi »

umusungu hat geschrieben:
Freitag 25. August 2017, 21:33
Caviteño hat geschrieben:
Freitag 25. August 2017, 21:10
umusungu hat geschrieben:
Freitag 25. August 2017, 20:58
mit dieser Familie wäre ich bis zum Oberbürgermeister oder Landrat gegangen - zusammen mit der Presse!
Schreiben an die MdBs und den Außen- und Innenminister hätten das begleitet.
Die Rechtslage ist eindeutig und wenn Du mal in der Länderforen schaust, ist das kein Einzelfall.
dann muss diese Lage geändert werden!
Vielleicht muss man mal fragen, warum die Rechtslage so ist. Meines Wissen war das früher alles einfacher. Ja, es gab da auch Scheinehen mit Deutschen, wo deren ausländische Frauen dann im deutschen Puff ihr Geld verdient und sogar damit ihren Mann unterhalten haben. Vermutlich war das mit ein Grund, warum man die Gesetze verändert und das Heiraten erschwert hat.
Ich kenne eine Thailänderin, die lange Zeit in einer Firma gearbeitet hat, wo auch ich arbeite und die ihren zweiten deutschen Mann, nachdem ihr erster verstorben war, in Dänemark geheiratet hat, damit sie nicht wieder erst wegen der Bürokratie nach Thailand reisen musste. Ob das heute auch noch möglich ist, Dänemark ist ja Europa, ist mir nicht bekannt.
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Pilgerer
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Pilgerer »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 25. August 2017, 21:09
Mir ging es darum an einem konkreten Fall zu zeigen, welche hirnrissigen Folgen sich durch Merkels Entscheidung ergeben: Die eine Person versucht legal ein Aufenthaltsrecht zu erhalten und ihr werden Steine über Steine in den Weg gelegt.
Merkels Entscheidung geschah in einer Ausnahmesituation, als auf dem Balkan eine Völkerwanderung unterwegs war. In Ausnahmesituationen wird das geltende Recht schonmal ignoriert. In dieser Situation gab es wahrscheinlich noch andere Optionen, wie die Entscheidung hätte aussehen können.
Merkels Fehler war, ihre Entscheidung nicht voll mit allen Konsequenzen zu durchdenken. Sie hat weder für die notwendigen Ressourcen in der Staatsverwaltung gesorgt noch etwas für die Deutschen getan, die durch den plötzlichen Einwohnerzuwachs Nachteile erleiden. Das war alles völlig kopflos ohne Vernunft und Strategie.

Ich wäre auch dafür, Möglichkeiten der legalen Einwanderung zu schaffen bzw. die Bürokratie dafür zu erleichtern. Im Gegenzug muss die illegale Einwanderung aufhören. Asyl nur für liberale Oppositionelle, Bürgerrechtler, Dissidenten etc., die zu unserer freiheitlichen Ordnung passen. Aber nicht für alle.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben:
Freitag 25. August 2017, 21:33
Caviteño hat geschrieben:
Freitag 25. August 2017, 21:10
umusungu hat geschrieben:
Freitag 25. August 2017, 20:58
mit dieser Familie wäre ich bis zum Oberbürgermeister oder Landrat gegangen - zusammen mit der Presse!
Schreiben an die MdBs und den Außen- und Innenminister hätten das begleitet.
Die Rechtslage ist eindeutig und wenn Du mal in der Länderforen schaust, ist das kein Einzelfall.
dann muss diese Lage geändert werden!
Es handelt sich hier nicht um deutsches, sondern um europ. Recht.

Die Ehefrau ist mit einem Touristen (= Schengen-)Visa eingereist. Ein Schengen-Visa kann nicht verlängert und auch nicht umgeschrieben werden. Das ist in den entsprechenden Schengenvorschrift so vorgesehen. Das ist jedem Antragsteller klar, steht so in den Antragsformularen und wird ihm mitgeteilt. Punkt!

Längerfristige Visa sind nationale Visa. Sie können von jedem Land nach eigenen Bedingungen erteilt werden. Die Unterscheidung dient auch dazu, die Einwanderung durch Touristenvisa zu erschweren bzw. zu verhindern. Wer legal nach D. einwandern will, dessen Unterlagen werden von den Konsularabteilungen der deutschen Botschaften genauestens überprüft. Bei Unstimmigkeiten wird eine sog. Urkundenprüfung durchgeführt, bei man sich sogar örtlicher Detektivbüros bedient. Die Länderforen sind voll mit Berichten, in denen deutsche Ehepartner die Schwierigkeiten schildern. Ausl. Verwaltungen arbeiten häufig nicht so penibel wie deutsche Standesämter usw.. Da weicht die Schreibweise von Namen in verschiedenen (Geburts- oder Schulurkunden) ab. Als skurrilster Fall ist mir das Problem einer Pinay in Erinnerung, in deren Geburtsurkunde ein männliches Geschlecht zugeordnet/angekreuzt wurde.... :)

Im Grunde ist der Aufwand verständlich, denn eine Regierung sollte wissen, wem sie den dauernden oder langfristigen Aufenthalt auf ihrem Hoheitsgebiet gestattet. Die örtlichen Ausländerämter können aber kaum überprüfen, ob die vorgelegten Urkunden "echt" bzw. "schlüssig" sind. Sie würden z.B. auch Geburtsurkunden aus Myanmar anerkennen, obwohl dort bis vor wenigen Jahren nie Geburtsurkunden ausgestellt wurden. :) Nur die Konsularabteilungen vor Ort verfügen über entsprechende Kenntnisse.

Solange man an diesem - in meinen Augen auch berechtigtem - Verfahren für nationale Visa festhält, kann man auch keine Ausnahmen machen. Andernfalls würde jeder seine(n) Verlobte(n) als Tourist nach D. holen und dann von hier das Aufenthaltsrecht beantragen. Die Regelungen wären vorhanden, würden aber umgangen und was will man machen, wenn dann Unterlagen nicht vorgelegt werden? Nach einem Jahr den Ehepartner mit viel tam-tam wieder zurückschicken?

@Edi:
Die Thailänderin dürfte aufgrund ihrer ersten Ehe ein eigenständiges Aufenthaltsrecht haben. Die Eheschließung in Dänemark ist dann problemlos. Anders sieht es aus, wenn man mit einem Touristenvisa einreist und dann in Dänemark heiratet. Die Ehe wird zwar in D. anerkannt, führt aber, wie jede andere Eheschließung an einem beliebigem Ort der Welt, nicht zu einem automatischen Aufenthaltsrecht. Für den Bereich der PH gelten z.B. Eheschließungen in Hong Kong als verwaltungstechnisch einfach, jedoch ändert sich dadurch das Visaverfahren in Manila nicht.

@Pilgerer:
Legale Einwanderung ist durchaus vorgesehen, man denke an die blue card oder an die Anwerbung von Pflegekräften. Es ist ja nicht so, daß D. oder Europa sich abschotten. Studentenvisa werden großzügig erteilt und nach dem Studium kann man dann in D. bleiben, wenn man hier einen Arbeitsplatz findet. Diese Aufstellung zeigt, wieviel sog. "D-Visa" im letzten Jahr für welche Zwecke erteilt wurden:

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/115/1811588.pdf - S. 47ff

Es handelt sich um 33.000 Studentenvisa, 3.700 blue-cards und fast 10.000 Visa für eine sonstige Arbeitsaufnahme.
Natürlich profitieren von diesen Möglichkeiten die hier einreisenden sog. "Flüchtlinge" nicht. Wer keinen Beruf, bei dem hier ein Mangel besteht, gelernt bzw. noch nicht einmal eine Schule abgeschlossen hat, hat keine Möglichkeit.

Das dauernde Gerede von der "Schaffung legaler Einwanderungsmöglichkeiten" soll nur vertuschen, daß man selbst nicht weiß, wie man den Spagat zwischen erwünschter Einwanderung von gesuchten Fachkräften und der Einwanderung in die sozialen Netze bzw. in den Niedriglohnbereich hinbekommen kann. Sollen sich die Länder der EU verpflichten, jährlich eine bestimmte Anzahl künftiger Sozialhilfeempfänger aufzunehmen, die allenfalls mit den bereits vorhandenen Ungelernten um die immer weniger werdenden Arbeitsstellen konkurrieren?
Das mag sich hart anhören, ist aber so, wenn man die Forderung zu Ende denkt.

Daß der Zustrom auch durch legale Einwanderungsmöglichkeiten nicht aufhört, hat die Vergangenheit doch erwiesen. Diejenigen, die kommen, erfüllen die Voraussetzungen nicht, haben keine Chance legal einzureisen. Deswegen geben sie sich als "Flüchtling" aus.

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holzi
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von holzi »

Da haben die Brasilianer wirklich ein Riesenglück! Die dürfen nämlich tatsächlich mit einem Touristenvisum einreisen und dann das Verfahren in Deutschland durchführen. Beruht auf einem Abkommen aus dem Jahr 1956, wimre und gilt entsprechend auch für Deutsche, die in Brasilien bleiben wollen.

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Gilt ebenso für die Staatsangehörigen von El Salvador und Honduras sowie für Staatsangehörige von Australien, Israel, Japan, Kanada, der Republik Korea, von Neuseeland und der Vereinigten Staaten von Amerika.

http://www.gesetze-im-internet.de/aufenthv/__41.html

Pilgerer
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Pilgerer »

Caviteño hat geschrieben:
Samstag 26. August 2017, 02:41
Legale Einwanderung ist durchaus vorgesehen, man denke an die blue card oder an die Anwerbung von Pflegekräften. Es ist ja nicht so, daß D. oder Europa sich abschotten. Studentenvisa werden großzügig erteilt und nach dem Studium kann man dann in D. bleiben, wenn man hier einen Arbeitsplatz findet.
Das stimmt. Es gibt für legale Migration genügend Möglichkeiten, aber auch gute Flugverbindungen zwischen "Schwarzafrika" und Deutschland, die alle viel sicherer und billiger für die Betroffenen ist als die illegalen Schleuserwege durch die Sahara und das Mittelmeer ist.

Für die illegale Migration aus aller Welt ist in Europa jedoch kein Platz. An sowas ist schon das Römische Reich zerbrochen, denn die Belastungsfähigkeit eines Staates ist irgendwann überschritten. Da sollte Europa sich stärker für die Entwicklung von Wohlstandsstaaten in Afrika einsetzen, damit die Migration innerhalb dieses Kontinentes Ziele findet. Von Ghana bis Tansania gibt es einige Staaten, die dafür das Potential haben. Wir haben in Europa schon genug Last mit den innereuropäischen Migranten.
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Pilgerer hat geschrieben:
Sonntag 27. August 2017, 13:26
Da sollte Europa sich stärker für die Entwicklung von Wohlstandsstaaten in Afrika einsetzen, damit die Migration innerhalb dieses Kontinentes Ziele findet. Von Ghana bis Tansania gibt es einige Staaten, die dafür das Potential haben.
So ist es.
In der letzten Zeit gab es einige ermutigende Berichte z.B. aus Rwanda. Hier schreibt das Auswärtige Amt:
Die Wirtschaft Ruandas wächst seit einigen Jahren jährlich um durchschnittlich rund sieben Prozent (2015: 6,91 Prozent). Auch die Prognosen für die kommenden Jahre liegen auf diesem Niveau. Größten Anteil an der Wirtschaftsleistung mit knapp 50 Prozent hat der Dienstleistungssektor (Finanzdienstleistungen, Informationstechnologien, Versicherungswesen, Tourismus). Die Landwirtschaft liegt mit rund 30 Prozent auf Platz 2. Die Industrie (Bausektor, Kleinindustrie im verarbeitenden Gewerbe und Konsumgüter) hat einen Anteil von knapp 15 Prozent (Daten von 2015).
(...)
Die Regierung unternimmt deshalb zahlreiche Anstrengungen, um insbesondere ausländische Investoren anzuziehen. Im 'Doing Business Report' der Weltbank zu den Investitionsrahmenbedingungen steht Ruanda unter den Ländern Afrikas regelmäßig an zweiter oder dritter Stelle. Das Korruptionsniveau ist auch im weltweiten Vergleich niedrig.
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Ausse ... _node.html

Ein Land, in dem Eigentumsrechte gesichert sind, das über eine unabhängige Justiz verfügt und in dem Korruption niedrig ist, wird auch wirtschaftlich erfolgreich sein. Leider hapert es an diesen Bedingungen in einigen afrikanischen Ländern.
Man suhlt sich in der vermeintlichen "Unabhängigkeit" und meint, ausländischen Investoren die Bedingungen diktieren zu können. Da ist dann z.B. (PH) kein Landerwerb durch Ausländer erlaubt. Auf meine Frage, welcher Chemie- oder Automobilkonzern denn in dem Land eine große Fabrikanlage bauen würde, wenn er die Mrden-Investitionen nicht auf eigenem, gesicherten Grund und Boden tätigen könnte, ernte ich auf den PH nur Erstaunen. Soweit denkt man nicht. Stattdessen rühmt man sich, die meisten call-center der Welt zu haben. Aber genausoschnell wie die errichtet wurden, können sie auch wieder verlagert werden - Telefone kann man überall auf der Welt kaufen.....

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holzi
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von holzi »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 27. August 2017, 16:35
[...] Stattdessen rühmt man sich, die meisten call-center der Welt zu haben. Aber genausoschnell wie die errichtet wurden, können sie auch wieder verlagert werden - Telefone kann man überall auf der Welt kaufen.....
Das ist schon richtig, aber die Filipinos sprechen ein - im Vergleich zu den Indern - recht neutrales Englisch, das ist schon ein Standortvorteil.

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ziphen
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von ziphen »

holzi hat geschrieben:
Sonntag 27. August 2017, 21:45
Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 27. August 2017, 16:35
[...] Stattdessen rühmt man sich, die meisten call-center der Welt zu haben. Aber genausoschnell wie die errichtet wurden, können sie auch wieder verlagert werden - Telefone kann man überall auf der Welt kaufen.....
Das ist schon richtig, aber die Filipinos sprechen ein - im Vergleich zu den Indern - recht neutrales Englisch, das ist schon ein Standortvorteil.
In diesem Dienstleistungsbereich dürfte es interessant werden, wie sich die technische Entwicklung in den Bereichen der Spracherkennung und der künstliche Intelligenz auswirken wird.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

ziphen hat geschrieben:
Sonntag 27. August 2017, 23:14
In diesem Dienstleistungsbereich dürfte es interessant werden, wie sich die technische Entwicklung in den Bereichen der Spracherkennung und der künstliche Intelligenz auswirken wird.
Guter Hinweis - dadurch könnten mittelfristig viele Arbeitsplätze entfallen.

Für D. gälte das gleiche bzgl. der künftigen Produktionsverfahren, Stichworte wären 3-D-Druck und Industrie 4.0.

Da fragt man sich schon, wo die zugewanderten überwiegend Ungelernten künftig arbeiten sollen.

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Pilgerer »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 27. August 2017, 16:35
Ein Land, in dem Eigentumsrechte gesichert sind, das über eine unabhängige Justiz verfügt und in dem Korruption niedrig ist, wird auch wirtschaftlich erfolgreich sein. Leider hapert es an diesen Bedingungen in einigen afrikanischen Ländern.
Das stimmt. Europas historische politische, wirtschaftliche und kulturelle Stärke (oder auch der anderen alten Hochkulturen wie China, Indien, ...) rührte von solch Rechtssicherheit und innerem Frieden her. Hier hat Thomas Hobbes in gewisser Weise recht, wenn er auf die Souveränität des Staates zur Durchsetzung des Friedens im Land hinweist. Das gilt besonders da, wo die Bevölkerung den Frieden nicht eigenständig wahren kann, sondern dazu neigt, sich gegenseitig Gewalt anzutun.
Afrikanische Staaten brauchen also zuerst die militärischen und polizeilichen Mittel, um für Frieden zu sorgen, und sie brauchen den Willen, diese Mittel auch für diesen Zweck einzusetzen. Wenn sie das tun, haben sie schon gute Voraussetzungen für eine positive Entwicklung ihrer Volkswirtschaft. Dazu brauchen sie kaum Entwicklungsgeld von den Industriestaaten, sondern Beratung und Ausrüstung inkl. Waffen.
Caviteño hat geschrieben:
Montag 28. August 2017, 04:50
Guter Hinweis - dadurch könnten mittelfristig viele Arbeitsplätze entfallen.

Für D. gälte das gleiche bzgl. der künftigen Produktionsverfahren, Stichworte wären 3-D-Druck und Industrie 4.0.

Da fragt man sich schon, wo die zugewanderten überwiegend Ungelernten künftig arbeiten sollen.
Entfallen tun jetzt schon viele im unteren und mittleren Bereich der Unternehmen. Die IT nimmt dort vieles ab und automatisiert viele Prozesse. Dazu werden viele typische Büro-Arbeiten wie Finanzen an Spezialisten "outgesourct". Was bleibt, sind die "Führungsfähigkeiten", wo Menschen unersetzbar bleiben. Das sind jedoch Arbeiten, für die die "Ungerlernten" ungeeignet sind, für die akademische Bildung (BWL etc.) und ein Minimum an wirtschaftlichem und logischem Denken notwendig ist.
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Jetzt scheint sogar Brüssel aufzuwachen:

Brüssel fordert von Deutschland entschlossenere Abschiebungen
Nötig sei ein europäisches Rückführungssystem. „Dies ist der Moment, mehr zu tun und in ganz Europa Rückführungsverfahren zu straffen, aber auch die Zusammenarbeit mit Drittstaaten zu verbessern“, sagte der Grieche. Er betonte zugleich, dass die Vergabe von Visa, falls nötig, als Hebel gegenüber Ländern wie Bangladesch genutzt werden könne, um Rückübernahmen von Migranten aus Italien zu beschleunigen.
Eines der Schlußlichter bei den Abschiebungen ist (war?) NRW. Die Abschiebequote beträgt 4,4%, Bremen ist mit 1,4% das Schlußlicht. Lt. Artikel fehlt es am politischen Willen der jeweiligen Landesregierung; man will häßliche Bilder vermeiden.

Genauere Zahlen über die Abschiebungen und die Gründe des Scheiterns kann man aus den Kleinen Anfragen von Parlamentariern in den Länderparlamenten erhalten. Aus den Antworten der Landesregierung ist ersichtlich, daß der häufigste Grund das Untertauchen vor der Abschiebung ist.

z.B. M-V. für das 1. Halbjahr 2017

Thüringen für das 1. Halbjahr 2017

Interessant sind dabei auch Vergleiche der Praxis in den Bundesländern bei der Abschiebung in ein Land. Während die Landesregierung NRW mitgeteilt hat, daß in 2016 fünf Personen nach Tunesien abgeschoben wurden, waren es in Sachsen im gleichen Zeitraum 85 Personen.

Der fehlende Wille der damaligen Kraft-Regierung und ihres Innenministers Jäger den Gesetzen Geltung zu verschaffen, kann wohl kaum besser dokumentiert werden.

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Der drohende Familiennachzug der "Flüchtlinge" wird/wurde bisher überwiegend in alternativen Medien thematisiert. Trotzdem beunruhigt das Thema die Bevölkerung. Es geht da um Zahlen von mehreren hunderttausend Personen. Selbst der Innenminister gibt zu, „dass die Zahlen gewaltig sind". Bisher war der Nachzug - wohl wegen der Bundestagswahl - bis März 2018 ausgesetzt worden.

Innenminister de Mazière hat das Thema jetzt aufgegriffen, er kann sich eine weitere Aussetzung vorstellen - die Kanzlerin will aber erst nach der Wahl entscheiden.

http://www.faz.net/aktuell/politik/bund ... 76555.html

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martin v. tours
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von martin v. tours »

Klar will sie das nach der Wahl entscheiden (besser verkünden).
Da lauert noch mehr auf den Zeitpunkt "nach" der Wahl:
https://www.youtube.com/watch?v=ZoafXBtw5mg
Aber ich wette die " schon länger hier Wohnenden" werden die Rautenfrau wieder zur mächtigsten Frau der Welt :kugel: :kugel: wählen.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Torsten
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Torsten »

"Integration. Ich habe es geschafft: Die Muslime bei mir im Ghetto spucken vor mir aus. Sie haben mich akzeptiert - als den Teufel. So viel Achtung haben mir die Eingeborenen nie entgegengebracht. Obwohl sie in letzter Zeit freundlicher erscheinen."

:D

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 31. August 2017, 16:32
Aber ich wette die " schon länger hier Wohnenden" werden die Rautenfrau wieder zur mächtigsten Frau der Welt :kugel: :kugel: wählen.
Die Behauptung der "mächtigsten Frau der Welt" wird ja immer wieder hervorgekramt. Woran soll man das festmachen?
Außenpolitisch hat Frau Merkel doch fast nichts durchsetzen können und wenn trotzdem einmal etwas vereinbart wurde, haben sich die "Partner" nicht daran gehalten. Man denke hier nur an die Verträge im Rahmen der sog. "Eurorettung" (Europ. Wachstumspakt, Europ. Fiskalpakt), bei denen die Südländer versprachen, sie einzuhalten und - sobald das Geld geflossen war - sich nicht weiter dafür interessierten.
Ihre "Flüchtlings"verteilung konnte sie nur mit einem Mehrheitsvotum des Rates durchbringen - ob die osteurop. Länder dies akzeptieren werden, ist offen. Sofern sie überhaupt "Erfolge" hatte, beruhten die auf einer Scheckbuchdiplomatie - sie nutzte den deutschen Steuerzahler aus, um Ergebnisse zu erzielen. Mit viel Geld oder dem deutschen Bundeshaushalt im Rücken ist aber jeder "mächtig", der es sein will.
Der letzte Punkt ist die Vereinbarung von europ. "hotspots" in Afrika. Die wurden vorher von ihr und ihrer Partei vehement abgelehnt. Jetzt will man sie und zahlt dafür.
Ihr Einfluß auf Trump tendiert gegen Null - wie soll man aber "mächtig" sein, wenn man nicht die Aufmerksamkeit von POTUS hat? :breitgrins:
Sicherlich war sie im letzten Jahr "mächtig", weil sie mit ihrer "Flüchtlings"politik wohl maßgeblich zum Ausgang des Brexit-Referendums beigetragen hat. Aber beabsichtigte sie, dieses Ergebnis zu erzielen? Wohl kaum!

Innenpolitisch ist sie unbestritten die mächtigste Politikerin des Landes. Das es im Parlament keine Opposition gegen ihre Entscheidungen der Energiewende, der Euro"rettung" und Migrationspolitik gab und sie auch die meisten Medien im Lande auf Kurs brachte, ist eine bemerkenswerte Leistung.

Noch etwas:
Die größte Gefahr für europäische Politiker ist es, als Merkel-Gefolgsmann zu gelten. Der Italiener Renzi, der Brite Cameron, der Grieche Samaras und die Polin Kopacz sind politisch gescheitert, weil sie zu Hause als Hündchen der deutschen Kanzlerin galten.
http://www.geolitico.de/2017/08/30/merk ... mt-kosten/

So ganz falsch scheint das nicht zu sein. Rutte, ebenfalls ein Merkel-Gefolgsmann, konnte eine höhere Niederlage nur verhindern, indem er die Forderungen von Wilders übernahm. Der österreichische Außenminister Kurz hat gute Chancen auf einen Wahlerfolg, weil er gegen Merkel die Schließung der Balkanroute durchsetzte.

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Familiennachzug ist ein Thema.

ME stellt sich schon die Frage, ob das überhaupt noch notwendig ist. In Damaskus hat zum ersten Mal nach fünf Jahren wieder die Internationale Messe ihre Pforten geöffnet.

http://www.dailymail.co.uk/wires/afp/ar ... aitus.html

https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... deraufbau/

Die Messe soll mit 2,2 Mio Besuchern erfolgreich gewesen sein, auch deutsche Aussteller waren dort.

Offensichtlich scheint es wohl befriedete Gebiete in Syrien zu geben, in denen z.B. eine intern. Messe abgehalten werden kann.
Kann man es unter diesen Umständen wirklich verantworten, die Fachkräfte in D. zu halten - getrennt von ihren Familien - wenn ihre Kenntnisse doch dringend für den Wiederaufbau des Landes benötigt werden?
Nicht Familiennachzug sondern Familienzusammenführung durch Rückkehr sollte das Thema sein.

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holzi
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von holzi »

Ich denke, dass die echten Syrer eh bald wieder zurück möchten. Die ganzen Fakesyrer aber? :hmm:

Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

holzi hat geschrieben:
Samstag 2. September 2017, 20:58
Ich denke, dass die echten Syrer eh bald wieder zurück möchten. Die ganzen Fakesyrer aber? :hmm:
Wie kommst Du auf die Idee, daß die "echten Syrer" zurück wollen? Hier gibt es Wohnung, Hartz IV und med. Versorgung. Die Heimat ist zerstört. Warum sollte da jemand wieder zurück gehen?
Die würden erst dann zurückgehen, wenn der Aufenthaltstitel kassiert wird und es keine Unterstützung mehr gibt. Das ist aber gegen die Migrations- und Asylindustrie nicht durchzusetzen.

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holzi
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von holzi »

Caviteño hat geschrieben:
Samstag 2. September 2017, 21:09
holzi hat geschrieben:
Samstag 2. September 2017, 20:58
Ich denke, dass die echten Syrer eh bald wieder zurück möchten. Die ganzen Fakesyrer aber? :hmm:
Wie kommst Du auf die Idee, daß die "echten Syrer" zurück wollen? Hier gibt es Wohnung, Hartz IV und med. Versorgung. Die Heimat ist zerstört. Warum sollte da jemand wieder zurück gehen?
Die würden erst dann zurückgehen, wenn der Aufenthaltstitel kassiert wird und es keine Unterstützung mehr gibt. Das ist aber gegen die Migrations- und Asylindustrie nicht durchzusetzen.
Ich hab mit einigen von denen geredet. Teilweise wollen sie hier noch was studeiren oder eine Ausbildung machen und dann aber wieder zurück. Zumindest die, die bei uns als Praktikanten da waren haben das so gesagt.

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Edi
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Edi »

holzi hat geschrieben:
Samstag 2. September 2017, 21:13
Caviteño hat geschrieben:
Samstag 2. September 2017, 21:09
holzi hat geschrieben:
Samstag 2. September 2017, 20:58
Ich denke, dass die echten Syrer eh bald wieder zurück möchten. Die ganzen Fakesyrer aber? :hmm:
Wie kommst Du auf die Idee, daß die "echten Syrer" zurück wollen? Hier gibt es Wohnung, Hartz IV und med. Versorgung. Die Heimat ist zerstört. Warum sollte da jemand wieder zurück gehen?
Die würden erst dann zurückgehen, wenn der Aufenthaltstitel kassiert wird und es keine Unterstützung mehr gibt. Das ist aber gegen die Migrations- und Asylindustrie nicht durchzusetzen.
Ich hab mit einigen von denen geredet. Teilweise wollen sie hier noch was studeiren oder eine Ausbildung machen und dann aber wieder zurück. Zumindest die, die bei uns als Praktikanten da waren haben das so gesagt.
Ich habe auch vor einiger Zeit mit einem Syrer geredet, Der war mit seiner ganzen Familie hier, wollte aber sobald als möglich wieder zurück. Es war ein Mann um die 35 bis 40, der hatte Arbeit in Syrien und wollte hier nicht nur herumsitzen und nichts tun. Daher hat ein Mitarbeiter ihn einmal an einem Samstag in die Firma gebracht und ihn eine einfache Arbeit machen lassen. Dafür bezahlt wurde er freilich nicht, weil das gar nicht abgesprochen noch rechtlich möglich war. Ich denke solche Menschen gibt es noch viele, die an ihrer Heimat auch hängen. Der Mann und seine Familie hatten in Syrien auch Besitz, ein Haus und eine Wohnung, der aber ganz oder teilweise zerstört war.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

holzi hat geschrieben:
Samstag 2. September 2017, 21:13
Ich hab mit einigen von denen geredet. Teilweise wollen sie hier noch was studeiren oder eine Ausbildung machen und dann aber wieder zurück. Zumindest die, die bei uns als Praktikanten da waren haben das so gesagt.
ok, aber wenn ich mir die Presseberichte über die "Erfolge" bei den Praktiken und Lehren anschaue, dürfte es sich wohl um eine Minderheit handeln.
Dazu kommt der Zeitablauf. Nach mehreren Jahren wird der Wunsch zur Rückkehr immer geringer. Man konnte diese Erfahrung bei den Türken machen. Erst wollten sie Geld verdienen und dann zurück - am Ende blieben die meisten von ihnen hier. Gute Krankenversorgung, ein funktionierendes Staatswesen und der Sozialstaat haben eben Vorteile, die man nicht leicht aufgibt. Das gilt umso mehr, wenn man - vielleicht nur aus Gründen der einfacheren Reisemöglichkeiten - inzwischen einen deutschen Paß hat.....

Einmal abgesehen davon bleibt mE eine ganz andere Frage: Da reist ein sog. "Schutzsuchender" ein und erklärt sich bereit wieder freiwillig zurückzukehren, wenn er im Land seiner Wahl ein Studium bzw. eine Ausbildung - finanziert von den Steuerzahlern des Gastlandes - absolviert hat. Ist das wirklich das Ziel, das die "Mütter und Väter des Grundgesetzes" vor Augen hatten, als sie den Art. 16 formulierten?

Kann ich kaum glauben..... lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

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umusungu
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von umusungu »

Die Mütter und Väter des Grundgesetzes hatten im Blick, dass jemand bei uns Schutz finden kann. DAS ist das Entscheidende.

Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben:
Samstag 2. September 2017, 22:21
Die Mütter und Väter des Grundgesetzes hatten im Blick, dass jemand bei uns Schutz finden kann. DAS ist das Entscheidende.
nachdem er vorher durch halb Europa gelaufen ist und dabei eine Vielzahl von Staaten durchquert hat, die ihm ebenfalls Schutz bieten können. :D

Aber davon abgesehen: Wie sieht es aus mit der Rückkehrpflicht, wenn sich die Lage zumindest in Teilen seines Heimatstaates beruhigt hat, wie dieser Artikel beschreibt? Besteht für den Aufnahmestaat tatsächlich die Verpflichtung, eine Ausbildung oder ein Studium zu finanzieren?

Welche Blüten der krampfhafte Versuch hervorbringt, den "Flüchtlingen" eine Qualifikation zuzuschreiben, wird in diesem Artikel dargestellt:

Deutschlands Markenzeichen Duale Ausbildung in Gefahr

Die Bertelsmann-Stiftung hat Testverfahren entwickelt, mit denen man die handwerkliche Befähigung feststellen will. Unterstützt wird das ganze auch von der EU, der wohl der deutsche Meisterzwang ein Dorn im Auge ist und die deshalb bereits die Handels- und Handwerkskammern aufforderte, „flexiblere Bildungswege“ zu schaffen bzw. damit zu beginnen, Verfahren zu entwickeln, um die außerhalb der deutschen dualen Ausbildung erworbene Fähigkeiten anzuerkennen.
Aber was dann? Was, wenn man ermittelt hat, was eh schon jeder weiß? Wenn man festgestellt hat, das Tischler nicht gleich Tischler und Bäcker nicht gleich Bäcker sind? Wenn man kaum nach deutschen Maßstäben gemessene hochqualifizierte Facharbeiter finden kann? Zwar sind diese Interviews in den Agenturen auch in Farsi verfasst, aber an der deutschen Sprache führt kein Weg vorbei. Vor dem Eintritt ins Berufsleben steht in Deutschland die Duale Ausbildung. Gelernt und beigebracht in der Sprache der Kunden des Handwerks.
Eigentlich müßten die Kammern Sturm laufen und die Öffentlichkeit über die geplante "Verschlankung" der handwerklichen Kompetenzen informieren. Aber sie sind in das Projekt eingebunden, beziehen für ihre Mitarbeit dort Geld. Da überlegt man sich dann zweimal, ob man dagegen opponieren soll.

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Niels
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

"60 Menschen hindern Rettungskräfte an Wiederbelebung": https://www.welt.de/vermischtes/article ... ebung.html

Nicht mehr "Männer", sondern "Menschen".
Aber wir erinnern uns: "wertvoller als Gold". :koenig:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Niels
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

"Die Polizei ist zu einer Schlägerei zwischen zwei Großfamilien in Essen-Horst ausgerückt": https://www.waz.de/staedte/essen/schlae ... 15493.html
Noch so eine lustige Truppe... :anton:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Libertas Ecclesiae
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Prof. Dr. Guy Millière, Paris:

Die islamische Zukunft Europas
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Raphael

Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Raphael »

Und hier 'mal ein paar Zahlen:
Reuters hat geschrieben:Zahl der Asylsuchenden erreicht im August neuen Jahresrekord

Im August sind bislang die meisten Asylsuchenden in diesem Jahr nach Deutschland gekommen. Nach Angaben des Innenministeriums vom Donnerstag wurden 16.312 Neuankömmlinge registriert, 1243 mehr als im Juli. Die meisten Personen stammten aus Syrien (3893), dem Irak (2094) und Afghanistan (1062), gefolgt von der Türkei (962) und Nigeria (653). Insgesamt kamen damit seit Jahresbeginn 123.878 Asylsuchende in der Bundesrepublik an.

Die Zahl der offenen Verfahren beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) ging im August von 129.467 auf 114.202 zurück. Zum 31. August vergangenen Jahres waren noch rund 576.500 Verfahren nicht entschieden gewesen. Innerhalb eines Jahres konnten dem Ministerium zufolge damit mehr als 400.000 Altfälle abgebaut werden. Insgesamt wurden im August 18.651 Asylanträge gestellt. 37.214 Anträge wurden entschieden.
.............

Lilaimmerdieselbe
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Gibt es da eine Quelle für die Fluchtrouten? Bei den meisten Türken ist das ziemlich eindeutig, da sind die Verträge bei den Nato ausgelaufen oder auch bei akademischen Austauschprogrammen, die Militärs und Wissenschaftler konnten einfach legal einreisen.

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