Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

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Gallus
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Gallus »

Echte Zwickmühle. Wenn man solche Statements wie von Frau Kraft liest, müßte man aus reinem Trotz AfD wählen: https://twitter.com/HanneloreKraft/stat ... 4939974657. Aber inhaltlich wurde die AfD heute noch unwählbarer, als sie es ohnehin schon war. :achselzuck:

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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Gallus hat geschrieben:
Samstag 22. April 2017, 18:36
Echte Zwickmühle. Wenn man solche Statements wie von Frau Kraft liest, müßte man aus reinem Trotz AfD wählen: https://twitter.com/HanneloreKraft/stat ... 4939974657. Aber inhaltlich wurde die AfD heute noch unwählbarer, als sie es ohnehin schon war. :achselzuck:
Nein, nur aus Protest wählen kommt für mich nicht in Frage. Was Frau Kraft allerdings betrifft, ist ein Herr Laschet als Gegenkandidat ziemlich lasch. Die CDU wird lernen müssen, auch durch die Kandidatenwahl wieder mehr zu polarisieren und schlechte Presse von interessierter Seite auszuhalten und konspirativ gegenzusteuern. Was den Inhalt der AfD angeht, stimme ich Dir zu. Ich verstehe nicht, was die da reitet. Ich kann nicht glauben, dass es so viele Leute gibt, die mit den Positionen von Höcke & Co. so viel anfangen können. Andererseits kann Frauke Petry auch so einfach dasitzen und zusehen, wie Höcke, Gauland & Co. das Ding bei der Wahl vor die Wand fahren und sich dann als Retterin anbieten. Ist vielleicht auch so gedacht, wer weiß.
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Gallus
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Gallus »

Yeti hat geschrieben:
Samstag 22. April 2017, 18:55
Andererseits kann Frauke Petry auch so einfach dasitzen und zusehen, wie Höcke, Gauland & Co. das Ding bei der Wahl vor die Wand fahren und sich dann als Retterin anbieten. Ist vielleicht auch so gedacht, wer weiß.
Kann ich mir auch gut vorstellen, daß das der Gedanke ist. Nur wird's dann nichts mehr zu retten geben; wenn sie das an die Wand fahren, sind sie Splitterpartei. Es rächt sich jetzt, daß Frau Petry die Gründergeneration aus der Partei heraus gedrängt hat. Die "Professoren" hätte sie heute gut gebrauchen können.

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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Gallus hat geschrieben:
Samstag 22. April 2017, 19:39
Yeti hat geschrieben:
Samstag 22. April 2017, 18:55
Andererseits kann Frauke Petry auch so einfach dasitzen und zusehen, wie Höcke, Gauland & Co. das Ding bei der Wahl vor die Wand fahren und sich dann als Retterin anbieten. Ist vielleicht auch so gedacht, wer weiß.
Kann ich mir auch gut vorstellen, daß das der Gedanke ist. Nur wird's dann nichts mehr zu retten geben; wenn sie das an die Wand fahren, sind sie Splitterpartei. Es rächt sich jetzt, daß Frau Petry die Gründergeneration aus der Partei heraus gedrängt hat. Die "Professoren" hätte sie heute gut gebrauchen können.
Es geschieht dasselbe wie bei anderen Parteigründungen (z.B. Piraten); so langsam frage ich mich, woran dieses Scheitern von Parteigründungen eigentlich liegt, unabhängig von politischer Richtung. Vielleicht die Folge einer Art Hyperindividualisierung innerhalb von Gruppen, die einen kleinsten gemeinsamen Nenner überhaupt nicht mehr finden können und wollen. Wenn die Grünen ihren Idealismus nicht mit einem hemmungslosen Hedonismus-Versprechen an die Wähler schon vor Jahren verkauft hätten, wären sie heute auch schon so zersplittert wie die Grünen anderer EU-Länder. Aber vielleicht kommt das auch noch.
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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Die Parteiengeschichte in der Bundesrepublik ist nicht ganz so homogen, wie man vielleicht glauben mag:
Bild
...die Aufsplitterung der AfD in "Alfa" ist da noch gar nicht dabei.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Merkur hat geschrieben:Trotz schwindender Unterstützung will AfD-Chefin Frauke Petry ihrer Partei vorerst nicht den Rücken kehren. Sie werde ihre Verantwortung als Bundesvorsitzende weiterhin wahrnehmen, sagte Petry, nachdem sie am Samstag mit ihren Anträgen zur strategischen Ausrichtung der AfD auf dem Parteitag in Köln eine Niederlage erlitten hatte. Sie zeigte sich aber enttäuscht darüber, dass sich die Parteitagsdelegierten „für einen leichten Weg“ entschieden hätten. Auf die Frage, ob die AfD noch ihre Partei sei, antwortete Petry: „Ich werde mir bis zum Herbst ansehen, wie sich das weiter entwickelt.“
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Tinius
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Tinius »

Die rechten Einheiten in der AfD sind kirchenfeindlich, mehr oder minder offen. Man mag sich formal einem seniorengerechten "Kuturchristentum" verschreiben....."Christ" ist man nur, weil es die Ahnen seit ca. 1000 Jahren sein mussten.
Je mehr sich dieser dumpfnationale Haufen in die Ecke gedrängt sieht, desto unverhohlener wird ihre massive Distanz zum lebendigen Gott deutlich.

Zur Threadfrage:

Ein klares NEIN. Im Maritimhotel waren "vereinzelt" Christen (um die neue Primitivformel eines saturierten Staatsbediensteten zu gebrauchen.

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Sempre
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Sempre »

Tinius hat geschrieben:
Samstag 22. April 2017, 23:01
Die rechten Einheiten in der AfD sind kirchenfeindlich, mehr oder minder offen. Man mag sich formal einem seniorengerechten "Kuturchristentum" verschreiben....."Christ" ist man nur, weil es die Ahnen seit ca. 1000 Jahren sein mussten.
Je mehr sich dieser dumpfnationale Haufen in die Ecke gedrängt sieht, desto unverhohlener wird ihre massive Distanz zum lebendigen Gott deutlich.
Das mit dem Kulturchristentum ist seit Kant bei Evangelens standard und ergreift dann später auch die Katholen, bekannt als Modernismus. Die "Kirche" verlassen muss, wer wie nicht nur Nietzsche die Heuchelei des Kulturchristentums ablehnt oder schlicht nicht erträgt.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Tinius »

Sempre hat geschrieben:
Samstag 22. April 2017, 23:23
Tinius hat geschrieben:
Samstag 22. April 2017, 23:01
Die rechten Einheiten in der AfD sind kirchenfeindlich, mehr oder minder offen. Man mag sich formal einem seniorengerechten "Kuturchristentum" verschreiben....."Christ" ist man nur, weil es die Ahnen seit ca. 1000 Jahren sein mussten.
Je mehr sich dieser dumpfnationale Haufen in die Ecke gedrängt sieht, desto unverhohlener wird ihre massive Distanz zum lebendigen Gott deutlich.
Das mit dem Kulturchristentum ist seit Kant bei Evangelens standard und ergreift dann später auch die Katholen, bekannt als Modernismus. Die "Kirche" verlassen muss, wer wie nicht nur Nietzsche die Heuchelei des Kulturchristentums ablehnt oder schlicht nicht erträgt.
Ein Hauptverfechter des "Kulturchristentums" ist Alexander Ebse Gauland, der wörtlich mitteilte, dass er der evangelischen Kirche angehöre, weil er "die Traditionen" seiner Familie achte.

http://www.zeit.de/2016/23/leipzig-afd- ... ch/seite-2

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Sempre
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Sempre »

Tinius hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 00:00
Ein Hauptverfechter des "Kulturchristentums" ist Alexander Ebse Gauland, der wörtlich mitteilte, dass er der evangelischen Kirche angehöre, weil er "die Traditionen" seiner Familie achte.

http://www.zeit.de/2016/23/leipzig-afd- ... ch/seite-2
Damit kömmt Gauland lange nach Franz, Benedikt, Käsfrau, Marx, Bedford-Strohm sowie diversen Blockflöten und auch alles von Trump bis overkott.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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ar26
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

Tinius hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 00:00

Ein Hauptverfechter des "Kulturchristentums" ist Alexander Ebse Gauland, der wörtlich mitteilte, dass er der evangelischen Kirche angehöre, weil er "die Traditionen" seiner Familie achte.

http://www.zeit.de/2016/23/leipzig-afd- ... ch/seite-2
Tschuldigung. Da spricht er aus, was 95% der Mitglieder der Glied"kirchen" der E"K"D denken. Wo ist jetzt der spezifische Zusammenhang zur AfD? In dem Thread hier geht es darum, ob es für Christen Argumente gibt, eher CDU/SPD/FDP/GRÜNE/Linke, kurzum die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, zu wählen als die AfD. Zumal sich letztere nach wie vor sortiert.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

Peti hat geschrieben:
Samstag 22. April 2017, 14:27
Habe heute vormittags auf Phoenix die Übertragung vom AFD Parteitag verfolgt:
Der niedersächsische AfD-Vorsitzende Armin Paul Hampel über die Kirche:
"In diesem Verein sollte keiner von uns Mitglied sein".
Danach großer Beifall im Saal.
Du solltest schon korrekt wiedergeben. Er sprach offensichtlich nicht über die Kirche sondern die lutherische Gemeinschaft. Dort sollte wirklich niemand Mitglied sein.
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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

ar26 hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 08:01
Tinius hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 00:00

Ein Hauptverfechter des "Kulturchristentums" ist Alexander Ebse Gauland, der wörtlich mitteilte, dass er der evangelischen Kirche angehöre, weil er "die Traditionen" seiner Familie achte.

http://www.zeit.de/2016/23/leipzig-afd- ... ch/seite-2
Tschuldigung. Da spricht er aus, was 95% der Mitglieder der Glied"kirchen" der E"K"D denken. Wo ist jetzt der spezifische Zusammenhang zur AfD? In dem Thread hier geht es darum, ob es für Christen Argumente gibt, eher CDU/SPD/FDP/GRÜNE/Linke, kurzum die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, zu wählen als die AfD. Zumal sich letztere nach wie vor sortiert.
Ich wüsste auch nicht, in welcher der sonstigen Parteien es aktuell Bestrebungen gibt, eindeutig christliche Inhalte parteipolitisch zu fördern. Der AEK ("Arbeitskreis engagierter Katholiken in der CDU") ist ja seit dem medialen Shitstorm gegen den AEK-Sprecher Martin Lohmann recht tot. Ich würde also die Frage umdrehen: Was an den Parteien, die von denjenigen, welche der AfD und ihren Wählern die Christlichkeit absprechen, favorisiert werden, ist wirklich christlich? Welche dezidiert christlichen Inhalte vertreten Grüne, Linkspartei und SPD? (Den Merkel-Flügel der CDU mit inbegriffen)
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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

ar26 hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 12:52
Peti hat geschrieben:
Samstag 22. April 2017, 14:27
Habe heute vormittags auf Phoenix die Übertragung vom AFD Parteitag verfolgt:
Der niedersächsische AfD-Vorsitzende Armin Paul Hampel über die Kirche:
"In diesem Verein sollte keiner von uns Mitglied sein".
Danach großer Beifall im Saal.
Du solltest schon korrekt wiedergeben. Er sprach offensichtlich nicht über die Kirche sondern die lutherische Gemeinschaft. Dort sollte wirklich niemand Mitglied sein.
...so mancher Lutheraner ist katholischer als manch ein zumindest offiziöser katholischer Amtsträger...
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

So ein Lutheraner hat heute verhindert, dass die AfD in ihrem Wahlprogramm die Abschaffung der Kirchensteuer fordert.

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Stell dir vor: Kardinal Woelki lobt eine Demo - und kaum einer geht hin!
"Die beste Nachricht ist jedoch, dass bei der so groß angekündigten Demo gestern erstaunlich wenig passiert ist: Zwei verletzte Polizisten, einige Scheiben durch Steinwürfe zu Bruch gegangen, ein paar Autos versucht anzuzünden... - die Kölner Polizei hat mit 4.000 Beamten das Konzept verfolgt, Stärke zu zeigen und auf der Stelle einzugreifen, sobald einer aggressiv wird, und das hat offenbar abgeschreckt.
Hinzu kommt allerdings, dass die Polizei relativ leichtes Spiel hatte, denn statt der angekündigten 50.000 Demonstranten sind nach Presseangaben gerade mal 10.000 gesichtet worden. Wenn man bedenkt, dass dutzende Organisationen von den Gewerkschaften bis zur Kirche zur Teilnahme aufgerufen haben, ist das schon mau, zumal etliche mit z.T. kostenloser Fahrt mit Sonderbussen nach Köln gekarrt wurden. Von den angeblich so empörten Kölnern haben etwa nur 0,4 % daran teilgenommen, obwohl man sich bemüht hat, z.B. mit Gratis-Konzerten von bekannten Künstlern Leute anzulocken.
Die Reaktionen der Geschäftsleute sind teilweise dementsprechend verärgert, denn sie mussten auf Anordnung der Polizei auf die Außengastronomie verzichten und Läden schließen und erlitten dadurch erhebliche Umsatzeinbußen."
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Tinius »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 13:32
So ein Lutheraner hat heute verhindert, dass die AfD in ihrem Wahlprogramm die Abschaffung der Kirchensteuer fordert.
Die Kirchensteuer muss weg. Dass es die AfD nicht einmal schafft, das zu fordern, ist schon schwach.

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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Yeti hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 13:33
Stell dir vor: Kardinal Woelki lobt eine Demo - und kaum einer geht hin!
"Die beste Nachricht ist jedoch, dass bei der so groß angekündigten Demo gestern erstaunlich wenig passiert ist: Zwei verletzte Polizisten, einige Scheiben durch Steinwürfe zu Bruch gegangen, ein paar Autos versucht anzuzünden... - die Kölner Polizei hat mit 4.000 Beamten das Konzept verfolgt, Stärke zu zeigen und auf der Stelle einzugreifen, sobald einer aggressiv wird, und das hat offenbar abgeschreckt.
Hinzu kommt allerdings, dass die Polizei relativ leichtes Spiel hatte, denn statt der angekündigten 50.000 Demonstranten sind nach Presseangaben gerade mal 10.000 gesichtet worden. Wenn man bedenkt, dass dutzende Organisationen von den Gewerkschaften bis zur Kirche zur Teilnahme aufgerufen haben, ist das schon mau, zumal etliche mit z.T. kostenloser Fahrt mit Sonderbussen nach Köln gekarrt wurden. Von den angeblich so empörten Kölnern haben etwa nur 0,4 % daran teilgenommen, obwohl man sich bemüht hat, z.B. mit Gratis-Konzerten von bekannten Künstlern Leute anzulocken.
Die Reaktionen der Geschäftsleute sind teilweise dementsprechend verärgert, denn sie mussten auf Anordnung der Polizei auf die Außengastronomie verzichten und Läden schließen und erlitten dadurch erhebliche Umsatzeinbußen."
Focus hat geschrieben:"In der linksautonomen Szene scheint das erste Fazit des AfD-Parteitages ernüchtert auszufallen. Ein anonymer Verfasser sprach auf der linken Plattform "Indymedia", die auch von Mitgliedern der "Antifa" genutzt wird, von "läppischen 10.000 Menschen", die der Protest in die Kölner Innenstadt gezogen habe. In Anbetracht der Kölner Bevölkerungsgröße und guten Erreichbarkeit müsse man sich Gedanken über die Mobilisierung machen. Sein Vorschlag: "Backwaren welche alle Weltanschauungen essen können"."
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 13:32
So ein Lutheraner hat heute verhindert, dass die AfD in ihrem Wahlprogramm die Abschaffung der Kirchensteuer fordert.
Das muss wohl dieser Vorgang gewesen sein:
Focus hat geschrieben:"Die Partei streitet leidenschaftlich darüber, ob sie sich für eine komplette Abschaffung der Kirchensteuer einsetzen soll. Der Streit zeigt, wie tief die Gräben in der Partei gerade sich: Einige Delegierte argumentieren offen damit, dass sie sich über den Protest der Kirchen wie hier in Köln gegen die AfD geärgert hätten. Ein gemäßigterer Delegierter hält dagegen, ein solches Vorgehen gegen die Kirchen könne der Partei schaden. Frauke Petry nickte bei solchen Wortmeldungen energisch, manchmal klatscht sie sogar. Der Antrag auf Abschaffung der Kirchensteuer wird abgelehnt."
Tinius hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 14:30
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 13:32
So ein Lutheraner hat heute verhindert, dass die AfD in ihrem Wahlprogramm die Abschaffung der Kirchensteuer fordert.
Die Kirchensteuer muss weg. Dass es die AfD nicht einmal schafft, das zu fordern, ist schon schwach.
Das kann eigentlich nur heißen, dass die prokirchlichen und christlichen Strömungen in der AfD insgesamt nicht so schwach sein können, wie interessierte Kreise das glauben machen wollen. Gleichzeitig stellt es auch eine Geste an die Kirchen dar, die Tür nicht ganz zuzuschlagen. An die derzeitige Haltung der Kirchen wird man sich in der AfD aber noch lange erinnern. Wenn sie je z.B. als Koalitionspartner Regierungsverantwortung übernimmt, wird die Kirche einen großen Teil der laikalen Hauptamtlichen in Führungspositionen, die bei diesem Süppchen kräftig mitkochen, austauschen müssen. Wie Kleriker wie Woelki dann damit umgehen, ist mir eher ein Rätsel. Speziell bei AfD-Regierungsbeteiligung in der Kommunalpolitik, die ja noch am ehesten wahrscheinlich ist, wird er sich dann nicht mehr weigern können.
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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Wofür steht Alice Weidel?
Die Welt hat geschrieben:"Politisch zählt Weidel eher zum moderaten Flügel ihrer Partei, greift aber Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerst scharf an. Sie kritisiert vor allem die Asylpolitik. Diese verstoße gegen internationale Abkommen. Die Rhetorik des Höcke-Flügels lehnt sie zwar ab. Anders als die Rechtsnationalen, die eine „Netto-Auswanderung von Ausländern“ für wünschenswert halten, ist Weidel für eine „gesteuerte qualifizierte Zuwanderung“, aber auch gegen eine „Politik der offenen Grenzen, die vor allem muslimische Armutsmigranten ohne Qualifikation nach Deutschland lockt“. Weidel wendet sich auch gegen die Krankenversicherung für Asylbewerber, den aus ihrer Sicht „naiven Umgang“ mit islamischen Hasspredigern und warnt vor überzogenen Erwartungen bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Weidel verschärfte zuletzt ihre öffentliche Islam-Kritik. So wirft sie etwa dem Zentralrat der Muslime vor, sich „nie glaubhaft von der Steinzeit-Scharia und religiösem Fundamentalismus distanziert“ zu haben."
Es dürfte, im Unterschied zu Gauland, schwer werden, sie einfach als "Nazi" oder "Rechtsextreme" zu bezeichnen. Offenbar ein Schachzug des wirtschaftsliberalen Flügels der AfD, das wird der FDP weiter das Wasser abgraben; andererseits eine Schwächung des gesellschaftspolitischen Flügels, den Gauland wohl mitbedienen will - wie glaubhaft, wird sich zeigen. Ich verstehe jetzt aber die Charade, die Meuthen in Baden-Württemberg bei der Landesvorsitzendenwahl mit ihr veranstaltete, obwohl ja bekannt ist, dass Meuthen ihre Euro-Gegnerschaft gegen den Strich geht. Petry ist wohl tatsächlich komplett ausgebootet worden.
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Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Yeti hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 16:43
Es dürfte, im Unterschied zu Gauland, schwer werden, sie einfach als "Nazi" oder "Rechtsextreme" zu bezeichnen.
Seit wann werden denn in den Medien derart feine Unterschiede gemacht? :D :freude: :kugel:
AfD gesamt (egal wer) = rechtsextrem = Nazi. So einfach ist das - man muß doch nur hier in die Beiträge bestimmter Foranten schauen, die so etwas auch noch glauben und posten.
Natürlich ist Frau Weidel ein Gewinn. Immerhin hat sie - im Gegensatz z.B. zu Herrn Laschet in NRW oder Herrn Söder in Bayern (beides sog. "Hoffnungsträger" in unserer Parteienlandschaft) - auch für längere Zeit in der freien Wirtschaft und im Ausland Erfahrungen gesammelt. Erst 2013 wurde sie "Politikerin".
Yeti hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 16:43
Offenbar ein Schachzug des wirtschaftsliberalen Flügels der AfD, das wird der FDP weiter das Wasser abgraben; andererseits eine Schwächung des gesellschaftspolitischen Flügels, den Gauland wohl mitbedienen will - wie glaubhaft, wird sich zeigen. Ich verstehe jetzt aber die Charade, die Meuthen in Baden-Württemberg bei der Landesvorsitzendenwahl mit ihr veranstaltete, obwohl ja bekannt ist, dass Meuthen ihre Euro-Gegnerschaft gegen den Strich geht. Petry ist wohl tatsächlich komplett ausgebootet worden.
Das Frau Petry ausbebootet wurde, ist nachvollziehbar.
Was sollte denn ihr Antrag auf einen "realitätspolitischen" Kurs der Partei? :achselzuck:
Das Alleinstellungsmerkmal der AfD in der augenblicklichen Parteienlandschaft ist ihre Gegnerschaft zum Euro, zur EU und zur Migration in der gegenwärtigen Form. Die Mitgliedschaft in der EU, im Euro und leider inzwischen auch die "Willkommenskultur" gehören aber zu den Punkten, die von allen(!) Altparteien als substantiell - praktisch zum deutschen Staatsverständnis gehörig - angesehen werden. Wenn sie im Vorfeld schon Kompromisse machen würde, könnte der Wähler auch gleich bei den Altparteien sein Kreuz machen.

Wie sollte denn wohl eine Koalition zwischen (der "Europa-Partei") CDU (nur sie käme als Koalitionspartner in Frage) und AfD in diesen Punkten aussehen - ohne daß die AfD auf ihre Kernforderungen i.S. "Euro", "EU" und "Migration" verzichten würde? Das absolute no-go, die Volksabstimmungen, muß man nicht erst erwähnen.

Wenn sich die AfD so verhalten würde, wäre sie schnell auf dem Level der Grünen angelangt, die auch als Systemveränderer antraten und dann, einmal an den Futtertrögen angelangt, zum establishment konvertierten.

Änderungen in wichtigen Fragen erfolgen in diesem Land nur, indem eine neue Partei stärker wird. Erst dann ist das Altparteien-Kartell bereit, seine bisherige Politik zu ändern und weiterzumachen. Motto: "Wir haben verstanden!"
Ob die "Neupartei" anschließend umschwenkt, ist dann bedeutungslos - die Änderungen sind allgemeiner Parteienkonsens (s. Umweltschutz/Grüne, s. Asyl, Art. 16/Republikaner, s. geplante Internetkontrolle durch Zensursula/Piraten).
Zuletzt geändert von Caviteño am Sonntag 23. April 2017, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von umusungu »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 18:49
Das Alleinstellungsmerkmal der AfD in der augenblicklichen Parteienlandschaft ist ihre Gegnerschaft zum Euro, zur EU und zur Migration in der gegenwärtigen Form.
Das Alleinstellungsmerkmal dieser Partei ist ihr Rassismus, ist ihre Hetze gegen alles Fremde und ist ihr Antisemitismus.
Der Parteitag in Köln hat ihr Sterbeglöckchen geläutet.

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

Yeti hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 13:24
ar26 hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 12:52
Peti hat geschrieben:
Samstag 22. April 2017, 14:27
Habe heute vormittags auf Phoenix die Übertragung vom AFD Parteitag verfolgt:
Der niedersächsische AfD-Vorsitzende Armin Paul Hampel über die Kirche:
"In diesem Verein sollte keiner von uns Mitglied sein".
Danach großer Beifall im Saal.
Du solltest schon korrekt wiedergeben. Er sprach offensichtlich nicht über die Kirche sondern die lutherische Gemeinschaft. Dort sollte wirklich niemand Mitglied sein.
...so mancher Lutheraner ist katholischer als manch ein zumindest offiziöser katholischer Amtsträger...
Das weiß ich. In meinem Heimatort gibt es nicht wenige davon. Denen ist allerdings das deutsche Staatskirchentum reichlich egal.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 18:55
Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 18:49
Das Alleinstellungsmerkmal der AfD in der augenblicklichen Parteienlandschaft ist ihre Gegnerschaft zum Euro, zur EU und zur Migration in der gegenwärtigen Form.
Das Alleinstellungsmerkmal dieser Partei ist ihr Rassismus, ist ihre Hetze gegen alles Fremde und ist ihr Antisemitismus.
Der Parteitag in Köln hat ihr Sterbeglöckchen geläutet.
Welche Partei ist gegen den Euro bzw. stellt die EU und die Migration in Frage? Oder ist das inzwischen nicht mehr erlaubt bzw. gilt als "Rassismus"? :D
Wären dann auch die Parteien in anderen EU-Mitgliedsstaaten, die ähnliche Forderungen erheben, "rassistisch"?

Dein Beitrag zeigt exakt, was ich als "Alleinstellungsmerkmal" beschrieben habe und was die AfD von den Altparteien unterscheidet. Es mag Dir passen oder nicht: Die Fragen sind Euro, EU und Migration - und das hat nichts mit "Rassismus" zu tun.

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umusungu
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von umusungu »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 19:04
Es mag Dir passen oder nicht: Die Fragen sind Euro, EU und Migration - und das hat nichts mit "Rassismus" zu tun.
Ich kann nichts dafür, wenn Du meinen Text nicht verstehst.

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Köln: Wenn Demokraten sich selbst durch den Kakao ziehen
Es wird ein „breites Bündnis“ gesucht, dann marschieren alle mit, immer voran kirchliche Organisationen, Gewerkschaften, selbst Karnevalsvereine – es ist das Muster der „Volksfront“.
Ja, die kirchlichen Organisationen. Sie schweigen ebenso wie der Bundespräsident:
Die AfD-Spitze hat vor einiger Zeit in einem Brief den Bundespräsidenten aufgerufen, er möge einen Appell zur Mäßigung ausgeben. Dem Brief war eine Liste von Internet-Links angehängt mit Presseberichten über Drohungen, Angriffe und Sachbeschädigungen gegen Gaststätten und Hotels, die der Partei Räume vermieten haben. Fenster werden eingeschmissen, Fassaden mit Farbbeuteln oder Graffiti verschmiert.
Greift man dann auf kommunale Liegenschaften zurück, die die Kommune aufgrund ihrer vorgeschriebenen politischen Neutralität vermieten muß, steht die Stadtverwaltung im Kreuzfeuer der Kritik. Dabei ist ein Parteitag gesetzlich vorgeschrieben. Wo soll man ihn den abhalten, wenn man kann Ort finden kann?
Was sagt das über den Zustand der Demokratie in Deutschland im Jahr 2017, wenn eine demokratisch legitimierte Partei – die AfD sitzt immerhin in elf Landesparlamenten und demnächst wohl auch im Bundestag – einem Parteitag nur unter größtem Polizeischutz abhalten kann. Sie ist nach dem Parteiengesetz verpflichtet, diesen Parteitag abzuhalten.

Vir Probatus
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Vir Probatus »

https://messeinmoll.com/2017/04/21/kirc ... sichtbar/
Die Kirche startet eine neue Aktion: "Unser Kreuz ist unsichtbar !"
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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umusungu
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von umusungu »

Vir Probatus hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 20:52
https://messeinmoll.com/2017/04/21/kirc ... sichtbar/
Die Kirche startet eine neue Aktion: "Unser Kreuz ist unsichtbar !"
auch im Netz gibt es Idioten!

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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 20:32
Köln: Wenn Demokraten sich selbst durch den Kakao ziehen
Es wird ein „breites Bündnis“ gesucht, dann marschieren alle mit, immer voran kirchliche Organisationen, Gewerkschaften, selbst Karnevalsvereine – es ist das Muster der „Volksfront“.
Ja, die kirchlichen Organisationen. Sie schweigen ebenso wie der Bundespräsident:
Die AfD-Spitze hat vor einiger Zeit in einem Brief den Bundespräsidenten aufgerufen, er möge einen Appell zur Mäßigung ausgeben. Dem Brief war eine Liste von Internet-Links angehängt mit Presseberichten über Drohungen, Angriffe und Sachbeschädigungen gegen Gaststätten und Hotels, die der Partei Räume vermieten haben. Fenster werden eingeschmissen, Fassaden mit Farbbeuteln oder Graffiti verschmiert.
Greift man dann auf kommunale Liegenschaften zurück, die die Kommune aufgrund ihrer vorgeschriebenen politischen Neutralität vermieten muß, steht die Stadtverwaltung im Kreuzfeuer der Kritik. Dabei ist ein Parteitag gesetzlich vorgeschrieben. Wo soll man ihn den abhalten, wenn man kann Ort finden kann?
Was sagt das über den Zustand der Demokratie in Deutschland im Jahr 2017, wenn eine demokratisch legitimierte Partei – die AfD sitzt immerhin in elf Landesparlamenten und demnächst wohl auch im Bundestag – einem Parteitag nur unter größtem Polizeischutz abhalten kann. Sie ist nach dem Parteiengesetz verpflichtet, diesen Parteitag abzuhalten.
Da, würde ich sagen, unabhängig von der Partei, hilft nur eins: Klagen, klagen, klagen. Verklagen, Unterlassungsklagen, Verfassungsbeschwerde, Einklagung von Tagungsstätten, Petitionen ohne Ende, wenn auch nur einer was behauptet, was nicht juristisch beweisbar ist, sofort verklagen. Und am allerbesten: Klage auf Schadenersatz bei jeder Benachteiligung im Sinne des Parteiengesetzes, der Gleichbehandlung etc., bis die selbsternannten Demokratiewächter im Papier ersaufen oder die Prozesskosten nicht mehr zahlen wollen oder können. Nichts fürchtet der biedere Spießer im Öko- oder Toleranzgewand so sehr wie einen Brief vom Anwalt im Briefkasten. Als erstes würden die Kirchen einknicken, schon wegen der schlechten Presse. Danach die offiziöse Presse selbst, deren Zeitungsverlage die Prozesskosten nach einer Weile nicht mehr mittragen werden. Hätte sich ein Verein oder eine solche Partei erst einmal einen juristischen Ruf erarbeitet, wäre keine Rechtsschutzversicherung der Welt mehr willens, dafür die Prozesskosten zu zahlen. Doch dafür braucht man eine gut gefüllte Kriegskasse und eine hervorragende Pressearbeit, beides ergibt sich vielleicht auch mit der Zeit, aber nicht von alleine. Von Vorteil wären natürlich Aufkäufe von Zeitungsverlagen, wie es die SPD im Laufe von Jahrzehnten tat. Das Netz schließlich bietet da vorerst die meisten Möglichkeiten. Wenn ich mir aber deren Seite so ansehe, läuft da vieles noch sehr amateurhaft. Die großen Parteien lassen sich mittlerweile nicht nur durch Werbeagenturen ihre Wahlplakate gestalten, sondern auch das Webdesign. Vielleicht muss man aber dazu erst an die großen Fleischtöpfe.
#gottmensch statt #gutmensch

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Vir Probatus hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 20:52
https://messeinmoll.com/2017/04/21/kirc ... sichtbar/
Die Kirche startet eine neue Aktion: "Unser Kreuz ist unsichtbar !"
Ein Kommentar darunter:
"Das Kreuz der beiden hatte keine Haken, da ist es runtergefallen."
:freude:
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 21:03
Vir Probatus hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 20:52
https://messeinmoll.com/2017/04/21/kirc ... sichtbar/
Die Kirche startet eine neue Aktion: "Unser Kreuz ist unsichtbar !"
auch im Netz gibt es Idioten!
Das es sich um eine Satire handelt, scheint Dir wohl nicht in den Sinn gekommen sein, oder? :D
Lies doch einfach einmal den Artikel, umsunugu:
Die Kosten für die Herstellung unsichtbarer Kreuze seien recht hoch, gab Engels-Bitburg zu. „Aber bei Kirchensteuereinnahmen in zweistelliger Milliardenhöhe bei gleichzeitigem Verzicht auf jegliche Missionstätigkeit ist das durchaus zu stemmen.“
Spaßbefreit oder verklemmt - wahrscheinlich gehst Du auch zum Lachen in den Keller.... :D

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umusungu
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Beitrag von umusungu »

Yeti hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 21:33
Da, würde ich sagen, unabhängig von der Partei, hilft nur eins: Klagen, klagen, klagen. Verklagen, Unterlassungsklagen, Verfassungsbeschwerde, Einklagung von Tagungsstätten, Petitionen ohne Ende, wenn auch nur einer was behauptet, was nicht juristisch beweisbar ist, sofort verklagen.
viel Freude!

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von umusungu »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 21:46
umusungu hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 21:03
Vir Probatus hat geschrieben:
Sonntag 23. April 2017, 20:52
https://messeinmoll.com/2017/04/21/kirc ... sichtbar/
Die Kirche startet eine neue Aktion: "Unser Kreuz ist unsichtbar !"
auch im Netz gibt es Idioten!
Das es sich um eine Satire handelt, scheint Dir wohl nicht in den Sinn gekommen sein, oder? :D
Lies doch einfach einmal den Artikel, umsunugu:
Die Kosten für die Herstellung unsichtbarer Kreuze seien recht hoch, gab Engels-Bitburg zu. „Aber bei Kirchensteuereinnahmen in zweistelliger Milliardenhöhe bei gleichzeitigem Verzicht auf jegliche Missionstätigkeit ist das durchaus zu stemmen.“
Spaßbefreit oder verklemmt - wahrscheinlich gehst Du auch zum Lachen in den Keller.... :D
Du hast es erkannt!

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