EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

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overkott
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von overkott »

Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 30. März 2017, 02:09
Selbst in der FAZ macht sich inzwischen - zumindest bei einigen Journalisten - Ernücherung breit und man fragt sich, wer sind die:

Verlierer des Brexits

Angesichts der Übermacht der Südländer befürchtet man:
Im Gegensatz zu Deutschland, das auf EU-Krisengipfeln vor allem verhindert („Madame Non“), haben Frankreich und Italien eine Strategie. Sie wollen die EU oder mindestens die Eurozone in eine Transfer- und Schuldenunion umbauen. Wie will Deutschland das verhindern, wenn das Stimmengewicht zugunsten Südeuropas kippt? Ohne die Briten hat der ehemalige D-Mark-Block für eine Sperrminorität nicht genug Gewicht. In einer Gemeinschaft, die auf Umverteilung zwischen den Ländern setzt, wird die Mehrheit ihre Entscheidung auch dann durchdrücken, wenn sie dabei weniger gewinnt, als der Verlierer verliert. So könnte Deutschland zum Hauptverlierer des Brexits werden.
Kurz nach dem Brexit hatte sich das alles noch ganz anders angehört. Da wurden, wie seinerzeit nach der Ablehnung eines EWR-Beitritts durch das Schweizer Stimmvolk (1992), die zurückgebliebenen ländlichen Bewohner, die Arbeitslosen in den tristen Vorstädten und die der Vergangenheit nachtrauernden Alten für die Entscheidung als Schuldige ausgemacht und beschimpft. Heute - nach 25 Jahren - wird es in der Schweiz wohl kaum jemanden geben, der den "Treichelschwingern und Bünzlis", den "Primitivschweizern und Hinterwäldlern" nicht dankbar für ihren damaligen Weitblick und Realitätssinn ist. Der EWR als Trainingslager für den EU-Beitritt: Mitgefangen - mitgehangen..... Manchmal zeigt sich die Richtigkeit oder der Fehler einer Entscheidung erst nach Jahr(zehnt)en - s. Euro oder künftig "Flüchtlings"politik.

In dem Artikel werden auch die - angeblich - hohen Kosten beschrieben, die auf GB zukommen könnten, beschrieben. Die EU hat hier einen Anspruch von 60 Mrden € (allerdings ohne Rechtsgrundlage) geltend gemacht - vermutlich, um die Verhandlungen nach südeuropäischer Art zunächst einmal in die Länge zu ziehen und damit GB unter Druck zu setzen.

Wow, wird der Leser denken - 60 Mrden! Das ist viel. Tatsächlich? Man denke nur einmal an die überwiegend wertlosen Target-Forderungen der Bundesbank gegen die Zentralbanken des Südens. Sie belaufen sich auf über 800 Mrden € und sind im letzten Jahr um 200 Mrden € gestiegen. Für 200 Mrden hat D. im letzten Jahr Waren in den Süden verschenkt - da sind 60 Mrden doch wirklich ein Schnäppchen..... - vor allem, weil die Südländer weiter mit den goldenen Kreditkarte in D. einkaufen können und die Zahlung auf den St. Nimmerleins-Tag verschieben.
Ein Kommentar auf der zwangsfinanzierten Internetseite tagesschau.de darf auch mal aus dem Bauch heraus sein. Die Aversion gegen den Populisten Trump reicht da schon. Ein bisschen Besserwisserei, ein bisschen Sprücheklopfen, ein paar Gedankensprünge. Warum sollte ein professioneller Kommentar näher am Thema sein als ein Rülpserchen an der Theke?

Nun, der FAZ-Herausgeber, bleibt enger am Thema. Er will sagen: Der britische Abschied von der EU schadet Deutschland. Dabei er walzt seinen Pizzateig ziemlich platt. Und gibt den Schädigern recht. Seinen Lesern mutet er die Meinung zu: Der Egoist darf nicht bestraft werden. Politik ist schlecht, meint er, Wirtschaft ist gut, glaubt er, Zusammenhänge sieht er nicht. Logik? Na, ja. Ob der Abbau von Zollschranken und Hemmnissen im Binnenmarkt Politik ist? Das steht in einem anderen Blatt.

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umusungu
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von umusungu »

Herzschlag Europas

https://www.domradio.de/radio/sendungen ... herzschlag
Sonntags von 14 bis 15 Uhr versammeln sich seit Januar von Woche zu Woche mehr Menschen. Im Moment in 53 Städten, in mehreren Ländern. Die Frankfurter Rechtsanwälte Daniel und Sabine Röder hatten die Idee zu "Pulse of Europe". Nach Brexit und Trump wollten sie im Wahljahr 2017 nicht abwarten, ob die Europäische Union am Rechtspopulismus zerbricht. Sie wollten eine Gegenbewegung.

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Edi
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Edi »

umusungu hat geschrieben:
Freitag 31. März 2017, 14:45
Herzschlag Europas

https://www.domradio.de/radio/sendungen ... herzschlag
Sonntags von 14 bis 15 Uhr versammeln sich seit Januar von Woche zu Woche mehr Menschen. Im Moment in 53 Städten, in mehreren Ländern. Die Frankfurter Rechtsanwälte Daniel und Sabine Röder hatten die Idee zu "Pulse of Europe". Nach Brexit und Trump wollten sie im Wahljahr 2017 nicht abwarten, ob die Europäische Union am Rechtspopulismus zerbricht. Sie wollten eine Gegenbewegung.
Wären die Politiker in Europa ehrlich und aufrichtig und vertrags- und gesetzestreu gewesen, gäbe es die sog. Rechtspopulisten kaum, weil man so miteinander umgegangen wäre wie es sich für anständige Menschen und Regierungen gehörte. Wenn man aber auf Kosten anderer leben und die auch noch über's Ohr hauen will, dann gibt es früher oder später meist Gegenreaktionen, auch mal solche, die vielleicht etwas überzogen sind. Das ist auch oft im privaten Bereich so.
Von nichts, kommt nichts, alles hat eine Ursache. Die will man aber partout nicht ins Auge fassen, sonst müsste man sich ja vielleicht auch selber beschuldigen und das darf ja nicht sein, denn wir sind ja immer die Guten und der böse Addi lebt ja Gott sei Dank nicht mehr. Daß alles eine Ursache hat, gilt auch für die wirklichen und die sog. Flüchtlinge.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Caviteño
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

Die Europaabgeordnete Ulrike Trebesius schildert in diesem Artikel die geplanten Transfersysteme, die im Europ. Parlament diskutiert werden:

Risse in Brüssel
In der Plenarsitzung am 16. Februar 2017 hat das Europäische Parlament drei Papiere (Verhofstadt-Bericht, Bresso-Brok-Bericht, Entschließung zur Haushaltskapazität) abgestimmt, die eine Sammlung dieser Reformvorschläge enthalten. Kommissionspräsident Juncker hat am 1. März 2017 fünf mögliche Wege zu einer Reform der EU vorgestellt.
Die Inhalte der angedachten Reformen sind höchst problematisch. Sie schlagen gewaltige Umverteilungssysteme vor, um deutsches und nordeuropäisches Geld nach Südeuropa zu pumpen. Dazu zählen die Schaffung europäischer Steuern (Verhofstadt-Bericht, Bresso-Brok-Bericht), das Recht zur eigenständigen Steuererhebung durch das Europäische Parlament (Verhofstadt), die Schaffung europäischer Verschuldungskapazitäten (Verhofstadt, Entschließung zur Haushaltskapazität), die Abschaffung des Prinzips des angemessenen Kapitalrückflusses (Verhofstadt), die Schaffung einer europäischen Bankenabwicklung und Einlagensicherung (Bericht der fünf Präsidenten) bzw. Bankenunion (Verhofstadt).
Dazu kommen noch Überlegungen einer gemeinsamen Arbeitslosenversicherung sowie die Einrichtung einer europ. "Bad-Bank", mit der die faulen Kredite der Südbanken angekauft werden sollen, um sie dann auf den europ. Steuerzahler zu verteilen.

Der Spielraum der deutschen Politik wird aufgrund der wachsenden Kredite immer weiter eingeschränkt, sie ist erpreßbar. Allein unter der Regentschaft Merkels sind die (wertlosen) TARGET-Forderungen von 100 Mrden auf 800 Mrden gestiegen, die deutschen Exporte werden vom Club Med nicht bezahlt, er läßt anschreiben. Zahlen wird die deutsche Steuerzahler. Dazu kommen noch die Haftungsverpflichtungen aus dem ESM. Eine Zahlung dieser Beträge ist vollkommen undenkbar; gleichzeitig wollen die "Europäer" in Brüssel und in den einzelnen Regierungen ein Scheitern nicht eingestehen und machen so weiter wie bisher.

Die Klage der Abgeordneten: Es fehlt eine Opposition, denn FDP und Grüne sind ebenfalls pro-europäisch. Mit Sprechblasen wie "EU und Euro sichern den Frieden in Europa" oder "D. ist der große Profiteur des Euros" soll die uninformierte Öffentlichkeit beruhigt werden.
Das Konzept scheint aufzugehen - die Rechnung kommt später. Dann sollte sich auch niemand beklagen.

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overkott
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von overkott »

Die FAZ ist mit Blick auf Griechenland nicht optimistisch. Wie auch? 2018 für die griechische Selbständigkeit ist ein Treppenwitz. Griechenland kann strukturell gar nicht gesunden. Es fehlt an Industrie und Exporten, die das Wachstum tragen. Das griechische Wachstum war bisher nur mit Schulden aufgeschäumt worden. Womit soll Griechenland künftig schäumen, wenn nicht mit Krediten? Die "Bundesländer" Berlin und Bremen tun sich mit ihrer Entschuldung allerdings nicht leichter.

Caviteño
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

Europa als Freilichtmuseum
Die Zukunft findet woanders statt, in Europa kann man sich die Vergangenheit anschauen. Politisch wird wenig gegen diese Tendenz getan.
Die letzten großen wirtschaftlichen Gemeinsanstrengungen "Europas" waren der erfolgreiche Airbus und das Ariane-Raketenprogramm. Im Bahnverkehr wurschtelt jedes Land vor sich in, keine Gemeinschaftsprojekte. Im Netz und in der Computertechnik sieht es noch düsterer aus - da kommt alles aus den USA. Eine europ. Suchmaschine, um die Dominanz von google zu brechen - angekündigt, aber nie verwirklicht.
amazon macht inzwischen den deutschen Läden das Leben schwerer und schwerer, die Innenstädte veröden, weil - wie es heute in einem Bericht hieß - der "Einkauf in Unterhose auf dem heimischen Sofa stattfindet."

Was ist denn eigentlich aus der großmäuligen Ankündigung der sog. "politischen Elite" geworden,
Die Lissabon-Strategie oder Lissabonner Strategie (auch Lissabon-Prozess oder Lissabon-Agenda) war ein auf einem Sondergipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs im März 2000 in Lissabon verabschiedetes Programm, das zum Ziel hat, die EU innerhalb von zehn Jahren, also bis 2010, zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensgestützten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Das Nachfolgeprogramm ist als „Europa 2020“ bekannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lissabon-Strategie

Na ja, bis zur Abrechnung des Programms "Europa 2020" hat man ja noch drei Jahre Zeit.... :D

Ergänzung:
Zum Thema "Brexit" ein lesenswerter Beitrag von Roland Tichy:

Die EU versucht die Insel zu erpressen - Brexit: Nach der Luftschlacht jetzt Tomatenschlacht?

Er bezweifelt, das es ohne EU nicht geht und verweist auf die Schweiz und Norwegen - die auch weiterhin frisches Gemüse bekommen. Solange die EU nicht attraktiver, sondern immer schwächer wird, besteht die Gefahr, daß die Starken gehen werden. Schweden und Dänemark haben bereits jetzt einige opt-out-Klauseln in den Verträgen durchgesetzt. Ein "nordisches"Europa, bestehend aus den skandinavischen Ländern, GB und ggfs. den NL (und dem Baltikum) ist keine Fiktion.

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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

Jetzt will IT die Steuern erhöhen, um nicht zu einem zweiten GR zu werden. Ob die angepeilten Mehreinnahmen iHv 3,4 Mrden € ausreichen, dürfte wohl zweifelhaft sein - zumal überhaupt nicht sicher ist, ob das Parlament zustimmt. Grillo wartet wohl nur auf einen entsprechenden Beschluß, denn spätestens im nächsten Jahr muß gewählt werden. ;D

http://de.reuters.com/article/italien-s ... EKBN17R0FY

Caviteño
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

Das desaströse Brexit-Dinner

Eines der Druckmittel von GB wurde bereits von May angesprochen:
Gleich als Erstes will sie die Rechte der drei Millionen Europäer im Vereinigten Königreich und der eine Million Briten auf dem Kontinent klären. Das passt gut, denn es ist auch die oberste Priorität der EU.
(...)
Für May kein Problem, die EU-Bürger sollen einfach nach britischem Recht wie andere Drittstaatler behandelt werden. Für Juncker ein großes Problem: Schließlich genießen sie jetzt viele Sonderrechte, und die sollen so weit wie möglich erhalten bleiben. Da sind knifflige Fragen zu lösen, nicht nur beim Aufenthaltsrecht. Die Krankenversicherung zum Beispiel: Bisher werden EU-Ausländer wie jeder andere Brite kostenlos von britischen Ärzten behandelt, im Gegenzug zahlen auch Briten nichts, wenn sie in Berlin oder Paris zum Arzt gehen – die Rechnung wird vom britischen Staat beglichen.
Das dürfte wohl eines der größten Druckmittel von GB sein und damit läßt sich auch einfach eine Bresche in die (noch) einheitliche Front der Rest-EU-Länder schlagen. Polen und die baltischen Länder haben ein vitales Interesse an einem weiteren Aufenthalts- und Arbeitsrecht ihrer Bürger in GB und selbst Spanien dürfte wenig Neigung verspüren, die dort residierenden Rentner zu verlieren. D. andererseits wird auf einen - nach Möglichkeit - freien Warenverkehr drängen, denn schließlich ist GB der drittgrößte Kunde.

Auch das Tempo, was Frau May vorschlägt, dürfte die EU nicht mithalten können. Frau May will jeden Monat einen Verhandlungsblock von vier Tagen einrichten. Da die Ergebnisse zwischen 27 Regierungen abgeglichen werden und diese auch zustimmen müssen, dürfte die Kommission ihre liebe Not haben, den Zeitplan zu halten.

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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

Abschreckung - das Wort war bisher in Zeiten des Kalten Krieges üblich. Inzwischen kehrt es in die tägliche Politik zurück und zwar, wenn jemand einen Verein verlassen will. Die EU hat die Schlußrechnung an die Briten erhöht. War bisher von 60 Mrden € die Rede, hat man mal kurz den Betrag fast verdoppelt und redet nun von 100 Mrden € - vielleicht werden es auch mal 200 Mrden €. :D

EU will Brexit-Rechnung auf 100 Milliarden Euro schrauben

Damit soll künftigen Nachahmern (den skandinavischen Staaten, NL, Polen?) die Lust oder Gedanke an ein Verlassen der EU ausgetrieben werden. Mays Antwort:

Juncker will find me 'bloody difficult woman' in Brexit talks, says May

Einer der Streitpunkte - neben den finanziellen Verpflichtungen - ist die Forderung der EU, daß sich GB bei Streitfragen bzgl. des Austritts und der Rechte der EU-Bürger nach dem Austritt dem EuGH unterwerfe - für May ein absolutes "no go".

Caviteño
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

So kann man es auch sehen:
100 Millarden Euro werde die störrischen Briten ihr Brexit-Abenteuer kosten, melden im Katastrophentremolo deutsche Medien. Mit anderen Worten: Verglichen mit dem, was der deutsche brave Michel für "Flüchtlinge", die Energiewende und die sog. Eurorettung zu berappen hat, kostet die Briten ihre Rückkehr zur Souveränität praktisch nichts.
https://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna - 03. Mai 2017

Eine Abschlußrechnung iHv 100 Mrden € (so dies die endgültige Zahl sein sollte) für eine 45jährige Mitgliedschaft ist im Vergleich zur künftigen Rechnung über die "Leistungen" der Regierungen Merkel I - III sehr preiswert. Man denke nur an die Target-Salden iHv von ca. 900 Mrden €, die Verpflichtungen aus ESM und bilateralen Kreditgewährungen iHv ca. 200 Mrden € sowie die künftigen Integrations- und Unterhaltskosten der von ihr eingeladenen "Flüchtlinge", deren Höhe sich auch im zweistelligen Mrden-Bereich pro Jahr bewegen dürfte.
Die Kosten für die "Energiewende", die von keinem unserer "Partner" mitgemacht wird, sind dabei noch nicht enthalten.

Da bekommt das Wort vom "Britenrabatt" doch einmal einen Sinn. :D

Caviteño
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

Prof. Sinn hat sich in einem Artikel "Friedensunion statt Fiskalunion" (noch nicht online) kritisch mit den Absichten des neuen franz. Präsidenten Macron beschäftigt.

Er versuche die Probleme seines Landes auf dem Rücken anderer Länder abzuladen. Weder ständen die 35-Stden-Woche, noch eine Erhöhung des Renteneintrittsalters oder eine Einschränkung beim Kündigungsschutz zur Diskussion.
Was sonst könnte gemeint sein, wenn eine gemeinsame Einlagensicherung, eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung, eine gemeinsame Steuer, ein gemeinsames Budget und gemeinsam besicherte Verschuldungsmöglichkeiten für einen neu zu schaffenden Euro-Finanzminister gefordert werden.
Prof. Sinn plädiert für eine Sicherheitspartnerschaft, eine Zusammenlegung der Armeen und hält dann auch ein gemeinsames EU-Budget für vertretbar.
Leider beantwortet er nicht die Frage, wie die Rest-EU (ohne GB) die Sicherheit ihrer Mitglieder (ohne US-Unterstützung) garantieren soll. Die dann anfallenden Kosten (ua für Aufklärung) erwähnt er ebenfalls nicht.

Schade - seine Artikel waren schon einmal besser.

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Niels
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Niels »

Manchmal schreibt selbst ein Prof. Sinn auch mal ansatzweisen Unsinn. :blinker:
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Pilgerer
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Pilgerer »

Der EU fehlt das Subsidiaritätsprinzip. Davon hat da anscheinend keiner was gehört. In Brüssel muss nicht beschlossen werden, was auf einer tieferen politischen Ebene genauso gut (oder besser) geregelt werden kann. Das hat mit dem demokratischen Selbstbestimmungsrecht der Völker zu tun.
Dazu kommt natürlich der Einfluss der Freimaurer-Ideologie, der aufgrund der geographischen Situation Brüssels größer als woanders ist. Die führt dazu, dass sowohl Gott als auch der Mensch geringgeachtet werden, auch wenn da was von "Humanismus" oder "Menschenrechten" geredet wird. Wie die Offenbarung zeigt, tritt das zweite Tier gerne mit "Hörnern wie ein Lamm" auf, oder mit grimmscher Formulierung als "Wolf im Schafspelz".

Dessen ungeachtet ist es natürlich gut, wenn die Europäer als Menschen und Nationen zusammen finden, vor allem wenn sie die früheren Kriege überwinden. Allerdings dürfen wir als Christen nicht vergessen: Wahrer Frieden kommt nicht von außen, sondern von innen durch den Frieden Christi. Solange der letztere fehlt, bleibt immer die Gefahr neuer Unruhen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Caviteño
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

Pilgerer hat geschrieben:
Mittwoch 31. Mai 2017, 20:43
Der EU fehlt das Subsidiaritätsprinzip. Davon hat da anscheinend keiner was gehört. In Brüssel muss nicht beschlossen werden, was auf einer tieferen politischen Ebene genauso gut (oder besser) geregelt werden kann.
Das kann man so nicht sagen. Das Subsidiaritätsprinzip ist Art. 5 Vertrag über die Europäische Union verankert.
s. a. hier: Der Grundsatz der Subsidiarität

Das Problem ist ein anderes:
Wenn man einen freien Warenverkehr hat, müssen trotzdem fast alle Einzelheiten zentral geregelt werden, damit Güter, die in D. hergestellt werden auch den Anforderungen anderer Länder entsprechen. Das gilt insbesondere z.B. für Sicherheits- und Hygienevorschriften. Das Ergebnis sind dann mehrseitige Ausführungen wie z.B. die EU-Schnullerkettenverordnung.
Gibt es keine bindenden Vorgaben für die Produzenten oder Betreiber, könnten Billigprodukte in einem Land hergestellt werden und EU-weit vertrieben werden. Das Land mit den niedrigsten Sicherheitsstandards hätte einen Wettbewerbsvorteil.
Das Vertrauen in den Markt als regelnden Mechanismus ist eben in der EU kaum ausgeprägt; das Denken ist mehr französisch oder romanisch als angelsächsisch. Man verläßt sich auf den Staat, der es schon richten wird und der weiß, was "richtig" ist. Diese Tendenz wird noch zunehmen, wenn GB den Verein in 2019 verläßt.

Das Bürokratien eine solche Vorlage gern annehmen, um ihren Einfluß auszuweiten, ist nachvollziehbar. Der Binnenmarkt ist der Vorwand, unter dem die Kommission dann ihren Einfluß ausweiten kann. Die nationalen Regierungen nutzen das gern, um unliebsame Entscheidungen auf "Brüssel" schieben zu können. Die GlühlampenVO und der damalige Minister Gabriel sind eine Paradebeispiel.
Ein anderes Beispiel ist die Asylpolitik, deren Richtlinien inzwischen im wesentlichen von Brüssel festgelegt werden. Der Begriff des "subsidiären Schutzes" war in D. unbekannt, bis er - über Brüssel - Eingang in die deutschen Gesetze fand. Wer hier wohl lobbyiert hat...... ;D

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overkott
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von overkott »

Am Nachmittag tritt der EU-Rat in Brüssel zusammen. Dabei werden die Vertreter der Mitgliedsländer über Sicherheit, Binnenmarkt und EU-Agenturen sprechen. Voraussichtlich werden zwei Agenturen von London umziehen: die Bankenaufsicht und die Arzneimittelaufsicht. Aus sachlichen Gründen käme für die Bankenaufsicht der Standort der EZB in Frage. Für die Arzneimittelaufsicht wäre aus sachlichen Gründen ein Standort mit den größten Pharmaunternehmen in Europa sinnvoll. Neben Deutschland ist künftig Frankreich größtes Geberland in Europa. Großbritannien lag bisher auf Platz zwei. Medien deuten an, dass sachliche Kritieren eine untergeordnete Rolle spielen könnten. Vielmehr gehe es um die Einnahmen der Standorte durch die Behörden sowie um deren Komfort.

Caviteño
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

overkott hat geschrieben:
Donnerstag 22. Juni 2017, 09:41
Für die Arzneimittelaufsicht wäre aus sachlichen Gründen ein Standort mit den größten Pharmaunternehmen in Europa sinnvoll.
Solche Fehler passieren leider immer wieder, wenn man die EU mit Europa gleichsetzt.

Die beiden größten Pharmaunternehmen in Europa sind Novartis und Roche - dann gehört der Sitz nach Basel. An vierter und fünfter Stelle kommen GlaxoSmithKline und AstraZenica - beide mit Sitz in England.

https://de.statista.com/statistik/daten ... sausgaben/

Da also sinnvolle Kriterium der Ansiedlung bei den großen Pharmaunternehmen nicht mehr erfüllbar ist und D. und F als 3. und 4. in der Rangliste bereits einige EU-Institutionen haben, wird die Arzneimittelbehörde wahrscheinlich in einem mittel- oder osteuropäischem Land seinen neuen Sitz finden.

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overkott
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von overkott »

Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 22. Juni 2017, 15:59
overkott hat geschrieben:
Donnerstag 22. Juni 2017, 09:41
Für die Arzneimittelaufsicht wäre aus sachlichen Gründen ein Standort mit den größten Pharmaunternehmen in Europa sinnvoll.
Solche Fehler passieren leider immer wieder, wenn man die EU mit Europa gleichsetzt.

Die beiden größten Pharmaunternehmen in Europa sind Novartis und Roche - dann gehört der Sitz nach Basel. An vierter und fünfter Stelle kommen GlaxoSmithKline und AstraZenica - beide mit Sitz in England.

https://de.statista.com/statistik/daten ... sausgaben/

Da also sinnvolle Kriterium der Ansiedlung bei den großen Pharmaunternehmen nicht mehr erfüllbar ist und D. und F als 3. und 4. in der Rangliste bereits einige EU-Institutionen haben, wird die Arzneimittelbehörde wahrscheinlich in einem mittel- oder osteuropäischem Land seinen neuen Sitz finden.
Natürlich, wenn schon ein großer Nettozahler wegfällt, dann sollen die Kosten auch noch vergrößert werden. Ist klar. Man könnte allerdings auch sagen: Nein, machen wir nicht. Wenn wir schon zahlen, nutzen wir auch unsere vorhandene Infrastruktur für die beiden Agenturen, etwa Bankenaufsicht zur EZB, Medizinaufsicht nach Bonn oder Genf.

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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

overkott hat geschrieben:
Donnerstag 22. Juni 2017, 16:04
Natürlich, wenn schon ein großer Nettozahler wegfällt, dann sollen die Kosten auch noch vergrößert werden. Ist klar. Man könnte allerdings auch sagen: Nein, machen wir nicht. Wenn wir schon zahlen, nutzen wir auch unsere vorhandene Infrastruktur für die beiden Agenturen, etwa Bankenaufsicht zur EZB, Medizinaufsicht nach Bonn oder Genf.
Du "vergemeinschaftest" ja schon erneut die Schweiz - Genf ist nicht Teil des Unionsgebietes und kann deshalb nicht Sitz einer EU-Behörde sein. :dudu:

Die Schweizer werden sich hüten, dem Verein beizutreten - selbst wenn die Arzneimittelaufsicht nach Genf käme.

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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von overkott »

Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 22. Juni 2017, 16:21
overkott hat geschrieben:
Donnerstag 22. Juni 2017, 16:04
Natürlich, wenn schon ein großer Nettozahler wegfällt, dann sollen die Kosten auch noch vergrößert werden. Ist klar. Man könnte allerdings auch sagen: Nein, machen wir nicht. Wenn wir schon zahlen, nutzen wir auch unsere vorhandene Infrastruktur für die beiden Agenturen, etwa Bankenaufsicht zur EZB, Medizinaufsicht nach Bonn oder Genf.
Du "vergemeinschaftest" ja schon erneut die Schweiz - Genf ist nicht Teil des Unionsgebietes und kann deshalb nicht Sitz einer EU-Behörde sein. :dudu:

Die Schweizer werden sich hüten, dem Verein beizutreten - selbst wenn die Arzneimittelaufsicht nach Genf käme.
Gut, dann eben nicht Genf.

Caviteño
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

Gedanken aus der Schweiz zur Zukunft der EU:

Zukunft der EU - Bitte keine europäische Zwangsjacke
Frankreich und Grossbritannien vertreten zwei Modelle für die Zukunft der EU, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Beide Konzepte haben ihre Anhänger, die nächste Etappe des Souveränitätsverzichts ebenso wie die Rückkehr zu mehr nationaler Eigenständigkeit. Wohin die Reise geht, entscheidet dann wesentlich die europäische Zentralmacht Deutschland.
(...)
Indem sich Macron für eine weitere Stufe der Integration ausspricht, wandelt er auf den bekannten europapolitischen Pfaden Frankreichs. Deutschland hingegen steht vor einer echten Weichenstellung. Es muss sich die Frage stellen, ob es viel Geld gegen noch mehr Macht tauschen will.

Pilgerer
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Pilgerer »

Die Frage ist ja, ob die EU ein europäischer Nationenbund werden soll oder ein bonapartistisches Imperium 3.0 (nach dem 2. Versuch unter Napoleon III).
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von overkott »

Beim EU-Rat sind offenbar keine greifbaren Ergebnisse herausgekommen. Der Präsidentenwechsel in Frankreich verlief für Europa dem Vernehmen nach jedoch reibungslos. Die ausführliche Nacherzählung wohlwollender Statements kann man der FAZ entnehmen. Rhetorische Entgleisungen, die dem Fass die Krone ins Gesicht schlagen, indem sie die Achse zum Motor machen, sorgen eingangs sogar für Erheiterung.

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overkott
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von overkott »

Die wichtigsten Sprachen bei 3D-Videos sind Deutsch, Englisch, Polnisch und Rumänisch. Spanisch und Japanisch sind auch sehr wichtig. Aber die Polen und Rumänen gucken sich die Videos auch wirklich an.

Woran liegt das? In Polen und Rumänien schauen die meisten 3D-Videos über den Fernseher oder den Computer, während Amerikaner und vor allem die Japaner meist per Handy gucken. Jetzt wissen wir natürlich, dass VR ( auch VR180 ) über Google Cardboard und Daydream für 3D per Handy neue Chancen bedeuten, aber wer am Fernseher 3D genießt, genießt offenbar länger.

RomanesEuntDomus
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Re: 3D-Gelaber in "EU am Scheideweg - wie geht es weiter?"

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Sensationell! Und in Irland genießen sie jetzt sogar 3D-Käse.

https://de.sputniknews.com/panorama/201 ... -forscher/
Käse aus 3D-Drucker? Irische Forscher genießen neue Sorte

Ein Forscherteam der University College Cork in Irland hat mit einem 3D-Drucker Käse hergestellt, berichtet das Portal „Live Science“.

... Ein schnelleres Drucken führt laut den Forschungsergebnissen zu einem blauen Farbton und ein langsames zu einer gelben Farbe des Käses.

Lilaimmerdieselbe
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich lasse mich zwar auch recht häufig vom Fernseher beschallen, wenn ich Hausarbeit oder etwas ähnlich routinemäßiges mache, da könnte das Sendegerät von mir aus auch ein Handy sein, wenn brauchbare Lautsprecher dran hängen. Aber wenn man sich tatsächlich die Bilder ansieht, dann habe ich kein Verständnis für das Handyformat, 3D hin oder her.

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overkott
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von overkott »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Dienstag 27. Juni 2017, 01:30
Ich lasse mich zwar auch recht häufig vom Fernseher beschallen, wenn ich Hausarbeit oder etwas ähnlich routinemäßiges mache, da könnte das Sendegerät von mir aus auch ein Handy sein, wenn brauchbare Lautsprecher dran hängen. Aber wenn man sich tatsächlich die Bilder ansieht, dann habe ich kein Verständnis für das Handyformat, 3D hin oder her.
3D guckt man ja wegen der Bilder, nicht wegen des Tons. Deshalb schalten nicht wenige den Ton ab. Abends im Schlafzimmer zum Beispiel. Wenn der Ehepartner oder die Kinder schlafen wollen oder sollen, dann ist Lärm nicht hilfreich. Aber die Raumwirkung bleibt selbst auf dem Handy erhalten.

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overkott
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von overkott »

Um die Homokratie wirksam umzusetzen, also auch gegen die breite Mehrheit der breiten Normalität, gibt es über dem Verfassungsgericht ja noch weitere Gerichte.

Caviteño
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

Österreich bereitet - Schengen hin oder her - die Grenzschliessung vor, um die Migranten zu stoppen:

Alarmplan: 750 Soldaten für Grenzsicherung bereit
"Angesichts der Migrationsentwicklung in Italien müssen wir uns vorbereiten. Ich erwarte sehr zeitnah, dass Grenzkontrollen aktiviert werden und ein Assistenzeinsatz angefordert wird", so Verteidigungsminister Doskozil am Montag gegenüber der "Krone". Doskozil hält einen entsprechenden Einsatz des österreichischen Bundesheeres für "unabdingbar, wenn der Zustrom nach Italien nicht geringer wird".
(...)
Sollten sich Flüchtlingstrecks auf den Weg machen, hilft alles nichts, dann müssen die Balken runter.
Neben den Soldaten wurden bereits vier Radpanzer an die Grenze verlegt. Man stelle sich einmal den Aufschrei in D. vor, wenn die Bundesregierung dies veranlassen - oder noch schlimmer - die AfD dies fordern würde.

Da sieht man, was bevorstehende Wahlen - im Oktober wird in A gewählt - alles möglich machen. Gleichzeitig nimmt Österreich der deutschen Regierung die Arbeit ab. Nicht auszudenken, wenn sich die Ereignisse des August/September 2015 wiederholen würden und Zehntausende von A. "durchgewunken" werden.
Natürlich "plant" die EU-Kommission mal wieder - die Ergebnisse dieser Planung dürften überschaubar bleiben. Der tiefe Widerspruch in der EU - diesmal zwischen Ost und West - wird sich nicht aufheben lassen.

Im übrigen fällt die Wortwahl auf: Während in A noch von "Flüchtlingen" die Rede ist, spricht die BBC von "migrants":

http://www.bbc.com/news/world-europe-40491497

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overkott
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Re: 3D-Gelaber in "EU am Scheideweg - wie geht es weiter?"

Beitrag von overkott »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Montag 26. Juni 2017, 16:03
Sensationell! Und in Irland genießen sie jetzt sogar 3D-Käse.

https://de.sputniknews.com/panorama/201 ... -forscher/
Käse aus 3D-Drucker? Irische Forscher genießen neue Sorte

Ein Forscherteam der University College Cork in Irland hat mit einem 3D-Drucker Käse hergestellt, berichtet das Portal „Live Science“.

... Ein schnelleres Drucken führt laut den Forschungsergebnissen zu einem blauen Farbton und ein langsames zu einer gelben Farbe des Käses.
Braucht man dafür eine Kinobrille oder bekommt jeder Käufer über ein Linsensystem wie in der Suppe seine eigene Optik zugespielt?

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Hubertus
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Hubertus »

"Juncker nennt Europaparlament „lächerlich“"

Daraus:
Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel anstelle von Muscat [Regierungschef Maltasim Saal gewesen wäre, „dann hätten wir ein volles Haus gehabt“, sagte Juncker [...]
Offenbar waren nur rund 30 der 751 Abgeordneten anwesend. [...]
Juncker setzte sich danach und verzichtete darauf, seine Rede zur Bilanz der maltesischen Ratspräsidentschaft zu halten.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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overkott
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von overkott »

Da hatte Clinton soviel Aufmerksamkeit beim Trauerakt für den verstorbenen Altkanzler. Und jetzt das. Was sagt Lambsdorff als Parlamentspräsident dazu?

Caviteño
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Re: EU am Scheideweg - wie geht es weiter?

Beitrag von Caviteño »

Endlich scheint man in "Europa" auch aufgewacht zu sein und hat erkannt, daß die sog. "Flüchtlings"zustrom das Geschäftsmodell mancher Organisationen ist, die -ggfs. über sog. NGOs - für ständigen Nachschub und damit für weiteres Geld sorgen:

Österreich wirft Seenotrettern Kooperation mit Schleppern vor
„Die Italiener untersuchen Vorwürfe gegen NGOs: Zum Beispiel, dass Schiffe ihre Transponder regelwidrig abstellen, nicht zu orten sind und so ihre Position verschleiern. Das löst kein Vertrauen aus. Mein italienischer Kollege sagt mir auch, dass es Schiffe gibt, die in libysche Gewässer fahren und vor dem Strand einen Scheinwerfer einschalten“, sagte der Bundesinnenminister weiter. Damit würden sie Schlepper das Ziel vorzugeben. Die Menschen, die kommen, seien vermehrt nicht vom Bürgerkrieg verfolgte Syrer oder Iraker, sondern Afrikaner, insbesondere Westafrikaner, die aus wirtschaftlichen Motiven nach Europa wollen.
Tja - man darf sich halt nicht wundern, daß der Zustrom steigt, wenn die Kanzlerin eines Landes selfies mit sog. "Flüchtlingen" macht und das Fernsehen pausenlos von den "welcome-refugees" Schreiern berichtet. Wenn die sog. "Flüchtlinge" dann auch noch von der Vollversorgung in D. (einschl. eigener Wohnung) nach Hause berichten, machen sich halt immer mehr auf den Weg.

"Die Geister die ich rief...."

Österreich denkt jetzt darüber nach, die Grenze am Brenner zu schließen. Die Vorteile des "grenzenlosen" Reisens funktionieren eben nur, wenn sich alle an die Abmachungen halten und ihre Grenzen sichern (s. Spanien).

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