Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

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Piusderdritte
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Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Piusderdritte »

Hunderttausende Akademiker arbeiten für Billig-Löhne
Knapp 7. Akademiker erhalten nur einen Niedriglohn. Zudem ist die Arbeitslosigkeit unter Akademikern stetig angestiegen, im vergangenen Jahr waren 191. ohne Arbeit.
Ein Hochschulstudium ist in Deutschland keine Garantie für ein finanziell gesichertes Leben. Etwa 688. Akademiker sollen 212 als Billig-Löhner beschäftigt gewesen sein.
„Nahezu jeder zehnte Akademiker verdiente 212 nicht mehr als 9,3 Euro brutto in der Stunde. Hunderttausende, die jahrelang in ihre Bildung investiert haben, arbeiten zu Niedriglöhnen“, schreibt die Welt.
Die Misere betraf 212 insgesamt 8,6 Prozent aller Akademiker. Der Welt am Sonntag sollen dazu Berechnungen des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen vorliegen.
Doch auch die Anzahl arbeitsloser Akademiker steige an. 212 waren etwa 169. Akademiker arbeitslos. Ein Jahr später gab es einen dramatischen Anstieg auf über 191. Arbeitslose, berichtet die Welt.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ig-loehne/

Eine der heftigsten Lügen von Regierung, Gewerkschaften und Arbeitgeber der letzten Jahre!
Es ist ein Elend, das junge gut ausgeblidetete Menschen nur unterbezahlte Arbeitsplätze bekommen.
Die Krönung ist die fast tägliche Propaganda von den Systemmedien, das wir in der Bundesrepublik einen Facharbeitermangel großflächig haben.

Selten wurde soviel auf Kosten der Allgemeinheit gelogen!
gruss, PiusIII.
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

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umusungu
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von umusungu »

Piusderdritte hat geschrieben:Die Krönung ist die fast tägliche Propaganda von den Systemmedien, das wir in der Bundesrepublik einen Facharbeitermangel großflächig haben.
Dieses Vokabular erinnert mich an dunkle Zeiten ........

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taddeo
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von taddeo »

umusungu hat geschrieben:
Piusderdritte hat geschrieben:Die Krönung ist die fast tägliche Propaganda von den Systemmedien, das wir in der Bundesrepublik einen Facharbeitermangel großflächig haben.
Dieses Vokabular erinnert mich an dunkle Zeiten ........
Nein, dieses Vokabular zeigt nur Ahnungslosigkeit auf.
Im zitierten Text ist die Rede von arbeitslosen Akademikern, und dann wird ein Facharbeitermangel bestritten - als ob das eine was mit dem anderen zu tun hätte. Facharbeiter sind ja gerade keine Akademiker, sondern Leute mit gelerntem (nicht studiertem) Beruf. Und daß es an denen mangelt, weiß jeder, der mal mit Handwerkern redet. Was nützen zB arbeitslose Gymnasiallehrer, wenn es kaum mehr Schreiner oder Automechaniker gibt?

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Sarandanon
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Sarandanon »

umusungu hat geschrieben:Dieses Vokabular erinnert mich an dunkle Zeiten ........
Politbürodeutsch......? ;D
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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TeDeum
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von TeDeum »

Das leuchtet ein, taddeo. Aber ich bin kein Wirtschaftswissenschaftler und trotzdem verstehe ich Angebot und Nachfrage auf einem Markt so, dass bei verstärkter Nachfrage und geringerem Angebot der Preis für Güter (d.h. Arbeit) steigt. Die Firmen müssten sich also mit tollen Angeboten für Schreiner und Automechaniker überbieten. Sowohl was Gehalt als auch Arbeitsbedingungen angeht. Das tun sie aber nicht. Liegt also eventuell doch kein Mangel vor oder bezieht sich dieser Mangel nur auf gut ausgebildete Facharbeiter, die bereit sind für 25.000 Euro Brutto Jahresgehalt 50 Std. / Woche zu klopfen? Was meinst du?

Caviteño
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Caviteño »

TeDeum hat geschrieben:Das leuchtet ein, taddeo. Aber ich bin kein Wirtschaftswissenschaftler und trotzdem verstehe ich Angebot und Nachfrage auf einem Markt so, dass bei verstärkter Nachfrage und geringerem Angebot der Preis für Güter (d.h. Arbeit) steigt. Die Firmen müssten sich also mit tollen Angeboten für Schreiner und Automechaniker überbieten. Sowohl was Gehalt als auch Arbeitsbedingungen angeht. Das tun sie aber nicht. Liegt also eventuell doch kein Mangel vor oder bezieht sich dieser Mangel nur auf gut ausgebildete Facharbeiter, die bereit sind für 25.000 Euro Brutto Jahresgehalt 50 Std. / Woche zu klopfen?
Das kommt auf die geforderten Arbeiten an.
Viele Handwerker, wie die hier erwähnten Schreiner usw., stehen in direkter Konkurrenz zu anderen Anbietern, die man in jeder Großstadt auf dem "Arbeiterstrich" findet. Hinzu kommen auch selbständige Ein-Mann-Unternehmer, die den formellen Aufwand zur Gründung einer "Ich-AG" scheuen, ihre Leistungen in den Zeitungen anbieten oder über die Mund-zu-Mund-Propaganda empfohlen werden. Das engt die Möglichkeiten, ihnen - legal - ein hohes Gehalt zu zahlen ein, denn bei einem Stundenlohn von z.B. 20 € rechnet sich die Beschäftigung für einen Privatmann kaum - trotz der Möglichkeit eines Steuerabzugs.
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Bei 2.000 €/Monat/brutto kann es sich für einen Fliesenleger lohnen, Hartz IV zu kassieren und "aufzustocken".....

Der beklagte Facharbeitermangel bezieht sich wohl auf die Branchen, die technisch anspruchsvolle Arbeiten durchführen. Eine Liste der Mangelberufe zeigt, daß fast ausschl. Spezialisten (= Meister- oder Technikerausbildung bzw. einen gleichwertigen Fachschul- oder Hochschulabschluss) oder Experten (= mindestens vierjährige Hochschulausbildung oder vergleichbare Qualifikation) gesucht werden. Fachkräfte (= zweijährige Berufsausbildung) fehlen fast nur bei extrem schlecht bezahlten Berufen, z.B. Krankenschwestern, Altenpfleger, Lokführer - aber das ist ja bekannt.
Bei den Handwerksberufen besteht ein Fachkräftemangel bei der Energietechnik und der Klempnerei - also die Bereiche, die man nicht unbedingt von unbekannten "Schwarzarbeitern" machen läßt.

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taddeo
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von taddeo »

TeDeum hat geschrieben:Das leuchtet ein, taddeo. Aber ich bin kein Wirtschaftswissenschaftler und trotzdem verstehe ich Angebot und Nachfrage auf einem Markt so, dass bei verstärkter Nachfrage und geringerem Angebot der Preis für Güter (d.h. Arbeit) steigt. Die Firmen müssten sich also mit tollen Angeboten für Schreiner und Automechaniker überbieten. Sowohl was Gehalt als auch Arbeitsbedingungen angeht. Das tun sie aber nicht. Liegt also eventuell doch kein Mangel vor oder bezieht sich dieser Mangel nur auf gut ausgebildete Facharbeiter, die bereit sind für 25.000 Euro Brutto Jahresgehalt 50 Std. / Woche zu klopfen? Was meinst du?
Der Mangel bezieht sich auf alle Sparten - sowohl auf Fließbandarbeiter wie bei BMW in Dingolfing, die bei der derzeitigen Firmenlage alljährlich mit 14 Monatsgehältern (und damit mehr als 25.000 NETTO/Jahr) heimkommen, als auch auf den Schreinerbetrieb bei uns ums Eck, der wegen der guten Auftragslage auf den Schlag drei Gesellen einstellen würde, aber einfach keine findet, weil es seit Jahren zuwenige Lehrlinge gab. Da hilft keine übertarifliche Bezahlung, wenn keiner da ist, den man bezahlen könnte. Ich weiß von Firmen, die sogar älteren Lehrlingen ein Firmenauto stellen, damit die von daheim zur Lehrstelle kommen können, nur damit sie überhaupt geeignete Leute auch aus weiterem Umkreis finden. Bei BMW ist es vielleicht weniger die mangelnde Zahl an Interessenten, als der Mangel an entsprechend hoher beruflicher Qualifikation.

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TeDeum
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von TeDeum »

Interessante Diskussion! Ich habe einen Bekannten, ist Schreinergeselle. Sein letzter Job war für ein Möbelhaus hier im Ort, wo der Chef ihm und seinem Kollegen dann 14 Tage vor Ende der 6-monatigen Probezeit kündigte. (was er immer macht, wie sich nachher rausstellte. Aber man könne sich ja in einem Jahr nochmal bewerben oder so). Jener Geselle hat nach 6 Wochen einen neuen Job gefunden, was aber mit 30km Pendelei (je morgens / abends) verbunden ist. Er ist damit sehr unzufrieden. Auch wenn Einzelfälle noch nichts über die Allgemeinheit aussagen, scheint mir ein großes Problem zu sein, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenzuführen. Denn es gibt offenbar Nachfrage von beiden Seiten. Aber wie finden sich dein Schreinereibetrieb und mein Schreinergeselle? Mir scheint es fehlt an einer wirklich von allen akzeptierten Plattform, um zu Suchen und Gefunden zu werden. (früher reichte als Unternehmer eine Announce in der Tageszeitung um 10 Bewerbungen zu kriegen - aber was heute tun? Personaldienstleister? Internet-Portale? Facebook?)

Zweiter Punkt sind die hohen Anforderungen. Wer die Stellenanzeigen in den letzten Jahrzehnten beobachtete, der hat gemerkt, dass Unternehmer die Anforderungen immer höher schrauben. Weil die Anforderungen im Berufsleben natürlich immer höher werden! Die Sekretärin soll heutzutage bitte nicht nur Telefon / Briefkorrespondenz erledigen, sondern auch E-Mail, den Firmenblog betreuen, Workshops organisieren, SAP Grundkenntnisse besitzen, englischsprachige Korrespondenz führen, Gäste betreuen und vieles mehr. Aus zwei Stellen wird da eine gemacht. Für den Unternehmer bedeutet das Kostenersparnis - aber solche Leute sind halt selten, vieles lässt sich eben nur durch jahrelange Berufserfahrung und in sehr speziellen Konstellationen erlernen. Und der Rest bewirbt sich gar nicht mal mehr ("kann nur die Hälfte, hat keinen Sinn usw."). Die Unternehmen sind da in meinen Augen schon selbst schuld.

Dazu mein Erlebnis letzte Woche mit der Ausbildungsleiterin unseres Unternehmens (1000+ Mitarbeiter). Aussage: "Wir finden keine Azubis mehr". Ich schlug vor, man solle die Leute stärker nach passendem Charakter und Intuition (ein guter Personaler sollte sowas besitzen!) als danach auswählen, ob sie eine gute Mittlere Reife haben (Hauptschüler werden sofort abgelehnt) oder gute Noten (eine 4 im Zeugnis und du bist weg), schon eine Lehre abgebrochen haben (keine Umschüler) oder einen lückenlosen Lebenslauf (ein Jahr gammeln? Raus!) besitzen. Daraufhin kam aber nur Ablehnung zurück. Naja, dann muss man sich als Unternehmen halt nicht wundern. Etwas mehr Offenheit und es finden sich auch wieder Azubis.

Müssen Unternehmen umdenken? Hat sich (um bei deiner Schreinerei zu bleiben) dein Schreiner Gedanken gemacht, wie er sich von anderen Schreinern unterscheidet und abheben kann? Wie beurteilst du die Problematik?
Zuletzt geändert von TeDeum am Sonntag 26. Januar 2014, 12:07, insgesamt 3-mal geändert.

Caviteño
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Caviteño »

TeDeum hat geschrieben: Aussage: "Wir finden keine Azubis mehr".
Ein Schreinermeister sagte mir schon vor Jahren, daß er nur noch Azubis mit Abitur nähme. Die mittlere Reife könne man in unserem Gebiet (Emscher-Lippe-Raum) vergessen. Welcher Abiturient macht schon ein Schreinerlehre... :hmm:
Eine Steuerberaterin suchte Azubis gezielt in Ost-Deutschland, vornehmlich weibliche Bewerber. Sie bot ihnen dann ein eigenes Zimmer in ihrem Haus an und sie konnten dort ihre Ausbildung machen. Auf meine Frage hierzu meinte sie, daß neben der höheren Motivation auch die schulischen Leistungen besser waren/sind und bei den einheimischen Kandidaten auch die Abbruchquoten zu hoch seien.
Sie tat das, obwohl sie wußte, daß die allermeisten nach der Ausbildung wieder zurückkehren würden - aber den Nachteil, für einen "anderen" auszubilden nahm sie bewußt in Kauf. Der Streß mit lernunwilligen Azubis war ihr zu groß.

PS: Schreiner sind wohl auch ein Mangelberuf. Eine Suchanfrage zeigte für meine Stadt und die nähere Umgebung (40 km) 110 freie Stellen - und das in einem Gebiet mit der höchsten Arbeitslosenrate in West-Deutschland.

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taddeo
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von taddeo »

TeDeum hat geschrieben:Müssen Unternehmen umdenken? Hat sich (um bei deiner Schreinerei zu bleiben) dein Schreiner Gedanken gemacht, wie er sich von anderen Schreinern unterscheidet und abheben kann? Wie beurteilst du die Problematik?
Mein Schreiner unterscheidet sich wohl nicht sehr von anderen solchen Betrieben hier in der Gegend (und Schreinereien kenn ich mehrere): Es ist ein kleiner Familienbetrieb, inzwischen vom Junior geführt, der fachlich sehr sauber arbeitet, aber keine "spinnerten" Kreationen entwirft. Kundschaft vom Nachbarhaus bis Cannes/FR und Toscana/IT.
Was der sucht, sind Leute, die gerne als Schreiner arbeiten, die mitdenken können und wollen, die sich mit der Arbeit und der Firma identifizieren wollen und nicht nur auf die schnelle Kohle und täglich 16 Uhr Feierabend scharf sind. Wenn einer das bringt und damit der Firma nützt, ist der Chef auch bereit, auf dessen Anliegen einzugehen - neulich hab ich zB mitbekommen, daß ein Arbeiter dort trotz wichtiger Aufträge Sonderurlaub gekriegt hat, um seine Frau unterstützen zu können, die gerade entbunden hatte und offenbar nicht so schnell wieder fit war wie gewünscht.
Genauso geht es meiner Schwägerin, die Chefin eines mittelständischen Handwerksbetriebs ist. Wenn die jemand finden würde, der ihrer Meinung nach gut in die Firma paßt, wär die jederzeit bereit, auf eventuelle "Sonderwünsche" einzugehen, solang sie mit der Gerechtigkeit im Betrieb vereinbar sind. Oder, was ich auch schon mehrmals gehört habe: wenn zB Lehrlingsaspiranten das Partywochenende als heilige Kuh betrachten und am Montag früh grundsätzlich mit Brummschädel antreten und nen halben Tag brauchen, bis sie ihren Wochenendrausch auskuriert haben, dann erweckt das nicht den Eindruck von Interesse für den Job.

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TeDeum
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von TeDeum »

Caviteño, ja, der Schreinerlehrling mit Abitur. Da darf man sich nicht wundern, wenn am Ende nicht mehr als ein einmaliger Glückstreffer dabei herauskommt.

Aus meiner eigenen Erfahrung: Ich habe mich vor geraumer Zeit auf drei Stellen beworben, die auf den jeweiligen Firmen-Webseiten ausgeschrieben waren. Alle drei antworteten, sie hätten im Moment keine Stelle frei, man würde sich aber melden. Auch danach blieb die Ausschreibung auf der Webseite aktiv! Hier wird also massiv getäuscht, um einen Verteiler an potenziellen Arbeitskräften aufzubauen.

Ich könnte mir vorstellen, dass bei den 110 Schreinerausschreibungen auch viele "mal gucken, was sich so meldet" Ausschreibungen dabei sind. Und natürlich die ewigen Personalvermittler. Die sammeln Lebensläufe und Bewerbungen (auf Stellen, die nicht existieren!) ein und bieten diese dann den Unternehmen feil.

Eine Ausschreibung ist für mich erst dann etwas wert, wenn das Unternehmen dafür auch wirklich etwas bezahlen musste. Also Annonce in der Tageszeitung oder auf einem entsprechenden Internet-Portal gegen Bezahlung. Alles andere ignoriere ich mittlerweile. Aber genau das zeigt uns ja, dass von einem wirklichen Mangel keine Rede sein sollte. Wenn ich mich da an die Erzählungen von Großvater aus den 50ern erinnerte - da wurde alles eingestellt, was zwei Hände hatte und nicht bei drei auf dem Baum war. Das war wirklicher Mangel.

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TeDeum
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von TeDeum »

taddeo, wer wünscht sich nicht eine gute Bezahlung, Wertschätzung am Arbeitsplatz und vor allem eine gesunde Mischung aus Freizeit und Arbeitszeit? :-) Gerade Letzteres ist für die junge Generation wohl ein entscheidendes Kriterium. Da unterscheidet sie sich massiv von der Generation BabyBoomer, in der viele ihr gesamtes Leben nach der Arbeit und dem Geld ausrichteten. Aus christlicher Sicht ein Schritt in die richtige Richtung, oder? :)

Vor allem fühlen sich junge Leute heute eingezwängt in den Betrieben, mit ihren festen und manchmal unsinnigen Prozessen. Junge Leute, die aufgezogen werden möglichst selbständig zu sein und zu denken und dann im Beruf plötzlich nur noch Anweisungen befolgen sollen. Die Existenzgründungen in den freien Berufen nimmt z.B. seit Jahren stark zu, obwohl viele danach finanziell am Existenzminimum herumkrebsen. Aber sie bevorzugen die - aus eigener Sicht - Freiheit. Weniger Geld, mehr Leben. Das ist die Losung.

Abseits gängiger Vorstellungen habe ich keine Erfahrung mit dem Schreinerberuf heute. Aber wäre ich Chef, ich würde mit dem Gedanken an die Arbeitszeit mal sehen, wie ich mich von anderen Betrieben absetzen könnte. Flexible Arbeitszeit zum Beispiel. Muss ich wirklich von 8 bis 17 Uhr arbeiten? Kann ich nicht anbieten, dass man z.B. erst Mittags anfängt (wenn der Kater ausgeschlafen ist...) und dann halt bis zum Abendbrot weitermacht? Was ist mit Nachtarbeit? Es gibt Leute, die lieben es in der Ruhe der Nacht zu arbeiten. Für die wäre so etwas ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Betrieben. Nur so ein Gedanke! Ich würde Ergebnisorientierung in den Fokus setzen. Wer sich gezwungen fühlt, jeden Tag von 8 bis 17 Uhr zwangsweise zur Arbeit zu kommen, der verabschiedet sich innerlich und macht irgendwann nur noch Dienst nach Plan. Er baut KEINE Identifikation mit dem Betrieb auf. Es bleibt für ihn das notwendige Übel zum Überleben.

Interessant wäre auch, was im Netz über meine Firma als Arbeitgeber geschrieben wird. Direkt ins Gesicht wird der Arbeitnehmer mir das nie sagen, aber Freunden und Bekannten wird er erzählen, wie das Arbeiten beim XY war. Manchmal landet davon dann auch was im Netz. Dafür muss man dankbar sein, auf keinen Fall beleidigt! Denn so erfährt man, was wirklich über einen selbst gesprochen / gedacht wird. Und kann das dann nehmen, sich zu hinterfragen, ob tatsächlich alle dumm und unfair sind oder ob man nicht doch selbst auch dazu beigetragen hat ... :-)

Wie sang Dylan einst? "The Times, They Are A Changin'". Auf die Erwartungshaltung junger Menschen gegenüber Arbeitsplätzen trifft das heute schon zu.
Zuletzt geändert von TeDeum am Samstag 1. Februar 2014, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.

Caviteño
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Caviteño »

TeDeum hat geschrieben:Caviteño, ja, der Schreinerlehrling mit Abitur. Da darf man sich nicht wundern, wenn am Ende nicht mehr als ein einmaliger Glückstreffer dabei herauskommt.
Ich habe da ja auch ganz dumm geschaut. Der Betriebsinhaber erklärte es mir mit dem Schulniveau bei uns. Rechnen sollte man als Schreinerlehrling schon können, meinte er, aber eine einfache Dreisatzaufgabe überschreitet häufig schon die Fähigkeiten.
Ob das zur Bedienung der heutigen High-Tech-Maschinen und für die Dokumentation der Arbeitsabläufe ausreicht, weiß ich nicht.

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overkott
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von overkott »

Man müsste mal den Zusammenhang Arbeitsverwaltung - Existenzgründungen untersuchen - erfolgreiche Existenzgründungen. Da wird es sicher positive und negative Beispiele geben. Gesicherte Erkenntnisse sind deshalb schwierig, weil die Existenzgründungen aus der Statistik herausfallen. Das ist vielleicht auch gewollt. Dadurch wird etwa die Arbeitsmarktstatistik bereinigt und die Arbeitsverwaltung entlastet. Man denke etwa an die vielen Ladenlokale, wo früher zum Beispiel Bäcker drin waren und heute Nagelstudios, Kneipen, Internet-Cafés, Videotheken oder sonstige Lifestyle-Eintagsfliegen entstehen. Man sieht das in den Vororten.

Caviteño
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Caviteño »

Caviteño hat geschrieben:
TeDeum hat geschrieben:Caviteño, ja, der Schreinerlehrling mit Abitur. Da darf man sich nicht wundern, wenn am Ende nicht mehr als ein einmaliger Glückstreffer dabei herauskommt.
Ich habe da ja auch ganz dumm geschaut. Der Betriebsinhaber erklärte es mir mit dem Schulniveau bei uns.
Tja TeDeum, das habe ich gerade in einem anderen Forum gelesen.
Jemand bat um Ratschläge zur Eröffnung eines Kontos bei einem online-broker und wählte folgende Überschrift und Erklärung für seinen Strang:
Student - Welcher Bank? Und TIpps bitte :)
Hallo Leute,

ich habe mir durch Nebenjobs während meine andauernden Studiums knapp 2€ angespart, welchen ich in zwei ausgewählte Aktien investieren will.
http://www.wertpapier-forum.de/topic/43 ... pps-bitte/

Sag mal ganz ehrlich - würdest Du eine solche Person zum Vorstellungsgespräch für einen Bürojob, z.B. bei einer Bank oder Investmentgesellschaft, laden.... ;D
Natürlich kann hier Migrahi eine Rolle spielen. Trotzdem wirft es mE ein Bild auf die Hochschulzugangsberechtigung.

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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Tritonus »

TeDeum hat geschrieben:Wenn ich mich da an die Erzählungen von Großvater aus den 50ern erinnerte - da wurde alles eingestellt, was zwei Hände hatte und nicht bei drei auf dem Baum war. Das war wirklicher Mangel.
Ja, die Erzählungen aus den 50ern ... Solche habe ich auch gehört. Zweieinhalb wesentliche Unterschiede zu heute sind es, die mir spontan einfallen:

1. Die Schulsysteme und damit die Bewerber sind nicht vergleichbar.

Die Bewerber auf eine Lehrstelle kamen damals überwiegend mit einem Volksschulabschluss. Die "Volksschule" hieß so, weil die Mehrheit des Volks sie besuchte, und weil sie die Bildung vermittelte, die zum Erlernen und zur anschließenden lebenslangen erfolgreichen Ausübung eines (Handwerks-)Berufs erforderlich war. Schüler, deren Leistung deutlich unter der der Mehrheit lag, besuchten eine "Hilfsschule".

Die Situation ist heute eine andere: Die Mehrheit der Schüler dürfte wohl Realschulen und Gymnasien besuchen. Schüler, deren Leistung unter der der Mehrheit liegt, besuchen die Hauptschule. Oder eine Förderschule (= Sonderschule, Schule für praktisch Bildbare ...).

Etwas überspitzt könnte man sagen: Dem heutigen Hauptschüler entspricht nicht etwa der Volksschüler der 50er, sondern der Hilfsschüler.

2. Der Bedarf an gering qualifizierten Arbeitern ("Hilfsarbeitern") war um ein Vielfaches höher als heute.

3. Es herrschten andere Arbeitsbedingungen und mancherorts ganz andere Umgangsformen zwischen Meister und Lehrlingen: Wenn der Stift (= der Auszubildende) mal wieder gepennt hat (= etwas nicht verstand, zu langsam arbeitete oder Fehler machte), dann konnten, wenn man den Erzählungen der Alten glauben kann, manche Meister dem halbstarken Lahmarsch (= dem Auszubildenden) auch schon mal mit einer Kopfnuss oder einem gezielten Schraubenschlüsselwurf Beine machen. Es war also technisch gesehen etwas einfacher als heute, "alles, was nicht bei drei auf dem Baum war", zur Mitarbeit zum Wohl des Betriebes zu bewegen.

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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von iustus »

TeDeum hat geschrieben:Jener Geselle hat nach 6 Wochen einen neuen Job gefunden, was aber mit 30km Pendelei (je morgens / abends) verbunden ist. Er ist damit sehr unzufrieden.
Es kommt auf die Art und Weise der Pendelei an. 30 km mit dem Auto sind ein Klacks, das ist gerade die Hälfte von dem, was die Mehrheit meiner Freunde auf sich nimmt.

Wenn man aber auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, können - je nach Nahverkehrsangebot - schon 15 km ätzend sein.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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TeDeum
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von TeDeum »

Caviteño hat geschrieben: Sag mal ganz ehrlich - würdest Du eine solche Person zum Vorstellungsgespräch für einen Bürojob, z.B. bei einer Bank oder Investmentgesellschaft, laden.... ;D
Natürlich kann hier Migrahi eine Rolle spielen. Trotzdem wirft es mE ein Bild auf die Hochschulzugangsberechtigung.

Caviteño, das war natürlich eine Steilvorlage hier für den Beitrag :) ... na, wer weiß, was der junge Mann gerade getrieben hat, während er das tippte (vielleicht war er gerade im Bus und tippte auf der virtuellen Tastatur seines Mobiltelefons rum. Da kommt bei mir ähnliches raus. Allerdings poste ich da nicht in Wertpapierforen ... ).

Tritonus, würde heute tatsächlich auch so ein Mangel wie in den 50er Jahren vorherrschen, dann müssten wir doch gerade mehr Hilfskräfte haben, oder? Denn Unternehmen wären froh überhaupt jemanden zu finden! Die vermeintlich Unterqualifizierten erhielten also ihre Chance und würden erstmal Zuarbeiten und Assistieren, um die wenigen wirklichen Top-Leute zu entlasten.

Stattdessen suchen viele Arbeitgeber weiterhin die eierlegende Wollmilchsau für 50h / Woche und mit 35k Euro Brutto-Jahresgehalt. Wenn AGs noch derlei Ansprüche stellen können, dann kann von einem echten "Mangel" doch keine Rede sein. Würdest du mir da zustimmen?

Tritonus
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Tritonus »

TeDeum hat geschrieben:Stattdessen suchen viele Arbeitgeber weiterhin die eierlegende Wollmilchsau für 5h / Woche und mit 35k Euro Brutto-Jahresgehalt. Wenn AGs noch derlei Ansprüche stellen können, dann kann von einem echten "Mangel" doch keine Rede sein. Würdest du mir da zustimmen?
Ohne weiteres würde ich Dir zustimmen, was das Gehalt und die Arbeitszeit angeht, wobei ich die Arbeitszeit eher untertrieben finde. Ich war insgesamt 15 Jahre lang bei so einer AG beschäftigt, das Brutto-Anfangsgehalt betrug ca. 4k DM(!), am Ende war es etwa soviel in Euro. Inzwischen bin ich seit langem wie die allermeisten meiner gleichaltrigen Kollegen da raus, die Arbeit war so beschaffen, dass man sie nach gängiger Lehrmeinung ab 45 kaum noch ausführen kann, d.h. man übernimmt entweder einen Gruppenleiter-Schreibtischjob mit Personalverantwortung (d.h. Stunden- und Reisekostenabrechnungen kontrollieren, Rechtfertigungsbriefchen nach oben schreiben ...) oder man ist ganz weg vom Fenster und macht Platz für ein paar neue Studienabgänger. Die sind eben viel billiger für die Firma, sie sind außerdem noch oft unverheiratet und bekommen deshalb auch keinen Stress mit Ehefrau und Kindern, wenn sie mal für ein paar Nächte im Testraum versacken oder die Firma sie einigemal im Jahr für ein paar Wochen/Monate ins Ausland schickt.
TeDeum hat geschrieben:Tritonus, würde heute tatsächlich auch so ein Mangel wie in den 5er Jahren vorherrschen, dann müssten wir doch gerade mehr Hilfskräfte haben, oder? Denn Unternehmen wären froh überhaupt jemanden zu finden! Die vermeintlich Unterqualifizierten erhielten also ihre Chance und würden erstmal Zuarbeiten und Assistieren, um die wenigen wirklichen Top-Leute zu entlasten.
Ich schließe nicht aus, dass es in vielen Bereichen Platz für solche anzulernenden Kräfte geben könnte; in meinem eigenen Berufsumfeld -- Planung, Programmierung und Inbetriebnahme von Steuerungen für Anlagen jeder Art (d.h. vor allem Produktionsanlagen, Kraftwerke, Verkehrstechnik) -- war dafür eher wenig Platz. (Ganz ähnlich übrigens wie bei Krankenschwestern, Busfahrern oder Verkehrspiloten: Entweder sie/er "hat's voll drauf" oder eben nicht, ein Mittelding gibt es nicht. Es ist einfach zu gefährlich, aus Unerfahrenheit auch nur einen winzigen Fehler zu machen.)

Das Entscheidende scheint mir aber ein Effekt zu sein, der schon in den 196ern beobachtet und beschrieben wurde. Es klingt erst einmal banal: Mit zunehmendem Einsatz von Technik steigt nicht nur die Produktivität, sondern es steigen in viel höherem Maß auch die Produktivitätsunterschiede zwischen den einzelnen Mitarbeitern.

Beispiel (nur mal zur Veranschaulichung):

1. Eine Nomadensippe sammelt Feuerholz für ihr Lagerfeuer. Um wieviel produktiver ist der begabteste und erfahrenste Feuerholzsammler der Sippe als der unbegabteste und unerfahrenste? -- Na ja, er sammelt schätzungsweise doppelt so viel Feuerholz und ist deshalb doppelt so produktiv.

2. Eine Gruppe Programmierer entwickelt zusammen ein Programm. Um wieviel produktiver ist der begabteste und erfahrenste Programmierer als der unbegabteste und unerfahrenste? -- Und jetzt kommt das Unerwartete: Er ist mit erstaunlicher Regelmäßigkeit nicht doppelt oder dreifach, sondern eher 1 oder 1 mal so produktiv wie sein schwächerer Kollege. Die Produktivitäten der Programmierer innerhalb einer Firma unterscheiden sich sehr oft um einige Zehnerpotenzen.

Und jetzt derselbe Sachverhalt aus der Sicht eines Firmenchefs: Der Chef würde vielleicht zusätzlich zum starken und erfahrenen noch den schwächeren, unerfahrenen Feuerholzsammler einstellen, weil sich durch die zusätzliche Einstellung des Schwächeren die Gesamtmenge des gesammelten Feuerholzes immerhin veranderthalbfachen würde. Ein gewisser Produktivitätsverlust wäre zwar vorhanden, aber nicht verheerend, und der schwächere lernt ja noch und wird mit der Zeit besser. Und falls der stärkere Feuerholzsammler einmal wegen Krankheit ausfallen sollte, läuft durch den schwachen Feuerholzsammler wenigstens noch ein Teil der Produktion weiter. Immerhin besser als gar nichts.

Der Chef würde aber unter allen Umständen zu vermeiden versuchen, einen schwachen Programmierer einzustellen, dem er zwar ein ganzes Gehalt zahlen muss, dafür aber so gut wie nichts (d.h. im Promillebereich) im Vergleich zu dem bekommt, was er von dem stärksten bekommt. Und falls der stärkere Programmierer einmal wegen Krankheit ausfallen sollte, läuft praktisch gar nichts weiter, der Chef kann eigentlich den oder die schwächeren auch gleich nach Hause schicken und den Laden zusperren. Egal, was manche Firmenphilosophen beispielsweise im IT-Bereich alles Nettes über Teamwörk & Co zum Besten geben: In diesen Berufen zählen, was die Produktivität angeht, ausschließlich sehr starke Einzelkämpfer und unangepasste Hackertypen oder verschworene Kleinstgruppen, alles andere Personal, egal auf welcher Ebene, gehört in die Kategorie Schaulustige und Umherstehende:
If variation in productivity increases with technology, then the contribution of the most productive individuals will not only be disproportionately large, but will actually grow with time. When you reach the point where 9% of a group's output is created by 1% of its members, you lose big ...

(Aus dem Essay "Great Hackers" von Paul Graham, dem ich auch das Beispiel mit dem Feuerholzsammler entnommen habe, http://www.paulgraham.com/gh.html )
Das ist ein wesentlicher Grund dafür, dass Bosse (vor allem im IT-Bereich) alle Enden der Erde nach passenden Leuten durchsuchen. So herzlos das auch klingen mag (ich meine es nicht böse und mir ist auch nicht zum Lachen zumute, es ist sogar ziemlich bitter): Eine Million arbeitswilliger HartzIV-Empfänger könnte vielleicht eine Kopie der Cheops-Pyramide in der Lüneburger Heide errichten, aber es ist noch sehr fraglich, ob sie ein einziges konkurrenzfähiges Programm schreiben könnte..

Caviteño
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Caviteño »

TeDeum hat geschrieben:
Caviteño, das war natürlich eine Steilvorlage hier für den Beitrag :) ... na, wer weiß, was der junge Mann gerade getrieben hat, während er das tippte (vielleicht war er gerade im Bus und tippte auf der virtuellen Tastatur seines Mobiltelefons rum. Da kommt bei mir ähnliches raus. Allerdings poste ich da nicht in Wertpapierforen ... ).
Viel bedenklicher als die Rechtschreib- oder Tippfehler ist mE der Mangel an Sorgfalt. Ich lese meine Beiträge vor dem posting noch einmal durch und berichtige die Fehler. Natürlich schließt das nicht aus, daß mir trotzdem etwas "durchgeht" - aber in der Häufung wie in dem Beispiel darf das eigentlich nicht passieren.
Das(!) wirft ein schlechtes Licht auf den Verfasser, denn wer möchte jemanden einstellen, bei dem man jedes Schreiben, das nach draußen geht, gegenlesen und berichtigen muß....
TeDeum hat geschrieben: Tritonus, würde heute tatsächlich auch so ein Mangel wie in den 50er Jahren vorherrschen, dann müssten wir doch gerade mehr Hilfskräfte haben, oder? Denn Unternehmen wären froh überhaupt jemanden zu finden! Die vermeintlich Unterqualifizierten erhielten also ihre Chance und würden erstmal Zuarbeiten und Assistieren, um die wenigen wirklichen Top-Leute zu entlasten.
Man braucht doch heute viele der Tätigkeiten, die in den 50'iger und 60'iger Jahren noch Beschäftigung gaben, nicht mehr.
Bei uns wurden damals die Briefe mit der Hand vorgeschrieben und dann in der Kanzlei getippt. Dank Computer gibt es keine Kanzlei mehr, die Briefe schreibt jeder selbst - die Kanzleidamen sind arbeitslos und die Produktivität hat sich erhöht, da man schneller tippt als mit der Hand schreibt.

BMW-Betriebe (Bäcker, Metzger, Wirte) als Einzelunternehmen findet man doch heute kaum noch, Fleisch wird in den Supermärkten gekauft, bei Backwaren dominieren die Großbetriebe und das Kneipensterben läßt selbst die Innenstädte veröden. Damit sind nicht nur Hilfsarbeiten sondern auch tlw. Facharbeitsplätze weggefallen. Bei den Banken sind durch Geldautomaten und online-Banking viele Kassierer- oder Buchhaltungsstellen unnötig geworden - alles Arbeitsplätze, die nicht besonders gut bezahlt waren, aber auch keine besonders große Vor- bzw. Ausbildung benötigt haben.

Vor einiger Zeit lief einmal in einem der Privatprogramme eine Serie "Arbeitsplatztausch". Deutsche Maurer gingen z.B. für eine Woche nach Indien und ihre Kollegen für eine Woche nach D.. Da konntest Du die Unterschiede aber deutlich sehen. Dort wurden die Zementsäcke von Handlangern hochgeschleppt, hier wurde der Zement hochgepumpt. Dort waren Hunderte beschäftigt, hier weniger als zehn. Am meisten staunten die ind. Bauleute, als die Betontreppe in einem Einfamilienhaus fertig angeliefert und paßgenau mit dem Kran eingesetzt wurde - in Indien unvorstellbar und nicht nur, weil es dort keine fertigen Treppen gibt. Wenn so etwas gebaut wird, benötigt man Spezialisten - keine Hilfskräfte, die können durch Maschinen ersetzt werden.
Ähnliches hier auf den PH. Wo die Arbeitskraft (fast) nichts kostet, werden die Menschen beschäftigt. Wenn eine maid im Haushalt 30 - 40 €/Monat verdient, wird sich niemand eine Spülmaschine kaufen (und entsprechende Entwicklungsingenieure sind arbeitslos); bei einem Stundenlohn von 10 € sähe das anders aus. Kindergärten sind unbekannt, weil eine nanny billiger ist und 24/7 zur Verfügung steht - also kein Streß mit Öffnungszeiten, Hinbringen, Abholen oä. Niemand käme in D. auf die Idee, seinen Regenschirm, seinen Ventilator oä reparieren zu lassen - viel zu teuer. Hier laufen immer Personen durch die Straßen, die entsprechende Dienstleistungen anbieten.
Ich will damit nur erläutern, daß die viele Arbeiten soweit wie möglich in D. durch Maschinen (s. Spülmaschine) oder Neuanschaffungen (s. Reparatur) ersetzt werden. Wo das nicht möglich ist (s. Kindergarten), versucht man die Nachfrage zu bündeln und so ein preiswertes Angebot zu finden.

Caviteño
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Caviteño »

Lösung für den deutschen Facharbeitermangel ist in Sicht - natürlich durch aktive Hilfe aus Brüssel:
Kippt die Europäische Kommission bald die duale Ausbildung und den Meisterbrief in Deutschland? Das Handwerk ist alarmiert durch neue Pläne aus Brüssel. Grund: Jedes Land ist wird verpflichtet, in den kommenden Monaten seine Berufsqualifikationen zu überprüfen und zu modernisieren. Die EU-Kommission drängt auf eine "Erleichterung des Berufszugangs", um "Wettbewerbsverzerrungen" zu verhindern.
(...)
Die Europäische Kommission arbeitet intensiv daran, bewährte und notwendige Qualifikationsanforderungen abzuschaffen und droht so, gewachsene Ausbildungs- und Qualitätsstandards zu zerstören – gerade im Bau- und im verarbeitenden Gewerbe", sagte er der "Welt".
Letztlich könne dies dazu führen, "dass der deutsche Meisterbrief und die duale Ausbildung im Handwerk auf Druck aus Europa ausgehöhlt werden", sagte der Handwerkerchef.
(...)
Die deutschen Handwerksbetriebe zählen heute 5,2 Millionen Beschäftigte, jedes Jahr werden rund 14. Jugendliche ausgebildet. Das Handwerk umfasst mehr als 13 Berufe. 41 Tätigkeiten sind davon als Berufe der sogenannten Anlage A zulassungspflichtig: Bei ihnen sind eine Meisterprüfung zur Selbstständigkeit und eine Gesellenprüfung im Rahmen der dualen Ausbildung zur Ausübung einfacher Tätigkeiten erforderlich.
Grund für diese Reglementierung ist aus Sicht des Gesetzgebers, dass diese Berufe besonders gefahrengeneigt sind (beispielsweise Dachdecker) oder eine besondere Ausbildungsleistung im Interesse der gesamten Wirtschaft und damit auch der Gesellschaft vollbringen. In den Handwerksberufen der sogenannten Anlage B1 und B2 sind Meisterbrief und Gesellenprüfungen nicht erforderlich – sie gelten aus Brüsseler Sicht als zulassungsfrei und nicht reglementiert.
http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... essel.html

Ich kann mich allmählich des Eindrucks nicht erwehren, daß man alles tut, um evtl'e Wettbewerbsvorteile D. zu eliminieren. Egal ob Handelsbilanzüberschüsse, Kühlmittel für Autos und jetzt sogar die duale Berufsausbildung - alles steht unter verschärfter Beobachtung der Brüsseler Eurokraten. Als nächster Schritt wird dann wahrscheinlich das Erfordernis, Kenntnisse in der jeweiligen Landessprache zu haben, als Diskriminierung angesehen. Die Patienten sollen gefälligst Englisch lernen, damit sie sich mit den ausl. Ärzten unterhalten können, forderte der Arbeitsminister der Kraft-Regierung in Düsseldorf.
Ob er wohl die englische Bezeichnung für z.B. "Röteln" kennt? :neinfreu:

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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Caviteño »

Neues zu den Mangelberufen:

http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... tisch.html

Das angesprochene Gutachten kann hier abgerufen werden. Interessant ist, daß es durchaus "Engpaß-Berufe" mit mehr Bewerbern als Ausbildungsstellen gibt:
In zwölf Engpassberufen war die Bewerberzahl größer als die Stellenzahl. Das heißt, dass in diesen Berufen ein besseres Ausschöpfen des Bewerberüberschusses Potenzial bietet, Engpässe mittelfristig zu verringern. Zu diesen Berufsgattungen zählen: Fachkräfte für Schweiß- und Verbindungstechnik, Land- und Baumaschinentechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Maschinenbau- und Betriebstechnik (o.S.), Fahrzeuglackierung, Leitungsinstallation, Anlagen- und Behälterbau, Brandschutz, Sozialverwaltung, -versicherung, Orthopädie- und Rehatechnik sowie Zahntechnik. Allerdings passen auch in diesen Berufsgattungen Angebot und Nachfrage aus regionaler Sicht sowie Qualifikationsanforderungen und Voraussetzungen der Bewerberinnen und Bewerber nicht immer zusammen.

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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Caviteño »

Fehlender Nachwuchs soll bei VW durch Roboter ersetzt werden:
Durch den verstärkten Einsatz von Robotern soll der Nachteil des Hochlohnstandorts Deutschland ausgeglichen werden, sagte Neumann. "In der deutschen Automobilindustrie liegen die Arbeitskosten bei mehr als 4 Euro pro Stunde, in Osteuropa sind es elf, in China gegenwärtig noch unter zehn Euro. Niemand glaubt ernsthaft, dass wir den Wettbewerbsnachteil dieses Hochlohnniveaus nennenswert verringern können."
(...)
"Wir haben nun die Möglichkeit, Menschen durch Roboter zu ersetzen und trotzdem in bisherigem Umfang Nachwuchskräfte einzustellen. Umgekehrt könnten wir diesen Rentnerabgang auch gar nicht durch junge Mitarbeiter ersetzen", sagte Neumann. "Um die Rentnerabgänge aufzufangen, müssten wir schon in wenigen Jahren in Deutschland pro Jahr 1. neue Mitarbeiter einstellen. Diesen Abgang werden wir wegen des Automatisierungsschubs nicht voll ersetzen."
http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... boter.html

Nicht gelöst wird damit aber das Problem, das immer mehr Länder hohe Einfuhrzölle erheben bzw. eine Produktion "vor Ort" verlangen. Aber immerhin kann man die Roboter ja auch in China oder Mexico einsetzen. ;D

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Edi
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben:Fehlender Nachwuchs soll bei VW durch Roboter ersetzt werden.
Ich war Anfang der 90er Jahre im Werk Sindelfingen von Daimler-Benz und habe dort einen Teil der Produktion besichtigt. Im Jahre 2000 war ich wieder dort uund es ist mir deutlich aufgefallen, daß es im Vergleich zum meinem ersten Besuch in bestimmten Werkshallen weit weniger Personal und dafür viel mehr Roboter gab. Inzwischen ist die Entwicklung sicher noch weiter gegangen in dieser Hinsicht und es wurden ja auch genug Leute entlassen oder in Frührente geschickt und die Stellen nicht mehr neu besetzt.
Ich gehe davon aus, daß es bei andern deutschen Autoherstellern wie VW usw. nicht anders gelaufen ist und wundere mich daher ein wenig, daß man offenbar immer noch mehr Roboter einsetzen kann und die Roboterisierung im Automobilbereich immer noch nicht weitgehend an ein Ende gekommen ist. Aber ok, ich bin ja auch kein Fachmann auf dem Gebiet.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Caviteño »

Edi hat geschrieben: Ich war Anfang der 90er Jahre im Werk Sindelfingen von Daimler-Benz und habe dort einen Teil der Produktion besichtigt. Im Jahre 2000 war ich wieder dort uund es ist mir deutlich aufgefallen, daß es im Vergleich zum meinem ersten Besuch in bestimmten Werkshallen weit weniger Personal und dafür viel mehr Roboter gab. Inzwischen ist die Entwicklung sicher noch weiter gegangen in dieser Hinsicht und es wurden ja auch genug Leute entlassen oder in Frührente geschickt und die Stellen nicht mehr neu besetzt.
Ich gehe davon aus, daß es bei andern deutschen Autoherstellern wie VW usw. nicht anders gelaufen ist und wundere mich daher ein wenig, daß man offenbar immer noch mehr Roboter einsetzen kann und die Roboterisierung im Automobilbereich immer noch nicht weitgehend an ein Ende gekommen ist. Aber ok, ich bin ja auch kein Fachmann auf dem Gebiet.
Ich habe 2008 das Opelwerk in Bochum besichtigt. Da war man ganz stolz, daß bis zur "Hochzeit" - so bezeichnete man die Zusammenführung des oberen und des unteres Teils eines Kfz - überhaupt keine Menschen mehr beschäftigt wurden. Alles wurde durch automatische Pressen uä erledigt. Man führte uns auch einen Film vor, der die Arbeitsbedingungen bei Eröffnung (in den 60'igern) und 2000+ zeigte - ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Ähnliches sah ich in dem Thyssen-Stahlwerk, das Brammen herstellte, aus denen später die Rohre für die Ostsee-Pipelin gebogen wurden. In dem Werk waren - lt. Auskunft - ca. 300 Personen beschäftigt - 24/7. Fast alles lief vollautmatisch, Menschen saßen nur noch in den Steuerungskabinen. Erschreckend und faszinierend...

Für mich waren die in dem Artikel aufgeführten Kosten interessant: D = 40 €/Stunde, Osteuropa = 11 €/Stunde, China < 10 €/Stunde - Roboter = 5 €/Stunde.

Ich kann nur jedem empfehlen, Besichtigungen in den heutigen Industriebetrieben zu machen. Sie werden häufig von Volkshochschulen angeboten und ich verspreche, daß man danach seine Meinung zu vielen gesellschaftlichen Themen überdenken wird. Die Hallen sind menschenleer und trotzdem faucht, dampft und bewegt sich überall etwas. Die Produktion ist viel höher als den 60'iger Jahren, die Qualität ist besser - trotzdem wird nur noch ein Bruchteil der Leute beschäftigt, die früher gearbeitet haben. Das hat man schon häufig gehört - aber der Eindruck vor Ort ist ganz anders.

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Niels
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Niels »

Ist jemand von der Moderation so freundlich und spendiert der "Bundesrepublik Regierung" im Strangtitel ihren wohlverdienten Bindestrich?
Danke! :fieselschweif:

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Edi
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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben: Ich kann nur jedem empfehlen, Besichtigungen in den heutigen Industriebetrieben zu machen. Sie werden häufig von Volkshochschulen angeboten und ich verspreche, daß man danach seine Meinung zu vielen gesellschaftlichen Themen überdenken wird. Die Hallen sind menschenleer und trotzdem faucht, dampft und bewegt sich überall etwas. Die Produktion ist viel höher als den 60'iger Jahren, die Qualität ist besser - trotzdem wird nur noch ein Bruchteil der Leute beschäftigt, die früher gearbeitet haben. Das hat man schon häufig gehört - aber der Eindruck vor Ort ist ganz anders.
Ich habe vor vielleicht mehr als 30 Jahren eine Seifenfabtik besichtigt. Etliche Jahre später erneut, nachdem dort neu gebaut wurde. Kaum noch Personal in der Produktion. Die einzelnen Seifenstücke wurden nicht nur vollautomatisch hergestellt, sondern auch so verpackt bis hin um Umkarton.

Bei Grosshändlern, die Läden beliefern, findet man, wenn sie nur groß genug sind, vollautomatische computerisierte Lagerhaltung.

Die ganze Rationalisierung geht ja laufend so weiter, weil immer wieder neue Maschinen gebaut werden, die noch schneller arbeiten als die Vorgängermodelle. Um die Maschinen zu bedienen, zu warten oder zu reparieren, da braucht man keine Hilfsarbeiter, sondern Fachleute.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Re: Die "Facharbeiter-Lüge" der Bundesrepublik Regierung!

Beitrag von Caviteño »

Edi hat geschrieben: Um die Maschinen zu bedienen, zu warten oder zu reparieren, da braucht man keine Hilfsarbeiter, sondern Fachleute.
So ist es!

Wenn man diese Aussage als richtig unterstellt und - obwohl es häufig in den Foren nicht zulässig ist, weil o.t. - auf die Einwanderung zu sprechen kommt, kann man auch nachvollziehen, daß man sich schon die Leute aussuchen sollte, die man in das Land läßt.

Wie schrieb schon vor Jahren ein Journalist:

"Die heutige Generationen der Immigranten kann vielleicht einen Porsche fahren - ob die nächste Generation auch einen Porsche bauen kann, ist zweifelhaft."

Ein anderes Beispiel ist die Schweiz. Schweizer Produkte sind doch nicht so erfolgreich, weil sie auch in China, in Polen oder auch in D. gebaut werden könnten. Es handelt sich um high-tech-Produktion, die sich immer wieder auf der Welt bewähren muß. Nur damit können hohe Preise erzielt werden, die dann helfen, den Lebensstandard zu halten. Massenware ist überall auf der Welt preiswerter herzustellen.

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