Lügenpresse

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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Die Lügenpresse prahlt ja zum Teil noch damit, daß sie so bezeichnet wird. So jedenfalls vom Deutschlandfunk geschehen.
Als besonders unangenehm fällt mir in letzter Zeit beim Deutschlandfunk der süffisante Tonfall von Peter Kapern auf, der sich bei seinen Moderationen stets als Parteigänger des Zeitgeistes erweist und jegliche Verpflichtung zur Neutralität und Objektivität vermissen lässt. Beispielsweise hat er gestern in der Anmoderation der Informationen am Abend Hans-Peter Friedrich wegen dessen kritischer Haltung zum Thema "Der Islam gehört zu Deutschland" geradezu als Idioten hingestellt. Das ist eines Moderators absolut unwürdig.
Klar, aber diese Journallie meint sich alles leisten zu können und gerade Kapern fällt immer wieder als frecher Sack auf und holt sich auch oft entsprechend einseitig orientierte Leute zum Interview. Diese Leute werden ja von uns zwangsfinanziert, was unbedingt abgestellt gehört. Dabei sind die oft dumm wie die Nacht. Wie oft hört man deren Worte Stunden nach einem Flugzeugabsturz "die Ursache sei noch nicht bekannt".
Was manche Interviews von Politikern angeht, da habe ich mich schon oft gewundert, daß sich Politiker (deren Meinung ich ja auch nicht immer teilen muss), regelrecht freche und saudumme oder fast gar böswillige Fragen gefallen lassen, ohne daß sie - von gelegentlich Ausnahmen abgesehen - auch entsprechend deutlich reagieren und mal den Frager so richtig in den Senkel stellen.
Übrigens ist Dirk Müller vom DLF oft auch so ein Dummfrager und -schwätzer.
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Gallus
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Gallus »

Lügenpresse ist schlicht der falsche Ausdruck. Bewusste Lügen sind selten. Die sind einfach faul und inkompetent, siehe z.B. http://www.welt.de/kultur/article136423 ... -wird.html

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Siard
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Siard »

Gallus hat geschrieben:Lügenpresse ist schlicht der falsche Ausdruck. Bewusste Lügen sind selten. Die sind einfach faul und inkompetent, siehe z.B. http://www.welt.de/kultur/article136423 ... -wird.html
Das hätte ich vor ein paar Minuten noch so unterschrieben, dann laß ich einen Artikel über die Papstäußerungen. Dort wird schließlich eine unzulässige und böswillige Folgerung gezogen. Die absichtlichen Lügen sind vielleicht nicht so häufig, aber Böswilligkeit und Hetze gegen alles und jeden, der nicht in ein relativ enges Schema paßt schon. Leider.
Ich habe nichts gegen kritische Auseinandersetzung mit Themen, aber sehr wohl gegen Heuchelei. Das Thema ist natürlich sehr Komplex und schwierig, aber zu Manchem fehlen mir einfach die Worte.
Bewußte Lügen und Böswilligkeit? – Vermutlich ist es etwas Anderes, aber ob das besser ist?

(Zum Glück gibt es noch immer sehr positive Gegenbeispiele in den selben Medien, aber sie werden weniger.)

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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

Gallus hat geschrieben: Lügenpresse ist schlicht der falsche Ausdruck. Bewusste Lügen sind selten. Die sind einfach faul und inkompetent...
Faul und inkompetent stimmt zwar auch, aber ich bin überzeugt, daß die Medien sehr wohl auch bewusst lügen. U.a. hat das auch der Fall Ukraine gezeigt, wo selbst das ZDF in seiner Sendung "Die Anstalt" die Zusammenhänge und Abhängigkeiten der Medienschaffenden wie man sie heute bezeichnet, dargestellt hat. Es gibt sog. Leitmedien, die den Ton vorgeben und weiterhin noch die Presseagenturen. Von denen wird meist einfach etwas ungeprüft übernommen. Wer das tut, der muß doch wissen, daß hier die Gefahr besteht, daß vieles nicht stimmt. Im Falle Eva Hermann war es so, daß die Hamburger Abendpost etwas Unwahres berichtet hat und schon haben die meisten Medien das nur wiederholt. Die müssen doch wissen, daß das nicht geht
Auch anhand von kritischen Leserbriefen, die man nicht veröffentlicht, sieht man, daß bewusst manipuliert wird.

Die Zeitungen sind u.a. auch abhängig von ihren großen Inserenten. Da werden die doch eher geneigt sein, nichts zu schreiben, was denen schaden lönnte. Medien leben ja nicht von nichts, sondern sind wie jede Firma auch am Umsatz interessiert.

Die Öffentlich-Rechtlichen sind von Gremien beeinflusst, die zu sehr mit Parteisoldaten besetzt sind, was zwar das Verfassungsgericht moniert hat, aber das ändert ja nichts. So wird eher im Sinne der Politik berichtet.

Der Gauckler z.B., der im übrigen Mitglied der Atlantikbrücke ist, hat u.a. auch einen Redenschreiber, der der US-Regierung nahe steht. Glaubt jemand, daß das mal in den Medien erwähnt wird. Ich glaube nicht, dáß so etwas nicht bekannt ist oder nicht leicht recherchiert werden kann. Dementsprechend sind auch Gaucklers Einlassungen zu manchen Themen. Mal das in einem Leserbrief bei SPON oder FAZ erwähnen, der wird nicht veröffentlicht.

Wenn man die Berichterstattung über kirchliche Themen auch noch einbezieht, dann sieht man doch daran geradezu wie entstellt oder zumindest übertrieben wird. Die Journalisten sind doch nicht dumm. Die machen das mit Absicht. Wenn sie dazu die Hilfe interner kirchlicher Kreise brauchen, dann nehmen sie die sehr gerne in Anspruch. Es gibt ja genug Leute in der Kirche, die ihre eigene unkirchliche und ungeistliche Ideologie vertreten, aber gerne den Lohn von der Kirche beziehen. Das können selbst Bischöfe sein.

http://www.amazon.de/Gekaufte-Journalis ... 3864451434
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Gallus
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Gallus »

Es lohnt sich, dieses Video mal anzuschauen:

http://www.youtube.com/v/GvgdPAEu8vA

Einfach um mal zu vergleichen, wie in einer (übrigens links orientierten) Sendung in den USA diskutiert wird, und was wir hier an politisch korrekter Phrasendrescherei vorgesetzt bekommen. Zwei Schimpfwörter mal ausgenommen, ist das ein Armutszeugnis für unsere Medien.

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Juergen
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Juergen »

Gallus hat geschrieben:Es lohnt sich, dieses Video mal anzuschauen:

http://www.youtube.com/v/GvgdPAEu8vA
Ja, die Diskussion enthält viel, was man so in Deutschland nicht sagen „darf“.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

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asderrix
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Re: Lügenpresse

Beitrag von asderrix »

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Torsten
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Torsten »

Meinungs- und Pressefreiheit:
http://schattenblick.de/infopool/europo ... mg144.jpg

Hier waren es wirklich mal Rechte:
http://web8.hc4248.tuxtools.net/wordpress/?p=1531
Edi hat geschrieben: http://kath.net/news/4941

Zum Schutz der friedlichen Muslime in Europa führt man keine Debatte über das grundsätzliche Verhältnis Mohammeds oder des Korans zur Gewalt. Man fragt nicht nach der Theologie oder der Wirkungsgeschichte dieser Texte, um daraus Rückschlüsse zu ziehen. Obwohl sich in einer offenen Gesellschaft jede Religion die Gewaltfrage immer wieder stellen (lassen) muss.
Wohlgemerkt: ich meine nicht das Verhältnis einzelner Gläubiger zur Gewalt. In westlichen Nationen lehnen die meisten Menschen Gewalt ab, ob religiös oder nicht. Das beantwortet aber nicht die Gewaltfrage in Bezug auf die Grundlagen einer Religion.
In diesem Fall werden öffentliche Fragen wie diese verhindert: wird Gewalt von Mohammed und dem Koran abgelehnt? Gilt für Mohammed, genau wie für Jesus, die Liebe, ja die Feindesliebe? Wenn nicht: was heißt das für uns, für die Politik? Was heißt es für die Muslime?
Meine Meinung: Der "normale Muslim" verhält sich wesentlich friedfertiger als sein Prophet. Das trifft aber auch auch viele (auch christliche) Parteiwähler zu, wenn in Berlin mal wieder ein "humanitärer Friedenseinsatz" durchgewunken wird, oder der neuen ukrainischen Regierung Milliarden zur Fortführung des Krieges gegen das eigene Volk gewährt werden. Obwohl die meisten Menschen Gewalt ablehnen. Wie kann das sein, in der Demokratie?
http://www.taz.de/1/archiv/?dig=24/9/3/a243
Wie kann das sein, in der Kirche Jesu Christi?

Um mal zu provozieren: Wo Kaiser Karl von Österreich den Einsatz von Giftgas gelobt hat, da hätte der Prophet eine Europäische Union geschaffen. Auf Basis eines Gottglaubens. Und ich gehe noch weiter und sage: Auf Basis einer Aussendung.

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lifestylekatholik
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Re: Lügenpresse

Beitrag von lifestylekatholik »

Edi hat geschrieben:Die Öffentlich-Rechtlichen sind von Gremien beeinflusst, die zu sehr mit Parteisoldaten besetzt sind
Wäre es denn möglich, diese Gremien anders zu besetzen, sodass eine bessere Berichterstattung erfolgen würde? Warum wird in den privaten Sendern genau so berichtet wie im Staatsfunk?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Die Öffentlich-Rechtlichen sind von Gremien beeinflusst, die zu sehr mit Parteisoldaten besetzt sind
Wäre es denn möglich, diese Gremien anders zu besetzen, sodass eine bessere Berichterstattung erfolgen würde? Warum wird in den privaten Sendern genau so berichtet wie im Staatsfunk?
Die Gremien könnte man sicher weniger einseitig (im Sinne von parteibezogen) besetzen, was das Verfassungsgericht ja mit seiner Bemerkung auch gemeint hat. Ob das dann eine bessere Berichterstattung herbeiführen würde, müsste man abwarten. Es könnte freilich auch wenig oder so gut wie nichts bringen.
Wer sitzt denn ausser den Parteien noch in solchen Gremien? Die Kirchen, die Gewerkschaften und Funktionäre von Verbänden. Das eigentliche Volk ist nicht vertreten.
Insoweit sieht es so aus als ob das nichts ändern würde.
Zuletzt geändert von Edi am Freitag 16. Januar 2015, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Sarandanon
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Sarandanon »

Ich vermag gar nicht zu beurteilen, ob es überhaupt irgendwo eine wirklich freie Presse gibt, die völlig unabhängig von äußeren Einflüssen, wie zB wirtschaftlicher Druck oder politische Tendenzen, ist. Ich frag mich zB, was Pegida-Mitläufer umtreibt, die auf der einen Seite "Lügenpresse" postulieren und auf der anderen Seite eifrig die russische Fahne schwenken.

Und wenn ich das alles so lese, was Ihr schreibt, habe ich den Eindruck, dass sowieso jeder seine eigene Vorstellung von einer zu veröffentlichenden journalistischen Meinung hat. Motto: Am besten, sie gleicht der eigenen.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

Sarandanon hat geschrieben: Und wenn ich das alles so lese, was Ihr schreibt, habe ich den Eindruck, dass sowieso jeder seine eigene Vorstellung von einer zu veröffentlichenden journalistischen Meinung hat. Motto: Am besten, sie gleicht der eigenen.
Das mag oft zutreffen, was Meinungen angeht.
Was aber die Fakten angeht, sollte es so sein, daß möglichst objektiv berichtet wird, was natürllich genaue Recherche voraussetzt. Die Westpresse tut ja so, als ob sie nur Fakten berichten würde, aber andere Fakten werden ausgeblendet. Die russ. Medien sind freilich oft ebenso einseitig, was nicht heisst, daß alles, was sie berichten unwahr ist.

Unsere Medien aber gelten bei uns im Gegensatz zu den russischen als frei. Die Pressefreiheit hierzulande ist aber lt. Scholl-Latour die Freiheit von 2 reichen Leuten ihre Meinung zu sagen und dem kann man grossteils zustimmen, was die privaten Medien angeht.
Die deutsche Medienlandschaft . ich habe es oben schon angedeutet - ist grossteils abhängig von den vier oder fünf Presseagenturen, die es gibt. Deren Texte werden weitgehend übernommen und daher berichten auch die meisten Zeitungen im Prinzip das Gleiche. Eigene Recherchen werden da selten gemacht, weil diese auch viel Geld kosten, das heutzutage nur noch selten vorhanden ist. Medieninsider wissen das ja selber am besten, tun das aber nach aussen nicht so kund. sondern tun so, als ob sie, abgesehen von Fehlern, die natürlich überall vorkommen können, immer wahr berichten.

Ich habe mich interessehalber mal mit einem speziellen Thema befasst nämlich chemischer Art wie der Entschärfung bzw. Entsorgung von Explosivstoffen. Auch da wird von den Medien nicht recherchiert, sondern um Auflage zu erzielen nur kräftigst aufgebauscht, wobei staatliche Organe dabei massiv mithelfen, indem sie sinnloserweise ganze Strassenvierteil schon haben absperren liessen. Wohlgemerkt und um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Dabei handelt es sich nicht um Entschärfung von Bomben des 2. Weltkriegs. Da sind solche Maßnahmen völlig berechtigt, ja noch mehr, nämlich die Evakuierung von Anliegern zu veranlassen. Alles andere wäre in so einem Fall äusserst fahrlässig. Aber in dem von mir angedeuten Fällen geht es nicht darum, sondern um Entsorgungen von bestimmten Chemikalien in Schulen vorwiegend.

Wer's lesen will: http://www.metallographie-rheinmain.de/ ... sterie.pdf

In Chemieforen ist das Thema auch schon des öfteren abgehandelt worden. Leider lernen die Medien nichts, auch der Spiegel nicht, obwohl dieser bereits vor Jahren vom einem Chemieprofessor auf die Übertreibungen hingewiesen wurde und das sogar veröffentlicht hat. Den Medien ist das Übertreiben wichtiger als die Fakten und das oft trotz besserem Wissen. Da dies regelmässig vorkommt und nicht nur sporadisch, muss man eindeutig von Absicht sprechen.
Zuletzt geändert von Edi am Freitag 16. Januar 2015, 23:42, insgesamt 4-mal geändert.
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Pit
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Pit »

Sarandanon hat geschrieben:Ich vermag gar nicht zu beurteilen, ob es überhaupt irgendwo eine wirklich freie Presse gibt, die völlig unabhängig von äußeren Einflüssen, wie zB wirtschaftlicher Druck oder politische Tendenzen, ist.....
Auf eine Zeitung-besonders eine Tageszeitung - würde das höchstens dann zutreffen,wenn sie von Jemandem so finanziert würde,dass sie finanziell absolut von Werbekunden unabhängig wäre und selbst dann wäre sie von ihrem Finanzier abhängig.
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Sarandanon
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Sarandanon »

Edi hat geschrieben:Das mag oft zutreffen, was Meinungen angeht.
Was aber die Fakten angeht, sollte es so sein, daß möglichst objektiv berichtet wird, was natürllich genaue Recherche voraussetzt. Die Westpresse tut ja so, als ob sie nur Fakten berichten würde, aber andere Fakten werden ausgeblendet. Die russ. Medien sind freilich oft ebenso einseitig, was nicht heisst, daß alles, was sie berichten unwahr ist.
Fakten werden selektiv oftmals dazu benutzt, die eigene Meinung zu stützen. Wenn man Glück hat, ist diese Meinung sogar richtig. Klar trifft auch bei der russischen Presse einiges ins Schwarze. Ich empfinde die dortige Presse jedoch für sehr viel tendenziöser aufgrund ihrer direkten Steuerung durch staatliche Organe.
Edi hat geschrieben:Unsere Medien aber gelten bei uns im Gegensatz zu den russischen als frei.
Ja stimmt. Die Presse- und Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Und man muss dazu auch ganz klar sagen, dass Pressebetriebe oder einzelne Journalisten eben das Recht haben, ihre eigene, vielleicht sogar von persönlichen Anschauungen geprägte Meinung, äußern dürfen. Wie gesagt, in welchem Ausmaß dies durch wirtschalftlichen und politischen Druck beeinflusst wird, kann ich nur vermuten. Ich wage aber mal zu behaupten, dass insbesondere der politische Druck (und damit sicherlich gleichzeitig auch der wirtschaftliche) in Ländern wie Rußland weitaus massiver ist und eine Meinungsbildung wesentlich tendenziöser und aus meiner Sicht auch eingeschränkter ist als wir es uns hier vorstellen können.

Es kommt da also etwas in Ungleichgewicht, wenn man zB einer russichen Presse mehr Sympathie entgegenbringt, obwohl sie offensichtlich nicht wirklich frei ist und dem "System Putin" nach dem Munde schreibt als einer deutschen Presse. Und das hängt mE damit zusammen, dass man die eigene Meinung nicht wiedergespiegelt empfindet.
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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

Sarandanon hat geschrieben: Fakten werden selektiv oftmals dazu benutzt, die eigene Meinung zu stützen. Wenn man Glück hat, ist diese Meinung sogar richtig. Klar trifft auch bei der russischen Presse einiges ins Schwarze. Ich empfinde die dortige Presse jedoch für sehr viel tendenziöser aufgrund ihrer direkten Steuerung durch staatliche Organe.
Wir haben bei uns zwar keine direkte Steuerung durch staatliche Organe, aber eben eine indirekte. Siehe die hier erwähnte Besetzung der Öff.-Rechtlichen-Rundkunkgremien mehrheitlich durch die Systemparteien. Da kommen doch keine unabhängigen Einzelpersonen rein.
Die privaten Medien hätten zwar die Möglichkeit freiere Meinungen kund zu tun, tun es aber oft nicht wie schon die Berichterstattung über die Ukraine und vieles andere mehr gezeigt hat. Die Journalisten der Leitmedien sind mehr oder weniger nämlich mit US-Vereinen wie Atlantikbrücke usw. verbandelt, was wie schon erwähnt, selbst mal die ZDF-Satiresendung "die Anstalt" im Detail nachgewiesen hat. Wenn ich nicht irre, stammt die Info letztlich aus einer Doktorarbeit an der Uni Leipzig. Aber ich schaue jetzt nicht extra nach.

Eine unabhängige Presse haben wir hier auch nicht, höchstens auf dem Papier, aber das nützt nichts.
Wie oft hat sich gezeigt, daß unsere Medien gleichgeschaltet sind. Wörtlich ist das freilich nicht zu verstehen. Es bedeutet aber, daß sie sich selber gleichschaltet haben und das hat man seit Jahren schon bei vielen Themen beobachten können. Beim Fall Eva Hermann, aber ich glaube ich wiederhole mich, hatte die Hamburger Morgenpost falsch berichtet. Am nächsten Tag übernahmen diesen Bericht alle Leitmedien und die vielen andern noch dazu.
Was ist dann der Unterschied zu Rußland? Hier wird freiwillig einseitig berichtet (ja so ganz freiwillig ist das auch nicht, wenn man weiß, was in den Redaktionsstuben vor sich geht und daß am Ende die Medienbesitzer das Sagen haben) und in Rußland eben mehr staatlich verordnet.

Der christliche Journalist Limimski, der beim Deutschalndfunk arbeitet, hat ja auf eine Untersuchung hingewiesen, die besagt, daß die meisten Journalisten grün-links orientiert seien, auch bei seinem Arbeitgeber, wo aber die Leitung noch etwas konvervativer ist. In der Ukrainesache hat der DLF auch weitgehend antirussisch berichtet, sogar mal Liminski in einer Sendung selber. Liest man dann seine privaten Einlassungen in anderen Veröffentlichungen wie ich es vor wenigen Tagen getan habe, dann denkt er selber doch etwas anders, aber das durfte er beim DLF wohl nicht sagen. Ich habe mich damals beim DLF auch über ihn beschwert, deswegen weiß ich das noch genau.

Was ist also das Ende dieser Betrachtungen? Wir haben eine freie Presse nur im Grundgesetz, in der Praxis ist es vielfach ganz anders. Interessengruppen und Abhängigkeiten alle Art spielen da rein. Ein Wort nur sagen, das auch bei den Nazis vorkam und schon wird einer stigmatisiert. Wie war es beim Fall Hohmann? Da wurde Frau Merkel von der Besitzerin der Bildzeitung unter Druck gesetzt, daß, wenn sie den nicht aus der CDU ausschliessen würde, die Bild eine wochenlange Kampage fahren würde auch gegen die CDU. Merkel ist natürlich eingeknickt. Das hat selbst ein CDU-Mann, der das mitgehört hat, bestätigt.
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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

Sarandanon hat geschrieben: Fakten werden selektiv oftmals dazu benutzt, die eigene Meinung zu stützen. Wenn man Glück hat, ist diese Meinung sogar richtig. Klar trifft auch bei der russischen Presse einiges ins Schwarze. Ich empfinde die dortige Presse jedoch für sehr viel tendenziöser aufgrund ihrer direkten Steuerung durch staatliche Organe.
Wir haben bei uns zwar keine direkte Steuerung durch staatliche Organe, aber eben eine indirekte. Siehe die hier erwähnte Besetzung der Öff.-Rechtlichen-Rundkunkgremien mehrheitlich durch die Systemparteien. Da kommen doch keine unabhängigen Einzelpersonen rein.
Die privaten Medien hätten zwar die Möglichkeit freiere Meinungen kund zu tun, tun es aber oft nicht wie schon die Berichterstattung über die Ukraine und vieles andere mehr gezeigt hat. Die Journalisten der Leitmedien sind mehr oder weniger nämlich mit US-Vereinen wie Atlantikbrücke usw. verbandelt, was wie schon erwähnt, selbst mal die ZDF-Satiresendung "die Anstalt" im Detail nachgewiesen hat. Wenn ich nicht irre, stammt die Info letztlich aus einer Doktorarbeit an der Uni Leipzig. Aber ich schaue jetzt nicht extra nach.

Eine unabhängige Presse haben wir hier auch nicht, höchstens auf dem Papier, aber das nützt nichts.
Wie oft hat sich gezeigt, daß unsere Medien gleichgeschaltet sind. Wörtlich ist das freilich nicht zu verstehen. Es bedeutet aber, daß sie sich selber gleichschaltet haben und das hat man seit Jahren schon bei vielen Themen beobachten können. Beim Fall Eva Hermann, aber ich glaube ich wiederhole mich, hatte die Hamburger Morgenpost falsch berichtet. Am nächsten Tag übernahmen diesen Bericht alle Leitmedien und die vielen andern noch dazu.
Was ist dann der Unterschied zu Rußland? Hier wird freiwillig einseitig berichtet (ja so ganz freiwillig ist das auch nicht, wenn man weiß, was in den Redaktionsstuben vor sich geht und daß am Ende die Medienbesitzer das Sagen haben) und in Rußland eben mehr staatlich verordnet.

Der christliche Journalist Limimski, der beim Deutschalndfunk arbeitet, hat ja auf eine Untersuchung hingewiesen, die besagt, daß die meisten Journalisten grün-links orientiert seien, auch bei seinem Arbeitgeber, wo aber die Leitung noch etwas konvervativer ist. In der Ukrainesache hat der DLF auch weitgehend antirussisch berichtet, sogar mal Liminski in einer Sendung selber. Liest man dann seine privaten Einlassungen in anderen Veröffentlichungen wie ich es vor wenigen Tagen getan habe, dann denkt er selber doch etwas anders, aber das durfte er beim DLF wohl nicht sagen. Ich habe mich damals beim DLF auch über ihn beschwert, deswegen weiß ich das noch genau.

Was ist also das Ende dieser Betrachtungen? Wir haben eine freie Presse nur im Grundgesetz, in der Praxis ist es vielfach ganz anders. Interessengruppen und Abhängigkeiten alle Art spielen da rein. Ein Wort nur sagen, das auch bei den Nazis vorkam und schon wird einer stigmatisiert. Wie war es beim Fall Hohmann? Da wurde Frau Merkel von der Besitzerin der Bildzeitung unter Druck gesetzt, daß, wenn sie den nicht aus der CDU ausschliessen würde, die Bild eine wochenlange Kampage fahren würde auch gegen die CDU. Merkel ist natürlich eingeknickt. Das hat selbst ein CDU-Mann, der das mitgehört hat, bestätigt.

Am Ende könnte man das ganze Thema auch einmal vom christlichen Standpunkt aus betrachten. Sind wir als Christen gehalten zu lügen und einseitige Berichte sind am Ende genau genommen auch Lügen? Sind die führenden Leute in den Medien überhaupt bewusste Christen? Ich denke, die meisten nicht und daher lassen sie sich auch von anderen Gesichtspunkten leiten. Wahrscheinlich gäbe es da noch eine Menge zu sagen, aber diese Andeutungen reichen hier.

Will das katholische Hilfswerk Kirche in Not ein Inserat in "Christ und Welt" veröffentichen, das u.a. von einer Meinungsdiktatur spricht, wird es nicht veröffentlicht wie vor kurzem geschehen. Mit manchen Leserbriefen, die die Nichtveröffentlichung kritisiert haben, muss man sich ja nicht identifizieren. Trotzdem sieht man an dieser Geschichte wie sehr sich die Leute von "Christ und Welt" mit unserem System gemein gemacht haben, aber das ist ja das Problem, daß die Medien aller Art uns immer nur diesselbe Sichtweise vorstellen, einschliesslich der christlichen oder sollte man besser sog. christlichen sagen.
http://www.christundwelt.de/detail/arti ... n-mich-an/

http://kreuzknappe.blogspot.de/214/12/ ... lehnt.html
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Sarandanon »

Edi hat geschrieben:Eine unabhängige Presse haben wir hier auch nicht, höchstens auf dem Papier, aber das nützt nichts.
Wie oft hat sich gezeigt, daß unsere Medien gleichgeschaltet sind. Wörtlich ist das freilich nicht zu verstehen. Es bedeutet aber, daß sie sich selber gleichschaltet haben und das hat man seit Jahren schon bei vielen Themen beobachten können. Beim Fall Eva Hermann, aber ich glaube ich wiederhole mich, hatte die Hamburger Morgenpost falsch berichtet. Am nächsten Tag übernahmen diesen Bericht alle Leitmedien und die vielen andern noch dazu.
Das ist durchaus richtig. Aber nochmals: Es gibt keine wirklich unabhängige Leitmedien, weder bei uns noch sonst irgendwo. Es gibt aber sehr wohl Abstufungen einer gewissen Freiheit und wir sollten froh sein, dass wir hier in D noch eine akzeptable freie Meinungsäußerung haben.
Edi hat geschrieben: Was ist dann der Unterschied zu Rußland? Hier wird freiwillig einseitig berichtet (ja so ganz freiwillig ist das auch nicht, wenn man weiß, was in den Redaktionsstuben vor sich geht und daß am Ende die Medienbesitzer das Sagen haben) und in Rußland eben mehr staatlich verordnet.
Ist diese Frage Dein Ernst? Die russische Presse bereichtet genau das, was ein einzelner für seine autokratische Staatsführung benötigt, weil dieser jene ganz offensichtlich und direkt lenkt. Bei uns mögen vielleicht Politiker und Wirtschaftsbonzen im Hintergrund versuchen Fäden zu ziehen. Aber noch ist es bei uns nicht gänzlich möglich, alles gleichzuschalten. Als viel schlimmer empfinde ich bei uns diesen unheimlichen Drang unserer Betroffenheitsmentalität zur political correctness, die ebenfalls zur Pauschalität und Undifferenziertheit neigt. Und diese ist nicht allein nur durch Politiker in irgendwelchen Rundfunkräten gesteuert.
Edi hat geschrieben:Was ist also das Ende dieser Betrachtungen? Wir haben eine freie Presse nur im Grundgesetz, in der Praxis ist es vielfach ganz anders. Interessengruppen und Abhängigkeiten alle Art spielen da rein. Ein Wort nur sagen, das auch bei den Nazis vorkam und schon wird einer stigmatisiert.
Das Wort ist nunmal eine mächtige Waffe und jede Gruppe, die irgendein Interesse verfolgt, macht sich dies zu nutze. Ein Lamentieren ob dieser Tatsache hilft überhaupt nicht weiter, ich halte das eher für naiv. Wir haben zumindest in unserem GG die freie Meinungsäußerung und die Pressefreiheit verankert. Erstere befähigt uns beide zB dazu, hier in diesem Forum frei unsere Meinung zu schreiben, ohne dass wir Repressionen zu befürchten hätten. Das gleiche gilt nunmal auch für die Pressebetriebe, die das selbe Recht besitzen. Aber niemand verlangt, dass wir dieser Mainstreammeinung auch folgen müssen. Auch diese Freiheit haben wir. In Staaten wie Rußland sieht das aber durchaus ganz anders aus.

Ich kann nur noch mal fragen, was den einen oder anderen dazu bewegt, eine unfreie und offensichtlich systemgelenkte und korrumpierte russische Presse für sympathischer zu finden als unsere?
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(Augustinus Aurelius)

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mensch
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Re: Lügenpresse

Beitrag von mensch »

Gallus hat geschrieben:Lügenpresse ist schlicht der falsche Ausdruck. Bewusste Lügen sind selten. Die sind einfach faul und inkompetent, siehe z.B. http://www.welt.de/kultur/article136423 ... -wird.html
Nicht einmal das. Aber sie sind absatzorientiert. Dementsprechend erfolgt die Auswahl an Artikeln und die Stoßrichtung. Dazu kommen noch Abos bei der DPA, weshalb auch die Bebilderung der meisten Artikel entsprechend einseitig ist.
In Paris erleben wir diese Absatzorientiertheit mit einem besonderen Gschmäckle: Da nutzt die Redaktion eines "Satiremagazins" den Terroranschlag und den Tod der eigenen Kollegen zur Maximierung des Absatzes durch Expansion auf diverse Länder

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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

Sarandanon hat geschrieben: Wir haben zumindest in unserem GG die freie Meinungsäußerung und die Pressefreiheit verankert. Erstere befähigt uns beide zB dazu, hier in diesem Forum frei unsere Meinung zu schreiben, ohne dass wir Repressionen zu befürchten hätten. Das gleiche gilt nunmal auch für die Pressebetriebe, die das selbe Recht besitzen.

Ich kann nur noch mal fragen, was den einen oder anderen dazu bewegt, eine unfreie und offensichtlich systemgelenkte und korrumpierte russische Presse für sympathischer zu finden als unsere?


Deine Frage ist sicher nicht an mich gerichtet, denn ich finde die russische Situation auch nicht besser als die unsere.

Sicher können wir hier im Forum frei unsere Meinung sagen. Willst du sie aber in den privaten oder Öff.-Rechtlichen sagen, sieht das oft schon ganz anders aus damit, ob sie veröffentlicht werden.
Zuletzt geändert von Edi am Sonntag 18. Januar 2015, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lügenpresse

Beitrag von mensch »

Edi hat geschrieben: Wie oft hat sich gezeigt, daß unsere Medien gleichgeschaltet sind. Wörtlich ist das freilich nicht zu verstehen. Es bedeutet aber, daß sie sich selber gleichschaltet haben und das hat man seit Jahren schon bei vielen Themen beobachten können.
Meinem Empfinden nach ist die Auswahl an Medien verschiedener Ausrichtungen immer noch sehr groß. Natürlich muss der Leser bewusst aussuchen. Aber das fällt in den Bereich Medienkompetenz, den eigenen Kopf zu benutzen, auch bei der Auswahl der Zeitungen oder Zeitschriften, ist eine Bringschuld des Einzelnen.

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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

mensch hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: Wie oft hat sich gezeigt, daß unsere Medien gleichgeschaltet sind. Wörtlich ist das freilich nicht zu verstehen. Es bedeutet aber, daß sie sich selber gleichschaltet haben und das hat man seit Jahren schon bei vielen Themen beobachten können.
Meinem Empfinden nach ist die Auswahl an Medien verschiedener Ausrichtungen immer noch sehr groß. Natürlich muss der Leser bewusst aussuchen. Aber das fällt in den Bereich Medienkompetenz, den eigenen Kopf zu benutzen, auch bei der Auswahl der Zeitungen oder Zeitschriften, ist eine Bringschuld des Einzelnen.
Ich kenne sicher nicht alle Medien seien es Zeitungen oder andere. Die bekanntesten und die sog. Leitmedien bestimmen aber nach wie vor weitestgehend die Richtung. Man kann das ja anhand vieler Berichte sehen. Die Rundfunkmedien vermischen oft Bericht und Kommentar, was ich selber in den letzen Wochen beim Thema Pegida beobachtet habe. Das ist auch aus journalistischer Sicht gesehen Manipulation.

Es gibt zwar im Internet nun Medien, die andere Meinungen kund tun, aber die haben ja nicht die Bekanntheit und sozusagen die hohen "Auflagen" wie die Presse- oder Rundfunk-Fernseh-Medien.
Um dem Vorwurf zu entgegehen, nicht neutral zu sein, bringen manche Medien, ich denke da an den DLF, den ich des öfteren höre, zwar auch gegensätzliche Meinungen. Irgendjemand hat dann mal nachgeprüft wie oft die eine Meinung vorgetragen wird und dann auch die gegensätzliche. Da war aber kein Gleichstand gegeben.

Daß zumindest die privaten Medien Eigeninteressen wie jede andere Firma auch haben, ist nichts Neues. Nur sollte man nicht verkennen, daß diese Eigeninteressen auch sehr deutlich Einfluß auf deren Berichterstattung haben.
Selbst wissenschaftliche Fachzeitschriften berichten nicht alles, weil sie oft Angst haben, Inserenten zu verlieren.

Wer genug Geld hat, kann heute alles kaufen, seien es Journalisten. Ärzte, Abgeordnete, Wissenschaftler usw. usw. Wenn das auch nicht immer direkt geschieht, dann doch indirekt.
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Gallus
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Gallus »

Edi hat geschrieben:Ich kenne sicher nicht alle Medien seien es Zeitungen oder andere. Die bekanntesten und die sog. Leitmedien bestimmen aber nach wie vor weitestgehend die Richtung. Man kann das ja anhand vieler Berichte sehen. Die Rundfunkmedien vermischen oft Bericht und Kommentar, was ich selber in den letzen Wochen beim Thema Pegida beobachtet habe. Das ist auch aus journalistischer Sicht gesehen Manipulation.

Es gibt zwar im Internet nun Medien, die andere Meinungen kund tun, aber die haben ja nicht die Bekanntheit und sozusagen die hohen "Auflagen" wie die Presse- oder Rundfunk-Fernseh-Medien.
Ins Internet muss man da gar nicht gucken, auch in den etablierten Printmedien ist zwischen Zeit und Weltwoche, zwischen Junger Freiheit und Junger Welt, zwischen taz und FAZ ja eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei.

Echte Probleme habe ich mit den öffentlich-rechtlichen Sendern. Es gab früher vom großen Hanns-Joachim Friedrichs ja mal die Maxime, daß ein Journalist distianziert sein und sich nie mit einer Sache gemein machen solle, auch wenn er sie für noch so gut hielte. Davon ist in ARD und ZDF natürlich nichts mehr übrig. Gerade in den letzten Monaten entwickeln die sich immer mehr zu Volkserziehungsanstalten, in denen eine Trennung von Bericht und Meinungsbeitrag nicht mehr zu erkennen ist und wo jeder grenzdebile Morgenmagazin-Moderator (ganz schlimm im ZDF!) uns erzählen will, was wir zu denken haben.

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Sarandanon
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Sarandanon »

Edi hat geschrieben:Deine Frage ist sicher nicht an mich gerichtet, denn ich finde die russische Situation auch nicht besser als die unsere.
Nee, ich bezog mich ja immer auf die Rußlandfahnen schwenkenden Sonstwas-Gida-Mitläufer, die Russia Today für freie Presse halten.
Edi hat geschrieben:Sicher können wir hier im Forum frei unsere Meinung sagen. Willst du sie aber in den privaten oder Öff.-Rechtlichen sagen, sieht das oft schon ganz anders aus damit, ob sie veröffentlicht werden.
Naja, ich werde eher selten zu Interviews gebeten ;D .

Einen wichtigen Punkt dazu hat mensch aber noch geliefert: Die Tendenz der Berichterstattung richtet sich bei uns sehr viel stärker nach der öffentlichen Mehrheitsmeinung, um besser verkauft zu werden, als nach politischer Steuerung. Der Mainstream kommt nunmal aus unserer Mitte und da kann man evt. auch sagen, dass man den auch steuern kann (denken wir mal alleine an das Konsumverhalten). Auch das kann man nun gut finden oder nicht. Ich finde da längst nicht alles gut daran, kann mich aber nunmal selbst dafür oder dagegen entscheiden. Diese Freiheit, die es bei uns im Staate gibt, liebe ich und möchte sie nicht missen.
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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

Sarandanon hat geschrieben: Einen wichtigen Punkt dazu hat mensch aber noch geliefert: Die Tendenz der Berichterstattung richtet sich bei uns sehr viel stärker nach der öffentlichen Mehrheitsmeinung, um besser verkauft zu werden, als nach politischer Steuerung.
Öffentliche Mehrheitsmeinung machen aber u.a. auch die Leitmedien, an die sich z.B. auch Lokalzeitungen usw. halten. Zu den Leitmedien gehören die "Welt", FAZ, SZ und einige andere. Medien und Politik beinflussen sich wechselseitig. Was macht ein wichtger Politiker morgens nach oder beim Frückstück als erstes? Er liest die wichtigsten Zeitungen und deren Schlagworte.
Ein gewisser Herr, der mal beim ZDF war, ist nun einer der Sprecher der Merkel. Der vorige Sprecher, ein CSU Mann ist seit einigen Jahren Indendant des Bayrischen Rundfunks.

Der "STERN" hat damals geschrieben: "Die gezielte Platzierung des bisherigen Regierungssprechers in eine öffentlich-rechtliche Schlüsselposition, in der Ulrich Wilhelm später dann auch turnusmäßig Sprecher der ARD wird, ist und bleibt einzigartig und dreist".

Wei gesagt, auch der Bayr. Rundfink betreibt bewusst Vermischung von Bericht und Kommentar.
Zuletzt geändert von Edi am Sonntag 18. Januar 2015, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

Sarandanon hat geschrieben: Naja, ich werde eher selten zu Interviews gebeten ;D .
Damit habe ich die Leserbriefe und Kommentare von Lesern gemeint, die oft unterschlagen werden. Die gibt es auch beim Fernsehen z.B.
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Sarandanon
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Sarandanon »

Edi hat geschrieben:Öffentliche Mehrheitsmeinung machen aber u.a. auch die Leitmedien, an die sich z.B. auch Lokalzeitungen usw. halten. Zu den Leitmedien gehören die "Welt", FAZ, SZ und einige andere. Medien und Politik beinflussen sich wechselseitig. Was macht ein wichtger Politiker morgens nach oder beim Frückstück als erstes? Er liest die wichtigsten Zeitungen und deren Schlagworte.
Pressearbeit ist immer auch Meinungsmache, das liegt in der Natur der Sache. Das ist doch nun wahrlich nichts Neues. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die politische Einflussnahme der ÖR Medien über kurz oder lang abgeschafft gehört. Trotzdem halte ich unsere Medienlandschaft inkl. unserer gesetzlich zugesicherten Grundrechte für die bessere Institution, da beißt die Maus keinen Faden ab.
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Edi
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

Sarandanon hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Öffentliche Mehrheitsmeinung machen aber u.a. auch die Leitmedien, an die sich z.B. auch Lokalzeitungen usw. halten. Zu den Leitmedien gehören die "Welt", FAZ, SZ und einige andere. Medien und Politik beinflussen sich wechselseitig. Was macht ein wichtger Politiker morgens nach oder beim Frückstück als erstes? Er liest die wichtigsten Zeitungen und deren Schlagworte.
Pressearbeit ist immer auch Meinungsmache, das liegt in der Natur der Sache. Das ist doch nun wahrlich nichts Neues. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die politische Einflussnahme der ÖR Medien über kurz oder lang abgeschafft gehört. Trotzdem halte ich unsere Medienlandschaft inkl. unserer gesetzlich zugesicherten Grundrechte für die bessere Institution, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Kommt immer darauf an mit wem man vergleicht. Da kann man schnell zu deiner Meinung kommen. Offenbar aber durchschauen immer mehr Leute unsere Medien und sind nicht mehr so sehr der Meinung, diese berichteten so objektiv wie möglich. In der Ukrainegeschichte haben Medien z.B. auch der DLF eingeräumt, daß sie sehr, sehr viele kritische Hörerbriefe bekommen hätten. Trotzdem hat gerade DLF noch gespottet über die Lügenpresse.
Ich bin zwar auch deiner Ansicht, daß der Einfluss der Politik auf die ÖR-Medien abgeschafft werden müsste. Leider wird das in absehbarer Zeit nicht geschehen. Wahrscheinlich müsste das erst das Verfassungsgericht einen Beschluss fassen und das sehe ich auch nicht kommen. Die Richter werden ja von der Politik ausgesucht. Einer dieser kam ja vor einigen Jahren direkt aus der Landespolitik.
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Yeti »

Sarandanon hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Öffentliche Mehrheitsmeinung machen aber u.a. auch die Leitmedien, an die sich z.B. auch Lokalzeitungen usw. halten. Zu den Leitmedien gehören die "Welt", FAZ, SZ und einige andere. Medien und Politik beinflussen sich wechselseitig. Was macht ein wichtger Politiker morgens nach oder beim Frückstück als erstes? Er liest die wichtigsten Zeitungen und deren Schlagworte.
Pressearbeit ist immer auch Meinungsmache, das liegt in der Natur der Sache. Das ist doch nun wahrlich nichts Neues. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die politische Einflussnahme der ÖR Medien über kurz oder lang abgeschafft gehört. Trotzdem halte ich unsere Medienlandschaft inkl. unserer gesetzlich zugesicherten Grundrechte für die bessere Institution, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Besser als was? Die Medienlandschaft ändert sich gerade gewaltig. Viele Printmedien werden nicht überleben, der Rest, der sich auf die Seitenpräsenz im www spezialisiert, wird sich mit nebenberuflichen oder ehrenamtlich tätigen Hobby-Journalisten messen müssen. Ein Berufsstand wird von der Globalisierung gekillt. Vielleicht gut so. Meldungen, die früher bezahlte Volkserzieher bewusst nicht brachten, finden nun anderweitig ihren Weg. Die Sprache gehört eben denen, die sie sprechen und nicht denjenigen, die das "richtige" denken. Und jetzt das Grundgesetz. Ja, ich halte es auch für das beste Gesetz, das Deutschland je hatte, aber es hat viele Lücken, die nicht aus Unbedachtheit entstanden, sondern aus notwendiger Unkenntnis über den Typ eines hemmungslos individualisierten Egotaktikers unserer Tage, für den von Steuerhinterziehung bis Falschparken alles lediglich bestenfalls "leichte" Vergehen sind, schlechtestenfalls, wenn er nämlich erwischt wird, sogar Unverschämtheiten des Staats, der "mir als freiem Bürger" (etc. bla bla) "die Freiheit" (bla bla) nehmen will. Dabei wird auch jetzt schon von der Rechtsprechung oft übersehen, dass der Freiheitsbegriff des Grundgesetzes nicht "Freiheit von" meint, sondern "Freiheit für" etwas. Das Gesetz ist also gut, aber es stimmt nicht mehr mit den Menschen überein.
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Sarandanon
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Sarandanon »

Edi hat geschrieben:Kommt immer darauf an mit wem man vergleicht. Da kann man schnell zu deiner Meinung kommen.
Na klar.

Aber nebenbei: Mir persönlich ist allerdings keine Region dieser Erde bekannt, in der es mit einer sich unabhängig nennenden Medienlandschaft verbunden mit garantierten Grundrechten, wie die unsrigen, besser bestellt wäre als bei uns. Ich lass mich da aber gern eines Besseren belehren.
Edi hat geschrieben:Offenbar aber durchschauen immer mehr Leute unsere Medien und sind nicht mehr so sehr der Meinung, diese berichteten so objektiv wie möglich. In der Ukrainegeschichte haben Medien z.B. auch der DLF eingeräumt, daß sie sehr, sehr viele kritische Hörerbriefe bekommen hätten. Trotzdem hat gerade DLF noch gespottet über die Lügenpresse.
Ob das wirklich immer wahrhaftig ein Durchschauen ist, wage ich jetzt mal zu bezweifeln. Womit ich jetzt keineswegs manipulierende Pressearbeit negieren möchte oder, dass es Menschen gibt, die in der Lage sind wirklich zu differenzieren. Allerdings schenken viele Menschen nunmal tendenziell solchen Medien ihren Glauben, von denen sie sich meinungsmäßig am besten vertreten sehen.
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Sarandanon
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Sarandanon »

Yeti hat geschrieben: Besser als was?
In der Diskussion mit Edi hatte ich den Vergleich mit der russischen Presse herangezogen.
Yeti hat geschrieben:Die Medienlandschaft ändert sich gerade gewaltig. Viele Printmedien werden nicht überleben, der Rest, der sich auf die Seitenpräsenz im www spezialisiert, wird sich mit nebenberuflichen oder ehrenamtlich tätigen Hobby-Journalisten messen müssen. Ein Berufsstand wird von der Globalisierung gekillt. Vielleicht gut so. Meldungen, die früher bezahlte Volkserzieher bewusst nicht brachten, finden nun anderweitig ihren Weg. Die Sprache gehört eben denen, die sie sprechen und nicht denjenigen, die das "richtige" denken.
Ja richtig. Ich denke, dass diese völlige Neustrukturierung einen großen Anteil hat an der veränderten Informationswelt hat. Das hat durchaus Vorteile aber tatsächlich auch Nachteile. Die meisten kleineren und mittleren Redaktionen reduzieren ihre Personaldecke bis zur Schmerzgrenze, sparen sich das Geld für vernünftige Recherche und stellen sich lieber ihr Material aus vorhandenen zentralen Infotöpfen zusammen. Eine Ursache, warum immer alles gleich klingt, imho.
Yeti hat geschrieben:Und jetzt das Grundgesetz. Ja, ich halte es auch für das beste Gesetz, das Deutschland je hatte, aber es hat viele Lücken, die nicht aus Unbedachtheit entstanden, sondern aus notwendiger Unkenntnis über den Typ eines hemmungslos individualisierten Egotaktikers unserer Tage, für den von Steuerhinterziehung bis Falschparken alles lediglich bestenfalls "leichte" Vergehen sind, schlechtestenfalls, wenn er nämlich erwischt wird, sogar Unverschämtheiten des Staats, der "mir als freiem Bürger" (etc. bla bla) "die Freiheit" (bla bla) nehmen will. Dabei wird auch jetzt schon von der Rechtsprechung oft übersehen, dass der Freiheitsbegriff des Grundgesetzes nicht "Freiheit von" meint, sondern "Freiheit für" etwas. Das Gesetz ist also gut, aber es stimmt nicht mehr mit den Menschen überein.
Oha, da könnten wir jetzt in Philosophieren kommen, ob das jemals schonmal so war. Aber ja, die Gesellschaft entwickelt sich immer weiter und dabei eben leider nicht nur zum Positiven. Schlupflöcher in diversen Gesetzen unseres Staates gab es schon immer. Leider werden diese auch bei Erkennen nicht immer geschlossen. Und ich behaupte einfach mal, dass, so sehr man es auch versucht, ein Gesetz niemals richtig wasserdicht zu machen ist. Und vielfach fehlt auch einfach der politische oder rechtliche Wille dazu. Und man kann erkennen, dass selbst ein so gutes GG als die gesetzliche Grundlage überhaupt, keine Ungerechtigkeiten und/oder Missbrauch verhindern kann.
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Re: Lügenpresse

Beitrag von Edi »

Sarandanon hat geschrieben: Und man kann erkennen, dass selbst ein so gutes GG als die gesetzliche Grundlage überhaupt, keine Ungerechtigkeiten und/oder Missbrauch verhindern kann.
Verhindern wohl kaum, aber das BVG hätte bestimmt Möglichkeiten Verfassungsverstöße nicht nur zu rügen, sondern auch dafür zu sorgen, daß die Personen, die sie machen sanktioniert werden und das geschieht nicht.
Das dürfte u.a. auch damit zusammenhängen, daß die Politik die Verfassungsrichter ausmauschelt.
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