Die Flüchtlingsfrage

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Mauritius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

In Sachsen-Anhalt scheinen die Abschiebungen bereits voll in Gang zu sein, der Innenminister plant wegen diverser
Aktionen von Asylbefürwortern bereits unangekündigte Abschiebungen.

Das Problem ist doch das Fehlen von gutbezahlten Jobs, ein Minijob stellt die Asylbewerber doch schlechter als
die aktuelle Versorgung über das Asylbewerberleistungsgesetz. Oder wird für diese zukünftigen Arbeitnehmer, Miete und KV lebenslang vom Staat bezahlt? Entscheidend ist doch, was unterm Strich Netto übrigbleibt und das ist bei vielen Rentnern und Arbeitnehmern auch nicht mehr was ein Asylbewerber aktuell an Zahlungen erhält. Und genau dieser Punkt sorgt für Unmut.

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben:
DarPius hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Der Arbeitsmarkt scheint den Zustrom von Flüchtlingen gut zu verkraften. Der BA zufolge waren im Februar 357.000 Personen aus den Asylbewerber-Herkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

http://de.reuters.com/article/domesticN ... 8K20150602
Null Ahnung von Tuten und Blasen, davon aber seeehr viel.
Seit wann gehen "Flüchtlinge" in die Arbeitsstatistik ein?
Lies anständig - und gib Dir dann noch Mühe zu verstehen!
Sehr richtig, umusungu, ganz korrekt! Dieser Aufforderung sollte man immer Folge leisten!

Lies doch mal bitte "anständig"?
Der BA zufolge waren im Februar 357.000 Personen aus den Asylbewerber-Herkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Woher nimmst Du nur die Gewißheit, daß es sich hierbei um "Flüchtlinge" handelt?

Wir analysieren die Meldung jetzt einmal:
Die Hauptherkunftsländer sind die Länder des Balkans, ua das frühere Jugoslawien. Mit diesem Land gab es schon in den 60'iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Anwerbeabkommen. Mit Sicherheit gibt es noch immer Menschen, die damals aus dem Gebiet des heutigen Kosovo usw. kamen und hier arbeiten und die keine deutsche Staatsangehörigkeit haben.
Nirgendwo steht davon etwas in der Meldung, daß es sich um "Flüchtlinge" handelt, vielmehr wird von den Asylbewerber-Herkunftsländern geredet.
Die "Flüchtlinge" sind offensichtlich nicht in den Arbeitsmarkt integriert, wenn man die Meldung "anständig" liest und sich die Mühe macht, sie zu verstehen:
In den Hartz-IV-Jobcentern und den Arbeitsagenturen melden sich immer mehr Flüchtlinge. Derzeit werden dort laut BA rund 366.000 Erwerbsfähige aus den Ländern betreut, aus denen die meisten Asylbewerber stammen. Das seien 49.000 mehr als im Vorjahr.
Wenn aber 366.000 "Erwerbsfähige" dort betreut werden und dies einen signifikanter Anstieg ist, spricht das eben dafür, daß diese Menschen hier eben keinen Job finden. Was sollten sie auch tun? :pfeif:

Man sollte Pressemeldungen gerade in diesem Bereich mit einer gehörigen Portion Skepsis lesen und genau auf die Wortwahl achten. Viel zu schnell wird etwas insuiniert, was nicht den Tatsachen entspricht.

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umusungu
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »

Caviteño hat geschrieben:Sehr richtig, umusungu, ganz korrekt! Dieser Aufforderung sollte man immer Folge leisten!
Lies doch mal bitte "anständig"?
Der BA zufolge waren im Februar 357.000 Personen aus den Asylbewerber-Herkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
noch einmal - ganz langsam - empfehle ich Dir diesen Dreischritt:
1. Lesen
2. Verstehen
3. Handeln (antworten)

Selbst bei korrekter Zitation und Quellenangabe wird es nicht verstanden!

Isidor_von_Sevilla
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

umusungu hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Sehr richtig, umusungu, ganz korrekt! Dieser Aufforderung sollte man immer Folge leisten!
Lies doch mal bitte "anständig"?
Der BA zufolge waren im Februar 357.000 Personen aus den Asylbewerber-Herkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
noch einmal - ganz langsam - empfehle ich Dir diesen Dreischritt:
1. Lesen
2. Verstehen
3. Handeln (antworten)

Selbst bei korrekter Zitation und Quellenangabe wird es nicht verstanden!
Eine derart dummdreiste Antwort ist für den User umusungu entlarvend! :daumen-runter:
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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Palmesel
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Palmesel »

Dass Flüchtlinge hier nicht schnell Arbeit finden können, ist imho doch eigentlch klar. Dass wir in der moralischen Pflicht stehen, Flüchtlinge aufzunehmen, deren Situation rundweg durch unsere und unserer Väter und unserer Väter Väter gestaltete Politik verschuldet wurde, doch auch. Worum wird hier gestritten? :hae?:

Caviteño hat geschrieben:...jetzt aber wieder marsch, marsch - die Welt retten.
Zu Befehl - immer im Einsatz! ;D

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Palmesel hat geschrieben:Dass wir in der moralischen Pflicht stehen, Flüchtlinge aufzunehmen, deren Situation rundweg durch unsere und unserer Väter und unserer Väter Väter gestaltete Politik verschuldet wurde, doch auch.
Da bitte ich um Erläuterung, welche konkreten Fälle gemeint sind.

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Palmesel
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Palmesel »

Caviteño hat geschrieben:Da bitte ich um Erläuterung, welche konkreten Fälle gemeint sind.
Heute meine ich Syrien, aber eigentlich ist das alles austauschbar. Die Tatsache, dass in Europa weitgehend Frieden und Wohlstand herrschen, und in Vorderasien und Afrika nicht, ist mittelbar immer auf europäische Politik der letzten 150 Jahre zurückzuführen. Zuerst die Kolonialpolitik, später die Macht- und Militärpolitik der Blöcke. Natürlich könnten wir uns in Details der Einzelkrisen verlaufen, um festzustellen, dass uns Deutsche ja hier oder da keine Schuld trifft. Aber selbst dann sind es die USA oder die europäischen Nachbarn, die letztlich durch ihren Einfluss die Zustände hervorgebracht haben. Für mich spielt das im Detail keine Rolle bei der Lösung der Flüchtlingsprobleme - und nur um die Lösungen kann es doch gehen.

Isidor_von_Sevilla
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

Mit solcherlei Kollektivschuldthesen kann man Jeden auf irgendeine Weise für alle derzeitigen Übel verantwortlich machen. Kollektivschuldthesen sind ein Mißbrauch der sozialen Gefüge, in denen ein Mensch in dieser Welt sich nunmal befindet und letztlich nur auf Manipulation Anderer hin ausgerichtet. :daumen-runter:
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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Niels
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Niels »


Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Palmesel hat geschrieben: Heute meine ich Syrien, aber eigentlich ist das alles austauschbar. Die Tatsache, dass in Europa weitgehend Frieden und Wohlstand herrschen, und in Vorderasien und Afrika nicht, ist mittelbar immer auf europäische Politik der letzten 150 Jahre zurückzuführen. Zuerst die Kolonialpolitik, später die Macht- und Militärpolitik der Blöcke. Natürlich könnten wir uns in Details der Einzelkrisen verlaufen, um festzustellen, dass uns Deutsche ja hier oder da keine Schuld trifft. Aber selbst dann sind es die USA oder die europäischen Nachbarn, die letztlich durch ihren Einfluss die Zustände hervorgebracht haben. Für mich spielt das im Detail keine Rolle bei der Lösung der Flüchtlingsprobleme - und nur um die Lösungen kann es doch gehen.
Wow - da gehen wir gleich 150 Jahre zurück und die Europäer und US-Amerikaner sind für alles Leid der Welt schuldig. :klatsch: Da ist dann ja noch viel zu tun......

Ich frage mich nur, warum die Probleme verstärkt bzw. fast auschließlich in Afrika und im Nahen Osten auftauchen. Auch Südost-Asien war (bis auf Thailand) in Kolonien aufgeteilt, in Vietnam gab es vor gar nicht langer Zeit (verglichen mit dem obigen Schuldzeitraum) sogar einen schlimmen Krieg.
Dort brummt jetzt die Wirtschaft, die Menschen verbessern ihren Lebensstandard - warum ist das in Afrika und im Nahen Osten nicht so?
Könnte es daran liegen, daß dort korrupte "Eliten" herrschen - ist Europa daran auch schuld?
Entsprechende Beispiele fanden sich auch in Südost-Asien. Myanmar und die Philippinen waren nach der Entlassung in die Unabhängigkeit durch GB bzw. die USA reiche Länder. Dann kamen politische Cliquen (Militärjunta in Myanmar, Marcos auf den PH) an die Macht und beuteten das Land mit ihren "Crownies" aus. Erst durch den Druck der bösen USA fanden dort vor einigen Jahren (Wirtschafts-)Reformen statt und seitdem geht es den Menschen immer besser.
Die Probleme waren also "hausgemacht" - warum sollten die Europäer oder US-Amerikaner daran eine Mitschuld haben? Das beliebte Gegenargument, die USA hätten die herrschende Clique aufgrund eigener Interessen unterstützt und an der Macht gehalten, zieht in beiden Fällen nicht. Myanmar wurde nationalistisch und der Einfluß der früheren Kolonialmacht und der USA sanken. Die PH sind durch und durch us-freundlich, die allermeisten Politiker haben in den USA studiert und nicht wenige haben dort einen Zweitwohnsitz und auch die (zweite) Staatsangehörigkeit.

Ach so - die Lösung der Flüchtlingsproblematik kann wohl kaum in einer Aufnahme aller Menschen in Europa liegen, oder? Wo ist denn eigentlich die helfende Hand ihrer reichen Glaubensbrüder aus den Ölstaaten?
Flüchtlinge sind auch nur ein geringer Teil der hier illegal Einreisenden - die meisten sog. "Flüchtlinge" fallen unter die Kategorie "Armutsmigranten". Welche Lösung hast Du denn hier zu bieten?

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Palmesel
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Palmesel »

"Armutsmigration" liegt an falscher Verteilung der Resourcen der Welt. Alle afrikanischen Diktatoren waren Kinder westlicher Macht-Ränke, oder sind in deren Schatten groß geworden. Natürlich kann man sich hinstellen, und den Menschen in Entwicklungsländern vorhalten, sie seien selbst Schuld an ihrem Elend, und wir Europäer hätten unseren Wohlstand nun mal verdient, weil wir so moralisch, so tüchtig, so organisiert, so vorausschauend und so innovativ seien. Ich kenne diese Argumentation, nur finde ich sie nicht sehr überzeugend.

Du und ich, wir hatten nur Glück, imho. Es gibt keinen Grund, nicht mit denen zu teilen, die weniger Glück hatten. Klar - der "Rettungsschwimmer" darf sich nicht selbst in die Fluten hinabziehen lassen, weil dann keinem geholfen ist. Aber davon sind wir weit entfernt.

Die korrupten Eliten - die gibts auch in China, die gibts überall - sogar in Europa. Nein, die haben nix damit zu tun.

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Palmesel hat geschrieben:"Armutsmigration" liegt an falscher Verteilung der Resourcen der Welt. Alle afrikanischen Diktatoren waren Kinder westlicher Macht-Ränke, oder sind in deren Schatten groß geworden. Natürlich kann man sich hinstellen, und den Menschen in Entwicklungsländern vorhalten, sie seien selbst Schuld an ihrem Elend, und wir Europäer hätten unseren Wohlstand nun mal verdient, weil wir so moralisch, so tüchtig, so organisiert, so vorausschauend und so innovativ seien. Ich kenne diese Argumentation, nur finde ich sie nicht sehr überzeugend.
Warum investieren "global players" denn kaum in Afrika, aber in Asien - und dort auch in Entwicklungsländern?
Dort hat man erkannt, daß Investoren vor allem eins wollen: Verläßliche Eigentumsverhältnisse und rechtliche Sicherheit. Das kostet nicht viel und war - vor allem - in den angelsächsischen Kolonien bis zur Unabhängigkeit auch "kein Thema". Erst mit der Unabhängigkeit der Länder wollten diese ihren eigenen Weg gehen, ihre eigenen kulturellen Werte verwirklichen.
Im übrigen war D. daran nicht beteiligt - wieso sollten wir für etwas zahlen, bei dem die - nach Deiner Meinung vermeintlichen - Verursacher jede Haftung ablehnen?
Palmesel hat geschrieben: Du und ich, wir hatten nur Glück, imho. Es gibt keinen Grund, nicht mit denen zu teilen, die weniger Glück hatten. Klar - der "Rettungsschwimmer" darf sich nicht selbst in die Fluten hinabziehen lassen, weil dann keinem geholfen ist. Aber davon sind wir weit entfernt.
Wie stellst Du Dir denn das "Teilen" vor? Deutschland gehört zu den größten Zahlern der UN und damit auch des UNHCR, der weltweit die Flüchtlingscamps betreut.
Willst Du noch mehr "Armutsflüchtlinge" hier aufnehmen?
Du mußt doch eine Entscheidung treffen, wer hier bleiben darf und wer nicht. Soll das nach dem Windhundverfahren geschehen, weil wir irgendwann nicht mehr "weit entfernt" sind, als "Rettungsschwimmer" unterzugehen? Ist das Deine Vorstellung von Gerechtigkeit?
Palmesel hat geschrieben: Die korrupten Eliten - die gibts auch in China, die gibts überall - sogar in Europa. Nein, die haben nix damit zu tun.
Natürlich gibt es die in Europa. Schau nur nach GR und wirf dann einen Blick auf die Kosten. Willst Du die Verantwortung für die ganze Welt übernehmen?

Palmesel, Du schreibst von Verantwortung usw. usf - aber beantwortest keine konkrete Frage.
Noch einmal: Der überwiegende Teil der sog. "Flüchtlinge" erhalten diesen Status nicht. Was soll mit diesen Menschen geschehen?

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DarPius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von DarPius »

Palmesel hat geschrieben: Dass Flüchtlinge hier nicht schnell Arbeit finden können, ist imho doch eigentlch klar. Dass wir in der moralischen Pflicht stehen, Flüchtlinge aufzunehmen, deren Situation rundweg durch unsere und unserer Väter und unserer Väter Väter gestaltete Politik verschuldet wurde, doch auch. Worum wird hier gestritten? :hae?:
Von welcher Moral redest du denn? Von der grünen Moral? Oder "humanistischer" Moral?
Denn katholisch ist die Moral nicht.
Zum x-ten Mal
Durch die Förderung einer schrittweisen Integration aller Migranten – wobei ihre Identität zu achten und zugleich das Kulturgut der sie aufnehmenden Bevölkerungen zu bewahren ist – besteht weniger die Gefahr einer Konzentration der Einwanderer in regelrechten »Ghettos«, in denen die Immigranten sich vom sozialen Kontext absondern und gelegentlich sogar den Wunsch hegen, sich nach und nach des Territoriums zu bemächtigen.
http://w2.vatican.va/content/john-paul- ... -24.html

Also für die 9% der kulturfremdem muslimuschen Invasoren muss ich als Katholik gar nix, aber absolut GAR NIX tun. Ganz im Gegenteil, ich bin sogar verpflichtet Widerstand zu leisten.
2199 Das vierte Gebot wendet sich ausdrücklich an die Kinder und betrifft ihre Beziehungen zu Vater und ‘Mutter, denn diese ist die grundlegendste aller Beziehungen. Es schließt auch die Verwandtschaftsbeziehungen mit den übrigen Familienmitgliedern ein. Es verlangt, den älteren Verwandten und den Vorfahren Ehre, Liebe und Dank zu erweisen. Schließlich erstreckt es sich auch auf die Pflichten der Schüler gegenüber dem Lehrer, der Arbeitnehmer gegenüber den Arbeitgebern, der Untergebenen gegenüber ihren Vorgesetzten, der Bürger gegenüber ihrem Vaterland und gegenüber denen, die es verwalten und regieren.
http://www.vatican.va/archive/DEU35/_P7Y.HTM
'Et portae inferi non praevalebunt eam'

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

So schnellte nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge die Zahl der Anträge aus Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Mazedonien, Kosovo und Albanien von 16.096 in den ersten vier Monaten 2014 empor auf 58.338 im gleichen Zeitraum dieses Jahres.
Also eine Steigerung von 260% - nur für diese Länder!

Die Überschrift der Meldung lautet: Deutschland schiebt mehr Asylbewerber ab.
Allerdings ist das mit den Abschiebungen so eine Sache. Für den Zeitraum Jan. - Mai wurden in Bayern 1.216 Ausländer abgeschoben, 1.319 sollen "staatlich gefördert" ausgereist sein (ich wußte garnicht, das es so etwas gibt). Bei den übrigen Ländern liegen die Zahlen höchstens im mittleren dreistelligen Bereich, in Bremen sind es sogar nur 12. Die Zahlen für NRW und Schleswig-Hostein fehlen noch. Die Abschiebungen bleiben weiterhin das Problem, sie reichen bei weitem nicht aus, um weitere Einreisen zu unterbinden.

Mauritius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Unter "staatlich gefördert" werden extrem hohe Barzahlungen verstanden, um die Ausreise zu erleichtern.
Leider haben unsere Qualitätsmedien darüber noch nicht berichtet. Da ich hier keine Quellen zitieren kann, werde
ich auch weiter nichts dazu schreiben.

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umusungu
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »

Mauritius hat geschrieben:Unter "staatlich gefördert" werden extrem hohe Barzahlungen verstanden, um die Ausreise zu erleichtern.
Handelt es sich um 1.000 oder 10.000 oder 100.000 Euro?
Bei deiner Behautung von "exterm hohen Barzahlungen" solltest du Zahlen nennen!
Ohne Zahlen und Belege werte ich diese Aussage als Hetze!!

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umusungu
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »

statt Hetze hier einmal einige handfeste Details:

"Bei einer freiwilligen Rückkehr in das Herkunftsland übernimmt die "Internationale Organisation für Migranten" (IOM) die Kosten für den Flug und ein geringes Startgeld. Jedoch sind daran Bedingungen geknüpft. Wir möchten Sie daher darauf hinweisen, dass Sie bei der erneuten Einreise nach Deutschland regresspflichtig gemacht werden."

aus: http://www.kok-gegen-menschenhandel.de/ ... hilfe.html

Mauritius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Lieber umusungu,

schön, daß Du schon einige Zahlen genannt hast! :breitgrins:
Die durchschnittlichen monatlichen Kosten für Asylbewerber stehen ja bereits für viele Kommunen fest.
Nun mußt Du bloß hochrechnen, wie der Betrag für ein mögliches Abschiedsgeld aussehen könnte!

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umusungu
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »

Mauritius hat geschrieben:Lieber umusungu,

schön, daß Du schon einige Zahlen genannt hast! :breitgrins:
Die durchschnittlichen monatlichen Kosten für Asylbewerber stehen ja bereits für viele Kommunen fest.
Nun mußt Du bloß hochrechnen, wie der Betrag für ein mögliches Abschiedsgeld aussehen könnte!
bitte sofort Zahlen - oder halt die Klappe!

Du treibst übelste Hetze ......

Mauritius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Bei Dir liegen wohl die Nerven blank und vergreifst dich gleich im Ton!
Meine Staatsbürgerkundelehrerin hat im Oktober 89 auch so reagiert! :D

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben: bitte sofort Zahlen - oder halt die Klappe!

Du treibst übelste Hetze ......
Ich wundere mich immer, wenn von Personen herumkrakeelt wird, die offensichtlich noch nicht einmal die simpelsten Methoden der Recherche kennen. Dabei ist es doch soooo einfach.

Zunächst guttenbergen wir diese Seite:

http://www.gidf.de/

Dann geben wir die oben bereits erwähnten Suchbegriffe "Rückkehrhilfe" und "Asylbewerber" ein und voilá - wir finden eine ganze Reihe von Auskünften, aus der sich jeder das Passende aussuchen kann:

http://www.google.de/cse?q=R%C3%BCckkeh ... gsc.page=1

(nur für Anfänger: ggfs. wieder den link guttenbergen)

Liest man sich dann ein wenig ein, kommt man schnell zu der Erkenntnis, daß es allgemeingültige "Zahlen" nicht geben kann, da die Höhe in das Ermessen der jeweiligen Landesregierung gestellt ist. Wahrscheinlich hängt es auch vom Einzelfall ab. Die Rückkehrhilfe für einen "Flüchtling" aus Somalia, Eritrea oder Bangladesh wird mit Sicherheit schon aufgrund der Flugkosten höher ausfallen als der Betrag, den ein "Balkan-Flüchtling" erhalten würde.

@umusungu:
Meinst Du nicht, es wäre wirkungsvoller statt rumzubrüllen einfach selbst die Tatsachen zu posten? :/

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Edi
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Juergen
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Juergen »

Umfangreiche Infos gibt es beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge:
http://www.bamf.de/DE/Startseite/startseite-node.html

Für Rückkehrwillige und solche die es werden wollen, gibt es unter anderem folgende Internetseite:
http://www.integplan.de/

Die Caritas in Bayern macht auch Beratungen in die Richtung
http://www.zrb-suedbayern.de/
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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umusungu
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »

Menschen auf dem Weg in die soziale Hängematte:
https://www.aerzte-ohne-grenzen.at/pres ... noteinsatz

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Yeti
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Yeti »

Mauritius hat geschrieben:Bei Dir liegen wohl die Nerven blank und vergreifst dich gleich im Ton!
Meine Staatsbürgerkundelehrerin hat im Oktober 89 auch so reagiert! :D
Was macht diese "Dame" heute denn? ;D
Im Ton vergreift man sich gern, vor allem, wenn das Wahlergebnis nicht so ausfällt wie gewünscht. Demokratie ja, aber dann gefälligst nur ankreuzen, was wir für richtig halten.
#gottmensch statt #gutmensch

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Yeti
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Yeti »

umusungu hat geschrieben:werte ich diese Aussage als Hetze!!
Was Hetze ist und was nicht, wird in Deutschland offenbar von der Herkunft des Beschuldigten abhängig gemacht:
In Berlin wurden im vergangenen Jahr bei mehreren antiisraelischen Demonstrationen judenfeindlichen Sprüche gerufen, unter anderem „Jude, Jude, feiges Schwein“. Nach Angaben der Berliner Polizei erfüllten diese jedoch nicht den Tatbestand der Volksverhetzung.
#gottmensch statt #gutmensch

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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Antwort des Hamburger Senats auf eine Anfrage der AfD zu den Kosten von Asylbewerbern. Es handelt sich um Afghanen, die auf dem Luftweg eingereist waren. Im Flugzeug fand die Bundespolizei zerrissene Pässe:
Frage zwei: „Auf welchen Betrag schätzt der Senat die Kosten, die der Aufenthalt dieser Personengruppe im Verlauf eines Jahres in Deutschland verursacht?“

Antwort des Senats: „Die Gruppe wurde nach Aufnahme der Asylgesuche durch die Bundespolizei am Flughafen Hamburg mit Meldeauflage an die Hamburger Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung (ZEA) entlassen. 14 Personen wurden daraufhin nach dortiger Meldung gemäß Paragraph 46 Asylverfahrensgesetz anderen Bundesländern zugewiesen, zwei erwachsene Einzelpersonen verblieben in Hamburg; vier Personen sind der Meldeauflage nicht gefolgt. In der ZEA betragen die Kosten für die zwei in der Hamburger ZEA aufgenommenen Personen für die Unterbringung, Versorgung und die Zahlung eines Taschengelds für einen Zeitraum von drei Monaten voraussichtlich circa 13. Euro.“
„Für die Folgeunterbringung werden die Pro-Kopf-Ausgaben für Grundleistungsempfänger nach dem Asylbewerberleistungsgesetz 215 in Hamburg mit 615,87 Euro pro Person und Monat zuzüglich eines Betrages von 161,11 Euro für die öffentlich-rechtliche Unterbringung prognostiziert, für die zwei in Hamburg aufgenommenen Personen also für weitere neun Monate circa 14. Euro. Insgesamt belaufen sich die voraussichtlichen Kosten für die zwei in Hamburg aufgenommenen Personen damit für ein Jahr auf circa 27. Euro. Die Kosten für eine etwaige ärztliche Versorgung lassen sich nicht im Voraus prognostizieren. Auch zu den Kosten in den anderen Bundesländern können keine Angaben gemacht werden.“
http://ef-magazin.de/215/6/8/6987-im ... -so-kosten
https://afd-fraktion-hamburg.de/wp-cont ... -562.pdf

Von einem Grenzenlosen Leichtsinn spricht Roger Köppel:
Die europäische Südgrenze ist offen wie ein Scheunentor. Die Festung Europa gibt es nicht. Im vergangenen Jahr landeten 22. illegale Migranten an der italienischen Küste an. In diesem Jahr rechnet allein Deutschland mit einer Verdoppelung der Asylgesuche auf 5.. Niemand fühlt sich verantwortlich für den verfassungsmäßig verankerten Schutz der europäischen Außengrenzen. Die Italiener wissen, dass die illegalen Migranten lieber in den reichen Norden ziehen und stecken sie in Züge, ohne sie zu registrieren. „Die Flüchtlinge verschwinden eben“, erklärte uns kürzlich ein Römer Diplomat charmant und gestenreich.
Im Grunde ist es allen klar, aber niemand traut sich, es zu sagen: Was sich hier abspielt, ist ein großräumig angelegter Missbrauch unseres Asylrechts durch illegale Wirtschaftsflüchtlinge. Es ist ein behördlich geduldeter Rechtsbruch in großem Stil.
(...)
Die illegalen Wirtschaftsmigranten würden nicht kommen, wenn sie nicht wüssten, dass und wie sie bleiben können.
Im Grunde sind die tragischen Bilder und Berichte über kenternde Schlepperboote und Ertrinkende irreführend. Der Großteil der illegalen Immigranten schafft den teuren Weg über das Mittelmeer. Für sie lohnt sich die Investition, aus den Elendszonen Afrikas und Arabiens ins Wohlstandsparadies Europa auszubrechen. Die Fernsehnachrichten sprechen von Kriegsflüchtlingen aus Syrien und schwangeren Frauen, aber die Bilder zeigen meistens junge gesunde Schwarzafrikaner auf der Reise in den Norden.

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Yeti
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Yeti »

Caviteño hat geschrieben:Antwort des Hamburger Senats auf eine Anfrage der AfD zu den Kosten von Asylbewerbern. Es handelt sich um Afghanen, die auf dem Luftweg eingereist waren. Im Flugzeug fand die Bundespolizei zerrissene Pässe:
Frage zwei: „Auf welchen Betrag schätzt der Senat die Kosten, die der Aufenthalt dieser Personengruppe im Verlauf eines Jahres in Deutschland verursacht?“

Antwort des Senats: „Die Gruppe wurde nach Aufnahme der Asylgesuche durch die Bundespolizei am Flughafen Hamburg mit Meldeauflage an die Hamburger Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung (ZEA) entlassen. 14 Personen wurden daraufhin nach dortiger Meldung gemäß Paragraph 46 Asylverfahrensgesetz anderen Bundesländern zugewiesen, zwei erwachsene Einzelpersonen verblieben in Hamburg; vier Personen sind der Meldeauflage nicht gefolgt. In der ZEA betragen die Kosten für die zwei in der Hamburger ZEA aufgenommenen Personen für die Unterbringung, Versorgung und die Zahlung eines Taschengelds für einen Zeitraum von drei Monaten voraussichtlich circa 13. Euro.“
„Für die Folgeunterbringung werden die Pro-Kopf-Ausgaben für Grundleistungsempfänger nach dem Asylbewerberleistungsgesetz 215 in Hamburg mit 615,87 Euro pro Person und Monat zuzüglich eines Betrages von 161,11 Euro für die öffentlich-rechtliche Unterbringung prognostiziert, für die zwei in Hamburg aufgenommenen Personen also für weitere neun Monate circa 14. Euro. Insgesamt belaufen sich die voraussichtlichen Kosten für die zwei in Hamburg aufgenommenen Personen damit für ein Jahr auf circa 27. Euro. Die Kosten für eine etwaige ärztliche Versorgung lassen sich nicht im Voraus prognostizieren. Auch zu den Kosten in den anderen Bundesländern können keine Angaben gemacht werden.“
http://ef-magazin.de/215/6/8/6987-im ... -so-kosten
https://afd-fraktion-hamburg.de/wp-cont ... -562.pdf

Von einem Grenzenlosen Leichtsinn spricht Roger Köppel:
Die europäische Südgrenze ist offen wie ein Scheunentor. Die Festung Europa gibt es nicht. Im vergangenen Jahr landeten 22. illegale Migranten an der italienischen Küste an. In diesem Jahr rechnet allein Deutschland mit einer Verdoppelung der Asylgesuche auf 5.. Niemand fühlt sich verantwortlich für den verfassungsmäßig verankerten Schutz der europäischen Außengrenzen. Die Italiener wissen, dass die illegalen Migranten lieber in den reichen Norden ziehen und stecken sie in Züge, ohne sie zu registrieren. „Die Flüchtlinge verschwinden eben“, erklärte uns kürzlich ein Römer Diplomat charmant und gestenreich.
Im Grunde ist es allen klar, aber niemand traut sich, es zu sagen: Was sich hier abspielt, ist ein großräumig angelegter Missbrauch unseres Asylrechts durch illegale Wirtschaftsflüchtlinge. Es ist ein behördlich geduldeter Rechtsbruch in großem Stil.
(...)
Die illegalen Wirtschaftsmigranten würden nicht kommen, wenn sie nicht wüssten, dass und wie sie bleiben können.
Im Grunde sind die tragischen Bilder und Berichte über kenternde Schlepperboote und Ertrinkende irreführend. Der Großteil der illegalen Immigranten schafft den teuren Weg über das Mittelmeer. Für sie lohnt sich die Investition, aus den Elendszonen Afrikas und Arabiens ins Wohlstandsparadies Europa auszubrechen. Die Fernsehnachrichten sprechen von Kriegsflüchtlingen aus Syrien und schwangeren Frauen, aber die Bilder zeigen meistens junge gesunde Schwarzafrikaner auf der Reise in den Norden.
Ich weiß nicht, ob es richtig ist, das alles auf die rein finanzielle Ebene zu ziehen. Ich sehe eigentlich vor allem kulturgeschichtlich in den Flüchtlingen eine ganz großartige Chance für unsere Gesellschaft: Sie werden uns dabei helfen, wieder etwas mehr "Erdung" im Leben zu erreichen, bei den Gläubigen unter ihnen bestimmt auch in religiösen Belangen. In den Kulturen, aus denen diese Menschen meist stammen, würde beispielsweise eine alleinlebende Karrierefrau, ein kinderloser Single, oder in Sex- und Konsumsucht sich ergebende Individuen überhaupt keine Bedeutung haben, ja noch mehr, man würde sie nicht tolerieren. So sehr ich Vorfälle wie die "Scharia-Police" in Wuppertal auch als Alarmsignal sehe, so sehr sehe ich auch, dass nun von außen ein Wertebewusstsein eingefordert wird, das uns verlorengegangen ist. Insofern glaube ich auch, dass viele Politiker, die Phrasen wie "Deutschland wird bunter" im Mund führen, gar nicht wirklich begreifen, was das wirklich bedeuten kann. "Bunter" heißt nicht "gleichgültiger", "Meinung" trifft nicht auf "Gegenmeinung", sondern Kultur trifft auf verfallende Kultur. Insofern würde ich auch nicht von Bedrohungsszenarien ausgehen, sondern von einer Möglichkeit, Verlorengegangenes wieder zu entdecken.
#gottmensch statt #gutmensch

Mauritius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Hallo Yeti,

die Gesellschaft wird durch sinnvolle Zuwanderung "konservativer", im positiven Sinne.
Ich lebe im tiefsten Osten Deutschlands, mein Nachbar ist Türke, erfolgreicher Geschäftsmann (medizinischer Sektor)
und hat eine blonde deutsche Frau sowie zwei wohlgeratene Kinder. Ob ihrs nun glaubt oder nicht.
Meine bisherigen Kontakte zu ausl. Mitbürgern waren immer positiv, trotzdem will ich klare Regeln für Zuwanderung
und keine Bundesrepublik-Multikulti-Jubelpropaganda.

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Yeti hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob es richtig ist, das alles auf die rein finanzielle Ebene zu ziehen.
Da weder der Strom aus der Steckdose noch das Geld aus dem Geldautomaten kommt, haben finanzielle Aspekte immer einen hohen Rang, denn schließlich kann man jeden Euro nur einmal ausgeben.
Ob er sinnvoll in der unkontrollierten Zuwanderung von Menschenmassen investiert wird, die auch langfristig in den meisten Fällen keine Chance haben, sich in die hier vorherrschende, hoch spezialisierte Arbeitswelt zu integrieren, müßte diskutiert werden.
Yeti hat geschrieben: Ich sehe eigentlich vor allem kulturgeschichtlich in den Flüchtlingen eine ganz großartige Chance für unsere Gesellschaft: Sie werden uns dabei helfen, wieder etwas mehr "Erdung" im Leben zu erreichen, bei den Gläubigen unter ihnen bestimmt auch in religiösen Belangen. In den Kulturen, aus denen diese Menschen meist stammen, würde beispielsweise eine alleinlebende Karrierefrau, ein kinderloser Single, oder in Sex- und Konsumsucht sich ergebende Individuen überhaupt keine Bedeutung haben, ja noch mehr, man würde sie nicht tolerieren.
Mit der Aussage wäre ich vorsichtig.
Auch in den "Entwicklungsländern" breitet sich die westliche Lebensform immer weiter aus. Schau nur nach Asien. Auch dort gibt es Karrierefrauen, die allein leben, weil sie keinen "passenden" Partner gefunden haben. Kinder werden zwar von "singles" gezeugt, dann aber in der Obhut der Mutter gelassen, weil man selbst sein Leben genießen will. Zusammenleben ohne Trauschein ist nicht nur gesellschaftlich akzeptiert, sondern bei den jungen Menschen die Normalität.
Das ist natürlich in den großen Städten weitaus häufiger als auf dem Lande, aber dann kommt man wieder zu der Frage: Welche Migranten brauchen wir?

Ob dort alleinstehende "Karrierefrauen" oder "kinderlose single" nicht akzeptiert werden, ist auch nicht so eindeutig. Es kommt darauf an, was sie tun. Entsprechen sie den dortigen Wertvorstellungen über dem engen (Groß-)Familien oder Stammeszusammenhalt, dürfte ihre Wertschätzung sogar besonders hoch sein, denn sie müssen keinen zweiten Familienclan (des Partners) unterstützen. Dieser - hier immer wieder - hochgelobte enge Familiensinn hat jedoch auch seine Nachteile.
Es hört sich schön an, wenn die (Groß-)Familie zusammenhält, allerdings unterstellen "wir" dann, das alle an einem Strang ziehen. Häufig ist es jedoch so, daß derjenige, der es geschafft hat im Ausland oder beim Staat einen (gut)bezahlten Job zu bekommen, derjenige ist, der alleine arbeitet. Aufgrund der - hier immer wieder gelobten - "hohen Wertvorstellungen" ist er verpflichtet, der Großfamilie/dem Clan zu "helfen" - bis zur Grenze der Selbstaufgabe. Die Sanktion, andernfalls von der Familie verstoßen zu werden, können leider nur wenige ertragen und so schuften sie, ohne irgendwann die Früchte ihrer Arbeit genießen zu können. In vielen Länderblogs kannst Du lesen, daß dieses Thema ein Hauptproblem binationaler Ehen ist.
In der FAZ gab es mal eine Abhandlung, daß gerade diese familiäre Unterstützungsverpflichtung, die sich dort bis zum Stamm erstrecken soll, der Grund ist, das es in Afrika keinen wachsenden Mittelstand gibt. Ist jemand zu Geld gekommen, wird es gnadenlos von der Sippe bzw. dem Stamm eingefordert.

Es besteht verständlicherweise die Tendenz, die "guten" Aspekte der anderen Kultur als Beispiel über die verfallene Kultur hier zu sehen, jedoch übersieht man die Schattenseite. Wo viel Sonne ist, ist auch viel Schatten und in den Ländern, aus denen diese Menschen kommen, scheint die Sonne besonders stark.

Ich will es an einem Beispiel klarmachen: Wie würdest Du Dich verhalten, wenn eine Nichte/ein Neffe zweiten Grades zu Dir kommt und Dich bittet, ihm sein Studium zu finanzieren. Die Kosten belaufen sich auf 15% - 20% Deines monatlichen Salärs.
Würdest Du in einem solchen Fall nicht das deutsche Modell eines aus Steuermitteln finanzierten Studiums viel besser (und auch gerechter) finden? Dort bezahlt nämlich auch die alleinstehende Karrierefrau oder der kinderlose single die Studienkosten Deines Verwandten.
Yeti hat geschrieben: Insofern glaube ich auch, dass viele Politiker, die Phrasen wie "Deutschland wird bunter" im Mund führen, gar nicht wirklich begreifen, was das wirklich bedeuten kann. "Bunter" heißt nicht "gleichgültiger", "Meinung" trifft nicht auf "Gegenmeinung", sondern Kultur trifft auf verfallende Kultur. Insofern würde ich auch nicht von Bedrohungsszenarien ausgehen, sondern von einer Möglichkeit, Verlorengegangenes wieder zu entdecken.
Glaubst Du wirklich, daß die Mehrheit der Bevölkerung hier "Verlorengegangenes wiederentdecken" möchte? Das halte ich doch für sehr unwahrscheinlich und auch nicht unbedingt für wünschenswert.

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Juergen
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Juergen »

Vor 10 Jahren stand im Focus (11.6.2005):
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 95473.html

Altkanzler/Zuwanderung
"Weitere Zuwanderung unterbinden"

Der Ex-Bundeskanzler verlangt im FOCUS einen radikalen Kurswechsel in der Ausländerpolitik.

„Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden“, sagte Helmut Schmidt in dem Interview. Als Mittel gegen die Überalterung komme Zuwanderung nicht in Frage. „Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem.“…
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Das könnte Schmidt heute nicht mehr so sagen, ohne einen Aufruhr der "Flüchtlings-"Helferindustrie zu produzieren.

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