Wer sich jetzt mit die offiziellen deutschen Zahlen beschäftigt, sollte allerdings wissen, daß diese "getürkt" werden, um besser dazustehen:Andere Staaten entscheiden hingegen viel schneller darüber, ob ein Asylbewerber als Flüchtling gilt und bleiben darf oder ob er keinen Schutzanspruch erhält und das Land verlassen muss. Die Schweizer etwa erledigen Asylgesuche von Bürgern aus Balkanstaaten in nur 48 Stunden. Diese Gruppe steht auch in Deutschland unter besonderer Beobachtung: Mehr als 4 Prozent der Asylbewerber im ersten Halbjahr stammen aus den sechs Staaten des Westbalkans (Albanien, Kosovo, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Montenegro).
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Auf der Suche nach einem besseren Asylsystem ließ sich die Schweiz von Norwegen inspirieren. Der skandinavische Vorzeigewohlfahrtsstaat erledigt bereits seit 14 Jahren Asylanträge von Personen aus sicheren Staaten innerhalb von 48 Stunden. Im Sommer 212 zog die Schweiz nach, zunächst für Bürger von Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina. Sie werden seither direkt nach der Ankunft an der Grenze in Sammelzentren gebracht, wo die Behörden sie anhören und ihre Asylgesuche bearbeiten. Währenddessen versuchen Beamte Identitätspapiere aufzutreiben. Nach der Ablehnung bekommen die Migranten Ersatzreisedokumente ausgestellt und müssen umgehend die Rückreise antreten – oder sie werden inhaftiert und abgeschoben.
Wie in Deutschland liegt die Anerkennungsquote für Bürger aus dem Westbalkan auch in der Schweiz im Promillebereich. Doch weil sich herumsprach, dass die Eidgenossen rasch entscheiden und die Rückführung durchsetzen, ging die Zahl der Anträge aus diesen Staaten in den Folgejahren um 3 bis 9 Prozent zurück. Diese Senkung bewegte die Schweiz zur Einführung eines abgewandelten Schnellverfahrens auch für die afrikanischen Herkunftsstaaten Marokko, Nigeria und Tunesien. Bei diesen dauert es allerdings etwas länger: Laut Schweizer Staatssekretariat für Migration (SEM) bringt das Land sogenannte Fast-Track-Verfahren je nach Herkunftsland in 35 bis 65 Tagen zum Abschluss. Nach der Befragung zur Person können laut SEM bei "Fast-Track-Ländern 55 Prozent der Gesuche innert 2 Tagen entschieden werden. Und 81 Prozent der Fälle kommen innert 4 Tagen zum Entscheid". Seither ist die Zahl dieser Gesuche um fast drei Viertel gesunken.
http://m.welt.de/print/welt_kompakt/pri ... unden.htmlAktuell liegt die durchschnittliche Bearbeitungszeit der Asylanträge bei 5,4 Monaten, wie das Bundesamt für Migration (BAMF) der "Welt" mitteilte.
Doch diese Zahl ist nur die halbe Wahrheit: Sie gibt nicht die Zeit an, die von der Einreise bis zur Entscheidung über das Asylgesuch vergeht. In Deutschland wird die Dauer erst ab der Antragstellunggemessen – nicht ab der Registrierungdurch die Bundesländer, geschweige denn ab dem Erstkontakt, also, wenn sich ein illegaler Migrant als Asylsuchender meldet. Teilweise sind Asylsuchende viele Monate in Deutschland, bis sie den Antrag stellen und in der Statistik auftauchen.
Migrationsforscher Dietrich Thränhardt von der Universität Münster sagt: "Die vom Bundesinnenministerium mitgeteilten Zahlen über die Bearbeitungsdauer bilden nicht die volle Realität ab, derzeit liegt die echte Dauer der Asylverfahren nach meiner Schätzung etwa bei einem Jahr. In die BAMF-Berechnungen gehen ganz überwiegend Fälle ein, die schnell zu entscheiden sind. Dadurch entsteht ein falsches Bild."
Traurig, daß man sich solcher "Tricks" bedient, um Zahlen zu manipulieren und herumzuschwindeln.