Die Flüchtlingsfrage

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TeDeum
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von TeDeum »

Ich frage mich, ob das wirklich Äpfel und Birnen sind? Was wir gerade Erleben, ist doch Ausdruck einer verfehlten Einwanderungspolitik. Man versetze sich in die Perspektive eines jungen Schwarzafrikaners. Er sitzt in seinem Land fest, wo eine kleine kleptokratische Elite regiert und von außen alimentiert (Entwicklungshilfe) wird.

Er sieht, dass dort seit 50 Jahren nichts voran geht. Migration ist ja nichts anderes, als die Abstimmung mit den Füßen. Das wahre Problem liegt also in den Herkunftsstaaten. Das dieser Afrikaner sich nach einem besseren Leben sehnt und nach Alternativen umsieht, ist allzu menschlich. Doch was sieht er heutzutage? Überall nur verschlossene Türen. Noch nie in der Menschheitsgeschichte waren die rechtlichen Hürden so hoch, als normaler Bürger in ein anderes Land zu migrieren. Auch nach Deutschland gibt es kaum legale Möglichkeiten einzuwandern.

Denn selbst wenn ich in meinem afrikanischen Zuhause zu den Top-Spezialisten zähle, heißt dies noch nicht, dass ich in Deutschland einen gut bezahlten Job finde, mit dem ich legal einreisen kann. Also bleibt mir doch nur eine Alternative: Nach Europa "rübermachen" und Asyl beantragen. Genau das findet im Moment statt. Zehntausendfach. Tagtäglich.

Tinius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Tinius »

Gerada sa ich den Aufruf der örtlichen evangelischen "Asylpfarrerin". Im Rahmen einer "Anschlussunterbringung" kommt eine Familie mit zwei Kindern in eine Ortsteil.
Herkunft: INDIEN (sic)

Söhne 9 und 12, Vater überfordert, weil Mutter dauerkrank

Gesucht werden Leute, die sich um die Hausaufgaben der Jungs kümmern und schauen, dass die in ihrer Freizeit beschäftigt werden.

Im Jahr 2010 erhielt nur ein Prozent der Asylbewerber aus Indien Asyl [Punkt] Neuere Zaheln habe ich nicht gefunden.
Hier engagiert sich eine Betroffenheitsindustrie von Gutmenschen, die einfach realitätsfern sind.

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Pit
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

Tinius hat geschrieben: Herkunft: INDIEN (sic)
...
Söhne 9 und 12, Vater überfordert, weil Mutter dauerkrank
....
konkrete Hintergründe?
Wo kommt die Familie her,welcher religiösen und/oder politischen Weltamschaung gehört sie an,aus welchem Grund hat sie Asyl beantragt?
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umusungu
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »


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Pit
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

Mir ist es einfach wichtig,dass deutlich wird,warum Menschen die Flucht auf sich nehmen,denn niemand verlässt just for fun seine Heimat.
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Peter Ernst
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Peter Ernst »

schon komisch, früher gab es Asylbewerber, illegale Einwanderer, Flüchtlinge...
heute gibt es nur noch Flüchtlinge (die Lüge beginnt halt da, wo der Sinn der Worte verdreht wird)
"Ich hoffe auf das Unverdiente"

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Peter Ernst hat geschrieben:schon komisch, früher gab es Asylbewerber, illegale Einwanderer, Flüchtlinge...
heute gibt es nur noch Flüchtlinge (die Lüge beginnt halt da, wo der Sinn der Worte verdreht wird)
Deswegen sollte man "Flüchtlinge" auch immer in Anführungszeichen setzen. Nur ein kleiner Teil der einwandernden Personengruppe erfüllt diese Voraussetzung.

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Pit
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

Da stimme ich zu,daran schuld sind aber auch die Medien,die zu schnell pauschal den Flüchtlingsbegriff verwenden.
Wer sein Land verlässt,weil er aus reiligiösen oder weltanschaulichen Gründen verfolgt wird ist (!) Flüchtling.
Übrigens wird auch viel zu schnell pauschalierend von Asylanten gesprochen,denn Asylanten sind Menschen,denen in der Bundesrepublik (um bei diesem Land zu bleiben) Asyl gewährt wurde,anderenfalls handelt es sich um Asylsuchende oder Asylbewerber.
Noch eine gänzlich andere Gruppe sind die Zuwanderer,die hier dauerhaft leben möchten.
Deswegen sollte man auch nicht die Flüchtlingsdebatte pauschalierend anheizen indem man darauf hinweisst,dass wir bereits zuviele Zuwanderer haben.
carpe diem - Nutze den Tag !

Maternus87
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Maternus87 »

Kardinal Woelki möchte christliche Syrer an St. Pantaleon in der Kölner Innenstadt ansiedeln. Eine gute Idee.
http://www.rundschau-online.de/koeln/wo ... 23556.html

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Pit hat geschrieben:Da stimme ich zu,daran schuld sind aber auch die Medien,die zu schnell pauschal den Flüchtlingsbegriff verwenden.
Wer sein Land verlässt,weil er aus reiligiösen oder weltanschaulichen Gründen verfolgt wird ist (!) Flüchtling.
Übrigens wird auch viel zu schnell pauschalierend von Asylanten gesprochen,denn Asylanten sind Menschen,denen in der Bundesrepublik (um bei diesem Land zu bleiben) Asyl gewährt wurde,anderenfalls handelt es sich um Asylsuchende oder Asylbewerber.
Noch eine gänzlich andere Gruppe sind die Zuwanderer,die hier dauerhaft leben möchten.
Deswegen sollte man auch nicht die Flüchtlingsdebatte pauschalierend anheizen indem man darauf hinweisst,dass wir bereits zuviele Zuwanderer haben.
Ob die Medien "schuld sind", weil sie immer das Wort "Flüchtling" benutzen, weiß ich nicht. Man sollte sich schon bemühen, die Gruppen auseinander zu halten - darüber besteht ja Konsens.

Die Frage bleibt aber, was mit der ganz großen Gruppe passiert, die eben nicht in eine dieser Kategorien fällt:
"Flüchtlinge" - klar, die dürfen aufgrund des Asylrechts (oder ggfs. anderer Bestimmungen, s.u.) hier blieben; diese Gruppe ist relativ klein.
Für Zuwanderer gelten bestimmte Vorschriften. Bei EU-Bürgern gibt es - abgesehen von den Armutszuwanderern aus dem Balkan - ebenfalls kein Problem. Bei Zuwanderern aus Drittstaaten gelten die Bestimmungen des Aufenthaltsgesetzes, das eine Zuwanderung bei entsprechender Qualifikation oder bei Mangelberufen unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.

Was ist aber mit dem großen Rest? Es handelt sich um Menschen, die tlw. aus sicheren Herkunftsländern kommen oder deren Asylbegehren abgelehnt werden. Über diese Gruppe reden wir und das ist die größte Gruppe:
214 wurden in Deutschland etwa 2. Anträge auf Asyl gestellt, zwei Drittel von ihnen wurden abgelehnt. Abgeschoben wurden von Januar bis November vorigen Jahres jedoch nur etwas mehr als 1. Personen.
In dem jüngsten Bericht der Unterarbeitsgruppe Vollzugsdefizite, an dem Fachleute aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sowie der Bundespolizei mitwirkten, wird unter Berufung auf Informationen aus dem Bundesinnenministerium berichtet, dass zwischen Januar und September 214 aus den sogenannten sicheren Herkunftsstaaten Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegovina 31. abgelehnte Asylbewerber ausreisepflichtig gewesen seien, aber nur 2595 abgeschoben wurden.
Weiter heißt es: Von 84.85 Personen, die Ende des Jahres 212 geduldet waren (sie hatten also kein Asyl zugesprochen bekommen), hielten sich zwei Jahre später immer noch mehr als 53. in Deutschland auf. Die Autoren schreiben, dass die Zahl der „Rückführungsdefizite“ angesichts steigender Asylbewerberzahlen weiter wachsen werde.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... ageIndex_2

Bei Zahlen der Asylanträge und den Ablehnungen ist die zeitliche Diskrepanz zu beachten. Von den 2. in 214 gestellten Anträge auf Asyl dürften kaum welche im gleichen Jahr entschieden worden sein. Allein bis zum Beginn des Asylverfahrens vergehen drei Monate. Der Bundesinnenminister gibt dazu folgende Zahlen:
Ende Dezember 214 lag die Zahl der noch nicht entschiedenen Anträge bei 169.166, davon 15.257 als Erstanträge und 18.99 als Folgeanträge (zum 31. Dezember 213: 95.743 anhängige Verfahren, davon 86.694 Erst- und 9.49 Folgeanträge).
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Press ... _214.html

Die Gründe für die mangelnde Ausreise sind nicht alle in der Person der illegal Einreisenden (fehlende Identitätsnachweise) zu finden, sondern tlw. auch "hausgemacht":
Was den Fachleuten in Sachen Rückführung aber besondere Sorgen zu bereiten scheint, ist die Einflussnahme auf Abschiebeverfahren durch „politische und gesellschaftliche Kreise“. Das gelte besonders auf der kommunalen Ebene. Immer wieder sei zu beobachten, dass konkrete Sachverhalte beeinflusst werden sollten und in solchen Fällen keine Prüfung durch die Rechtsaufsicht und eventuelle Beanstandung stattfinde.
So sei „regelmäßig“ schon durch die Lektüre der Presse festzustellen, dass ein Gericht die Rückführung eines abgelehnten Asylbewerbers als rechtens bestätigt habe, dass die Abschiebung aber anschließend von kommunalen Entscheidungsträgern gestoppt werde, „weil interessierte Kreise im Verbund mit den regionalen und teilweise überregionalen Medien den Fall aufgegriffen haben“.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... ageIndex_2

Im übrigen sollte man darauf hinweisen, daß die Bilder vom Mittelmeer herzlich wenig mit den "Flüchtlingen" zu tun haben, die nach D. kommen. Die absolute Mehrheit der "Flüchtlinge" in D. kommt auf dem Landweg. Von Staatsangehörigen der beiden afrikanischen Staaten unter den Top ten der Herkunftsländer - Eritrea und Somalia - wurden insgesamt knapp 19. Asylanträge gestellt - weniger als 1% der Gesamtanträge.
Die Anerkennungsquoten lagen bei den Balkanländern durchgehend bei fast %, gleichzeitig stellen sie mit über 61. Anträgen ca. 3% aller "Flüchtlinge". Bei den beiden afrikanischen Ländern liegen die Anerkennungszahlen auch nicht sehr hoch. Unter Berücksichtigung aller Kategorien (asylberechtigt, Flüchtlingsschutz, subsidiärer Schutz oder Abschiebungsverbot) sind es bei Staatsangehörigen aus Eritrea ca. 54% und bei denen aus Somalia ca. 25%, die hier ein - tlw. nur vorläufiges - Bleiberecht erhalten.

Quelle: http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Press ... _214.html

Es bringt daher in der Diskussion herzlich wenig, wenn man immer auf die "Flüchtlinge" verweist. Nur ein geringer Teil der hier aus Drittstaaten Einreisenden fällt unter diesen Status. Wenn hier dann Bilder aus Afrika veröffentlicht werden, die das "Gesicht der Flüchtlinge" zeigen sollen, hat das fast nichts mit der Problematik hier zu tun. Da stellt sich dann schon die Frage, ob es aus Unkenntnis oder in manipulativer Absicht geschieht.

Mauritius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Ein guter Beitrag Caviteno!

Es gibt starke politische Kräfte in Deutschland, die geradezu rücksichtslos und mit den Mitteln der politischen Denunziation sowie
sprachlichen Manipulation einer sinnlosen Massenzuwanderung Vorschub leisten.
Diese politischen Aktivisten haben ganz verquere politische Ansichten, Ziel ist es größtmöglichen ökonomischen und kulturellen
Schaden zu verursachen. Die "Flüchtlinge" werden dabei leider nur instrumentalisiert.

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umusungu
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »

etwa 50.000 Flüchtlinge in einem Lager in Kagunga-Tansania:

https://fbcdn-sphotos-e-a.akamaihd.net/ ... a89427a9fb

notdürftige medizinische Versorgung:

https://www.facebook.com/ICRC/photos/pc ... =1&theater

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umusungu
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »

warten auf ein Boot, das sie aus dem Land bringt:

http://images.derstandard.at/t/E959/2015/05/21/P8.jpg

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umusungu
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »


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Edi
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Edi »

Mauritius hat geschrieben:Ein guter Beitrag Caviteno!

Es gibt starke politische Kräfte in Deutschland, die geradezu rücksichtslos und mit den Mitteln der politischen Denunziation sowie sprachlichen Manipulation einer sinnlosen Massenzuwanderung Vorschub leisten.
Diese politischen Aktivisten haben ganz verquere politische Ansichten, Ziel ist es größtmöglichen ökonomischen und kulturellen Schaden zu verursachen. Die "Flüchtlinge" werden dabei leider nur instrumentalisiert.
Wer sind denn diese Kräfte in erster Linie? Genau diese Leute, die es toleriert haben, daß Erwachsene an Kinder gehen. Von humaner Einstellung also keine Rede, denen geht es um etwas ganz Anderes. Nur mal nachfragen, was denn dieser fragwürdige Herr und ehemalige Außenminister Fischer schon vor Jahren gesagt hat und auch andere Leute dieser Partei.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 358.html

In Sachen Flüchtingen muß unterschieden werden zwischen denen, die wegen unmittelbarer Lebensgefahr ihr Land verlassen müssen und denen, die lediglich ein besseres Leben in Europa suchen. Das machen ja unsere Asylgesetze auch. Wobei zu dem Thema noch zu sagen ist, daß Europa oder auch die USA nicht so unschuldig an manchen Problemen z.B. in Afrika oder auch Syrien sind. Hierzu hört oder liest man allerdings wenig von denen, die die europäische und amerikanische Politik mitbestimmen.
Zuletzt geändert von Edi am Freitag 22. Mai 2015, 14:54, insgesamt 2-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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umusungu
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »

Mauritius hat geschrieben:Es gibt starke politische Kräfte in Deutschland, die geradezu rücksichtslos und mit den Mitteln der politischen Denunziation sowie sprachlichen Manipulation einer sinnlosen Massenzuwanderung Vorschub leisten.
Diese politischen Aktivisten haben ganz verquere politische Ansichten, Ziel ist es größtmöglichen ökonomischen und kulturellen Schaden zu verursachen. Die "Flüchtlinge" werden dabei leider nur instrumentalisiert.
Benenne bitte diese angeblich "starken politischen Kräfte", die unserem Land angeblich den "größtmöglichen ökonomischen und kulturellen Schaden" zufügen wollen!

Verschwörungstheorien haben hier nichts zu suchen.

Mauritius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Jeder weiß was hier mit der "Schlumpfung" gemeint ist! Siehe auch vorangegangenen Beitrag!

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben:
Mauritius hat geschrieben:Es gibt starke politische Kräfte in Deutschland, die geradezu rücksichtslos und mit den Mitteln der politischen Denunziation sowie sprachlichen Manipulation einer sinnlosen Massenzuwanderung Vorschub leisten.
Diese politischen Aktivisten haben ganz verquere politische Ansichten, Ziel ist es größtmöglichen ökonomischen und kulturellen Schaden zu verursachen. Die "Flüchtlinge" werden dabei leider nur instrumentalisiert.
Benenne bitte diese angeblich "starken politischen Kräfte", die unserem Land angeblich den "größtmöglichen ökonomischen und kulturellen Schaden" zufügen wollen!
Wer sich mit dem Tagesgeschehen auseinandersetzt ist klar im Vorteil :breitgrins:

1. starke politische Kräfte
Das Versagen vor dem Mißbrauch des Asylrechtes als Einwanderungsmöglichkeit geht quer durch alle politischen Parteien mit einer Tendenz zur Linkslastigkeit.
Wer keine Verwaltungsstrukturen schafft, die eine schnelle und konsequente Abschiebung zu ermöglichen, nimmt billigend in Kauf, daß sich ein vorübergehender, nicht legaler Aufenthalt zu einem Daueraufenthalt entwickelt bzw. entwickeln kann. Ich verweise dazu auf den oben verlinkten Artikel zu den Schwierigkeiten einer Abschiebung.
Wer bestimmte Länder zu sog. sicheren Herkunftsländern erklärt, aber trotzdem noch in diesen Fällen ein zeit- und kostenintensives Asylverfahren durchführen läßt anstatt andere gesetzliche Regelungen einzuführen, zeigt, das er seine Aufgabe, die Einreise und den Aufenthalt von Drittstaatlern zu regeln, nicht mit der gebührenden Ernsthaftigkeit angeht.
Wer Abkommen, die von anderen Vertragspartnern nicht eingehalten werden, nicht kündigt und dann durch entsprechende Maßnahmen (hier: Grenzkontrollen) greift, zeigt damit an, daß er gewillt ist, Vereinbarungsverletzungen zu tolerieren.

Die obigen Punkte ließen sich noch erweitern, jedoch bliebe das Ergebnis gleich: Alle im Bund und in den Ländern in Regierungsverantwortung stehenden Parteien ergreifen nicht die notwendigen Maßnahmen, um den - unter dem Deckmantel des Asyls ermöglichten - ungehinderten Zuzug von Drittstaatlern in geregelte Bahnen zu lenken. Ebenso versäumen sie es, daß das geltenden Aufenthaltsrecht durch entsprechende Personal- und Finanzausstattung der zuständigen Behörden wirksam durchgesetzt werden kann. Wie ernst das Aufenthaltsrecht genommen wird zeigt sich an der Durchsetzung von sog. "aufenthaltsbeendenden Maßnahmen". Hier fehlt es an der notwendigen Stringenz - auch weil politische und gesellschaftliche (Kirchen, Helferindustrie) Kräfte behördliche und gerichtliche Entscheidungen tlw. aushebeln (wollen).

2. größtmöglicher ökonomischer Schaden
Hier sind natürlich Relativierungen erforderlich.
Nehmen wir die Kosten für einen sog. "Flüchtling" in Anlehnung an die Hartz IV-Sätze mit 10.000 €/Jahr an, so kommen wir bei ca. 200.000 "Flüchtlingen" in diesem Jahr auf den lächerlich geringen Betrag von 2 Mrden €. Das sind weitaus weniger als 2% des Betrages, mit denen "wir" bei der Griechen-Rettung im Obligo stehen (ca. 30% von 240 Mrden, zzgl. Target II Salden und EZB- Verlust bei Schuldenschnitt). Alternativ könnte man auch auf die jährlichen Kosten der sog. "Energiewende" verweisen, die sich ebenfalls im zweistelligen Mrden-Bereich bewegen - ohne die Abschreibung eines gesamten rentablen Kraftwerkparks der Energieversorger.

Bemerkenswert ist allerdings, daß die Parteien, die für die Kosten der "Energiewende" verantwortlich sind, auch bei den Kosten der illegalen Einwanderung den Kopf in den Sand stecken. Das ist aber weiter nicht schlimm, denn schließlich kann das Geld woanders eingespart werden: bei der Infrastruktur, den Schulen, der Sicherheit.....

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DarPius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von DarPius »

Caviteño hat geschrieben: Das ist aber weiter nicht schlimm, denn schließlich kann das Geld woanders eingespart werden: bei der Infrastruktur, den Schulen, der Sicherheit.....
Jepp, bis es knallt.
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Edi
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Edi »

Einige Ursachen des Flüchtlingsdramas:

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... erhindert/
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »

Aus afrikanischer Perspektive hat Europa also allenfalls ein Flüchtlings-Problemchen.

http://www.ipg-journal.de/kolumne/artik ... -wert-937/

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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von DarPius »

umusungu hat geschrieben:Aus afrikanischer Perspektive hat Europa also allenfalls ein Flüchtlings-Problemchen.
Falsch. Westeuropa hat ein Problem. Vor allem D, Ö, GB, NL und F.
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Pit
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

und wieso?
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von DarPius »

Ist es wirklich so schwer zu verstehen?
1. wie bestellt so geliefert
Bis ins kleinste Dorf im Busch hat sich herumgesprochen, dass Deutschland nicht genug davon bekommen kann.
Es ist sozusagen gewollt. Die deutsche Bundesmarine fischt die illegalen Invasoren aus dem Mittelmeer und setzt sie über, anstatt sie zurückzuschicken.

2. es ist noch einiges zu plündern hier
Menschen tun das, wofür sie bezahlt werden. Wenn sie in Deutschland für Nichts bezahlt werden, dann kommen sie eben scharenweise und tun nichts. Darin sind sie Spezialisten.
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Pit
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

Sollte man die Menschen absaufen lassen,statt die Schiffbrüchigen zu retten,oder vieleicht nur noch deutschstämmige Flüchtlinge in die Bundesrepublik lassen? :traurigtaps: :roll:
carpe diem - Nutze den Tag !

Mauritius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Jetzt "säuft" ja niemand mehr ab, die Marine hat den Shuttle-Verkehr übernommen!

Welche "deutsch-stämmigen Flüchtlinge" meinst Du?

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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von DarPius »

Ich mag keine Menschen, die lügen.

1. Das sind KEINE Flüchtlinge
2. Wer sich freiwillig in solche Gefahr begibt, trägt auch Verantwortung dafür.
3. Werden Menschen gefunden, sollen sie gefüttert und zurückgebracht werden.
4. Es ist unchristlich, heidnische Plünderer in ein christliches Land (z.B. Polen) hereinzulassen, die öffentliche Ordnung gefährden.
5. Ach so, Wohlstandskeule gilt für Osteuropäer nicht.
6. Polen wird sicherlich kein Sklavenhandel betreiben.

Ja, so viel Willkommenskultur kann keiner in Polen aufbringen
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/dac ... -1.25137

Die Münchner Kuffar haben noch vergessen, ein paar Mädels zum Ficki-Micki bereitzustellen. Sonst bekommen die armen Flüchtlinge Wutanfälle, kann ja passieren...

Ich wünsche jedem Gutmenschen 77 junge lebensfrohe Afrikaner aus Mali, Somalien und Eritrea in seiner Nachbarschaft. Die werden sicherlich hilfsbereit zu seiner Frau und Töchtern sein.
Anlass für den Aufstand der Flüchtlinge ist ihr angestauter Unmut über die Verpflegung. Das Essen liefert ein Caterer, der auch in der Münchner Erstaufnahmeeinrichtung Bayernkaserne und im Landkreis Fürstenfeldbruck die Verpflegung der Asylbewerber übernimmt. Das Essen richtet sich nach den Anforderungen der Menschen muslimischen Glaubens, dem fast alle Flüchtlinge in der Tennishalle angehören. Die 77 Männer stammen aus afrikanischen Ländern wie Senegal, Mali oder Eritrea. Mittags erhalten sie eine warme Mahlzeit, am Abend gibt es eine kalte Brotzeit. Doch die Flüchtlinge wollen täglich zwei warme Essen. "Am liebsten jeden Tag Huhn, Reis und Kartoffeln", sagt Alexander Krug, Stellvertreter des Landrats im Amt und stellvertretender Pressesprecher des Landratsamts. "Wir haben auch beim Essen unsere Vorgaben", erläutert Krug. Das gilt für die Zusammensetzung und die Kosten. "Wir müssen auch auf abwechslungsreiche Kost achten." Asylkoordinatorin Isabell Sittner wollte am Freitag mit dem Caterer klären, inwieweit die Wünsche der Flüchtlinge erfüllt werden können. "Es gibt aber Grenzen", unterstreicht Krug.
'Et portae inferi non praevalebunt eam'

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Vielleicht sollte man den "Flüchtlingen", die über das Mittelmeer nach Europa kommen, hier nicht die große Aufmerksamkeit zuwenden. Sie stellen, wie ich bereits ausführte, nur einen ganz geringen Teil der hier eintreffenden "Flüchtlinge":
Caviteño hat geschrieben: Im übrigen sollte man darauf hinweisen, daß die Bilder vom Mittelmeer herzlich wenig mit den "Flüchtlingen" zu tun haben, die nach D. kommen. Die absolute Mehrheit der "Flüchtlinge" in D. kommt auf dem Landweg. Von Staatsangehörigen der beiden afrikanischen Staaten unter den Top ten der Herkunftsländer - Eritrea und Somalia - wurden insgesamt knapp 19. Asylanträge gestellt - weniger als 1% der Gesamtanträge.
Die Anerkennungsquoten lagen bei den Balkanländern durchgehend bei fast %, gleichzeitig stellen sie mit über 61. Anträgen ca. 3% aller "Flüchtlinge". Bei den beiden afrikanischen Ländern liegen die Anerkennungszahlen auch nicht sehr hoch. Unter Berücksichtigung aller Kategorien (asylberechtigt, Flüchtlingsschutz, subsidiärer Schutz oder Abschiebungsverbot) sind es bei Staatsangehörigen aus Eritrea ca. 54% und bei denen aus Somalia ca. 25%, die hier ein - tlw. nur vorläufiges - Bleiberecht erhalten.

Quelle: http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Press ... _214.html
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=76234#p76234

Natürlich kann und muß man über die "Sogwirkung" einer immer breiteren "Rettungsaktion" diskutieren, aber das ändert nichts an der Tatsache, daß die Bundesregierung sich zunächst einmal darum kümmern sollte, den Zustrom von sog. "Flüchtlingen" aus dem Balkan zu unterbinden. Die Bilder aus dem Mittelmeer verdecken nur die Tatsache, das auf diesem Gebiet etwas geschehen muß - egal ob es sich um die Wiedereinführung der Visapflicht (verbunden mit der Auflage, dabei dann ggfs. einen "Asylantrag" zu stellen) und/oder keinem Leistungsbezug nach Einreise handelt. Würden Asylanträge dieser Personengruppe grds. nicht mehr in D. bearbeitet und entfiele damit auch die "Rund-um-Versorgung" nach Einreise, würden die Antragszahlen schlagartig zurückgehen.

Man kann natürlich einwenden, das dieses nicht im Interesse der Bundesregierung liegt. Hohe Antragszahlen auf Asyl (am besten aus sicheren Herkunftsländern, die zu einer relativ raschen Ablehnung führen) sehen nach außen gut aus und verringern den Druck, noch mehr "Flüchtlinge" aufzunehmen. Man kann sich als "Hauptbetroffener" der gegenwärtigen Immigrationswelle hinstellen und behaupten, die sog. "EU-Partner" kämen ihren Verpflichtungen zur Dokumentation nicht nach und reichten die Flüchtlinge nach Norden weiter.

Es fällt schon auf, daß in der Berichterstattung über die "Flüchtlinge" in den öffentl.-rechtl. Sendern überproportional viele "Flüchtlinge" aus dem afrikanischen Raum zu sehen sind, obwohl sie - wie oben geschrieben - nur ca. 1% der Antragsteller ausmachen. "Flüchtlinge" aus dem Balkan werden dagegen sehr selten gezeigt. Man nutzt also die Bilder vom Mittelmeer und suggeriert der Bevölkerung, daß es sich bei den "Flüchtlingen" um arme, traumatisierte Personen handelt, die einen schwierigen und gefährlichen Weg zurückgelegt haben, um hier Frieden und Arbeit zu finden. Daß der größte Teil der "Flüchtlinge" hier komfortabel mit dem Linienbus aus dem Balkan einreist, um an den Segnungen des Sozialstaates zu partizipieren, wird gerne verschwiegen. Vermutlich wäre die Akzeptanz sonst noch viel, viel geringer.

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Juergen
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Juergen »

Caviteño hat geschrieben:Vielleicht sollte man den "Flüchtlingen", die über das Mittelmeer nach Europa kommen,…
Warum kommen die eigentlich nicht über Gibraltar? Da isset nicht so weit über's Meer. :ikb_boat:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Juergen hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Vielleicht sollte man den "Flüchtlingen", die über das Mittelmeer nach Europa kommen,…
Warum kommen die eigentlich nicht über Gibraltar? Da isset nicht so weit über's Meer. :ikb_boat:
Es lagern genügend "Flüchtlinge" vor Mellila und Ceuta und versuchen, dort die Zäune zu überwinden. Damit sparen sie sich die Überfahrt.

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Juergen
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Juergen »

Caviteño hat geschrieben:Es lagern genügend "Flüchtlinge" vor Mellila und Ceuta und versuchen, dort die Zäune zu überwinden. Damit sparen sie sich die Überfahrt.
Man könnte doch einfach die Zäune auf machen und dann die Leute nach dem jüngst errechneten Verteilungsschlüssel per Schiff, Bus und Bahn (so sie denn fährt) auf Europa verteilen. Dann könnten doch alle hochzufrieden sein. – Oder?
:pfeif:
Gruß Jürgen

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Pit
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Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

DarPius hat geschrieben: Ich wünsche jedem Gutmenschen 77 junge lebensfrohe Afrikaner aus Mali, Somalien und Eritrea in seiner Nachbarschaft. Die werden sicherlich hilfsbereit zu seiner Frau und Töchtern sein.
Wenn ich sowas lese,dann könnte ich :kotz:
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