Katalonien
Verfasst: Montag 10. November 2014, 10:09
8,7 % der Katalanen stimmen für die Unabhängigkeit von Spanien!
http://www.zeit.de/politik/ausland/214 ... katalonien
http://www.zeit.de/politik/ausland/214 ... katalonien
Also so ähnlich wie bei den Wahlen in diesem unseren Land. Setzt man tatsächlich die Gesamtanzahl der Wahlberechtigten als Maßstab an, führen Merkel und vor allem einige Landesfürsten hier ziemlich mickrige Minderheitsregime, die sich schon die Frage nach ihrer Legitimation gefallen lassen müssten.Ralf hat geschrieben:Nein, sondern 80% derer, die an der Wahl teilgenommen hatten. ...
So wie im September in Brandenburg.Florianklaus hat geschrieben:Und über die Hälfte der Wahlberechtigten hat an der Abstimmung gar nicht teilgenommen.
Das hast Du aber fein gesagt.Ralf hat geschrieben:Der Boykott wurde ausgerufen, weil diese Abstimmung keinerlei juristische Verbindlichkeit hat. ...
http://www.derbund.ch/ausland/europa/Je ... y/2335452Nach der inoffiziellen Volksbefragung in Katalonien strebt die Regierung der spanischen Region ein bindendes Referendum über die staatliche Unabhängigkeit an. Dies gab der katalanische Ministerpräsident Artur Mas am Dienstag in Barcelona bekannt.
In einem Schreiben an den spanischen Regierungschef Mariano Rajoy habe er vorgeschlagen, einen «permanenten Dialog» aufzunehmen und die Bedingungen für eine solche Volksabstimmung festzulegen.
Quelle: s.o.Für die Regierung Kataloniens könnte allerdings bereits die Befragung vom Sonntag ein Nachspiel vor Gericht haben: Die spanische Staatsanwaltschaft will den katalanischen Regierungschef Artur Mas und mehrere Minister verklagen.
Die Behörde wolle am Mittwoch vor dem obersten katalanischen Gerichtshof ihre Klagen vorlegen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur EFE am Dienstag unter Berufung auf Justizkreise.
Die spanische Zentralregierung, der die Staatsanwaltschaft unterstellt ist, wirft dem katalanischen Regierungschef vor, gegen eine Entscheidung des Verfassungsgerichts verstossen zu haben. Das Gericht hatte die Volksbefragung untersagt.
Wieso durfte das Schottland?Ralf hat geschrieben:Letztlich geht es um die Frage nach Selbstbestimmung. Wie groß muß eine Population sein, welche Charakteristika muß sie aufweisen (eigene Sprache, Traditionen etc.) um ein Referendum auf Loslösung vom bisherigen Staatsgebiet legitim durchsetzen zu können?
Darf das Katalonien?
Durfte das der Kososo? (von Spanien nicht anerkannt!)
Darf das das spanische Baskenland?
Das französische Baskenland?
Bayern?
Duisburg-Marxloh?
Wenn der Machthaber es zuläßt, darf jeder.Protasius hat geschrieben:Wieso durfte das Schottland?Ralf hat geschrieben:Letztlich geht es um die Frage nach Selbstbestimmung. Wie groß muß eine Population sein, welche Charakteristika muß sie aufweisen (eigene Sprache, Traditionen etc.) um ein Referendum auf Loslösung vom bisherigen Staatsgebiet legitim durchsetzen zu können?
Darf das Katalonien?
Durfte das der Kososo? (von Spanien nicht anerkannt!)
Darf das das spanische Baskenland?
Das französische Baskenland?
Bayern?
Duisburg-Marxloh?
Im kodifzierten Recht gibt es "nur" das Selbstbestimmungsrecht der Völker, das aber nur unter ganz bestimmten Umständen ein Sezessionsrecht ist, etwa wenn die Zentralregierung eines Vielvölkerstaats terroristische Maßnahmen gegenüber eine Volksgruppe ausübt. Unter normalen Bedingungen ist das Selbstbestimmungsrecht der Völker durch weitgehende Autonomien gewahrt. Das Völkerrecht, das eher ein Staatenrecht ist und sich vom Staatsbegriff her definiert, hält die Integrität der Staaten eben so lange für notwendig, bis es wirklich nicht anders geht.Ralf hat geschrieben:Wenn der Machthaber es zuläßt, darf jeder.Protasius hat geschrieben:Wieso durfte das Schottland?Ralf hat geschrieben:Letztlich geht es um die Frage nach Selbstbestimmung. Wie groß muß eine Population sein, welche Charakteristika muß sie aufweisen (eigene Sprache, Traditionen etc.) um ein Referendum auf Loslösung vom bisherigen Staatsgebiet legitim durchsetzen zu können?
Darf das Katalonien?
Durfte das der Kososo? (von Spanien nicht anerkannt!)
Darf das das spanische Baskenland?
Das französische Baskenland?
Bayern?
Duisburg-Marxloh?
Doch gibt es ein "natürliches Recht" dazu und ab wann greift das?
Da kann man nur hoffen, daß - in vielleicht 100 Jahren - der Machthaber in Berlinistan das ebenso sieht und den ländlichen Region in Bayern und in Nordwestdeutschland (Münsterland, Emsland) der dort dann noch lebenden christlichen Bevölkerung weitgehende Autonomierechte zugesteht.....Maurus hat geschrieben: Im kodifzierten Recht gibt es "nur" das Selbstbestimmungsrecht der Völker, das aber nur unter ganz bestimmten Umständen ein Sezessionsrecht ist, etwa wenn die Zentralregierung eines Vielvölkerstaats terroristische Maßnahmen gegenüber eine Volksgruppe ausübt. Unter normalen Bedingungen ist das Selbstbestimmungsrecht der Völker durch weitgehende Autonomien gewahrt. Das Völkerrecht, das eher ein Staatenrecht ist und sich vom Staatsbegriff her definiert, hält die Integrität der Staaten eben so lange für notwendig, bis es wirklich nicht anders geht.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... ageIndex_2Doch natürlich steht „Ara és l’Hora“ den Parteien sehr nahe, die derzeit für die Unabhängigkeit kämpfen, also Mas’ Wahlbündnis „Junts pel Sí“ („Gemeinsam für das Ja“) und den linksextremistischen Separatisten der CUP. Gemeinsam haben diese die Wahl vom 27. September zu einer „plebiszitären Abstimmung“, einer Art Ersatz-Referendum, erklärt.
Wenn sie die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament gewinnen, wollen sie Katalonien auch gegen den erklärten Willen Spaniens in die Unabhängigkeit führen. Den jüngsten Umfragen zufolge könnten sie diese Mehrheit durchaus erreichen. Zumal sie mit der Massendemonstration eine perfekte Bühne für den Wahlkampfauftakt hatten, der dank Mas´ Terminierung der Wahl genau auf den Nationalfeiertag fiel.
Berichte dann bitte mal von der Stimmung.Dieter hat geschrieben:Ich werde am 27. September in Katalonien sein und freue mich auf den Jubel der Menschen, wenn das Wahlergebnis feststeht.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 27116.htmlWie die Behörden nach Auszählung von 83 Prozent der Stimmen am Sonntagabend mitteilten, kommen beide Parteien zusammen auf 73 Sitze - davon entfallen 63 Sitze auf „Junts pel Si“ und die zehn restlichen auf die linksradikale CUP. Die Wahlbeteiligung lag mit 76,75 Prozent neun Prozentpunkte höher als bei der letzten Regionalwahl 212 und war damit außergewöhnlich hoch.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 27315.html
Regionalwahl in Spanien
Separatisten rufen Katalanen zu zivilem Ungehorsam auf
Die Separatisten haben die Regionalwahl in Katalonien gewonnen. Nun fordern sie die Bürger auf, die Gesetze aus Madrid zu missachten.
…Die CUP errang nach Auszählung von 97 Prozent aller Stimmen bei der Wahl am Sonntag zehn der 135 Sitze im katalanischen Regionalparlament. Das Bündnis „Zusammen für das Ja“ kam auf 62 Sitze, so dass die Unabhängigkeitsbefürworter die absolute Mehrheit im Parlament haben. Ihr prozentuale Stimmenanteil lag den Angaben zufolge bei 47,8 Prozent der Stimmen, die Wahlbeteiligung lag bei 77 Prozent…
Mich wundert vor allen Dingen wie versucht wird, Katalonien große Nachteile im Falle einer Unabhängigkeit nachzusagen. Ein Beispiel dafür ist dieser Bericht:maliems hat geschrieben:klasse gedanke. DAS Schreckgespenst für die EU. Gut, dass die EU keinen Geheimdienst hat, der da noch was intrigieren könnte.
Ich verstehe nicht, warum in einer Region, die mehr in einen Finanzausgleich einzahlt als sie erhält, die Not ausbrechen soll, wenn diese Einzahlungen wegfallen. Es kann ja durchaus sein, daß einige Steuern direkt an den spanischen Staat fließen und von dort aus umverteilt werden. Nur hätte im Falle der Unabhängigkeit dann Katalonien das Recht, diese Steuern zu erheben.Die Katalanen gelten als die „Schwaben“ Spaniens: fleißig, tüchtig, sparsam und dem Gelde herzlich zugetan. Wollen sich nun ausgerechnet die sieben Millionen Einwohner der Nordostregion wirklich in ein politisches Abenteuer stürzen, dessen wirtschaftliche Kosten und Risiken sie nur schwer übersehen können?
(...)
Finanziell hängt Katalonien seit mehreren Krisenjahren am Tropf der Madrider Zentralregierung. Diese hält auch das Gros der katalanischen Anleihen und hat die Regierung von Ministerpräsident Artur Mas durch beständige Finanzspritzen aus dem Liquiditätsfonds für die Regionen alimentiert. Nur so konnte sie ihre öffentlichen Bediensteten bezahlen und die Rechnungen der Dienstleister, zum Beispiel für das Gesundheitswesen, begleichen.
(...)
Es ist zweifellos richtig, dass das wirtschaftlich noch immer potente Katalonien, das etwa ein Fünftel zum spanischen Bruttoinlandsprodukt beiträgt, mehrere Milliarden Steuern mehr im Rahmen des Finanzausgleichs nach Madrid abführt, als es von dort zurückbekommt.
Ich werde wohl nie verstehen, was an einer Abspaltung von Katalonien (und anderen Regionen) so schlimm sein soll. "Unsere" Zukunft ist doch - wenn man der sog. "politischen Elite" glaubt - "Europa". Da ist es dann doch unwichtig, ob dieser imaginäre "Staat" aus 28, 35 oder xx Gliedstaaten besteht. Viele kleine Gliedstaaten dürften sogar die Zentralisierung beschleunigen und damit den Traum von "Europa" schneller in Erfüllung gehen lassen - oder haben Luxemburg oder die baltischen Staaten schon einmal eine "Blockadepolitik" betrieben?Niels hat geschrieben:Ich hoffe für die Katalanen, dass es klappt: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... h-nie.html
Caviteño hat geschrieben:Ich werde wohl nie verstehen, was an einer Abspaltung von Katalonien (und anderen Regionen) so schlimm sein soll. "Unsere" Zukunft ist doch - wenn man der sog. "politischen Elite" glaubt - "Europa". Da ist es dann doch unwichtig, ob dieser imaginäre "Staat" aus 28, 35 oder xx Gliedstaaten besteht. Viele kleine Gliedstaaten dürften sogar die Zentralisierung beschleunigen und damit den Traum von "Europa" schneller in Erfüllung gehen lassen - oder haben Luxemburg oder die baltischen Staaten schon einmal eine "Blockadepolitik" betrieben?Niels hat geschrieben:Ich hoffe für die Katalanen, dass es klappt: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... h-nie.html
Spanien bietet sich natürlich für eine Auflösung an. Interessant in dem Artikel, das auch die Basken sich mit entsprechenden Gedanken tragen. Im weiteren Verlauf könnte der Funke dann auf Frankreich (Korsika), Italien (Lombardei, Südtirol), Belgien (Flandern) und vielleicht sogar D (Bayern) überspringen.
Kennst Du Flandern ? - kannst Du flämisch, dass Du die internen Kommentare verstehst, und kennst genügend Leute dort ?Dieter hat geschrieben:Das nächste Land, das sich die Unabhängigkeit erkämpfen wird, ist Flandern.
[...]
Junge Flamen und Wallonen verständigen sich in Englisch.
Reinhard hat geschrieben:Kennst Du Flandern ? - kannst Du flämisch, dass Du die internen Kommentare verstehst, und kennst genügend Leute dort ?Dieter hat geschrieben:Das nächste Land, das sich die Unabhängigkeit erkämpfen wird, ist Flandern.
[...]
Junge Flamen und Wallonen verständigen sich in Englisch.
Ik wél. En ik kan alleen maar zeggen: lullig gezeik allemaal. 'Tuurlik kent iedere Vlaming ook Frans.
Die einzigen, die auf der Schiene abfahren, ist der Vlaams Blok, und die sind sowas von rechts, bei denen möchtest auch Du nicht tot über'm Zaun hängen.
Interessanter Gedanke - vielleicht wäre dies tatsächlich eine Option?Caviteño hat geschrieben:Ich werde wohl nie verstehen, was an einer Abspaltung von Katalonien (und anderen Regionen) so schlimm sein soll. "Unsere" Zukunft ist doch - wenn man der sog. "politischen Elite" glaubt - "Europa". Da ist es dann doch unwichtig, ob dieser imaginäre "Staat" aus 28, 35 oder xx Gliedstaaten besteht. Viele kleine Gliedstaaten dürften sogar die Zentralisierung beschleunigen und damit den Traum von "Europa" schneller in Erfüllung gehen lassen - oder haben Luxemburg oder die baltischen Staaten schon einmal eine "Blockadepolitik" betrieben?Niels hat geschrieben:Ich hoffe für die Katalanen, dass es klappt: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... h-nie.html
Spanien bietet sich natürlich für eine Auflösung an. Interessant in dem Artikel, das auch die Basken sich mit entsprechenden Gedanken tragen. Im weiteren Verlauf könnte der Funke dann auf Frankreich (Korsika), Italien (Lombardei, Südtirol), Belgien (Flandern) und vielleicht sogar D (Bayern) überspringen.
Man muß sich doch nur anschauen, wie sich die politische Karte Europas innerhalb der letzten 25 Jahre verändert hat. Da haben sich nicht nur aus der Sowjetunion neue Staaten gebildet, auch Tschechien und die Slowakei haben sich getrennt und Jugoslawien ist in Einzelstaaten zerfallen. In GB hat Schottland ein Referendum durchgesetzt, in dem über eine Unabhängigkeit des Landes abgestimmt wurde.lutherbeck hat geschrieben:
Interessanter Gedanke - vielleicht wäre dies tatsächlich eine Option?