Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar? [1]

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
Hubertus
Beiträge: 15221
Registriert: Montag 3. Mai 2010, 20:08

Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar? [1]

Beitrag von Hubertus »

Einen solchen Strang hätten wir vllt. schon vor längerem gebraucht.

Die AfD stellt sich für manche im Augenblick als jene Partei dar, die am ehesten für Christen wählbar ist, weil sie sich klar zu einem werteorientierten Programm bekennt und von der Größe her realistische Chancen hat, sich dauerhaft im politischen Spektrum der Bundesrepublik zu etablieren. Es gibt auch nicht wenige Christen, die sich in der AfD engagieren. Daneben darf aber auch nicht übersehen werden, daß es innerhalb der Partei auch nationalkonservative und v.a. liberalistische Strömungen gibt, die mit Religion wenig anfangen können. Auf alle Fälle ist es spannend und wohl auch lohnend, die Genese der AfD als Partei zu beobachten.

Ich beginne mit einem Interview mit dem Sprecher der AfD, Prof. Bernd Lucke: 'Abtreibung halte ich für einen Frevel'
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Tinius
Beiträge: 1972
Registriert: Samstag 28. Juni 2014, 00:13

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Tinius »

Die Partei ist eher ein wirrer Haufen. Ich kenne einen der berühmten klagenden Professoren und wundere mich, wie diese ganzen Strömungen "geführt" werden sollen. Bei einem der letzten Treffen scheiterte die Geschäftsordnungsinitiative des Herrn Lucke im völligen Durcheinander.
Aber Bernd Lucke gehört meiner Kirche an.....und das zeigt auch, dass er Ideen hat und fest im Christentum verwurzelt ist.

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3239
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

Jedenfalls kann man durch die Wahl der AfD jene Partei strafen, die fortwährend das 2.Gebot bricht. Der Rest wird sich zeigen. Für Sachsen kann ich sagen, daß die Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin Dr. Petry protestantische Pfarrersfrau und vierfache Mutter ist.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Benutzeravatar
guatuso
Beiträge: 974
Registriert: Freitag 1. März 2013, 23:33
Wohnort: Costa Rica

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von guatuso »

Diese Partei erscheint mir schon aufgrund der Abtreibungsgegnerschaft zur Zeit als die einzige waehlbare, obwohl mir die Aussagen ueber Homosexuelle nicht sympatisch sind.
Der Vorteil eines "wirren Haufens" ist, dass sie sich durch Dialoge festigen koennen.

gc-148
Beiträge: 903
Registriert: Montag 24. März 2014, 22:10

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von gc-148 »

ar26 hat geschrieben:Jedenfalls kann man durch die Wahl der AfD jene Partei strafen, die fortwährend das 2.Gebot bricht.
gibt es eine Erklärung zu dieser Äußerung?

Tinius
Beiträge: 1972
Registriert: Samstag 28. Juni 2014, 00:13

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Tinius »

gc-148 hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Jedenfalls kann man durch die Wahl der AfD jene Partei strafen, die fortwährend das 2.Gebot bricht.
gibt es eine Erklärung zu dieser Äußerung?
Das Bilderverbot ?

Benutzeravatar
TeDeum
Beiträge: 580
Registriert: Montag 8. Juli 2013, 09:07

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von TeDeum »

In letzter Zeit stelle ich mir persönlich eher die Frage, ob es für einen Christen überhaupt vertretbar ist, zu wählen. Oder ob der Stimmzettel-Fetischismus nicht rundherum abzulehnen ist?

Benutzeravatar
Jarom1
Beiträge: 887
Registriert: Freitag 5. August 2011, 20:15

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Jarom1 »

TeDeum hat geschrieben:In letzter Zeit stelle ich mir persönlich eher die Frage, ob es für einen Christen überhaupt vertretbar ist, zu wählen. Oder ob der Stimmzettel-Fetischismus nicht rundherum abzulehnen ist?
Natürlich sollen Christen wählen gehen. Sie sollten insbesondere die Parteien wählen, die christliche Inhalte vertreten.
Consciousness of sin, certainty of faith, and the testimony of the Holy Spirit

heiliger_raphael
Beiträge: 775
Registriert: Dienstag 18. März 2014, 22:16
Wohnort: Urlaub

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von heiliger_raphael »

... die gibts noch? Ich dachte, die wären schon in der Bedeutungslosigkeit versunken und die Wähler hätten sich CDU, FDP, NPD und Piraten aufgeteilt. Da war ich wohl schlecht informiert :)

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Pilgerer »

Wählbar ist die AfD für Christen, besonders mit der liberal-konservativen Linie des Vorsitzenden. Ich befürchte jedoch, dass die Partei zum Sammelbecken für wirre Köpfe aller Art wird, die sonst bei den Republikanern oder in der Schill-Partei gelandet wären. Vermutlich werden sie in ein paar Jahren so wie die Piraten wieder untergehen.

Eine neue Partei braucht bei ihrer Gründung Vororganisationen, die schon eine klare Masse an Leuten binden können. Die Grünen sind aus ökologischen Bürgerinitiativen etc. hervorgegangen, die sich irgendwann zu einer Partei zusammen fanden.
Einfach so aus dem Nichts lässt sich keine dauerhaft erfolgreiche Partei gründen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
Jarom1
Beiträge: 887
Registriert: Freitag 5. August 2011, 20:15

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Jarom1 »

heiliger_raphael hat geschrieben:... die gibts noch? Ich dachte, die wären schon in der Bedeutungslosigkeit versunken und die Wähler hätten sich CDU, FDP, NPD und Piraten aufgeteilt. Da war ich wohl schlecht informiert :)
Leider nicht in Reinkultur. Da muss man halt Kompromisse schliessen.
Consciousness of sin, certainty of faith, and the testimony of the Holy Spirit

Benutzeravatar
Libertas Ecclesiae
Moderator
Beiträge: 3054
Registriert: Montag 15. Juni 2009, 10:46

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von taddeo »

Tinius hat geschrieben:
gc-148 hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Jedenfalls kann man durch die Wahl der AfD jene Partei strafen, die fortwährend das 2.Gebot bricht.
gibt es eine Erklärung zu dieser Äußerung?
Das Bilderverbot ?
Nach katholischer und lutherischer Zählung ist das 2. Gebot das, welches die Verunehrung des Namens Gottes verbietet (http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote). Ich vermute mal, ar26 bezieht das auf die Partei(en), die das "C" in ihrem Namen führen und durch ihre konkrete Politik diesen Namen verunehren.

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3239
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

Es ist so, wie taddeo schrieb, wobei ich die CSU mangels persönlicher Betroffenheit hier keinem Urteil unterziehe. Das überlasse ich den Bayern.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Benutzeravatar
Heinrich II
Beiträge: 414
Registriert: Montag 30. Januar 2012, 18:27
Wohnort: Bistum Mainz

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Heinrich II »

Ich persönlich finde, dass momentan die AfD fast die einzige wählbare Partei ist.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

gc-148
Beiträge: 903
Registriert: Montag 24. März 2014, 22:10

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von gc-148 »

TeDeum hat geschrieben:In letzter Zeit stelle ich mir persönlich eher die Frage, ob es für einen Christen überhaupt vertretbar ist, zu wählen. Oder ob der Stimmzettel-Fetischismus nicht rundherum abzulehnen ist?
du könntest Dir ja auch die Hände schmutzig machen ....

Benutzeravatar
Marcus
Beiträge: 3077
Registriert: Dienstag 13. Juni 2006, 14:48

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Marcus »

guatuso hat geschrieben:Diese Partei erscheint mir schon aufgrund der Abtreibungsgegnerschaft zur Zeit als die einzige waehlbare, obwohl mir die Aussagen ueber Homosexuelle nicht sympatisch sind.
Der Vorteil eines "wirren Haufens" ist, dass sie sich durch Dialoge festigen koennen.
Gibt es zum Thema "Homosexualität" bei denen denn überhaupt so etwas wie eine Parteimeinung?
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Benutzeravatar
Marcus
Beiträge: 3077
Registriert: Dienstag 13. Juni 2006, 14:48

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Marcus »

TeDeum hat geschrieben:In letzter Zeit stelle ich mir persönlich eher die Frage, ob es für einen Christen überhaupt vertretbar ist, zu wählen. Oder ob der Stimmzettel-Fetischismus nicht rundherum abzulehnen ist?
Die Frage ist halt, was besser ist: Nicht zur Wahl zu gehen und es damit hinzunehmen, dass nur Parteien, welche faktisch die Meinungs- und Handlungsfreiheit - letztlich somit die Religionsfreiheit - für Christen immer mehr beschränken (wollen) ins Parlament kommen oder eine Partei zu wählen, für die auch Christen kandidieren und deren Programm zumindest im Großen und Ganzen für Christen tolerabel ist, um somit ein paar Christen ein parlamentarisches Forum zu verschaffen?

Ich habe bei der letzten Europa- und Kommunalwahl jeweils AfD gewählt.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Benutzeravatar
holzi
Beiträge: 7875
Registriert: Montag 28. November 2005, 15:00
Wohnort: Regensburg

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von holzi »

gc-148 hat geschrieben:
TeDeum hat geschrieben:In letzter Zeit stelle ich mir persönlich eher die Frage, ob es für einen Christen überhaupt vertretbar ist, zu wählen. Oder ob der Stimmzettel-Fetischismus nicht rundherum abzulehnen ist?
du könntest Dir ja auch die Hände schmutzig machen ....
Stimmt! Einige meiner Wahlkreuzchen haben sich hinterher als Griff ins Klo erwiesen.

Benutzeravatar
Marcus
Beiträge: 3077
Registriert: Dienstag 13. Juni 2006, 14:48

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Marcus »

Bei "Scheiß-Parteien" muss man halt gelegentlich auch mal ins Klo greifen... :breitgrins:
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Benutzeravatar
songul
Beiträge: 1759
Registriert: Freitag 28. Dezember 2007, 18:47

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von songul »

Hier ein Zitat von Hr. Lucke:
"Kann auch eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft eine Familie sein?

Ich bin dagegen, dass man Begriffe aushöhlt. Je mehr man das tut, desto weniger Bedeutung haben sie. Ich verstehe unter einer Ehe eine Beziehung zwischen Mann und Frau und unter einer Familie verstehe ich Vater, Mutter und Kinder. Damit bestreite ich nicht im mindesten, dass auch gleichgeschlechtliche Paare sorgsam und liebevoll Kinder aufziehen können."
Müsste reichen....
Und trifft auch meine Einstellung.
Natürlich gibt es auch Leute in der AfD die sicherlich gegen Homosexuelle sind, aber aber die gibt es in jeder konservativeren Gruppe; allerdings nicht so viele wie in konservativen Gruppen von Christen.

Benutzeravatar
kleine_therese
Beiträge: 188
Registriert: Mittwoch 6. August 2014, 15:32

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von kleine_therese »

Tinius hat geschrieben:Die Partei ist eher ein wirrer Haufen. Ich kenne einen der berühmten klagenden Professoren und wundere mich, wie diese ganzen Strömungen "geführt" werden sollen. Bei einem der letzten Treffen scheiterte die Geschäftsordnungsinitiative des Herrn Lucke im völligen Durcheinander.
Aber Bernd Lucke gehört meiner Kirche an.....und das zeigt auch, dass er Ideen hat und fest im Christentum verwurzelt ist.
Einer Kirche anzugehören ist der Beweis für eine feste Verwurzelung im Christentum? Diese Einschätzung mag wundern angesichts der Fülle an Beiträge in den hiesigen Foren, in denen Angehörigen jedwelcher Kirche abgesprochen wird, fest im Christentum verwurzelt zu sein...

...merkt irritiert an die kleine_therese

iustus
Beiträge: 7158
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von iustus »

kleine_therese hat geschrieben:
...merkt irritiert an die kleine_therese
Wie drollig, der Kleine.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

iustus
Beiträge: 7158
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von iustus »

kleine_therese hat geschrieben:
Einer Kirche anzugehören ist der Beweis für eine feste Verwurzelung im Christentum?
Tinius sprach nicht von "einer" Kirche, sondern von seiner. ;D
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
kleine_therese
Beiträge: 188
Registriert: Mittwoch 6. August 2014, 15:32

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von kleine_therese »

iustus hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben:
Einer Kirche anzugehören ist der Beweis für eine feste Verwurzelung im Christentum?
Tinius sprach nicht von "einer" Kirche, sondern von seiner. ;D
In der Tat, doch schien dies einzuladen, es nicht so zu verstehen wie Sie es tun. Aber sei dem so, denn gelte: Es gibt also (mindestens) eine christliche Kirche, deren Angehörige von vornherein als tief verwurzelt im Christentum zu gelten haben.

Noch nie begegnete der Schreiberin eine solche Kirche, nicht einmal eine antikirchliche Sekte. Selbst bei Scientology gibt es "Mitläufer", denen einen wirkliche Verwurzelung nicht zuzusprechen ist. Und da sollte es eine christliche Kirche geben, in der dies anders ist?

...meint wachen Geistes die kleine_therese

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von overkott »

Die CSU wird heute und morgen erklären, warum Christen CSU wählen sollen. Auch die CDU in Thüringen hat morgen Gelegenheit zu zeigen, wie sie es mit Kleinparteien halten will.

Tinius
Beiträge: 1972
Registriert: Samstag 28. Juni 2014, 00:13

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Tinius »

Hier der Bericht über das Abenteuer des bekannten Mainzer Theologen Sebastian Moll (konservativ, Methodist)

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... hland.html


Zur allgemeinen Info:

http://www.kath.net/news/45511

Der Herr ist aus protestantischer Sicht zumindest "zurückhaltend" zu beurteilen, weil er mehr oder minder das Alte Testament ablehnt (siehe auch Rezensionen zu seinen dünnen Büchlein) und vom Geist einer Harnack nicht lassen kann.

Seine eigene Homepage ist derzeit nicht mehr erreichbar. Er selber beschreibt sich inzwischen als vereinsamt und will irgendwie zur FDP zurück. Der Lehrbetrieb will ihn wohl nicht mehr.

Benutzeravatar
Yeti
Beiträge: 2843
Registriert: Donnerstag 10. Februar 2005, 14:39
Wohnort: In the middle of the Ländle

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Tinius hat geschrieben:Hier der Bericht über das Abenteuer des bekannten Mainzer Theologen Sebastian Moll (konservativ, Methodist)

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... hland.html


Zur allgemeinen Info:

http://www.kath.net/news/45511

Der Herr ist aus protestantischer Sicht zumindest "zurückhaltend" zu beurteilen, weil er mehr oder minder das Alte Testament ablehnt (siehe auch Rezensionen zu seinen dünnen Büchlein) und vom Geist einer Harnack nicht lassen kann.

Seine eigene Homepage ist derzeit nicht mehr erreichbar. Er selber beschreibt sich inzwischen als vereinsamt und will irgendwie zur FDP zurück. Der Lehrbetrieb will ihn wohl nicht mehr.
Die Welt hat geschrieben:Während "oben" ein akademischer Diskurs über die Euro-Politik oder die Haltung zu Russland geführt werde, herrsche im Kreisverband "ein aggressiver Verbalradikalismus"
Solche Phänomene könnte man wahrscheinlich auch in so mancher SPD-Ortsgruppe feststellen. Dass die Basis anders tickt als die Führung, scheint ja normal zu sein.
Sebastian Moll hat geschrieben:"Inhaltlich ist die Partei nicht radikal"[...]"Die AfD ist methodisch radikal, sprich im Umgang der Mitglieder untereinander und in ihrer Art, Politik zu machen"
Irgendwie widerspricht das inhaltlich dem Folgenden:
Die Welt hat geschrieben:"Moll habe all jene, die ihn nicht als Sprecher der Christen in der AfD wollten, in die Nähe von Nazis gerückt, stellte Paul fest, ohne sich jedoch dagegen zu verwahren oder das Gegenteil zu belegen."
Könnte natürlich sein, dass er sich schon als Professor sah und in der "Partei der Professoren" halt auch schnell ein wichtiges Amt wollte, obwohl er noch den "Frischling"-Status hatte. Das wäre auch in der SPD, CDU oder anderswo blöd gekommen.
Die Welt hat geschrieben:"Ist es also vielleicht nur die Enttäuschung über das eigene Scheitern, die Moll zu solchen Vergleichen greifen lässt?"
Ja, das könnte wohl sein. Insgesamt sind das keine spektakuläre Enthüllungen. Mich stören vor allem ein wenig die Umstände. Man weiß ja, wie AfD-feindlich die "Welt" eingestellt ist, als Axel-Springer-Organ ist ihr auch die bedingungslos israelfreundliche Haltung ihres Gründers eine Verpflichtung - anders als bei der AfD, die den Nahost-Konflikt deutlich differenzierter sieht.
#gottmensch statt #gutmensch

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Ewald Mrnka »

TeDeum hat geschrieben:In letzter Zeit stelle ich mir persönlich eher die Frage, ob es für einen Christen überhaupt vertretbar ist, zu wählen. Oder ob der Stimmzettel-Fetischismus nicht rundherum abzulehnen ist?
Wenn man solche Einlassunggen der nuschelnden Schnapsdrossel liest, könnte man wirklich nachdenklich werden:

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... lergebnis/

Aber wir wollen fair und "tolerant" bleiben: Der Generalsekretär der EUdSSR hat auch seine Meriten :breitgrins: :

http://www.der-postillon.com/214/12/un ... ugige.html

:D
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Fragesteller
Beiträge: 1691
Registriert: Freitag 18. Mai 2012, 10:41

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Fragesteller »

Tinius hat geschrieben:Der Herr ist aus protestantischer Sicht zumindest "zurückhaltend" zu beurteilen, weil er mehr oder minder das Alte Testament ablehnt (siehe auch Rezensionen zu seinen dünnen Büchlein) und vom Geist einer Harnack nicht lassen kann.
Kannst Du den ersten Punkt genauer ausführen? Was ich an Rezensionen gefunden habe, spricht nur von "kritisch überdenken" aber "nicht umkehrbar" - solche Leerformeln können ja alles und nichts bedeuten. Und was Harnack angeht: Geht es Dir hier nur um die Position zum AT oder gibt es da noch mehr Parallelen zwischen den beiden? Ich hatte Moll bisher auf der konservativ-biblizistischen Linie eingeordnet - das scheint unter den Voraussetzungen schwieriger ...

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Pit »

kleine_therese hat geschrieben: Einer Kirche anzugehören ist der Beweis für eine feste Verwurzelung im Christentum? ...
Keineswegs,denn meines Wissens war der "GröFaZ",Herr A.H. aus Braunau am Inn,Katholik.
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Ewald Mrnka »

Pit hat geschrieben:
kleine_therese hat geschrieben: Einer Kirche anzugehören ist der Beweis für eine feste Verwurzelung im Christentum? ...
Keineswegs,denn meines Wissens war der "GröFaZ",Herr A.H. aus Braunau am Inn,Katholik.
So ist es, und weil er nicht exkommuniziert worden ist, könnte er sogar in den Himmel gekommen sein :breitgrins:
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema