Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar? [1]

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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

martin v. tours hat geschrieben:Huch ! Nazis (AfD -Symptisanten) in anderen Parteien.
https://www.youtube.com/watch?v=S6_4WzslA#t=167
Na, so was aber auch.
Schon blöd, wenn die Realität sich beharrlich weigert, sich an die Theorie anzupassen.
Da gab es doch mal ein hübsches Titelbild:
Bild
#gottmensch statt #gutmensch

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Juergen
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Juergen »

http://www.radiohochstift.de/nachrichte ... beten.html

AfD will mitbeten

Die Paderborner „Alternative für Deutschland“ will kommenden Freitag an einem Friedensgebet teilnehmen. Der Kreisvorsitzende der rechtskonservativen Partei, Günter Koch, schreibt: die AfD als demokratische Partei unterstütze das Friedensgebet der Religionen. Das Paderborner Bündnis „Paderbunt“ nennt die Pläne absurd und verlogen. Die Polizei müsse die Teilnahme verhindern.
:narr:
http://www.nw.de/lokal/kreis_paderborn/ ... ehmen.html

AfD will am Friedensgebet teilnehmen


"Als Partei, die auf der Grundlage der freiheitlich demokratischen Grundordnung und des Grundgesetzes steht und deren Mitglieder fast ausschließlich gute Christenmenschen sind, unterstützt natürlich das Friedensgebet der Religionen und wird an diesem, angeführt von Günter Koch und Dr. Christian Blex, mit einer starken Delegation teilnehmen", schreibt Koch.

"Wir sind den Initiatoren des Gebetes dankbar, die Uhrzeit so gelegt zu haben, dass wir vor unserer Demo teilnehmen können. Wir laden zudem Pfarrer Thomas Stolz herzlich zu unserer Demo ein, um auch dort ein Friedensgebet vor unseren Demonstranten zu sprechen."


Veranstalter des Friedensgebetes am Freitag um 17 Uhr auf dem Marienplatz ist das Forum der Religionen, das seine politische Unabhängigkeit betont. Bürgermeister Michael Dreier und die CDU haben ihre Teilnehme zugesagt. Das Bündnis Paderbunt ruft ebenfalls zur Teilnahme auf und sieht das Friedensgebet als Auftakt für vier Anti-AfD-Veranstaltungen. Der gemeinsame Demozug gegen die AfD-Kundgebung beginnt um 19 Uhr am Rathaus und führt über das Westerntor zum Sputnik (Imadstraße).
:narr:
Gruß Jürgen

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Fragesteller
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Fragesteller »

Caviteño hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben: Was stellst Du Dir denn vor, was ein von Amts wegen bewaffneter Grenzschutzbeamter ist? Du zitierst ein "muss" von Frau Petry gegenüber einem "kann" aus dem Gesetz. So schlicht geht es nicht. Ein Grenzschützer muss tun, was sein Auftrag ist, und dabei muss er je nach Umständen seine Schusswaffe einsetzen.
Es geht hier doch um das Gebot der Verhältnismäßigkeit. Das lernt jeder Polizist oder Grenzbeamte in den ersten Wochen seiner Ausbildung. Die von sempre früher verlinkte Auskunft der Bundesregierung über den Schußwaffengebrauch an der Grenze zeigt deutlich, daß der Schußwaffengebrauch in einer relativ geringen Fallzahl erfolgt ist und wohl manchmal leider notwendig ist.
Jeder Schußwaffengebrauch durch Vollzugsbeamte wird überprüft, ggfs sogar durch die Staatsanwaltschaft - schon allein das bildet eine Sperre gegen den leichtfertigen Gebrauch.
Exakt. Der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz ist keine private Marotte pazifistischer oder sonstwie weicheiiger Beamter, sondern Teil ihres amtlichen Auftrags, den sie in der Tat (Sempre:) "ihren Möglichkeiten, den Gesetzen und den Umständen entsprechend" gewissenhaft zu erfüllen haben. Der Auftrag an einen Grenzschutzbeamten ist nicht, illegale Übertritte in jedem Fall und mit allen Mitteln zu verhindern, sondern (BGH 1988 a. a. O.) "vor dem Einsatz der Schußwaffe die in der jeweiligen Situation auf dem Spiele stehenden Rechtsgüter der öffentlichen Sicherheit und der körperlichen Unversehrtheit des Fliehenden unter sorgfältiger Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes gegeneinander ab[zu]wägen". Wenn der GdP-Vorsitzende betont, "kein deutscher Polizist" werde auf Flüchtlinge schießen, ist diese Äußerung im Gegensatz zu denen der AfD-Damen völlig im Einklang mit dieser Rechtslage, und wer sich etwas anderes wünscht, müsste zeigen, dass und warum diese Abwägung im Falle der "Flüchtlingskrise" zuungusten der körperlichen Unversehrtheit ausfallen muss. Die von Dir erwähnten "Millionen von Armutsflüchtlingen" klingen natürlich enorm, aber bisher habe ich nicht den Eindruck, dass sich die Sicherheitslage so sehr verschlechtert hat, dass man über solche Mittel nachdenken muss.
Im übrigen scheinen in der Diskussion wieder Nebelkerzen geworfen zu werden, um eine Partei als "außerhalb des demokratischen Diskurses" zu brandmarken. Es ist natürlich beschämend, wenn die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen von den Altparteien bereits in den 60'iger Jahren beschlossen wurden und die jetzt plötzlich kommunizierte Erkenntnis, daß das alles "so nicht gemeint sei" bisher keine gesetzgeberischen Folgen hat(te). Besonders traurig, daß man sich hier über den nicht erfolgten Schußwaffengebrauch aufregt, aber selbst keine Lösungen anzubieten hat.
Natürlich handelt es sich um eine Phantomdiskussion; an deutschen Grenzen werden ja normalerweise keine Schüsse abgegeben. Darum besteht auch kein gesetzgeberischer Handlungsbedarf; Praxis, (bisherige) Mehrheitsmeinung und BGH-Auslegung des einschlägigen UZwG-Paragraphen stimmen ja völlig überein. Aber diese "fruchtlose Diskussion" wurde von der AfD selbst initiiert. In diesen Kreisen regt man sich über unzureichenden Grenzschutz auf, die Interviewer vom "Mannheimer Morgen" haben Petry provokativ, aber völlig berechtigt nach konkreten Lösungsvorschlägen gefragt, diese ist über das Stöckchen gesprungen und hat Zäune und Schüsse gefordert. Von Storch hat sie darin unterstützt. Beide haben eine Unkenntnis der Rechtslage und eine menschenverachtende Grundhaltung offenbart. Warum darf man sich daran nicht stören?
aber selbst keine Lösungen anzubieten hat. Aber das ist ja auch nicht zu erwarten. Dabei könnten Lösungsvorschläge der AfD besser die Wähler abspenstig machen als fruchtlose Diskussionen und weiterhin weit geöffnete Grenztore.
Ich störe mich (aus etwas linkerer Sicht) auch an Merkels "Sachzwang"-Denken. Manchmal ist es aber vielleicht dennoch die ehrlichste und sinnvollste Haltung, zuzugeben, dass man keine Ideallösung hat und die (das bestreitet keiner!) unbefriedigende Situation als kleinstes Übel hinzunehmen, anstatt irgendwelche inakzeptablen Vorschläge zu machen. Ich persönlich möchte jedenfalls lieber in einem Land leben, in dem wegen der bisher neuen Probleme ein paar Verwaltungs- und Sozialeinrichtungen nicht mehr mit der gewohnten Effizienz funktionieren und ein paar braune Gesichter illegal rumlaufen, als in einem, wo auf (aus welchen Gründen auch immer) Hilfesuchende geschossen wird.
Zuletzt geändert von Fragesteller am Montag 8. Februar 2016, 15:58, insgesamt 3-mal geändert.

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Juergen
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Juergen »

Zum Schußwaffengebrauch an der Grenze gab es 1996 eine kleine Anfrage im Bundestag
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/58/135845.pdf

und hier etwas aus 1997
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/8/13897.pdf (ab Seite 1)


Fazit:
Es wird an den deutschen Grenzen geschossen, aber es wird sehr wenig geschossen und das ist auch gut so.


:narr:
Gruß Jürgen

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Fragesteller
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Fragesteller »

Yeti hat geschrieben:AfD bleibt auf Rekordhoch von zwölf Prozent
Die Welt hat geschrieben:Die AfD hält einer Umfrage zufolge in der Wählergunst ihr Rekordhoch. Wie die "Bild am Sonntag" vorab unter Berufung auf eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Emnid berichtete, bleibt die Partei bei den in der Vorwoche erreichten zwölf Prozent.
Die Welt hat geschrieben:Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov vom Samstag zufolge hält es mehr als jeder vierte Deutsche (29 Prozent) für gerechtfertigt, unbewaffnete Flüchtlinge mit Waffengewalt am Grenzübertritt zu hindern. Für nicht gerechtfertigt halten dies 57 Prozent, keine Angaben machten 14 Prozent.
Die 57 Prozent sind - abgesehen vom juristischen Standpunkt - wahrscheinlich der Ansicht, dass die Grenze Deutschlands nur bis zu einem gewissen Grad absolut schützenswert sei.
Ja klar. So wie ausnahmslos jedes andere Rechtsgut auch. Oder ist der Schutz der Grenze nun auf einmal das höchste oder einzige Staatsziel?
Yeti hat geschrieben: Es findet ja alles weit weg statt. Aber wehe, der Nachbar lässt seinen Apfelbaum über die eigene Hecke wachsen - da wird der letzte Ex-Straßenkampf-Sponti zum biederen Spießbürger.
Ach so. 57 Prozent der Deutschen sind also " Ex-Straßenkampf-Spontis" und wohnen so "weit weg" von der Grenze, dass sich niemals ein Flüchtling in ihren gepflegten Vorgarten verirren kann. Die Bundesrepublik ist ja auch unermesslich groß und verkehrstechnisch kaum erschlossen. In welcher Welt lebst Du eigentlich? :patsch:
Yeti hat geschrieben:Hier mal ein konstruktiver Vorschlag:
Der klingt in der Tat sinnvoll, für alle Beteiligten.

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Fragesteller »

Juergen hat geschrieben:Zum Schußwaffengebrauch an der Grenze gab es 1996 eine kleine Anfrage im Bundestag
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/58/135845.pdf [...]
Daraus:
Der Bundesregierung sind zwei Fälle bekannt.
—Am 29. Juni 1992 wurden zwei rumänische Staatsangehörige
nach unerlaubtem Grenzübertritt nach Deutschland südlich
des Grenzübergangs Pomellen durch einen Jäger erschossen.
—Am 5. September 1996 wurden zwei armenische Staatsange-
hörige nach unerlaubtem Grenzübertritt im Bereich Ratzdorf
durch einen Jäger verletzt.
Das ist allerdings befremdlich. Gibts da irgendeine Rechtsgrundlage?

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Juergen
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Juergen »

Wahrscheinlich haben die Jäger die Leute, die dort durchs Unterholz robbten, für Wildschweine gehalten.

:narr:
Gruß Jürgen

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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Juergen hat geschrieben:Wahrscheinlich haben die Jäger die Leute, die dort durchs Unterholz robbten, für Wildschweine gehalten.

:narr:
Was aber nicht unbedingt für die Qualifikation der Jäger spricht. Im einen Fall die Beute nicht richtig erkannt und im anderen Fall nur verwundet.

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Niels
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Niels »

Fragesteller hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Zum Schußwaffengebrauch an der Grenze gab es 1996 eine kleine Anfrage im Bundestag
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/58/135845.pdf [...]
Daraus:
Der Bundesregierung sind zwei Fälle bekannt.
—Am 29. Juni 1992 wurden zwei rumänische Staatsangehörige
nach unerlaubtem Grenzübertritt nach Deutschland südlich
des Grenzübergangs Pomellen durch einen Jäger erschossen.
—Am 5. September 1996 wurden zwei armenische Staatsange-
hörige nach unerlaubtem Grenzübertritt im Bereich Ratzdorf
durch einen Jäger verletzt.
Das ist allerdings befremdlich. Gibts da irgendeine Rechtsgrundlage?
Das wäre mir neu.

Waren die Herrschaften mit dem Fahrrad unterwegs? Das würde vielleicht einiges erklären. Gerade wenn das Fahrrad geschoben wird - ein Fahrradlenker könnte natürlich für einen Jäger, der schon einen im Tee hat, eventuell aussehen wie ein Geweih. :ikb_1eye:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Fragesteller
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Fragesteller »

Oder die Rumäner sind mit nem John-Deere-Traktor über die Grenze gefahren.

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Niels
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Niels »

Fragesteller hat geschrieben:Oder die Rumäner sind mit nem John-Deere-Traktor über die Grenze gefahren.
Rumäner kenne ich nicht. Nur Rumänen.
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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Fragesteller hat geschrieben:Aber diese "fruchtlose Diskussion" wurde von der AfD selbst initiiert. In diesen Kreisen regt man sich über unzureichenden Grenzschutz auf, die Interviewer vom "Mannheimer Morgen" haben Petry provokativ, aber völlig berechtigt nach konkreten Lösungsvorschlägen gefragt, diese ist über das Stöckchen gesprungen und hat Zäune und Schüsse gefordert. Von Storch hat sie darin unterstützt. Beide haben eine Unkenntnis der Rechtslage und eine menschenverachtende Grundhaltung offenbart. Warum darf man sich daran nicht stören?
Du darfst dich daran stören, musst hier aber damit rechnen, auf Widerspruch zu stoßen. Ob jemand "Katholik" ist oder "Flüchtling", das macht ihn nicht automatisch zu einem guten, oder auch nur überlegten Menschen.

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Edi
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

RomanesEuntDomus
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Fragesteller hat geschrieben:Oder die Rumäner sind mit nem John-Deere-Traktor über die Grenze gefahren.
Ich habe bisher nur einen einzigen Artikel dazu gefunden. Obwohl er aus der taz stammt und möglicherweise mit Vorsicht zu genießen ist, kann man festhalten: Es gab eine Gerichtsverhandlung gegen die tatverdächtigen Jäger, die Anklage lautete auf fahrlässige Tötung. Die Angeklagten wurden freigesprochen, weil das Gericht nicht zweifelsfrei feststellen konnte, wer von ihnen den tödlichen Schuß abgegeben hat.

http://www.taz.de/!5172/
Mit ihren Jagdgewehren schießen Heinz K. und Gerhard R. in eine Gruppe von zwanzig rumänischen Staatsbürgern, die in dieser Nacht im Sommer 1992 über ein Kornfeld von Polen nach Deutschland laufen. Anschließend steigen die Schützen in ihr Auto und fahren weiter.

Am nächsten Tag entdeckt ein Mähdrescherfahrer die Leichen von Grigore Velcu und Eudache Calderar. Eine Kugel hat den Schädel des ersten jungen Mannes durchschlagen und sich in den Kopf des zweiten gebohrt. Der Mähdrescherfahrer will Hilfe holen, plötzlich fängt das Feld zu brennen an.

Wenige Tage später stellt die Polizei Heinz K. und Gerhard R. Zwar geben beide zu, geschossen zu haben, doch die Behörden scheitern anschließend daran, dem ehemaligen Polizisten und seinem Jagdgast eine Straftat nachzuweisen. ...

Heinz K. und Gerhard R. hatten ausgesagt, sie hätten die Flüchtlinge für Wildschweine gehalten. ...

Entscheidend für den Freispruch war, dass das Gericht weder Heinz K. noch Gerhard R. nachweisen konnte, den einen Schuss abgegeben zu haben, der beide Männer getötet hatte. ...
Mit hoheitlichen Aufgaben oder Schutz der Außengrenzen hatte das Ganze jdenfalls nichts zu tun. Eher (im günstigsten Fall) mit ein paar Halbblinden, die zuerst ballern und erst später gucken gehen, was sich da bis vor kurzem noch bewegt hat.

Mauritius
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Mauritius »

Es gibt zwei Möglichketen des Handels an der Bundesrepublik-Staatsgrenze:

1. Es wird nach Abwägung von der Dienstwaffe Gebrauch gemacht, um Straftaten zu verhindern.

oder

2. Es wird nach Abwägung nie von der Dienstwaffe Gebrauch gemacht, um Straftaten zu verhindern!

Punkt 1., die AfD hatte mal wieder Recht!

Punkt 2., die AfD wird weiter bei Wahlen zu legen! :breitgrins:

RomanesEuntDomus
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Mauritius hat geschrieben:... die AfD hatte mal wieder Recht!
Zweifellos. Jetzt wäre noch interessant, welchen Teil der AfD du meinst. Petry und von Storch, oder die Landesverbände?

http://www.morgenweb.de/nachrichten/pol ... -1.262328
Petry: Er muss den illegalen Grenzübertritt verhindern, notfalls auch von der Schusswaffe Gebrauch machen.So steht es im Gesetz.
http://www.alternative-rlp.de/junge-afd ... ssemeldung
Junge (AfD): An deutschen Grenzen wird nicht geschossen!

Für die AfD Rheinland-Pfalz stelle ich nachdrücklich fest: An deutschen Grenzen wird nicht auf Flüchtlinge geschossen, so lange keine bewaffneten Angriffe auf diese Grenzen oder unsere Grenzschützer erfolgen. ...

Ich bedauere insofern auch in den Medien wiedergegebene Äußerungen von AfD-Bundespolitikern, die – wenn auch in verkürzter Form und aus dem Zusammenhang gerissen – den Eindruck erwecken, die Grenzsicherung mit scharfen Waffen sei vertretbar.
http://afd-bw.de/216/2/afd-an-der-gre ... eschossen/
AfD: An der Grenze wird nicht geschossen!

Zu den in den letzten Tagen verbreiteten Meldungen, wonach die AfD die Sicherung der Grenzen der Bundesrepublik auch mit Waffengewalt für vertretbar halte, stellt der Landesvorstand der AfD in Baden-Württemberg mit Nachdruck fest: An unseren Grenzen wird nicht geschossen, jedenfalls so lange nicht, wie keine bewaffneten Angriffe auf diese Grenzen erfolgen.
Hast du als erklärter AfD-Anhänger mal versucht, zu klären, um was es der AfD eigentlich geht: ausschließlich um die Abwehr bewaffneter Angriffe oder generell um die Unterbindung illegaler Grenzübertritte? Oder ist dir das egal?

Mauritius
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Mauritius »

Es gibt nichts zu klären! Die Problemlage und die Rechtslage sind klar!

Weder Frau Petry noch Frau von Storch haben von einem Schießbefehl gesprochen!
Bitte Quellen zitieren!

Es hat allerdings einen positiven Effekt, per Smartphone verbreitet sich jetzt weltweit folgende message:

"In Deutschland wird niemals von der Dienstwaffe Gebrauch gemacht!". :D

Fragesteller
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Fragesteller »

Hast du die Frage verstanden?

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offertorium
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von offertorium »

Interessant ist, dass dieser Thread sich gar nicht mehr ernsthaft mit der Frage des Betreffs auseinandersetzt, sondern nur noch dazu dient, auch die widerlichsten Forderungen der AfD zu relativieren.

Die Frage ist doch, inwieweit Schusswaffengewalt gegen Frauen und Kinder durch das Evangelium gedeckt ist. Davon ausgehend ist die Frage zu beantworten, ob die AfD aus christlicher Sicht noch wählbar ist.

Außerdem hat die katholische Kirche auch traditionell einen konservativen Widerstand gegen rechten Populismus. Bernhard Lichtenberg hat bereits in den damaligen lokalen Parlamenten Göbbels die Stirn geboten, lange bevor die Nationalsozialisten in der Macht waren.

Vor diesem Hintergrund müsste auch gefragt werden, wieso man sich hier eher mit der Absegnung jener Positionen beschäftigt, die in dieser politischen Stoßrichtung angesiedelt sind und auch nicht mit dem Evangelium in Einklang stehen.

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TeDeum
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von TeDeum »

Ich überlege derzeit auch ganz stark, ob ich bei den nächsten Wahlen nach Jahren nicht mal wieder gehen und mein Kreuzchen bei der AfD machen soll. Nicht weil mir die Ladies der AfD sonderlich sympathisch wären (auch nicht die Herren) aber bei der Masse an Anfeindungen scheint es sowas wie die letzte Opposition in diesem System zu sein. Und da auf dem Wahlzettel kein "Ich wähle ein anderes System" zu finden ist, so erhoffe ich mir von der AfD wenigstens mal etwas Bewegung in dieser im Niedergang begriffenen Republik. Was soll man auch sonst tun? Glaube das Gefühl haben ganz viele Leute, wenn ich mich auf der Arbeit, in der Familie, bei Bekannten usw. umhöre. Naja, mal sehen, bis zum Wahltag ist ja noch einige Zeit.

PigRace
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von PigRace »

Hallo offertorium,
offertorium hat geschrieben:Die Frage ist doch, inwieweit Schusswaffengewalt gegen Frauen und Kinder durch das Evangelium gedeckt ist. Davon ausgehend ist die Frage zu beantworten, ob die AfD aus christlicher Sicht noch wählbar ist.
Ich gehe davon aus, daß Du von dem Bild größerer Gruppen von Frauen ausgehst, die im Zuge der Flüchtlingswelle in Begleitung ihrer Kinder (und Ehemänner) offenkundig friedlich die deutsche Grenze überschreiten, um hier Asyl zu ersuchen und unter Schußwaffengewalt das gezielte Niederschießen dieser Menschen meinst. Ist das richtig?

Dann ist meine Antwort auf Deine erste Frage ein „Nein“. Aber das stellt nach meinem Dafürhalten doch niemand ernsthaft zur Diskussion. Genauso wie ich denke, daß auch weder Petry noch von Storch etwas anders dazu meinen und – wenn sie könnten – beschließen oder gar befehlen würden.

Mein Eindruck ist vielmehr, daß Petry und von Storch eine Situation, in der an einzelnen Tagen über 10.000 offenkundig aus dem arabischen Raum stammende Menschen unter Unterlassung auch nur des Versuchs, diese kontrollieren und gegebenenfalls abweisen zu wollen, als ein schwerstes Vergehen der Regierung gegenüber ihrer Verantwortung verstanden wissen wollen, die sich in dieser Form niemals – ausdrücklich NIEMALS – wieder ergeben darf. Wenn dieser mein Eindruck der richtige sein sollte, dann befürworte ich dies ausdrücklich. Denn der zeitweilige Kontrollverlust über die deutsche Grenze von September bis November 2015 hat mich und viele Menschen, mit denen ich spreche, geradezu schockiert. Und die Nonchalance, mit der unsere Regierung dies als "gottgegeben" hinnahm und die deutsche Grenze öffentlich für nicht schützbar erklärte, setzte dem ganzen eine Krone auf, die für mich schlicht inakzeptabel ist.
Daher leite ich aus dem ersten „Nein“ für mich nicht ab, die Wählbarkeit der AfD aus christlicher Sicht ebenfalls zwingend mit einem „Nein“ beantworten zu müssen.

Ich gebe allerdings zu, daß ich hier „talking my own book“ betreibe, weil ich ja zur nächsten Wahl eben der AfD meine Stimme geben werde.

Nochmals MEINE Gedankenschritte hierzu, die mich zu diesem Entschluß gebracht haben:

- eine Stimme für die CDU würde von Merkel als Bestätigung ihrer Politik verkauft werden
- Wahlenthaltung genauso, weil sich die Parteien in der Praxis einen Kehricht um diese scheren
- den einzelnen Mitgliedern der CDU-Fraktion im Bundestag, die wegen der in 2013 so vielen "verschütt" gegangenen Stimmen 49% der Sitze auf sich vereint und entsprechend viel zu verlieren hat, soll ein solcher Schrecken in die Glieder fahren, dass sie a) die aktuelle Flüchtlingspolitik ändern und b) sich diese Erfahrung auf Jahrzehnte in die DNA dieser Partei (wieder) "einbrennt"
- eine Stimme für die FDP würde die CDU allerdings nicht ansatzweise in Mark und Bein erschrecken, weil diese immer noch der natürliche Koalitionspartner ist

Daher AfD.

PigRace, weiter CDU-Mitglied

Mauritius
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Mauritius »

Nein, ich bin keine "gefakte Identität", jeder kann mir eine PN senden, dann sende ich meine Tel.-Nr. für
ein klärendes Gespräch über den kurzen Dienstweg zu! :breitgrins:

Ich kann nur soviel sagen, daß der AfD die Neumitglieder nur so zuströmen, aus allen demokratischen
Parteien und Gemeindekirchenräten! Ich sehe die AfD im Moment noch als eine Art Bürgerbewegung an,
wo da die Reise programmatisch und ideologisch hingeht ist noch nicht klar.

Dieter
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Wohnort: Berlin

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Dieter »

Mauritius hat geschrieben:Es gibt nichts zu klären! Die Problemlage und die Rechtslage sind klar!

Weder Frau Petry noch Frau von Storch haben von einem Schießbefehl gesprochen!
Bitte Quellen zitieren!

Es hat allerdings einen positiven Effekt, per Smartphone verbreitet sich jetzt weltweit folgende message:

"In Deutschland wird niemals von der Dienstwaffe Gebrauch gemacht!". :D

Und wenn ein deutscher Polizist doch einmal in Notwehr von seiner Dienstwaffe Gebraucht macht, wird er sich dafür gegenüber seinem Chef, gegenüber den Medien und gegenüber den Gutmenschen von Grünen und SPD rechtfertigen müssen. In vielen Fällen bedeutet dies das Ende seiner Karriere.

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Edi
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Edi »

Wenn ich geschäftlich telefoniere, dann redet man auch gelegentlich über Politik wie heute auch wieder. Meistens sind die Gesprächspartner sehr skeptisch, wenn nicht gar viel mehr, der heutigen sog. Flüchtlingspolitik gegenüber. Selbst gut integrierte Ausländer äussern sich skeptisch. Wie ich gerade gelesen habe, siehe folgenden Link, gibt es sogar bei den Grünen nicht wenige, die hier vieles kritisch sehen:

http://www.faz.net/aktuell/politik/flue ... 6118.html
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Sempre
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Sempre »

offertorium hat geschrieben:Die Frage ist doch, inwieweit Schusswaffengewalt gegen Frauen und Kinder durch das Evangelium gedeckt ist. Davon ausgehend ist die Frage zu beantworten, ob die AfD aus christlicher Sicht noch wählbar ist.
Was soll denn an Schusswaffen besonders sein? Z.B. sind Handgranaten keine Schusswaffen, und müssten dennoch auch diskutiert werden.

Gewalt der Polizei und vergleichbarer staatlicher Kräfte, je nach Umständen auch gegen Frauen und Kinder, hat es auf der ganzen Welt wohl immer regulär gegeben. Soweit mir bekannt, hat die Kirche sich dagegen nie ausgesprochen. Ich wüsste auch nicht, was die Kirche dagegen haben sollte, dass die Polizei die Sicherheit und die Rechte der Bürger auch vor Frauen und Kindern schützt, die die öffentliche Ordnung gefährden.

Die Idee, dass Frauen und Kinder Narrenfreiheit genießen sollten, ist eine bis ins Jahr 2016 weltweit unbekannte Idee. (Zumal es sich ja eh nur um soziale Konstrukte handelt. Schließlich ist die Definition dessen, was ein Kind ist, von Raum und Zeit und Kultur und anderen Unterdrückungssystemen abhängig ;-)

Gegen die Anwendung der in der Bundesrepublik seit Anfang der 1960er geltenden Gesetze haben sich weder das Konzil noch die Konzilpäpste ausgesprochen. Soweit mir bekannt auch sonst niemand, jedenfalls nicht bis AfD-Mitglieder jüngst an solche Gesetze erinnert haben.

Fazit: Die AfD ist aus christlicher Sicht sowie aus Konzilssicht wählbar, was den hier genannten Aspekt der Frage angeht. Ansonsten sind die Blockparteien für den Mord an geschätzten 10.000.000 Ungeborenen in Deutschland mitverantwortlich, während die AfD eine Volksbefragung zu diesem Thema befürwortet. Weiterhin hatte Benedikt XVI. dem Bundestag (ohne AfD) den Vorwurf der Räuberbande gemacht.

RomanesEuntDomus
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Sempre hat geschrieben: Ansonsten sind die Blockparteien für den Mord an geschätzten 1.. Ungeborenen in Deutschland mitverantwortlich, während die AfD eine Volksbefragung zu diesem Thema befürwortet.
Da kann man ja wirklich mal gespannt sein, ob sie ernsthaft planen, dieses Thema in Zukunft nochmal rauszuholen, oder ob sie es doch lieber still und leise im Programmpapier vor sich hin rotten lassen.

Für so manchen fähigen Kopf hat sich nämlich schon die bloße Mitgliedschaft in irgendeinem Lebensschützerverein als politischer Schleudersitz erwiesen.

Vor rund einem Jahr in München:

http://www.tz.de/muenchen/stadt/oedp-ka ... 79752.html
München - Großer Aufruhr im Stadtrat: Nachdem am Abend zuvor bekannt geworden war, dass der designierte Umweltreferent Markus Hollemann ein strikter Abtreibungsgegner sein soll, wurde dessen Wahl erst verschoben, dann zog der ÖDP-Mann seine Kandidatur zurück. Die ÖDP spricht von einer "Schmutzkampagne" der Grünen.

ÖDP-Mann Markus Hollemann war von der vorschlagberechtigten Stadtrats-CSU für den Posten nominiert worden. Doch dann kam ans Licht, dass Hollemann ein radikaler Abtreibungsgegner sein soll ...
Es sind Fragen dieser und ähnlicher Art, die in Deutschland den Unterschied ausmachen zwischen einer 1-Prozent-Partei (z.B. die Grünen) und einer ,5-Prozent-Partei, die unter "Sonstige" läuft (z.B. Ökologisch Demokratische Partei).

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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Sempre hat geschrieben:
offertorium hat geschrieben:Die Frage ist doch, inwieweit Schusswaffengewalt gegen Frauen und Kinder durch das Evangelium gedeckt ist. Davon ausgehend ist die Frage zu beantworten, ob die AfD aus christlicher Sicht noch wählbar ist.
Was soll denn an Schusswaffen besonders sein? Z.B. sind Handgranaten keine Schusswaffen, und müssten dennoch auch diskutiert werden.

Gewalt der Polizei und vergleichbarer staatlicher Kräfte, je nach Umständen auch gegen Frauen und Kinder, hat es auf der ganzen Welt wohl immer regulär gegeben. Soweit mir bekannt, hat die Kirche sich dagegen nie ausgesprochen. Ich wüsste auch nicht, was die Kirche dagegen haben sollte, dass die Polizei die Sicherheit und die Rechte der Bürger auch vor Frauen und Kindern schützt, die die öffentliche Ordnung gefährden.

Die Idee, dass Frauen und Kinder Narrenfreiheit genießen sollten, ist eine bis ins Jahr 2016 weltweit unbekannte Idee. (Zumal es sich ja eh nur um soziale Konstrukte handelt. Schließlich ist die Definition dessen, was ein Kind ist, von Raum und Zeit und Kultur und anderen Unterdrückungssystemen abhängig ;-)

Gegen die Anwendung der in der Bundesrepublik seit Anfang der 1960er geltenden Gesetze haben sich weder das Konzil noch die Konzilpäpste ausgesprochen. Soweit mir bekannt auch sonst niemand, jedenfalls nicht bis AfD-Mitglieder jüngst an solche Gesetze erinnert haben.

Fazit: Die AfD ist aus christlicher Sicht sowie aus Konzilssicht wählbar, was den hier genannten Aspekt der Frage angeht. Ansonsten sind die Blockparteien für den Mord an geschätzten 10.000.000 Ungeborenen in Deutschland mitverantwortlich, während die AfD eine Volksbefragung zu diesem Thema befürwortet. Weiterhin hatte Benedikt XVI. dem Bundestag (ohne AfD) den Vorwurf der Räuberbande gemacht.
:klatsch:

Hier übrigens eine Diskussion über den Kandidaten der ÖDP fürs Umweltreferat in München Hollemann, der seinerzeit vom Amtsantritt weggemobbt wurde, inzwischen ist er Bürgermeister im badischen Denzlingen. Hier erklärt er sich; er möchte auch juristisch gegen die "Süddeutsche Zeitung" vorgehen, die seinerzeit die Speerspitze der Verleumdung gegen ihn als Umweltreferent war und zuletzt selbst larmoyant aufheult, wenn von "Lügenpresse" die Rede ist. Hollemann wäre sicher ein Kandidat, bei dem mich der Übertritt zur AfD nicht wundern würde. Gerade beim Thema "Ungeborenes Leben" spricht sie - entgegen aller Unkenrufe von interessierter Seite - Klartext:
AfD-Wahlprogramm BW hat geschrieben:Ungeborenes Leben schützen: Die AfD steht für eine Kultur des Lebens. Wir fordern, dass bei der Schwangerschaftskonfliktberatung geltendes Verfassungsrecht umgesetzt wird, damit das Ziel dieser Beratung Hilfe für die Schwangere statt Abtreibung ist. Die Alternative für Deutschland setzt sich für eine Willkommenskultur für Un- und Neugeborene ein und wendet sich gegen alle Versuche, Abtreibungen zu bagatellisieren, sie staatlicherseits zu fördern oder sie gar zu einem „Menschenrecht“ zu erklären. Schwangeren in Not müssen konkrete Hilfen angeboten werden, damit sie sich für ihr Kind entscheiden können.
Ebenso die AfD-Rheinland-Pfalz in ihrem Wahlprogramm:
AfD-Rheinland-Pfalz hat geschrieben:Nicht zuletzt zeigt sich eine kinder- und familienfreundliche Politik auch in einem klaren Bekenntnis zum Wert des Lebens. Die AfD-Rheinland-Pfalz tritt daher gemäß Artikel 2 Grundgesetz für einen umfassenden Schutz des menschlichen Lebens in allen seinen Phasen von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod ein.
Die AfD Sachsen-Anhalt:
AfD Sachsen-Anhalt hat geschrieben:Die Familie ist als Keimzelle der menschlichen Gesellschaft auf die
Weitergabe von Leben ausgerichtet und schafft Zusammenhalt, der durch die Eltern und Großeltern vermittelt wird. [...] Wir fordern eine Willkommenskultur für den Nachwuchs der einheimischen Bevölkerung!
Schließlich auch die Grundsatzerklärung der Bundesvereinigung "Christen in der AfD":
ChrAfD hat geschrieben:Das menschliche Leben, von seinem Anfang bis zu seinem natürlichen Ende, ist von Gott gegeben und entzieht sich für uns Christen damit der menschlichen Verfügbarkeit. Leider wird dieser Grundsatz nicht allgemein akzeptiert, denn gerade am Beginn und am Ende des menschlichen Lebens ist dieses in besonderem Maße gefährdet. Nach wie vor werden in Deutschland Jahr für Jahr während der Schwangerschaft skandalös viele Kinder getötet. Jährlich fällt eine mittlere Großstadt der herrschenden Praxis von Abtreibungen zum Opfer. Bemühungen der Politik, diesen Zustand zu ändern oder wenigstens zu verbessern, sind entweder erfolglos oder finden erst gar nicht statt. Besonders bedrückend ist das immer geringere Unrechtsempfinden bei einer Tötung, das mit der aktuellen (de facto) Fristenlösung einhergeht. Die derzeitige Situation wollen wir so nicht akzeptieren. Jede Änderung der politischen Rahmenbedingungen muss darauf abzielen, die werdende Mutter zur Austragung ihres Kindes zu ermuntern, wobei ihr bereits vom Zeitpunkt der Feststellung einer Schwangerschaft alle erforderlichen Hilfestellungen zukommen müssen. Dazu könnte auch die Kindergeldberechtigung mit dem Zeitpunkt der Schwangerschaftsfeststellung gehören.
Es ist also ziemlich sicher, dass der Lebensschutz auch in einem AfD-Bundesprogramm enthalten sein wird; auch hier entgegen allen - interessierten - Unkenrufen.

Auch die Diffamierung von AfD-Wählern von Kirchenseite geht weiter:
Ein Trierer ehemaliger Fernsehpfarrer verunglimpft die AfD als "menschenfeindlich" und ruft AfD-Anhänger dazu auf, aus der Kirche auszutreten:
Stephan Wahl hat geschrieben:“Wer als Christ egal welcher Konfession mit den Rattenfängern der AfD sympathisiert und erwägt sie zu wählen soll so konsequent sein seine/ihre Kirche zu verlassen. Da ist nichts zu vereinbaren. Nichts. Christen und rechtsradikal …Never [Punkt] AfD Populisten sind verbalpopulistische Embryonalverbrecher! Und werden richtige V. wenn wir sie nicht stoppen.”
Interessant. "Rattenfänger" etc. ist m.E. völkisches Vokabular. Nun rudert er zurück:
"Ich fordere somit nicht zum Kirchenaustritt auf..."
Ach so. Aber:
"Mit meiner Formulierung drücke ich meine heftige Sorge aus, dass in populistischen Aussagen von AfD Politikern z.B. zum Flüchtlingsthema der Keim für daraus folgende Verbrechen zu finden ist, zu denen ich die massenhafte Zunahme von Angriffen auf Flüchtlingsheime zähle. Über die Silvesterübergriffe in Köln wird zu Recht geklagt, die weitaus höhere Zahl an Anschlägen auf Flüchtlingsheime wird im Verhältnis dazu vernachlässigt (siehe Post vom 3.1.). Deswegen nenne ich AfD’ler nicht Verbrecher sondern gefährliche Wortpopulisten, deren Aussagen zu Verbrechen führen können, wenn wir sie nicht stoppen werden. Verbale Hetzkampagnen haben uns schon einmal Verderben gestürzt. Und mich schaudert, wenn sich dafür auch heute Christen hergeben."
Darauf ein offener Brief an Herrn Pfarrer Wahl:
ChrAfD hat geschrieben: "Sehr geehrter Herr Pastor Wahl,

mit Unverständnis nehme ich Ihre Aufforderung an AfD-Anhänger zur Kenntnis, aus der Kath. Kirche auszutreten. Ernst nehmen kann ich diese nicht. Ich habe den Eindruck, daß Sie sich nicht eingehend mit der "AfD-Ideologie" (wie Sie es nennen) auseinandergesetzt haben, sondern lediglich ein Zerrbild zugrunde gelegt haben, das politische Gegner dieser Partei ÜBER die AfD gezeichnet haben. Eigentlich hätten Sie die Pflicht gehabt, sich unter Heranziehung von Primärquellen in vertiefter Form mit den Positionen der AfD auseinanderzusetzen, bevor Sie sich öffentlich in derart apodiktischer Weise äußern. Daß keine relevante Partei zu 100 Prozent die Lehre der Kirche vertritt, ist wahr. Man denke, um nur mal einige wenige Beispiel zu nennen, an die Position von SPD, Grünen, FDP, Linken und großen Teilen der Unionsparteien zum Thema "Schutz des ungeborenen Lebens", "Gender-Ideologie" oder "Sterbehilfe" - die Sie merkwürdiger Weise nicht dazu veranlaßt hat, die Anhänger jener Parteien zum Austritt aus der Kirche aufzufordern. Vielleicht haben Sie die Güte, mir dies zu erklären. Im Übrigen habe ich es noch nie erlebt, daß ein katholischer Geistlicher Menschen auffordert, aus der Kirche auszutreten, ganz zu schweigen von der Tatsache, daß es nach katholischer Auffassung eigentlich gar keinen "Kirchenaustritt" gibt: Mit der Taufe gehört man lebenslang dazu. Würde übrigens die politische Position der AfD tatsächlich in einem so krassen Gegensatz zum katholischen Glauben stehen, müßten Sie auch einer ganze Reihe Ihrer geistlichen Mitbrüder aus Ungarn und Polen den Rückzug aus der Kirche nahelegen.

Ich werde jedenfalls nicht aus der Kirche austreten, so sehr ich auch mit meiner Kirche IN DEUTSCHLAND oftmals zu hadern habe. Denn ich weiß, daß diese nicht mit der römischen Weltkirche gleichzusetzen ist. Die katholische Kirche in Deutschland ist seit jeher eng mit den Mächtigen verbunden und hat jeweils in deren Sinne gepredigt. Die Verquickung zwischen "dem Staat" (und das bedeutet in der Bundesrepublik: dem Parteienstaat) und "der Kirche" ist hoch. Wenn "der Kaiser" (im übertragenen Sinne) nichts taugt, führt das Prinzip "Thron und Altar" eben in die Katastrophe. Die Zeiten werden sich auch wieder ändern. Die Kirche ist eine Institution, die in Jahrhunderten, in Jahrtausenden denkt und die über viele Strömungen verfügt. Ihre verstiegenen Äußerungen, die im Grunde nichts als (Partei-) Politik darstellen, sind da nur von äußerst geringer Bedeutung. Die Zeit wird über sie hinweggehen.

Mit freundlichem Gruß
R. Lessel, AfD-Kreisverband Cloppenburg/Vechta"
Da droht der Kirche von AfD-Seite natürlich ein anderer Wind entgegenzuwehen als von CDU-Hauptamtlichen, die vor Bischöfen und kirchlichen Hauptamtlichen nur brav nicken. So war das mit der "participatio actuosa" offenbar nicht gemeint, gell? Da gibt's nur eins: AfD-Sympathisanten massenhaft in Pfarrgemeinderäte wählen.
#gottmensch statt #gutmensch

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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

alternativefuer.de hat geschrieben:Programmatik & Leitlinien

Währungspolitik

Wir fordern, dass die Kosten der sogenannten Rettungspolitik nicht vom Steuerzahler getragen werden. Banken, Hedge-Fonds und private Großanleger sind die Nutznießer dieser Politik. Sie müssen zuerst dafür geradestehen.

Wir fordern, dass hoffnungslos überschuldete Staaten wie Griechenland durch einen Schuldenschnitt entschuldet werden.

In der Schuldenkrise müssen Banken ihre Verluste selbst tragen oder zu Lasten ihrer privaten Großgläubiger stabilisiert werden

Wir fordern ein sofortiges Verbot des Ankaufs von Schrottpapieren durch die Europäische Zentralbank. Inflation darf nicht die Ersparnisse der Bürger aufzehren.
Caviteño,

was sagst du eigentlich dazu?

Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Torsten hat geschrieben: Caviteño,

was sagst du eigentlich dazu?
Wenn Du meine Beiträge zu GR, zum Euro und zur Finanzpolitik gelesen, weißt Du, daß ich das immer gefordert habe.

zu 1) Natürlich müssen Banken pleite gehen (können) und nicht Staat und Steuerzahler "gerettet" werden. "Rettung" ist zwar insbesondere bei Politikern beliebt, führt aber langfristig in den meisten Fällen zu keinen "Erfolgen". Erinnerst Du Dich noch an die "Rettung" von Holzmann durch Schröder oder die Diskussionen in der "Opel-Krise"? Es geht nicht, die Gewinne zu privatisieren oder bei den Verlusten den Steuerzahler zur Kasse zu bitten.

Der Fairness gebietet es allerdings, darauf hinzuweisen, daß im Falle der Banken einige Besonderheiten zu beachten sind. So
a) ist bisher der Sicherungstopf wohl noch nicht ausreichend gefüllt, um die Garantie iHv 100.000 € zu erfüllen
und
b) gibt es zwischen dem kleinen Sparer und den Hedgefonds usw. auch noch andere Großanleger. Wie soll z.B. verfahren werden, wenn ein Großunternehmen die Löhne überweisen will und die Bank einen Tag vorher pleite geht?


zu 2) Ein Schuldenschnitt kann mE nur in Zusammenhang mit einem Austritt aus dem Euroverbund möglich sein, damit er seine Wirkung entfaltet. GR erhielt im Frühjahr 2012 einen Schuldneschnitt von 70 Mrden € durch die privaten Gläubiger. Genutzt hat das nichts, die Schulden sind höher als vorher.
Über einen Schuldenschnitt muß in den dafür vorgesehen Institution Pariser Club für die staatlichen bzw. Londoner Club für die privaten Gläubiger verhandelt werden.
Ich gebe allerdings zu bedenken, daß nach einem Schuldenschnitt kaum ein privater Anleger Staatsanleihen des Pleitestaates erwerben wird und wenn doch, dann nur zu extrem hohen Zinsen. Insofern ist die Anwendung der sog. "bail-out-Klausel" des Maastricht-Vertrages bei einem Schuldenschnitt unerläßlich. Was das im Falle GR bedeutet hätte, kannst Du Dir sicherlich vorstellen.
Aber auch hier gilt: Man kann nicht Party machen und die Rechnung an den großen Bruder weiterreichen.

zu 3) s. 1 - Selbstverständlich, war immer meine Forderung.
Nur was ist denn von seiten der Gesetzgebung bisher geschehen?
Wurde eine Aufspaltung der Banken in einen normalen Bankbereich und in einen Bereich für das Investmentbanking angeordnet? :nein:
Müssen inzwischen auch Staatsanleihen mit Eigenkapital unterlegt werden und wird so Wettbewerbsgleichheit mit anderen Anlageformen hergestellt? :nein:
Der Staat bzw. die Regierung fordert und will regeln - macht aber nichts oder das Falsche, wie z.B. im Rahmen der Bankenunion die Bankenaufsicht bei der EZB anzusiedeln.

zu 4) Ich habe doch immer wieder die Staatsanleihekäufe der EZB kritisiert, die wohl nach Auffasung vieler Juristen und Geldexperten unzulässig sind und wer hat hier im Forum immer wieder auf die finanzielle Repression durch die Niedrigzinsphase hingewiesen? :pfeif:

Die Forderungen der AfD in diesem Bereich gehen vollkommen in die richtige Richtung, sind vielleicht sogar noch zu wenig radikal. Ich halte einen Austritt D. aus dem Euroverbund langfristig für erheblich besser als diesem Verein, der mE auch nicht reformierbar ist, weiter anzugehören.
Das würde zwar zunächst gewaltigen Abschreibungsbedarf sichtbar machen - aber die Verluste sind sowieso schon eingetreten. Oder glaubt irgendjemand ernsthaft, daß GR seine Schulden jemals wieder zurückzahlen wird? :D :freude: :kugel:
Frau Merkel möchte eben nur nicht, daß die größte wirtschaftliche Fehlentscheidung seit 1945 mit ihrem Namen verbunden ist und zögert deswegen die Konsequenzen hinaus. Leider wird es dadurch immer teurer.
Die Zukunft des Euros liegt in einer hohen Inflationsrate verbunden mit Niedrig- oder sogar Negativzinsen und einem geringer werdenden Außenwert (vulgo: Abwertung). Anders sind die Staatsschulden vieler Euroländer nicht mehr zu bewältigen. Nur durch eine Weichwährung können Länder wie IT, ES oder F wieder wettbewerbsfähig auf dem Weltmarkt werden - wobei dabei auch viel Hoffnung im Spiel ist.

Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

PigRace hat geschrieben: Nochmals MEINE Gedankenschritte hierzu, die mich zu diesem Entschluß gebracht haben:

- eine Stimme für die CDU würde von Merkel als Bestätigung ihrer Politik verkauft werden
- Wahlenthaltung genauso, weil sich die Parteien in der Praxis einen Kehricht um diese scheren
- den einzelnen Mitgliedern der CDU-Fraktion im Bundestag, die wegen der in 2013 so vielen "verschütt" gegangenen Stimmen 49% der Sitze auf sich vereint und entsprechend viel zu verlieren hat, soll ein solcher Schrecken in die Glieder fahren, dass sie a) die aktuelle Flüchtlingspolitik ändern und b) sich diese Erfahrung auf Jahrzehnte in die DNA dieser Partei (wieder) "einbrennt"
- eine Stimme für die FDP würde die CDU allerdings nicht ansatzweise in Mark und Bein erschrecken, weil diese immer noch der natürliche Koalitionspartner ist
Du beziehst Dich auf die Bundestagswahl, da mögen Deine Überlegungen zutreffen. Fraglich ist allerdings, ob wie die CDU-Abgeordneten auf den unsicheren Listenplätzen bzw. in den knapp gewonnen Wahlkreisen reagieren. Du gehst davon aus, das sich dann die Flüchtlingspolitik ändern wird.
Ich sehe eine andere Entwicklung:

Selbst bei einem Erfolg der AfD in den drei Landtagswahlen im März wird die CDU in den Ländern die stärkste Fraktion stellen. Da es weder für schwarz-gelb bzw. rot-grün reichen wird, gibt es eine Große Koalition bzw. ggfs. Schwarz-Grün. In beiden Fällen stellt die CDU zwei neue Ministerpräsidenten. Das kann von Merkel als "Erfolg" verkauft werden, der höher zu gewichten ist, als das Absinken der Wählerstimmen. Merkel wird reklamieren, daß die CDU - trotz ihrer Stimmverluste - die Wahl gewonnen hat, schließlich ist unter Blinden der Einäugige König, auch wenn dessen Augenlicht immer mehr nachläßt. ;D

Der Kanzlerwahlverein ist so dressiert, daß er bedingungslos folgt und jede innerparteiliche Kritik am "Flüchtlings"kurs der Kanzlerin erstickt. Schreibt man die Wahlergebnisse bis zur Bundestagswahl fort, wird es wieder eine Große Koalition geben, die als "Strafe" dann vielleicht nur knapp über 50% der Abgeordneten stellt. So etwas wäre nur dann auszuschließen, wenn die CDU ganz deutlich unter 30% fallen würde und die SPD ebenfalls deutlich verlieren sollte (bei bzw. unter 20%) - ein ziemlich unwahrscheinliches Szenario.

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Marcus
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Registriert: Dienstag 13. Juni 2006, 14:48

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Marcus »

Edi hat geschrieben:Wenn ich geschäftlich telefoniere, dann redet man auch gelegentlich über Politik wie heute auch wieder. Meistens sind die Gesprächspartner sehr skeptisch, wenn nicht gar viel mehr, der heutigen sog. Flüchtlingspolitik gegenüber. Selbst gut integrierte Ausländer äussern sich skeptisch. Wie ich gerade gelesen habe, siehe folgenden Link, gibt es sogar bei den Grünen nicht wenige, die hier vieles kritisch sehen:

http://www.faz.net/aktuell/politik/flue ... 6118.html
Ich kenne eine gut gesellschaftlich integrierte alevetische Kurdin, die in Deutschland ihr Abitur gemacht hat und in der Justiz arbeitet, deren Mann sogar an Pegida-Demonstration teilnimmt. Mit Erdogan oder dem sunnitischen Islam will man offenbar nichts zu tun haben, was bei alevitischen Kurden, wo der Mann bereits in der Türkei inhaftiert gewesen und dort körperlich misshandelt worden sein soll, auch aus deren Sicht nachvollziehbar erscheint. Ferner haben sie erkannt, dass sich Pegida oder die AfD mit ihren Forderungen nicht gegen gut integrierte Menschen mit Migrationshintergrund richten, sondern gegen diejenigen, welche sich hier nicht integrieren und ihr Weltbild gegen unser Rechtssystem sowie gegen unsere Gesellschaftsordnung und Kultur durchsetzen wollen und/oder ohnehin keinen Asylgrund haben.
Zuletzt geändert von Marcus am Freitag 12. Februar 2016, 18:54, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Ergänzung.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Tinius
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Registriert: Samstag 28. Juni 2014, 00:13

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Tinius »

Marcus hat geschrieben: Ferner haben sie erkannt, dass sich Pegida oder die AfD mit ihren Forderungen nicht gegen gut integrierte Menschen mit Migrationshintergrund richten, sondern gegen diejenigen, welche sich hier nicht integrieren und ihr Weltbild gegen unser Rechtssystem sowie gegen unsere Gesellschaftsordnung und Kultur durchsetzen wollen und/oder ohnehin keinen Asylgrund haben.
Für Pegida gilt das sicherlich nicht.

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