Sofern der Artikel den Tatsachen entspricht und nicht nur vom Journalisten erfunden wurde, um eine schöne Story zu haben, ist er ein gutes Beispiel, wie sich die Wählermilieus auflösen. Wenn die Familie tatsächlich seit Generationen SPD wählte, dann ist der Sprung zu einer Wahlentscheidung für die AfD schon sehr bemerkenswert. Er zeigt, wie sehr die Entscheidung der Kanzlerin, die Grenzen zu öffnen, auf das Unverständnis und den Widerstand eines nicht geringen Teils der Bevölkerung stößt. Das sind Menschen, die bisher eine der Altparteien gewählt haben und damit nach herrschender Ansicht keine "Rechten" waren. Was hat sie plötzlich bewogen, diese Partei zu wählen? Die Antwort ist einfach: Die von Frau Merkel veranlaßte Grenzöffnung, die einen Zustrom kulturfremder Migranten auslöste.martin v. tours hat geschrieben:Ganz guter Artikel (könnten sich Einige im Forum zu Herzen nehmen, anstatt immer nur "braune Gülle" zu rufen) :
http://www.zeit.de/zeit-magazin/216/13 ... ve?ref=yfp
Deutlich wird es auch daran, daß die AfD nach der letzten Sonntagsumfrage bei ca. 14% gesehen wird, während sie angesichts der Eurokrise vor der letzten Bundestagswahl bei ca. 5% lag. Eine Verdreifachung des Stimmenanteils aufgrund des Themenwechsels (statt "Eurorettung" jetzt "Flüchtlinge") - eine solche Wahlunterstützung durch die Kanzlerin hätte sich die AfD in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können.
Da uns das Thema "Einwanderung" - nach Ansicht der "politischen Elite" - noch lange beschäftigen wird, darf kann auch folgern, daß die AfD nicht so schnell wie von den Altparteien erhofft, implodiert. Sie ist schließlich die einzige Partei, die hier eine dem veröffentlichten mainstream entgegengesetzte Position vertritt. Ob die Altparteien den Mut haben, den begangenen Fehler zuzugeben und ihre Position einer radikalen Wende zu unterziehen, darf nach den Erfahrungen der Vergangenheit (Euro!) bezweifelt werden. Die AfD könnte sich daher auch langfristig als drittstärkste Kraft im Parteienspektrum etablieren - zusammen mit einer SPD, die das alte FDP-Ziel "18" von oben her in Angriff nimmt und einer CDU, die Chancen hat, die 3%-Grenze nach unten zu durchstoßen.
Man kann es auch als Weg zur europäischen Normalität sehen: Auch in vielen anderen Ländern gibt es eine starke Partei am "rechten" Rand.