Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar? [1]

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Sempre
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Sempre »

offertorium hat geschrieben:
Interessante Seiten, die Du verlinkst.
So ist es.
Bezahlst Du diese freiwillige Gestapo, damit Du dort lesen kannst?

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offertorium
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von offertorium »

Sempre hat geschrieben:So ist es.
Darf die werte Gemeinde dann zukünftig auch Links zu Qualitätsartikeln von der Deutschen Stimme erwarten oder versuchst du noch auf bürgerlich zu tun?

PigRace
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von PigRace »

Petry in einem Interview der Deutsche Welle

Sehenswert. Sie wird eine knappe halbe Stunde auf englisch mächtig in die Mangel genommen. Inhaltlich kommt wenig neues rüber - die bekannten Zitate (wo "notwendig" mit dem mittlerweile ebenfalls bekannten Herausnehmen aus dem Originalkontext) werden "durchgeknödelt". Aber Petrys "Performance" ist beeindruckend. Ich denke, 99% aller Politiker wären bei diesem doch harten Fragestil, noch dazu in englischer Sprache, schwer ins Schleudern gekommen.

Man bekommt eine Ahnung, mit was für einem schweren Gegner es Lucke damals zu tun bekam. Eine Warnung und Mahnung an alle, die meinen, das "Phänomen AfD" durch dümmliche Kommentare oder herablassende Nichtbeachtung lösen zu können. Das wird scheitern. Und deshalb bin ich auf "meine" CDU so wütend, der ich definitiv die Hauptschuld an dem (für mich vollkommen nachvollziehbaren) Aufkommen einer "demokratisch legitimierten Partei rechts der CDU" gebe.

PigRace

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ar26
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

@ offertorium, tinius

Dieses "wer hat Angst vorm braunen Mann" langweilt nur noch. Ihr solltet Eure (ehemaligen) Sozialkundelehrer wegen dieser bei Euch entwickelten Profilneurose in Haftung nehmen.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

correctiv hat geschrieben:Eine Partei frisst Kreide
Die AfD streicht einige besonders unsoziale Punkte aus ihrem Grundsatzprogramm
Marcus Bensmann 23. März 2016

Mitte März sickerte der Entwurf des AfD-Parteiprogramms durch. Es hagelte Kritik. Jetzt hat die Partei reagiert und einige besonders anstößige Forderungen gestrichen. AfD-Vizechefin Beatrix von Storch soll die Programmkommission verlassen.
[...]
Im ersten Entwurf hieß es noch, dass die AfD „eine staatliche Finanzierung des selbstgewählten Lebensmodells ,Alleinerziehend‘“ ablehne. Das mussten alleinerziehende Mütter und Väter als Drohung auffassen – eine Drohung, die nun gestrichen wurde. Kein Wunder: Selbst AfD-Bundessprecherin Frauke Petry, Mutter von vier Kindern, gab im Oktober bekannt, von ihrem Mann getrennt zu leben. Auch ihr neuer Partner, der nordrhein-westfälische AfD-Landesvorsitzende Marcus Pretzell, lebt getrennt von der Mutter seiner vier Kinder.
[...]
Man kann bei einigen Programmpunkten der AfD als Spitzenpolitiker dieser Partei ins Diskutieren geraten, wenn z.B. das eigene Kind straffällig wid, wenn einen durch einen Unfall die Erwerbsunfähigkeit ereilt usw. usf..

Die AfD hat ihre Wahlerfolge auch allerdümmsten Kälbern zu verdanken.

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ar26
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

@ PigRace
Danke für den Link. Jetzt kann man sich vorstellen, woher Öttingers Suizid-Wunsch kommt; er möchte Englisch lernen, befürchtet aber zu scheitern.

@ Torsten
Das Herabsetzen des Strafmündigkeitsalters ist nun wirklich keine große Sache. In anderen westlichen Ländern ist es niedriger als bei uns. Wenn man sich zudem den Katalog der Jugendstrafen anschaut, dann kann ich den Aufreger nicht erkennen, oder sollte es mich aufregen, wenn ein dreizehnjähriger für seine Missetaten 20 Sozialstunden leisten muss? Aus meiner Erinnerung aus der Referendarzeit, wo ich mal ein paar Monate Staatsanwalt spielen musste, kann ich nur sagen, je Älter der Angeklagte, desto schwerer "kam man an ihn ran". Bei einem Zwölfjährigen ist es vielleicht einfacher als bei einem Sechzehnjährigen.
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RomanesEuntDomus
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von RomanesEuntDomus »

ar26 hat geschrieben:... oder sollte es mich aufregen, wenn ein dreizehnjähriger für seine Missetaten 20 Sozialstunden leisten muss? Aus meiner Erinnerung aus der Referendarzeit, wo ich mal ein paar Monate Staatsanwalt spielen musste, kann ich nur sagen, je Älter der Angeklagte, desto schwerer "kam man an ihn ran". Bei einem Zwölfjährigen ist es vielleicht einfacher als bei einem Sechzehnjährigen.
Hmmm ... Nützen so ein paar Sozialstunden wirklich etwas bei einem Zwölf- oder Dreizehnjährigen?

Wenn ich mich so an die Zeit zurückerinnere, in der ich in dem Alter war: Falls ich wirklich einmal so richtig groben Mist gebaut hätte und ich mich dabei auch noch hätte erwischen lassen, dann wäre eine Bestrafung in Form einiger Sozialstunden tatsächlich "Peanuts" für mich gewesen, um nicht zu sagen eine Erholung gegenüber dem, was mich dann in der eigenen Familie erwartet hätte.

Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

PigRace hat geschrieben: Ich denke, 99% aller Politiker wären bei diesem doch harten Fragestil, noch dazu in englischer Sprache, schwer ins Schleudern gekommen.
Werden die Fragen, die unserem politischem "Spitzenpersonal" gestellt werden, nicht immer vorher abgesprochen (damit man sich darauf vorbereiten kann) bzw. werden Interviews vor Druck nicht erst gegengelesen und genehmigt?

:) :)
PigRace hat geschrieben: Man bekommt eine Ahnung, mit was für einem schweren Gegner es Lucke damals zu tun bekam. Eine Warnung und Mahnung an alle, die meinen, das "Phänomen AfD" durch dümmliche Kommentare oder herablassende Nichtbeachtung lösen zu können. Das wird scheitern.
Dumme Kommentare, Warnungen oder Nichtbeachtung werden der AfD nicht schaden. Nur eine Lösung der Probleme könnte ihr "gefährlich" werden. Einmal abgesehen davon, daß dann das Ziel erreicht wäre - aber wer glaubt schon daran, daß mit dem EU-Türkei-Abkommen die Migrationswelle abebbt oder GR und der Euro jetzt "gerettet" sind? :D
Draghi denkt über "Helikoptergeld" nach und bei der Vereinbarung mit der Türkei ist mehr unklar als geregelt wurde. Ein EU-Beispiel dafür, das man irgendetwas verabschiedet, um ein "Ergebnis" verkünden zu können und die Einzelheiten (hier z.B. Verteilung der sog. "Flüchtlinge", die von der Türkei aus aufgenommen werden) ungeregelt bleiben. Schengen, Dublin und der Euro mit Maastricht lassen grüßen!

Die CDU bekommt jetzt die Rechnung für die Fehler der letzten Jahr(zehnt)e, egal ob Euro(rettung) oder Einladungspolitik, um die beiden größten Punkte zu nennen. Merkel hat mit ihrer Politik den Platz rechts von der Mitte geräumt. Das sich ein Vakuum füllen kann, hätte sie als Physikerin eigentlich wissen müssen.
Besonders gut, daß die neue Partei auch zu einer höheren Wahlbeteiligung geführt hat. Damit entfällt das sonst so beliebte Argument der Altparteien, man habe die eigenen Anhänger nicht mobilisieren können. Es ist halt wie auf dem Wochenmarkt - ein größeres Angebot bringt auch mehr Besucher, während vier Stände mit fast identischen Waren den Kundenkreis schrumpfen lassen.

SIMONBLN

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von SIMONBLN »

Eigentlich ist es jetzt bei der CDU genau wie bei der SPD.
Egal wie man zu der SPD steht und stand.
Sie war ganz klar Links von der CDU und damit unterscheidbar.
Der linke Rand wird jetzt von der Linkspartei abgefischt.
Und die Mitte schwimmt mal zur SPD oder zur CDU oder zu den Grünen...
So verlieren beide Volksparteien dieses Attribut und schrumpfen.
Selbst Schuld...

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martin v. tours
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von martin v. tours »

Eine, wie ich finde, sehr faire und ausgewogene Diskussion zum Thema:
https://www.gloria.tv/video/FGoVQ7Y72gf
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Am Umgang mit der AfD kann man beispielhaft nachvollziehen, wie soziale Ausgrenzung in der modernen Gesellschaft funktioniert!
Genauer gesagt eigentlich funktionieren soll, denn in Wirklichkeit wissen sich die AfD'ler auf intelligente Art und Weise gegen diese Mobbing-Attacken zu wehren. :ja:

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

PigRace hat geschrieben:Petry in einem Interview der Deutsche Welle

Sehenswert. Sie wird eine knappe halbe Stunde auf englisch mächtig in die Mangel genommen. Inhaltlich kommt wenig neues rüber - die bekannten Zitate (wo "notwendig" mit dem mittlerweile ebenfalls bekannten Herausnehmen aus dem Originalkontext) werden "durchgeknödelt". Aber Petrys "Performance" ist beeindruckend. Ich denke, 99% aller Politiker wären bei diesem doch harten Fragestil, noch dazu in englischer Sprache, schwer ins Schleudern gekommen.

Man bekommt eine Ahnung, mit was für einem schweren Gegner es Lucke damals zu tun bekam. Eine Warnung und Mahnung an alle, die meinen, das "Phänomen AfD" durch dümmliche Kommentare oder herablassende Nichtbeachtung lösen zu können. Das wird scheitern. Und deshalb bin ich auf "meine" CDU so wütend, der ich definitiv die Hauptschuld an dem (für mich vollkommen nachvollziehbaren) Aufkommen einer "demokratisch legitimierten Partei rechts der CDU" gebe.

PigRace
Chapeau, Frau Petry! :daumen-rauf:

Mir kommt kein anderer derzeit aktiver deutscher Politiker in den Sinn, der diese Herausforderung in englischer Sprache ähnlich bravourös gemeistert hätte.
Wenn jemand einen kennen sollte, erbitte ich diesbezügliche Vorschläge ..............

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Peti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peti »

Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

SIMONBLN

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von SIMONBLN »

Naja wie heißt es doch so schön?
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm...
Die von Storch ist doch die Enkelin vom NS-Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk...
Braune Ansichten haben dort offensichtlich Familientradition :breitgrins:

Und mit diesem Wirtschaftssystem wird egal wer an der Macht ist, die Schere zwischen Arm und Reich eh weiter auseinander gehen.
Franziskus hat schon Recht, wenn er sagt: "Diese Wirtschaft tötet".

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

SIMONBLN hat geschrieben:Naja wie heißt es doch so schön?
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm...
Die von Storch ist doch die Enkelin vom NS-Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk...
Braune Ansichten haben dort offensichtlich Familientradition :breitgrins:

Und mit diesem Wirtschaftssystem wird egal wer an der Macht ist, die Schere zwischen Arm und Reich eh weiter auseinander gehen.
Franziskus hat schon Recht, wenn er sagt: "Diese Wirtschaft tötet".
Anlehnungen an einen Manchester-Kapitalismus konnten bislang nicht im (unverabschiedeten) Parteiprogramm der AfD entdeckt werden. :roll:
Aber möglicherweise kannst Du uns aufklären ...........

Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben: Mir kommt kein anderer derzeit aktiver deutscher Politiker in den Sinn, der diese Herausforderung in englischer Sprache ähnlich bravourös gemeistert hätte.
Wenn jemand einen kennen sollte, erbitte ich diesbezügliche Vorschläge ..............
Ich stelle mir gerade die Kanzlerin in einem Interview vor, in dem sie so hart bzgl. der Auswirkungen ihrer sog. "Flüchtlingspolitik" befragt worden wäre. Da wäre sie ganz schön ins schwimmen gekommen, selbst wenn das Interview auf Deutsch geführt würde.

Bei den Politikern der ersten Reihe fällt mir auch niemand ein - in der zweiten Reihe evtl. Jörg Asmussen, aber der dürfte wohl mehr der Beamtenebene zugerechnet werden.
SIMONBLN hat geschrieben: Naja wie heißt es doch so schön?
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm...
Die von Storch ist doch die Enkelin vom NS-Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk...
Braune Ansichten haben dort offensichtlich Familientradition
Führen wir jetzt wieder die Sippenhaft ein oder was soll der Hinweis?
SIMONBLN hat geschrieben: Und mit diesem Wirtschaftssystem wird egal wer an der Macht ist, die Schere zwischen Arm und Reich eh weiter auseinander gehen.
Franziskus hat schon Recht, wenn er sagt: "Diese Wirtschaft tötet".
Der Papst hat offensichtlich übersehen bzw. blendet aus, daß durch "diese Wirtschaft" in den letzten Jahrzehnten Hunderte Millionen aus größter Armut befreit wurden. Ein Blick nach Asien reicht da vollkommen aus. Dort wächst eine Mittelschicht heran, die es vorher in den Ländern noch nie gegeben hat.
Wenn das in Afrika oder in vielen muslimisch geprägten Ländern nicht der Fall ist, sollte man sich einmal Gedanken machen, warum "diese Wirtschaft" dort nicht funktioniert. An "dieser Wirtschaft" kann es jedenfalls nicht liegen, denn in anderen Ländern funktioniert es.

Tinius
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Tinius »

Da der Thread inzwischen sehr lang ist UND das Threadthema überhaupt nicht mehr behandelt wird, schlage ich vor, das unter neuem Titel: "AfD" weiterlaufen zu lassen.

"Für Christen wählbar" sollte separat behandelt werden.

PigRace
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von PigRace »

martin v. tours hat geschrieben:Eine, wie ich finde, sehr faire und ausgewogene Diskussion zum Thema:
https://www.gloria.tv/video/FGoVQ7Y72gf
In der Tat. :daumen-auf:

PigRace

Tinius
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Tinius »

Raphael hat geschrieben:
PigRace hat geschrieben:Petry in einem Interview der Deutsche Welle

Sehenswert. Sie wird eine knappe halbe Stunde auf englisch mächtig in die Mangel genommen. Inhaltlich kommt wenig neues rüber - die bekannten Zitate (wo "notwendig" mit dem mittlerweile ebenfalls bekannten Herausnehmen aus dem Originalkontext) werden "durchgeknödelt". Aber Petrys "Performance" ist beeindruckend. Ich denke, 99% aller Politiker wären bei diesem doch harten Fragestil, noch dazu in englischer Sprache, schwer ins Schleudern gekommen.

Man bekommt eine Ahnung, mit was für einem schweren Gegner es Lucke damals zu tun bekam. Eine Warnung und Mahnung an alle, die meinen, das "Phänomen AfD" durch dümmliche Kommentare oder herablassende Nichtbeachtung lösen zu können. Das wird scheitern. Und deshalb bin ich auf "meine" CDU so wütend, der ich definitiv die Hauptschuld an dem (für mich vollkommen nachvollziehbaren) Aufkommen einer "demokratisch legitimierten Partei rechts der CDU" gebe.

PigRace
Chapeau, Frau Petry! :daumen-rauf:

Mir kommt kein anderer derzeit aktiver deutscher Politiker in den Sinn, der diese Herausforderung in englischer Sprache ähnlich bravourös gemeistert hätte.
Wenn jemand einen kennen sollte, erbitte ich diesbezügliche Vorschläge ..............
Hier kann man Frauke F. Petry nicht loben. Sie hat keine Antworten (wie immer).
Bitte diese Luftnummer nicht gesundbeten, nur weil man Anhänger einer rechten Bewegung ist.

Der zentrale Satz des Briten ist: "You don't want to give straight answers."

Gut....denn sie hat keine Antwort darauf.

Petrys Aussagen zum Schwimmunterricht sind lächerlich und falsch.
Und immer dieses Gejammer, dass Kleinigkeiten gefragt werden. Ja...übel, wenn man soviele Kleinigkeiten beachten muss.

Die Ossi-hardcore-Wähler werden staunen, wenn demnächst der BW-Professor seine Ansichten zu "Hartzern" erörtner wird,
Viel Glück ihr armen Ost-Alleinerziehenden-Damen-ohne-Ausbildung...

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Tinius hat geschrieben:Hier kann man Frauke F. Petry nicht loben.
Den Gegenbeweis hast du bereits selber zitiert. :D :D :D

PigRace
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von PigRace »

Hallo Tinius,

"gesundbeten" wollte ich Petrys Auftritt mit dem Einstellen des Interviews durchaus nicht. Ich hatte deshalb ja auch betont, dass inhaltlich nichts neues zur Sprache kommt. Allerdings würde ich jedem, der in den Ring mit der AfD zu steigen gedenkt (und ich würde ihm sogar ganz ehrlich jeden Erfolg dabei gönnen), raten, die intellektuellen Fähigkeiten der Führung um Petry, der Landesvorsitzenden von Rheinland-Pfalz, Niedersachsen (nicht Sachsen-Anhalt) und Baden-Württemberg (letztere einschließlich von Frau Alice Weigel) nicht zu unterschätzen.

In dem von martin v. tours eingestellten Link zu der Phoenix-Sendung vom 15.03. wird mehrfach darauf hingewiesen, dass es gerade die etablierten Parteien wären, die sich in einer argumentativen Auseinandersetzung mit der AfD sehr schnell sehr unangenehmen Gegenfragen ausgesetzt sehen würden. Nicht nur, aber eben besonders zur Merkel'schen Flüchtlingspolitik. Es lohnt sich wirklich, diese Phoenix-Sendung in Gänze anzusehen.

Desweiteren denke ich, dass sich der Großteil der AfD-Wähler (selbstverständlich nicht alle) nicht als "Anhänger einer rechten Bewegung" sehen, sondern schlicht den einzigen existierenden Weg gewählt haben, Merkels Politik in dieser für sie entscheidenden Frage ein parlamentarisches "Nein!" entgegenzusetzen.

Was anderes hätte diese Menschen Deiner Meinung nach tun sollen?

Auf mich persönlich wirkt Petry sehr kalt und auch immer etwas "psycho". Also alles andere als eine natürliche Sympathieträgerin. Doch das ist ja gar nicht der Punkt, um den es geht.

Es ist das Leiden am Mangel einer parlamentarischen Opposition in dieser (wie bereits gesagt für viele entscheidenden) Frage, die das Aufkommen der AfD erst ermöglicht hat. Die Reaktion der etablieren Parteien darauf, einschließlich meiner CDU, hat das ganze - bis zum heutigen Tag - nur weiter verschlimmert.

Ich bin nicht nur CDU-Mitglied, sondern auch Mandatsträger und sogar Fraktionsvorsitzender in unseren kleinen Ort. Ich kann Dir versichern, dass ich seit Anfang November bereits in zig schriftlichen Stellungnahmen, Wortmeldungen auf Parteitagen und Leserbriefen mich daran abarbeite, meinen Beitrag dazu zu leisten, die Bundes-CDU wieder zu Verstand zu bringen. Es hat sich in einer Weise als aussichtslos herausgestellt, die mich bis heute erschüttert. Da gab es kein Durchkommen, keinerlei Interesse, keinerlei Kompromissbereitschaft. Als würde diese gewaltige parteistrategische Gefahr, die der CDU von rechts ereilt, vollkommen gleichgültig hingenommen werden. Es ist unglaublich.

Meine Bitte wäre daher, die Beweggründe, die Menschen dazu bringen, ihr Kreuz aktuell bei der AfD zu setzen, nicht ausschließlich im "dumpf-rechten" Milieu zu vermuten.

PigRace

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Interessant in der Talkrunde sind insbesondere die Beiträge von Prof. Bolz, dem man nun wahrlich nicht nachsagen kann, er sei ein dumpfer Rechtspopulist.

Mittlerweile gibt es Stimmen aus der scientific community, die analysiert haben wollen, daß der Erfolg der AfD bei den Landtagswahlen vor zwei Wochen - neben anderen Gründen - auf den herabsetzenden Umgang der etablierten Parteien mit der Neu-Partei zurückzuführen ist. Gerade Menschen, die Wert auf eine faire Diskursethik legen, sind von den wahrheitswidrigen Anwürfen der "Altparteien" extrem genervt .............

Tinius
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Tinius »

PigRace hat geschrieben:
Auf mich persönlich wirkt Petry sehr kalt und auch immer etwas "psycho". Also alles andere als eine natürliche Sympathieträgerin. Doch das ist ja gar nicht der Punkt, um den es geht.


Ich bin nicht nur CDU-Mitglied, sondern auch Mandatsträger und sogar Fraktionsvorsitzender in unseren kleinen Ort. Ich kann Dir versichern, dass ich seit Anfang November bereits in zig schriftlichen Stellungnahmen, Wortmeldungen auf Parteitagen und Leserbriefen mich daran abarbeite, meinen Beitrag dazu zu leisten, die Bundes-CDU wieder zu Verstand zu bringen. Es hat sich in einer Weise als aussichtslos herausgestellt, die mich bis heute erschüttert. Da gab es kein Durchkommen, keinerlei Interesse, keinerlei Kompromissbereitschaft. Als würde diese gewaltige parteistrategische Gefahr, die der CDU von rechts ereilt, vollkommen gleichgültig hingenommen werden. Es ist unglaublich.

Ich finde es sehr gut, dass du dich für und mit der CDU engagierst.
Bedenke bitte, dass die Wähler der AfD bisher gar nicht merken, dass diese Partei bundesweit überhaupt kein Programm hat.
Es geht da nicht nur um Flüchtlingspolitik.
Es geht darum, dass viele Wähler (auch gebildete Menschen) die Schnauze voll haben von dem kaputten Politikstil der Sachwalter wie Wolfgang Schäuble.

Ein Beispiel: wir haben viele Kinder und alle unsere Bekannten mit vielen Kindern haben seit dieser kleinkrämerischen Kindergelderhöhung anno 2015 und 2016 die Schnauze voll.
Warum? Wir müssen sämtlichen Käse für Kindergarten und Schule zahlen...ALLES. Und dann gibt es für 2015 wirklich 4 (VIER) Euro Kindergelderhöhung UND für 2016 dann nochmals gigantische 2 (ZWEI) Euro.
Da lachen doch angesichts des Geldrausschmisss Richting Flüchtlinge und Griechenland die Hühner.

Der Wahnsinn ist dann noch, dass diese Erhöhungen nur erfolgen, weil das nach Urteil des Bundesverfassungsgerichts so sein muss. Es ist nicht zu fassen, was man dann für Standartbriefe von Bundestagsabgeordneten und den Ministern erhält, die logischerweise von irgendwelchen Hilfskräften geschrieben werden.

DAS ist dann die Verdrossenheit der normalen Wähler.
Zuletzt geändert von Tinius am Sonntag 27. März 2016, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.

Mauritius
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Mauritius »

"Viel Glück ihr armen Ost-Alleinerziehenden-Damen-ohne-Ausbildung..."

Diese "Damen" gibt's reihenweise als AfD-Parteimitglieder! Jetzt, da man auf dem Weg zur
Volkspartei ist, wird man sich sozial-demokratisieren. Man will nur anders umverteilen, dafür
gibt es ausreichend Spielraum. Für hunderttausende junger Männer aus dem arab. Kulturkreis
ist ja auch genug Geld da. Und deshalb kommen diese "Damen" zur AfD!

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ar26
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

Tinius hat geschrieben:
PigRace hat geschrieben:
Auf mich persönlich wirkt Petry sehr kalt und auch immer etwas "psycho". Also alles andere als eine natürliche Sympathieträgerin. Doch das ist ja gar nicht der Punkt, um den es geht.


Ich bin nicht nur CDU-Mitglied, sondern auch Mandatsträger und sogar Fraktionsvorsitzender in unseren kleinen Ort. Ich kann Dir versichern, dass ich seit Anfang November bereits in zig schriftlichen Stellungnahmen, Wortmeldungen auf Parteitagen und Leserbriefen mich daran abarbeite, meinen Beitrag dazu zu leisten, die Bundes-CDU wieder zu Verstand zu bringen. Es hat sich in einer Weise als aussichtslos herausgestellt, die mich bis heute erschüttert. Da gab es kein Durchkommen, keinerlei Interesse, keinerlei Kompromissbereitschaft. Als würde diese gewaltige parteistrategische Gefahr, die der CDU von rechts ereilt, vollkommen gleichgültig hingenommen werden. Es ist unglaublich.

Ich finde es sehr gut, dass du dich für und mit der CDU engagierst.
Bedenke bitte, dass die Wähler der AfD bisher gar nicht merken, dass diese Partei bundesweit überhaupt kein Programm hat.
Es geht da nicht nur um Flüchtlingspolitik.
Es geht darum, dass viele Wähler (auch gebildete Menschen) die Schnauze voll haben von dem kaputten Politikstil der Sachwalter wie Wolfgang Schäuble.

Ein Beispiel: wir haben viele Kinder und alle unsere Bekannten mit vielen Kindern haben seit dieser kleinkrämerischen Kindergelderhöhung anno 2015 und 2016 die Schnauze voll.
Warum? Wir müssen sämtlichen Käse für Kindergarten und Schule zahlen...ALLES. Und dann gibt es für 2015 wirklich 4 (VIER) Euro Kindergelderhöhung UND für 2016 dann nochmals gigantische 2 (ZWEI) Euro.
Da lachen doch angesichts des Geldrausschmisss Richting Flüchtlinge und Griechenland die Hühner.

Der Wahnsinn ist dann noch, dass diese Erhöhungen nur erfolgen, weil das nach Urteil des Bundesverfassungsgerichts so sein muss. Es ist nicht zu fassen, was man dann für Standartbriefe von Bundestagsabgeordneten und den Ministern erhält, die logischerweise von irgendwelchen Hilfskräften geschrieben werden.

DAS ist dann die Verdrossenheit der normalen Wähler.
Kann ich gut verstehen, auch wir werden in diesem Jahr wieder mehr. Allerdings finde ich das Hoffen auf Leute wie Kretschmann oder eine CDU ohne Merkel o.ä. irgendwie naiv. Die AfD ist wenigstens ein Werkzeug, um den ein oder anderen etablierten Mandatsträger zu disziplinieren. Deine Briefe sind denen sch... egal. Die Aussicht, durch einen AfD-Mann ersetzt zu werden, wirkt da Wunder.
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PigRace
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von PigRace »

Tinius hat geschrieben:Ein Beispiel: wir haben viele Kinder und alle unsere Bekannten mit vielen Kindern haben seit dieser kleinkrämerischen Kindergelderhöhung anno 2015 und 2016 die Schnauze voll. [...] DAS ist dann die Verdrossenheit der normalen Wähler.
Ich bin in diesen Punkt vollkommen einverstanden mit Dir. Nur, was machen Du und Deine Bekannten an der Wahlurne daraus?

Das würde mich wirklich interessieren.

PigRace, auch bald wieder Papa... 8)

Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Tinius hat geschrieben: Da lachen doch angesichts des Geldrausschmisss Richting Flüchtlinge und Griechenland die Hühner.
Welche Partei willst Du denn wählen, wenn Dir diese beiden Sachen sauer aufstoßen? Vielleicht gibt es ja eine Splitterpartei - aber da sind die Aussichten, das eine Änderung oder zumindest eine Diskussion im Bundestag erfolgt, gleich Null, weil sie die 5%-Hürde nicht schafft.

Im Bundestag hast Du bei bestimmten Themen (Europa, Migration) Volkskammerverhältnisse, da gibt es keine Opposition mehr, die z.B. die Kosten zum Thema macht. Die einzige Partei, die das mit Aussicht auf Erfolg ändern kann, ist z. Zt. die AfD, egal ob man sie mag oder nicht.

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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Torsten hat geschrieben:Die AfD hat ihre Wahlerfolge auch allerdümmsten Kälbern zu verdanken.
Aber nein, die allerdümmsten Kälber wählen eine andere Partei. Übrigens ist doch nichts aufregender als eine Partei, die durch ein entstehendes Parteiprogramm ihre Strömungen zusammenführt und natürlich Schieflagen berichtigt. Dass die Altparteien - einschließlich der Grünen - das nicht tun, verrät nur das Ausmaß ihrer Sklerose.
Peti hat geschrieben:Eine andere Meinung:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 45262.html
Nein, das ist keine andere Meinung, sondern eine andere These, da geht es nämlich um die - angebliche - Bewertung der Öffentlichkeitsarbeit von Frau Petry in den Augen einiger Parteifunktionäre, allerdings steht die These allein da, ohne nachvollziehbares Beispiel und einen Beleg, da ja keine der - ungenannten - Gerüchtequellen wirklich reden will. Deshalb ist der Artikel wirklich schlecht. Sollte es das Ziel solcher Gerüchtesammlungen gewesen sein, die Geschlossenheit der Partei zu zerstören, so muss auch FAZ.NET am Ende kläglich kapitulieren:
FAZ.NET hat geschrieben:"Sollte die Kritik an Petry weiter zunehmen, wird in der Partei kein Flügelstreit erwartet. Das Verhältnis der übrigen Bundesvorstandsmitglieder gilt als ungetrübt. Besonders die Galionsfiguren beider Parteiflügel, der liberalkonservative Bundesvorsitzende Jörg Meuthen und der nationalkonservative Gauland, verstehen sich trotz inhaltlicher Differenzen gut."
Wenn es solche Stimmen der Unzufriedenheit, des Ämterneids und der Eifersucht in der AfD geben sollte, sind sie wahrlich nicht einzigartig, die gibt's in jeder Partei. Der Unterschied ist: CDU, SPD, Grüne, FDP, Linkspartei geben alle Wähler an die AfD ab, die AfD gewinnt Wähler hinzu.
PigRace hat geschrieben:Ich bin nicht nur CDU-Mitglied, sondern auch Mandatsträger und sogar Fraktionsvorsitzender in unseren kleinen Ort. Ich kann Dir versichern, dass ich seit Anfang November bereits in zig schriftlichen Stellungnahmen, Wortmeldungen auf Parteitagen und Leserbriefen mich daran abarbeite, meinen Beitrag dazu zu leisten, die Bundes-CDU wieder zu Verstand zu bringen. Es hat sich in einer Weise als aussichtslos herausgestellt, die mich bis heute erschüttert. Da gab es kein Durchkommen, keinerlei Interesse, keinerlei Kompromissbereitschaft. Als würde diese gewaltige parteistrategische Gefahr, die der CDU von rechts ereilt, vollkommen gleichgültig hingenommen werden. Es ist unglaublich.
Es ergibt m.E. erst wieder einen Sinn, sich politisch in der CDU zu engagieren, wenn es sich ausgemerkelt hat. Selbst dann aber träfe man bei der CDU auf eine bereits fest installierte Funktionärskaderriege, von der und durch welche Neuerungen wohl weniger Chancen hätten.
Tinius hat geschrieben:Bedenke bitte, dass die Wähler der AfD bisher gar nicht merken, dass diese Partei bundesweit überhaupt kein Programm hat.
Die AfD-Wähler sind - z.B. als Parteimitglied - derzeit fleißig dabei, ein solches Programm zu entwerfen. Und die Neuzugänge rennen der Partei die Bude ein. Es dürfte die Partei mit dem höchsten Mitgliederzuwachs sein. Noch kein Programm zu haben, ist ein riesengroßer Vorteil - und eine Einladung zur politischen Beteiligung, die - auch im Untschied zu allen übrigen Parteien - rege angenommen wird.
Tinius hat geschrieben:Ein Beispiel: wir haben viele Kinder und alle unsere Bekannten mit vielen Kindern haben seit dieser kleinkrämerischen Kindergelderhöhung anno 215 und 216 die Schnauze voll.
Warum? Wir müssen sämtlichen Käse für Kindergarten und Schule zahlen...ALLES. Und dann gibt es für 215 wirklich 4 (VIER) Euro Kindergelderhöhung UND für 216 dann nochmals gigantische 2 (ZWEI) Euro.
Da lachen doch angesichts des Geldrausschmisss Richting Flüchtlinge und Griechenland die Hühner.

Der Wahnsinn ist dann noch, dass diese Erhöhungen nur erfolgen, weil das nach Urteil des Bundesverfassungsgerichts so sein muss. Es ist nicht zu fassen, was man dann für Standartbriefe von Bundestagsabgeordneten und den Ministern erhält, die logischerweise von irgendwelchen Hilfskräften geschrieben werden.

DAS ist dann die Verdrossenheit der normalen Wähler.
Es gibt nur zwei Parteien, die sich derzeit überhaupt für Familienpolitik einsetzen: Die Linkspartei und die AfD. Die ehemals großen Volksparteien CDU/SPD sind durch Merkel "chloroformiert", bei den Grünen besteht die Familienpolitik schon seit Jahrzehnten aus der Liberalisierung der Abtreibung und von der FDP braucht man diesbezüglich gar nichts erwarten. Damit wird die Wahlfrage gewissermaßen zur "Weltanschauungsfrage": Wenn man die Haltung zur Abtreibung, zum Familien- und Geschlechterbild und zur "sexuellen Vielfalt" z.B. bei der Linken nicht unterstützen möchte, bleibt eigentlich nur noch die AfD.
Tinius hat geschrieben:kaputten Politikstil der Sachwalter wie Wolfgang Schäuble.
Es ist eine Frau Merkel, die dieses Sachwaltertum nicht nur zulässt, sondern fördert. Wo auch immer bei der aktuellen Bundesregierung etwas ist, was einen stört - ganz gewiss ist Frau Merkel damit in Verbindung zu bringen. Man sollte sich nicht der Täuschung hingeben, dass sie ihre Richtlinienkompetenz nicht wahrnimmt. Eine ganze Weile war es ihre Stärke, dass die Wähler ihre Richtlinien gar nicht wahrnehmen konnten. Trotzdem waren sie da. Sie stellen aber - dessen bin ich mir mittlerweile recht sicher - keine größere politische Idee dar, keine "Vision" einer zukünftigen deutschen Gesellschaft, sondern reduzieren sich - wie bei allen Machtmenschen - letztlich allein auf ihre Person. Schäuble ist sicher keine Gefahr für sie; die lauert anderswo, wenn auch ganz sicher in der eigenen Partei.
Raphael hat geschrieben:Interessant in der Talkrunde sind insbesondere die Beiträge von Prof. Bolz, dem man nun wahrlich nicht nachsagen kann, er sei ein dumpfer Rechtspopulist.

Mittlerweile gibt es Stimmen aus der scientific community, die analysiert haben wollen, daß der Erfolg der AfD bei den Landtagswahlen vor zwei Wochen - neben anderen Gründen - auf den herabsetzenden Umgang der etablierten Parteien mit der Neu-Partei zurückzuführen ist. Gerade Menschen, die Wert auf eine faire Diskursethik legen, sind von den wahrheitswidrigen Anwürfen der "Altparteien" extrem genervt .............
Die ein- oder andere Partei wird es wohl "auf die harte Tour" lernen müssen, dass sie nicht von im Plenum koexistierenden Parteien gemocht werden sollen, sondern vom Wahlvolk. Was wir hier im Lande haben, ist kein "Rechtsruck", sondern ein Demokratiedefizit. Des "Rechtspopulismus" ganz unverdächtige Politikwissenschaftler wie Claus Leggewie nennen schon eine vierte offizielle staatliche Gewalt: Die Konsultative.
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Yeti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Yeti »

Raphael hat geschrieben:
PigRace hat geschrieben:Petry in einem Interview der Deutsche Welle

Sehenswert. Sie wird eine knappe halbe Stunde auf englisch mächtig in die Mangel genommen. Inhaltlich kommt wenig neues rüber - die bekannten Zitate (wo "notwendig" mit dem mittlerweile ebenfalls bekannten Herausnehmen aus dem Originalkontext) werden "durchgeknödelt". Aber Petrys "Performance" ist beeindruckend. Ich denke, 99% aller Politiker wären bei diesem doch harten Fragestil, noch dazu in englischer Sprache, schwer ins Schleudern gekommen.

Man bekommt eine Ahnung, mit was für einem schweren Gegner es Lucke damals zu tun bekam. Eine Warnung und Mahnung an alle, die meinen, das "Phänomen AfD" durch dümmliche Kommentare oder herablassende Nichtbeachtung lösen zu können. Das wird scheitern. Und deshalb bin ich auf "meine" CDU so wütend, der ich definitiv die Hauptschuld an dem (für mich vollkommen nachvollziehbaren) Aufkommen einer "demokratisch legitimierten Partei rechts der CDU" gebe.

PigRace
Chapeau, Frau Petry! :daumen-rauf:

Mir kommt kein anderer derzeit aktiver deutscher Politiker in den Sinn, der diese Herausforderung in englischer Sprache ähnlich bravourös gemeistert hätte.
Wenn jemand einen kennen sollte, erbitte ich diesbezügliche Vorschläge ..............
Finde ich auch. Petry hat das recht annehmbar gemeistert; ich persönlich hätte eine andere Strategie gewählt, nämlich den Interviewer verbal "verhungern" lassen: Ein "ja", ein "nein", nur kürzeste Ausführungen. Der Interviewer hätte in die Situation kommen müssen, dass er mehr spricht als sein Interviewpartner. Aber wie bei den meisten Politikern konnte Sebastian mit der Eitelkeit des Interviewpartners rechnen. Wenn man sich ansieht, wen Sebastian bislang alles interviewt hat, ist dieses Interview eigentlich sowieso eine absolute Aufwertung Petrys.
PigRace hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben:Eine, wie ich finde, sehr faire und ausgewogene Diskussion zum Thema:
https://www.gloria.tv/video/FGoVQ7Y72gf
In der Tat. :daumen-auf:

PigRace
Ja, recht fair. Ich verstehe nur nicht, was Nelly Kostadinova, eine ehemalige Migrantin aus Bulgarien, in dieser Runde zu suchen hatte. Wahrscheinlich sollte sie die grundsätzliche Möglichkeit erfolgreicher Integration in Deutschland personifizieren. Norbert Bolz rückt das ja dann auch zurecht, indem er auf die Problematik mit Migranten muslimischen Glaubens hinweist.
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Juergen
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Juergen »

Gut, daß es die FAZ gibt. Jetzt weiß endlich jedermann, welche Wörter böse sind bzw. Wörter der sog. „Neuen Rechten“ sind.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... ageIndex_2

Sprache von Pegida und AfD
Das Wörterbuch der Neuesten Rechten
Aus welchen Wörtern Pegida und AfD Kampfbegriffe machen
Aufgelistet und erklärt sind folgende böse Wörter:
  • Das Eigene
  • Genderwahn
  • Geschichte
  • Hypermoral
  • Islam
  • Legitimität
  • Lügenpresse
  • Rasse
  • Realität
  • Thymos
  • Vereinigte Staaten
  • Widerstand
Es wäre sicher das Beste, wenn auch hier im Kreuzgang all die Wörter auf den Index gesetzt werden oder automatisch durch besserer Wörter ersetzt werden.

Allerdings gibt die FAZ zu
Nicht jeder, der einen dieser Begriffe verwendet, ist automatisch „rechts“.
Wer hätte das gedacht?
Gruß Jürgen

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martin v. tours
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von martin v. tours »

Ganz guter Artikel (könnten sich Einige im Forum zu Herzen nehmen, anstatt immer nur "braune Gülle" zu rufen) :
http://www.zeit.de/zeit-magazin/216/13 ... ve?ref=yfp
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Tinius
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Tinius »

martin v. tours hat geschrieben:Ganz guter Artikel (könnten sich Einige im Forum zu Herzen nehmen, anstatt immer nur "braune Gülle" zu rufen) :
http://www.zeit.de/zeit-magazin/216/13 ... ve?ref=yfp
Ja...die Braune Gülle klebt eben auch am persischen Hilfsknecht, der auch schön austeilen darf.

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