Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

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Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

asderrix hat geschrieben:Klopp ruhig an deine Rübe, wo nischt is kann nischt kaputt gehn.
Der war echt gut. Soviel Schlagfertigkeit hätte ich Dir gar nicht zugetraut.

(Und immerhin ein vollständiger Satz fast ohne orthographische Fehler. Respekt! Übst Du heimlich zu Hause?)

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asderrix
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von asderrix »

Tritonus hat geschrieben: Der war echt gut. Soviel Schlagfertigkeit hätte ich Dir gar nicht zugetraut. [/size]
Wie du hier in dem Strang schon zur Genüge bewiesen hast, nicht das einzige mal, dass du völlig daneben liegst mit deinen Einschätzungen.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

asderrix hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben: Der war echt gut. Soviel Schlagfertigkeit hätte ich Dir gar nicht zugetraut. [/size]
Wie du hier in dem Strang schon zur Genüge bewiesen hast, nicht das einzige mal, dass du völlig daneben liegst mit deinen Einschätzungen.
Klar, Du hast vollkommen recht, wie immer. Sooo, und jetzt ist es genug geblubbert ... zurück zum Thema des Threads (nämlich die Vorgänge in der Ukraine), obwohl ich volles Verständnis dafür habe, dass Du und Deinesgleichen gern davon ablenken wollen.
---
Quellen aus Georgien melden seit einigen Tagen folgendes:
General Zitelaschwili: "In Kiew leiteten Gia Baramidse und Giwi Targamadse eine Gruppe georgischer Scharfschützen"

Nach einer Information von General Tristan Zitelaschwili nahmen vier georgische Scharfschützen, die sich dort auf unmittelbaren Befehlen der "Nationalen" aufhielten, an den Aktionen auf dem Maidan teil.

"Mir sind die Personalien der vier Personen, die sich dort als Scharfschützen aufhielten, genau bekannt, aber ich kann sie aus Ermittlungsgründen nicht nennen. Die Ermittlungsergebnisse werden innerhalb von zwei Wochen an die Staatsanwaltschaft geschickt. Ich kann nur sagen, dass die Leute ehemalige Mitarbeiter der von Saakaschwili kontrollierten Exekutivstruktur waren. Die Vorgängerregierung trainierte sie genau für solche Einsätze. Ihre Gruppe wurde in Kiew von Gia Baramidse und Giwi Targamadse geleitet", sagte Tristan Zitelaschwili aus.

Генерал Цителашвили: «В Киеве группой грузинских снайперов руководили Гиа Барамидзе и Гиви Таргамадзе»
По заявлению генерала Тристана Цителашвили, в майданских акциях участвовали четыре грузинских снайпера, которые находились там по непосредственному указанию «Националов».
«Мне точно известны личности тех 4 человек, которые находились там в качестве снайперов, но исходя из интересов следствия, не могу их назвать. Материалы следствия через 2 недели будут направлены в прокуратуру. Скажу только, что эти люди – бывшие сотрудники контролируемой Саакашвили силовой структуры. Прежняя власть тренировала их именно для таких дел. Их группой в Киеве руководили Гиви Таргамадзе и Гиа Барамидзе», - заявил Тристан Цителашвили.

წყარო/Source: http://ru.saqinform.ge/index.php?option ... z2ynPEVcI2
Der frühere georgische Staatspräsident Saakaschwili hält sich seit mehreren Wochen in Kiew auf und berät die dortigen Machthaber. Einer generalstaatsanwaltlichen Vorladung zu einem Verhör in Georgien wegen des Mordes an seinem Amtsvorgänger und mehreren weiteren Verbrechen ist er bisher nicht nachgekommen.

Kirchenjahr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Kirchenjahr »

Tritonus hat geschrieben:Ginge es dieser sogenannten Regierung tatsächlich auch nur ansatzweise um den Besitz oder um das Tragen illegaler Waffen, dann hätte sie seit Februar genug Gelegenheit gehabt, eben dagegen massiv vorzugehen, und zwar zu allererst bei ihren Freunden und Wegbereitern vom Rechten Sektor und anderen gewalttätigen Nationalistengruppen. Das hätte die Lage schon einmal erheblich entspannt.
Du hast diesbezüglich Recht. Diese Euro-Maidan-Regierung ist verlogen!

Aber statt Deine Falschinformation trotz meines Hinweises wenigstens ins rechte Licht zu rücken, relativierst Du Deine Falschinformationen mit den Lügen der Euro-Maidan-Bewegung:
Tritonus hat geschrieben:Nur so nebenbei, falls es Dich bei Deiner Idea-Lektüre nicht stört: Die ukrainische Junta hat gerade angekündigt, Militär aus den westlichen Landesteilen gegen die Bevölkerung der östlichen Landesteile einzusetzen.
Nur weil die Euro-Maidan-Regierung lügt, brauchst Du es nicht auch zu lügen! Das Militär soll nicht gegen "die Bevölkerung" eingesetzt werden. Du weißt das genau. Also bleib bei der Wahrheit!

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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

asderrix hat geschrieben: http://www.idea.de/detail/thema-des-tag ... -118.html
daraus
Der russische Staatspräsident Wladimir Putin gilt in seiner Heimat als „eine Art Heilsfigur“....
Er beobachtet ein starkes Nationalgefühl und eine Sehnsucht nach Größe und Weltmacht, die Putin in seinem Auftreten verkörpere.
Welche Parallelen in der Geschichte bieten sich da gleich an?
Friedrich Barbarossa?
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

asderrix hat geschrieben:
Auch nach Ansicht des Präsidenten der ukrainischen Hilfsorganisation Caritas-Spes, Weihbischof Stanislav Szyrokoradiuk (Kiew), verspüren viele Mitglieder der russischen Bevölkerung in der Ost- und Südukraine eine große Sehnsucht nach der sowjetischen Zeit. In den Städten Charkow, Luhansk und Donetsk gebe es von Russland eingefädelte Provokationen. Putin wolle offensichtlich die Ukraine „stören“, sagte der römisch-katholische Geistliche
Schändlich. Aber was erwartet man von Polen, wenn’s um Russen geht?
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

asderrix hat geschrieben:Aufstand von Putins Gnaden
:vogel: :achselzuck: Fahr doch mal hin und rede mit den Menschen.
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Das ist eine so erbärmliche Lügenpropaganda, das sich jede Stellungnahme verbietet.
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peregrin hat geschrieben:
Es ist unglaublich, was in Deutschland aus seinen Löchern kriecht. Und das im Gedenkjahr des Ersten Weltkriegs.
:klatsch:
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

@Kirchenjahr

Sorry, ich habe mich wirklich unklar ausgedrückt. (Und nein, es ist nicht meine Absicht, zu lügen.) Es geht bei den aktuellen Zeitungsmeldungen nicht um die ukrainische Armee, sondern um die Armee [sic!], die gerade eben auf Befehl von Innenminister Awakow zur Aufstandsbekämpfung aus dem Boden gestampft wird, nachdem sich der erste vergleichbare Versuch, nämlich die "Nationalgarde", schon nach wenigen Wochen unter anderem durch einige Meutereien weitgehend als Flop erwiesen hat, und zwar bevor sie überhaupt das erste Mal zum Einsatz kam.

Und dass diese neue "Armee" gegen das Volk, und zwar gegen das im Südosten, eingesetzt werden soll, wird im Osten des Landes flächendeckend so empfunden.

Zur Erklärung. Die Kiew Times titelt beispielsweise:
Awakow bildet eine Armee
[...]
Der Innenminister teilte mit [Anmerkung: selbstverständlich auf Facebook, wo auch sonst?], dass das Ministerium bereit sei, mehr als 12.000 Mann in allen Regionen des Landes in neue Sondereinheiten zu berufen, ihnen Waffen, Ausrüstung und Führung durch Offiziere zur Verfügung zu stellen.

Der Innenminister gab bekannt, dass er bereits den ersten Befehl zur Formierung einer Sondereinheit "Ost" im Bezirk Lugansk unterzeichnet habe. Die Formierung selbst werde schnell vor sich gehen, ohne Formalitäten und versteckte Hindernisse, versprach er.
[...]

Аваков формирует армию
Глава МВД сообщил, что Министерство готово призвать в новые спецподразделения свыше 12 000 человек со всей территории страны, предоставить им оружие, экипировку и офицерское руководство.
Министр внутренних дел сообщил, что уже подписал первый приказ о формировании спецподразделения «Восток» в Луганской области. Само формирование будет проходить быстро, без формальностей и подводных камней, пообещал он.


( thekievtimes.ua/politics/357478-avakov-formiruet-armiyu.html )
Und jetzt frage ich Dich: Zu welchem Zweck sollte denn ausgerechnet ein Innenminister eine Armee gründen (und ich betone: von mir stammt das Wort "Armee" nicht), die buchstäblich über Nacht zusammengeschustert wird, um unmittelbar zum Einsatz zu kommen, wenn es tatsächlich um die Bekämpfung von bewaffeten Banden ginge? Dafür gäbe es nämlich auch in der Ukraine bereits mehr als genug Spezialeinheiten (praktisch eine für jede "Spezialität") und normale Polizisten. Diese verweigern Kiew allerdings zunehmend die Mitarbeit, weil sie nämlich vor Ort sind und aus eigener Anschauung wissen, dass es primär gar nicht um bewaffnete Banden geht und schon gar nicht um Terroristen, sondern um einen von der regionalen Mehrheit getragenen Volksaufstand, bei dem sich bisher völlig unauffällige Leute vor allem deshalb teilweise bewaffnen und bereit sind, bis zum Äußersten zu gehen, weil sie eine saumäßige Angst vor dieser sogenannten Regierung und ihren Kumpanen haben.

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Peregrin
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peregrin »

Tritonus hat geschrieben: Und jetzt frage ich Dich: Zu welchem Zweck sollte denn ausgerechnet ein Innenminister eine Armee gründen (und ich betone: von mir stammt das Wort "Armee" nicht), die buchstäblich über Nacht zusammengeschustert wird, um unmittelbar zum Einsatz zu kommen, ...
Das fragt man sich, denn mit so einer zusammengestoppelten Landsturmtruppe gewinnt man sowieso keine Schlacht. Des Rätsels Lösung ist möglicherweise, daß die Söldnertruppen der Putschregierung auf ein bißchen Kanonenfutter zwischen sich und den "Aufständischen" bestehen, bevor sie sich in den Einsatz begeben.
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Maurus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Maurus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Das ist eine so erbärmliche Lügenpropaganda, das sich jede Stellungnahme verbietet.
Das magst du so sehen, ich finde die Reaktionen hier bezeichnend und denke mir das meine.

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Maurus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Maurus »

Tritonus hat geschrieben: Und jetzt frage ich Dich: Zu welchem Zweck sollte denn ausgerechnet ein Innenminister eine Armee gründen (und ich betone: von mir stammt das Wort "Armee" nicht), die buchstäblich über Nacht zusammengeschustert wird, um unmittelbar zum Einsatz zu kommen, wenn es tatsächlich um die Bekämpfung von bewaffeten Banden ginge? Dafür gäbe es nämlich auch in der Ukraine bereits mehr als genug Spezialeinheiten (praktisch eine für jede "Spezialität") und normale Polizisten.
Aus sowjetischer Tradition: https://de.wikipedia.org/wiki/Truppen_d ... nisteriums

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Peregrin
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben: Und jetzt frage ich Dich: Zu welchem Zweck sollte denn ausgerechnet ein Innenminister eine Armee gründen
Aus sowjetischer Tradition: https://de.wikipedia.org/wiki/Truppen_d ... nisteriums
Ach was. Sowjetische Tradition gibt's doch nur in Rußland, schlag jede Zeitung auf.
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Maurus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben: Und jetzt frage ich Dich: Zu welchem Zweck sollte denn ausgerechnet ein Innenminister eine Armee gründen
Aus sowjetischer Tradition: https://de.wikipedia.org/wiki/Truppen_d ... nisteriums
Ach was. Sowjetische Tradition gibt's doch nur in Rußland, schlag jede Zeitung auf.
Ich leiste mir den Luxus, Propaganda auf beiden Seiten zu sehen. Nach meinen Erfahrungen ist das in Konflikten die übliche Vorgehensweise.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Ich wollte es lange nicht glauben. Aber seit dieser Ukraine Geschichte kommen bei mir starke Zweifel an unseren Medien auf. Wie versucht wird, einen Konflikt mit Russland zu schüren, dermaßen offensichtlich, erschüttert mich. Wir rühmen uns in Deutschland, aus unserer jüngeren Geschichte gelernt zu haben. Und das ist in vielen Dingen ja auch so. Und nicht verkehrt!! Aber gerade dann müsste man doch versuchen eine friedliche Lösung zu finden, statt immer weiter Öl ins Feuer zu gießen und mit dem Finger auf den anderen zu zeigen.

Ein nachdenklicher TeDeum. :traurigtaps:

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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

(Dieser Prozeß des Nachdenkens begann bei mir während des ersten Golfkriegs in den Achtzigern.)
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Maurus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Maurus »

TeDeum hat geschrieben:Ich wollte es lange nicht glauben. Aber seit dieser Ukraine Geschichte kommen bei mir starke Zweifel an unseren Medien auf. Wie versucht wird, einen Konflikt mit Russland zu schüren, dermaßen offensichtlich, erschüttert mich. Wir rühmen uns in Deutschland, aus unserer jüngeren Geschichte gelernt zu haben. Und das ist in vielen Dingen ja auch so. Und nicht verkehrt!! Aber gerade dann müsste man doch versuchen eine friedliche Lösung zu finden, statt immer weiter Öl ins Feuer zu gießen und mit dem Finger auf den anderen zu zeigen.
Aus der Geschichte lernen heißt in dem Fall aber auch: Bietet sich ein Raum zur Ausdehnung der Macht, so wird er auch ausgefüllt. Es wird nicht "angehalten". Es hat nicht bei der Krim angehalten, es besteht keine Garantie, dass es bei der Ostukraine anhält. Hat der Westen natürlich genauso gemacht, klar. Aber er ist dabei auf Widerstand gestoßen, wieso sollte das jetzt anders sein?

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Maurus hat geschrieben:
TeDeum hat geschrieben:Ich wollte es lange nicht glauben. Aber seit dieser Ukraine Geschichte kommen bei mir starke Zweifel an unseren Medien auf. Wie versucht wird, einen Konflikt mit Russland zu schüren, dermaßen offensichtlich, erschüttert mich. Wir rühmen uns in Deutschland, aus unserer jüngeren Geschichte gelernt zu haben. Und das ist in vielen Dingen ja auch so. Und nicht verkehrt!! Aber gerade dann müsste man doch versuchen eine friedliche Lösung zu finden, statt immer weiter Öl ins Feuer zu gießen und mit dem Finger auf den anderen zu zeigen.
Aus der Geschichte lernen heißt in dem Fall aber auch: Bietet sich ein Raum zur Ausdehnung der Macht, so wird er auch ausgefüllt. Es wird nicht "angehalten". Es hat nicht bei der Krim angehalten, es besteht keine Garantie, dass es bei der Ostukraine anhält. Hat der Westen natürlich genauso gemacht, klar. Aber er ist dabei auf Widerstand gestoßen, wieso sollte das jetzt anders sein?
Regionale Volksbefragungen würden die Antwort bringen. Ein Referendum in jeder Oblast, das wäre doch eine Möglichkeit, oder?

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Dieser Prozeß des Nachdenkens begann bei mir während des ersten Golfkriegs in den Achtzigern.)
Bei mir im Zusammenhang mit einer an sich relativ harmlosen Sache, der heutzutage so genannten "Schwedischen U-Boot-Affäre" in den 8ern. Zur Erinnerung und für die später Geborenen: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwedisch ... ff%C3%A4re .

Ich wusste damals zwar nicht genau, wessen U-Boote da ständig absichtlich und mit geradezu exhibitionistischem Selbstdarstellungsdrang in schwedische Küstengewässer eindringen, aber dafür wusste ich recht genau, wessen U-Boote es nicht sind. Wenn man dann hört und sieht, was unsere Volksvertreter und unsere Presse für einen Kriegstrara machen, um dem Volk mal wieder eine Portion Panik zu verabreichen, damit der Russen-Phobie-Pegel wieder die politisch und militärisch gewünschte Marke erreicht, dann gruselt es einem noch Jahrzehnte später.
Zuletzt geändert von Tritonus am Montag 14. April 2014, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Maurus hat geschrieben:Aus der Geschichte lernen heißt in dem Fall aber auch: Bietet sich ein Raum zur Ausdehnung der Macht, so wird er auch ausgefüllt. Es wird nicht "angehalten". Es hat nicht bei der Krim angehalten, es besteht keine Garantie, dass es bei der Ostukraine anhält. Hat der Westen natürlich genauso gemacht, klar. Aber er ist dabei auf Widerstand gestoßen, wieso sollte das jetzt anders sein?
Eine zerrüttete Ukraine liegt nicht im russischen Interesse. Das unterscheidet die russische Politik grundsätzlich von der angelsächsischen Teile-und-herrsche-Politik, die überall „failed states“ und verbrannte Erde hinterläßt und am Ende die lokalen Bandenführer um so leichter kontrollieren kann.

Rußland war schon mit der oligarchischen Juschtschenko-und-Janukowitsch-Ukraine nicht zufrieden. Die Junta in Kiew erzeugt nur Chaos im Land. Das würde aber in einer Restukraine nach einer Abspaltung des Südens und Ostens nicht besser, im Gegenteil. Das russische Interesse ist darum eine geordnete Sanierung einer staatlich geeint bleibenden Ukraine, möglichst unter Einbindung in den russisch-eurasischen Wirtschaftsraum, ohne daß eine Öffnung zur EU hin ein Problem wäre (außer wenn diese, wie im vorigen, gescheiterten Anlauf, eine Abkapselung von Rußland bedingte).

Eine Sezession des Südens und Ostens der Ukraine und deren Beitritt zur Russischen Föderation ist aus Moskauer Sicht nur die letzte (nicht ausgeschlossene – kommt auf die Entwicklung der Ereignisse an) Notlösung.
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Maurus »

Tritonus hat geschrieben: Regionale Volksbefragungen würden die Antwort bringen. Ein Referendum in jeder Oblast, das wäre doch eine Möglichkeit, oder?
Das Ergebnis wäre ja nun unzweifelhaft eine Zersplitterung der Ukraine. Ohne den Osten wäre die Ukraine bloß noch ein Agrarstaat, ohne Süden hätte sie keinen Meerzugang mehr. Das gefällt vermutlich keiner Zentralregierung. Außerdem halte ich die Belastbarkeit der russischen Wirtschaft für eine ernstzunehmende Frage. Immerhin werden da Millionen neuer Staatsbürger letztendlich mit Geld gelockt. Hat Russland das? Und wer zahlt die Renten?

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Eine zerrüttete Ukraine liegt nicht im russischen Interesse. Das unterscheidet die russische Politik grundsätzlich von der angelsächsischen Teile-und-herrsche-Politik, die überall „failed states“ und verbrannte Erde hinterläßt und am Ende die lokalen Bandenführer um so leichter kontrollieren kann.

Rußland war schon mit der oligarchischen Juschtschenko-und-Janukowitsch-Ukraine nicht zufrieden. Die Junta in Kiew erzeugt nur Chaos im Land. Das würde aber in einer Restukraine nach einer Abspaltung des Südens und Ostens nicht besser, im Gegenteil. Das russische Interesse ist darum eine geordnete Sanierung einer staatlich geeint bleibenden Ukraine, möglichst unter Einbindung in den russisch-eurasischen Wirtschaftsraum, ohne daß eine Öffnung zur EU hin ein Problem wäre (außer wenn diese, wie im vorigen, gescheiterten Anlauf, eine Abkapselung von Rußland bedingte).
:hae?: Russland hat das Krimterritorium doch bereits angeschlossen. Wie passt das zu diesen Ausführungen?

Raphael

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Raphael »

Maurus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Eine zerrüttete Ukraine liegt nicht im russischen Interesse. Das unterscheidet die russische Politik grundsätzlich von der angelsächsischen Teile-und-herrsche-Politik, die überall „failed states“ und verbrannte Erde hinterläßt und am Ende die lokalen Bandenführer um so leichter kontrollieren kann.

Rußland war schon mit der oligarchischen Juschtschenko-und-Janukowitsch-Ukraine nicht zufrieden. Die Junta in Kiew erzeugt nur Chaos im Land. Das würde aber in einer Restukraine nach einer Abspaltung des Südens und Ostens nicht besser, im Gegenteil. Das russische Interesse ist darum eine geordnete Sanierung einer staatlich geeint bleibenden Ukraine, möglichst unter Einbindung in den russisch-eurasischen Wirtschaftsraum, ohne daß eine Öffnung zur EU hin ein Problem wäre (außer wenn diese, wie im vorigen, gescheiterten Anlauf, eine Abkapselung von Rußland bedingte).
:hae?: Russland hat das Krimterritorium doch bereits angeschlossen. Wie passt das zu diesen Ausführungen?
Nach dem Beitritt der Krim zur Russischen Föderation ist die Ukraine cum grano salis dieselbe Ukraine wie vor diesem Beitritt. Dies wäre nach einem Beitritt von weiteren mehr oder weniger großen Teilen der Ukraine nicht mehr der Fall.

Daher geht Robert wohl davon aus, daß es nicht im russischen Interesse liegt, wenn weitere ukrainische Regionen versuchen, einen Beitritt zur russischen Föderation zu verwirklichen.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Maurus hat geschrieben:Das Ergebnis wäre ja nun unzweifelhaft eine Zersplitterung der Ukraine. Ohne den Osten wäre die Ukraine bloß noch ein Agrarstaat, ohne Süden hätte sie keinen Meerzugang mehr. Das gefällt vermutlich keiner Zentralregierung.
Gestatte bitte, dass sich mein Mitleid mit dieser "Zentralregierung" in Grenzen hält.

Wenn die Zentralregierung und die mit ihr verbündeten Extrem-Nationalisten (die sind das pure Gift für einen Vielvölkerstaat und der Garant für seinen Zerfall) es für nötig hält, die Bewohner bestimmter Regionen zu entrechten, dann darf sie sich über heftige Reaktionen nicht wundern.

(Konstruiertes Beispiel aus Mitteleuropa: Wenn sich in Belgien mit französischer Unterstützung eine nationalistische wallonischsprachige Junta an die Macht putschen würde, die gleich in den ersten Tagen Flämisch und Deutsch als Amtssprachen abschafft, holländische Fernsehkanäle abschaltet, flämische Abgeordnete bedroht, flämische Medienvertreter zum Rücktritt zwingt, wenn wallonische Parlamentsabgeordnete öffentlich den Vorschlag äußern, Massenerschießungen an den "flämischen Separatisten" vorzunehmen usw., was würde dann wohl der flämische Bevölkerungsteil tun? Und inwieweit schuldig an der Eskalation wäre Holland, falls Holland den flämischsprachigen Bevölkerungsteil und seine Forderung nach einem Referendum im Land unterstützen würde?)

Ich fürchte, dass in der Ukraine in den letzten Monaten zu viel Porzellan zerschlagen wurde.
Maurus hat geschrieben:Immerhin werden da Millionen neuer Staatsbürger letztendlich mit Geld gelockt. Hat Russland das?
1. Falls die Bewohner der südöstlichen Landesteile sich entschließen würden, zu Russland gehören zu wollen, dann wären gerade diese Landesteile der Ukraine das kleinste Problem für Russland. Die wichtigen industriellen Zentren des Landes liegen dort. Für die westukrainischen Nationalisten und die EU-Freunde wäre es allerdings dumm gelaufen, denn nun haben sie aus rein nationalistischer Überheblichkeit oder aus Eu-Idealismus ausgerechnet diejenigen Landsleute und Landesteile verloren, von denen sie bisher mit durchgefüttert wurden und auf deren Kosten sie bisher gelebt haben.

Im Moment scheint mir unter den Aufständischen eher die Stimmung verbreitet zu sein, entweder einen eigenen Staat zu gründen -- ich lese immer wieder den Begriff "Noworossija" (= "Neu-Russland") -- oder aber weiterhin einen Teil der Ukraine mit weitestgehender Autonomie zu bilden, aber wie gesagt ist das nur eine Momentaufnahme meiner subjektiven Eindrücke, die sich morgen durch aktuelle Ereignisse, insbesondere durch Waffengewalt seitens Kiew, schnell wieder ändern kann.

2. Hat denn die EU das Geld? Heute kam in den Nachrichten die Meldung, dass die EU der Ukraine eine Milliarde an Hilfsgeldern überweisen wird. Lächerlich. Das bisschen Kohle reicht nicht einmal annähernd dazu aus, um die aktuellen seit Monaten nicht beglichenen Gasschulden der Ukraine an Russland zu bezahlen.

3. Ja, es ist das Geld bzw. das nackte Überleben (und weniger irgendein Referendum, wie man aufgrund unserer Nachrichten glauben könnte), das im Moment das beherrschende Thema in der Ukraine darstellt. In den kommenden Wochen werden sich dort Mieten, Benzinkosten usw. unter anderem aufgrund von IWF-Vorgaben um 50 Prozent erhöhen. Die ohnehin lächerlich geringen Renten können bis auf 50 Prozent reduziert werden, falls der Rentner noch etwas dazuverdient, um überleben zu können. Viele wissen nicht, wie sie die nächste Zeit überstehen, ihre Miete bezahlen und zur Arbeit kommen sollen. Ich möchte nicht in der Haut der jetzigen bekennenden EU-Romantiker stecken, wenn dort irgendwann die Hungerrevolten als Reaktion auf die derzeitige Politik losgehen.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Maurus hat geschrieben:Rußland hat das Krimterritorium doch bereits angeschlossen. Wie paßt das zu diesen Ausführungen?
Hervorragend. Die Krim ist ein Sonderfall, historisch, „ethnisch“, geographisch und strategisch. Dennoch hätte (und hat) Rußland von sich aus keine Anstalten gemacht, die Krim zurückzugewinnen. Man konnte aber schlechterdings das Beitrittsersuchen der Krim nicht zurückweisen – und ist im Ergebnis sicher froh drüber, trotz den damit einhergehenden Schwierigkeiten. Diese Schwierigkeiten – auf ganz unterschiedlichen Ebenen – vervielfachten sich aber, würde Rußland nun weitere Teile der Ukraine aufnehmen. Die Russen werden z. B. dem Donbass nicht mit einem Fußtritt die Tür weisen, wenn’s darauf ankommt. Aber sie reißen sich nicht drum und werden alles versuchen, die Situation anders zu regeln.
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Rechtsstaat à la NATO-€U in Kiew letzte Nacht:

http://rusvesna.su/news/139752877

Vielleicht erklärt das manchem, der’s immer noch nicht begriffen
hat, warum man sich anderswo in der „Ukraine“ das nicht antun
will und Barrikaden baut.
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Beitrag von Tritonus »

Vielleicht folgende kurze Erklärung zu den Videos oben:

Der Verprügelte ist Oleg Zarjow, einer der Präsidentschaftskandidaten, er stammt aus dem Südosten des Landes und ist russischsprachig. Das Gebäude, vor dem er zusammengeschlagen wurde, ist eine Fernsehanstalt in Kiew, in der er unmittelbar zuvor ein Interview gegeben hatte. Die teilweise bewaffneten Schläger gehörten zur "Achten Hundertschaft des Maidan". Nach vollbrachter Heldentat bildeten sich unter ihnen mehrere Fraktionen: Die erste Fraktion setzte sich dafür ein, Zarjow direkt vor Ort durch ein Standgericht abzurteilen, eine andere Fraktion (die sich dann durchsetzte) gestattete, dass ein Notarztwagen Zarjow in ein Krankenhaus brachte. Nach aktuellen Pressemeldungen befindet er sich derzeit "in kritischem Zustand".

Zarjow ist nicht der einzige Kandidat, der verprügelt wurde, und das war auch nicht der erste Angriff auf Zarjow. Körperlich unbehelligt von derartigen Angriffen bleiben momentan nur Oligarchen (Timoschenko ...), die sich eigene Saalschlägertruppen für den Wahlkampf leisten können.

Unter solchen Umständen sind Präsidentschaftswahlen sowieso eine Farce.

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Stephanie
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Stephanie »

Lieber Robert, ich weiß, es ist mühselig, aber die meisten, der hier Lesenden können kein Russisch. Deshalb ist ja auch Tritonus Übersetzungsarbeit wirklich eine Dienstleistung (@Tritonus: An dieser Stelle ein großes Dankeschön, denn das ist wirklich viel Arbeit, die du dir hier machst!), weil es unsereins eben nicht möglich ist, die verschiedenen Positionen zu diesem Konflikt zu lesen. (Abgesehen von den teilweise etwas differenzierteren Darstellungen der Schweiz, GB und manchmal sogar der USA). Deshalb, wenn Verweise auf russisch-sprachige Seiten gegeben werden, dann gib doch bitte zumindest eine kleine Übersetzung der Kernthesen/-aussagen an, sonst steht der Verweis im luftleeren Raum.


Edit: Username falsch geschrieben :umkuck:
Zuletzt geändert von Stephanie am Dienstag 15. April 2014, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

»Die Welt« meint dazu: »Oleg Zarjow ist nach einem TV-Auftritt von Unbekannten angegriffen worden.«
http://www.welt.de/politik/article12695 ... daten.html
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Maurus hat geschrieben: Immerhin werden da Millionen neuer Staatsbürger letztendlich mit Geld gelockt. Hat Russland das?
Nochmal zur wirtschaftlichen Situation der Ukraine, für den Fall, dass sich (nur) der äußerste Südosten des Landes abspalten würde. Die "Kiew Times" veröffentlicht heute unter der Überschrift "Die Unabhängigkeit des Donbass stellt die Wirtschaft der Ukraine auf die Knie" einen Artikel ( http://thekievtimes.ua/economics/358588 ... oleni.html ) mit reinen Zahlen, dessen Inhalt ich hier kurz zusammenfasse. (Die angegebenen Export/Import-Zahlen sind gerundet und beziehen sich auf das Jahr 213):

----------

Bezirk Lugansk: Bevölkerung 2,2 Millionen Menschen, Fläche 26.7 km², Export 4,2 Milliarden Dollar, Import 3,5 Milliarden Dollar, Handelsbilanzüberschuss 7 Millionen Dollar.

Bezirk Donezk: Bevölkerung 4,3 Millionen Menschen, Fläche 26.5 km², Export 12,4 Milliarden Dollar, Import 4,2 Milliarden Dollar, Handelsbilanzüberschuss 8,2 Milliarden Dollar.

Gesamtukraine: Bevölkerung 43 Millionen Menschen, Fläche 55. km², Export 68,8 Milliarden Dollar, Import 84,6 Milliarden Dollar, Handelsbilanzdefizit 15,8 Milliarden Dollar.

Falls sich nur die Bezirke Donezk und Lugansk abspalten würden:

Ukraine light: Bevölkerung 37,5 Millionen Menschen. Fläche ca. 497. km². Export 52,2 Milliarden Dollar, Import 76,9 Milliarden Dollar, Handelsbilanzdefizit 24,7 Milliarden Dollar.

----------

Schon wenn man also die Zahlen des Jahres 213 einfach auf die Zukunft projizieren könnte -- der Autor des Artikels ist da eher pessimistisch und bezweifelt sehr, dass das möglich ist --, würde sich das Handelsbilanzdefizit der Rest-Ukraine schlagartig um 56 Prozent erhöhen, falls nur diese beiden Bezirke das Land verlassen würden.

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Quasinix
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Quasinix »

Peregrin hat geschrieben:
Es ist unglaublich, was in Deutschland aus seinen Löchern kriecht. Und das im Gedenkjahr des Ersten Weltkriegs.
Die "Qualitätsmedien" sehen eben ihre Felle davonschwimmen und bieten alles auf, was sie an Kriegstreibern auffahren können - ganz an der Spitze natürlich Springers "Welt". Nur blicken "leider" immer mehr durch... Da hilft es auch nicht, diese als Volldeppen und Putinversteher zu diffamieren.
TeDeum hat geschrieben:Ich wollte es lange nicht glauben. Aber seit dieser Ukraine Geschichte kommen bei mir starke Zweifel an unseren Medien auf. Wie versucht wird, einen Konflikt mit Russland zu schüren, dermaßen offensichtlich, erschüttert mich.
Man muß über jeden einzelnen froh sein, dem dieses Licht aufgeht! Und es werden immer mehr...
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

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Stephanie
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Stephanie »

Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

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