Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

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Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Caviteño hat geschrieben:Gut, daß es in der Ukraine oder vermutlich auch in Russland eine Presselandschaft gibt, die da wahr und ohne Einflußnahme berichten kann...
Kann es sein, dass Du überhaupt keine Ahnung hast? Die ukrainische Presse ist weitgehend gleichgeschaltet. Seit dem Putsch werden Redaktionsräume von Schlägertrupps gestürmt, Journalisten, die sich noch bis vor wenigen Monaten eine abweichende Meinung geleistet haben, wurden verprügelt und ihre Familien bedroht, die Weiterleitung ausländischer Fernsehsender und der Import von unliebigen Druckerzeugnissen unterbunden. Sogar Stadt- und Schulbibliotheken werden von "Experten" auf unukrainische Inhalte untersucht. (Für sowas hamse Geld ...) In den "befreiten Gebieten" stehen Panzer mit Lautsprechern an den Ecken und verbreiten Durchhalteparolen und patriotische Musik (wie die Propagandakompanien der Wehrmacht).

Die wenigen Informationsquellen, die noch etwas anderes als den Einheitsbrei (mit unterschiedlichen Braunfärbungen, je nach bestimmendem Oligarchen) servieren, haben ihre Server im Ausland oder sind eindeutig den sogenannten Separatisten zuzuordnen.

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Haiduk
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Haiduk »

Tritonus hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Gut, daß es in der Ukraine oder vermutlich auch in Russland eine Presselandschaft gibt, die da wahr und ohne Einflußnahme berichten kann...
Kann es sein, dass Du überhaupt keine Ahnung hast? Die ukrainische Presse ist weitgehend gleichgeschaltet. Seit dem Putsch werden Redaktionsräume von Schlägertrupps gestürmt, Journalisten, die sich noch bis vor wenigen Monaten eine abweichende Meinung geleistet haben, wurden verprügelt und ihre Familien bedroht, die Weiterleitung ausländischer Fernsehsender und der Import von unliebigen Druckerzeugnissen unterbunden. Sogar Stadt- und Schulbibliotheken werden von "Experten" auf unukrainische Inhalte untersucht. (Für sowas hamse Geld ...) In den "befreiten Gebieten" stehen Panzer mit Lautsprechern an den Ecken und verbreiten Durchhalteparolen und patriotische Musik (wie die Propagandakompanien der Wehrmacht).
Der zugehörige Link auf die Pressemitteilung der OSZE:
OSCE Representative urges authorities in Ukraine to respect media after raid on Vesti newspaper
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

Caviteño
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

Tritonus hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Gut, daß es in der Ukraine oder vermutlich auch in Russland eine Presselandschaft gibt, die da wahr und ohne Einflußnahme berichten kann...
Kann es sein, dass Du überhaupt keine Ahnung hast? Die ukrainische Presse ist weitgehend gleichgeschaltet. Seit dem Putsch werden Redaktionsräume von Schlägertrupps gestürmt, Journalisten, die sich noch bis vor wenigen Monaten eine abweichende Meinung geleistet haben, wurden verprügelt und ihre Familien bedroht, die Weiterleitung ausländischer Fernsehsender und der Import von unliebigen Druckerzeugnissen unterbunden. Sogar Stadt- und Schulbibliotheken werden von "Experten" auf unukrainische Inhalte untersucht. (Für sowas hamse Geld ...) In den "befreiten Gebieten" stehen Panzer mit Lautsprechern an den Ecken und verbreiten Durchhalteparolen und patriotische Musik (wie die Propagandakompanien der Wehrmacht).

Die wenigen Informationsquellen, die noch etwas anderes als den Einheitsbrei (mit unterschiedlichen Braunfärbungen, je nach bestimmendem Oligarchen) servieren, haben ihre Server im Ausland oder sind eindeutig den sogenannten Separatisten zuzuordnen.
Dann frage ich mich, warum hier so häufig Meldungen dieser Presse gebracht werden (deswegen auch der link zu Deinem früheren Beitrag, wo Du ähnliches geschrieben hast)... - aber vielleicht sind das auch russische oder separatistische Zeitungen und bei denen ist das ja wohl anders. Ich erinnere nur an die Meldung über die Verwundung/den Tod eines hochrangigen US-Militärs aus Heidelberg, der sich angeblich in der Ukraine aufhielt. Die Bestätigung steht bis heute noch aus - wird vermutlich von westlichen Geheimdiensten unterdrückt.

Im übrigen hätte ich gedacht, daß Du die Ironie meines Satzes auch ohne smilies erkennst. Ich hatte darauf verzichtet, weil sie sich mE aus der Verlinkung ergab.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Caviteño hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Gut, daß es in der Ukraine oder vermutlich auch in Russland eine Presselandschaft gibt, die da wahr und ohne Einflußnahme berichten kann...
Kann es sein, dass Du überhaupt keine Ahnung hast? Die ukrainische Presse ist weitgehend gleichgeschaltet. Seit dem Putsch werden Redaktionsräume von Schlägertrupps gestürmt, Journalisten, die sich noch bis vor wenigen Monaten eine abweichende Meinung geleistet haben, wurden verprügelt und ihre Familien bedroht, die Weiterleitung ausländischer Fernsehsender und der Import von unliebigen Druckerzeugnissen unterbunden. Sogar Stadt- und Schulbibliotheken werden von "Experten" auf unukrainische Inhalte untersucht. (Für sowas hamse Geld ...) In den "befreiten Gebieten" stehen Panzer mit Lautsprechern an den Ecken und verbreiten Durchhalteparolen und patriotische Musik (wie die Propagandakompanien der Wehrmacht).

Die wenigen Informationsquellen, die noch etwas anderes als den Einheitsbrei (mit unterschiedlichen Braunfärbungen, je nach bestimmendem Oligarchen) servieren, haben ihre Server im Ausland oder sind eindeutig den sogenannten Separatisten zuzuordnen.
Dann frage ich mich, warum hier so häufig Meldungen dieser Presse gebracht werden ...
Nochmal: Ein (möglichst vollständiges) Bild entsteht dadurch, dass man möglichst viele Quellen nimmt, diese Quellen bewertet und miteinander vergleicht.

Wer nur eine Quelle unkritisch übernimmt -- egal ob das der ukrainische Oligarchenblatt-Leser und Fernsehgucker ist oder der westliche FAZ-, Welt- oder Zürcher-Zeitungsabonnent --, bleibt einseitig informiert (d.h. uninformiert), egal ob ihm das passt oder nicht. Das gleiche gilt für jemanden, der sich ausschließlich über Ria-Novosti oder ausschließlich über Argumenty i Fakty informiert. (Im Gegensatz zur hier gängigen Meinung halte ich die russische Presselandschaft für relativ vielfältig, jedenfalls mindestens so vielfältig wie die deutsche ...)

Wenn man über längere Zeit mehrere Quellen vergleicht, kommt man nach einiger Zeit darauf, welche davon näher an der Realität gelegen und sich als zuverlässiger erwiesen haben. Versuch es mal, und Du wirst zu erstaunlichen Resultaten kommen.

---

Nachtrag:
Zum Thema Gleichschaltung des deutschen Staatsfunks hier der Nachfolgebeitrag zu dem, den ich gestern zitiert habe:
Auch das ZDF behauptete, “pro-russische Bewaffnete” seien für die Toten in Krasnoarmeysk verantwortlich
[...]
( http://propagandaschau.wordpress.com/2 ... twortlich/ )
Die gleiche Lüge mit Rollentausch zwischen Opfern und Tätern zog sich also anscheinend mal wieder durch ARD, ZDF und viele Presseerzeugnisse. Der "zufällige Fehler" eines Journalisten?

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Schon zwei Wochen alt, der Kommentar aus der Jüdischen Allgemeinen:
Ukraine: Mit Nazis gegen Putin

Das ZDF lässt Hakenkreuze auf den Helmen des Asow-Bataillons unkommentiert

[...] Wird unsere sogenannte westliche Freiheit in Mariupol nun auch schon von paramilitärischen, faschistischen, der NS-Ideologie anhängenden Einheiten verteidigt? Amnesty International hat den ukrainischen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk aufgefordert, dem entsetzlichen Treiben der marodierenden Milizen ein Ende zu setzen. Mehr als 4 selbst ernannte Freischärler-Gruppen dürfen derzeit mit Duldung der ukrainischen Führung mit Waffengewalt die viel beschworene nationale Einheit der Ukraine torpedieren. [...]

Irrsinn Der politische Irrsinn der EU geht offensichtlich unvermindert weiter. Aber wir als Bürger der Bundesrepublik Deutschland haben die Pflicht, uns dagegen zu wehren, dass wir uns einer ukrainischen Regierung verpflichtet fühlen sollen, die bereit ist, ihre politischen Ziele mit allen Mitteln zu erreichen – wenn es sein muss, auch mit nazistischen Gruppierungen.

Die Aufgabe der Medien ist es, als unabhängige Instanz auf Missstände hinzuweisen. Der Spruch »Mit dem Zweiten sieht man besser« ist offenbar nur eine leere Worthülse.
( http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/2268 )
Bemerkung dazu: Die "mehr als 4 selbsternannten Freischärler-Gruppen" "dürfen" nicht nur allerhand, sondern sie werden im deutschen Staatsfernsehen auch noch als "Regierungstruppen" betitelt.

Caviteño
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

Tritonus hat geschrieben: Nochmal: Ein (möglichst vollständiges) Bild entsteht dadurch, dass man möglichst viele Quellen nimmt, diese Quellen bewertet und miteinander vergleicht.
Wer würde dem widersprechen wollen...

Allerdings erscheint es mir schon merkwürdig, daß bestimmte Meldungen aus dem russisch-sprachigen Bereich hier in der gesamten westlichen Presse nicht auftauchen. Da ich davon ausgehe, daß dort eingesetzten Berichterstatter der westlichen Medien ebenfalls diese Presse verfolgen, müßten sie eigentlich diesen Meldungen nachgehen.
Werden diese Meldungen dann nicht weiterveröffentlicht, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. es wird eine Zensur (bei der Veröffentlichung oder bei der Recherche) ausgeübt - die allerdings weltweit für alle Medien gelten müßte um in Zeiten des Internets wirksam zu sein
oder
2. es handelt sich um bessere Erzählungen der russischen Ausgabe der Gebrüder Grimm.

Es erscheint mir relativ unwahrscheinlich, daß sich alle westlichen Medien - also von CNN über BBC bis hin zu Spiegel - vor den Karren einer Zensur spannen lassen, wie dies hier im Forum beim öffentl.-rechtl. Rundfunk in D. immer vermutet wird. Die Medien (z.B. Spiegel und Guardian) haben mit der Veröffentlichung der Snowden-Unterlagen (immerhin Staatsgeheimnisse der USA und GB) keine Schwierigkeiten und kuschen bei Meldungen aus der Ukraine, wie z.B. dem oben erwähnten Aufenthalt hochrangiger US-Militärs im Krisengebiet? :hmm:
Sorry, aber das ist für mich nicht schlüssig.

Du wirst diese Auffassung nicht teilen, aber damit muß und kann ich leben.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Caviteño hat geschrieben:Allerdings erscheint es mir schon merkwürdig, daß bestimmte Meldungen aus dem russisch-sprachigen Bereich hier in der gesamten westlichen Presse nicht auftauchen. ...
Was genau sind denn "Meldungen aus dem russisch-sprachigen Bereich"? Fällt Dir vielleicht noch eine gröbere Verallgemeinerung ein? :roll:

Und "bestimmte Meldungen" tauchen hier natürlich möglichst gar nicht auf, wie Du zurecht festgestellt hast. Solche Meldungen wie zum Beispiel der angebliche russische Atomwaffeneinsatz in Donezk, den die gesamte ukrainische Presse vor etwa zwei Wochen unter Berufung auf den eigenen "Verteidigungsminister" gemeldet hat. Diese Art Meldungen wird hier nicht groß weiterverbreitet, weil sie geeignet ist, der ukrainischen "Regierung" (und unserer eigenen) großen Schaden zuzufügen, weil dann nämlich auch der letzte und dümmste deutsche Fernsehgucker und Zeitungsleser kapieren würde, bei welchen gemeingefährlichen und dauerhalluzinierenden Irren seine sauer verdienten Steuergelder versenkt werden. (Finanzielle Unterstützung für eine Mauer mit Wachtürmen und Minenfeld, die den Flüchtlingsstrom der Ukrainer in Richtung Osten begrenzen soll, stellt für den deutschen Steuerzahler ja anscheinend kein echtes Problem dar, oder wo bleibt der Aufstand hierzulande? Man muss dem FAZ-lesenden Michel das Ding nur geschickt als antirussischen Schutzwall verkaufen, dann merkt der gar nichts und zahlt weiter. Aufbauprogramm heißt das dann ...).

Andere Meldungen tauchen hier in Form von Richtigstellungen erst Monate später auf, nämlich genau dann, wenn es sowieso schon überall die Spatzen von den Dächern pfeifen bzw. wenn unwiderlegbare Beweise vorliegen, dass unsere zwangsfinanzierten Programmanstalten mal wieder programmübergreifend gelogen haben.

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Torsten
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Torsten »

Caviteño hat geschrieben:2. es handelt sich um bessere Erzählungen der russischen Ausgabe der Gebrüder Grimm.

Die gibt es mit Sicherheit auch.
Es erscheint mir relativ unwahrscheinlich, daß sich alle westlichen Medien - also von CNN über BBC bis hin zu Spiegel - vor den Karren einer Zensur spannen lassen, wie dies hier im Forum beim öffentl.-rechtl. Rundfunk in D. immer vermutet wird.
Zensur ist der falsche Begriff.
spon hat geschrieben:Öffentlicher Kniefall
Von Fleischhauer, Jan 07.06.2004

Die "New York Times" entschuldigt sich für ihre Berichterstattung im Vorfeld des Irak-Kriegs: Ihre Starreporterin hatte sich zu sehr auf Informationen von Exil-Irakern verlassen.
[...]
Die Redaktionsleitung kritisierte dabei insbesondere eine Reihe von Artikeln, die sich "zu sehr auf Informationen aus einem Kreis irakischer Informanten verlassen haben, deren Glaubwürdigkeit inzwischen öffentlich zunehmend zur Debatte steht". Namentlich nannte das Blatt dabei den Exil-Iraker Ahmed Tschalabi, der bis vor kurzem gerade bei Hardlinern der US-Regierung hoch im Kurs stand und nun des Geheimnisverrats bezichtigt wird.
[...]
Alles läuft auf Miller zu: Sie gilt nun als die Frau, die mit Lügengeschichten über Massenvernichtungswaffen im Irak die Begründung für einen Krieg geliefert hat. Aus Miller, der Starreporterin, wurde Miller, die Kriegshetzerin.
[...]
Miller hat nichts verdreht oder erfunden. Für alles, was sie geschrieben hat, gibt es Recherchen und Aussagen von Informanten. Man kann noch nicht einmal sagen, dass sie es versäumt hätte, ihre Informationen bei Gesprächspartnern in der Regierung oder im Sicherheitsapparat gegenzuprüfen.

Das Problem ist eher, dass die Leute in der US-Administration, die sie um eine Einschätzung bat, oft die gleichen Quellen benutzten wie Miller.
derFreitag hat geschrieben:ZDF-Skandal: Berichte im Auftrag Kiews? 07.04.2014
Ukraine-Berichte. Das ZDF gibt zu, Pressematerial eines PR-Netzwerkes gegen "russische Propaganda" zu benutzen, das die Kiewer Regierung mittels einer Image-Kampagne unterstützen soll.
Ein Nutzerbeitrag von L.Applebaum
Alle westlichen Mainstreammedien - also von CNN über BBC bis hin zu Spiegel, sind nicht vor den Karren einer Zensur gespannt, sondern korrupt bis ins nicht vorhandene journalistische Mark. Das wirst du nicht glauben wollen, aber damit kann und muss auch ich leben.

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Torsten
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Torsten »

Udo Ulfkotte - Gekaufte Journalisten

Bestseller Nr.1 in Medien. Ich empfehle, die Rezensionen zu lesen.

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

http://www.neopresse.com/medien/willy-w ... en-medien/

Zitat:
"Die in der Bevölkerung herrschende Meinungsvielfalt wird in der Berichterstattung nicht widergespiegelt. Ich kann mich sehr gut an ein langes Gespräch mit einem mir seit Jahrzehnten bekannten führenden FAZ-Mitarbeiter erinnern. Der machte deutlich, wenn das State Department noch rechtzeitig vor Drucklegung nachts anruft, dann kommt der gewünschte Artikel am nächsten Morgen in die Zeitung.
Als ich 1985 Verteidigungspolitischer Sprecher wurde, hat mich ein leitender Mitarbeiter der Pressestelle der CDU/CSU ausdrücklich gewarnt vor einem Netzwerk der NATO in der deutschen Presse. Wenn es heute irgend etwas zu kommentieren gibt im Zusammenhang mit Entwicklungen innerhalb der Russischen Föderation, werden dafür in unseren Medien immer amerikanische Institutionen mit Sitz in Moskau herangezogen. Sie hören keine Stimme aus Moskau, die russisch ist."

Das ganze Interview mit Willy Wimmer:
http://www.jungewelt.de/214/9-13/7. ... y%7Cwimmer
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Caviteno hat geschrieben:Allerdings erscheint es mir schon merkwürdig, daß bestimmte Meldungen aus dem russisch-sprachigen Bereich hier in der gesamten westlichen Presse nicht auftauchen.
Mir erscheint es schon merkwürdig genug, wenn bestimmte wichtige Meldungen nur in einem sehr eng begrenzten Teil der EU auftauchen und in anderen Teilen nicht.

Beispiel:

Erinnerst Du Dich noch an unseren medialen Aufruhr, als Barroso vor ein paar Wochen mitteilte, Putin habe ihm am Telefon "gedroht", er könne Kiew in kurzer Zeit einnehmen? Das Thema beherrschte zwei bis drei Tage lang sämtliche deutschen Medien.

Das Letzte, was man in Deutschland zum Thema hörte und las, war die "Drohung" aus Moskau -- aus Moskauer Sicht war es ein "Angebot" --, den Inhalt des gesamten Telefonats zwischen Barroso und Putin zu veröffentlichen, "um Missverständnisse zu klären". Danach war hier allgemeine Funkstille zum Thema, und die nächste Sau wurde durchs Dorf getrieben.

Anders natürlich in der russischen Presse. Und auffälligerweise in der portugiesischen. Dort und meines Wissens nur dort in der EU konnte man wirklich überall ausführlich durch alle Medien nachlesen, dass Barroso frech gelogen hatte. (Das könnte daran liegen, dass Barroso Portugiese ist; wer weiß was er dort noch politisch vorhatte nach seinem Ausscheiden als EU-KP.) Er höchstpersönlich hatte seine Lüge nämlich in diplomatisch-wohlgesetzten Worten gestanden und eine Presseerklärung mit Entschuldigung -- "bedaure ich sehr" ... "aus dem Zusammenhang gerissen" ... "verzerrt wiedergegeben" ... -- dazu abgegen, während er gerade zum großen NATO-Klimbim in England weilte.

Jetzt frage ich mal: Ist das Zufall, dass eine falsche Anschuldigung hier hysterisch durch alle Medien geistert ("Putin droht offen mit Krieg"), aber die Richtigstellung offensichtlich keine Zeile wert ist? Und das nicht bei einer einzigen Zeitung oder bei einem einzigen Sender in D, sondern praktisch in der gesamten Zunft? (Oder habe ich vielleicht etwas wesentliches übersehen?) Glaubst Du an solche Zufälle?

@Edi
Ausgeschiedene Politiker und BW-Generäle können die Wahrheit sagen, denn sie wollen keine Karriere mehr machen. Der Rest fügt sich besser. Resistance is futile.

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Tritonus hat geschrieben: @Edi
Ausgeschiedene Politiker und BW-Generäle können die Wahrheit sagen, denn sie wollen keine Karriere mehr machen. Der Rest fügt sich besser. Resistance is futile.
Genau so ist es und dafür gibt es genug Beispiele auch was das Thema Ukraine angeht, selbst Beispiele von US-Politikern.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Sprung auf, marsch marsch: Deutsches Militär im Laufschritt in die Ukraine, um die Erinnerungen der Alten dort mal wieder etwas aufzufrischen?
Bundeswehr schickt Drohnen und Kampftruppen in Ostukraine
Freitag, 3.1.214, 22:32

[...] 2. Uhr: Die Bundeswehr steht vor dem Einsatz von Kampftruppen in der Ostukraine, berichtet die „Bild“-Zeitung. Demnach bereiten sich deutsche Fallschirmjäger in Seedorf darauf vor, die OSZE bei der Überwachung des Waffenstillstands im Krisengebiet abzusichern. [...]

( http://www.focus.de/politik/ausland/ukr ... 79198.html )
Es gibt keinen echten Waffenstillstand dort, jedenfalls keinen, den die OSZE ohne ständige akute Lebensgefahr für jeden einzelnen Beobachter überwachen könnte, ob mit oder ohne Schutz durch die Bundeswehr. (Die kann dort nicht mehr ausrichten, als alte Leute erschrecken und sich eine blutige Nase holen.) Dort herrscht Bürgerkrieg.

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Torsten
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Torsten »

Die Frage ist: Warum müssen es ausgerechnet deutsche Fallschirmjäger sein? Das ist so dermaßen instinktlos, dass es dem Kopf eines Psychopathen entsprungen sein könnte. .

Caviteño
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

Tritonus hat geschrieben:
Caviteno hat geschrieben:Allerdings erscheint es mir schon merkwürdig, daß bestimmte Meldungen aus dem russisch-sprachigen Bereich hier in der gesamten westlichen Presse nicht auftauchen.
Mir erscheint es schon merkwürdig genug, wenn bestimmte wichtige Meldungen nur in einem sehr eng begrenzten Teil der EU auftauchen und in anderen Teilen nicht.

Beispiel:

Erinnerst Du Dich noch an unseren medialen Aufruhr, als Barroso vor ein paar Wochen mitteilte, Putin habe ihm am Telefon "gedroht", er könne Kiew in kurzer Zeit einnehmen? Das Thema beherrschte zwei bis drei Tage lang sämtliche deutschen Medien.

Das Letzte, was man in Deutschland zum Thema hörte und las, war die "Drohung" aus Moskau -- aus Moskauer Sicht war es ein "Angebot" --, den Inhalt des gesamten Telefonats zwischen Barroso und Putin zu veröffentlichen, "um Missverständnisse zu klären". Danach war hier allgemeine Funkstille zum Thema, und die nächste Sau wurde durchs Dorf getrieben.

Anders natürlich in der russischen Presse. Und auffälligerweise in der portugiesischen. Dort und meines Wissens nur dort in der EU konnte man wirklich überall ausführlich durch alle Medien nachlesen, dass Barroso frech gelogen hatte. (Das könnte daran liegen, dass Barroso Portugiese ist; wer weiß was er dort noch politisch vorhatte nach seinem Ausscheiden als EU-KP.) Er höchstpersönlich hatte seine Lüge nämlich in diplomatisch-wohlgesetzten Worten gestanden und eine Presseerklärung mit Entschuldigung -- "bedaure ich sehr" ... "aus dem Zusammenhang gerissen" ... "verzerrt wiedergegeben" ... -- dazu abgegen, während er gerade zum großen NATO-Klimbim in England weilte.

Jetzt frage ich mal: Ist das Zufall, dass eine falsche Anschuldigung hier hysterisch durch alle Medien geistert ("Putin droht offen mit Krieg"), aber die Richtigstellung offensichtlich keine Zeile wert ist? Und das nicht bei einer einzigen Zeitung oder bei einem einzigen Sender in D, sondern praktisch in der gesamten Zunft? (Oder habe ich vielleicht etwas wesentliches übersehen?) Glaubst Du an solche Zufälle?
Es handelt sich im zwei identische Äußerungen von Putin gegenüber Barroso und Poroschenko, denen auch das Auswärtige Amt wohl einen hohen Wahrheitsgehalt zuspricht:

http://www.sueddeutsche.de/politik/beri ... -1.2134168

Das Russland diese Äußerungen als unwahr zurückweist, verwundert nicht. Die Aussage, daß Barroso seine Aussage zurückgenommen hat, konnte ich nicht finden. Wahrscheinlich ist sie nur in portugiesischen Medien veröffentlicht, deren Link Du sicher noch nachreichen wirst.

Die ZEIT berichtet, daß der russische Botschafter(!) behauptet, das Gespräch sei verzerrt wiedergegeben worden:
Um "Missverständnisse auszuräumen" wolle Russland zur Not das Telefongespräch zwischen Putin und Barroso veröffentlichen, sagte der russische EU-Botschafter Wladimir Tschischow. Er habe Barroso schriftlich damit gedroht, den Inhalt des Gesprächs an die Öffentlichkeit zu geben, berichteten russische Nachrichtenagenturen.
Tschischow habe Barroso in seinem Brief zwei Tage Zeit gegeben, Einspruch gegen die Veröffentlichung zu erheben. Putin-Berater Juri Uschakow hatte Barroso zuvor Vertrauensbruch vorgeworfen. Es sei unwürdig, dass Barroso öffentlich über das private Gespräch mit Putin geredet habe. Außerdem sollen Putins Worte "aus dem Zusammenhang gerissen" worden sein.
http://www.zeit.de/politik/ausland/214 ... raine-kiew

Aber wahrscheinlich auch nur böse Westpropaganda und falsch....

Du kannst gerne den russischen Medien eine höhere Glaubwürdigkeit zusprechen als der "West-Presse" - allerdings steht Russland im Index der Pressefreiheit von "Reporter ohne Grenzen" auf Platz 148 (immerhin noch vor den PH, mit denen es den Platz getauscht hat). Selbst die Ukraine mit ihrer Oligarchenpresse steht besser auf Platz 127.

https://www.reporter-ohne-grenzen.de/fi ... abelle.pdf

Aber ich sehe natürlich auch ein, daß eine derartige Auflistung westlicher (=korrupter) Journalisten (lt. Torsten) keine Relevanz hat und nur der hiesigen Bevölkerung vorgaukeln soll, das sie richtig informiert wird.

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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

@Caviteño: eigentlich kann man die Aussage Putins nur dann falsch verstehen, wenn man es absolut drauf anlegt, sie auch misszuverstehen. Die Aussage, dass er wenn er es gewollt hätte, in wenigen Tagen in Kiew einmarschieren lassen könnte, wenn er es denn gewollte hätte, soll doch im Gegenteil eher zu verstehen geben, dass er es eben nicht darauf anlegt, die Ukraine erobern zu wollen.

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Maurus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Maurus »

Tritonus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Dein Fehler ist meines Erachtens, dass du hinter jedem Fehler gleich eine gemeine Strategie der Volksverdummung verortest, ohne aber (die naheliegende Begründung) ausschließen zu können, dass es tatsächlich einfach ein Irrtum war, wie er eben auch im Geschäft der Journalisten nicht selten vorkommt.
1. Es ist nicht "jeder Fehler" und schon gar nicht "gleich", sondern der Fehler hat System und Methode. Seit Monaten.
Ja, das behauptest du. Das Problem ist, dass es eben wenig glaubwürdig wirkt, wenn man sich die Blogschlagzeile "Chefredakteur Gniffke gesteht Lügengeschichte ein" quasi zu eigen macht. Denn Kai Gniffke hat keine Lügengeschichte eingestanden. Dazu hätte er zugeben müssen, gelogen zu haben. Hat er aber nicht. Er hat einen Irrtum eingestanden (ob es wirklich einer war, steht auf einem anderen Papier und lässt sich von uns nicht herausfinden).

Jetzt verrate mir mal, wieso ich jemandem wie diesem Blogautor (meinetwegen auch Dir selbst) vertrauen sollte, wenn er mit solchen Methoden arbeitet? Tut mir Leid: das mache ich nicht.

Tritonus hat geschrieben:2. Tut mir leid, das wiederholen zu müssen, aber ich habe mich vor Jahrzehnten (im "hoheitlichen Auftrag", "ich war dumm und brauchte das Geld" :ikb_shy: ) unter anderem intensiv mit der sowjetischen Presse beschäftigt. Glaub mir: Ich erkenne den Unterschied zwischen journalistischen Fehlern/Irrtümern und Propaganda. Die meisten ehemaligen DDR-Bewohner und Sowjetmenschen erkennen den Unterschied auch, gewohnheitsmäßig und instinktiv sozusagen; sie riechen ihn förmlich. Ist es deshalb Zufall, dass überdurchschnittlich viel Kritik an den Nachrichtensendungen und Pressemeldungen aus den neuen Bundesländern kommt? -- Nein, das sind wohl überwiegend keine "Russen-Freunde" und "Putin-Trolle", sondern einfach Leute, die sich nur ungern wieder mal täglich von Presse und Fernsehen verarschen lassen , denn davon hatten sie in der DDR schon genug. Wer will schon die DDR 2.0?
Ach, ich habe überhaupt nichts gegen Medienkritik, ich bin ja selbst nicht selten dabei. Aber diese Sache scheint mir doch von parteiischer Einflussnahme durchdrungen zu sein. Das gestehe ich ohne Weiteres ein. Aber so wie du das immer darstellst, kommt diese Einflussnahme allein von der Poroschenko-Regierung oder dem Westen, niemals aber von deren Gegnern. Das wäre in einem Krieg wirklich sehr verwunderlich. Auch hier gilt also: Ich glaube das eher nicht.
Tritonus hat geschrieben:Viele Bundesrepublik-Sozialisierte erkennen den Unterschied offensichtlich nicht. Sie bemerken ihn schlicht und einfach nicht oder sie wollen ihn nicht wahrhaben, sondern sie glauben gern weiter an folgendes Muster, das man ihnen in der Kindheit beigebracht hat, und von dem sie naiv annehmen, das es immer so weitergeht, denn die Welt ist viel einfacher, wenn man einfach annimmt:
"Osten": Einheitspresse, Propaganda und Zensur.
"Westen": Freie Presse und ehrbare Journalisten, unterschiedliche redaktionelle Ausrichtungen (konservativ, liberal, links ...).
Ach wo, die Presseforen sind doch voll mit Kritik am "Russland-Bashing". Das werden kaum alles Ostdeutsche sein. Mittlerweile gibt es die Gegenbewegung (wie im Internet bei allen Phänomenen und Strömungen üblich), die sich über die Medienbasher aufregen. Nix neues. Dieselben Leute schreiben auch über Deutschland, als wäre das ein Drittweltland. Obwohl es dem Land vergleichsweise blendend geht, man (bislang) einigermaßen unbeschadet durch schwerste wirtschaftliche Kapriolen gekommen ist etc wird aufs übelste geschimpft und gepöbelt. Für meine Begriffe haben viele Leute einfach zu viel Zeit und blasen mangels wirklicher Probleme Mücken zu Elephanten auf.
Entnervt von der dauernden Forderung nach political correctness, Konsenssoße über alles und irenistischer Politik hegt man dann auch Sympathien für einen Testosteron-Politiker wie Putin, die das "System" mal ein bißchen durchschütteln. Konfrontation mit der Realität ist da halt nicht so erwünscht.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Caviteno hat geschrieben:Es handelt sich im zwei identische Äußerungen von Putin gegenüber Barroso und Poroschenko, denen auch das Auswärtige Amt wohl einen hohen Wahrheitsgehalt zuspricht:

http://www.sueddeutsche.de/politik/beri ... -1.2134168
Das sagt schon viel über das Auswärtige Amt aus, wenn es ausgerechnte diesen beiden Quellen einen hohen Wahrheitsgehalt zuspricht. Da haben sie ja die beiden Richtigen zusammen :D ... Poroschenko ... :kugel: Apropos: lebt Idi Amin eigentlich noch?
Caviteno hat geschrieben:Die Aussage, daß Barroso seine Aussage zurückgenommen hat, konnte ich nicht finden.
Der Kandidat hat 1 Punkte. Das ist doch genau das, was ich behaupte: Leser, die vorwiegend deutsche (Qualitäts-)Presse lesen und auch noch geneigt sind, das Zeug zu glauben, leben glücklich und selbstsicher und sterben blöd, und das mit voller Absicht. Denn das Ende der Geschichte "konnten sie nicht finden" und halten weiterhin die Lüge für die Wahrheit.
Caviteno hat geschrieben:Wahrscheinlich ist sie nur in portugiesischen Medien veröffentlicht, deren Link Du sicher noch nachreichen wirst.
Links brauche ich nicht nachzureichen, denn drei davon habe ich vor Wochen hier in diesen Thread eingestellt: http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=737499#p737499 . Am fraglichen Abend war die portugiesische Presse voll mit Artikeln zu genau diesem Thema.

(Du verstehst schon einigermaßen, was da steht -- "Barroso admite", "Barroso responde ao ultimato de Putin", "Barroso lamenta", "citadas fora de contexto", "distorcida", "conversa privada" usw. -- oder brauchst Du dafür eine Übersetzungshilfe? Ich kann Dir bis dahin schon mal eine Zusammenfassung geben: Barroso hat gelogen und entschuldigt sich brav dafür.)

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Maurus hat geschrieben: ... Jetzt verrate mir mal, wieso ich jemandem wie diesem Blogautor (meinetwegen auch Dir selbst) vertrauen sollte, wenn er mit solchen Methoden arbeitet? Tut mir Leid: das mache ich nicht. ...
Mir ist es völlig schnurz, ob Du diesem Blogautor vertraust oder nicht. Deshalb bin ich auch der Letzte, der Dir sagen kann, warum Du das tun "solltest".

In den "Methoden" jedoch -- reißerische, manipulative Überschrift, einseitig aufbereiteter Inhalt, teilweise unbewiesene Spekulationen bis hin zum offensichtlichen Halluzinieren usw. -- , die Du völlig zurecht (!) kritisierst, unterscheidet er sich doch in Null komma Nix von vielem, was ich in den letzten Monaten in zu vielen Artikeln in Welt, FAZ, Focus, Spiegel usw. gelesen bzw. in Funk und Fernsehen gehört habe. (Darum geht's doch!) Vielleicht erklärst Du mir jetzt, warum ich (oder überhaupt jemand) diesen Medien noch vertrauen sollte?

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Maurus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Maurus »

Tritonus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: ... Jetzt verrate mir mal, wieso ich jemandem wie diesem Blogautor (meinetwegen auch Dir selbst) vertrauen sollte, wenn er mit solchen Methoden arbeitet? Tut mir Leid: das mache ich nicht. ...
Mir ist es völlig schnurz, ob Du diesem Blogautor vertraust oder nicht. Deshalb bin ich auch der Letzte, der Dir sagen kann, warum Du das tun "solltest".

In den "Methoden" jedoch -- reißerische, manipulative Überschrift, einseitig aufbereiteter Inhalt, teilweise unbewiesene Spekulationen bis hin zum offensichtlichen Halluzinieren usw. -- , die Du völlig zurecht (!) kritisierst, unterscheidet er sich doch in Null komma Nix von vielem, was ich in den letzten Monaten in zu vielen Artikeln in Welt, FAZ, Focus, Spiegel usw. gelesen bzw. in Funk und Fernsehen gehört habe. (Darum geht's doch!) Vielleicht erklärst Du mir jetzt, warum ich (oder überhaupt jemand) diesen Medien noch vertrauen sollte?
Du missverstehst mich. Es geht mir nicht darum, um Vertrauen in die deutsche Medienlandschaft zu werben. Ich bin kein Medienunternehmer und auch kein Journalist, deren Job das wäre. Ich bin nur einer, der nicht einsieht, wieso er dann ausgerechnet der russischen Presse mehr vertrauen sollte.

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Torsten
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Torsten »

Maurus hat geschrieben:Ich bin nur einer, der nicht einsieht, wieso er dann ausgerechnet der russischen Presse mehr vertrauen sollte.
Die russische Presse arbeitet im Sinne russischer Interessen. Der russische Präsident arbeitet im Sinne russischer Interessen.
Natürlich nur dann nicht, wenn diese Interessen von einer anderen Partei definiert werden, die ganz genau weiß, was das Interesse Russlands zu sein hat.

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Torsten
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Torsten »

So wie "unsere Interessen" definiert und kommuniziert werden ..

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Maurus hat geschrieben: [...] Ich bin nur einer, der nicht einsieht, wieso er dann ausgerechnet der russischen Presse mehr vertrauen sollte.
Wie kommst Du darauf? Hat hier jemand für Vertrauen in die "russische Presse" geworben?

(Was immer das auch sein soll, diese ominöse "russische Presse", denn teilweise befinden sich die dortigen Medienunternehmen ganz oder teilweise in ausländischer Hand, und es gibt momentan Überlegungen in Russland, den ausländischen Besitzanteil möglicherweise nach oben hin zu begrenzen.)

---

Nachtrag: ok, ich sehe, dass Torsten gerade dafür geworben hat. Ich sehe die Sache entspannter: Ich lese (auch gern regelmäßig) einige russische Zeitungen, um ein abgerundetes Gesamtbild zu erhalten. Mehr Lügen als in unseren Zeitungen stehen da m.E. keinesfalls drin. Und Titelseiten wie in unseren "Leitmedien" und "Nachrichtenmagazinen" -- entsprechend dem Spiegel-Titel "Stoppt Putin!" wäre das dann "Stoppt Merkel!" oder "Stoppt Obama!" -- wären in Russland kaum denkbar, weil das Hetzparolen im Pöbel-Niveau sind. So einen medialen Sondermüll wie bei uns gab's dort seit Stalin nicht mehr.

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Maurus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Maurus »

Tritonus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: [...] Ich bin nur einer, der nicht einsieht, wieso er dann ausgerechnet der russischen Presse mehr vertrauen sollte.
Wie kommst Du darauf? Hat hier jemand für Vertrauen in die "russische Presse" geworben?
Der ganze Disput beruht doch auf unterschiedlichen Aussagen zur Lage in der Ukraine. Diese basieren auf den entsprechenden Pressemeldungen.
Tritonus hat geschrieben:(Was immer das auch sein soll, diese ominöse "russische Presse", denn teilweise befinden sich die dortigen Medienunternehmen ganz oder teilweise in ausländischer Hand, und es gibt momentan Überlegungen in Russland, den ausländischen Besitzanteil möglicherweise nach oben hin zu begrenzen.)
100% Kreml wäre natürlich besser :blinker:

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Maurus hat geschrieben:Der ganze Disput beruht doch auf unterschiedlichen Aussagen zur Lage in der Ukraine. Diese basieren auf den entsprechenden Pressemeldungen.
Ja, glaubst Du das?

Was mich betrifft, basieren meine Aussagen und Überzeugungen weitgehend nicht auf Pressemeldungen -- da wäre ich ja schön blöd --, sondern auf privaten Kontakten. Deren Schicksale, Eindrücke und Erfahrungen kann ich aber schlecht hier verlinken, also nehme ich stellvertretend entsprechende Pressemeldungen, die ich aufgrund der Schilderungen für zutreffend halte.

Und daran dürfen sich dann die Mitforanten hier abarbeiten, indem sie damit argumentieren, was sie in der FAZ oder in der Welt gelesen oder auch nicht gelesen haben. ;D

Maurus hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben:(Was immer das auch sein soll, diese ominöse "russische Presse", denn teilweise befinden sich die dortigen Medienunternehmen ganz oder teilweise in ausländischer Hand, und es gibt momentan Überlegungen in Russland, den ausländischen Besitzanteil möglicherweise nach oben hin zu begrenzen.)
100% Kreml wäre natürlich besser :blinker:
"100% Kreml" ist etwa so aussagekräftig wie "100% Berlin Mitte".

Und nein, es geht nicht um 100%, sondern um die einfache Mehrheit, wenn ich richtig informiert bin.

Caviteño
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

holzi hat geschrieben:@Caviteño: eigentlich kann man die Aussage Putins nur dann falsch verstehen, wenn man es absolut drauf anlegt, sie auch misszuverstehen. Die Aussage, dass er wenn er es gewollt hätte, in wenigen Tagen in Kiew einmarschieren lassen könnte, wenn er es denn gewollte hätte, soll doch im Gegenteil eher zu verstehen geben, dass er es eben nicht darauf anlegt, die Ukraine erobern zu wollen.
Ohne es bewußt "falsch verstehen zu wollen", kann man die Aussage auch als Drohung auffassen. Zu Deiner Auffassung kann man nur gelangen, wenn man der russischen Seite "guten Willen" unterstellt - angesichts der Krim-Annexion ziemlich "mutig".

Caviteño
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

Maurus hat geschrieben:[
Tritonus hat geschrieben:(Was immer das auch sein soll, diese ominöse "russische Presse", denn teilweise befinden sich die dortigen Medienunternehmen ganz oder teilweise in ausländischer Hand, und es gibt momentan Überlegungen in Russland, den ausländischen Besitzanteil möglicherweise nach oben hin zu begrenzen.)
1% Kreml wäre natürlich besser :blinker:
Ist es doch schon (fast):
Die »Reporter ohne Grenzen« wenden sich im September 24 mit einem offenen Brief an den Kreml-Chef: »Seit Ihrem Amtsantritt im Jahr 2 werden Journalisten eingeschüchtert und bedroht – vor allem in den Provinzen. Russland gehört zu den wenigen Ländern in Europa, in denen kritische Journalisten um ihre Freiheit, ihre Gesundheit oder im Extremfall um ihr Leben fürchten müssen. Seit Ihrem Amtsantritt sind bereits 21 einheimische Journalisten getötet worden. Anfang Juni wurde der Fernsehjournalist Leonid Parfjonow entlassen, weil er in seiner Sendung über Zensurversuche berichtet hatte. Sein Politmagazin ›Namedni‹ wurde abgesetzt. Kritische Informationssendungen verschwinden aus dem Programm. Am 2. Februar detonierte ein Sprengsatz vor dem Moskauer Apartment von Jelena Tregubowa, einer unabhängigen Journalistin. Sie hatte zuvor ein umstrittenes Buch mit Geschichten aus ihrer Zeit als Kremlberichterstatterin veröffentlicht. Im Vorjahr stieg die Zahl gewalttätiger Übergriffe auf Journalisten auf 24.«52
Staatlich gesteuerte Unternehmen wie Gazprom kaufen die wenigen noch kritischen Medien auf und bringen sie auf Kremlkurs, etwa die einflussreiche Traditionszeitung Iswestia: Trotz steigender Verkaufszahlen entließ die Gazprom-Tochter Gazprommedia wenige Monate nach der Übernahme 25 den Chefredakteur. Eine der anspruchsvollsten russischen Zeitungen verwandelte sich in kürzester Zeit in ein Verlautbarungsorgan mit Schlagzeilen wie etwa: »Der Kampf gegen die Korruption ist die Aufgabe eines jeden Einzelnen« oder »Die Russen haben gar nicht bemerkt, dass ihre Einnahmen gestiegen sind«. Daneben findet sich ein großes Interview mit dem Geheimdienstchef Nikolaj Patruschew, das sich mit Fragen wie »Wer hat Vorrang, wenn es darum geht, dem Land zu dienen?« über weite Strecken liest wie eine Anwerbekampagne des Geheimdienstes. Allgegenwärtig auf der Iswestia-Titelseite ist auch Vizepremier Medwedew, der in Überschriften Botschaften verkündet wie: »Der Wunsch Geld zu spenden definiert den Menschen – Wohltätigkeit ist das beste Mittel gegen Passivität«53 – Zeilen, die angesichts von Vorwürfen, der Kreml presse Unternehmern regelrecht Geld ab, nicht einer gewissen Pikanterie entbehren.
(...)
Im Oktober 25 bekommt eines der Flaggschiffe der Glasnost, die Moskowskije Nowosti – im Westen als Moscow News bekannt – einen neuen Eigentümer: den dubiosen Geschäftsmann Arkadi Gaidamak, der aus seiner Wahlheimat Frankreich nach Israel fliehen musste, weil gegen ihn ein Haftbefehl wegen Verdachts des illegalen Waffenhandels erlassen wurde. Gaidamak erklärt, er sehe die Aufgabe einer Zeitung nicht darin, die Machthaber zu kritisieren, sondern sie zu unterstützen. Wenn Russland von frei gewählten Leuten geführt werde, sei es falsch, die öffentliche Meinung gegen diese aufzubringen. Kritiker sprechen von einer »Loyalitätsshow« des umstrittenen Unternehmers. Mit seiner Demutsgeste hoffe er auf die Beißhemmung des Kreml und damit auch der russischen Staatsanwaltschaft. Im Juni 26 berichtet die Presse, dass der kremlnahe Oligarch Roman Abramowitsch die kritische Zeitung Kommersant aufkaufen wird.
Während es in der Presselandschaft zumindest noch auflagenschwache Blätter gibt, die sich einen kritischen Kurs erlauben, so ist das russische Fernsehen bis auf unbedeutende Regionalsender gleichgeschaltet.
Quelle: http://www.amazon.de/Putins-Demokratur- ... Demokratur

Immerhin von einem Journalisten geschrieben, der mehrere Jahre in Moskau (allerdings für die manipulierende Westpresse) gearbeitet hat. :breitgrins:
Aber man lernt ja gerne hinzu. Jedenfalls war mir nicht bekannt, daß Russland ein Hort der Pressefreiheit und der wahren Berichterstattung ist.

Die Idee, daß besagtes Telefonat zwischen Putin und Barroso tatsächlich so abgelaufen ist, wie in der "Westpresse" geschrieben und der Rest russische Propaganda ist - ist selbstverständlich vollkommen abwegig. Natürlich hat Barroso und nicht Russland (wie z.B. in der ZEIT) geschrieben, den Rückzieher gemacht - alles andere wäre unvorstellbar, denn Russland lügt nicht. Merkwürdig nur, daß diese Meldung ausschl. in russischen und portugiesischen Medien auftaucht. Aber als Erklärung: Da greift natürlich die perfide Zensur in der westlichen Staatengemeinschaft - von Hawaii bis Warschau. :ja: :kugel:

Noch viel Spaß bei der weiteren Diskussion - ich bin raus.

Raphael

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:Ohne es bewußt "falsch verstehen zu wollen", kann man die Aussage auch als Drohung auffassen. Zu Deiner Auffassung kann man nur gelangen, wenn man der russischen Seite "guten Willen" unterstellt - angesichts der Krim-Annexion ziemlich "mutig".
Die Krim wurde nicht annektiert! :ikb_bangin:

Der Souverän hat abgestimmt und sich mit deutlicher Mehrheit für die Russische Föderation entschieden ...........

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Peregrin
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peregrin »

Caviteño hat geschrieben: Jedenfalls war mir nicht bekannt, daß Russland ein Hort der Pressefreiheit und der wahren Berichterstattung ist.

Die Idee, daß besagtes Telefonat zwischen Putin und Barroso tatsächlich so abgelaufen ist, wie in der "Westpresse" geschrieben und der Rest russische Propaganda ist - ist selbstverständlich vollkommen abwegig. Natürlich hat Barroso und nicht Russland (wie z.B. in der ZEIT) geschrieben, den Rückzieher gemacht - alles andere wäre unvorstellbar, denn Russland lügt nicht. Merkwürdig nur, daß diese Meldung ausschl. in russischen und portugiesischen Medien auftaucht. Aber als Erklärung: Da greift natürlich die perfide Zensur in der westlichen Staatengemeinschaft - von Hawaii bis Warschau. :ja: :kugel:
Hier eine weitere aktuelle Meldung, die in der freien Westpresse nicht so leicht zu finden ist:
NZZ hat geschrieben:Australien schränkt Pressefreiheit ein

Ein neues Gesetz macht die Berichterstattung über den australischen Nachrichtendienst fast unmöglich. Journalisten riskieren jahrelange Haftstrafen, ebenso wenn sie im öffentlichen Interesse publizieren.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Caviteño hat geschrieben: ...
Die »Reporter ohne Grenzen« wenden sich im September 24 mit einem offenen Brief an den Kreml-Chef: [...]
Gut, dass Du den Verein hier gleich auch noch erwähnst:
Nach Recherchen der Zeitung junge Welt wurde ROG u. a. von dem US-Multimilliardär George Soros finanziert [...] sowie vom National Endowment for Democracy, das seinerseits seine Gelder zu über 9 Prozent aus dem US-Staatshaushalt bezieht.[9] Im Jahr 23 stammte das Jahresbudget zu rund 1 Prozent vom französischen Staat und zu weiteren 15 Prozent von der EU.[1]

Zu den Finanziers von ROG zählten in der Vergangenheit auch der Rüstungsindustrielle und Medienzar Frankreichs Serge Dassault, der Medienkonzern Vivendi und der Milliardär François Pinault.[11]

( http://de.wikipedia.org/wiki/Reporter_ohne_Grenzen )
Falls das zutrifft (und darauf gibt es wesentlich handfestere Hinweise als die hier zitierten Recherchen der "jungen Welt"), zählen/zählten zu den Geldgebern dieser Organisation also westliche Oligarchen und Medienkonzerne, die USA, Frankreich und die EU. Die darf man natürlich keinesfalls enttäuschen, die wollen für ihr Geld Leistung sehen, da ist so ein offener Brief an Putin ja wohl das mindeste, was sie für ihr Geld verlangen können.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Tritonus hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben: ...
Die »Reporter ohne Grenzen« wenden sich im September 24 mit einem offenen Brief an den Kreml-Chef: [...]
Gut, dass Du den Verein hier gleich auch noch erwähnst:
Nach Recherchen der Zeitung junge Welt wurde ROG u. a. von dem US-Multimilliardär George Soros finanziert [...] sowie vom National Endowment for Democracy, das seinerseits seine Gelder zu über 9 Prozent aus dem US-Staatshaushalt bezieht.[9] Im Jahr 23 stammte das Jahresbudget zu rund 1 Prozent vom französischen Staat und zu weiteren 15 Prozent von der EU.[1]

Zu den Finanziers von ROG zählten in der Vergangenheit auch der Rüstungsindustrielle und Medienzar Frankreichs Serge Dassault, der Medienkonzern Vivendi und der Milliardär François Pinault.[11]

( http://de.wikipedia.org/wiki/Reporter_ohne_Grenzen )
Falls das zutrifft (und darauf gibt es wesentlich handfestere Hinweise als die hier zitierten Recherchen der "jungen Welt"), zählen/zählten zu den Geldgebern dieser Organisation also westliche Oligarchen und Medienkonzerne, die USA, Frankreich und die EU. Die darf man natürlich keinesfalls enttäuschen, die wollen für ihr Geld Leistung sehen, da ist so ein offener Brief an Putin ja wohl das mindeste, was sie für ihr Geld verlangen können.

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
Kann man überhaupt noch jemandem trauen?

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

US-Vizepräsident Joe Biden verkündet in einer Rede, dass die USA die Staaten der EU gegen deren Willen zu Wirtschaftssanktionen gegen Russland genötigt haben:
[...] That has allowed us [i.e. the USA] to rally the world’s major developed countries to impose real cost on Russia.

It is true they did not want to do that. But again, it was America’s leadership and the President of the United States insisting, oft times almost having to embarrass Europe to stand up and take economic hits to impose costs. And the results have been massive capital flight from Russia, a virtual freeze on foreign direct investment, a ruble at an all-time low against the dollar, and the Russian economy teetering on the brink of recession. [...]

( http://www.whitehouse.gov/the-press-off ... nedy-forum , Hervorhebungen von mir )
Es ist schon köstlich: Was gestern noch als wilde Vеrschwörungsthеorie galt, wird heute von offizieller Seite bestätigt. Merkel & Co erhalten ihre Legitimation und ihre Kursvorgaben nicht vom Wähler, sondern aus Washington. Vom "President of the United States insisting".

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