Pussycats und FEMEN - zum Kotzen

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Pussycats

Beitrag von cantus planus »

Ondrey hat geschrieben:Nachdem sie sich für ihr „Gebet“ bei den Gläubigen entschuldigt haben, besteht kein Zweifel mehr daran, dass ihre Intention nicht blasphemisch war.
Die Intention für die Entschuldigung könnte freilich auch das berühmte strafmildernde Entgegenkommen bei Angeklagten sein.
Ondrey hat geschrieben:Blasphemie findet nur dort statt, wo sie auch gewollt ist.
Das ist unlogisch.
Ondrey hat geschrieben:Hier stand ein politischer Protest auf dem Plan und als solcher wurde er auch durchgezogen.
Und so gerieten die aufrechten Oppositionellen ganz versehentlich in Moskaus grösste Kirche, als sie den Platz suchten, der ihnen nach Anmeldung ihres Protestes zugewiesen worden war...
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Pussycats

Beitrag von Juergen »

Ondrey hat geschrieben:Hier stand ein politischer Protest auf dem Plan und als solcher wurde er auch durchgezogen.
Wäre da der rote Platz nicht der bessere Ort gewesen? :hmm:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Ondrey
Beiträge: 51
Registriert: Mittwoch 21. Juli 2010, 01:59
Wohnort: Tübingen

Re: Pussycats

Beitrag von Ondrey »

cantus planus hat geschrieben:
Ondrey hat geschrieben:Nachdem sie sich für ihr „Gebet“ bei den Gläubigen entschuldigt haben, besteht kein Zweifel mehr daran, dass ihre Intention nicht blasphemisch war.
Die Intention für die Entschuldigung könnte freilich auch das berühmte strafmildernde Entgegenkommen bei Angeklagten sein.
Ondrey hat geschrieben:Blasphemie findet nur dort statt, wo sie auch gewollt ist.
Das ist unlogisch.
Ondrey hat geschrieben:Hier stand ein politischer Protest auf dem Plan und als solcher wurde er auch durchgezogen.
Und so gerieten die aufrechten Oppositionellen ganz versehentlich in Moskaus grösste Kirche, als sie den Platz suchten, der ihnen nach Anmeldung ihres Protestes zugewiesen worden war...
Ad 1. Das ist egal. Sie haben sich bei Gläubigen entschuldigt und sich von der angeblichen Blasphemie distanziert. Ausserdem haben sie sich vor dem Gericht nicht so verhalten, dass man annehmen könnte, sie wollten für sich irgendwelche Vorteile gewinnen.

Ad 2. Es ist genauso logisch, als ungewollte Tötung, die per se kein Mord ist.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Pussycats

Beitrag von Juergen »

Ondrey hat geschrieben:Blasphemie findet nur dort statt, wo sie auch gewollt ist.
http://www.focus.de/politik/ausland/vor ... 262.html
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Ondrey
Beiträge: 51
Registriert: Mittwoch 21. Juli 2010, 01:59
Wohnort: Tübingen

Re: Pussycats

Beitrag von Ondrey »

Juergen hat geschrieben:
Ondrey hat geschrieben:Hier stand ein politischer Protest auf dem Plan und als solcher wurde er auch durchgezogen.
Wäre da der rote Platz nicht der bessere Ort gewesen? :hmm:
Meines Erachtens schon. Aber kann man sich wundern, wenn diese Kirche sich ohne Vorbehalt auf die Seite des Staates schlägt und zu den Repressalien defacto eine bejahende Position einnimmt? Oder glaubt hier jemand immer noch daran, dass der erklärte Gegner der Pussy Riot die Mutter Gottes war und selbige mit Ihr abrechnen wollten?

Ondrey
Beiträge: 51
Registriert: Mittwoch 21. Juli 2010, 01:59
Wohnort: Tübingen

Re: Pussycats

Beitrag von Ondrey »

Juergen hat geschrieben:
Ondrey hat geschrieben:Blasphemie findet nur dort statt, wo sie auch gewollt ist.
http://www.focus.de/politik/ausland/vor ... 262.html
Sorry, vorhin habe ich mich falsch ausgedrückt. Es sollte heissen: Als Blapshemie kann man nur etwas bezeichnen, was als Blasphemie beabsichtigt ist.

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Pussycats

Beitrag von lifestylekatholik »

Ondrey hat geschrieben:Nachdem sie sich für ihr „Gebet“ bei den Gläubigen entschuldigt haben, besteht kein Zweifel mehr daran, dass ihre Intention nicht blasphemisch war.
Ich stelle mich mit zwei Kumpels inne Kirche vorn Altar, schreie obszöne Worte, mache obszöne Gesten. Hinterher erkläre ich, niemand hatte die Absicht blasphemisch zu sein. – Und damit ist die Welt wieder in Ordnung?

Kann ich nicht nachvollziehen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Jeremias
Beiträge: 353
Registriert: Mittwoch 24. März 2010, 14:41

Re: Pussycats

Beitrag von Jeremias »

Ondrey hat geschrieben:@robert ketelhohn>
Stichwort „ehemaliger KGB-Agent“. Allemal besser als CIA oder Stasi bzw.Verfassungsschutz. Aber wie auch immer: „ehemalig“. Was soll das also überhaupt? – Das wäre allenfalls ein Kriterium, wenn Putin’s verschleierte, wie z. B. unsere Tante Merkel. Tut er aber nicht. Messen müssen wir ihn an seinen heutigen Taten. Und da sieht’s gut aus. (Im Prinzip. Ich hätte auch Kritik, aber das wäre ein anderes Thema.)
In diesem einen Satz hast du deine Logik besonders unter Beweis gestellt, in der Tat. Man nimmt an, der BVS oder die CIA wären gleich verbrecherisch wie das KGB. Was würde denn aus so einem Antiamerikanisten werden wie dir? Es ist zur guten Gewohnheit aller Antiamerikanisten geworden, "soft targets" anzupeilen, von denen erstmal überhaupt keine Gefahr für einen ausgeht. Von dem KGB, deren Mitglied unser christlicher Wojwod Wladimir Putin war, wurden Menschen wegen kleines winzigen Bruchteils dessen, was du hier schreibst, gefoltert und umgebracht.
Jetzt mal ehrlich: Du gehst davon aus, dass Organisationen, die die Taliban und südamerikanische Drogenhändler aufgebaut haben, Organisationen, die heute noch Foltermethoden nutzen (und das auch in der Vergangenheit getan haben), wirklich besser sind als der KGB? Die CIA ist ein unglaubliches Drecksunternehmen, die schenken sich da gar nichts. Wir leben in Deutschland, genauer in Westdeutschland, im Tal der Glückseligen, weil einige Leute in Erinnerung an die 30er Jahre keine neue SS wollten. Aber wenn man hier Bond im Fernsehen feiert, dann sollte man auch dort Putin feiern. Der Unterschied ist marginalst.
Orthodoxer. Physikdidaktiker. Rollenspieler. Liberaler. Konservativer. Modernist. Ökumenist.
Alles Titel, mit denen man mich bedenken kann, die deswegen mich trotzdem nicht gänzlich beschreiben.

Thomas_de_Austria
Beiträge: 1906
Registriert: Donnerstag 20. Mai 2010, 16:47

Re: Pussycats

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Um Verzeihung bitten wird man wohl nur für etwas, was man auch getan hat.

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Pussycats

Beitrag von lifestylekatholik »

Als kleiner Nachtrag zur Illustration, dass das alles natürlich nie, gar niemals nich und überhaupt nüscht mit Blasphemie zu tun hat:

Thermometerblog: "Free Pussy-Riot": Femen-Femi-Nazi-Aktion in Kiew
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Pussycats

Beitrag von Torsten »

Moser hat geschrieben:Hier ein Artikel zur in der Kritik stehenden Verflechtung von Putin und ROK, namentlich Kyrill:
http://www.zeit.de/212/34/Putin-Orthod ... he/seite-1

Da mag man an der Passage des "Gebetes"

"Der Patriarch Gundjajew (weltlicher Name von Patriarch Kirill) glaubt an Putin
Besser sollte er, der Hund, an Gott glauben"

nicht viel falsches finden.

Aber halt, ich vergaß: Die von mir zitierte "ZEIT" zählt ja ohnehin nicht. Weil die ja "links" ist. Und damit per se kirchenfeindlich. Und voll von Freimaurern.
Moser, vergleiche diese Verflechtung aus "Einheitspartei" und orthodoxer Kirche und die darin angestrebten Werte doch bitte mal hiermit:

Bundezentrale für politische Bildung

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Pussycats

Beitrag von Torsten »

Und man kann sich nicht einfach hinstellen und sagen, dass das eine mit dem anderen ja gar nichts zu tun hat. Weil die Angriffe auf die Bestrebungen für ein neues Russland, egal wie man dazu stehen mag, letztlich von denen kommen, die das "Project for the New American Century" planen und durchziehen.

Benutzeravatar
Joseph
Beiträge: 2510
Registriert: Sonntag 15. Juni 2008, 06:41
Wohnort: Canada

Re: Pussycats

Beitrag von Joseph »

Raphael hat geschrieben:Joseph verwechselt das Ding "Rechte" mit dem Ding "Sprache", weil er in der Tradition der unjuristischen Denkweise des kirchlichen Ostens steht!
Just my two cents!
Mmmh, Joseph verwechselt da fei garnichts nicht.... Joseph sagt, wenn das Ding "Rechte" nicht deckend ist mit dem Ding "Sprache" ist jede Kommunikation unmöglich (siehe auch meine Antwort an Haiduk, betreff Worthülsen)...

“When I use a word," Humpty Dumpty said in rather a scornful tone, "it means just what I choose it to mean - neither more nor less.” (Lewis Carroll, Alice's Adventures in Wonderland. 1832-1898)

Two cents? You've paid too much, dear Humpty

Gruß
Joseph, im erfrischenden Wasser des Pazifischen Ozeans stehend....
We are drowning in information and starving for knowledge.

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Pussycats

Beitrag von Torsten »

Joseph hat geschrieben:Joseph, im erfrischenden Wasser des Pazifischen Ozeans stehend....
Für sowas gibt es Facebook oder Twitter.

Torsten

Benutzeravatar
Haiduk
Beiträge: 1347
Registriert: Dienstag 15. Dezember 2009, 20:02
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Re: Pussycats

Beitrag von Haiduk »

Moser hat geschrieben:
Ondrey hat geschrieben: Nachdem sie sich für ihr „Gebet“ bei den Gläubigen entschuldigt haben, besteht kein Zweifel mehr daran, dass ihre Intention nicht blasphemisch war. Blasphemie findet nur dort statt, wo sie auch gewollt ist. Hier stand ein politischer Protest auf dem Plan und als solcher wurde er auch durchgezogen.
:daumen-rauf: Genau darauf wollte ich auch hinaus.

Hier ein Artikel zur in der Kritik stehenden Verflechtung von Putin und ROK, namentlich Kyrill:
http://www.zeit.de/212/34/Putin-Orthod ... he/seite-1

Da mag man an der Passage des "Gebetes"

"Der Patriarch Gundjajew (weltlicher Name von Patriarch Kirill) glaubt an Putin
Besser sollte er, der Hund, an Gott glauben"

nicht viel falsches finden.

Aber halt, ich vergaß: Die von mir zitierte "ZEIT" zählt ja ohnehin nicht. Weil die ja "links" ist. Und damit per se kirchenfeindlich. Und voll von Freimaurern.
Links oder nicht links. Für die Autorin Diana Laarz ist es jedenfalls eine Selbstverständlichkeit, daß das hier zutiefst "böse" war:
Als Kyrill Ende vergangenen Jahres in die syrische Hauptstadt Damaskus reiste, beeilte sich der Sprecher des Patriarchats, zu beteuern, es handele sich dabei keineswegs um eine politische Mission; Kyrill wolle die Christen Syriens, viele von ihnen Orthodoxe, unterstützen. Am Ende wurde die Prozession Kyrills durch die Straßen von Damaskus von Syrern flankiert, die Assad-Plakate in die Höhe hielten. Im Januar bekam Assad den Preis »Imperiale Kultur«, mit dem der russische Schriftstellerverband und die russisch-orthodoxe Kirche »herausragende Leistungen für die Wiedergeburt der russischen Kultur in Russland und im Ausland« auszeichnen.


Sie als Washington-hörig zu bezeichnen ist wohl nicht verkehrt.

Vorsicht gegenüber den anderen Angaben in ihrem Artikel ist allemal geboten.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Pussycats

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ondrey hat geschrieben:
Stichwort „ehemaliger KGB-Agent“. Allemal besser als CIA oder Stasi bzw.Verfassungsschutz. Aber wie auch immer: „ehemalig“. Was soll das also überhaupt? – Das wäre allenfalls ein Kriterium, wenn Putin’s verschleierte, wie z. B. unsere Tante Merkel. Tut er aber nicht. Messen müssen wir ihn an seinen heutigen Taten. Und da sieht’s gut aus. (Im Prinzip. Ich hätte auch Kritik, aber das wäre ein anderes Thema.)
In diesem einen Satz hast du deine Logik besonders unter Beweis gestellt, in der Tat. Man nimmt an, der BVS oder die CIA wären gleich verbrecherisch wie das KGB.
Sie sind schlimmer und mörderischer. Terrormanagement und Kriegsbeteiligung.
Ondrey hat geschrieben:Was würde denn aus so einem Antiamerikanisten werden wie dir? Es ist zur guten Gewohnheit aller Antiamerikanisten geworden, "soft targets" anzupeilen, von denen erstmal überhaupt keine Gefahr für einen ausgeht.
Schau dir mal das an:
http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=691
http://www.gustl-for-help.de/?chronos.html
Oder denk über die Mordbefehle nach, die Herr Obama fast täglich persönlich unterzeichnet. Und und und. Von den mörderischen Kriegen dieser Leute gar nicht zu reden.
Ondrey hat geschrieben:
Weiter. Der Mann wirft mit Dreck auf die Kirche, die unterm Bolschewismus überlebt und den Glauben bewahrt hat. Widerlich und ekelhaft. »Es erübrigt sich, Beweise dafür vorzulegen.« – Na klar. Das solche Patrone was belegen, erübrigt sich.
Ich werfe Dreck auf diejenigen, die sich gegen diese Kirche durch Kollaboration gerichet haben und sie verrieten.
Du spielst dich als Jakobiner auf und richtest, indem du andre richtest, dich selbst. Du verlangst von der russischen Hierarchie, die unterm Bolschewismus unter schwierigsten Bedingungen die Kirche über die Verfolgung und Unterdrückung gerettet hat, sie hätten das Martyrium suchen und ihre Herde ins Martyrium treiben müssen. Allen, die – während es ja auch zahlreiche Märtyrer gab – „durchgekommen“ sind, „Kollaborateure“ gewesen zu sein und verdammst sie, und dies pauschal und ohne jede Kenntnis des Einzelfalls. Dabei wäre schon in Einzelfällen von Versagen, die du belegen könntest – was du nicht kannst, keinen einzigen Fall – deine Haltung falsch – Vergebung zu verweigern, während die Kirche vergeben hat (es ginge dich auch gar nichts an: oder bist du der Beichtvater russischer Priester oder Bischöfe?) –, und zwar häretisch: nämlich reiner Donatismus. Du potenzierst das noch durch deine Pauschalisierung ohne jede Kenntnis irgendeines konkreten Fall: einfach bloß schäbig ist das.
Ondrey hat geschrieben:Nachdem sie sich für ihr „Gebet“ bei den Gläubigen entschuldigt haben, besteht kein Zweifel mehr daran, dass ihre Intention nicht blasphemisch war. Blasphemie findet nur dort statt, wo sie auch gewollt ist. Hier stand ein politischer Protest auf dem Plan und als solcher wurde er auch durchgezogen.
Es gab keine irgend erstgemeinte „Entschuldigung“. Lies ihre Schlußworte nach. Keinerlei Spur von Reue. Null. (Sonst wären sie auch sicherlich glimpflicher davongekommen, wahrscheinlich mit einer Bewährungsstrafe.
Ondrey hat geschrieben:
Natürlich ist die russische Gesellschaft noch weit davon entfernt, wieder ein christlich zu sein. Aber der Weg ist begonnen, die Möglichkeit ist da.
Die Russen sind erstmal auf dem Weg nirgendwohin. Denn wenn sie so krass abtreiben wir jetzt, wir es bald leider keine Russen mehr geben. Demographisch sterben die Russen aus, da muss man nicht sehr lange recherchieren.
Ja, da sieht es auch nicht besser aus als bei uns. Kein Wunder nach dem Jahrhundert geistiger Verwüstung durch Bolschewiken und Jelzins Mischpoke. Auch hier gilt, daß die russische Führung das Problem erkannt hat und dagegen zu arbeiten begonnen hat. Ob oder wie erfolgreich, wird man sehen. Bei uns dagegen – die wir’s ganz ohne Bolschewiken geschafft haben – geht immer weiter bergab, und zwar auch und gerade durch die Politik des Merkel-Leyen-&-Co.-Régimes. Und genau für den tödlich volksvernichtenden Weg unserer verkommenen Gesellschaften stehen in Rußland auch jene westlich alimentierten Organisationen, zu Sumpf die Pussies gehören.
Ondrey hat geschrieben:
Entscheidend dafür ist das harmonische Zusammenwirken der Kirche und des Staats. Das ist, was die Orthodoxen „Symphonie“ zu nennen pflegen.
Harmonisches Zusammenwirken hat noch niemals einen Thomas Becket, einen Thomas Morus, oder eine Katharina von Siena hervorbegracht. Man stelle sich vor, Nathan würde harmonisch sein wollen mit David... Harmonisches Wirken eignet sich allenfalls als Karikatur der Kirche.
Da redet wieder der Jakobiner und der Hussit. Catharina ist selbstverständlich Kind einer Art von „Symphonie“. Aber Märtyrer werden nicht geboren wegen guten Einvernehmens von Kirche und Staat, sondern aus dem Gegenteil. Aber muß jeder Christ Märtyrer sein, Blutzeuge? Willst du alle Gläubigen ins Martyrium treiben? Warum bist du denn noch am Leben? – Eine dumme, unmenschliche und unchristliche Aussage, zu der du dich da verstiegen hast.

Nathan und David übrigens würden sich auch als Vorbild jener Symphonie eignen, wäre Nathan denn Priester gewesen. Das Königtum Davids aber ist in der Tradition der Christenheit und in der Theologie und Lehre der Kirche natürlich das Urbild jedes christlichen Herrschers. Daher stammt unsere Königssalbung, die auch und gerade im Abendland lange als Sakrament galt. – Wenn man so gar keine Ahnung hat, nicht mal vom eigenen Glaubgen und der eigenen Geschichte, sollte man besser ganz stille schweigen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Pussycats

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Moser hat geschrieben:Hier ein Artikel zur in der Kritik stehenden Verflechtung von Putin und ROK, namentlich Kyrill:
http://www.zeit.de/212/34/Putin-Orthod ... he/seite-1
Da mag man an der Passage des "Gebetes"
"Der Patriarch Gundjajew (weltlicher Name von Patriarch Kirill) glaubt an Putin
Besser sollte er, der Hund, an Gott glauben"
nicht viel falsches finden.
Aber halt, ich vergaß: Die von mir zitierte "ZEIT" zählt ja ohnehin nicht. Weil die ja "links" ist. Und damit per se kirchenfeindlich. Und voll von Freimaurern.
Der »Zeit«-Artikel beschreibt, nach Abzug der jakobinischen Guillotinenrhetorik, nichts, was der Christ nicht warm und freudig begrüßen kann und muß.
Es war ebendiese Männerfreundschaft, die die Band Pussy Riot in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale beschimpfte. Und es war ebendieser Auftritt, in dem Putin und Kyrill jenen »aggressiven Liberalismus« erkennen, gegen den sie eintreten.
Dieser agressive antichristliche Geist, dem auch du und unser Hussit verfallen sind, wendete sich ebenso aggressiv auch gegen Constantin und Silvester, Pippin und Stephan, Karl und Leo. Oder gegen David und Nathan. Nun gut. Jeder muß die Seite wählen, auf welcher er steht.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Pussycats

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ondrey hat geschrieben:Ad 1. Das ist egal. Sie haben sich bei Gläubigen entschuldigt und sich von der angeblichen Blasphemie distanziert.
Nein.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Pussycats

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ondrey hat geschrieben:Als Blapshemie kann man nur etwas bezeichnen, was als Blasphemie beabsichtigt ist.
Blödsinn. Außerdem war das hier beabsichtigt. (Daß es für die Täterinnen keine Blasphemie ist, weil sie ohnehin gottlos sind, ist ohne Belang.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Ondrey
Beiträge: 51
Registriert: Mittwoch 21. Juli 2010, 01:59
Wohnort: Tübingen

Re: Pussycats

Beitrag von Ondrey »

Sie sind schlimmer und mörderischer. Terrormanagement und Kriegsbeteiligung.
Das ist einfach Unsinn. Die Wirklichkeit wird nicht bloß dadurch anders, dass du konkreten Sachen und Tatsachen bestimmte Namen gibst.
Du spielst dich als Jakobiner auf und richtest, indem du andre richtest, dich selbst. Du verlangst von der russischen Hierarchie, die unterm Bolschewismus unter schwierigsten Bedingungen die Kirche über die Verfolgung und Unterdrückung gerettet hat, sie hätten das Martyrium suchen und ihre Herde ins Martyrium treiben müssen. Allen, die – während es ja auch zahlreiche Märtyrer gab – „durchgekommen“ sind, „Kollaborateure“ gewesen zu sein und verdammst sie, und dies pauschal und ohne jede Kenntnis des Einzelfalls. Dabei wäre schon in Einzelfällen von Versagen, die du belegen könntest – was du nicht kannst, keinen einzigen Fall – deine Haltung falsch – Vergebung zu verweigern, während die Kirche vergeben hat (es ginge dich auch gar nichts an: oder bist du der Beichtvater russischer Priester oder Bischöfe?) –, und zwar häretisch: nämlich reiner Donatismus. Du potenzierst das noch durch deine Pauschalisierung ohne jede Kenntnis irgendeines konkreten Fall: einfach bloß schäbig ist das.
Wie billige Nummer ist das? Erstmal habe ich hier als ein Bespiel für alle die Vernichtung der griechisch-katholischen Kirche vor Augen geführt , für die sich keiner der russisch-orthodoxen Amtsträger jemals entschuldigt hat, geschweige denn den Willen zur Wiedergutmachung gezeigt. Zum Nachlesen hier grundlegendes:

http://www.owep.de/artikel/92/griechisc ... n-slowakei

Ich darf nur daran erinnern, dass das Moskauer Patriarchat das Vorgehen der Bolschewiken nicht nur gebilligt hat sondern sich auch niemals zu einer wiedergutmachenden Geste bereit erklärte.
Ferner ist es Demagogie der ersten Klasse, mich für wegen mangelnder Beweise als Jakobiner darstellen zu wollen. Jeder, der sich zumindest ansatzweise mit dem repressiven Apparat des bolschewistischen Regimes beschäftigt hat, weiß, dass die offiziellen und zugelassenen Strukturen der Kirche ausnahmslos und automatisch vom Sicherheitsapparat infiltriert wurden und als solche als Außenposten zur Kontrolle des innerkirchlichen Lebens dienten. Dort fanden sich Leute unterschiedlicher Couleur, eben aber oft nicht nur keine Märtyrer, sondern bewusste Kollaborateure. Es ist viel weniger wichtig auf jemand konkreten mit dem Finger zu zeigen. Statt dessen sollte man sich einfach nur Gedanken darüber machen, ob es so gut ist, dass bestimmte Leute oft an gleichen Positionen bleiben. In diesem Fall kann es erstmal keine Unschuldsvermutung geben, genauso wie es keine Unschuldsvermutung für jemanden gäbe, der an der Front, sei es auch gezwungenermaßen, an Säuberungen beteiligt war. So ist es einfach.
Nathan und David übrigens würden sich auch als Vorbild jener Symphonie eignen, wäre Nathan denn Priester gewesen. Das Königtum Davids aber ist in der Tradition der Christenheit und in der Theologie und Lehre der Kirche natürlich das Urbild jedes christlichen Herrschers. Daher stammt unsere Königssalbung, die auch und gerade im Abendland lange als Sakrament galt. – Wenn man so gar keine Ahnung hat, nicht mal vom eigenen Glaubgen und der eigenen Geschichte, sollte man besser ganz stille schweigen.
Der prophetische Auftrag des Nathan, darauf hinzuweisen, dass jenes Vorbild sich furchtbar versündigt hatte und durch diese Sünde kein Vorbild mehr sein kann, ist der gleiche Auftrag, den auch die Kirche wahrnehmen muss. Erst Davids vorbildhafte Reue hat ihn gerettet, nicht seine Königssalbung. Es zeigt nur auf, wie abstrakt, formal und letzlich auch langweilig deine Herangehensweise ist.

Ondrey
Beiträge: 51
Registriert: Mittwoch 21. Juli 2010, 01:59
Wohnort: Tübingen

Re: Pussycats

Beitrag von Ondrey »

Dieser agressive antichristliche Geist, dem auch du und unser Hussit verfallen sind, wendete sich ebenso aggressiv auch gegen Constantin und Silvester, Pippin und Stephan, Karl und Leo. Oder gegen David und Nathan. Nun gut. Jeder muß die Seite wählen, auf welcher er steht.
Ich würde sehr darum bitten, von der beleidigenden Bezeichnung "Hussit" abzulassen. Es ist egal, ob Du den Eindruck gewonnen hast oder nicht, ich bin kein Hussit.

Benutzeravatar
Joseph
Beiträge: 2510
Registriert: Sonntag 15. Juni 2008, 06:41
Wohnort: Canada

Re: Pussycats

Beitrag von Joseph »

Torsten hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Joseph, im erfrischenden Wasser des Pazifischen Ozeans stehend....
Für sowas gibt es Facebook oder Twitter.

Torsten
???????????????????????????????????????????????? :hmm:

Torsten, bevor Du mich kommentierst, zensierst, informierst oder sonstwie -ierst, bitte ich Dich meine Antwort, welche an Raphael und nicht an Dich gerichtet ist, in Gänze zu lesen. Vielleicht erfaßt Du dann was mein stehen im Pazifik aussagt...

Gruß
Joseph, nun nur noch auf einem Bein, freihändig, stehend und niemals nicht Facebook noch Twitter nutzend... :neinfreu:
Zuletzt geändert von Joseph am Mittwoch 22. August 2012, 00:39, insgesamt 1-mal geändert.
We are drowning in information and starving for knowledge.

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3242
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Pussycats

Beitrag von ar26 »

@Ondrey
Ich werde das Gefühl nicht los, daß Du Dir einige Tatsachen aus der Geschichte der Kirche zurechtbiegst, um sie zu Beweisen Deiner zeitgeistigen Sicht zu machen.

David war, wiewohl er wie wir alle sündig im Fleische war, von Gott ausersehen, König seines Volkes zu sein, und dem wahren Gott zu dienen. Nicht nur zufällig und nach Nathans Zurechtweisung mit einem bußfertigen Herzen versehen, war er legitimer König, sondern von Gottes Willen und Gnaden. Daher hatte er sich, wie wir alle, dem Willen Gottes zu unterwerfen, der durch seinen Propheten Nathan sprach. Auch die von Gott gewollte Obrigkeit ist menschlich und schwach, am Besten steht ihr zu Gesicht, wenn sie sich Gottes Wort und der Kirche unterwirft und sich im Übrigen um die zeitlichen Belange sorgt. Um genau diese Symbiose geht es.

St. Thomas Morus hätte als Richter und später als Lordkanzler ähnlich konsequent geurteilt, wie dies das Moskauer Gericht tat. Er hatte auch im Rahmen seiner weltlichen Tätigkeit stets den wahren Glauben verteidigt und die Häresie verfolgt. Das ist eigentlich allgemein bekannt.

St. Thomas Becket wiederum hatte die Aufgabe, die Freiheit der Kirche und ihre Autorität gegenüber der weltlichen Gewalt, mehr noch gegenüber den adeligen Herren als gegenüber dem König zu sichern, damit sie ihrer Aufgabe gerecht werden kann. Daß König Henry II. hier zeitweilig versagte, bedeutet keinen Beleg für eine strukturelle Distanz zwischen Kirche und Staat. Vielmehr zeigt es gerade die Notwendigkeit der öffentlichen, staatlichen Funktion der Kirche. St. Thomas vermochte diesen ordnungsgemäßen Zustand gerade durch sein Martyrium wieder herzustellen. Denn im Angesicht des Todes dieses großen Heiligen unterwarf sich Henry der Kirche.

Gewiss hat es in der Geschichte Beispiele dafür gegeben, daß sich dies gesunde Verhältnis pervertierte und die Kirche zum Büttel des Staates wurde. Die von Dir genannten Beispiele zeigen jedoch gerade das richtige Gegenteil. In ihrer eigenen Ordnung und Struktur muss die Kirche frei sein und vom Staat geschützt werden, nichts anderen taten die Moskauer Richter, gleichwohl hat sie die Aufgabe der staatlichen Ordnung auch Herrin und Ratgeberin zu sein.

PS: Für die Zwecke der Klärung des Prinzips habe ich die nicht in Einheit mit dem römischen Stuhl stehende Moskauer Kirche mit den in Einheit stehenden Kirchen gleichgesetzt.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Benutzeravatar
Haiduk
Beiträge: 1347
Registriert: Dienstag 15. Dezember 2009, 20:02
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Re: Pussycats

Beitrag von Haiduk »

Ondrey hat geschrieben:Erstmal habe ich hier als ein Bespiel für alle die Vernichtung der griechisch-katholischen Kirche vor Augen geführt , für die sich keiner der russisch-orthodoxen Amtsträger jemals entschuldigt hat, geschweige denn den Willen zur Wiedergutmachung gezeigt. Zum Nachlesen hier grundlegendes:

http://www.owep.de/artikel/92/griechisc ... n-slowakei

Ich darf nur daran erinnern, dass das Moskauer Patriarchat das Vorgehen der Bolschewiken nicht nur gebilligt hat sondern sich auch niemals zu einer wiedergutmachenden Geste bereit erklärte.
In der Wikipedia steht bei Griechisch-katholische Kirche in der Slowakei:
Schon bald nach der kommunistischen Machtübernahme kam es im April 195 zu einer Synode in Prešov, auf der 5 Priester, darunter Vasil Hopko und eine Anzahl von Laien auf Druck der Kommunisten die Union mit Rom aufkündigten und sich unter die Jurisdiktion der Russisch-Orthodoxen Kirche begaben.
Das würde da kaum so stehen, wenn es sich nicht so zugetragen hätte. Für mich stellt sich die Sache daher so dar, daß die Schuldigen (wenn man überhaupt davon sprechen kann) unter den Teilnehmern dieser Synode zu finden sind.

Weshalb sich das Moskauer Patriarchat von 212 dafür entschuldigen sollte erschließt sich mir nicht. Vermutlich weiß das Moskauer Patriarchat gar nicht, daß da irgendwer eine Entschuldigung erwartet :achselzuck:

(Möglicherweise sollte das in einen eigenen Strang ausgelagert werden. Irgendein Zusammenhang mit den Kriminellen in Moskau ist nicht erkennbar.)
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

Benutzeravatar
Haiduk
Beiträge: 1347
Registriert: Dienstag 15. Dezember 2009, 20:02
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Re: Pussycats

Beitrag von Haiduk »

Unter "Orthodoxe Kirche der Tschechischen Länder und der Slowakei" steht in der Wikipedia dann noch:
1951 gewährte das Patriarchat von Moskau der damals tschechoslowakischen orthodoxen Kirche auf deren Ersuchen die Autokephalie, die vom Ökumenischen Patriarchen in Konstantinopel erst 1998 anerkannt wurde. Den größten zahlenmäßigen Zuwachs erhielt die tschechoslowakisch orthodoxe Kirche in den 1950er Jahren durch das Verbot der griechisch-katholischen Kirche und die Zwangseingliederung in die orthodoxe Kirche von Seiten der kommunistischen Machthaber. Nach Aufhebung des Verbots kehrten zwar die meisten Gläubigen zur griechisch-katholischen Kirche zurück, ein Teil verblieb jedoch in der Obhut der orthodoxen Kirche.
Wenn sich die Teilnehmer dieser Synode in Prešov im April 1950 dem Druck der Kommunisten beugten, dann taten sie mehr oder weniger das selbe wie Patriarch Sergius I., als er 1927 die Loyalitätserklärung gegenüber der sowjetischen Staatsmacht unterzeichnete. Nach der Logik von Ondrey hätten sie sich weigern und als Märtyrer sterben müssen.

Im Übrigen würde es mich interessieren, welche Ansprüche im Sinne einer "Wiedergutmachung" bestehen. Sollte es um die Kirchen der Gemeinden gehen, die in der Obhut der orthodoxen Kirche verblieben, dann wäre ich der Meinung, daß das nicht erwartet werden kann. Adressat irgendwelcher Forderungen wäre auch nicht das Moskauer Patriarchat, sondern die orthodoxe Kirche in der Slowakei.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

Ondrey
Beiträge: 51
Registriert: Mittwoch 21. Juli 2010, 01:59
Wohnort: Tübingen

Re: Pussycats

Beitrag von Ondrey »

Die Angaben in der Wikipedia sind recht ungenau. Der größte Teil der Presover Delegaten waren hierher beorderte Parteimitglieder und einige Arbeiter, die vorher in der Stadt angeheuert wurden, mit dem Versprechen, mit Bier und Würsten belohnt zu werden. Die eigentlichen Vertreter der griechisch-katholischen Kirche bildeten weniger als die Hälfte rechtmäßiger Teilnehmer (natürlich fanden sich auch unter ihnen welche, die unter enormem Druck für die Trennung von Rom gestimmt haben), Vasil Hopko stellte sich von Anfang an gegen den Beschluß, wurde verhaftet und starb im bolschewistischen Kerker. Ich geb mir Mühe und werde demnächst deutschsprachige Quellen sammeln, um sie hier empfehlen zu können.

Das hier sind so kleine Nachbeben dieser ereignistreichen Geschichte:

http://gloria.tv/?media=213968

http://www.ecum.ro/infoecum/aktuell-inf ... und-moskau

Benutzeravatar
Nassos
Beiträge: 9048
Registriert: Montag 1. Juni 2009, 01:48

Re: Pussycats

Beitrag von Nassos »

ich nehme an, das waren rote Würste? :detektiv:
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

Benutzeravatar
Haiduk
Beiträge: 1347
Registriert: Dienstag 15. Dezember 2009, 20:02
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Re: Pussycats

Beitrag von Haiduk »

Ondrey hat geschrieben:Die Angaben in der Wikipedia sind recht ungenau. Der größte Teil der Presover Delegaten waren hierher beorderte Parteimitglieder und einige Arbeiter, die vorher in der Stadt angeheuert wurden, mit dem Versprechen, mit Bier und Würsten belohnt zu werden. Die eigentlichen Vertreter der griechisch-katholischen Kirche bildeten weniger als die Hälfte rechtmäßiger Teilnehmer (natürlich fanden sich auch unter ihnen welche, die unter enormem Druck für die Trennung von Rom gestimmt haben), Vasil Hopko stellte sich von Anfang an gegen den Beschluß, wurde verhaftet und starb im bolschewistischen Kerker. Ich geb mir Mühe und werde demnächst deutschsprachige Quellen sammeln, um sie hier empfehlen zu können.

Das hier sind so kleine Nachbeben dieser ereignistreichen Geschichte:

http://gloria.tv/?media=213968

http://www.ecum.ro/infoecum/aktuell-inf ... und-moskau

Laut Wikipedia war Hopko nach seiner 15-jährigen Haft für vier Jahre im Kloster. Wenn er — wie es scheint — nach dem Prager Frühling 1968 wieder im Gefängnis war, dann sollte das dort nachgetragen werden.

Im Bezug auf Deine Vorhaltungen an die ROK wegen der Kooperation mit dem kommunistischen Staat wäre es nett wenn Du zur Kenntnis nehmen würdest, daß es zehn Jahre gedauert hat, bis 1927 diese Loyalitätserkärung unterschrieben wurde. Daß es bis dahin kein Zuckerschlecken für die orthodoxen Christen in Sowjetrussland war kannst Du Dir wohl denken. Auch nach 1927 gingen die Verfolgungen weiter. Hier Informationen aus dem 1931 erschienen Buch "Welt vor dem Abgrund" von Iwan Iljin.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

Benutzeravatar
Joseph
Beiträge: 2510
Registriert: Sonntag 15. Juni 2008, 06:41
Wohnort: Canada

Re: Pussycats

Beitrag von Joseph »

Ondrey hat geschrieben:...... werde demnächst deutschsprachige Quellen sammeln, um sie hier empfehlen zu können.
Wunderbar, dann können sich ja die interessierten Katholiken von diversen Riten darin vertiefen. Als Orthodoxer Christ sehe ich die ganze leidige Uniat-Affaire mit anderen Augen.... Die Entstehung der Uniat-Kirche unter politischem Druck und Zwang war ein Tiefpunkt der Kirchengeschichte und von da ab ging's immer tiefer in's Loch... wahrlich ein passendes Thema für's Brauhaus.

Im übrigen frage ich mich wie lange die Pussies denn noch weiter ausgewalzt werden müssen bis auch der letzte genug hat...? Mir langt's. An endless dripping on a rainy day and a nagging wife are alike. Proverbs 27:15

Gruß
Joseph, Pussytotalermüdet...

@Haiduk
Erwartest Du etwas Positives aus diesem tit-for-tat?
We are drowning in information and starving for knowledge.

Ondrey
Beiträge: 51
Registriert: Mittwoch 21. Juli 2010, 01:59
Wohnort: Tübingen

Re: Pussycats

Beitrag von Ondrey »

Wie es mir scheint, haben alle genug gesagt zu diesem Thema.

Raphael

Re: Pussycats

Beitrag von Raphael »

Joseph hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Joseph verwechselt das Ding "Rechte" mit dem Ding "Sprache", weil er in der Tradition der unjuristischen Denkweise des kirchlichen Ostens steht!
Just my two cents!
Mmmh, Joseph verwechselt da fei garnichts nicht....
Ja, aber egg freelight verwechselst Du da was! :kussmund:
Joseph hat geschrieben:Joseph sagt, wenn das Ding "Rechte" nicht deckend ist mit dem Ding "Sprache" ist jede Kommunikation unmöglich (siehe auch meine Antwort an Haiduk, betreff Worthülsen)...
Kommunikation ist auch bei einer Teilkongruenz des Dinges "Sprache" und des Dinges "Recht" möglich. Es kann dann zwar zu Mißverständnissen kommen, aber diese können auch wieder ausgeräumt werden, wenn die Teilnehmer an der Kommunikation dazu Bereitschaft zeigen.
Joseph hat geschrieben:“When I use a word," Humpty Dumpty said in rather a scornful tone, "it means just what I choose it to mean - neither more nor less.” (Lewis Carroll, Alice's Adventures in Wonderland. 1832-1898)
Der geschulte Mathematiker Lewis Carroll gibt da wohl eher Auskunft über mathematische Variablen als über Worte wie sie in der zwischenmenschlichen Kommmunikation Verwendung finden.
Joseph hat geschrieben:Two cents? You've paid too much, dear Humpty
Who said, I paid something? :detektiv:

I put them in the offertory box. 8)
Joseph hat geschrieben:Gruß
Joseph, im erfrischenden Wasser des Pazifischen Ozeans stehend....
Da muß man ja aufpassen, daß Deine Tränen den Pazifik nicht zum Überlaufen bringen! :emil:

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Pussycats

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema