Europawahl 2014

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Didymus
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Didymus »

pflanztBäume hat geschrieben:Ich kann nicht sehen, inwiefern AfD wählen ein Singal für christliche Werte sein soll. Zwar demonstrieren AfD-Mitglieder in BW auf der Demo gegen den Bildungsplan 215 mit, in Berlin gründen sie aber einen Arbeitskreis für die Rechte von Homosexuellen und kriegen Lob vom Chef: http://www.blauenarzisse.de/index.php/a ... mosexuelle. Diese Partei ist gegen Europa und ansonsten enorm Bunt. Wer ein Signal für christliche Werte setzen will und seine Stimme der AfD gibt tut gerade das falsche!

Was die Fusion angeht, sollte man anerkennen, dass sich PBC und AUF eine gemeinsame Satzung und eine gemeinsames Grundsatzprogramm geeinigt haben. Die Fusion wurde auf beiden Parteitagen und per Mitgliederentscheid beschlossen. Aller immer wieder zu lesenden Behauptungen zum trotz liegt die Fusion nicht wegen mangelnder Kompromissfähigkeit auf Eis, sondern wegen der Komplexität des Rechtsprozesses.

Und ja, ich oute mich: Ich bin aktives AUF-Mitglied. Beim Sammeln der Unterstützerunterschriften hatten wir am Ende die 1,5fache Menge, als wir brauchten, so eine Unterstützungswelle kam in Bewegung! Die Mutlosigkeit, die ich hier immer wieder lese macht mich traurig.
Noch jemand, der sich offensichtlich extra angemeldet hat, um AUF-Werbung zu machen. Herzlich willkommen im Kreuzgang!

Es geht bei der Europawahl nicht darum, "ein Signal für christliche Werte zu setzen", sondern um christliche Inhalte in die Politik zu bringen. Und das geht besser, wenn man auf den AFD-Zug aufspringt als mit einem Pferdefuhrwerk hinterherzufahren. Auch wenn im Pferdefuhrwerk ausschließlich überzeugte Christen und im Zug ein paar Homosexuelle sitzen.

Durch Mitarbeit überzeugter Christen in der AFD kann man diese christlicher machen - aber wie ihr die AUF für Wähler außerhalb der überschaubaren christlichen Kreise attraktiver machen wollt, habt ihr noch nicht verraten. Oder (zumindest laut Wagenburgler) das ist gar nicht geplant.

Didymus
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Didymus »

pflanztBäume hat geschrieben:Hatte schon jemand erwähnt, das die Deutsche Zentrumspartei AUF empfiehlt?
http://auf-partei.de/europawahl-214-news/
Auf der Seite ganz unten ...
Wooooow! Is ja ein Ding! Na mit den 6. Zentrums-Stimmen zusätzlich kann ja nichts mehr schiefgehen.

Caviteño
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Caviteño »

Morgen wird bereits in zwei Ländern gewählt, in denen europa-kritische Parteien gute Chancen haben. Im Vereinigten Königreich könnte die UKIP stärkste Partei werden. Hier gilt auch die Besonderheit, daß nur bei der Europawahl das sonst übliche Mehrheitswahlrecht durch das Verhältniswahlrecht ersetzt wird.

http://de.wikipedia.org/wiki/Europawahl ... reich_214

In den Niederlanden tritt die Partei von Geert Wilders (PVV) an, der ebenfalls gegen den Euro ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Europawahl ... anden_214

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Libertas Ecclesiae
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Didymus hat geschrieben:Es geht bei der Europawahl nicht darum, "ein Signal für christliche Werte zu setzen", sondern um christliche Inhalte in die Politik zu bringen. Und das geht besser, wenn man auf den AFD-Zug aufspringt als mit einem Pferdefuhrwerk hinterherzufahren. Auch wenn im Pferdefuhrwerk ausschließlich überzeugte Christen und im Zug ein paar Homosexuelle sitzen.

Durch Mitarbeit überzeugter Christen in der AFD kann man diese christlicher machen - aber wie ihr die AUF für Wähler außerhalb der überschaubaren christlichen Kreise attraktiver machen wollt, habt ihr noch nicht verraten. Oder (zumindest laut Wagenburgler) das ist gar nicht geplant.
Ist es nicht ein bisschen naiv, nur und ausschließlich in der AfD die „letzte Hoffnung“ zu erblicken? Dieser Hype, der jetzt in bestimmten christlich-konservativen Kreisen um Henkel, Lucke & Co. veranstaltet wird, ist mir, ehrlich gesagt, nicht ganz geheuer. Wer, bitte, soll denn die AfD „christlicher“ machen? Frau von Storch wird es alleine wohl kaum schaffen. Nicht nur der CDU, auch der AfD tut christliche Konkurrenz gut.

Noch einmal: Die AfD wird doch sowieso in das nächste Europaparlament einziehen! Wo ist also das Problem, der AUF die Stimme zu geben? Damit wäre für die AfD nichts verloren, für die christliche Sache aber ungeheuer viel gewonnen! Ihr Kleingläubigen, hört endlich auf mit dieser entmutigenden Bedenkenträgerei, und gebt Christa Meves einfach mal eine Chance! Sie hat es verdient. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
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ad_hoc
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von ad_hoc »

Nicht, dass ich hier falsch verstanden werde:

Die AUF ist sicher eine gute Partei mit wirklich hervorragenden Menschen in der Führungsspitze.

Aber mir kommt es JETZT in erster Linie darauf an, ein soweit wie möglich starkes Zeichen zu setzen gegen die verwahrloste und menschenverachtende Politik der etablierten Parteien.
Dazu ist derzeit die AdF allein imstande.

Trotzdem: Würde die AUF einen oder einige Plätze im EU-Parlament erhalten, würde es mich auch freuen.

Gruß, ad_hoc
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von allerAnfang »

Die AfD ist das Sammelbecken der irgendwie Unzufriedenen. Wohin die Reise geht, ist dabei noch nicht abzusehen, die AfD ist noch in der Findungsphase. Die hat AUF hinter sich, es ist klar, wofür sie steht. Und natürlich schließen sich auch AUF-Abgeordnete einer Fraktion an. Die AUF arbeitet bereits jetzt mit den Parteien der ECPM (European Christian Political Movement) zusammen, wo sie Mitglied ist. Für die C-Parteien ist die AUF ein Indikator, wohin ihre Wähler abwandern. Deshalb empfehlen und wählen diesmal sogar CDU-Mitglieder AUF, weil sie sich von einem Erfolg von AUF Rückenwind erhoffen für die christliche Profilierung ihrer eigenen Partei, die leider immer weniger erkennbar ist. Es geht ja nicht nur darum, dass sich irgendwas in der Politik und in Europa ändern muss. Es geht darum, dass Europa immer mehr sein christliches Fundament verlässt, dem es seine Geschichte und seinen Wohlstand (christlich "Segen") zu verdanken hat. Dafür, dass Europa sein christliches Rückgrat nicht gebrochen, sondern gestärkt wird, stehen AUF und die ECPM. Dafür sind sie das Zugpferd auch für die EVP.

ad_hoc
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von ad_hoc »

Schade. :|
Bis auf den ersten Satz könnte man alles unterschreiben.

Unzufrieden sind sie alle, diejenigen nämlich, die sich von den etablierten Parteien abwenden und statt dessen neue Parteien suchen, auch wenn diese kleiner sind. Hauptsache, diese vertreten eine Politik, wie sie Christen eigentlich anstehen sollte.

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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Caviteño »

allerAnfang hat geschrieben:Und natürlich schließen sich auch AUF-Abgeordnete einer Fraktion an. Die AUF arbeitet bereits jetzt mit den Parteien der ECPM (European Christian Political Movement) zusammen, wo sie Mitglied ist.
Die ECPM ist mit zwei Abgeordneten im Europäischen Parlament vertreten, die beide aus den NL kommen. Diese beiden Abgeordneten haben sich der EKR-Fraktion angeschlossen:
Die Europäischen Konservativen und Reformisten (EKR,englisch European Conservatives and Reformists, ECR) sind eine 29 gegründete konservative und europaskeptische Fraktion im Europäischen Parlament. Sie umfasst die britische Conservative Party, die tschechische ODS, die polnische PiS sowie mehrere kleinere Parteien aus verschiedenen Ländern. Mit insgesamt 57 Europaabgeordneten ist sie die fünftgrößte Fraktion des Parlaments (Stand: 13. März 214). Die zugehörige politische Partei auf europäischer Ebene ist die Allianz der Europäischen Konservativen und Reformisten (AECR). Mit der niederländischen ChristenUnie gehört den EKR jedoch auch eine Mitgliedspartei der Europäischen Christlichen Politischen Bewegung (ECPB) an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A ... eformisten

Die Bildung einer eigenen Fraktion durch die ECPM kann ausgeschlossen werden, da hierfür 25 Abgeordnete aus sieben Mitgliedsstaaten erforderlich ist. Sie hat aber nur acht Migliedsstaaten, die Abgeordnete in des Europäische Parlament entsenden können.

http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A ... e_Bewegung

Für die politische Arbeit ist die AUF bzw. die ECPM daher erneut auf den Beitritt zu einer anderen Fraktion angewiesen. Welchen Einfluß sie dort mit vielleicht drei oder fünf Abgeordneten hat, kann jeder selbst entscheiden. Bei der EKR stellen die brit. Konservativen mit 26 Abgeordneten die Mehrheit, außerdem gibt es noch starke Parteien aus Polen und Tschechien. Die Parteien aus anderen Ländern sind nur "Füllmaterial", um den Status einer Fraktion zu erreichen.

Den innenpolitischen Einfluß eines Mandats der AUF im EP halte ich für sehr, sehr überschaubar. Er wird allenfalls als Grund dazu dienen, eine Sperrklausel einzuführen, um eine Zersplitterung zu verhindern. Man kann natürlich glauben, daß durch die CDU eine Welle der Rückbesinnung auf christliche Werte stattfindet, weil sie u.U. ein(!) Mandat bei der Wahl verloren hat. Ich halte das aber für Wunschdenken.

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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Pollux »

Wagenburgler hat geschrieben:Das ist doch ausgemachter Wikipedia-Unsinn: Eva Herman war nie Unterstützerin der AUF. Sie hat ein einziges Mal auf einer einzigen Veranstaltung, von der kein einziges Medium berichtet hat, gegen Honorar gesprochen. Und was Sie über die Bekanntheit von Christa Meves sagen, zeigt nur, dass Ihnen da die Kenntnisse fehlen.

Es ist doch völlig egal, wie bekannt Christa Meves, (die sechs Millionen Bücher verkauft hat, jährlich immer noch an die hundert Vorträge hält, viele davon auch übers christliche Radio und Fernsehen) außerhalb christlicher Kreise ist. Die Christen sind doch Zielgruppe ihrer Kampagne und niemand sonst. Es geht doch nicht um die absolute Mehrheit.

Ehrlich gesagt bin ich es leid, mich mit dem ewigen Genörgle und Gequengle von Christen gegen Christen auseinanderzusetzen. Wir müssen uns doch mit ganz anderen Kräften auseinandersetzen. Wenn wir jetzt Christa Meves und ihr beispielloses Engagement heruntermachen, wer wird denn künftig noch den Mut haben, für christliche Werte bei Wahlen anzutreten. Stattdessen sind offenbar die Herren Henckel und Gauland jetzt für manche Christen die Stars, nur weil sie gerade auf einer Protestwelle schwimmen. Das ist doch alles absurd.
Du hast ja gar nicht so unrecht, aber gibt es nicht auch christliche Persönlichkeiten in den großen Parteien des sogenannten mainstreams???.Für mich gilt es, die inner- und überparteiliche Demokratie zu stärken wie in Ethikkomissionen etc.

Pollux
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Pollux »

Caviteño hat geschrieben:
allerAnfang hat geschrieben:Und natürlich schließen sich auch AUF-Abgeordnete einer Fraktion an. Die AUF arbeitet bereits jetzt mit den Parteien der ECPM (European Christian Political Movement) zusammen, wo sie Mitglied ist.
Die ECPM ist mit zwei Abgeordneten im Europäischen Parlament vertreten, die beide aus den NL kommen. Diese beiden Abgeordneten haben sich der EKR-Fraktion angeschlossen:
Die Europäischen Konservativen und Reformisten (EKR,englisch European Conservatives and Reformists, ECR) sind eine 29 gegründete konservative und europaskeptische Fraktion im Europäischen Parlament. Sie umfasst die britische Conservative Party, die tschechische ODS, die polnische PiS sowie mehrere kleinere Parteien aus verschiedenen Ländern. Mit insgesamt 57 Europaabgeordneten ist sie die fünftgrößte Fraktion des Parlaments (Stand: 13. März 214). Die zugehörige politische Partei auf europäischer Ebene ist die Allianz der Europäischen Konservativen und Reformisten (AECR). Mit der niederländischen ChristenUnie gehört den EKR jedoch auch eine Mitgliedspartei der Europäischen Christlichen Politischen Bewegung (ECPB) an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A ... eformisten

Die Bildung einer eigenen Fraktion durch die ECPM kann ausgeschlossen werden, da hierfür 25 Abgeordnete aus sieben Mitgliedsstaaten erforderlich ist. Sie hat aber nur acht Migliedsstaaten, die Abgeordnete in des Europäische Parlament entsenden können.

http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A ... e_Bewegung

Für die politische Arbeit ist die AUF bzw. die ECPM daher erneut auf den Beitritt zu einer anderen Fraktion angewiesen. Welchen Einfluß sie dort mit vielleicht drei oder fünf Abgeordneten hat, kann jeder selbst entscheiden. Bei der EKR stellen die brit. Konservativen mit 26 Abgeordneten die Mehrheit, außerdem gibt es noch starke Parteien aus Polen und Tschechien. Die Parteien aus anderen Ländern sind nur "Füllmaterial", um den Status einer Fraktion zu erreichen.

Den innenpolitischen Einfluß eines Mandats der AUF im EP halte ich für sehr, sehr überschaubar. Er wird allenfalls als Grund dazu dienen, eine Sperrklausel einzuführen, um eine Zersplitterung zu verhindern. Man kann natürlich glauben, daß durch die CDU eine Welle der Rückbesinnung auf christliche Werte stattfindet, weil sie u.U. ein(!) Mandat bei der Wahl verloren hat. Ich halte das aber für Wunschdenken.
;D Das hast Du wieder einmal sehr informativ und ausgewogen dargelegt. Ich glaube an die Rückbesinnung in der innerpareilichen Demokratie der großen Parteien. Ich will doch keine "Weimarer Verhältnisse."

Didymus
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Didymus »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Didymus hat geschrieben:Es geht bei der Europawahl nicht darum, "ein Signal für christliche Werte zu setzen", sondern um christliche Inhalte in die Politik zu bringen. Und das geht besser, wenn man auf den AFD-Zug aufspringt als mit einem Pferdefuhrwerk hinterherzufahren. Auch wenn im Pferdefuhrwerk ausschließlich überzeugte Christen und im Zug ein paar Homosexuelle sitzen.

Durch Mitarbeit überzeugter Christen in der AFD kann man diese christlicher machen - aber wie ihr die AUF für Wähler außerhalb der überschaubaren christlichen Kreise attraktiver machen wollt, habt ihr noch nicht verraten. Oder (zumindest laut Wagenburgler) das ist gar nicht geplant.
Ist es nicht ein bisschen naiv, nur und ausschließlich in der AfD die „letzte Hoffnung“ zu erblicken? Dieser Hype, der jetzt in bestimmten christlich-konservativen Kreisen um Henkel, Lucke & Co. veranstaltet wird, ist mir, ehrlich gesagt, nicht ganz geheuer. Wer, bitte, soll denn die AfD „christlicher“ machen? Frau von Storch wird es alleine wohl kaum schaffen. Nicht nur der CDU, auch der AfD tut christliche Konkurrenz gut.

Noch einmal: Die AfD wird doch sowieso in das nächste Europaparlament einziehen! Wo ist also das Problem, der AUF die Stimme zu geben? Damit wäre für die AfD nichts verloren, für die christliche Sache aber ungeheuer viel gewonnen! Ihr Kleingläubigen, hört endlich auf mit dieser entmutigenden Bedenkenträgerei, und gebt Christa Meves einfach mal eine Chance! Sie hat es verdient. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Ich erblicke in der AfD nicht "die letzte" sondern die derzeit vielversprechendste Hoffnung. Christen, welche sich in der AfD engagieren, können dieser ein christlicheres Profil geben. Dies ist eine realistische Option, da es 1.) viele Schnittmengen gibt, 2.) sich die AfD immer noch in der Aufbauphase befindet, die Chancen, inhaltlich und personell Akzente zu setzen, deutlich größer sind, als beispielsweise in der CDU/CSU.

Ich habe nicht das Geringste dagegen, wenn Christa Meves ins Europaparlament einzieht, im Gegenteil. Vielleicht wird sie letztlich sogar derselben Fraktion angehören, wie die AfD-Abgeordneten. Allerdings schätze ich ihre Chancen sehr gering ein.

Aber was ist die Perspektive der AUF über die Europawahl hinaus? Wie ist sie kommunal- und landespolitisch verankert? Wegen einer christlichen Abgeordneten wird die CDU nicht das Muffensausen bekommen. Wer dem derzeitigen Parteienkartell die Stirn bieten will, muß breit aufgestellt sein und möglichst viele bürgerlich-freiheitliche, konservative und christliche Kräfte bündeln. Und da hat die AfD einfach das weitaus größere Potential.

Didymus
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Didymus »

Caviteño hat geschrieben: Die ECPM ist mit zwei Abgeordneten im Europäischen Parlament vertreten, die beide aus den NL kommen. Diese beiden Abgeordneten haben sich der EKR-Fraktion angeschlossen:
Korrektur:
Nur Peter van Dalen von der ChristenUnie ist Mitglied der EKR.
Bastiaan Belder von der Staatkundig Gereformeerde Partij (SGP) gehört dagegen der Fraktion EFD ("Europa der Freiheit und der Demokratie") an, welche konservativer ausgerichtet ist, als die EKR. Zur EFD gehören u.a. die United Kingdom Independence Party und die italienische Lega Nord.
Quelle: http://www.europarl.europa.eu/meps/de/s ... country=NL

Beide Fraktionen sind allerdings aus deutscher Sicht eine Wohltat im ansonsten euroseligen linksliberalen Einheitsbrei. Das Problem sind die häufigen Abspaltungen und Fraktionswechsel. Ich bin gespannt, welche Fraktionen sich nach der diesjährigen Wahl bilden werden.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Caviteño hat geschrieben:Den innenpolitischen Einfluß eines Mandats der AUF im EP halte ich für sehr, sehr überschaubar. Er wird allenfalls als Grund dazu dienen, eine Sperrklausel einzuführen, um eine Zersplitterung zu verhindern. Man kann natürlich glauben, daß durch die CDU eine Welle der Rückbesinnung auf christliche Werte stattfindet, weil sie u.U. ein(!) Mandat bei der Wahl verloren hat. Ich halte das aber für Wunschdenken.
Ich glaube nicht, das hier jemand so naiv ist, den innenpolitischen Einfluss eines Mandats der AUF im Europaparlament zu überschätzen. Und niemand wird sich dabei von naivem Wunschdenken leiten lassen. Andererseits: Was ist denn die Alternative? Einfach weiter so? Alles allein auf die AfD setzen, die über kein klares gesellschaftspolitisches Profil verfügt? Wann, wenn nicht jetzt, sollen Christen die Chance ergreifen, einen ersten Schritt in die richtige Richtung zu tun? Realpolitiker wie Ministerpräsident a. D. Werner Münch werden doch nicht so naiv sein, eine Partei zu empfehlen, wenn diese nicht gut aufgestellt und völlig chancenlos wäre. Wie es nach der Wahl weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht ergeben sich dann ganz neue Konstellationen und neue Formen der Zusammenarbeit.
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Wagenburgler »

"Weimarer Verhältnisse" - das hat noch gefehlt. Weimar ist nicht an kleinen Parteien zugrunde gegangen, sondern an den großen NSDAP und KPD und daran, dass sich die (großen) demokratischen Parteien nicht mehr einigen konnten (was vor allem an der SPD gelegen hat). Im Europaparlament gibt es 162 Parteien. Wie das Bundes Verfassungsgericht festgestellt hat, schadet das der Handlungsfähigkeit nicht, denn die notwendige Konzentration erfolgt durch die i dieser Debatte schon sachkundig dargestellten Regeln für die Fraktionsbildung.

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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Jarom1 »

Didymus hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Didymus hat geschrieben:Es geht bei der Europawahl nicht darum, "ein Signal für christliche Werte zu setzen", sondern um christliche Inhalte in die Politik zu bringen. Und das geht besser, wenn man auf den AFD-Zug aufspringt als mit einem Pferdefuhrwerk hinterherzufahren. Auch wenn im Pferdefuhrwerk ausschließlich überzeugte Christen und im Zug ein paar Homosexuelle sitzen.
...
Zudem muss man Prioritäten setzen. Mir sind nicht alle Themen, die mir am Herzen liegen, in der aktuellen Situation gleich wichtig. Im Moment geht es um den Euro, die Schuldenhaftung etc. Und da hat die AfD sicherlich eine höhere Kompetenz als die AUF oder die PBC, auch wenn letztere die christlichen Themen wahrscheinlich besser vertreten würden.
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Pollux »

Wagenburgler hat geschrieben:"Weimarer Verhältnisse" - das hat noch gefehlt. Weimar ist nicht an kleinen Parteien zugrunde gegangen, sondern an den großen NSDAP und KPD und daran, dass sich die (großen) demokratischen Parteien nicht mehr einigen konnten (was vor allem an der SPD gelegen hat). Im Europaparlament gibt es 162 Parteien. Wie das Bundes Verfassungsgericht festgestellt hat, schadet das der Handlungsfähigkeit nicht, denn die notwendige Konzentration erfolgt durch die i dieser Debatte schon sachkundig dargestellten Regeln für die Fraktionsbildung.
Um es klar zu sagen, mir sind Martin Schulz und Jean-Claude Juncker beide willkommen als Präsidenten des Europa-Parlaments in Straßburg.Hauptsache ist für mich, dass ein Rechtsruck vermieden wird.

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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Pollux »

Jarom1 hat geschrieben:
Didymus hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Didymus hat geschrieben:Es geht bei der Europawahl nicht darum, "ein Signal für christliche Werte zu setzen", sondern um christliche Inhalte in die Politik zu bringen. Und das geht besser, wenn man auf den AFD-Zug aufspringt als mit einem Pferdefuhrwerk hinterherzufahren. Auch wenn im Pferdefuhrwerk ausschließlich überzeugte Christen und im Zug ein paar Homosexuelle sitzen.
...
Zudem muss man Prioritäten setzen. Mir sind nicht alle Themen, die mir am Herzen liegen, in der aktuellen Situation gleich wichtig. Im Moment geht es um den Euro, die Schuldenhaftung etc. Und da hat die AfD sicherlich eine höhere Kompetenz als die AUF oder die PBC, auch wenn letztere die christlichen Themen wahrscheinlich besser vertreten würden.


Das ist mir viel zu nebulös.Hast Du schon mal etwas von Solidarität gehört zwischen den unterschiedlichen Völkern und Volkswirtschaften in Europa? Euch geht es anscheinend überwiegend um die eigene Geldbörse. Das kann ich nur als kleingeistig empfinden.

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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Caviteño »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Den innenpolitischen Einfluß eines Mandats der AUF im EP halte ich für sehr, sehr überschaubar. Er wird allenfalls als Grund dazu dienen, eine Sperrklausel einzuführen, um eine Zersplitterung zu verhindern. Man kann natürlich glauben, daß durch die CDU eine Welle der Rückbesinnung auf christliche Werte stattfindet, weil sie u.U. ein(!) Mandat bei der Wahl verloren hat. Ich halte das aber für Wunschdenken.
Ich glaube nicht, das hier jemand so naiv ist, den innenpolitischen Einfluss eines Mandats der AUF im Europaparlament zu überschätzen. Und niemand wird sich dabei von naivem Wunschdenken leiten lassen. Andererseits: Was ist denn die Alternative? Einfach weiter so? Alles allein auf die AfD setzen, die über kein klares gesellschaftspolitisches Profil verfügt? Wann, wenn nicht jetzt, sollen Christen die Chance ergreifen, einen ersten Schritt in die richtige Richtung zu tun?
Dieser Schritt würde - bei einem und selbst bei zwei Mandaten - überhaupt nicht bemerkt werden. Am Wahlabend würde das Mandat der AUF "unter ferner liefen" behandelt, ebenso wie andere Kleinparteien, die einen Abgeordneten "durchgebracht" haben. Vielleicht gibt es noch ein 90 sec. Interview mit der Kandidatin, mehr wird nicht kommuniziert.

Dagegen wird ein gutes Ergebnis der AfD höhere Aufmerksamkeit erhalten. Ob die AfD 5% oder 7% erreicht wird einen größeren Einfluß auf die künftige Politik der CDU haben, als wenn die AUF mit 1% eine Abgeordnete in das Europ. Parlament bringt. Die Chancen der AUF, bei den nächsten Landtagswahlen die Fünf-Prozent-Hürde zu schaffen, sind praktisch nicht vorhanden - bei der Bundestagswahl 2017 sieht es noch düsterer aus. Dagegen könnte ein deutlicher bundesweiter Stimmenzuwachs der AfD dieser bei den nächsten Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg helfen, nicht nur die Sperrklausel zu überspringen und in den Landtag einzuziehen, sondern auch das bisherige Ergebnis noch weiter auszubauen. In diesen Ländern hat die AfD bereits bei der Bundestagswahl überdurchschnittlich gut abgeschnitten:

Sachsen 6,8% Landtagswahl 31. 08. 2014
Thüringen 6,2% Landtagswahl 14. 09. 2014
Brandenburg 6% Landtagswahl 14. 09. 2014

Ich halte daher die bundespolitischen Auswirkungen eines guten AfD-Abschneidens für folgenreicher als die Wahl einer Abgeordneten der AUF in das EP. Gute Ergebnisse der AfD führen mit Sicherheit zu Diskussionen in der CDU (und den anderen Parteien) - ein "Erfolg" der AUF wird dem Fortfall der Sperrklausel zugeschrieben und nicht weiter beachtet.

Caviteño
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Caviteño »

Pollux hat geschrieben:
Jarom1 hat geschrieben: Zudem muss man Prioritäten setzen. Mir sind nicht alle Themen, die mir am Herzen liegen, in der aktuellen Situation gleich wichtig. Im Moment geht es um den Euro, die Schuldenhaftung etc. Und da hat die AfD sicherlich eine höhere Kompetenz als die AUF oder die PBC, auch wenn letztere die christlichen Themen wahrscheinlich besser vertreten würden.


Das ist mir viel zu nebulös.Hast Du schon mal etwas von Solidarität gehört zwischen den unterschiedlichen Völkern und Volkswirtschaften in Europa? Euch geht es anscheinend überwiegend um die eigene Geldbörse. Das kann ich nur als kleingeistig empfinden.
Solidarität sollte geübt werden, wenn ein anderer unverschuldet in Not geraten ist, z.B. durch Unwetter, Erdbeben oder andere Naturkatastrophen - also Ereignissen, die außerhalb des eigenen Machtbereiches liegen. Für diesen Fall haben die europ. Verträge auch Zahlungen anderer Staaten vorgesehen:
Art. 122 AEUV hat geschrieben: (2) Ist ein Mitgliedstaat aufgrund von Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Ereignissen, die sich seiner Kontrolle entziehen, von Schwierigkeiten betroffen oder von gravierenden Schwierigkeiten ernstlich bedroht, so kann der Rat auf Vorschlag der Kommission beschließen, dem betreffenden Mitgliedstaat unter bestimmten Bedingungen einen finanziellen Beistand der Union zu gewähren. Der Präsident des Rates unterrichtet das Europäische Parlament über den Beschluss.
oder hier:
Art 125 AEUV hat geschrieben: (1) Die Union haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen von Mitgliedstaaten und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens. Ein Mitgliedstaat haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen eines anderen Mitgliedstaats und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens.
s.a. hier

Bei einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit aufgrund von Lohnsteigerungen, die weit über dem Produktivitätszuwachs liegen, kann ich das nicht erkennen. Dies gilt umso mehr, wenn man sich weit über das vertragliche vereinbarte Maß hinaus verschuldet (und den Vereinsbeitritt nur mit geschönten Zahlen erreicht hat).
Deswegen hatten die Väter des Maastricht-Vertrages auch die oben zitierten Vorschriften eingeführt, die keine Schuldenhaftung anderer Staaten vorsah und die auch in den Lissabon-Vertrag übernommen wurde. Diese Vertragsklausel, mit der die CDU noch bei Europawahl 1999 geworben hat, wurde von der Kanzlerin 2012 nicht durchgesetzt; die Kanzlerin ist insofern vertragsbrüchig - allerdings zum Vorteil anderer und zum Schaden des Deutschen Volkes.

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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Pollux hat geschrieben:Um es klar zu sagen, mir sind Martin Schulz und Jean-Claude Juncker beide willkommen als Präsidenten des Europa-Parlaments in Straßburg.Hauptsache ist für mich, dass ein Rechtsruck vermieden wird.
Welche naive Staatsgläubigkeit steckt hinter dieser Aussage! :roll:

Dazu ganz treffend:
Felix Honekamp hat geschrieben:Was mich angeht: mit ihrem Gleichschritt in den Sozialismus und die Kultur des Todes haben sie meine Stimme jedenfalls verloren!
Caviteño hat geschrieben:Dieser Schritt würde - bei einem und selbst bei zwei Mandaten - überhaupt nicht bemerkt werden. Am Wahlabend würde das Mandat der AUF "unter ferner liefen" behandelt, ebenso wie andere Kleinparteien, die einen Abgeordneten "durchgebracht" haben. Vielleicht gibt es noch ein 90 sec. Interview mit der Kandidatin, mehr wird nicht kommuniziert.
Man kann politisches Engagement doch nicht alleine davon abhängig machen, wie viel Aufmerksamkeit einer Partei am Wahlabend entgegengebracht wird. Wenn dem so wäre, dann müssten Christen aufhören, Politik zu betreiben, bevor sie damit angefangen haben. Manchmal genügt jedoch ein Samenkorn, um ein ganzes Volk zu ernähren.
Caviteño hat geschrieben:Ich halte daher die bundespolitischen Auswirkungen eines guten AfD-Abschneidens für folgenreicher als die Wahl einer Abgeordneten der AUF in das EP. Gute Ergebnisse der AfD führen mit Sicherheit zu Diskussionen in der CDU (und den anderen Parteien) - ein "Erfolg" der AUF wird dem Fortfall der Sperrklausel zugeschrieben und nicht weiter beachtet.
Ich habe nach wie vor den Eindruck, dass die AfD von einigen hier maßlos überschätzt wird. Kurzfristige Strohfeuererfolge rechtskonservativer Kleinparteien hatte es auch in der Vergangenheit immer wieder gegeben, aber davon war ein paar Jahre später jeweils nicht mehr viel übrig geblieben. Möglicherweise könnte es auch der AfD so ergehen, wenn sie sich nach der Wahl gesellschaftspolitisch nicht klarer positioniert.

Hier noch einmal die interessante „Wahlempfehlung“ von Felix Honekamp!

Daraus:
Und die sogenannte Alternative für Deutschland hat mir jedenfalls noch nicht deutlich gemacht, wo sie – abgesehen von einer halbgaren Ablehnung des Euro – eigentlich eine Alternative sein soll.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Caviteño »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Dieser Schritt würde - bei einem und selbst bei zwei Mandaten - überhaupt nicht bemerkt werden. Am Wahlabend würde das Mandat der AUF "unter ferner liefen" behandelt, ebenso wie andere Kleinparteien, die einen Abgeordneten "durchgebracht" haben. Vielleicht gibt es noch ein 90 sec. Interview mit der Kandidatin, mehr wird nicht kommuniziert.
Man kann politisches Engagement doch nicht alleine davon abhängig machen, wie viel Aufmerksamkeit einer Partei am Wahlabend entgegengebracht wird. Wenn dem so wäre, dann müssten Christen aufhören, Politik zu betreiben, bevor sie damit angefangen haben. Manchmal genügt jedoch ein Samenkorn, um ein ganzes Volk zu ernähren.
Ich hatte die Diskussion bisher so verstanden, daß es um die Wahlentscheidung am Sonntag geht. Unter politischem Engagement verstehe ich die aktive Tätigkeit einer Person in einer Partei oder sonstigen politischen Vereinigung. In diesem Fall käme es tatsächlich nicht darauf an, welche Aufmerksamkeit man am Wahlabend erzielt, wenn man von den Zielen überzeugt ist. Der Wähler hingegen versucht eine Partei zu finden, bei der er hofft, daß sie seine Vorstellung der künftigen Entwicklung auch verfolgt.

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Ich halte daher die bundespolitischen Auswirkungen eines guten AfD-Abschneidens für folgenreicher als die Wahl einer Abgeordneten der AUF in das EP. Gute Ergebnisse der AfD führen mit Sicherheit zu Diskussionen in der CDU (und den anderen Parteien) - ein "Erfolg" der AUF wird dem Fortfall der Sperrklausel zugeschrieben und nicht weiter beachtet.
Ich habe nach wie vor den Eindruck, dass die AfD von einigen hier maßlos überschätzt wird. Kurzfristige Strohfeuererfolge rechtskonservativer Kleinparteien hatte es auch in der Vergangenheit immer wieder gegeben, aber davon war ein paar Jahre später jeweils nicht mehr viel übrig geblieben. Möglicherweise könnte es auch der AfD so ergehen, wenn sie sich nach der Wahl gesellschaftspolitisch nicht klarer positioniert.
Natürlich weiß niemand, wie sich die AfD in Zukunft entwickeln wird. Sie kann zerbrechen oder vom gegenwärtigen Parteienkartell und den Medien "zerschossen" werden, schließlich widerspricht sie in einem ganz wichtigen Punkt einer "conditio sine qua non" der gegenwärtigen Politik: "Europa". Allerdings gilt das auch genauso für "Europa" - denn wer kann schon vorhersagen, wie sich die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien und in Schottland, das mögliche britische Referendum in 2017 und sogar die Europawahl in wenigen Tagen auswirken wird? :achselzuck:

Das ist auch der Unterschied zu den "Strohfeuererfolgen" früherer rechtskonservativer Parteien: Den Republikanern, die bei der Europawahl 1989 mit 7,1% ein Ergebnis erzielen konnten wie es z. Zt. der AfD vorhergesagt wird, konnte das Wasser abgegraben werden, weil die Asylvorschriften schnell geändert wurden. In der Euro-Krise, in der Zuwanderungsfrage, bei Bankenunion und Einlagensicherung können weder Bundesregierung noch Bundestag/-rat allein entscheiden und Abhilfe schaffen - sie sind auf die Mitwirkung anderer Staaten angewiesen. Ich bin überzeugt, daß uns diese Fragen noch lange, lange beschäftigen werden und da hier praktisch ein "All-Parteien-Kartell" im Bundestag sitzt, wird es mE für eine Oppositionspartei immer Wählerstimmen geben. Wenn diese Annahme zutrifft - müßte man dann nicht die AfD ehr mit den Grünen vergleichen, die auch ein Thema besetzt haben, das von den übrigen (damals) drei Parteien abgelehnt wurde? Dieses Thema konnte man ebenfalls nicht "schnell erledigen" - so etablierten sich die Grünen.

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ar26
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von ar26 »

Liebe Kreuzgänger, vielleicht sollte man die Diskussion mal wieder etwas versachlichen. Diejenigen hier, die sich für die AUF stark machen, weißen darauf hin, daß das weltanschauliche Fundament eindeutig ist, was man von der AfD generell nicht sagen könne, allenfalls für einzelne Kandidaten. Diejenigen wiederum, die die Wahl der AfD empfehlen, führen aus, daß die Stimme für AUF vermutlich verschenkt ist und selbst für den Fall, daß Christa Meves es schafft, kein nachhaltiger Effekt zu erwarten ist.


Wie hier schon mehrmals kundgetan, halte ich es nicht für wirklich realistisch, daß die AUF ein Mandat schafft. Wenn es jedoch realistisch wäre, sollte man schon für die AUF stimmen, denn es geht ja letztlich darum, zum einen so viel wie möglich Systemopposition ins EU-Parlament zu bringen, die zum zweiten so christlich wie möglich ist. Systemopposition wie Strache oder Wilders nützt ja allenfalls bedingt etwas.

Bedenkenswert wäre für den Fall, daß ein Erfolg der AUF realistisch ist, auch folgende Überlegung: 100.000 Stimmen für die AUF, die dort ein Mandat brächten, würden der AfD letztlich möglicherweise rechnerisch für ein Mandat überhaupt nicht fehlen, weil die bereits in ganz anderen Quantitäten ist, nämlich bei mehreren Millionen Stimmen.

Kurzum das beste Argument für die AUF ist keine Kritik an der AfD sondern ein vernünftiger Grund, woher meinethalben die 150.000 bis 200.000 Stimmen kommen sollen. Ewald Stadler, der in Österreich ja mit REKOS ähnliches versucht, kann zumindest darauf verweisen, daß die CPÖ (einer der Projektpartner von REKOS) ja bei der letzten Präsidentenwahl die genügende Zahl von Stimmen erhalten hat und man die Leute jetzt wieder an die Urne holen muss. Ich schätze mal, da waren auch ÖVP-Wähler dabei, die man rübergezogen hat. Hier (CDUCSU) wie dort muss man gleiches wiederholen. Christliche Kleinparteien müssen die aktiv-christlichen Wähler, der ehemals christlichen Volksparteien ansprechen. Auch hier im Forum haben wir viele gute Katholiken, die im Zweifel die Unionsparteien wählen, obwohl die Meilenweit von ihrer Lebenswirklichkeit entfernt sind. Daher bitte keinen Konflikt AfD-AUF aufbauen, sondern sagen, AUF statt Unionsparteien.

PS: Kann mir jemand mal die Grundzüge der Energiepolitik von AUF beschreiben. Der Begriff Umwelt assoziiert für mich Klimawandel-Ideologie. Ich hoffe, die AUF wird hierauf nicht hereingefallen sein, christlich wäre das nicht.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Pollux
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Pollux »

ar26 hat geschrieben:Liebe Kreuzgänger, vielleicht sollte man die Diskussion mal wieder etwas versachlichen. Diejenigen hier, die sich für die AUF stark machen, weißen darauf hin, daß das weltanschauliche Fundament eindeutig ist, was man von der AfD generell nicht sagen könne, allenfalls für einzelne Kandidaten. Diejenigen wiederum, die die Wahl der AfD empfehlen, führen aus, daß die Stimme für AUF vermutlich verschenkt ist und selbst für den Fall, daß Christa Meves es schafft, kein nachhaltiger Effekt zu erwarten ist.


Wie hier schon mehrmals kundgetan, halte ich es nicht für wirklich realistisch, daß die AUF ein Mandat schafft. Wenn es jedoch realistisch wäre, sollte man schon für die AUF stimmen, denn es geht ja letztlich darum, zum einen so viel wie möglich Systemopposition ins EU-Parlament zu bringen, die zum zweiten so christlich wie möglich ist. Systemopposition wie Strache oder Wilders nützt ja allenfalls bedingt etwas.

Bedenkenswert wäre für den Fall, daß ein Erfolg der AUF realistisch ist, auch folgende Überlegung: 100.000 Stimmen für die AUF, die dort ein Mandat brächten, würden der AfD letztlich möglicherweise rechnerisch für ein Mandat überhaupt nicht fehlen, weil die bereits in ganz anderen Quantitäten ist, nämlich bei mehreren Millionen Stimmen.

Kurzum das beste Argument für die AUF ist keine Kritik an der AfD sondern ein vernünftiger Grund, woher meinethalben die 150.000 bis 200.000 Stimmen kommen sollen. Ewald Stadler, der in Österreich ja mit REKOS ähnliches versucht, kann zumindest darauf verweisen, daß die CPÖ (einer der Projektpartner von REKOS) ja bei der letzten Präsidentenwahl die genügende Zahl von Stimmen erhalten hat und man die Leute jetzt wieder an die Urne holen muss. Ich schätze mal, da waren auch ÖVP-Wähler dabei, die man rübergezogen hat. Hier (CDUCSU) wie dort muss man gleiches wiederholen. Christliche Kleinparteien müssen die aktiv-christlichen Wähler, der ehemals christlichen Volksparteien ansprechen. Auch hier im Forum haben wir viele gute Katholiken, die im Zweifel die Unionsparteien wählen, obwohl die Meilenweit von ihrer Lebenswirklichkeit entfernt sind. Daher bitte keinen Konflikt AfD-AUF aufbauen, sondern sagen, AUF statt Unionsparteien.

PS: Kann mir jemand mal die Grundzüge der Energiepolitik von AUF beschreiben. Der Begriff Umwelt assoziiert für mich Klimawandel-Ideologie. Ich hoffe, die AUF wird hierauf nicht hereingefallen sein, christlich wäre das nicht.


Christen wollen Andersgläubigen vorschreiben, wie sie zu leben haben??Das wäre fatal, eine Art Gegenaufklärung, ein Fundamentalismus der Engstirnigkeit.

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Cath1105
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Cath1105 »

Caviteño hat geschrieben:
Cath1105 hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:1 Mio zusätzliche Hartz-IV-Empfänger kosten bei einer Grundhilfe von ca. 400 €/Monat = 400 Mio € oder knappe 5 Mrden € im Jahr.
Wo sollen die denn herkommen? Das ist doch absolut schwarzgemalt. Die Mär vom Zahlmeister Deutschland wird doch nicht dadurch richtiger, dass man sie ständig wiederholt.
Schau Dir einfach einmal die Asylantragszahlen von 1995 hier an.
Von 1995 - 2010 kommst Du problemlos bei den Zahlen auf über eine Million Erstanträge.

Was meinst Du wohl was los wäre, wenn die Einreise hier schrankenlos möglich wäre und alle Einwanderer hier sofort Hartz-IV bekämen? :traurigtaps: :heul:
Eine leichte Ahnung kann man durch die Diskussion über die Armutsimmigration erhalten.
Cath1105 hat geschrieben: Viel schlimmer ist die Zahlung von Kindergeld für die Kinder von EU-Ausländern, die noch nicht einmal in Deutschland ihren Wohnsitz haben. Sie dürfen mal raten, wer da an der Spitze liegt.
Dieser Auffassung liegt eine Unkenntnis der europarechtlichen Voraussetzungen zugrunde. Ich hatte das bereits hier vor wenigen Tagen erläutert. Wer Europa will, muß auch diese Zahlungen akzeptieren - die ich im übrigen für sachgerecht halte.
Cath1105 hat geschrieben: Ich halte auf jeden Fall eine Abschottungspolitik in Europa für kontraproduktiv. Die westliche Leitkultur wird leider in Lampedusa verteidigt. Mit den bekannten Folgen.
Bei den in Lampedusa gestrandeten Personen handelt es sich in den allerwenigsten Fällen um politisch Verfolgte, die hier einen Anspruch auf Asyl hätten. Die allermeisten sind Wirtschaftsflüchtlinge, die der Not ihrer Heimatländer entkommen und unter Umgehung der Einreisebestimmungen in die EU immigrieren wollen. Jede weitere Lockerung der sog. "Abschottungspolitik" würde zu einer weiteren Sogwirkung führen; es würden sich noch mehr Personen auf den Weg nach "Europa" machen.
Diese Personen erfüllen in den allerwenigsten Fällen die Voraussetzungen, um hier auf dem Arbeitsmarkt eine Stelle zu finden. Sie landen dann in Hartz-IV.

Bist Du nicht der Meinung, daß jedes Land das Recht (und die Pflicht) hat, sich die Einwanderer selbst auszusuchen und dabei darauf achten sollte, daß die Einwanderer der Gesellschaft einen Gewinn bringen? In den anglophonen Ländern würde es darüber keine Debatte geben, das wird als selbstverständlich angesehen. Soll D. das Sozialamt der Welt werden? :nein:
"Deutschland hat genügend Ressourcen" - gerade im Deutschen Bundestag bei der Feierstunden zum 65jährigen Jubliäums des GG.

Wählt AUF!
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Linus
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Linus »

ar26 hat geschrieben:Systemopposition wie Strache[...].
:kugel: :freude: :D
Der ist Oppsition ja, aber nicht gegen das System, sondern "durch es, mit ihm und in ihm"
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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holzi
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von holzi »

Pollux hat geschrieben:Christen wollen Andersgläubigen vorschreiben, wie sie zu leben haben??Das wäre fatal, eine Art Gegenaufklärung, ein Fundamentalismus der Engstirnigkeit.
Wieso nicht? Umgekehrt läuft's ja genau so!

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Libertas Ecclesiae
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

ar26 hat geschrieben:Liebe Kreuzgänger, vielleicht sollte man die Diskussion mal wieder etwas versachlichen. Diejenigen hier, die sich für die AUF stark machen, weißen darauf hin, daß das weltanschauliche Fundament eindeutig ist, was man von der AfD generell nicht sagen könne, allenfalls für einzelne Kandidaten. Diejenigen wiederum, die die Wahl der AfD empfehlen, führen aus, daß die Stimme für AUF vermutlich verschenkt ist und selbst für den Fall, daß Christa Meves es schafft, kein nachhaltiger Effekt zu erwarten ist.


Wie hier schon mehrmals kundgetan, halte ich es nicht für wirklich realistisch, daß die AUF ein Mandat schafft. Wenn es jedoch realistisch wäre, sollte man schon für die AUF stimmen, denn es geht ja letztlich darum, zum einen so viel wie möglich Systemopposition ins EU-Parlament zu bringen, die zum zweiten so christlich wie möglich ist. Systemopposition wie Strache oder Wilders nützt ja allenfalls bedingt etwas.

Bedenkenswert wäre für den Fall, daß ein Erfolg der AUF realistisch ist, auch folgende Überlegung: 1. Stimmen für die AUF, die dort ein Mandat brächten, würden der AfD letztlich möglicherweise rechnerisch für ein Mandat überhaupt nicht fehlen, weil die bereits in ganz anderen Quantitäten ist, nämlich bei mehreren Millionen Stimmen.

Kurzum das beste Argument für die AUF ist keine Kritik an der AfD sondern ein vernünftiger Grund, woher meinethalben die 15. bis 2. Stimmen kommen sollen. Ewald Stadler, der in Österreich ja mit REKOS ähnliches versucht, kann zumindest darauf verweisen, daß die CPÖ (einer der Projektpartner von REKOS) ja bei der letzten Präsidentenwahl die genügende Zahl von Stimmen erhalten hat und man die Leute jetzt wieder an die Urne holen muss. Ich schätze mal, da waren auch ÖVP-Wähler dabei, die man rübergezogen hat. Hier (CDUCSU) wie dort muss man gleiches wiederholen. Christliche Kleinparteien müssen die aktiv-christlichen Wähler, der ehemals christlichen Volksparteien ansprechen. Auch hier im Forum haben wir viele gute Katholiken, die im Zweifel die Unionsparteien wählen, obwohl die Meilenweit von ihrer Lebenswirklichkeit entfernt sind. Daher bitte keinen Konflikt AfD-AUF aufbauen, sondern sagen, AUF statt Unionsparteien.

PS: Kann mir jemand mal die Grundzüge der Energiepolitik von AUF beschreiben. Der Begriff Umwelt assoziiert für mich Klimawandel-Ideologie. Ich hoffe, die AUF wird hierauf nicht hereingefallen sein, christlich wäre das nicht.
@ ar26

Herzlichen Dank für diese sachliche und fundierte Zusammenfassung des Diskussionsstandes. Ich denke, die Argumente sind weitgehend ausgetauscht, jetzt sollte jeder von seinem Wahlrecht kompetent Gebrauch machen und die Partei wählen, die er für richtig hält. Am Sonntagabend wird man dann weitersehen.

PS: Zu Detailfragen einzelner Politikfelder wie der Energie- und Umweltpolitik verweise ich auf die Kürze auf das AUF-Grundsatzprogramm.

Und zu guter Letzt noch der Hinweise auf ein Portrait der AUF-Spitzenkandidatin Christa Meves, das die in Koblenz erscheinende Rheinzeitung veröffentlicht hat:

http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten ... 55115.html
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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overkott
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von overkott »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Liebe Kreuzgänger, vielleicht sollte man die Diskussion mal wieder etwas versachlichen. Diejenigen hier, die sich für die AUF stark machen, weißen darauf hin, daß das weltanschauliche Fundament eindeutig ist, was man von der AfD generell nicht sagen könne, allenfalls für einzelne Kandidaten. Diejenigen wiederum, die die Wahl der AfD empfehlen, führen aus, daß die Stimme für AUF vermutlich verschenkt ist und selbst für den Fall, daß Christa Meves es schafft, kein nachhaltiger Effekt zu erwarten ist.


Wie hier schon mehrmals kundgetan, halte ich es nicht für wirklich realistisch, daß die AUF ein Mandat schafft. Wenn es jedoch realistisch wäre, sollte man schon für die AUF stimmen, denn es geht ja letztlich darum, zum einen so viel wie möglich Systemopposition ins EU-Parlament zu bringen, die zum zweiten so christlich wie möglich ist. Systemopposition wie Strache oder Wilders nützt ja allenfalls bedingt etwas.

Bedenkenswert wäre für den Fall, daß ein Erfolg der AUF realistisch ist, auch folgende Überlegung: 1. Stimmen für die AUF, die dort ein Mandat brächten, würden der AfD letztlich möglicherweise rechnerisch für ein Mandat überhaupt nicht fehlen, weil die bereits in ganz anderen Quantitäten ist, nämlich bei mehreren Millionen Stimmen.

Kurzum das beste Argument für die AUF ist keine Kritik an der AfD sondern ein vernünftiger Grund, woher meinethalben die 15. bis 2. Stimmen kommen sollen. Ewald Stadler, der in Österreich ja mit REKOS ähnliches versucht, kann zumindest darauf verweisen, daß die CPÖ (einer der Projektpartner von REKOS) ja bei der letzten Präsidentenwahl die genügende Zahl von Stimmen erhalten hat und man die Leute jetzt wieder an die Urne holen muss. Ich schätze mal, da waren auch ÖVP-Wähler dabei, die man rübergezogen hat. Hier (CDUCSU) wie dort muss man gleiches wiederholen. Christliche Kleinparteien müssen die aktiv-christlichen Wähler, der ehemals christlichen Volksparteien ansprechen. Auch hier im Forum haben wir viele gute Katholiken, die im Zweifel die Unionsparteien wählen, obwohl die Meilenweit von ihrer Lebenswirklichkeit entfernt sind. Daher bitte keinen Konflikt AfD-AUF aufbauen, sondern sagen, AUF statt Unionsparteien.

PS: Kann mir jemand mal die Grundzüge der Energiepolitik von AUF beschreiben. Der Begriff Umwelt assoziiert für mich Klimawandel-Ideologie. Ich hoffe, die AUF wird hierauf nicht hereingefallen sein, christlich wäre das nicht.
@ ar26

Herzlichen Dank für diese sachliche und fundierte Zusammenfassung des Diskussionsstandes. Ich denke, die Argumente sind weitgehend ausgetauscht, jetzt sollte jeder von seinem Wahlrecht kompetent Gebrauch machen und die Partei wählen, die er für richtig hält. Am Sonntagabend wird man dann weitersehen.

PS: Zu Detailfragen einzelner Politikfelder wie der Energie- und Umweltpolitik verweise ich auf die Kürze auf das AUF-Grundsatzprogramm.

Und zu guter Letzt noch der Hinweise auf ein Portrait der AUF-Spitzenkandidatin Christa Meves, das die in Koblenz erscheinende Rheinzeitung veröffentlicht hat:

http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten ... 55115.html
Die Einstellung von Frau Meves zu Harry Potter ist ziemlich extrem.

Eine Konkurrenz zur SPD wäre die Familienpartei.

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Ewald Mrnka
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Ewald Mrnka »

holzi hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:Christen wollen Andersgläubigen vorschreiben, wie sie zu leben haben??Das wäre fatal, eine Art Gegenaufklärung, ein Fundamentalismus der Engstirnigkeit.
Wieso nicht? Umgekehrt läuft's ja genau so!
:klatsch: :klatsch: :klatsch: Du bringst es auf den Punkt:

In Schland wird nämlich, schon aus Angst, Furcht und Schwäche, mit zweierlei Maß gemessen. Klar, dem fötenabtreibeneden Wurst-Westen ist nämlich der Wille zu Macht abhandengekommen, die aufstrebenden, virilen und geburtenfreundlichen Mohammedaner haben ihn aufgegriffen und beginnen daher, völlig zu Recht, eigene Bedingungen knallhart zu diktieren. Um Wieselworte, wie "Aufklärung" (besser: Aufkläricht) und ähnlichen höheren Blödsinn, kümmern sie sich einen Dreck. Abstrakte, sterile Kopfgeburten & Glasperlenspiele sind ausgeblasenen, untergehenden Kulturen gemäß, deren Überlebungsinstinkte abgestorben sind, die nur noch von "Toleranz" stammeln, alles "verstehen" & verzeihen & nicht mehr wissen wollen, was Männchen oder Weibchen ist.

So hat alles seinen Preis.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

KlausLange
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Wohnort: Brandenburg

Re: Europawahl 2014

Beitrag von KlausLange »

Ganz ehrlich: Mir ist es wichtiger, dass Beatrix von Storch ins EU-Parlament einziehen kann, als Christa Meves.

Warum?

Wer zwischen den Zeilen lesen kann, mags herauslesen:

n-tv über Beatrix von Storch

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martin v. tours
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Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Europawahl 2014

Beitrag von martin v. tours »

Ewald :daumen-rauf:

Man wird sehen wie die Ergebnisse am Sonntag Abend sind. Wünschen würde ich es beiden (AUF und AfD) das sie den Einzug schaffen.
Als Österreicher gibt es nicht so viele Alternativen.
Ich bin gespannt wie viel Prozente Stadler schafft.
http://www.gloria.tv/?media=27433

Meine Stimme hat er.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Ewald Mrnka
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Ewald Mrnka »

martin v. tours hat geschrieben:Ewald :daumen-rauf:

Man wird sehen wie die Ergebnisse am Sonntag Abend sind. Wünschen würde ich es beiden (AUF und AfD) das sie den Einzug schaffen.
Als Österreicher gibt es nicht so viele Alternativen.
Ich bin gespannt wie viel Prozente Stadler schafft.
http://www.gloria.tv/?media=27433

Meine Stimme hat er.
Ich würde ihn auch wählen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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