Rund um Israel, Judentum usw.

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Yeti
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Yeti »

Vorsorge für den Brexit: Britische Juden beantragen deutsche Pässe
Mehr als 70 Jahre nach Kriegsende interessieren sich so viele Nachfahren von jüdischen Emigranten wie nie zuvor für einen deutschen Pass. Schon das ist ungewöhnlich. Denn viele Juden der ersten Generation, die in Großbritannien Zuflucht fanden, hielten sich von Deutschland lange fern. Zu konkret war der Schrecken noch, zu traumatisch die Erinnerungen an die Nazi-Zeit.
Wie schnell sich manche Traumata therapieren lassen!
Die Skepsis der Überlebenden gegenüber der Bundesrepublik sickerte in die nachfolgenden Generationen.
Stichwort "Hassbotschaften".
Ausgerechnet der Brexit könnte nun die Nachkommen der Emigranten und den deutschen Staat einander näher bringen, selbst wenn ein Pass nur ein Stück Papier ist.
:/ Leute, für die das nur ein Stück Papier ist, haben wir eigentlich schon genug.
Andrew Levy sagt, die Entscheidung, sich für den deutschen Pass zu bewerben, sei ihm leicht gefallen. Er ist 52, lebt ebenfalls in Nord-London und unterrichtet Jura. Als er in den Achtzigerjahren mit Anfang 20 mit einem Interrail-Ticket durch Europa fuhr, mied er Deutschland wie ein Gefahrengebiet. Inzwischen reist er regelmäßig in die frühere Heimat seiner Eltern, einmal im Jahr besucht er eine Bibelkonferenz in Osnabrück. Deutschland gefällt ihm. Das Land hat sich verändert. "Die junge Generation trägt keine Schuld an dem, was damals geschehen ist", sagt er.
Das wird die junge Generation aber enorm beruhigen. Oder es interessiert sie gar nicht...
Die meisten Nachfahren jüdischer Emigranten wollen den Zweitpass aus praktischen Gründen und nicht, weil sie auswandern möchten. Trotzdem fällt nicht allen die Entscheidung leicht. Der Londoner Autor Thomas Harding sagt, seine Familie habe zunächst gezögert, den Antrag auf Wiedereinbürgerung zu stellen.
Bitte unbedingt weiter zögern.
Auch Lilian Levy hat mit Deutschland ihren Frieden gemacht. Es war ein schwieriger und langer Prozess. Als sie in den Sechzigerjahren erstmals seit Kriegsende wieder deutschen Boden betrat, blickte sie skeptisch in die Gesichter der Menschen. Die Skepsis hat sich gelegt. "Ich fühle mich manchmal sogar wohl, wenn ich nach Deutschland reise."
Ach was, ehrlich?
Den deutschen Pass will sie trotzdem nicht. Sie sagt, das wäre ein Schritt zu weit.
Finde ich auch.
Artikel 116 ermöglicht es Deutschen, denen zwischen 1933 und 1945 die Staatsbürgerschaft aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen entzogen wurde, ein Gesuch auf Wiedereinbürgerung zu stellen. Das gilt auch für deren Nachkommen. Ein Zeitlimit sieht das Gesetz nicht vor.
Sollte man vielleicht einführen. Oder ganz einfach die Staatsbürgerschaft nicht einfach so hinwerfen, sondern ganz konkret nach der Loyalität fragen.
#gottmensch statt #gutmensch

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Florianklaus
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Florianklaus »

Dein Posting ist einfach nur widerlich.

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Yeti
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Yeti »

Florianklaus hat geschrieben:Dein Posting ist einfach nur widerlich.
Darf man dafür auch Deine sachliche Begründung erfahren, oder liegt diese einfach nur im Dunst politisch-korrekter Ästhetik? Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass die ursprünglich von der NS-Herrschaft verfolgten und zur Auswanderung gezwungenen Betroffenen ihren Kindern in Großbritannien die Sprache des "Tätervolkes" (zu dem sie sich also offenbar nicht mehr zugehörig fühlen) beibrachten; ein sprachlicher Grund (den ich noch anerkennen würde) für die Rückkehr der Verfolgtengeneration (für ihre zitierten erwachsenen Kinder wäre es eben keine "Rückkehr") bestünde also nur bei ihnen selbst, wenn sie der Sprache überhaupt noch mächtig wären (was man ja bezweifeln kann). Weshalb also suchen sich diese Leute ausgerechnet dasjenige Land heraus, welches sie im Grunde noch heute misstrauisch beobachten und dieses Gift des Misstrauens ja sogar noch in die nachfolgende Generation einfließen ließen? Welcher Grad an Loyalität diesem zukünftigen Heimatland gegenüber kann da wohl erwartet werden? Inwiefern kann die Regierung, ein Staat überhaupt dazu verpflichtet werden, aus rein historischen und moralischen Gründen (im Klartext: also nur moralischen Gründen) einer religiösen Gruppe die Zu- oder Rückwanderung so zu erleichtern? Im Grunde ist das eine Diskriminierung von Angehörigen anderer religiöser Gruppen, die auch gerne den deutschen Pass beantragen würden. Und ganz nebenbei gibt es auch einen moralischen Grund, ein solches Begehren zu verweigern, nämlich der Staatsangehörigkeit als einer Schicksalsgemeinschaft. Natürlich kann man niemandem einen Vorwurf machen, der in der Zeit des NS ausreisen musste und dem die deutsche Staatsbürgerschaft z.B. in den Jahren 1933-1945 entzogen wurde oder der verfolgt wurde. Das gilt aber nur bis 1945. Einzelne ehemalige deutsche Staatsbürger jüdischen Glaubens kehrten danach zurück, die Mehrheit aber wohl nicht. Sie wählten sich eine neue Heimat und das ist ja auch in Ordnung so. Ein Staat braucht aber die Loyalität seiner Bürger, alles andere wäre nationaler Selbstmord. Insofern kann man schon fragen, inwieweit eine solche Loyalität in solchen Fällen überhaupt (noch) gegeben ist:
Handelsblatt hat geschrieben:Ihren Vorstoß begründen die CSU-Politiker damit, dass die deutsche Staatsbürgerschaft aus ihrer Sicht „kein Ramschartikel, sondern Ausdruck der eigenen Zugehörigkeit zur deutschen Nation als Kultur und Schicksalsgemeinschaft“ sei. „Diese Zugehörigkeit definieren wir ausdrücklich nicht allein ethnisch“, heißt es in dem auf Facebook veröffentlichten Positionspapier. „Sie entspringt vielmehr dem klaren, nach außen hin verbindlich geäußerten Bekenntnis, dieser Gemeinschaft dauerhaft angehören zu wollen und sich ihr mehr als jeder anderen verbunden zu fühlen, mithin einer dauernden Hinwendung zum deutschen Staatsverband.“
Darüber muss man diskutieren. Das Unbehagen daran entspringt einem politischen Framing, welches in einem offenen Diskurs keinen Platz mehr hat (Stichwort Framing-Effekt).
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Florianklaus
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Florianklaus »

Dein Ausgangsbeitrag ist in seiner Diktion unerträglich arrogant und läßt jede Empathie mit den Opfern eines der monströsesten Verbrechen der Weltgeschichte und deren Nachkommen vermissen.

CIC_Fan

Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von CIC_Fan »

dem ist nichts hinzu zu fügen es ist erschrekend wie in frommen Kreisen der Anti Judaismus in den letzten Jahren zur Mode wurde

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ziphen
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von ziphen »

Yeti hat geschrieben:Vorsorge für den Brexit: Britische Juden beantragen deutsche Pässe
Mehr als 70 Jahre nach Kriegsende interessieren sich so viele Nachfahren von jüdischen Emigranten wie nie zuvor für einen deutschen Pass. Schon das ist ungewöhnlich. Denn viele Juden der ersten Generation, die in Großbritannien Zuflucht fanden, hielten sich von Deutschland lange fern. Zu konkret war der Schrecken noch, zu traumatisch die Erinnerungen an die Nazi-Zeit.
Wie schnell sich manche Traumata therapieren lassen!
70 Jahre findest du schnell?
Die Skepsis der Überlebenden gegenüber der Bundesrepublik sickerte in die nachfolgenden Generationen.
Halte ich für verständlich.
Yeti hat geschrieben:
Artikel 116 ermöglicht es Deutschen, denen zwischen 1933 und 1945 die Staatsbürgerschaft aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen entzogen wurde, ein Gesuch auf Wiedereinbürgerung zu stellen. Das gilt auch für deren Nachkommen. Ein Zeitlimit sieht das Gesetz nicht vor.
Sollte man vielleicht einführen. Oder ganz einfach die Staatsbürgerschaft nicht einfach so hinwerfen, sondern ganz konkret nach der Loyalität fragen.
Nein, das sollte noch mindestens 50 Jahre so bleiben. Das Angebot an die, denen die Staatsbürgerschaft genommen wurde und um ihr Leben fürchten mussten, sowie deren Kinder und Enkel ist doch wohl das Mindeste, was der deutsche Staat als Rechtsnachfolger ihnen ermöglichen sollte.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben

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ziphen
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von ziphen »

Yeti hat geschrieben:Inwiefern kann die Regierung, ein Staat überhaupt dazu verpflichtet werden, aus rein historischen und moralischen Gründen (im Klartext: also nur moralischen Gründen) einer religiösen Gruppe die Zu- oder Rückwanderung so zu erleichtern?
Es steht dem Staat frei, im Rahmen der Gesetze solche Rechte zu gewähren.
Yeti hat geschrieben:Im Grunde ist das eine Diskriminierung von Angehörigen anderer religiöser Gruppen, die auch gerne den deutschen Pass beantragen würden.
Schon mal was von dem Rechtsgrundsatz wesentlich Gleiches gleich und wesentlich Ungleiches ungleich zu behandeln? Außerdem geht es bei der Gewährung der Staatsbürgerschaft hier nicht um die Religion, sondern darum, dass sie vorher der Person bzw. einem Vorfahren aberkannt wurde. Insofern könnte man sogar sagen, dass ein Rechtsstatus nur wieder hergestellt wird.

Dass du den Handelsblattartikel mit den Aussagen der CSU-Politker zum Doppelpass bringst, halte ich in diesem Spezialfall für vollkommen daneben.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben

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Niels
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Niels »

ziphen hat geschrieben:Insofern könnte man sogar sagen, dass ein Rechtsstatus nur wieder hergestellt wird.
:ja:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Yeti
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Yeti »

Florianklaus hat geschrieben:Dein Ausgangsbeitrag ist in seiner Diktion unerträglich arrogant und läßt jede Empathie mit den Opfern eines der monströsesten Verbrechen der Weltgeschichte und deren Nachkommen vermissen.
All die Superlative rechtfertigen überhaupt nichts. Das sind auswendig gelernte Worthülsen, die nur der moralischen Verurteilung Anders- oder Weiterdenkender dienen. Und Empathie ist wie Liebe oder Hass überhaupt kein Kriterium für eine Beurteilung irgendeiner Sache, dein Vorwurf der Arroganz und der Empathielosigkeit zeigt außerdem auch, dass du dich zu irgendeiner Gruppe zugehörig fühlst, die allein den Wert, ja die Existenz eines Gefühls festlegen kann. Shoa hin, Shoa her, das hat damit überhaupt nichts zu tun, ob irgendein geschichtliches Ereignis einzigartig war (was niemand überhaupt nur angesprochen hat), wie groß das Ausmaß einer Verfolgung war oder sonstwas. Ich fürchte, dass Leute wie du einfach nicht denken können. Und um es noch einmal ganz klar zu sagen: Ich will nicht, dass Leute den deutschen Pass bekommen, die sich mit meinem Land überhaupt nicht identifizieren. "Dank", "Wiedergutmachung", "Entschuldigung" (Stichwort "Schuld", ein weiterer neuralgischer Punkt) sind Kriterien, die hier überhaupt nicht greifen. Weshalb willst du das überhaupt? Was erhoffst du dir davon? Was für ein unhinterfragtes Dogma soll das sein?
ziphen hat geschrieben:70 Jahre findest du schnell?
Wenn man den Brexit als Ausgangs- und Angelpunkt der Entscheidung nimmt, na klar.
Yeti hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:Die Skepsis der Überlebenden gegenüber der Bundesrepublik sickerte in die nachfolgenden Generationen.
Halte ich für verständlich.
Verständlich ja, trotzdem find' ich's nicht gut und würde ihnen deshalb auch vor lauter Begeisterung nicht die Pässe entgegenwerfen. Tut mir leid, so weit ist mein nationaler Masochismus noch nicht gediehen. Ich würde mich auch wundern, wenn Tschechien mir oder meinen Eltern die tschechische Staatsbürgerschaft anbieten würde, weil sie bzw. meine Großeltern von dort vertrieben wurden.
ziphen hat geschrieben:Nein, das sollte noch mindestens 50 Jahre so bleiben. Das Angebot an die, denen die Staatsbürgerschaft genommen wurde und um ihr Leben fürchten mussten, sowie deren Kinder und Enkel ist doch wohl das Mindeste, was der deutsche Staat als Rechtsnachfolger ihnen ermöglichen sollte.
"Rechtsnachfolger" bedeutet nicht unbedingt die Übernahme der Schuld, nur der Verantwortlichkeit. Aber auch hier hängt es. Die Zwangsausgebürgerten hätten ja nach Gründung der Bundesrepublik oder der DDR ohne Weiteres die Staatsbürgerschaft bekommen. Sie haben sich dagegen entschieden. Ich weigere mich, das Risiko einzugehen, mir damit eine - sei sie auch noch so klein - "fünfte Kolonne" ins Land zu holen. Wer die Staatsbürgerschaft hat, soll sich auch zum Land bekennen. Noch einmal: Warum wollen sie nicht nach Belgien, Frankreich, Dänemark, Schweden, nein; ausgerechnet nach Deutschland?! Na?! Ich will den Grund wissen, nicht irgendeinen Vorwurf von wegen fehlender Empathie, das ist keine Begründung. Wenn ich den Grund kenne, kann ich darüber nachdenken, ob ich ihm zustimme. Darum geht's doch in einem Diskussionsforum. Ob das Ganze dann tatsächlich die nächsten 50 Jahre so bleibt, steht dann trotzdem noch auf einem ganz anderen Blatt. Die Deutschen vor 50 Jahren hätten sich nicht im Traum die gesellschaftlichen Umstände der heutigen Bundesrepublik vorstellen können.
ziphen hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Inwiefern kann die Regierung, ein Staat überhaupt dazu verpflichtet werden, aus rein historischen und moralischen Gründen (im Klartext: also nur moralischen Gründen) einer religiösen Gruppe die Zu- oder Rückwanderung so zu erleichtern?
Es steht dem Staat frei, im Rahmen der Gesetze solche Rechte zu gewähren.Es steht dem Staat frei, im Rahmen der Gesetze solche Rechte zu gewähren.
Natürlich. Und Gesetze können geändert werden, wenn die gewählte Regierung das so beschließt.
ziphen hat geschrieben:Dass du den Handelsblattartikel mit den Aussagen der CSU-Politker zum Doppelpass bringst, halte ich in diesem Spezialfall für vollkommen daneben.
Es steht dir frei, das zu meinen. In einem Forum wie diesem ist aber eine Begründung auch nicht schlecht, sonst beeindruckt mich das Statement überhaupt nicht. Was war denn das Reizwort, welches dein Unbehagen auslöste? "Loyalität"? So steht man im Staat Israel zu diesem Begriff:
Yfaat Weiss hat geschrieben:Dieses Stichwort griff Prof. Yfaat Weiss von der Hebräischen Universität Jerusalem und dem Franz-Rosenzweig-Minerva-Zentrum für deutsch-jüdische Literatur und Kulturgeschichte auf. Sie betonte die unbestreitbare Verbindung von Loyalität und Staatsbürgerschaft innerhalb demokratischer Staaten.
ziphen hat geschrieben:Schon mal was von dem Rechtsgrundsatz wesentlich Gleiches gleich und wesentlich Ungleiches ungleich zu behandeln? Außerdem geht es bei der Gewährung der Staatsbürgerschaft hier nicht um die Religion, sondern darum, dass sie vorher der Person bzw. einem Vorfahren aberkannt wurde. Insofern könnte man sogar sagen, dass ein Rechtsstatus nur wieder hergestellt wird.
Gut, dann erläutere mir bitte, was bei diesem Vorgang der Zuerkennung der Staatsbürgerschaft gleich wäre und was ungleich. Zuerst: Ich hoffe doch sehr, dass es nicht um die Religion geht! Dann: Wenn jemandem seine Staatsbürgerschaft aberkannt wurde, hätte ich dann nichts dagegen, wenn dieser Wunsch nicht so plötzlich dann eintritt, wenn's in meiner nach meiner Ausweisung gewählten Heimat plötzlich ungemütlich wird. Das wirkt etwas unglaubwürdig. Dass der deutsche Staat nicht grundsätzlich solche doppelten Staatsbürgerschaften und Einbürgerungswünsche (wie in diesem Fall) so handhabt (selbst nicht im Falle Israels), zeigt auch diese Meldung:
Für Israelis gilt eine EU-Staatsbürgerschaft in Zeiten der bedrohten Sicherheitslage im Nahen Osten als Rückversicherung, da sie im Gegensatz zu den israelischen Papieren viele visafreie Reisemöglichkeiten eröffnet. Seit Anfang 2002 verzeichneten die deutschen Behörden einen enormen Anstieg der Anträge auf Staatsbürgerschaft von deutschstämmigen Juden. Von ihnen leben rund 60.000 in Israel.
Es würde mich interessieren, ob da inzwischen eine Ausnahmeregelung getroffen wurde; das halte ich glatt für durchaus denkbar, ohne dass man das in der Presse lesen konnte.
CIC_Fan hat geschrieben:dem ist nichts hinzu zu fügen es ist erschrekend wie in frommen Kreisen der Anti Judaismus in den letzten Jahren zur Mode wurde
Es wundert mich, dass ausgerechnet du diese Keule aus dem Sack holst. Wozu soll das dienen?
Moshe Zimmermann hat geschrieben:Darauf entgegnete Prof. Moshe Zimmermann von der Hebräischen Universität Jerusalem und dem Richard-Koebner-Minerva-Zentrums für deutsche Geschichte, dass sich Geschichte schwer für Inspirationen eigne. Vielmehr diene sie Gruppen und Individuen als Quelle für Denk- und Verhaltensweisen in bestimmten Situationen. Unrecht oder Katastrophen ließen sich verhindern, die durch diskriminierenden Umgang mit Bürgern oder ungerechte Einbürgerungsgesetzte entstehen könnten. Um in der Zukunft bestehen zu können, müsse Israel den Kern seiner Staatsbürgerschaft definieren. Nur so sei die Integration anderer Volksgruppen möglich. Dabei müsse eine solche Definition auf Menschen- und Bürgerrechten aufbauen und Abstand von der ethnischen Konnotation nehmen, die Israel bisher anwendet.
Das gilt auch für Deutschland.
#gottmensch statt #gutmensch

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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von CIC_Fan »

Ich hole keine Keulen von irgendwo her sondern ich stelle fest was ich beobachte es gabb Zeiten wo man bei der Piusbruderschaft noch Haus Verbot bekam wenn man anti Jüdische Vorträge bewarb oder etwas in der Art verteilte damals hieß es strikt keine Politik leider sind diese Zeiten vorbei

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Yeti
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Yeti »

CIC_Fan hat geschrieben:Ich hole keine Keulen von irgendwo her sondern ich stelle fest was ich beobachte es gabb Zeiten wo man bei der Piusbruderschaft noch Haus Verbot bekam wenn man anti Jüdische Vorträge bewarb oder etwas in der Art verteilte damals hieß es strikt keine Politik leider sind diese Zeiten vorbei
Vielleicht sind die Zeiten einfach politischer geworden als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren, als wirklich linksgrün-versiffte Alt-68-er-Politologen uns erklären wollten oder es noch ernsthaft versuchten, was man als braver Bürger zu wählen hat. So ein sich wandelnder Zeitgeist macht auch vor Priesterseminaren nicht halt. In beide Richtungen, wie du sicher weißt - auch heute noch lehnen Seminare Leute ab, die "zu fromm" sind (man drückt das anders aus, eher wie die oben genannten Politologen). Das mit den Piusbrüdern wundert mich sehr; eigentlich müssten sie doch am ehesten mit der Fixierung auf den Alten Ritus wissen, wie sehr die Kirche sich in ihrer Liturgie vom alttestamentarischen jüdischen Tempelritus her entwickelte.
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martin v. tours
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von martin v. tours »

CIC_Fan hat geschrieben:Ich hole keine Keulen von irgendwo her sondern ich stelle fest was ich beobachte es gabb Zeiten wo man bei der Piusbruderschaft noch Haus Verbot bekam wenn man anti Jüdische Vorträge bewarb oder etwas in der Art verteilte damals hieß es strikt keine Politik leider sind diese Zeiten vorbei
Ich kann nur für die 2-3 Gemeinden der Piusbruderschaft sprechen die ich kenne, aber das habe ich dort nicht beobachtet.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von CIC_Fan »

martin v. tours hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:Ich hole keine Keulen von irgendwo her sondern ich stelle fest was ich beobachte es gabb Zeiten wo man bei der Piusbruderschaft noch Haus Verbot bekam wenn man anti Jüdische Vorträge bewarb oder etwas in der Art verteilte damals hieß es strikt keine Politik leider sind diese Zeiten vorbei
Ich kann nur für die 2-3 Gemeinden der Piusbruderschaft sprechen die ich kenne, aber das habe ich dort nicht beobachtet.
Was hast du nicht beobachtet?

CIC_Fan

Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von CIC_Fan »

Yeti hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:Ich hole keine Keulen von irgendwo her sondern ich stelle fest was ich beobachte es gabb Zeiten wo man bei der Piusbruderschaft noch Haus Verbot bekam wenn man anti Jüdische Vorträge bewarb oder etwas in der Art verteilte damals hieß es strikt keine Politik leider sind diese Zeiten vorbei
Vielleicht sind die Zeiten einfach politischer geworden als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren, als wirklich linksgrün-versiffte Alt-68-er-Politologen uns erklären wollten oder es noch ernsthaft versuchten, was man als braver Bürger zu wählen hat. So ein sich wandelnder Zeitgeist macht auch vor Priesterseminaren nicht halt. In beide Richtungen, wie du sicher weißt - auch heute noch lehnen Seminare Leute ab, die "zu fromm" sind (man drückt das anders aus, eher wie die oben genannten Politologen). Das mit den Piusbrüdern wundert mich sehr; eigentlich müssten sie doch am ehesten mit der Fixierung auf den Alten Ritus wissen, wie sehr die Kirche sich in ihrer Liturgie vom alttestamentarischen jüdischen Tempelritus her entwickelte.
wassoll das einr mit dem andern zu tun haben früher wurde jede Anti jüdische Propaganda bei der FSSPX unterbunden auf den Husarenritt von Mgr Williamson folgte im Seminar von Zaitskofen Tischlesungen über die Verfolgung von Juden durch die Nazis
Diese Idiotie heute in Tradikreisen wir unterstützen rechte damit man und endlich wieder wahr nimmt ging schon einmal schief siehe Zentrum 1933 das heute ist nichts anderes im Prinzipp

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martin v. tours
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von martin v. tours »

CIC_Fan hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:Ich hole keine Keulen von irgendwo her sondern ich stelle fest was ich beobachte es gabb Zeiten wo man bei der Piusbruderschaft noch Haus Verbot bekam wenn man anti Jüdische Vorträge bewarb oder etwas in der Art verteilte damals hieß es strikt keine Politik leider sind diese Zeiten vorbei
Ich kann nur für die 2-3 Gemeinden der Piusbruderschaft sprechen die ich kenne, aber das habe ich dort nicht beobachtet.
Was hast du nicht beobachtet?
Was ich nicht beobachtet habe? Das was Du hier schilderst.
Werbung für Antijüdische Vorträge o.ä.
Auch in persönlichen Gesprächen nach der Messe ist mir so ein Verhalten nicht aufgefallen.
Das heisst nicht das es so etwas nicht gibt (Da brauchst Du aber nicht zur FsspX zu gehen -solche Aussagen findest Du politisch genauso z.B. bei Linken).
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Fragesteller
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Fragesteller »

martin v. tours hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:Ich hole keine Keulen von irgendwo her sondern ich stelle fest was ich beobachte es gabb Zeiten wo man bei der Piusbruderschaft noch Haus Verbot bekam wenn man anti Jüdische Vorträge bewarb oder etwas in der Art verteilte damals hieß es strikt keine Politik leider sind diese Zeiten vorbei
Ich kann nur für die 2-3 Gemeinden der Piusbruderschaft sprechen die ich kenne, aber das habe ich dort nicht beobachtet.
Was hast du nicht beobachtet?
Was ich nicht beobachtet habe? Das was Du hier schilderst.
Werbung für Antijüdische Vorträge o.ä.
Auch in persönlichen Gesprächen nach der Messe ist mir so ein Verhalten nicht aufgefallen.
Das heisst nicht das es so etwas nicht gibt (Da brauchst Du aber nicht zur FsspX zu gehen -solche Aussagen findest Du politisch genauso z.B. bei Linken).
Offensichtlich teilst du mit vielen Linken die Unfähigkeit, zwischen Antisemitismus und Israelkritik zu unterscheiden. Echter linker Antisemitismus scheint mir - oberhalb eines gewissen Bildungsniveaus - undenkbar.

CIC_Fan

Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von CIC_Fan »

martin v. tours hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:Ich hole keine Keulen von irgendwo her sondern ich stelle fest was ich beobachte es gabb Zeiten wo man bei der Piusbruderschaft noch Haus Verbot bekam wenn man anti Jüdische Vorträge bewarb oder etwas in der Art verteilte damals hieß es strikt keine Politik leider sind diese Zeiten vorbei
Ich kann nur für die 2-3 Gemeinden der Piusbruderschaft sprechen die ich kenne, aber das habe ich dort nicht beobachtet.
Was hast du nicht beobachtet?
Was ich nicht beobachtet habe? Das was Du hier schilderst.
Werbung für Antijüdische Vorträge o.ä.
Auch in persönlichen Gesprächen nach der Messe ist mir so ein Verhalten nicht aufgefallen.
Das heisst nicht das es so etwas nicht gibt (Da brauchst Du aber nicht zur FsspX zu gehen -solche Aussagen findest Du politisch genauso z.B. bei Linken).
offiziekll sicher nicht schau mal was unter den Gläubigen für Blättchen Zirkulieren und viele Patres stimmen schweigend zu früher war das eben anders
bei Linken findet man eher Anti Zionismus als Anti Judaismus es gibt übrigens auch Anti zionistische Juden

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Yeti
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Yeti »

Nun greift "Die Welt" das Phänomen auch auf: Reaktion auf Brexit: Viele britische Juden wollen jetzt Deutsche werden
Die Welt hat geschrieben:Aber besonders im vergangenen Jahr habe sich ihre Einstellung zu Deutschland verändert: Sie habe gesehen, wie Deutschland Flüchtlinge aufgenommen habe, „nicht nur die Regierung, sondern ganz normale Deutsche haben mit soviel Gastfreundschaft reagiert, während Großbritannien die Anzahl der aufgenommen Flüchtlinge stark eingeschränkt und seine Grenzen zugemacht hat“, sagt sie: „Seitdem empfinde ich großen Respekt für Deutschland.“ Ihre eigene Existenz verdanke sie der Tatsache, dass Großbritannien ihren Großvater damals aufgenommen hat, als er selbst ein Flüchtling war. Die Einbürgerung hätte für sie etwas von einem „befriedigenden Kreis“, der sich 70 Jahre nach der Schoah schließe. „Ich fühle mich britisch, das ist Teil meiner Identität“, aber die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen, sei für sie ein Zeichen von Offenheit und Europäischsein. Dennoch frage sie sich, ob es nicht ein leeres Symbol sei.
Nicht nur der letzte Satz muss nachdenklich stimmen und hinterlässt einige Fragezeichen. Schön, dass ehemals verfolgte jüdische Reichsdeutsche oder deren Nachkommen nun "Respekt" empfinden für Deutschland (wieso eigentlich erst jetzt?). Der "Kreis", den sie erwähnt, hätte sich ja auch schon liebend gern früher schließen können, wenn man sich Land und Leute im Laufe der Jahrzehnte abseits von Vorurteilen angesehen hätte. Ich finde es auch gut, dass sie "Shoah" sagt. Die meisten politisch-korrekten Eiferer, die immer noch "Holocaust" sagen, wissen anscheinend nichts über die Genese dieses Begriffs. Auch ihre Offenheit finde ich sehr erfreulich, mit welcher sie ihre emotionale Nationalidentität kundtut, auch wenn ihre Schlussfolgerung problematisch ist, da sie ihren Einbürgerungsantrag als "Zeichen von Offenheit und Europäischsein" sieht, allerdings auch wiederum so ehrlich ist, die Leere dieser Bezeichnungen zumindest zu erahnen. Aus einem Leserbrief dazu:
Ich finde die Formulierung der Headline falsch. Viele britische Juden möchten einen deutschen Pass. Genauso möchten viele hier lebende Briten einen deutschen Pass. Beides in Ordnung. Das heißt noch lange nicht, dass diese Menschen Deutsche werden möchten. Deutschsein ist keine Sache des Papiers, sondern des Gefühls - eine Art Bekenntnis. So etwas kann man nicht erzwingen. Eine belgische Freundin hat seit kurzem auch den deutschen Pass (Mutter Deutsche). Sie hat ihn aber erst beantragt, als sie ihren alten Pass dafür nicht mehr abgeben musste. Sie fühlt beide Identitäten in sich vereint. Dem tragen die beiden Pässe nun Rechnung.
Einen deutschen Pass wollen, aber sich nicht als Deutscher fühlen. :hmm: Hier hat das Staatsbürgerschaftsrecht eindeutig Nachholbedarf:
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Art. 116 hat geschrieben:"Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelung, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener deutscher Volkszugehörigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31. Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat."
Das finde ich nämlich unzureichend. Ins Grundgesetz müsste unbedingt hinein, dass einerseits prinzipiell jeder das Recht hat, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, wenn er sich als Teil der geschichtlichen, kulturellen und sprachlichen Schicksalsgemeinschaft betrachtet und betrachten will, dass er aber andererseits die Wahrhaftigkeit dieses Wunsches auch "beweisen" möge: Überprüfbar wären z.B. Sprachkenntnis (mind. zertifiziertes Sprachniveau B 2, das kann auch schon ein kleinerer Aufsatz sein, da kann viel zum Vorschein kommen...), eindeutig national praktizierte kulturelle Gepflogenheiten kennen und praktizieren (z.B. Kleidungsstil, nonverbale Kommunikationsgepflogenheiten [z.B. die Hand geben], Beachtung von Gesetzen, Verordnungen und Regeln - nicht nur Tests, sondern Langzeitbeobachtungen!) und Fragen über die deutsche Geschichte, gerne auch jenseits der bewussten 12 Jahre, die nur das Geschichtsverständnis desjenigen prägen, der eine gebrochene Beziehung zur eigenen Geschichte hat. Dabei muss das dümmliche Argument, der hier geborene Proll oder alternative Spinner von nebenan wüsste das ja auch nicht, endlich zurückgewiesen werden. Denn selbstverständlich müssen diese Subjekte ebenfalls ins Korsett der Allgemeinheit gezwungen werden. Ich glaube, dass viele so eine Art überemotionalisierten Dünnschiss im Hirn haben, dass sie glauben, Demokratie habe nichts mit Zwang zu tun. :D Jeder Staat und jede menschliche Gemeinschaft hat auch etwas mit Zwang zu tun. Auch Freiheit hat Grenzen und ist nicht "bunt".
Geschäftsführer der Vereinigung jüdischer Flüchtlinge in London, Michael Newman hat geschrieben:„Viele der Menschen haben eine starke Verbindung zu Deutschland und das Gefühl, etwas zurückzubekommen, was zu ihnen gehört“
Gut möglich, dass einige ältere ehemalige Reichsbürger, die da kommen mögen, deutscher sind als manche Grünspan68-er hier. Thomas Mann wollte in den 50er-Jahren ja auch nichts mehr von dem wissen, was er so vor 1933 von sich gab...
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holzi
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von holzi »

Yeti hat geschrieben:[...] Ins Grundgesetz müsste unbedingt hinein, dass einerseits prinzipiell jeder das Recht hat, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, wenn er sich als Teil der geschichtlichen, kulturellen und sprachlichen Schicksalsgemeinschaft betrachtet und betrachten will, dass er aber andererseits die Wahrhaftigkeit dieses Wunsches auch "beweisen" möge: Überprüfbar wären z.B. Sprachkenntnis (mind. zertifiziertes Sprachniveau B 2, das kann auch schon ein kleinerer Aufsatz sein, da kann viel zum Vorschein kommen...), eindeutig national praktizierte kulturelle Gepflogenheiten kennen und praktizieren (z.B. Kleidungsstil, nonverbale Kommunikationsgepflogenheiten [z.B. die Hand geben], Beachtung von Gesetzen, Verordnungen und Regeln - nicht nur Tests, sondern Langzeitbeobachtungen!) und Fragen über die deutsche Geschichte, gerne auch jenseits der bewussten 12 Jahre, die nur das Geschichtsverständnis desjenigen prägen, der eine gebrochene Beziehung zur eigenen Geschichte hat.[...]
Ob du's glaubst oder nicht: genau so läuft das Einbürgerungsverfahren ab! Einbürgerungen waren vor 25 Jahren meine erste Aufgabe als Beamtenenwärter und von der anderen Seite her sind meine Stiefkinder inzwischen auch eingebürgert worden. Da spielte all das, was du genannt hast, durchaus eine Rolle.

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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Yeti »

holzi hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:[...] Ins Grundgesetz müsste unbedingt hinein, dass einerseits prinzipiell jeder das Recht hat, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, wenn er sich als Teil der geschichtlichen, kulturellen und sprachlichen Schicksalsgemeinschaft betrachtet und betrachten will, dass er aber andererseits die Wahrhaftigkeit dieses Wunsches auch "beweisen" möge: Überprüfbar wären z.B. Sprachkenntnis (mind. zertifiziertes Sprachniveau B 2, das kann auch schon ein kleinerer Aufsatz sein, da kann viel zum Vorschein kommen...), eindeutig national praktizierte kulturelle Gepflogenheiten kennen und praktizieren (z.B. Kleidungsstil, nonverbale Kommunikationsgepflogenheiten [z.B. die Hand geben], Beachtung von Gesetzen, Verordnungen und Regeln - nicht nur Tests, sondern Langzeitbeobachtungen!) und Fragen über die deutsche Geschichte, gerne auch jenseits der bewussten 12 Jahre, die nur das Geschichtsverständnis desjenigen prägen, der eine gebrochene Beziehung zur eigenen Geschichte hat.[...]
Ob du's glaubst oder nicht: genau so läuft das Einbürgerungsverfahren ab! Einbürgerungen waren vor 25 Jahren meine erste Aufgabe als Beamtenenwärter und von der anderen Seite her sind meine Stiefkinder inzwischen auch eingebürgert worden. Da spielte all das, was du genannt hast, durchaus eine Rolle.
Das freut mich dann natürlich; da wäre ich nicht arg weit weg von der Realität...allerdings sieht das hier wieder etwas anders aus...und die Tests...
#gottmensch statt #gutmensch

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Siard
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Siard »

Gibt es in Deutschland (anders, als in Österreich) keine geforderte finanzielle Grundlage?

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holzi
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von holzi »

Siard hat geschrieben:Gibt es in Deutschland (anders, als in Österreich) keine geforderte finanzielle Grundlage?
Doch, in der Regel ist der dauerhafte Bezug von Sozialhilfe ein Einbürgerungshindernis.

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Siard
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Siard »

:hmm: Das wären dann im Monat ca. 1600 € Unterschied (netto).

Lilaimmerdieselbe
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Im allgemeinen akzeptiert man in NRW eine Vollzeitbeschäftigung zum Mindestlohn. Anders wäre der Mindestlohn kaum zu rechtfertigen.

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Siard
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Siard »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Im allgemeinen akzeptiert man in NRW eine Vollzeitbeschäftigung zum Mindestlohn.
In Österreich braucht man wesentlich mehr.
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Anders wäre der Mindestlohn kaum zu rechtfertigen.
Den zu rechtfertigen, gibt es eine Menge gute Gründe!

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Niels
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Niels »

holzi hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:Gibt es in Deutschland (anders, als in Österreich) keine geforderte finanzielle Grundlage?
Doch, in der Regel ist der dauerhafte Bezug von Sozialhilfe ein Einbürgerungshindernis.
Ach, und wie will man dann mit 95% von Merkels "Gästen" verfahren? :detektiv:
Darum kümmert sich dann Frau Peter von den "Grünen". Die Farbe stimmt ja sowieso. :roll:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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holzi
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von holzi »

Niels hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:Gibt es in Deutschland (anders, als in Österreich) keine geforderte finanzielle Grundlage?
Doch, in der Regel ist der dauerhafte Bezug von Sozialhilfe ein Einbürgerungshindernis.
Ach, und wie will man dann mit 95% von Merkels "Gästen" verfahren? :detektiv:
Moment! Es geht hier um Einbürgerung, nicht um Aufenthaltserlaubnis!
Niels hat geschrieben:Darum kümmert sich dann Frau Peter von den "Grünen". Die Farbe stimmt ja sowieso. :roll:
Abgesehen sind wir hier schon reichlich OT. Schaut Euch mal das Thema an: "Rund um Israel, Judentum usw."

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Sempre
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Re: Rund um Israel, Judentum usw.

Beitrag von Sempre »

https://www.youtube.com/v/_atG2fTYNvI

Netanjahu erwähnt im Rahmen einer möglichen Friedenslösung für Israel/Palestina Costa Rica, das keine eigene Armee aber US-Truppen hat. Auch spricht er von einer regionalen Herangehensweise, von Involvierung neugefundener arabischer Partner, woraufhin Trump erwähnt, dass ein "much bigger deal" angedacht ist, der ggf. ein "very large territory" abdecken würde.

Beobachter theoretisieren seit Jahren, dass die "USrael"-Kreation namens IS u.a. dem Zweck diene, den Irak zu zerstückeln, das Territorium des Staates Israel zu vergrößern bzw. allgemein die Macht und die Sicherheitslage desselben Staates zu verbessern.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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