Griechenland nach den Wahlen

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Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

Für den Fall, daß die heutige Wahl keine regierungsfähige Mehrheit ergibt, plant die EU(!!) die Möglichkeit einer Technokratenregierung:

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... hl-wieder/

Die Folgerung des oa Artikels:
Für die griechischen Demokratie wäre eine neuerliche, nicht legitimierte Führung eine Bankrott-Erklärung. Eine solche Entwicklung macht augenfällig, dass überschuldete Staaten in Wahrheit gar nicht mehr zu ihrer Selbstbestimmung zurückkehren können. Die politische Veränderung in Europa, die daraus folgt, hat ebenfalls eine neue Qualität: Eine von der EU eingesetzte Technokraten-Regierung in Athen bedeutet die strukturelle Abkehr vom Prinzip der Selbstbestimmung der Völker. Dieses Prinzip war von im Hinblick auf internationale Krisenherde von niemandem so laut als unverletztlich angepriesen worden als von der EU.

Mit Blick auf die nächsten Schuldenkandidaten würde eine solche Entwicklung bedeuten, dass die Demokratie zum Auslaufmodell für das Projekt des Himmlischen Friedens äh Friedensprojekt Euro erklärt werden muss.

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Torsten
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Torsten »

Caviteño hat geschrieben:Für den Fall, daß die heutige Wahl keine regierungsfähige Mehrheit ergibt, plant die EU(!!) die Möglichkeit einer Technokratenregierung:
Und, hast Du Deine Berwerbungsunterlagen schon eingereicht? :breitgrins:

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Ewald Mrnka
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Raphael

Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Raphael »

Torsten hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Für den Fall, daß die heutige Wahl keine regierungsfähige Mehrheit ergibt, plant die EU(!!) die Möglichkeit einer Technokratenregierung:
Und, hast Du Deine Berwerbungsunterlagen schon eingereicht? :breitgrins:
Watt sinn denn "Berwerbungsunterlagen"? :achselzuck:

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Torsten
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Torsten »

Na Raphale, hast Du den Tippfehler gefunden? Herzlichen Glückwunsch.

Raphael

Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Raphael »

Torsten hat geschrieben:Na Raphale, hast Du den Tippfehler gefunden? Herzlichen Glückwunsch.
Hauptsache, Du findest Deine Contenance wieder und die Griechen den Ausweg aus dem Euroraum! :pfeif:

Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

So sehr scheint die Griechen die Wahl nicht interessiert zu haben - Wahlbeteiligung nur 62,5%. Bei einer "Schicksalswahl" nicht besonders hoch und sie lag noch unter der Wahl im Mai (65,1%).

Auch die immer wieder gehörte Aussage, daß sich die Griechen für die Fortsetzung des Sparprogramms ausgesprochen hätten, erscheint doch "mutig":

Die beiden möglichen Regierungsparteien erhielten ca. 42% der Stimmen.
Die beiden rechten Parteien erhielten gut 14%, die linken Oppositionsparteien einschl. der Kommunisten konnten knapp 38% der Stimmen auf sich vereinigen.

Wie Samaras die künftigen Reformen gegen diesen Widerstand und nur gestützt auf seinen "Gewinnerbonus" von 5 Sitzen durchsetzen will, wird wohl sein Geheimnis bleiben.
Damit steht der Spielplan für das weitere Geschehen fest: Eine von Samaras geführte Koalition wird zwar die Mehrheit im Parlament, Tsipras aber die Macht der Straße hinter sich haben. Dass er diese Macht zu nutzen weiß, hat er schon oft bewiesen. Der Anlass für Proteste steht schon im Kalender: Das neue Kabinett muss entsprechend der Forderungen der Troika noch im Juni eine große Zahl von Sparmaßnahmen verabschieden. Die Proteste gegen die Sparpolitik waren dabei oft von Ausschreitungen begleitet - und Syriza tat sich schwer, sich von Gewalttätern zu distanzieren.
Samaras wird also, sollte er tatsächlich die neue Regierung führen, eine lautstarke Opposition gegenüberstehen - im und vor dem Parlament. Vor allem im Großraum Athen, auf den es ankommt bei der Massenmobilisierung gegen die Regierung, ist Syriza stark. Das zeigt ein Blick auf die regional sehr unterschiedlichen Ergebnisse der Parteien. Im Wahlkreis Athen B, dem mit Abstand größten des Landes, in dem allein 42 der 25 wählbaren Mandate zu vergeben sind (5 der insgesamt 3 Sitze erhält die siegreiche Partei unabhängig vom Wahlergebnis als „Bonus“), lag Syriza mit 31,4 Prozent Zuspruch deutlich vor der Nea Dimokratia (26,2 Prozent).
http://www.faz.net/aktuell/politik/euro ... 9582.html

Wahrscheinlich wird es nur eine teure Atempause geben, bevor spätestens im Herbst die Probleme erneut auftauchen werden. :/

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Ewald Mrnka
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Caviteño hat geschrieben:
Wahrscheinlich wird es nur eine teure Atempause geben, bevor spätestens im Herbst die Probleme erneut auftauchen werden. :/
Ja, und darauf kann man getrost Wetten abschließen.
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cantus planus
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von cantus planus »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:
Wahrscheinlich wird es nur eine teure Atempause geben, bevor spätestens im Herbst die Probleme erneut auftauchen werden. :/
Ja, und darauf kann man getrost Wetten abschließen.
In der Tat.
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ad_hoc
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von ad_hoc »

Noch eine schöne Sommerpause für jedermann, bevor es rund geht in der EU.

Gruß, ad_hoc
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Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

Wie zu erwarten:
Die Regierung werde aber auch „Ungerechtigkeiten rückgängig machen“, die es bei Renten und kleinen Gehältern in den letzten Jahren gegeben habe. Zudem soll Arbeitslosengeld statt bislang ein Jahr künftig 24 Monate ausgezahlt werden.

Stufenweise soll der Steuerfreibetrag von heute 5 Euro erhöht werden. Angestrebt werde ein Freibetrag von 8 Euro, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. „Keine weiteren Kürzungen der Löhne und Renten; keine neuen Steuern“, führt der Koalitionsvertrag wörtlich als „allgemeine Bestrebung“ an.

Bei aller Verschlankung der staatlichen Strukturen soll es keine Entlassungen mehr geben. Die Zahl der Staatsbediensteten soll stufenweise reduziert werden, in dem nur eine von zehn Stellen wieder besetzt wird, die durch Verrentung frei werden. Der Sparpakt sieht bislang vor, dass in den nächsten zwei Jahren rund 15. Staatsbedienstete entlassen werden.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 9687.html

@ad_hoc:
Wieso Sommerpause? Das geht jetzt schon los und der wichtige EU-Gipfel findet zwischen Halbfinale und Endspiel statt. Du darfst mal raten, was die Massen da mehr interessiert.... :heul:

ad_hoc
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von ad_hoc »

Zunächst wird noch etwas geschoben,.....dann noch etwas,..... und noch ein wenig, dann erst krachts's eventuell, weil es keine weiteren Verschiebemöglichkeiten mehr geben wird.
Andererseits: Vielleicht unterschätzt man hier den Erfindungsreichtum der in die Verantwortlichkeit geschwemmten und enthemmten AusrasterInnen. Trotz ihrer abartigen Zielstrebigkeit in der Vernichtung jeglicher Kultur scheinen sie unbewußt zu spüren, dass es, Dank ihrer eigenen Aktivitäten, zum finalen Show-Act kommen wird - und nur deshalb zögern sie, wenn auch irgendwie ungern (weil sie ja die Zerstörung letztlich wollen) das Ende hinaus. Reiner Reflex.
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Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

Auch von der Türkei kann man lernen, wie man eine Wirtschaftskrise meistert:

http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/ue ... 1.17273792

Schon traurig, daß man solche Artikel nur in der Schweizer Presse findet. Aber die Grundvoraussetzung, eine eigene Währungshoheit, wird von der sog. politischen "Elite" für die Eurozone als "Teufelswerk" gesehen und muß um jeden Preis vermieden werden - "koste es, was es wolle".
Essenziell war auch die Möglichkeit, über eine Währungsabwertung die Wettbewerbskraft zu stärken – eine Option, die Griechenland als Mitglied der Euro-Zone nicht offensteht. Wie meinte der Chefarchitekt des türkischen Reformprogramms, Kemal Dervis, doch unlängst in einem Zeitungsinterview: «Das Instrument des Wechselkurses ist ein sehr gutes Instrument. Es aufzugeben, ist hart und benötigt ein hohes Mass an Disziplin; dies war wohl nicht nur Griechenland, sondern auch anderen Regierungen der Euro-Zone kaum bewusst.»

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Nassos
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Nassos »

Super, die Goldene Dämmerung möchte die Todesstrafe in Griechenland wieder einführen.
:vogel:

Hoffentlich ist das Pack nächstes mal raus.
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taddeo
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von taddeo »

Nassos hat geschrieben:Super, die Goldene Dämmerung möchte die Todesstrafe in Griechenland wieder einführen.
:vogel:
Für Steuerhinterzieher und korrupte Politiker? :hmm:

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Nassos
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Nassos »

hängt wohl von der Rasse ab... :vogel:
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Marcus
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Marcus »

Nassos hat geschrieben:Super, die Goldene Dämmerung möchte die Todesstrafe in Griechenland wieder einführen.
:vogel:

Hoffentlich ist das Pack nächstes mal raus.
Haben die denn groß etwas zu bestimmen? Ich meine, dass sie bei den letzten Wahlen gerade um die 6 % der abgegebenen Stimmen erreicht hätten.
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Ewald Mrnka
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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cantus planus
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von cantus planus »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Blick in die Zukunft:

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... hoefe.html
Bauern tragen plötzlich Waffen.
Das ist in Deutschland ja schonmal erfolgreich verhindert. Jedenfalls weitestgehend.
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Nassos
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Nassos »

Die Goldenen Eier sagen heute: "Wir sind orthodoxe Christen und griechische Patrioten". LÜGNER!

1981 schrieben sie in ihrem Blättchen "Emeis" (Wir):
"Wir sind Paganisten, weil unsere Existenz auf den Noten der Musik der natürlichen Gesetze wandert und diese respektiert, ohne den Zauber des Unvorhergesehenen zu ignorieren, die Einzigartigkeit des Moments und den positiven Subjektivismus des Menschen-Elements der Natur. [...] Wir sind Paganisten, weil wir an Stelle der Helden und unserer Philosophen keine dunklen Propheten und blutrünstige Könige eines grobschlächtigen Nomandenvolkes setzen könnten."
"Wir sind Nazis, wenn Sie das sprachlich nicht stört (uns stört es), denn wir sahen im Wunder der Deutschen Revolution von 1933 die Kraft, die uns in eine neue europäische Renaissance führen wird."
Diese "Kraft" haben die Griechen ja kennengelernt...
1988 schrieben sie in ihrem Blättchen unter dem Titel "Die arische Religiosität":
"Die Religion Europas ist der Paganismus, welcher Ausdruck des religiösen Gefühls des arischen Menschen ist. Im Paganismus überlebt die uralte Religion mit ihrer ursprünglichen Reinheit, die Tradition, die Feiern, den Mythen und ein fortlaufender und fruchtbarer Kontakt mit der Natur."
Und über das Christentum:
"Das Christentum charakterisiert die messianische Hoffnung, der Glaube an eine innere Notwendigkeit der Geschichte, die Vorherrschaft der Idee der Gnade gegenüber der Idee der Gerechtigkeit, die Voreingenommenheit für die "Unterdrückten", ein Prozess der Abwertung der Welt. Deshalb ist das Christentum der Bolschewismus der Antike."
Quelle: oodegr.com
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cantus planus
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von cantus planus »

:auweia: Das ist ja eine ganz ekelhafte Sorte Wendehälse. Was man hier im Forum nicht alles mitbekommt...! :daumen-rauf:
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Haiduk
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Haiduk »

cantus planus hat geschrieben::auweia: Das ist ja eine ganz ekelhafte Sorte Wendehälse. Was man hier im Forum nicht alles mitbekommt...! :daumen-rauf:
Diese nationalistischen Paganisten/Neuheiden reden sich ein, im vorchristlichen Griechenland hätte es keine Homosexualität und keine Unzucht mit Kindern gegeben.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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lifestylekatholik
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von lifestylekatholik »

Nassos hat geschrieben:Die Goldenen Eier sagen heute: "Wir sind orthodoxe Christen und griechische Patrioten".
Dann hat sich die Goldene Morgendämmerung ja in 25 Jahren sehr positiv gewandelt. :daumen-rauf:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Nassos
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Nassos »

Sicher. Sie kloppen Migranten aus Nächstenliebe.
Zitronenfalter, lifestyle.
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Nassos
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Nassos »

Marcus,

die 6% sind nicht alles. Die Typen sind straßenaktiv und scheinen die Stimmung anzufachen. Das übt Druck auf die Regierung aus. Das ist nicht die FDP.
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Nassos
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Nassos »

Nachdem zuerst Metropolit Paulos von Siatisti die sogenannte "Orthodoxie" der goldbraunen Horde kritisierte und sagte, das habe nichts mit der Orthodoxie zu tun, wozu sich die Goldenen bekennen (siehe auch oben), wurde ihm seitens der Partei vorgeworfen, er politisiere. Der Metropolit entgegnete, er politisiere nicht, sondern theologisiere, denn genau das ist sein Job als Hirte. Deshalb weicht er auch kein Jota zurück, von dem was er gesagt hat. Selbstverständlich wird er jetzt mit Morddrohungen belohnt.

Doch, ENDLICH. Der griechische Erzbischof Hieronymos distanziert sich ebenfalls öffentlich von den goldenen "Bewachern der Orthodoxie". Er sagte "Die Goldene Dämmerung ist die schwarze Nacht". :daumen-rauf: Nun bekommt er auch nächtliche Drohanrufe.

Der Herr möge diese Hirten schützen und führen. Wenn die Orthodoxie der Goldenen Dämmerung orthodox ist, dann will ich lieber Atheist sein.
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taddeo
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von taddeo »

Nassos hat geschrieben:... dann will ich lieber Atheist sein.
Bevor Du auf so dumme Gedanken kommst, geben wir Dir lieber eine Zeitlang Asyl bei uns, bis das vorbei ist. :pfeif:

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Haiduk
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Haiduk »

Parteiführer von "Goldene Morgenröte" spricht nach Wahlsieg in Griechenland

Das sollte sich jeder ansehen. Die fanatische Art des Redens schreckt natürlich ab. Blendet man das aus, findet man viele Aussagen, denen bei uns auch viele zustimmen würden. Die Menschen haben allgemein einen gehörigen Zorn auf "die da oben" in Brüssel und auf Ausländer, die gegen den Willen der Mehrheit ins Land kamen.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Wenzel »

Haiduk hat geschrieben:Parteiführer von "Goldene Morgenröte" spricht nach Wahlsieg in Griechenland

Das sollte sich jeder ansehen. Die fanatische Art des Redens schreckt natürlich ab. Blendet man das aus, findet man viele Aussagen, denen bei uns auch viele zustimmen würden. Die Menschen haben allgemein einen gehörigen Zorn auf "die da oben" in Brüssel und auf Ausländer, die gegen den Willen der Mehrheit ins Land kamen.
Dieser Zorn bricht sich dann eine Bahn, wenn die wirtschaftliche und soziale Lage des Einzelnen so katstrophal ist, daß selbst die Elementarbedürfnisse nicht zufriedenstellend befriedigt werden können. - Da helfen dann auch keine Hirnwaschfernsehsendungen, politische Propagandareden oder Multi-Kulti-Straßenfeste mehr. Dann ist die Zeit der für sich selbst sorgenden Politikerkaste und der totalitären Gutmenschinnen vorbei - deren inzenierte Theatervorstellungen finden, wenn die Wohnung kalt und der Magen leer ist, kein Publikum mehr
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Westliche Wertegemeinschaft: Kinder- und Alten-Euthanasie, Genderwahn, Homoterror, Abtreibung, Ökowahn, Überwachungsmonströsität, political correctness ....

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Haiduk
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Haiduk »

Hier gibt es ein Video, das griechisch-orthodoxe Priester beim Segnen eines Büros dieser Partei in Korinth zeigt.

Ist es in Griechenland üblich, daß Parteibüros von der Kirche gesegnet werden?

Wenn nicht, dann wäre das eine Parteinahme von Seiten dieser Priester. Erklären könnte ich mir das nur so, daß andere Teile der Kirche sich gegen diese Partei positionieren.

Wenn ich mir deren Parteiführer ansehe, bin ich mir nicht sicher, ob ich denen Erfolg wünschen kann. Es scheint aber irgendwie unausweichlich zu sein. Wenn die politische Klasse ihre Glaubwürdigkeit verspielt hat, dann wird so eine Graswurzel-Bewegung natürlich attraktiv. Diese Gängelung ohne Perspektive muß für Griechen erniedrigend sein.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Protasius »

Haiduk hat geschrieben:Hier gibt es ein Video, das griechisch-orthodoxe Priester beim Segnen eines Büros dieser Partei in Korinth zeigt.

Ist es in Griechenland üblich, daß Parteibüros von der Kirche gesegnet werden?

Wenn nicht, dann wäre das eine Parteinahme von Seiten dieser Priester. Erklären könnte ich mir das nur so, daß andere Teile der Kirche sich gegen diese Partei positionieren.

Wenn ich mir deren Parteiführer ansehe, bin ich mir nicht sicher, ob ich denen Erfolg wünschen kann. Es scheint aber irgendwie unausweichlich zu sein. Wenn die politische Klasse ihre Glaubwürdigkeit verspielt hat, dann wird so eine Graswurzel-Bewegung natürlich attraktiv. Diese Gängelung ohne Perspektive muß für Griechen erniedrigend sein.
Ohne mich näher auszukennen vermute ich, daß die Priester in Griechenland viel mehr am öffentlichen Leben beteiligt sind als hierzulande; stell dir mal vor, der Eid des Bundespräsidenten würde von Erzbischof Zollitsch entgegengenommen, oder bei Beginn der Ratspräsidentschaft ginge das Kabinett zunächst gemeinsam in die Messe. Analoges konnte man bei den Wahlen in Griechenland oder der Ratspräsidentschaft Zyperns in der Tagesschau beobachten. Von daher vermute ich, daß orthodoxe Priester jedes Haus segnen, für das sie darum gebeten werden, wenn nicht gravierende Gründe dagegen sprechen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Protasius hat geschrieben:stell dir mal vor, der Eid des Bundespräsidenten würde von Erzbischof Zollitsch entgegengenommen
Mußt du so was ohne Vorwarnung hier schreiben? – Hätte fast einen Herzinfarkt bekommen. :dudu:
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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