Griechenland nach den Wahlen

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Edi
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Edi »

http://www.ja-zur-alternative.de/fakten ... chenland-2

Man kann es sehen wie man will: Der bayrische Seher Alois Irlmaier hat vor dem Geld, das nach der DM kommt, jedenfalls gewarnt.
Zuletzt geändert von Edi am Mittwoch 15. Juli 2015, 22:44, insgesamt 1-mal geändert.
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die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Mauritius
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Mauritius »

Griechenland wird aus dem Euro austreten! Dafür ist dieser Vertrag gemacht wurden, denn freiwillig wollte G. vorerst nicht austreten.
Die Forderungen sind nicht erfüllbar, bringen in einem Land ohne industrielle Basis auch kein Wachstum.
Der Euro hat fertig. :breitgrins:

Mauritius
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Mauritius »

Die revolutionäre Situation in G. muß erst akut werden! Dann wird sich ein starker Mann finden, der alle
Schulden für ungültig erklärt und im Keller die Drachme-Druckerpresse anwirft. Vielleicht hilft auch Putin beim
Drucken der neuen Drachme. Tsipras hat sich leider nicht getraut, genug Reisegeld hätte er von Merkel bekommen.

Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

Mauritius hat geschrieben:Griechenland wird aus dem Euro austreten! Dafür ist dieser Vertrag gemacht wurden, denn freiwillig wollte G. vorerst nicht austreten.
Die Forderungen sind nicht erfüllbar, bringen in einem Land ohne industrielle Basis auch kein Wachstum.
Warum sollten sie austreten - sie leben doch ganz komfortabel, erhalten das Geld für Zinsen und Rückzahlung ihrer Schulden von anderen, ihre Banken werden im neuen Programm mit 25 Mrden € gestützt und was ihnen im Haushalt fehlt, wird von den übrigen Staaten bereitgestellt, denn ein Primärüberschuß ist vorläufig nicht in Sicht.

Die ganzen Auflagen sind doch Augenwischerei - sie wurden in der Vergangenheit nicht eingehalten und das wird auch in der Zukunft der Fall sein. Dann beschweren sich zwar die anderen Staaten - aber Frankreich und Italien stellen sich schützend vor das Land, denn es könnte ihnen ja das Gleiche blühen. Auch dort werden weiter munter Schulden gemacht, der Fiskalpakt interessiert dort niemanden und man glaubt, mit dem "Primat der Politik" alle Vereinbarungen aushebeln zu können.

Der Dumme ist der deutsche Michel, der den Vereinbarungen glaubt(e):
- der Euro wird so hart wie die DM;
- eine Finanzierung anderer Staaten wird es nicht geben;
- Staatsfinanzierung ist der Notenbank verboten;
- der Euro wird zu einem friedlicheren und zusammenwachsenden Europa beitragen

Die Beispiele ließen sich noch mit den zahllosen "roten Linien", die Frau Merkel erst gezogen und dann überschritten hat, fortführen. Natürlich wird man keinen Schuldenschnitt machen (können), denn wie sollte man begründen, daß man einem Pleiteland noch weitere Mittel zur Verfügung stellt. :hmm:

Griechenland wird immer am Tropf der übrigen Länder hängen - es ist und wird auf lange Zeit ein Schmarotzerstaat bleiben.
Mauritius hat geschrieben: Der Euro hat fertig. :breitgrins:
Das ist doch schon seit 2010 der Fall.
Eine Währung, die dauernd "gerettet" werden muß, spricht doch für sich selbst. Länder wie Griechenland, Portugal oder Malta in eine Währungsunion mit Deutschland und den Niederlanden zu pressen, ist ökonomisch Blödsinn. Aber das "Primat der Politik" glaubt(e), sich über ökonomische Gesetze hinwegsetzen zu können. Die Folgen einer solchen Fehleinschätzung sah man beim Zusammenbruch des Ostblocks und die Zahlungen im Falle der zusammengebrochenen DDR werden peanuts sein, wenn der Euro irgendwann in der Zukunft implodiert.

Ich bin z. Zt. in den USA. Auf dem Lande hier erfährt man in den Nachrichten fast überhaupt nichts von den Verhandlungen in Brüssel.
Meine Verwandten und Bekannten fragen mich immer, warum man einem Land, von dem man beschimpft wird, noch weiter Geld leiht, das nie zurückgezahlt wird. Ich habe dafür keine Erklärung, die ein normal denkender Mensch nachvollziehen kann.

Der Euro als Gegengewicht zum US-Dollar, um auf "Augenhöhe" zu sein :D :freude:
Juncker und alle anderen "Europäer": Träumt weiter!

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Edi
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben: Die Beispiele ließen sich noch mit den zahllosen "roten Linien", die Frau Merkel erst gezogen und dann überschritten hat, fortführen. Natürlich wird man keinen Schuldenschnitt machen (können), denn wie sollte man begründen, daß man einem Pleiteland noch weitere Mittel zur Verfügung stellt. :hmm:
Was den Schuldenschnitt angeht, so hat heute morgen Schäuble im Radio gesagt, den gäbe es nicht, weil er gegen die Verträge verstoße. Wie ich oben schon mal geschrieben habe, gibt es dann eben einen Schuldenschnitt, den man nicht so nennt und der darin besteht, Zinszahlungen und Rückzahlungen auf die lange Bank zu schieben, Zinsen zu reduzieren und zu warten bis die Inflation die Schulden so nach und nach abbaut, was bei anderen Ländern auch schon mal praktiziert wurde. Hierdurch wird der deutsche Steuerzahler getäuscht, denn das ist schliesslich auch ein Schuldenschnitt und wenn das so gehandhabt wird, ist ein richtiger Schuldenschnitt nach Jahren, wenn es keine Merkel und keinen Schäuble mehr gibt immer noch nicht ausgeschlossen. Da wird dann einfach gesagt, das sei alternativlos, Verträge hin oder her. Was bisher passiert ist, war ja auch schon ein Bruch der Verträge. Was muss eine Regierung Verträge einhalten, es reicht doch, wenn der dumme deutsche Michel die Gesetze einhält und wenn nicht, dann wird er eben sanktioniert.
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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Griechenland - das Abenteuer geht in eine neue Runde

Das griechische Parlament hat dem Kredit-Reform-Vorhaben mit breiter Mehrheit zugestimmt. Ministerpräsident Zipras steht jetzt allerdings in der eigenen Partei mit dem Rücken zur Wand. Ein Viertel der Abgeordneten versagt ihm die Gefolgschaft. Damit hat Zipras eine eigene Regierungsmehrheit verloren.

In Zahlen: 76,3 Prozent der Abgeordneten im griechischen Parlament haben für das Vorhaben gestimmt, die Links-Rechts-Koalition verfügt über 54 Prozent der Sitze, 41,3 Prozent der Regierungsvertreter haben für das Vorhaben gestimmt.

Traut der Bundestag einem Minderheitskabinett Zipras die Reform zu? Zugegeben: Der Plan der Kanzlerin war gut - Aufschub und Reform, Kredit Schritt für Schritt. Aber die Aussicht auf Erfolg ist trüber werden. Nach der Achterbahnfahrt bis zum Sonntag kann der Bundestag auf einen zweifelhaften Ministerpräsidenten ohne Land vertrauen. Wenn die Grundsatzentscheidung schon auf wackeligen Beinen steht, stolpern die Griechen von einem Reformschritt zum nächsten.

Eigentlich müsste Herr Schäuble die Notbremse ziehen. Zurecht pocht er auf die Verträge: Kein Schuldenschnitt. Denn die ökonomische Idee des Euros war eine Währung gleicher und freier Partner. Die Schuldenobergrenzen sollten die Gleichheit garantieren, das Bail-Out-Verbot die Souveränität jedes Mitglieds und damit auch die Verantwortung, den eigenen Laden selbst in den Griff zu bekommen.

Rotgrün hat die wirtschaftliche Idee beiseite geschoben, ohne Not die Schuldenobergrenzen übertreten und einen ungleichen Partner in die Eurogruppe geholt.

Die Kanzlerin kann mit den Stimmen von Rotgrün den Kurs fortsetzen. Wiederholt sich der Desastersieg von Athen jetzt in Berlin?

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Juergen
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Juergen »

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 04731.html

Soli wegen Griechenland auf 8 Prozent erhöhen

Um die Griechenland-Rettung zu finanzieren, muss in Deutschland der Solidaritätszuschlag angehoben werden. Das fordert der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in einem Gastbeitrag…
Gruß Jürgen

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Medien können sich auch einsichtig zeigen. Wer gestern noch auf den griechischen Ministerpräsidenten eingeprügelt hat, gibt sich heute schon vorsichtiger. Immerhin hat er zunächst einmal funktioniert. Für seine Zustimmung vom Montag zum Reformplan hat er eine Mehrheit gefunden. Damit scheint die Rücktrittsdrohung erst mal vom Tisch.

Für die Eurogruppe gibt es zunächst keinen anderen Zipras. Denn auch wenn seine Mehrheit im eigenen Lager geschrumpft ist: Die Mehrheit im Oppositionslager ist im Augenblick nicht größer. Prozentual hat der Europlan 41 Befürworter aus der Regierung gegenüber 35 Befürwortern in der Opposition.

Der Bundesfinanzminister wird voraussichtlich morgen im Bundestag den nächsten Schritt einleiten. Dabei hat er als Joker das Grexit-Angebot immer noch im Ärmel.

Natürlich darf man auch ihm nicht unkritisch alles glauben. Es gehe darum, Griechenland zu helfen, sagt er, sich den gewünschten Lebensstandard irgendwann einmal selber leisten zu können. Helfen, möchten, selber - klingt toll. Aber Kredite sind wie eine Droge. Dem Traum vom Glück folgt bald der Kater. Und in Katerstimmung verlangt ein Land nach immer mehr Krediten. Die gibt es nur in Europa. Denn bei gleichem Schuldenstand verbessert sich das Rating nicht. Das macht Kredite auf dem freien Markt teuer. Und das zwingt die Linksradikalen im Parlament zu neoliberaler Wirtschafts- und Sozialpolitik.

Was die ursprünglichen Syriza-Anhänger davon halten, haben sie gestern auf dem Syntagma-Platz gezeigt. Denn wer ist eigentlich Syriza? Der Name selbst heißt übersetzt: Koalition der Radikalen Linken. Und tatsächlich gab es vor elf Jahren nur ein Wahlbündnis aus Postkommunisten, Kommunisten, Ökosozialisten, Moaisten und Trotzkisten. Das Bündnis brachte es bei der Wahl auf 3 Prozent. Vor drei Jahren gründete sich Syriza als Partei und errang 27 Prozent. Im Januar erzielte sie 36 Prozent. Gleichzeitig stattete die griechische Verfassung Syriza als Wahlsieger noch mit dem üblichen Bonus von 50 Sitzen für den Wahlsieger aus und verschaffte ihr beinahe die absolute Mehrheit.

Der Aufstieg aus dem Nichts erinnert an den Aufstieg der größten Protestpartei der Weimarer Republik. Inhaltlich kann man die griechischen Linkspopulisten nicht mit ihnen vergleichen. Aber die Wirtschaftskrise könnte in Griechenland auch eine politische Krise heraufbeschwören, deren Ausgang nicht sicher ist. Die politische Blase Syriza könnte platzen, weil sich Parteimitglieder und Wähler von den Populisten permanent verschaukelt fühlen.

Bei einer Schritt-für-Schritt-Politik der Eurogruppe bleibt der Weg in eine eigene griechische Währung nicht verschlossen.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Bad news is good news, sagt sich so mancher Ökonom und probiert sich als Griechenland-Prophet: Unheil, Unheil. Nie wieder werden die Griechen geliehenes Geld zurückzahlen. Wir müssen haften. Deshalb gibt es nur eine Lösung: Soli.

Mhm. Mit Soli hat Helmut Kohl die neuen Bundesländer gekauft. Und natürlich mit viel, viel Kredit. Damit hat der Bundeshaushalt einen dicken Bauch bekommen. Damals gab es aber nicht so etwas wie den ESM-Schlankmacher. Das eingezahlte Geld auf dem deutschen Konto der ESM-Bank schlummert erstmal vor sich hin. Gut, die Spanier haben noch nicht zurückgezahlt.

Aber die ESM-Bank hat eine gute Bonität.

Isidor_von_Sevilla
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

overkott hat geschrieben:Damit hat der Bundeshaushalt einen dicken Bauch bekommen.
Das ist ein gutes Stichwort für folgende Meldung:
KNA hat geschrieben:Kardinal Marx ruft zur Unterstützung Griechenlands auf

Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission
COMECE, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, hat die Akteure in der
Griechenlandkrise zu einem Blick nach vorne aufgerufen. Die
bevorstehenden Arbeiten seien immens «und können auch von
Griechenland nur mit der Unterstützung der europäischen Partner
geleistet werden», sagte Marx am Donnerstag in einer in Brüssel und
München veröffentlichten Erklärung. Wichtig sei es nun, das verlorene
Vertrauen wiederherzustellen.

Vorurteile und Klischees zwischen den Völkern müssten bekämpft
werden, so Marx, der zugleich Vorsitzender der Deutschen
Bischofskonferenz ist. Das griechische Volk wolle mehrheitlich in der
EU und der Eurozone bleiben. Ebenso wollen seiner Meinung nach auch
die anderen Mitgliedstaaten Griechenland in der Gemeinschaft
behalten.
....
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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Die kritischen Finnen wollen jetzt doch das Reformpaket nach Griechenland auf die Reise schicken. Dabei scheinen sie doch so knauserig zu sein. Richtig gut sieht ihr Haushalt aus im Vergleich zur Wirtschaftsleistung. Aber die Finnen haben selbst gedopt. Man sieht dem nordischen Schuldensumpf auf den ersten Blick gar nicht an, wie tief er in Wirklichkeit ist. In 15 Jahren stecken die Finnen so tief drin, dass sie sich selbst nicht mehr herausziehen können. Zwar werden sie nicht so überschuldet sein wie Frankreich. Aber hinter Großbritannien und Spanien heißt es auch gleich schon für die Finnen: Land unter.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Für die Mehrheit im griechischen Parlament sagt die EZB erst einmal Dankeschön und überreicht einen Scheck über 900 Mio. Euro Kredit. Die Krücke für die griechischen Banken könnte den Griechen helfen, auch den nächsten Reformschritt zu wagen. Das Geld reicht eine Woche.

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Edi
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Edi »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben: Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission
COMECE, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, hat die Akteure in der
Griechenlandkrise zu einem Blick nach vorne aufgerufen. Die
bevorstehenden Arbeiten seien immens «und können auch von
Griechenland nur mit der Unterstützung der europäischen Partner
geleistet werden», sagte Marx am Donnerstag in einer in Brüssel und
München veröffentlichten Erklärung. Wichtig sei es nun, das verlorene
Vertrauen wiederherzustellen.

Vorurteile und Klischees zwischen den Völkern müssten bekämpft
werden, so Marx, der zugleich Vorsitzender der Deutschen
Bischofskonferenz ist. Das griechische Volk wolle mehrheitlich in der
EU und der Eurozone bleiben. Ebenso wollen seiner Meinung nach auch
die anderen Mitgliedstaaten Griechenland in der Gemeinschaft
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....
Wie immer von Marx, nichts Konkretes als nur Politgewäsch. Marx und Murks gehören offenbar seit Jahren zusammen. Da war der CSU-Abgeordnete im EU-Parlament ehrlicher, aber einen Hinweis auf Ehrlichkeit und darauf, daß das Problem auch durch Betrug entstanden ist, kann man ja von so einem Bischof nicht erwarten. Wo leben denn diese Leute? Von wirtschaftlichen Fragen hat dieser Mann bei seinem guten Einkommen offenbar keine Ahnung.
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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben: Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission
COMECE, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, hat die Akteure in der
Griechenlandkrise zu einem Blick nach vorne aufgerufen. Die
bevorstehenden Arbeiten seien immens «und können auch von
Griechenland nur mit der Unterstützung der europäischen Partner
geleistet werden», sagte Marx am Donnerstag in einer in Brüssel und
München veröffentlichten Erklärung. Wichtig sei es nun, das verlorene
Vertrauen wiederherzustellen.

Vorurteile und Klischees zwischen den Völkern müssten bekämpft
werden, so Marx, der zugleich Vorsitzender der Deutschen
Bischofskonferenz ist. Das griechische Volk wolle mehrheitlich in der
EU und der Eurozone bleiben. Ebenso wollen seiner Meinung nach auch
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behalten.
....
Wie immer von Marx, nichts Konkretes als nur Politgewäsch. Marx und Murks gehören offenbar seit Jahren zusammen. Da war der CSU-Abgeordnete im EU-Parlament ehrlicher, aber einen Hinweis auf Ehrlichkeit und darauf, daß das Problem auch durch Betrug entstanden ist, kann man ja von so einem Bischof nicht erwarten. Wo leben denn diese Leute? Von wirtschaftlichen Fragen hat dieser Mann bei seinem guten Einkommen offenbar keine Ahnung.
Der Bischof ist nur für das Grundsätzliche zuständig, praktische Politik ist das Geschäft der Laien. Man sollte also den Bischof nicht überfordern.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Die EU finanziert den Übergang bis zu den Verhandlungen über das 80 Mrd. starke Reformpaket. Morgen erklärt der Bundestag seine Bereitschaft zur Aufnahme der Verhandlungen. Bis Montag legen die Griechen einen Vorschlag zur kostensenkenden Verwaltungsreform vor. Darin geht es auch um so genannte technische Unterstützung durch die Gläubiger. Gesetzesentwürfe in relevanten Politikfeldern bedürfen auch rückwirkend deren Zustimmung. Außerdem leiten die Griechen eine Justizreform ein, die Prozesse beschleunigt und Kosten senkt, setzen die Richtlinie zur Abwicklung und Sanierung von Kreditinstituten um. Erst dann werden die Verhandlungen aufgenommen, die bis Mitte August soweit gediehen sein sollten, dass ausreichend Vertrauen wiederhergestellt ist, um den Weg für weitere HIlfe zur Selbsthilfe frei zu machen. Die optionale Möglichkeit der Selbsthilfe durch eine eigene Währung wird nicht verbaut.

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Edi
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Edi »

overkott hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben: Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission
COMECE, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, hat die Akteure in der
Griechenlandkrise zu einem Blick nach vorne aufgerufen. Die
bevorstehenden Arbeiten seien immens «und können auch von
Griechenland nur mit der Unterstützung der europäischen Partner
geleistet werden», sagte Marx am Donnerstag in einer in Brüssel und
München veröffentlichten Erklärung. Wichtig sei es nun, das verlorene
Vertrauen wiederherzustellen.

Vorurteile und Klischees zwischen den Völkern müssten bekämpft
werden, so Marx, der zugleich Vorsitzender der Deutschen
Bischofskonferenz ist. Das griechische Volk wolle mehrheitlich in der
EU und der Eurozone bleiben. Ebenso wollen seiner Meinung nach auch
die anderen Mitgliedstaaten Griechenland in der Gemeinschaft
behalten.
....
Wie immer von Marx, nichts Konkretes als nur Politgewäsch. Marx und Murks gehören offenbar seit Jahren zusammen. Da war der CSU-Abgeordnete im EU-Parlament ehrlicher, aber einen Hinweis auf Ehrlichkeit und darauf, daß das Problem auch durch Betrug entstanden ist, kann man ja von so einem Bischof nicht erwarten. Wo leben denn diese Leute? Von wirtschaftlichen Fragen hat dieser Mann bei seinem guten Einkommen offenbar keine Ahnung.
Der Bischof ist nur für das Grundsätzliche zuständig, praktische Politik ist das Geschäft der Laien. Man sollte also den Bischof nicht überfordern.
Aber das Grundsätzliche des Problems spricht er gar nicht an. Was ist den nötig, um verlorenes Vertrauen wieder herzustellen. Der Bischof weiß das nicht oder äussert es zumindest nicht und genau das muss man ihm vorwerfen, denn Bischöfe sind Geistliche oder wollen das zumindest sein und als solcher müsste er ganz konkret wisssen und es auch sagen, wie man Vertrauen wieder herstellt. Aber da kommt rein gar nichts von dem Mann. Man muss sich endlich ehrlich machen, das hat ein Nichtbischof im Europaparlament gesagt, Marx aber sagt das nicht, ich vermute er hat keine Ahnung. Bischof Mixa wird das noch besser wissen, denn Marx ist mit ihm auch nicht gerade gut umgesprungen. Der Mann wäre besser Politiker geworden mit seinen Ansichten. Ich bin da nicht der erste, der diese Meinung vertritt.
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Isidor_von_Sevilla
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

Edi hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Der Bischof ist nur für das Grundsätzliche zuständig, praktische Politik ist das Geschäft der Laien. Man sollte also den Bischof nicht überfordern.
Aber das Grundsätzliche des Problems spricht er gar nicht an. ....
Das trifft es exakt! :daumen-rauf:

Richtig wäre es, wenn er zunächst den Betrug der griechischen Regierung an den Mitgliedern der Eurozone benennen würde und anschließend Wege aufzeigte, wie das verlorene Vertrauen wiederhergestellt werden kann.
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben: Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission
COMECE, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, hat die Akteure in der
Griechenlandkrise zu einem Blick nach vorne aufgerufen. Die
bevorstehenden Arbeiten seien immens «und können auch von
Griechenland nur mit der Unterstützung der europäischen Partner
geleistet werden», sagte Marx am Donnerstag in einer in Brüssel und
München veröffentlichten Erklärung. Wichtig sei es nun, das verlorene
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Vorurteile und Klischees zwischen den Völkern müssten bekämpft
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Bischofskonferenz ist. Das griechische Volk wolle mehrheitlich in der
EU und der Eurozone bleiben. Ebenso wollen seiner Meinung nach auch
die anderen Mitgliedstaaten Griechenland in der Gemeinschaft
behalten.
....
Wie immer von Marx, nichts Konkretes als nur Politgewäsch. Marx und Murks gehören offenbar seit Jahren zusammen. Da war der CSU-Abgeordnete im EU-Parlament ehrlicher, aber einen Hinweis auf Ehrlichkeit und darauf, daß das Problem auch durch Betrug entstanden ist, kann man ja von so einem Bischof nicht erwarten. Wo leben denn diese Leute? Von wirtschaftlichen Fragen hat dieser Mann bei seinem guten Einkommen offenbar keine Ahnung.
Der Bischof ist nur für das Grundsätzliche zuständig, praktische Politik ist das Geschäft der Laien. Man sollte also den Bischof nicht überfordern.
Aber das Grundsätzliche des Problems spricht er gar nicht an. Was ist den nötig, um verlorenes Vertrauen wieder herzustellen. Der Bischof weiß das nicht oder äussert es zumindest nicht und genau das muss man ihm vorwerfen, denn Bischöfe sind Geistliche oder wollen das zumindest sein und als solcher müsste er ganz konkret wisssen und es auch sagen, wie man Vertrauen wieder herstellt. Aber da kommt rein gar nichts von dem Mann. Man muss sich endlich ehrlich machen, das hat ein Nichtbischof im Europaparlament gesagt, Marx aber sagt das nicht, ich vermute er hat keine Ahnung. Bischof Mixa wird das noch besser wissen, denn Marx ist mit ihm auch nicht gerade gut umgesprungen. Der Mann wäre besser Politiker geworden mit seinen Ansichten. Ich bin da nicht der erste, der diese Meinung vertritt.
Der Bischof hat sich schon fast zu weit aus dem Fenster gelehnt. Grundsätzlich könnte er über die Bedeutung von Glaubwürdigkeit im Kreditgeschäft sprechen. Er könnte auf die Geldwerttheorie des Franziskaners Johannes Petrus Olivi eingehen. Er könnte etwas über den Zusammenhang von do ut des bei der Gott gebotenen Nächstenliebe sagen, die nicht frei von der in gleichem Maß gebotenen Eigenliebe sein sollte.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Macht eigentlich der IWF einen Schuldenschnitt? Also verzichtet er auf die ihm noch nicht zurückgezahlten Milliarden? Oder sind ihm mit Blick auf die Hilfe zur Selbsthilfe die Ideen der grauen Eminenz zu teuer?

Isidor_von_Sevilla
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

overkott hat geschrieben:Grundsätzlich könnte er über die Bedeutung von Glaubwürdigkeit im Kreditgeschäft sprechen.
Hat er aber nicht! Warum wohl? :unbeteiligttu:
overkott hat geschrieben:Er könnte auf die Geldwerttheorie des Franziskaners Johannes Petrus Olivi eingehen.
Inwieweit würde die Darlegung dieser Theorie den Griechen bei der Lösung ihrer Verschuldungsproblematik helfen? :hmm:
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Wer folgt eigentlich der IWF-Präsidentin nächstes Jahr?

Isidor_von_Sevilla
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

:roll:
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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Juergen
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Juergen »

overkott hat geschrieben:Wer folgt eigentlich der IWF-Präsidentin nächstes Jahr?
Muß Du Smaranda fragen
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Gruß Jürgen

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Ich dachte, dass die Niederländer mal wieder beim IWF dran sind. Aber Herr Dijisselbloem ist gerade erst wieder Eurogruppenchef geworden. Außerdem sollte er den Griechen bei Verhandlungsschwierigkeiten nicht die Freiheit nehmen, ihren eigenen Weg zu gehen.

Wie wäre es mit Hans Hoogervorst?

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Nach dem Votum vom Mittwoch waren die Gläubiger wieder etwas lockerer mit dem Geld. Gleichwohl muss sich der Bundestag morgen auf eine weitere Achterbahnfahrt einstellen. Alle Signale für frisches Geld können bis Mitte August auf Grün stehen und dann könnten im September Neuwahlen ausgerufen werden.

Die Rentenreform soll bis Oktober umgesetzt werden. Außerdem wird eine Reform des Handelsrechts gemäß Empfehlungen der OECD angestrebt. Der Energiemarkt soll liberalisiert, der Arbeitsmarkt dereguliert, der Finanzsektor soll gegen politischen Einfluss abgeschirmt werden.

Heißt Oktober bis zum 31. Oktober? Hat die EU nach einer vorgezogenen Neuwahl völlig neue Verhandlungspartner? Oder schafft es der amtierende Präsident, sich eine Refommehrheit zu organisieren? Wieviel an Übergangsgeldern stehen damit auf dem Spiel? Welche Sicherheiten haben die Finanzminister eingeplant?

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umusungu
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von umusungu »

die griechischen Wutbürger sollen sich freuen, dass es in Deutschland und einigen anderen Ländern keine Volksabstimmungen über die Griechen-Hilfen gibt.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Vor allem sind alle fünf Wochen Wahlen und Volksabstimmungen schwierig für Verhandlungen über drei Jahre Reformen auf Raten.

Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

In wenigen Sätzen auf den Punkt gebracht:
Zum Beispiel die Drei-Prozent-Defizitregel des Maastricht-Vertrags, die Deutschland und Frankreich zuerst brachen. Zum Beispiel die No-Bail-out-Klausel des Maastricht-Vertrags, die wiederum Deutschland und Frankreich schnell fallen ließen, als es darum ging, ihre Banken zu retten, die sich an griechischen Staatsanleihen bedient hatten.
Zum Beispiel die Regel, dass die EZB keine Staatsanleihen kaufen und dass sie sich nicht in die Politik einmischen dürfe. Zum Beispiel die Regel, dass es nur dann eine europäische Verfassung geben könne, wenn die Bürger Frankreichs und Hollands dafür stimmen; sie stimmten dagegen, also wurde die Verfassung in Vertrag umbenannt und ohne Volksabstimmung durchgewinkt. Und so weiter und so fort.
Legal – illegal – scheißegal, nach diesem Motto funktionierte die Euro-Zone schon immer, und gerade deshalb musste an Griechenland ein Exempel statuiert werden.
(...)
Der Euro wäre nie an Griechenland gescheitert. Er scheitert daran, dass er die Ungleichgewichte innerhalb der Euro-Zone verstärkt, während er nach außen als Weichwährung funktioniert. Er scheitert daran, dass die Bürger Europas die politische Union nicht wollen, durch die er erst funktionieren könnte.

Der Euro scheitert an Problemen, die es nicht geben würde, wenn er nicht existierte.
(Hervorhebung von mir)

http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... nland.html

Isidor_von_Sevilla
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

Alan Posener hat geschrieben:..........

Der Euro scheitert an Problemen, die es nicht geben würde, wenn er nicht existierte.
Furchtbarer ist, daß der Euro vermutlich nicht scheitern wird; zumindest nicht in dem Sinne, der von Posener gemeint wurde!

Das Rettungsprogramm für Griechenland, daß genaugenommen nur ein schlecht kaschierter Einstieg in eine Transferunion ist, wird dazu führen, daß sich die Bilanzen der diversen europäischen Stabilitätsinstrumentarien aufblähen. D.h.: Auf dem Papier steht Griechenland tief in der Kreide, wobei das - ebenfalls genaugenommen - nicht weiter schlimm ist, denn beide Parteien, Schuldner und Gläubiger wissen, daß die Schulden niemals zurückgezahlt werden können. Wenn die Kredite fällig werden, werden sie eben durch neue ersetzt, notfalls auch erhöht, damit die nicht gezahlten Niedrigst-Zinsen ebenfalls noch abgedeckt werden können.

Dieses "tief in der Kreide stehen" hat jedoch zur Folge, daß die Staaten der Eurozone Druck auf Griechenland ausüben können und ausüben werden, Reformen in Griechenland vornehmen zu lassen, die es selber aus eigenem Antrieb niemals vorgenommen hätte.

Diesen Druck hat sich Griechenland letztlich jedoch auch selber zuzuschreiben (Krokodilstränen sind also überflüssig), denn es hat diesen Druck durch seine übermäßige Schuldenmacherei selber erst ermöglicht. Der große Schluck aus der Pulle bei der Aufnahme von zinsgünstigen Krediten, die die Einführung des Euro ermöglichte, führte bei den griechischen Lebenskünstlern zum Delirium und nicht zu einer vernünftigen Investitionspolitik. Die Kredite wurden konsumiert und nicht investiert.

Der Euro wird deswegen nicht scheitern, weil die herrschende politische Klasse in Europa lieber weiterhin potemkinsche Dörfer aufbauen wird ...........
Es kann halt nicht wahrwerden, was nicht sein darf. Wenn's irgendwann 'mal an Geld fehlen sollte, dann produziert die EZB halt welches; es kostet mittlerweile nurmehr einen elektronischen Buchungssatz! :auweia:
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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Edi
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Edi »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben: Es kann halt nicht wahrwerden, was nicht sein darf. Wenn's irgendwann 'mal an Geld fehlen sollte, dann produziert die EZB halt welches; es kostet mittlerweile nurmehr einen elektronischen Buchungssatz! :auweia:
Genau das wird längerfristig zu einer großen Inflation führen, denn Geld, das nicht durch Waren oder andere materielle Werte gedeckt ist, treibt auf Dauer die Inflation an.
Die gefühlte Inflation ist doch heute schon höher als die, die uns von der Statistik angegeben wird. Da kann man Zweifel haben, ob die letztere stimmt.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben: Es kann halt nicht wahrwerden, was nicht sein darf. Wenn's irgendwann 'mal an Geld fehlen sollte, dann produziert die EZB halt welches; es kostet mittlerweile nurmehr einen elektronischen Buchungssatz! :auweia:
Genau das wird längerfristig zu einer großen Inflation führen, denn Geld, das nicht durch Waren oder andere materielle Werte gedeckt ist, treibt auf Dauer die Inflation an.
Die Stabilität der Preise hängt maßgeblich an der Geldmenge. Deshalb kann es auch in einem hochverschuldeten Land fallende Preise und damit Deflation geben. Das am höchsten verschuldete Land der Welt, Japan, weißt seit 16 Jahen Deflation auf und hat sogar Schwierigkeiten, diese durch Gegensteuerung in den Griff zu bekommen.

Immerhin liegt das reale Wachstum Japans über dem nominalen:

http://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=ja&v=66&l=de
Die gefühlte Inflation ist doch heute schon höher als die, die uns von der Statistik angegeben wird. Da kann man Zweifel haben, ob die letztere stimmt.
Gefühlte Preissteigerungen können mit dem individuellen Warenkorb zusammenhängen und das Gefühl durchaus realistisch sein. Vor allem beschleicht einen das Gefühl der Preissteigerung, wenn sich nicht nur die Zahlen erhöhen, sondern auch das Gemüse nur noch halb so groß ist.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Die EU-Staaten werden in absehbarer Zeit zum Problemfall. Sie verschulden sich im Durchschnitt wie Portugal und Italien.

Das spiegelt sich auch im Primärüberschuss wider. Der Primärüberschuss ist eine Kennzahl für die Einnahmen und Ausgaben eines Staates. Ein Staat mit Primärüberschuss nimmt mehr Geld ein, als er Zinsen zahlen muss. Nimmt er weniger Geld ein, spricht man vom Primärdefizit. Staaten mit Primärdefizit können ihre Schulden nicht abbauen. Im vorigen Jahr hatten die meisten EU-Staaten ein Primärdefizit. Ein besonderer Problemfall ist Frankreich mit Minderwachstum und hoher Staatsquote. Außerhalb der Eurogruppe ist das Primärdefizit groß in Großbritannien und Kroatien.

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