Kinderkrippen

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Camillo

Kinderkrippen

Beitrag von Camillo »

Letzte Woche sind wir in Gemeinschaftskunde in einen erregten Disput darüber geraten, ob eine frühe Abgabe der Kindererziehung an "Professionelle", sprich Kindertagesstätten, dem Kindeswohl zuträglich ist. Mir persönlich widerstrebt die Vorstellung, dass es jemanden gibt, der eher für die Erziehung seiner Kinder geschaffen ist, als die Mutter (oder: die Eltern) - wenngleich es natürlich auch bei den biologischen Erzeugern überforderte Exemplare gibt. Schon oft habe ich zudem gehört, dass gerade Kleinkinder Liebe und Bindung zu einer Bezugsperson brauchen, um gesund aufzuwachsen. Auch hierfür ist wohl keiner besser geeingnet, als die Mutter (wie auch gewisse anatomische Merkmale verraten, auf die das Kind in den ersten Lebensmonaten essentiell angewiesen ist).
Ich will mich hiermit auf keinen Fall gegen den Kindergarten mit 3 Jahren aussprechen, skeptisch stehe ich nur der frühkindlichen Betreuung in der Kinderkrippe gegenüber.

Was denkt ihr zu diesem Thema? Könnt ihr auf konkrete Studien verweisen, die eventuelle Störungen oder Schäden bei den Kindern durch die allzu frühe Krippenbetreuung belegen?

Petra
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Petra »

Camillo hat geschrieben:Letzte Woche sind wir in Gemeinschaftskunde in einen erregten Disput darüber geraten, ob eine frühe Abgabe der Kindererziehung an "Professionelle", sprich Kindertagesstätten, dem Kindeswohl zuträglich ist. Mir persönlich widerstrebt die Vorstellung, dass es jemanden gibt, der eher für die Erziehung seiner Kinder geschaffen ist, als die Mutter (oder: die Eltern) - wenngleich es natürlich auch bei den biologischen Erzeugern überforderte Exemplare gibt. Schon oft habe ich zudem gehört, dass gerade Kleinkinder Liebe und Bindung zu einer Bezugsperson brauchen, um gesund aufzuwachsen. Auch hierfür ist wohl keiner besser geeingnet, als die Mutter (wie auch gewisse anatomische Merkmale verraten, auf die das Kind in den ersten Lebensmonaten essentiell angewiesen ist).
Ich will mich hiermit auf keinen Fall gegen den Kindergarten mit 3 Jahren aussprechen, skeptisch stehe ich nur der frühkindlichen Betreuung in der Kinderkrippe gegenüber.

Was denkt ihr zu diesem Thema? Könnt ihr auf konkrete Studien verweisen, die eventuelle Störungen oder Schäden bei den Kindern durch die allzu frühe Krippenbetreuung belegen?
Du hast recht, Camillo. Die Kinder sollten so spät wie möglich in "professionelle" Hände gegeben werden.

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Niels
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Niels »

Dieser Artikel ist erst ein paar Tage alt: http://www.welt.de/print/die_welt/debat ... rippe.html
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Robert Ketelhohn
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Camillo hat geschrieben:Ich will mich hiermit auf keinen Fall gegen den Kindergarten
mit 3 Jahren aussprechen
Da irrst du gewaltig.

(Hinsichtlich der „Krippe“ nicht. Wie schon der Name sagt, darf das nur ein Notbehelf
sein. Bei echter Not. Ansonsten findest du sicher bei Christa Meves Argumente.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Mirjanin
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Mirjanin »

Vielleicht ganz interessant, die Antwort eines (orthodoxen) Geistlichen, Priester Ilja Schugajew. Selbst Vater von sieben (!) Kindern. Aus seinem Buch "Kindererziehung in der christlich-orthodoxen Familie", Seite 51 - 54:
Die Rolle der familiären Erziehung

Ich mache ein paar Bemerkungen bezüglich des Platzes, den die Familie bei der Erziehung eines Kindes einnimmt. Ein normales Umfeld zur Erziehung bildet die Familie. Aber wo werden moderne Kinder erzogen? Ab dem frühesten Alter gibt man das Kind in den Kindergarten, danach in die Schule. Im Kindergarten verbringt das Kind sieben oder mehr Stunden am Tag und mit den Eltern befindet es sich ungefähr die gleiche Zeitspanne. Das Kindergartenalter ist enorm wichtig für die Entwicklung der Persönlichkeit, aber die Hälfte der Zeit verbringt das Kind in einem Umfeld, was dem Familiären überhaupt nicht ähnelt.

Worin unterscheidet sich die Einrichtung der Familie vom Kindergarten? Zunächst gibt es in der Familie eine klare hierarchische Struktur. Es gibt Erwachsene, ältere Geschwister, Jüngere. Weiter sind alle Menschen, die das Kind zu Hause umgeben seine engsten Verwandten, mit denen es sein ganzes Leben zu tun haben wird. Im Kindergarten ist alles anders. Das Kind befindet sich in einer Gemeinschaft von Gleichaltrigen.

Eine hierarchische Struktur gibt es fast gar nicht. Es gibt einen Erzieher für die ganze Gruppe. Deshalb passiert ein Großteil aller Kollisionen im Leben eines Kindes im Umgang mit Gleichaltrigen. In der Gemeinschaft von Gleichaltrigen sind alle gleich. Es gibt keine Älteren und keine Jüngeren. Dies ist eine sehr unnatürliche Umgebung, weil Gott der Frau nicht die Möglichkeit gegeben hat, gleichzeitig 20 Kinder auf die Welt zu bringen, die in einer Familie aufwachsen. Die ganze Erziehung einer Familie ist darauf aufgebaut, dass Jüngere Gehorsam gegenüber Älteren lernen und Ältere Fürsorge gegenüber Jüngeren. Wenn das Kind diese doppelte Schule (Gehorsam und Fürsorge) durchläuft, wächst ein normaler Mensch heran.

Im Kindergarten durchläuft das Kind eine andere Schule: die der Gleichberechtigung. Alle Kinder haben gleiche Rechte und Pflichten. Kinder lernen ohne Konflike zusammenzuleben: nicht kämpfen, nicht streiten. Aber nicht mehr! Alles das gibt es auch in der Familie, aber im Kindergarten gibt es keinen Geist der Fürsorge und des Gehorsams, mit denen das familiäre Umfeld durchdrungen ist. Wenn wir das Kind vorbereiten wollten, dass es nie eine Familie gründen, immer in Wohngemeinschaften leben und niemals Führungspositionen einnehmen wird, dann kann die Erziehung im Kindergarten genau dabei helfen. Wenn wir jedoch einen vollwertigen Familienmann erziehen wollen, dann ist der Kindergarten nicht mehr so gesund.

Übrigens funktioniert Gleichberechtigung in Kindergärten sowieso nicht. Eine hierarchische Struktur entsteht sowieso unter den Kindern, jedoch nach einem anderen Prinzip: Kinder teilen sich nicht in Jüngere und Ältere, sondern in Klügere und Dumme, Stärkere und Schwächere. Die Beziehungen zwischen den Kindenr bauen sich dann selbstverständlich anders auf. Denn wenn das Hauptkriterium bei der Teilung der Kinder das Alter ist, dann werden die Beziehungen von Gehorsam und Fürsorge zeugen und wenn das Hauptkriterium Hirn oder Stärke ist, dann werden die Beziehungen Anzeichen von Herrschaft und Untertänigkeit aufweisen. Natürlich glätten gekonnte Pädagogen und Erzieher diese Beziehungen und lehren Gehorsam und Fürsorge. Aber zur Aneignung dieser Eigenschaften ist das Umfeld nicht gerade das Fruchtbarste.
Wenn wir einen echten Menschen erziehen wollen, dann ist Erziehung in der Familie sehr wünschenswert. Die ganze Gesellschaft ist hierarchisch aufgebaut. Es gibt Vorgesetzte und Arbeiter, jeder hat seine Rechte und Pflichten und seine Verantwortung. Ein Kind saugt nur in der Familie richtige Beziehungen zu Älteren und Jüngeren auf und das, was es im Erwachsenenleben treffen wird, hat es sich schon in der Kindheit angeeignet.

Im Kindergarten sind alle Menschen temporär. Erzieher haben Schichten und die Kinder sind miteinander durch nichts verbunden als kindlicher Freundschaft. Heute Freundschaft, morgen Streit. Kinder verantworten sich nicht für einander. In der Familie können Kinder nicht lange im Streit leben, besonders wenn sie klein sind. Dies unterbinden die Eltern, die die Kinder mit allen Kräften versöhnen werden. Bruder und Schwester bleiben einander nah das ganze Leben über, und die Eltern gewöhnen sie von jungen Jahren daran, dass Streit ein schreckliches und in ihrem Leben völlig unakzeptables Ereignis ist. Im Kindergarten können Konflikte ganz anders ausgehen: Man kann aufeinander wütend werden, man kann sich von einem alten Freund trennen und man kann das Kind sogar in eine andere Gruppe oder einen anderen Kindergarten bringen.

Das bedeutet nicht, dass man Kinder kategorisch nicht in Kindergärten abgeben darf. Wenn sich Eltern dafür entscheiden, dann ist es notwendig, dass man die häusliche Erziehung verstärkt und jede freie Zeit mit dem Kind verbringt.
Sie kennen sicherlich die Geschichte von Mogli, dem Dschungelkind, welches unter Tieren aufgewachsen ist. Einige solcher Fälle sind bekannt, wichtig ist jedoch, dass man diese Menschen nicht zurück in die Gesellschaft bringen konnte. Zur Erziehung eines Menschen braucht es ein menschliches Umfeld und in einer Wolfsfamilie wächst ein Wolf heran. Ich würde noch hinzufügen: Zur Erziehung eines erwachsenen Menschen braucht es ein erwachsenes Umfeld. Ein heutiges Kind wird in die Fluten der Gleichaltrigen getaucht: Kindergarten, Schule, Ferienlager. Der Kontakt zu Erwachsenen ist eingeschränkt und nach einer solchen Erziehung darf man sich über den Infantilismus der Heranwachsenden nicht wundern. Sie sind gewöhnt, Kinder zu sein. Wenn ein Kind in einer Familie großgezogen wird, dann ist es in ständigem Umgang mit Erwachsenen und saugt ihre Lebensweise auf.

Zur Erziehung eines erwachsenen Menschen braucht es eine feste Bindung der Generationen. Sobald wir diese Bindung lösen (das Kind in den Kindergarten oder Schule geben) geht eine riesige Erfahrung verloren, die über Jahrhunderte angeeignet wurde. Jede Generation erfindet dann das Rad neu. Fast die gesamte moderne Gesellschaftsstruktur vernichtet diese Bindung der Generationen.

Jetzt verbringen Eltern den ganzen Tag auf der Arbeit, weit weg von der Familie. Wie sehen die Kinder ihre Eltern? Der Vater kommt erschöpft von der Arbeit und legt sich auf das Sofa, um die Zeitung zu lesen. Was macht mein ältester Sohn, wenn ich erschöpft von der Arbeit komme und mich auf das Sofa lege? Er legt sich neben mich und hängt blöd herum. So macht er Erwachsene nach.Ich muss mich zwingen aufzustehen und etwas zu tun, damit sich der Sohn nicht ganz ans Faulenzen gewöhnt.

Im Verlauf eines ganzen Tages ist der Vater auf der Arbeit, die Mutter auf der Arbeit und die Kinder in der Schule. Wo ist die Familie? Man könnte antworten: abends versammeln sich alle und am Wochenende verbringt man Zeit miteinander. Welches Ziel haben Erwachsene in der Regel abends und an den Wochenenden? Das Ziel ist fast immer: Ausruhen. Kinder laufen in dieser Zeit oft nach draußen oder sitzen bei Freunden. Jede Generation wächst für sich auf. Warum stell man heutzutage vermehrt Unstimmmigkeiten in der Psyche von Kindern fest? Weil die Familie, die immer einen Schild und Schutz für eine Kinderseele darstellte, jetzt kaputt ist. Anstatt eines gemütlichen Heimes nur eine Feuerstelle.
Gut, die Finger qualmen vom Tippen (ja, ich hab das abgetippt. Ja, gern geschehen!). Wenn Interesse am Rest des Kapitels besteht, liefere ich den gerne noch nach. Oder man bestellt gleich das ganze Buch. Erhältlich bei Edition Hagia Sophia.de :)
Gut sein ist edel. Andere lehren, gut zu sein, ist noch edler. Und einfacher.
(Mark Twain)

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Kantorin
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Kantorin »

Trotz allem Pro und Contra gibt es Familien, in denen beide Elternteile arbeiten MÜSSEN, um genügend Geld zu verdienen.

Oma/Opa wohnen nicht immer in demselben Ort bzw. leben oft nicht mehr oder sind gesundheitlich nicht mehr fit genug, um auf die Enkelkinder aufzupassen. Manche Großeltern haben auch keine Lust... Dann muss auf Kinderbetreuung außerhalb der Familie zurückgegriffen werden.

Wer zu lange aus dem Beruf wegen Erziehungs-/Elternzeit aussteigt, hat oft Schwierigkeiten, wieder eine Arbeitsstelle zu finden - oder der Arbeitgeber hat die ehemalige Stelle trotz Zusagen anderweitig besetzt.

Und manchen Kindern tut es sichtlich gut, nicht den ganzen Tag mit der symbiotisch veranlagten Mama zu verbringen.

Vom Thema "Kinder mit Migrationshintergrund und Erwerb der deutschen Sprache" nur am Rande.

Ob dann tatsächlich schon Einjährige ganztägig in Kinderkrippen sollen/dürfen/müssen, steht auf einem anderen Blatt.
Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen. (Psalm 59)

Petra
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Petra »

Mirjanin hat geschrieben:Gut, die Finger qualmen vom Tippen (ja, ich hab das abgetippt. Ja, gern geschehen!). Wenn Interesse am Rest des Kapitels besteht, liefere ich den gerne noch nach. Oder man bestellt gleich das ganze Buch. Erhältlich bei Edition Hagia Sophia.de :)
Vielen Dank fürs Tippen, Mirjanin. :)

Camillo

Re: Kinderkrippen

Beitrag von Camillo »

Petra hat geschrieben:
Mirjanin hat geschrieben:Gut, die Finger qualmen vom Tippen (ja, ich hab das abgetippt. Ja, gern geschehen!). Wenn Interesse am Rest des Kapitels besteht, liefere ich den gerne noch nach. Oder man bestellt gleich das ganze Buch. Erhältlich bei Edition Hagia Sophia.de :)
Vielen Dank fürs Tippen, Mirjanin. :)
Von mir ebenfalls. Was für ein Engagement :daumen-rauf:

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Hubertus
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Hubertus »

Kantorin hat geschrieben:Trotz allem Pro und Contra gibt es Familien, in denen beide Elternteile arbeiten MÜSSEN, um genügend Geld zu verdienen.
Jepp. Und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, daß das ganze der Politik zumindest sehr zupaß kommt.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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overkott
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von overkott »

Hubertus hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben:Trotz allem Pro und Contra gibt es Familien, in denen beide Elternteile arbeiten MÜSSEN, um genügend Geld zu verdienen.
Jepp. Und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, daß das ganze der Politik zumindest sehr zupaß kommt.
Wichtiger als Krippen für Akademiker ist ein langfristiges Familieneinkommen aus sicherer Erwerbsarbeit und einem angemessenen Familienleistungsausgleich. Krippen ließen sich damit auch privat organisieren. Hier gilt es, die Wahlfreiheit der Eltern zu bewahren.

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Yeti
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Yeti »

Hubertus hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben:Trotz allem Pro und Contra gibt es Familien, in denen beide Elternteile arbeiten MÜSSEN, um genügend Geld zu verdienen.
Jepp. Und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, daß das ganze der Politik zumindest sehr zupaß kommt.
Die Politiker sind nicht diejenigen, die von dieser Entwicklung vorranging profitieren. Der Druck zu dieser Entwicklung stammt von der Wirtschaft, der jede Politik, egal ob SPD oder CDU, hörig zu sein scheint. Es wird immer offensichtlicher, dass das Konzept der sozialen Marktwirtschaft am Kippen ist. Die "freie Wirtschaft" ohne staatliche Kontrolle ist aber nichts anderes als ein einziger Appell an den inneren Schweinehund, sie, die Wirtschaft, lebt noch viel mehr als der Staat und im sprichwörtlichen Sinne von Voraussetzungen, die sie selber nicht nur nicht schaffen kann, sondern sogar aktiv zerstört. Von daher kann ich über die Jammereien dieser Koofmichs von wegen "Verlust allgemeiner Moral" nur höhnisch lachen. Sie haben es zuallererst vorgemacht, indem sie sich zu Sklaven der Anleger machten. Die Politik bräuchte bei der gesetzlichen Regelung keine Angst vor Abwanderungsdrohungen der Wirtschaft haben, nirgendwo sonst gibt es so gut ausgebildetes Personal und eine solche Infrastruktur wie hier. Mich frustriert aber auch, wie selten sich Arbeitnehmer zusammentun oder sich sonstwie solidarisieren (Gewerkschaften!). Über Karstadt habe ich gehört, dass dort z.B. gezielt alleinerziehende Mütter angestellt werden, nicht aus Rücksichtnahme, sondern weil man sich bei ihnen sicher sein könne, dass sie willfährig und zuverlässiger seien, denn sie bräuchten das Geld unbedingt. Da kommt mir das große :kotz: und ich bin Zwangsenteignungen gegenüber diesen Betrieben aufgrund Art. 14, Abs. 2 (Eigentum verpflichtet) offener geworden.
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Yeti
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Yeti »

overkott hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben:Trotz allem Pro und Contra gibt es Familien, in denen beide Elternteile arbeiten MÜSSEN, um genügend Geld zu verdienen.
Jepp. Und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, daß das ganze der Politik zumindest sehr zupaß kommt.
Wichtiger als Krippen für Akademiker ist ein langfristiges Familieneinkommen aus sicherer Erwerbsarbeit und einem angemessenen Familienleistungsausgleich. Krippen ließen sich damit auch privat organisieren. Hier gilt es, die Wahlfreiheit der Eltern zu bewahren.
Alles was gut für die Gemeinschaft ist, kann in einer Gesellschaft der Egotaktiker letztlich nur durch Zwang durchgesetzt werden. Wenn ich allein an die vielen "Steuersünder" (die Wortwahl ist verräterisch, das sind Straftäter!) denke, die in diesen Tagen angeklagt werden (und wieviel sie dem Staat schulden), bekommt der Begriff "Volksfeind" bei mir eine ganz neue Bedeutung.
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Yeti
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Yeti »

Camillo hat geschrieben:Könnt ihr auf konkrete Studien verweisen, die eventuelle Störungen oder Schäden bei den Kindern durch die allzu frühe Krippenbetreuung belegen?
Es gab diese Studien, ja. Ich weiß das von meinem Bruder, der als Psychologe im Gesundheitsministerium an diesen Untersuchungen mitgearbeitet hat - in den Zeiten der großen Koalition. Die Ergebnisse waren dem Leitmodell der Wirtschaft eines allseits und allzeit verfügbaren Arbeitnehmers ohne familiäre Ansprüche gegenüber nicht opportun, deswegen wurde alles eingestampft. Ähnliches auch übrigens bei Auffälligkeiten bei Scheidungskindern und Patchworkfamilien. Staatlicherseits ist da sicher nichts zu erwarten, von der Wirtschaft erst recht nicht, bleibt nur die Kirche. Allerdings wohl nicht die Ortskirche.
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iustus
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von iustus »

Heute ist in der FAZ ein guter Artikel. Online finde ich ihn nicht. Ich habe den Eindruck, dass seit dem Relaunch von faz.net kaum noch Artikel abrufbar sind. :traurigtaps:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Nueva
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Nueva »

overkott hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben:Trotz allem Pro und Contra gibt es Familien, in denen beide Elternteile arbeiten MÜSSEN, um genügend Geld zu verdienen.
Jepp. Und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, daß das ganze der Politik zumindest sehr zupaß kommt.
Wichtiger als Krippen für Akademiker ist ein langfristiges Familieneinkommen aus sicherer Erwerbsarbeit und einem angemessenen Familienleistungsausgleich. Krippen ließen sich damit auch privat organisieren. Hier gilt es, die Wahlfreiheit der Eltern zu bewahren.
Genau! :klatsch: :klatsch:

Camillo

Re: Kinderkrippen

Beitrag von Camillo »

Yeti hat geschrieben: Die Politiker sind nicht diejenigen, die von dieser Entwicklung vorranging profitieren. Der Druck zu dieser Entwicklung stammt von der Wirtschaft, der jede Politik, egal ob SPD oder CDU, hörig zu sein scheint. Es wird immer offensichtlicher, dass das Konzept der sozialen Marktwirtschaft am Kippen ist. Die "freie Wirtschaft" ohne staatliche Kontrolle ist aber nichts anderes als ein einziger Appell an den inneren Schweinehund, sie, die Wirtschaft, lebt noch viel mehr als der Staat und im sprichwörtlichen Sinne von Voraussetzungen, die sie selber nicht nur nicht schaffen kann, sondern sogar aktiv zerstört. Von daher kann ich über die Jammereien dieser Koofmichs von wegen "Verlust allgemeiner Moral" nur höhnisch lachen. Sie haben es zuallererst vorgemacht, indem sie sich zu Sklaven der Anleger machten. Die Politik bräuchte bei der gesetzlichen Regelung keine Angst vor Abwanderungsdrohungen der Wirtschaft haben, nirgendwo sonst gibt es so gut ausgebildetes Personal und eine solche Infrastruktur wie hier. Mich frustriert aber auch, wie selten sich Arbeitnehmer zusammentun oder sich sonstwie solidarisieren (Gewerkschaften!). Über Karstadt habe ich gehört, dass dort z.B. gezielt alleinerziehende Mütter angestellt werden, nicht aus Rücksichtnahme, sondern weil man sich bei ihnen sicher sein könne, dass sie willfährig und zuverlässiger seien, denn sie bräuchten das Geld unbedingt. Da kommt mir das große :kotz: und ich bin Zwangsenteignungen gegenüber diesen Betrieben aufgrund Art. 14, Abs. 2 (Eigentum verpflichtet) offener geworden.
Richtig. Das ganze "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" - Gesülze läuft ja am Ende darauf hinaus dass alle arbeiten "können". Und wenn es mal möglich ist, dass alle arbeiten, wie lange wird es wohl dauern, bis alle arbeiten müssen, um sich finanziell über Wasser zu halten? Insofern ist sieht man, dass nicht nur die emotionale Gesundheit der Kinder, sondern auch das Gemeinwohl durch zu viele oder standardmäßige frühkindliche Betreuung beschädigt wird.
Es gibt natürlich schon heute Familien, die nur mit dem Verdienst von zwei Ehepartnern auskommen. Blickt man nur eine Generation zurück, so reichte meist das Gehalt des Vaters für die ganze Familie aus. Wie auch die sinkenden Reallöhne beweisen, gibt da ja ganz offensichtlich eine Enwicklung gegen die "Kleinen Leute". Aber der Ausbau der Betreuungsangebote kann hier nicht die Lösung sein, sonst macht man, wie oben schon angedeutet, alles nur noch schlimmer.

bratäpfelchen
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von bratäpfelchen »

Das ist wirklich ein interessanter Gedanken. Aber wollt ihr damit sagen, dass man sein Kind generell nciht zu früh in eine Betreuung geben sollte? Und was heißt zu früh? Ich mache mir da meine Gedanken weil ich natürlich auch gerne irgendwann Kinder hätte aber ungern auch lange in meinem Beruf aussetzen möchte. Ich denke, dass ist auch sehr wichtig. Jeder setzt seine Prioritäten aber das hieße ja nicht das ich mein Kind weniger lieben würde

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Kantorin
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Kantorin »

Camillo hat geschrieben: Richtig. Das ganze "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" - Gesülze läuft ja am Ende darauf hinaus dass alle arbeiten "können". Und wenn es mal möglich ist, dass alle arbeiten, wie lange wird es wohl dauern, bis alle arbeiten müssen, um sich finanziell über Wasser zu halten? Insofern ist sieht man, dass nicht nur die emotionale Gesundheit der Kinder, sondern auch das Gemeinwohl durch zu viele oder standardmäßige frühkindliche Betreuung beschädigt wird.
Es gibt natürlich schon heute Familien, die nur mit dem Verdienst von zwei Ehepartnern auskommen. Blickt man nur eine Generation zurück, so reichte meist das Gehalt des Vaters für die ganze Familie aus. Wie auch die sinkenden Reallöhne beweisen, gibt da ja ganz offensichtlich eine Enwicklung gegen die "Kleinen Leute". Aber der Ausbau der Betreuungsangebote kann hier nicht die Lösung sein, sonst macht man, wie oben schon angedeutet, alles nur noch schlimmer.
Ja, war in der Generation meiner Eltern so: Papa arbeitete, Mama blieb zu Hause und zog die Kinder groß. Das sieht sie nun an ihrer Rente...

In einer befreundeten Familie war der Papa Bäcker, die Mama zog 5 Kinder groß und gab ihren Beruf auf. Papa musste in Frührente gehen, entsprechend gering ist seine Rente, von ihrer ganz zu schweigen.

Ich wundere mich nicht, dass beide Elternteile arbeiten "wollen", um später nicht in die Altersarmut zu rutschen.
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Yeti
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Yeti »

bratäpfelchen hat geschrieben:Das ist wirklich ein interessanter Gedanken. Aber wollt ihr damit sagen, dass man sein Kind generell nciht zu früh in eine Betreuung geben sollte? Und was heißt zu früh? Ich mache mir da meine Gedanken weil ich natürlich auch gerne irgendwann Kinder hätte aber ungern auch lange in meinem Beruf aussetzen möchte. Ich denke, dass ist auch sehr wichtig. Jeder setzt seine Prioritäten aber das hieße ja nicht das ich mein Kind weniger lieben würde
Wenn dein Ehemann weniger verdient als du soll er doch in Elternzeit gehen, moderne Männer sollten damit kein Problem haben, im Gegenteil. Ansonsten ist es in der Entwicklungspsychologie lange bekannt, dass der enge Mutter-Kind-Kontakt für das Kind besonders im ersten Jahr notwendig ist. Inwieweit Kinder, die über zuwenig Kontakt mit der Mutter leiden, in der Entwicklung gestört werden können, ist ganz unterschiedlich. Da kommt es auch auf viele Einzelheiten an. Es kam aber auch schon vor, dass Kleinkinder, die in der "Krippe" waren (also bis drei Jahren), einfach die Mutter nicht mehr so akzeptiert haben wie gleichalte Kinder, die "konventionell" aufwachsen. Solange aber der Kinderwunsch der Frauen aber nicht größer sein wird als ihr Wunsch, einer bezahlten Arbeit nachzugehen, wird die Wirtschaft auch einen Teufel tun und sich familienfreundlicher zeigen. Die Doppelbelastung von Arbeit und Kind ist nämlich auch so eine Sache, das unterschätzen viele und oft bleibt was dabei auf der Strecke. Man darf auch nicht vergessen, dass so ein Kind auch die Ehe vollkommen verändert.
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Yeti »

Kantorin hat geschrieben:
Camillo hat geschrieben: Richtig. Das ganze "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" - Gesülze läuft ja am Ende darauf hinaus dass alle arbeiten "können". Und wenn es mal möglich ist, dass alle arbeiten, wie lange wird es wohl dauern, bis alle arbeiten müssen, um sich finanziell über Wasser zu halten? Insofern ist sieht man, dass nicht nur die emotionale Gesundheit der Kinder, sondern auch das Gemeinwohl durch zu viele oder standardmäßige frühkindliche Betreuung beschädigt wird.
Es gibt natürlich schon heute Familien, die nur mit dem Verdienst von zwei Ehepartnern auskommen. Blickt man nur eine Generation zurück, so reichte meist das Gehalt des Vaters für die ganze Familie aus. Wie auch die sinkenden Reallöhne beweisen, gibt da ja ganz offensichtlich eine Enwicklung gegen die "Kleinen Leute". Aber der Ausbau der Betreuungsangebote kann hier nicht die Lösung sein, sonst macht man, wie oben schon angedeutet, alles nur noch schlimmer.
Ja, war in der Generation meiner Eltern so: Papa arbeitete, Mama blieb zu Hause und zog die Kinder groß. Das sieht sie nun an ihrer Rente...

In einer befreundeten Familie war der Papa Bäcker, die Mama zog 5 Kinder groß und gab ihren Beruf auf. Papa musste in Frührente gehen, entsprechend gering ist seine Rente, von ihrer ganz zu schweigen.

Ich wundere mich nicht, dass beide Elternteile arbeiten "wollen", um später nicht in die Altersarmut zu rutschen.
Wenn der Bäcker in Frührente gehen musste, stimmt da schon mal was nicht mit den Arbeitsbedingungen. Solange Betriebe die eigenen Angestellten gnadenlos auszutzeln und dann bei Leistungsabfall wegwerfen, braucht es keinen zu wundern, wenn die Leute mit 50 nicht mehr wollen. Die Lösung müsste ganz vorne ansetzen, nicht bei der Kinderbetreuung. Erstmal sollte ein Arbeitgeber soviel zahlen, dass der Arbeitnehmer auch eine Familie gut ernähren kann, alles andere sollte als sittenwidrig eingestuft werden, nach Einführung eines Mindestlohnes dann sowieso. Die Wirtschaft kann ruhig blechen für die Klasse Infrastruktur hier und die gut ausgebildeten Leute, so was findet man in Rumänien und China halt nicht. Dann bin ich auch vollkommen dafür, dass Müttern die Erziehungszeit als Arbeitszeit angerechnet und entsprechend bei der Rente abgerechnet wird. Es geht nicht darum, dass Frauen zurück an den Herd geschickt werden sollen. Es geht darum, dass für anständige Arbeit anständige Löhne gezahlt werden! Übrigens: bei all der Ungerechtigkeit, die deiner Mutter bez. ihrer Rente widerfahren ist - hast du dir schon mal überlegt, was aus dir geworden wäre, wenn sie erst täglich am Abend um acht heimgekommen wäre? Ich wäre für meinen Teil schon längst auf der schiefen Bahn gelandet.
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iustus
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von iustus »

@ Yeti

:daumen-rauf: Zustimmung in allen Punkten.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Kantorin
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Kantorin »

Yeti hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben:
Camillo hat geschrieben: Richtig. Das ganze "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" - Gesülze läuft ja am Ende darauf hinaus dass alle arbeiten "können". Und wenn es mal möglich ist, dass alle arbeiten, wie lange wird es wohl dauern, bis alle arbeiten müssen, um sich finanziell über Wasser zu halten? Insofern ist sieht man, dass nicht nur die emotionale Gesundheit der Kinder, sondern auch das Gemeinwohl durch zu viele oder standardmäßige frühkindliche Betreuung beschädigt wird.
Es gibt natürlich schon heute Familien, die nur mit dem Verdienst von zwei Ehepartnern auskommen. Blickt man nur eine Generation zurück, so reichte meist das Gehalt des Vaters für die ganze Familie aus. Wie auch die sinkenden Reallöhne beweisen, gibt da ja ganz offensichtlich eine Enwicklung gegen die "Kleinen Leute". Aber der Ausbau der Betreuungsangebote kann hier nicht die Lösung sein, sonst macht man, wie oben schon angedeutet, alles nur noch schlimmer.
Ja, war in der Generation meiner Eltern so: Papa arbeitete, Mama blieb zu Hause und zog die Kinder groß. Das sieht sie nun an ihrer Rente...

In einer befreundeten Familie war der Papa Bäcker, die Mama zog 5 Kinder groß und gab ihren Beruf auf. Papa musste in Frührente gehen, entsprechend gering ist seine Rente, von ihrer ganz zu schweigen.

Ich wundere mich nicht, dass beide Elternteile arbeiten "wollen", um später nicht in die Altersarmut zu rutschen.
Wenn der Bäcker in Frührente gehen musste, stimmt da schon mal was nicht mit den Arbeitsbedingungen. Solange Betriebe die eigenen Angestellten gnadenlos auszutzeln und dann bei Leistungsabfall wegwerfen, braucht es keinen zu wundern, wenn die Leute mit 50 nicht mehr wollen. Die Lösung müsste ganz vorne ansetzen, nicht bei der Kinderbetreuung. Erstmal sollte ein Arbeitgeber soviel zahlen, dass der Arbeitnehmer auch eine Familie gut ernähren kann, alles andere sollte als sittenwidrig eingestuft werden, nach Einführung eines Mindestlohnes dann sowieso. Die Wirtschaft kann ruhig blechen für die Klasse Infrastruktur hier und die gut ausgebildeten Leute, so was findet man in Rumänien und China halt nicht. Dann bin ich auch vollkommen dafür, dass Müttern die Erziehungszeit als Arbeitszeit angerechnet und entsprechend bei der Rente abgerechnet wird. Es geht nicht darum, dass Frauen zurück an den Herd geschickt werden sollen. Es geht darum, dass für anständige Arbeit anständige Löhne gezahlt werden! Übrigens: bei all der Ungerechtigkeit, die deiner Mutter bez. ihrer Rente widerfahren ist - hast du dir schon mal überlegt, was aus dir geworden wäre, wenn sie erst täglich am Abend um acht heimgekommen wäre? Ich wäre für meinen Teil schon längst auf der schiefen Bahn gelandet.
Meine Mutter war mit Haushalt etc. so beschäftigt, dass sie keine Zeit für uns Kinder hatte.

Der Bäcker musste wegen Hüftproblemen und neuen Hüftgelenken in Frührente gehen, er wollte schon noch arbeiten, konnte aber nicht mehr. Während er arbeitete, konnte er die alten Brote/Brötchen/Kuchen mit nach Hause nehmen, sonst wäre es nicht möglich gewesen, 5 Kinder großzuziehen.
Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen. (Psalm 59)

Wenzel
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Wenzel »

http://www.instock.de/aid=20808.phtml
(Text über die Verstaatlichung von Erziehung / eigentlich von unser aller Privatleben !)

Abseits von Selbstverwirklichung, "Aktiver Teilhabe" am Erwerbsleben ( :D ) und Mainstreamings (sic !). Für mich war vorallem der Satzteil "bei der Deutschen Einigung die DDR sich in weit mehr Teilen durchgesetzt hat als man das manchmal wahrhaben möchte" eine Bestätigung eigener Empfindungen.
Pange, lingua, gloriosi corporis mysterium (Thomas von Aquin)
Westliche Wertegemeinschaft: Kinder- und Alten-Euthanasie, Genderwahn, Homoterror, Abtreibung, Ökowahn, Überwachungsmonströsität, political correctness ....

Caviteño
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von Caviteño »

Wenzel hat geschrieben:http://www.instock.de/aid=20808.phtml
(Text über die Verstaatlichung von Erziehung / eigentlich von unser aller Privatleben !)

Abseits von Selbstverwirklichung, "Aktiver Teilhabe" am Erwerbsleben ( :D ) und Mainstreamings (sic !). Für mich war vorallem der Satzteil "bei der Deutschen Einigung die DDR sich in weit mehr Teilen durchgesetzt hat als man das manchmal wahrhaben möchte" eine Bestätigung eigener Empfindungen.
:daumen-rauf:

In den letzten Jahren wird das ganz deutlich :heul:

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taddeo
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von taddeo »

Wenn das ein katholischer Bischof, Priester oder Politiker gesagt hätte, wär der Teufel los:

Frühe Fremdbetreuung ist für Kinder schädlich
Deutsche Psychoanalytiker warnen in einem Memorandum vor innerseelischen Katastrophen: Ganztägige Trennungen von den Eltern stellen extreme psychische Belastungen für die Kinder dar. Je länger die Fremdbetreuung, desto höhere Werte des Stresshormons Cortisol seien bei den Kindern nachweisbar.

San Marco
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Re: Kinderkrippen

Beitrag von San Marco »

Bisher sind zwei meiner Kinder an dem 2. Geburtstag bis zum Schulbeginn in eine Kita gegangen. Jeden Tag ca. von 8 bis 16.30 Uhr.
Die KInder haben sich super entwickelt, sind selbstbewusst. Sind in der Grundschule (Betreuung von 8 Uhr bis 16 Uhr) prima dabei. Es hängt viel davon ab, was die Eltern mit den Kindern machen [Punkt]

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