Natürlich hat er recht. Falls er aber mich damit meinen sollte, dann liegt er so ziemlich daneben. Für mich sind "heimische Krötenarten" wirklich das kleinere Problem, weil bei mir "vor der eigenen Haustür" in weniger als 150 Metern Entfernung ein Braunkohlentagebau beginnt, dessen anderes Ende ich manchmal bei gutem Wetter am Horizont erkennen kann. Bei uns in der Gegend -- rund um die "Bundeshauptstadt der Energie" -- haben nicht nur die Kraftwerke, sondern auch die Lungenfachärzte Hochbetrieb. Du kannst mir also abnehmen, dass ich ein gewisses Gespür für die Risiken und Nebenwirkungen auch der nicht-nuklearen Energieträger entwickelt habe. Was für Kröten also?Quasinix hat geschrieben:Caviteño hat schon recht: Irgendwelchen heimischen Krötenarten wird 1000x mehr Aufmerksamkeit zuteil als der völlig ruinierten Umwelt in China bzw. komplett kippenden Ökosystemen - vor allem eben auch genau wieder dann, wenn man damit etwas per se Böses wie einen Flughafen o.ä. vor der eigenen Haustür verhindern kann (oder eine ökostromtransportierende Stromtrasse).
Tschuldigung, wenn ich den Eindruck erweckt habe, dass ich am "liebgewonnenen AKW nee" hänge. Das tue ich nämlich überhaupt nicht. Vielmehr meinte ich und glaubte es (wohl irrtümlich) auch so ausgedrückt zu haben, dass ich die festzementierten Frontverläufe einschließlich der entsprechenden Generalverdächtigungen der 80er für überholt halte, etwas für Zurückgebliebene.Quasinix hat geschrieben:Den Vorwurf des Im-Gestern-Verhaftet-Seins kannst Du auch auf Dich anwenden - in diesem Thread sind vor ziemlich genau einem Jahr einige interessante Alternativen zu heutigen AKWs vorgestellt worden, die definitiv deutlich sicherer und restmüllärmer sind als ein altes AKW in Transsilvanien. Da sollte man also mal ein wenig die aktuellen Entwicklungen ins eigene Weltbild mit einbeziehen, statt am liebgewonnenen "AKW nee" als identitäts- und sinnstiftendem Religionsersatz (was ich Dir persönlich nicht unterstelle) festzuhalten.
Was "heutige AKWs" betrifft, kann ich Euren Optimismus leider nicht restlos mittragen. Meine eigenen Erfahrungen und Einblicke ins Fach, die ich als Entwicklungsingenieur sammeln konnte, unter anderem als ich Ende der 1990er einen Teil der Steuerungssoftware für die Nachrüstung des 2005 endgültig abgeschalteten Blocks Barsebäck-2 (Schweden) erstellte, ließen in mir nachhaltige Zweifel aufkommen, ob die Branche überhaupt reformierbar ist. (Oder ob es bei einigen der sogenannten Neuentwicklungen nicht in Wirklichkeit doch auf "Transsilvanien Zwo Punkt Null" hinausläuft.)
Und Du hast vollkommen recht: Einen identitäts- und sinnstiftenden Religionsersatz benötigen wir wohl beide nicht.