Angemessene Kleidung

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
GeorgBln
Beiträge: 112
Registriert: Mittwoch 8. Juli 2009, 23:34

Angemessene Kleidung

Beitrag von GeorgBln »

Diese Aussage eines hohen Moslems aus dem konservativen Konya hat zu Empörung in der Türkei und auch in Deutschland geführt:

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ewalt.html

Nun, ich bin öfter in der Türkei, und zwar nicht nur an den Badestränden, sondern auch in Städten wie Ankara oder Adana. die kaum von westlichen Touristen besucht werden. Ich kann die Auissagen dieses Mannes durchaus nachvollziehen.

Ich empfinde Respekt, wenn ich eine gepflegt gekleidete türkische Frau sehe, die ein Kopftuch trägt. Dies gibt ihr eine gewisse Würde.

Ich empfinde ebenso Respekt, wenn ich türkische Männer beobachte, die nicht die Frauen mit den Blicken ausziehen, sondern Blickkontakt vermeiden.

Hat diese Trennung der Geschlechter in der Öffentlichkeit nicht auch etwas Anziehendes?

Christian
Beiträge: 1799
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Christian »

Ein türkischer Theologe hat sexuelle Gewalt gegen Frauen mit dem Anblick tief ausgeschnittener Dekolletés gerechtfertigt und damit einen Sturm der Empörung ausgelöst.
Die Empörung ist gerechtfertigt. Wer seine Gier nicht im Griff hat sollte sich behandeln lassen. Erinnert mich an die Sprüche das Frauen selber an Vergewaltigung schuld sind, weil sie sich aufreizend kleiden. Dieser Mann sollte schleunigst zum Arzt.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Peregrin »

Christian hat geschrieben:
Ein türkischer Theologe hat sexuelle Gewalt gegen Frauen mit dem Anblick tief ausgeschnittener Dekolletés gerechtfertigt und damit einen Sturm der Empörung ausgelöst.
Die Empörung ist gerechtfertigt. Wer seine Gier nicht im Griff hat sollte sich behandeln lassen. Erinnert mich an die Sprüche das Frauen selber an Vergewaltigung schuld sind, weil sie sich aufreizend kleiden. Dieser Mann sollte schleunigst zum Arzt.
Warum soll sexuelle Belästigung von Männern durch Frauen in Ordnung sein?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von cantus planus »

Christian hat geschrieben:
Ein türkischer Theologe hat sexuelle Gewalt gegen Frauen mit dem Anblick tief ausgeschnittener Dekolletés gerechtfertigt und damit einen Sturm der Empörung ausgelöst.
Die Empörung ist gerechtfertigt. Wer seine Gier nicht im Griff hat sollte sich behandeln lassen. Erinnert mich an die Sprüche das Frauen selber an Vergewaltigung schuld sind, weil sie sich aufreizend kleiden. Dieser Mann sollte schleunigst zum Arzt.
Ich bin da entschieden anderer Meinung. Ich habe in Kaffeehäusern und Lokalen schon mehrfach deutlich minderjährige Mädchen gesehen, die gekleidet waren wie Nutten und offenbar auch schon sehr gut wussten, wie frau sich bewegen und schauen muss. Dass sie altersmäßig vermutlich nicht wussten, was sie taten und ihre Eltern das Problem offenbar auch nicht erkannten, ist ein Thema für sich.

Natürlich kann man eine Vergewaltigung nicht damit begründen, "angemacht" worden zu sein, wie es Daniel Cohn-Bendit z. B. bei seinen pädophilen Erlebnissen behauptete. Dennoch sendet mancher unbewusst Signale, die er vielleicht besser nicht senden sollte. Oder anders gesagt: ich verstehe Frauen in Minirock und halb heraushängendem Dekolleté nicht, die sich darüber beklagen, auf der Straße von Männern angestarrt zu werden...

Insofern hat der oben erwähnte muselmanische Prediger sicherlich nicht unrecht. Im Übrigen ist nicht nur das Sündigen sündhaft, sondern auch andere leichtfertig zur Sünde zu verführen. Und dass manche Dame - im Gegensatz zu den von mir erwähnten Mädchen - sehr genau weiss, was sie da tut, dürfte wohl unbestritten sein.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von ad_hoc »

Zitat:
Die Empörung ist gerechtfertigt. Wer seine Gier nicht im Griff hat sollte sich behandeln lassen. Erinnert mich an die Sprüche das Frauen selber an Vergewaltigung schuld sind, weil sie sich aufreizend kleiden. Dieser Mann sollte schleunigst zum Arzt.
Was ist denn an der Vermutung abwegig, dass solche Frauen für die an ihnen begangene Vergewaltigung zumindest mitverantwortlich sind, die sich aus einem falschen und ichbezogenem Verständnis von Freiheit und Recht mehr als aufreizend bekleiden und - darüber hinaus - sich in diesem Aufzug an Örtlichkeiten aufhalten, welche den Vergewaltigern zumindest den ersten Zugriff wesentlich erleichtern?

Kein Zweifel, der Vergewaltiger begeht die Tat und ist dafür zur Verantwortung zu ziehen.
Aber allein aus Gründen des Selbstschutzes, und, um niemanden auf entsprechende Ideen erst zu bringen (zB. "...die will es ja nicht anders...."), sollten die Frauen, was ihre Bekleidung anbelangt, die heutzutage unumgängliche dieskrete Zurückhaltung üben.
Wir leben eben nicht in an einem Ort und zu einer Zeit, wo alle christlichen Regeln in tiefem Glauben von jedermann/frau eingehalten werden.

Gleichgültig, ob den Täter eine Krankheit, die Gier, oder sonstwas umtreibt: der letztmögliche unmittelbare Anlass zur Tatausführung muss nicht unbedingt durch die Kleidung und/oder das mißverständliche Verhalten der Frau erst verursacht werden.Was hat sie in diesem Fall von ihrer Grundhaltung der 'Selbstverwirklichung als Frau' in Kleidung und anderem mehr und die schon aus präventiven Gründen unverantwortliche Einstellung, der Mann habe diese ihre Rechte gefälligst zu beachten, wenn frau eigentlich wissen müsste, dass sich eben nicht alle opfersuchenden Männer darüber Probleme machen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Christian
Beiträge: 1799
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Christian »

cantus planus hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:
Ein türkischer Theologe hat sexuelle Gewalt gegen Frauen mit dem Anblick tief ausgeschnittener Dekolletés gerechtfertigt und damit einen Sturm der Empörung ausgelöst.
Die Empörung ist gerechtfertigt. Wer seine Gier nicht im Griff hat sollte sich behandeln lassen. Erinnert mich an die Sprüche das Frauen selber an Vergewaltigung schuld sind, weil sie sich aufreizend kleiden. Dieser Mann sollte schleunigst zum Arzt.
Ich bin da entschieden anderer Meinung. Ich habe in Kaffeehäusern und Lokalen schon mehrfach deutlich minderjährige Mädchen gesehen, die gekleidet waren wie Nutten und offenbar auch schon sehr gut wussten, wie frau sich bewegen und schauen muss. Dass sie altersmäßig vermutlich nicht wussten, was sie taten und ihre Eltern das Problem offenbar auch nicht erkannten, ist ein Thema für sich.
Ich bin auch kein Freund von "nuttig" angezogener Mode egal , ob Mann oder Weib.
Natürlich kann man eine Vergewaltigung nicht damit begründen, "angemacht" worden zu sein, wie es Daniel Cohn-Bendit z. B. bei seinen pädophilen Erlebnissen behauptete.
Das ist meine Intention es wird viel zu leichtfertig auf die "provozierende Kleidung" abgewälzt. Ein selbstbewußter Mensch hat sich im Griff ohne das mit ihm oder ihr der Testosteronspiegel durch die Decke kracht.
Dennoch sendet mancher unbewusst Signale, die er vielleicht besser nicht senden sollte.
Das halte ich für ein natürliches Balzverhalten. Jede(r) macht sich schick um dem anderen Geschlecht zu gefallen und sich einen Liebste(n) zu "schnappen".
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Christian
Beiträge: 1799
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Christian »

ad_hoc hat geschrieben:Zitat:
Die Empörung ist gerechtfertigt. Wer seine Gier nicht im Griff hat sollte sich behandeln lassen. Erinnert mich an die Sprüche das Frauen selber an Vergewaltigung schuld sind, weil sie sich aufreizend kleiden. Dieser Mann sollte schleunigst zum Arzt.
Was ist denn an der Vermutung abwegig, dass solche Frauen für die an ihnen begangene Vergewaltigung zumindest mitverantwortlich sind, die sich aus einem falschen und ichbezogenem Verständnis von Freiheit und Recht mehr als aufreizend bekleiden und - darüber hinaus - sich in diesem Aufzug an Örtlichkeiten aufhalten, welche den Vergewaltigern zumindest den ersten Zugriff wesentlich erleichtern?
Alles ist an der Vermutung abwegig der Täter ist nunmal der Täter und das Opfer ist das Opfer. Eine Oma provoziert auch nicht den Dieb, weil sie ihre Rente bei der Sparkasse abholt.
Wir leben eben nicht in an einem Ort und zu einer Zeit, wo alle christlichen Regeln in tiefem Glauben von jedermann/frau eingehalten werden.
Stimme ich dir zu.
Gleichgültig, ob den Täter eine Krankheit, die Gier, oder sonstwas umtreibt: der letztmögliche unmittelbare Anlass zur Tatausführung muss nicht unbedingt durch die Kleidung und/oder das mißverständliche Verhalten der Frau erst verursacht werden.Was hat sie in diesem Fall von ihrer Grundhaltung der 'Selbstverwirklichung als Frau' in Kleidung und anderem mehr und die schon aus präventiven Gründen unverantwortliche Einstellung, der Mann habe diese ihre Rechte gefälligst zu beachten, wenn frau eigentlich wissen müsste, dass sich eben nicht alle opfersuchenden Männer darüber Probleme machen.
Selbst in nichtchristlichen gesellschaftlichen Lebensformen gibt es ein Mindestmaß an Ethik und Disziplin, dieses sollte jeder beachten ansonsten sind wir wieder in der Steinzeit.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von cantus planus »

Christian hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Zitat:
Die Empörung ist gerechtfertigt. Wer seine Gier nicht im Griff hat sollte sich behandeln lassen. Erinnert mich an die Sprüche das Frauen selber an Vergewaltigung schuld sind, weil sie sich aufreizend kleiden. Dieser Mann sollte schleunigst zum Arzt.
Was ist denn an der Vermutung abwegig, dass solche Frauen für die an ihnen begangene Vergewaltigung zumindest mitverantwortlich sind, die sich aus einem falschen und ichbezogenem Verständnis von Freiheit und Recht mehr als aufreizend bekleiden und - darüber hinaus - sich in diesem Aufzug an Örtlichkeiten aufhalten, welche den Vergewaltigern zumindest den ersten Zugriff wesentlich erleichtern?
Alles ist an der Vermutung abwegig der Täter ist nunmal der Täter und das Opfer ist das Opfer. Eine Oma provoziert auch nicht den Dieb, weil sie ihre Rente bei der Sparkasse abholt.
Doch. Wenn sie nicht die notwendige Sorgfalt walten lässt, offen mit dem Geld herumwedelt und es in einer ungeeigneten Tasche oder gar in der Hand heimträgt. Der Täter bleibt Täter. Aber das Opfer kann eine unterschiedliche Schwere der Mitschuld tragen.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von ad_hoc »

Selbst in nichtchristlichen gesellschaftlichen Lebensformen gibt es ein Mindestmaß an Ethik und Disziplin, dieses sollte jeder beachten ansonsten sind wir wieder in der Steinzeit.
Die Beachtung eines Mindestmaßes an Ethik und Disziplin ist schön daher geschrieben. Wir wissen, dass diese Beachtung im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte nicht zugenommen sondern abenommen hat - und noch immer weiter abnimmt.
Etwas Realitätssinn wäre nicht schlecht.
Dann käme man zur Auffassung, dass die von mir im vorhergegangenen Beitrag geäußerte Vermutung eben nicht abwegig ist, sondern tatsächlich zur notwendigen und geeigneten Präventivmaßnahme führen sollte, um eben der zunehmenden Zahl derjenigen Triebgesteuerten, die sich eben nicht mehr beherrschen können, zumindest nicht den womöglich einen fehlenden Tatauslöser zu schenken.

Vor vielen Jahren hatte ich während der Semesterferien zusammen mit vier anderen Burschen bei einem Förster im Wald gearbeitet. Wir waren mindestens zwei bis drei Kilometer von jeglicher Ansiedlung entfernt. Die Straße, wene Meter unter uns, war eine Schotterstraße, auf der am Tag höchstens zwanzig Autos vorbeigefahren sind.
Da kam eine junge Frau vorbeigelaufen, vielleicht 20 bis 25 Jahre alt, bekleidet mit einer leichten Mini-Sommerkleid, dessen Knöpfe und und oben offenstanden, so dass man, je nach Schrittbewegung, die Farbe ihres BHs und ihres Slips erkennen konnte. Wir glotzten wie die Blöden, bis der Förster, der auch glotzte, schließlich zu dem Schluss kam: "Da muss man sich nicht wundern, wenn 'so eine' mal von jemandem vergewaltigt wird. Die will es ja nicht anders".
Bald war die Frau hinter einer Biegung verschwunden, und wir konnten in Ruhe weiter arbeiten. Aber das Gerede dabei....

Es werden ja nicht nur professionelle Vergewaltiger auf Ideen gebracht, sondern auch jeder Mann, der sich selbst für anständig hält, könnte unter bestimmten Umständen aus seinem Verhaltensschema ausbrechen und jeglichen Gedanken an Ethik und Disziplin für den Moment außer Kraft setzen, für dieses eine Mal, das ihm noch auf dem Präsentierteller angebotenen wird.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Christian
Beiträge: 1799
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Christian »

ad_hoc hat geschrieben: Es werden ja nicht nur professionelle Vergewaltiger auf Ideen gebracht, sondern auch jeder Mann, der sich selbst für anständig hält, könnte unter bestimmten Umständen aus seinem Verhaltensschema ausbrechen und jeglichen Gedanken an Ethik und Disziplin für den Moment außer Kraft setzen, für dieses eine Mal, das ihm noch auf dem Präsentierteller angebotenen wird.
Gruß, ad_hoc
Jeder Mensch hat den freien Willen und die Kraft "ja" oder "nein" zu sagen. Disziplin wird in dieser Gesellschaft nicht mehr gelebt, jedoch halte ich gerade diese Disziplin und die Kraft "der Gier" zu widerstehen als eines der wesentlichen Bestandteile die den Menschen vom Tier unterscheiden.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von ad_hoc »

Christian

Schreiben wir jetzt aneinander vorbei??

Du schreibst von einem Soll-Zustand, in welchem Vergewaltigungegen nicht geschehen, weil sie dort kein Thema sind, ich aber schreibe vom Ist-Zustand, in welchem Vergewaltigungen tagtäglich geschehen.

Was richtig und korrekt ist, weiß wohl jeder.
Aber man kann doch nicht derart blind sein wollen, dass man nicht erkennt, dass die Realität sich eben nicht mehr ausschließlich von Ethik und Disziplin beeinflussen lässt, obwohl sie dies doch tun sollte. ;-) Stattdessen wird offenbar, dass die Auswirklungen der Nichtorientierung an E + D eben solche Vergewaltigungen erst ermöglichen, einmal vom Täter her, aber auch von demjenigen Opfer, welches durch sein un- oder bewußtes, fahrlässiges Verhalten erst die Tat des Täters nach sich ziehen kann, der zuvor möglicherweise noch unentschlossen war.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Christian
Beiträge: 1799
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Christian »

ad_hoc hat geschrieben:Christian
Schreiben wir jetzt aneinander vorbei??
Nicht unbedingt. Mir ist die Realität bewußt, jedoch verabscheue ich die Ausrede von der Provokation. Wenn du einmal mit Strafgefangenen gesprochen hast wirst du dort in regelmäßigen wiederholungen immer folgendes hören : "... das war nicht so gewollt..." , "..der hat mich provoziert..." oder grundsätzlich ist man unschuldig und alles war/ist ein Irrtum. Wenn mir jemand sagt das er sich durch einen Minirock derart provoziert fühlt das er sich über die Rockträgerin hermacht, halte ich diesen für krankhaft gestört, denn wie ich oben schrieb sind nicht wir unseren Trieben unterworfen , sondern umgekehrt. Das Bewußtsein bestimmt unser Sein und jeder Mensch, egal wo auf der Welt und welcher ethnischen Gruppe angehörend, hat ein Mindestmaß an an ethischen Werten, wenn der Mensch das Tier in ihm die Oberhand gewinnen läßt dann hat der Mensch verloren und aufgehört Mensch zu sein.

Gruß,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Pit »

GeorgBln hat geschrieben: ...
Ich empfinde ebenso Respekt, wenn ich türkische Männer beobachte, die nicht die Frauen mit den Blicken ausziehen, sondern Blickkontakt vermeiden.

Hat diese Trennung der Geschlechter in der Öffentlichkeit nicht auch etwas Anziehendes?
Ich finde den Blickkontakt ansich nicht schlimm, aber auf die Art kommt es an, ich kann eine Frau anschauen, sie grüssen und auch durchaus denken
"Was sieht die gut(attraktiv) aus!"
warum nicht - und sie denoch nicht "mit meinen Blicken ausziehen!"
Es ist eine Frage des Respektes.
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Pit »

Christian hat geschrieben: ...
Selbst in nichtchristlichen gesellschaftlichen Lebensformen gibt es ein Mindestmaß an Ethik und Disziplin, dieses sollte jeder beachten ansonsten sind wir wieder in der Steinzeit.
... der die Menschen mit Sicherheit Disziplin kannten und ein gutorganisiertes Gemeinwesen ohne beides wären Bauten wie Carnac oder Stonehenge nicht möglich gewesen.
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Nassos
Beiträge: 9048
Registriert: Montag 1. Juni 2009, 01:48

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Nassos »

Das Problematische an der Aussage des Allahlogen ist, dass sie nicht nur eine Schuldzuweisung ist, sondern auch als Freibrief (bzw. indirekte Aufforderung) für Vergewaltiger aufgefasst werden kann.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von ad_hoc »

....als wüßte nicht jeder, was richtig ist und was falsch. Zu wissen was gut ist hebt nicht die Pflicht auf, die Realitäten in dieser Welt zur Kenntnis zu nehmen und entsprechende Vorsorgen zu treffen.
Und in diesem Zusammenhang geht es geht darum zur Kenntnis zu nehmen, dass es potentielle Vergewaltiger und potentielle Vergewaltigungsopfer gibt, und es geht nicht zuletzt darum, dass frau durch eigenes Verhalten sich nicht selbst als Zielopfer eines potentiellen Vergewaltigers regelrecht präsentiert, nur weil ihr reales Wahrnehmungsvermögen durch ihre eigene Überheblichkeit und ihre Figurbewußtheit getrübt ist.

Übrigens Christian. Sag Deine Auffassung mal einem solchen Menschen und berichte mir dann, was er geantwortet hat.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Christian
Beiträge: 1799
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Christian »

ad_hoc hat geschrieben: Übrigens Christian. Sag Deine Auffassung mal einem solchen Menschen und berichte mir dann, was er geantwortet hat.
Gruß, ad_hoc
Ein stattgefundenener Fall : Vergewaltigt mit 16 Jahren auf der Anzeige wurde auf Druck der Eltern anfangs verzichtet. Erst als der Vater nach langen Gedanken und Selbstvorwürfen den Täter mit einem Knüppel zu r Räson brachte wurde die Tat öffentlich. Die 16jährige fiel in eine Depression spritzte sich das erste Heroin und nachdem wir alle gehofft und gebetet hatten das sie die Substitution schafft, setzte sie sich in die Badewanne und schnitt sich die Pulsadern auf.

Ich mag diese Menschen nicht. Wer anders denkt soll gernen kommen.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von lutherbeck »

...Die Empörung ist gerechtfertigt. Wer seine Gier nicht im Griff hat sollte sich behandeln lassen. Erinnert mich an die Sprüche das Frauen selber an Vergewaltigung schuld sind, weil sie sich aufreizend kleiden. Dieser Mann sollte schleunigst zum Arzt.
Oh nein - bitte nicht...

:auweia:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von ad_hoc »

Hallo Christian

Was die von Dir geschilderte Vergewaltigung und die damit vermutlich in Verbindung stehenden Folgen bei dem Mädchen betrifft:
Ich kann es einfach nicht fassen, dass Eltern, deren Kind missbraucht bzw. vergewaltigt wurde, sich damit begnügen, der Verurteilung des Täters beizuwohnen und höchstens noch bemängeln, dass das richterliche Urteil zu milde ausgefallen ist. Für mich wäre es an deren Stelle absolut in Ordnung, sollte der Kerl zwischen die Finger zu bekommen sein, ihm als reine Präventivmaßnahme mit dem Knüppel das Gemächte zu Brei zu zerstossen und seinen Bewegungsapparat derart zu beeinträchtigen, dass ihm jedes zukünftige potentielle Opfer leicht entlaufen kann.

Kaum ein Mädchen kann eine Vergewaltigung innerhalb kurzer Zeit verkraften. Tritt nun ein solcher Unglücksfall, wie von Dir beschrieben, ein, so muss man danach fragen, welche Unterstützung das Mädchen nach der Tat hatte. Die meisten Mädchen bzw. Frauen werden nach längerer Zeit die Vergewaltigung verarbeiten können.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Benutzeravatar
ifugao
Beiträge: 1489
Registriert: Freitag 13. April 2007, 09:55

Re: die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von ifugao »

lutherbeck hat geschrieben:
...Die Empörung ist gerechtfertigt. Wer seine Gier nicht im Griff hat sollte sich behandeln lassen. Erinnert mich an die Sprüche das Frauen selber an Vergewaltigung schuld sind, weil sie sich aufreizend kleiden. Dieser Mann sollte schleunigst zum Arzt.
Oh nein - bitte nicht...

:auweia:


So denken 99,9 % aller Therapeuten und Ärzte. ;)
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Nassos
Beiträge: 9048
Registriert: Montag 1. Juni 2009, 01:48

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Nassos »

Slutwalk: Knapp bekleidet demonstrierten sie gegen sexuelle Belästigung.
Gunrun: Schwer bewaffnet demonstrierten sie gegen Gewalt.
:umkuck:

Aber die Kernbotschaft stimmt: sexuelle Belästigung darf nicht sein.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Torsten »

Nassos hat geschrieben: Gunrun: Schwer bewaffnet demonstrierten sie gegen Gewalt.
:umkuck:

Aber die Kernbotschaft stimmt: sexuelle Belästigung darf nicht sein.
Wenn wir Männer nur ein bisschen mehr Verstand hätten, dann würden wir sämtliche knapp bekleideten Schlampen, wie aufreizend sie auch aussehen mögen, entweder eiskalt ignorieren oder pikiert bis angewidert wegschauen.

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Pit »

ad_hoc hat geschrieben: ...
ihm als reine Präventivmaßnahme mit dem Knüppel das Gemächte zu Brei zu zerstossen und seinen Bewegungsapparat derart zu beeinträchtigen, dass ihm jedes zukünftige potentielle Opfer leicht entlaufen kann.
...
Gruß, ad_hoc
Also mit Gewalt gegen Gewalt vorgehen?
[Punkt]
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Angemessene Kleidung

Beitrag von Torsten »

Es geht noch "gemeiner", "verstörender". Wir schenken ihnen die Blicke, aber es sind Blicke der Unschuld. Und Blicke des Wissens um eine Wahrheit über die Frauen. Die Blicke eines Kindes, das in jeder Frau die Liebe sucht ...

Der HORROR! :D

Benutzeravatar
Nassos
Beiträge: 9048
Registriert: Montag 1. Juni 2009, 01:48

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Nassos »

Torsten hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben: Gunrun: Schwer bewaffnet demonstrierten sie gegen Gewalt.
:umkuck:

Aber die Kernbotschaft stimmt: sexuelle Belästigung darf nicht sein.
Wenn wir Männer nur ein bisschen mehr Verstand hätten, dann würden wir sämtliche knapp bekleideten Schlampen, wie aufreizend sie auch aussehen mögen, entweder eiskalt ignorieren oder pikiert bis angewidert wegschauen.
Vielleicht wäre es auch interessant, ins Gespräch zu kommen, um herauszufinden, warum das unbedingt in der lächerlichen Aufmachung sein muss.
Ich sah vor kurzem eine Sendung über Glauben und es gab eine Szene, wo Homosexuelle ihren Widerstand gegen die Kirche demonstrieren wollten.
Jedem sein Recht, aber als dann das demonstrative Knutschen im Netzhemd anfing, dachte ich mir "das kanns ja wohl nicht sein".

Man mag zu Themen stehen, wie man will, aber kann man seine Anliegen nicht ernst demonstrieren? Um was geht es? Um Quantität (wieviele erreiche ich in der komischen Aufmachung) oder um Qualität (die wenigen, die ich erreiche, nehmen mich ernst und ich diskreditiere andere nicht, die ihren Beitrag gegen Gewalt an Frauen leisten).
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

Benutzeravatar
Libertas Ecclesiae
Moderator
Beiträge: 3062
Registriert: Montag 15. Juni 2009, 10:46

Re: Angemessene Kleidung

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Ich möchte hier einmal auf das eigentliche Threadthema zu sprechen kommen: Was ist denn Eurer Meinung nach eine "angemessene Kleidung"? Welche Kleidung entspricht der Würde eines Menschen? Hat hier unsere Gesellschaft nicht auch zu einem großen Teil jegliches Maß verloren? Wenn man dieser (schwül-heißen) Tage durch unsere Städte geht, kann man sich dieses Eindrucks kaum erwehren ... Erlaubt ist, was gefällt und nicht, was sich ziemt. Also, was ist angemessen? Gibt es Grenzen? Was ist der Maßstab?
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Angemessene Kleidung

Beitrag von taddeo »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Was ist denn Eurer Meinung nach eine "angemessene Kleidung"?
:D

Darüber streite ich mit meinem Filius (10 Jahre) jeden Tag, wenn er in die Schule geht.
Sobald er einen Sonnenstrahl draußen erspäht, möchte er maximal knielange Hosen und ein T-Shirt oder kurzes Hemd anziehen,
aber auf keinen Fall ein Unterhemd ... selbst wenn es tatsächlich nur 12 oder 15 Grad hat.
Und dann kommt er wieder heim und jammert tagelang über Schnupfen, weil er sich verkühlt hat ...

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Angemessene Kleidung

Beitrag von Juergen »

taddeo hat geschrieben:Sobald er einen Sonnenstrahl draußen erspäht, möchte er maximal knielange Hosen und ein T-Shirt oder kurzes Hemd anziehen,
aber auf keinen Fall ein Unterhemd ... selbst wenn es tatsächlich nur 12 oder 15 Grad hat.
Das ist ein deutsches und englisches Problem
Wenn man in südlichen Gefilden ist, und es im Frühjahr vielleicht 18 oder 20 Grad hat, erkennt man (deutsche oder englische) Touristen daran, daß sie kurze Hosen und T-Shirt tragen, währen die Einheimischen noch mit Dauenjacke rumlaufen. Bei jungen Leuten kann man dann die Engländer von den Deutschen dadurch unterscheiden, daß die Engländer das Tattoo an der Wade, die Deutschen aber am Oberarm tragen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Meißner
Beiträge: 79
Registriert: Montag 23. Juni 2008, 15:56

Re: Angemessene Kleidung

Beitrag von Meißner »

Erlaubt ist, was gefällt und nicht, was sich ziemt.

"man muß ja nicht hingucken" so sagte der selige serb. Patriarch Pavel
κύριε ἐλέησον

Benutzeravatar
Haiduk
Beiträge: 1347
Registriert: Dienstag 15. Dezember 2009, 20:02
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Re: Die Kleidung eines Menschen und seine Würde

Beitrag von Haiduk »

Vor der Demonstration in Melbourne hatte die 27-Jährige bereits erklärt, das Wort „Schlampe“ müsse künftig mit Stolz und nicht mit Schande in Verbindung gebracht werden.
Wenn eine wie eine Schlampe rumläuft, dann ist das ebenso wenig ein Grund stolz zu sein, wie wenn einer schwul lebt ("gay pride").
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

Benutzeravatar
anneke6
Beiträge: 8493
Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Re: Angemessene Kleidung

Beitrag von anneke6 »

Meißner hat geschrieben:
Erlaubt ist, was gefällt und nicht, was sich ziemt.

"man muß ja nicht hingucken" so sagte der selige serb. Patriarch Pavel
:daumen-rauf:
???

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema