Buddhismus

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Jarom1
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Re: Buddhismus

Beitrag von Jarom1 »

San Marco hat geschrieben:"Nichts" ist z.B. im Chan(Zen)-Buddhismus eben nicht "Nichts". Das nur als Beispiel.
Im Zen geht es auch nicht so sehr um die Erlösung aus dem Kreislauf der "Wiedergeburten", sondern um die Erlangung von Satori, also dem Zustand der Erleuchtung.

Zwischen Buddhas ursprünglicher Lehre und den vielen buddhistischen Spielarten bestehen beträchtliche Unterschiede, so dass es DEN Buddhismus so nicht gibt.
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San Marco
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Re: Buddhismus

Beitrag von San Marco »

Jarom1 hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:"Nichts" ist z.B. im Chan(Zen)-Buddhismus eben nicht "Nichts". Das nur als Beispiel.
Im Zen geht es auch nicht so sehr um die Erlösung aus dem Kreislauf der "Wiedergeburten", sondern um die Erlangung von Satori, also dem Zustand der Erleuchtung.

Zwischen Buddhas ursprünglicher Lehre und den vielen buddhistischen Spielarten bestehen beträchtliche Unterschiede, so dass es DEN Buddhismus so nicht gibt.
Das meine ich ja.

San Marco
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Re: Buddhismus

Beitrag von San Marco »


Thomas_de_Austria
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Re: Buddhismus

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Jarom1 hat geschrieben:Sondern?
Das hier (durchaus für den Theravāda-Buddhismus):
Frauwallner, Erich, Andreas Pohlus (Hg.): [i]Geschichte der indischen Philosophie. Band I[/i], Aachen, 2003, 145f hat geschrieben:
Und wie steht es nun mit der Frage der Erlösung? Man hat zunächst die Beantwortung dieser Frage schon aus dem Wort herauslesen wollen, mit dem der Buddhismus die Erlösung bezeichnet, aus dem Wort Erlöschen (nirvānam, P. nibbānam). Dieses Wort bezeichnet nämlich das Erlöschen einer Flamme und die Erlösung wird ausdrücklich mit einem solchen Erlöschen verglichen. Man sagte nun, wie eine Flamme mit dem Erlöschen vergeht und nicht mehr vorhanden ist, so ist auch der Erlöste mit der Erlösung vernichtet. Dieser Gedankengang beruht aber auf vollkommen falschen Voraussetzungen und begeht den schweren Fehler, fremde Anschauungen in die indische Gedankenwelt hineinzutragen.[130] Wie wir bereits bei der Besprechung der Unterredung zwischen Bhrgu und Bharadvāja (S. 83) gesehen haben, bedeutet das Aufflammen und Erlöschen eines Feuers für den In der der alten Zeit kein Entstehen und Vergehen, sondern das bereits vorhande Feuer wird dadurch sichtbar und wieder unsichtbar, und das ist der Grund, warum dieses Bild für das Schicksal der Seele nach dem Tode gebraucht wird. Die Aussage des Textes ist in dieser Hinsicht vollkommen eindeutig. [...] Das Feuer vergeht also beim Erlöschen nicht, sondern es wird nur unfaßbar. Und die gleiche Vorstellung liegt zugrunde, wenn der Buddha die Erlösung mit dem Erlöschen eines Feuers vergleicht. Wie des erloschenen Feuers nicht erkennbar ist, sagt er z. B. an einer Stelle[132], so ist es nicht möglich, den Weg der gänzlich Erlösten aufzuzeigen, die über die Fessel und Flut der Lüste hinausgedrungen sind und die unwandelbare Seligkeit erreicht haben. Diese eine Stelle mag hier genügen Weitere werden uns noch begegnen. Dazu kommen andere Äußerungen und Ausdrucksweisen, welche deutlich zeigen, daß das Erlöschen nicht als Vernichtung verstanden wurde. Man spricht von einer sphäre des Erlöschens (nirānadhātuh), in die er Erlöste eingeht, von einer Stadt des Erlöschens (nirvānapuram). Und ebenso eindeutig ist es, wenn der Buddha von dieser Stätte des Erlöschens folgendermaßen spricht:[133] „Es gibt, ihr Mönche, ein Ungeborenes, Ungewordenes, nicht Gemachtes, nicht Gestaltetes. Gäbe es nicht, ihr Mönche, dies Ungeborene, Ungewordene, nicht Gemachte, nicht Gestaltete, würde es für das Geborene, Gewordene, Gemachte, Gestaltete keinen Ausweg geben.“ Der Versuch, den Begriff der Vernichtung aus dem Ausdruck Erlöschen (nirvānam) herauszulesen, beruht also letzten Endes auf einem Mißverständnis.Und wie äußern sich die Texte des buddhistischen Kanons zu der Frage der Erlösung? Sie wird hier gewöhnlich in der Form gestellt, daß gefragt wird, ob der Erlöste, oder wie es meistens heißt, der Vollendete (tathāgatah), der Buddha, nach dem Tode besteht, ob er nicht besteht, ob er sowohl besteht als auch nicht besteht, oder ober weder besteht noch nicht besteht. Die Behandlung dieser Frage ist nun im wesentlichen die gleiche, wie die der Frage nach dem Vorhandensein der Seele. Sie zählt ebenfalls zu den Fragen, bei denen die Gefahr, in endlose und fruchtlose Erörterungen verstrickt zu werden, besonders groß ist, und deren Beantwortung daher vom Buddha grundsätzlich abgelehnt wird. So erscheint sie auch unter den Fragen des Mālunkyāputra, auf die der Buddha die Antwort verweigert. Und Ähnliches finden wir an zahlreichen Stellen. Die Frage nach dem Dasein des Erlösten wird also zurückgewiesen, von einer Vernichtung aber wird nicht gesprochen.

---
[130] Vgl. dazu die treffende Bemerkungen von L. de La Vallée Poussin, a. a. O., S. XXIII, 58 und 145ff.; auch A. B. Keith, Buddhist Philosophy in India und Ceylon, Oxford 1923, S. 65f.

[132] Udāna VIII, 10 = Samyuktāgamah 1076.

[133] Udāna VIII, 3; Ittivutakka 43.
Wo das herkommt, gibt es noch mehr, insbesondere auch direkt aus den Pāli-Texten.

In das/ein Nichts geht auch keiner ein, solche Reden führen die dort nicht. Das wäre ohnehin absurd (die Kyōtoer haben in der Zwischenkriegszeit und danach Heidegger nachgeplappert, aber das war/ist sowieso ein eigener Fall). Das/ein Nichts gibt es nicht. Dort sind wir ja nicht bei Fridugis von Tours mit seiner ontologisierten Negation. Wenn auch nominialisiert, so gibt es dazu noch lange keinen Gegenstand.
Allgemein lehrte der Buddha weder Eternalismus noch Annihilation, sondern – wie es so schön heißt – den mittleren Pfad/Weg, weder Entstehen noch Nichtentstehen trifft auf den Erlösten zu. Die Erlösung wird bei den Theravādins nicht ausschließlich durch Negationen charakterisiert, wenn auch größtenteils, und im Mahāyāna sowieso auch positiv.
Jarom1 hat geschrieben: [...] in dem Sinn gibt es im Buddhismus auch keine Wiedergeburt, sondern die Taten eines Lebens erzeugen ein neues Leben, zwischen denen zwar eine Ursache-Wirkung-Beziehung besteht, aber keine "Identität" im Sinne einer unsterblichen Seele.
Es gibt auch keine Identität zwischen konventioneller Person A zu t1 und zu t2, ganz zu schweigen zwischen A und "wiedergeborener" konventioneller Person B. Ergreifen findet von Augenblick zu Augenblick statt.

Zen will ich jetzt nicht kommentieren, damit würden wir ein gar zu großes Fass aufmachen.
Zuletzt geändert von Thomas_de_Austria am Dienstag 25. Februar 2014, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.

Thomas_de_Austria
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Re: Buddhismus

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Zum Mangel an substantieller, unveränderlicher Identität und Wiedergeburt noch etwas präziser:
Peter Harvey, in: Emmanuel, Steven M[...] (Ed.): [i]A Companion to Buddhist Philosophy[/i] (Blackwell Companions to Philosophy), 2013, 64. hat geschrieben:
Conditioned co-arising is also seen as a middle way between: "the one who does an action [a karma] is [identically] the same as the one who experiences [its karmic results]" and "the one who does an action is [completely] different from the one who experiences." This is seen at SN.II.18-22. where the Buddha does not accept that dukkha is created by oneself, by another, by both, or by neither. Elsewhere, the Buddha explains this by saying simply that dukkha arises conditioned by stimulation (phassa: SN.II.41). Here he explains it thus:

Kassapa, [if one thinks,] "The one who does an action is the same as the one who experiences." [then one asserts] with
reference to one existing from the beginning: "dukkha is created by oneself." When one asserts thus, this amounts to
the eternalism. But, Kassapa, [if one thinks,] "The one who does an action is different from the one who experiences."
[then one asserts] with reference to one stricken by feeling: "dukkha is created by another." When one asserts thus,
this amounts to the annihilationism. Without veering to either of these extremes, the Tathāgata teaches Dhamma
by the middle: Conditioned by ignorance are constructing activities [etc.].
(SN.II.20)
"Eternalism" is taking oneself and one's world as containing eternal, fixed essences. This may take the form of ideas of some essential Self or I which will untouched by death: an immortal soul. "me" forever. "Annihilationism" is identifying oneself totally with the present khandhas, especially just the body, taking oneself and one's world as being totally destroyed at death; more generally, it denies the continuity of cause and effect in life.
The above passage emphasizes that neither "eternalism" nor "annihilationism" applies as regard what happens to a being afther death: rebirth is the continuation of a changing, conditioned process, not the continuation of an unchanging Self or a complete end of ongoing personal continuity. After death, a changing personality-flux flow on. Given long enough, this may become very different from how one is now: and yet what will be then will have developed out of how one is, acts, now.
Of a person in two consecutive rebirths, it is said: "He is not the same and he is not different" (Miln.40): "he" neither retains any unchanging essence nor is wholy different. [...] This principle of "not the same and not different" can be seen to apply equally within the present life.

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Jarom1
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Re: Buddhismus

Beitrag von Jarom1 »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:
In das/ein Nichts geht auch keiner ein, solche Reden führen die dort nicht. Das wäre ohnehin absurd (die Kyōtoer haben in der Zwischenkriegszeit und danach Heidegger nachgeplappert, aber das war/ist sowieso ein eigener Fall).
Ja, siehe die Gedenkschrift "Japan und Heidegger".
Thomas_de_Austria hat geschrieben: Allgemein lehrte der Buddha weder Eternalismus noch Annihilation, sondern – wie es so schön heißt – den mittleren Pfad/Weg, weder Entstehen noch Nichtentstehen trifft auf den Erlösten zu. Die Erlösung wird bei den Theravādins nicht ausschließlich durch Negationen charakterisiert, wenn auch größtenteils, und im Mahāyāna sowieso auch positiv.
Aber das Ausweichen der Frage durch das Beziehen auf den unerklärbaren "mittleren Pfad" mündet letztlich auch in eine Negation, nämlich die Negation durch Verstummen. Hier ist das Zen konsequenter, da es auf das nicht-rationale, nicht-verbale, spontane Erleben von Satori abzielt.
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Thomas_de_Austria
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Re: Buddhismus

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Jarom1 hat geschrieben:[...] nämlich die Negation durch Verstummen.
Verstummen ist auch non-verbal.
Was wird negiert? Inhaltlich findet weder Affirmation noch Negation statt: Die ganze Fragestellung wird vor dem Hintergrund seiner Lehre zurückgewiesen, wie überhaupt spekulative Fragestellungen, soweit sie nicht für den (buddh.) Erlösungsweg relevant sind.

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Jarom1
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Re: Buddhismus

Beitrag von Jarom1 »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:
Jarom1 hat geschrieben:[...] nämlich die Negation durch Verstummen.
Verstummen ist auch non-verbal.
Was wird negiert? Inhaltlich findet weder Affirmation noch Negation statt: Die ganze Fragestellung wird vor dem Hintergrund seiner Lehre zurückgewiesen, wie überhaupt spekulative Fragestellungen, soweit sie nicht für den (buddh.) Erlösungsweg relevant sind.
Dies war eine der Ursachen meiner Abkehr vom Buddhismus. Ich bin überzeugt, dass das Sein - das bezieht das Sein nach dem Tode mit ein - rational erfassbar ist.
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Thomas_de_Austria
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Re: Buddhismus

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Edi hat geschrieben:[...] aber es kommt immer drauf an wie man die formuliert und was Buddha angeht, er war wahrscheinlich nicht dick, wird aber nur im Buddhismus immer so dargestellt.
Zum Aussehen des historischen Buddha:

Wie Siddhārtha Gautama (sansk.)/Siddhatta Gotama (pali) tatsächlich aussah, wissen wir nicht. Es gibt aber natürlich gewisse Hinweise. Vglw. bekannt
und gleichzeitig skurril sind die sog. „mahāpuruṣa Laksana“ (sansk.), die (32) Merkmale eines großen Mannes, die gleichermaßen einem "Weltweisen"
bzw. Erleuchteten wie einem „Chakravartin“ – ein idealer Weltenherrscher – zukommen sollen.[1] Die meisten davon sind teils recht grotesk und
gehen wohl auf die indische Symbolwelt ihrer Entstehungszeit zurück, d. h. man kann sie nicht als einem Menschen wirklich in dieser wörtlichen Form zu-
kommende Merkmale auffassen.

Einige, einem gesunden Menschen realistischerweise tatsächlich zukommen könnende Merkmale wären z. B.:

-) Eine klangvolle Stimme,
-) hochgewachsene Figur,
-) gleichförmige, vollständige, weiße Zähne,
-) geschmeidige Haut und eine
-) erhabene, angenehm anzusehende Gestalt.

Man wird das allerdings, wie gesagt, nicht als eine Beschreibung des wirklichen Menschen Gautama halten können. Halbwegs realistisch dürfte ein
Bericht aus seiner Zeit als strikter indischer Asket sein, in dem dem Buddha in den Mund gelegt wird, er wäre aufgrund seiner rigorosen Askese, sein-
es strengen Fastens etc., derart ausgemergelt gewesen, dass er quasi, wenn er vorne auf seinen Bauch gegriffen, seine Rückenwirbel gespürt hätte.[2]
Jedoch verwarf er diese Art der extremen Askese als fruchtlos und nahm wieder genügend Nahrung zu sich, sein Aussehen dürfte nicht so geblieben sein.
Das kann man auch aus anderen Stellen im Pali-Kanon ersehen, die davon berichten, wie der Buddha nach seiner Erleuchtung auf einen wandernden Ask-
eten namens Upaka traf und diesem in recht pathetischer Form davon erzählt, dass er der allumfassend Wissende, Erleuchtete wäre und den Weg zur
Erlösung gefunden hätte. Der Asket zeigte sich davon alles andere als beeindruckt und zog nach einer knappen Bemerkung dazu wieder von dannen ...[3]
Meiner Meinung nach lässt das darauf schließen, dass der Buddha wohl verhältnismäßig normal aussah – weder besonders beeindruckend noch abschreckend.

In der ersten Zeit wurde der Buddha interessanterweise nur symbolisch dargestellt, erst mit dem Kontakt zu durch den Alexanderzug in den Osten gekommenen
Griechen, die sich u. a. in Baktrien, im „Reich der tausend Städte“, niederließen und dort eine – anfangs den Seleukiden unterstehendes, später, unter dem
Satrapen Diodotos (regiert 255 - 239 v. Chr.) – unabhängige Herrschaft begründeten. Aus der dort entstehenden graeco-buddhistischen Mischkultur gingen in
weiterer Folge die ersten Buddhastatuen, die wohl griechische Götterstatuen (wie's scheint besonders von Apollon) zum Vorbild hatten, entstanden (s. Gandhāra-
Stil).


Der "kleine Dicke", dessen Statuen und Darstellungen man überall sieht, hat mit dem historischen Buddha nichts zu tun, er wurde nie mit diesem identifiziert oder
sonst irgendwas in diese Richtung.
Budai (chin.)/Hotei (jap.)/Bố Đại (vietnam.), wie man ihn nennt, eine Figur der chinesischen bzw. ostasiatischen Folklore, soll einfach ein legendärer chinesischer
Mönch aus dem 10. Jh. n. Chr. gewesen sein, dessen Name wörtlich Hanfsack bedeutet, mit einem solchen wird er auch vielfach dargestellt. Weitere Bezeich-
nungen sind Fenghua Budai,, Changtingzi und Budai heshang. Dieser Mönch, aus der Stadt Fenghua, in der Präfektur Ningbo, zugehörig zur Provinz Zhejiang,
stammend, war bekannt für seine Wundertaten und dadurch, dass er angeblich exakt das Wetter vorhersagen konnte.
Nach seinem Ableben begann man ihn als eine Manifestation des Bodhisattva Maitreya, der Buddha der Zukunft, zu sehen. In Japan zählt er auch zu den „Shichi
Fukujin
“, den sieben Glücksgöttern, und wird auch in Shintō-Schreinen verehrt. (Das auch zur Frage, ob sich Christen Statuen die ihn darstellen ins Regal stellen
sollten.)

---
[1] Dazu aus der sog. Längeren Sammlung des Pali-Kanon:

[i]Lakkhana Sutta[/i] (DN 30) hat geschrieben:Der Erhabene [historischer Buddha] sprach also: «Zweiunddreißig, ihr Mönche, sind es der Merkmale eines großen Mannes, mit denen begabt ein solcher nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte.
Wenn er im Hause bleibt, wird er König werden, Kaiser, ein gerechter und wahrer Herrscher, ein Sieger bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit schafft, mit sieben Juwelen begabt ist. [...]
Und er wird über tausend Söhne haben, tapfer, heldensam, Zerstörer der feindlichen Heere. Dann wird er diese Erde bis zum Ozean hin, ohne Stock und ohne Stahl gerecht obsiegend, beherrschen.
Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinwegnehmen.


[2]
[i]Mahāsīhanāda Sutta[/i] (MN 12. (II,2)) hat geschrieben:"Wie dürres, welkes Rohr wurden da meine Arme und Beine durch diese äußerst geringe Nahrungsaufnahme, wie ein Kamelhuf wurde da mein Gesäß durch diese äußerst geringe Nahrungsaufnahme,
wie eine Kugelkette wurde da mein Rückgrat mit den hervor- und zurücktretenden Wirbeln durch diese äußerst geringe Nahrungsaufnahme, wie sich die Dachsparren eines alten Hauses querkantig
abheben, hoben sich da meine Rippen querkantig ab durch diese äußerst geringe Nahrungsaufnahme, wie in einem tiefen Brunnen die unten liegenden Wasserspiegel verschwindend klein erscheinen, so
erschienen da in meinen Augenhöhlen die tiefliegenden ,Augensterne verschwindend klein durch diese äußerst geringe Nahrungsaufnahme, wie ein Bitterkürbis, frisch angeschnitten, in heißer Sonne
hohl und schrumpf wird, so wurde da meine Kopfhaut hohl und schrumpf durch diese äußerst geringe Nahrungsaufnahme. Und indem ich, Sāriputto, die Bauchdecke befühlen wollte traf ich auf das
Rückgrat, und indem ich das Rückgrat befühlen wollte traf ich wieder auf die Bauchdecke. So nahe war mir, Sāriputto, die Bauchdecke ans Rückgrat gekommen durch diese äußerst geringe Nahrungs-
aufnahme.


[3]
[i]Mahāvagga[/i] (MV.I.1.01-06) hat geschrieben:Als dies gesagt wurde, schüttelte der Asket Upaka den Kopf, sagte: "Es könnte sein", nahm einen Seitenweg und ging fort.

Dieter
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Registriert: Freitag 22. Juli 2011, 11:01
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Re: Buddhismus

Beitrag von Dieter »

Buddhistische Ethik und Gesellschaft

Sulak Sivaraksa

Sulak Sulak Sivaraksa ist thailändischer Theravada-Buddhist, Professor für Sozialwissenschaft an Universitäten Thailands und der USA, vielfach engagiert für soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden in Südostasien und war zeitweilig wegen 'Majestätsbeleidigung' im Gefängnis inhaftiert und im Exil lebend. Er ist Mitgründer des International Network of engaged Buddhists (INEB).

Alle Buddhisten akzeptieren fünf Vorsätze (Panca Sila) als grundlegende ethische Ausrichtung. Diese als Orientierung nutzend, wissen wir, woran wir uns in den vielen Gegebenheiten des Alltags halten wollen.
http://www.buddhanetz.org/texte/sulak1.htm

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