Der Islam gehört zu Deutschland

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Edi
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Edi »

Ex-Minister Friedrich gibt Merkel Mitschuld an Pegida

http://www.gmx.net/magazine/politik/ex- ... a-33189
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Ewald Mrnka
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Ewald Mrnka »

Edi hat geschrieben:Ex-Minister Friedrich gibt Merkel Mitschuld an Pegida

http://www.gmx.net/magazine/politik/ex- ... a-33189
Das ist alles ganz richtig, was er sagt. Es ist aber irrelevant, weil dieser Amigo-Stratege nicht mehr im Amt ist und keinen Einfluß mehr hat.

Die inzwischen total sozialdemokrattiesierte CDU verliert zunehmend Rückhalt bei den konservativeren Deutschen. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Rechts von den Unionsparteien formieren sich politische Kräfte. Und auf Dauer wird sich das auch nicht mehr verhindern lassen.
Es gibt sie, die AfD und Pegida ist zumindest ein Symptom für den schwindenden Einfluß der guten alten Tante CDU.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Lilaimmerdieselbe
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Das Vermickern der SPD hat eben auch seinen Preis, den Merkel aber wohl zahlen wollte.

Tritonus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Tritonus »

Ewald hat geschrieben:Die inzwischen total sozialdemokrattiesierte CDU ...
Ja, das liest man in letzter Zeit ziemlich oft, aber gleichzeitig werden meine Zweifel daran immer größer. Denn wenn das stimmen würde, dann müsste es ja überall von Sozialdemokraten nur so wimmeln. Aber wo sind sie denn? Ich sehe nämlich kaum noch welche, nicht einmal in der SPD, also da, wo ich sie (früher) zu allererst vermutet hätte.

Stattdessen sehe ich selbst dort hauptsächlich sowas hier:
http://qpress.de/wp-content/uploads/21 ... mittel.jpg

Für mich scheint es eher auf so eine Art Blockflötensystem herauszulaufen, in dem bei keiner Partei mehr ein klares Profil erkennbar ist. (Sorry, das war etwas OT.) :ikb_shy:

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Peti
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Peti »

Torsten hat geschrieben:Es ist eigentlich das dümmste, was man machen kann, den Bürgern islamischen Glaubens noch ein zusätzliches, gemeinsames Feindbild zu liefern(also neben den Juden). Oder auch nur das Feindbild zu übernehmen. Beten und beten lassen. Dabei auf die innerislamische Erosion bauen und jene offen empfangen, die angesichts dessen ihren Glaubenshorizont erweitern wollen.
Viele Moslems, die lange bei uns leben, verweltlichen doch genauso wie ihre ihre christlichen Mitbürger.
Besonders anziehend wirkt der Islam als Religion bis auf wenige Ausnahmen bei uns kaum.
Für meine Kollegen, die jahrelang mit Moslems zusammenarbeiten, gibt es da keinerlei Versuchung.
Wenn Deutsche ihre "Religion" gerne zusammenbasteln, dann stecken da oft ein wenig "Pseudo-Buddhismus" und viel "Esoterik"-Kram drin.
Nicht aber Elemente aus dem Islam.
Es gibt eigentlich keinen bekennerischen Expansionsdrang. Der Ritualismus des Islam ist selbst für Araber nur mit Mühe,
für Fremde kaum integral vollziehbar. Und bei unserer betrieblichen Weihnachtsfeier sitzen dann viele da und trinken auch ihr Bier.

Wenn Christen glaubhaft leben, könnte da schon eine wesentlich größere Anziehungskraft entstehen.

Was man natürlich nicht übersehen darf, ist der politische Expansionsdrang des Islam,
in Geschichte und Gegenwart.
Aber da steckt heute vor allem auch viel Schuld der Großmächte dahinter, besonders der USA.
Die Entstehung von IS hat sicher mehr mit amerikanischen Kriegen und Gefangenschaftslagern
als mit Predigten in Moscheen zu tun.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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lifestylekatholik
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von lifestylekatholik »

Peti hat geschrieben:Für meine Kollegen, die jahrelang mit Moslems zusammenarbeiten, gibt es da keinerlei Versuchung.
Wenn Deutsche ihre "Religion" gerne zusammenbasteln, dann stecken da oft ein wenig "Pseudo-Buddhismus" und viel "Esoterik"-Kram drin.
Nicht aber Elemente aus dem Islam.
Ja, sehe ich auch so.
Peti hat geschrieben:Wenn Christen glaubhaft leben, könnte da schon eine wesentlich größere Anziehungskraft entstehen.
Wenn Mohamedaner glaubhaft leben, könnte da schon eine wesentlich größere Anziehungskraft entstehen. -- Sorry, daran glaube ich nicht, weder an das eine noch an das andere.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Peti
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Peti »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:Für meine Kollegen, die jahrelang mit Moslems zusammenarbeiten, gibt es da keinerlei Versuchung.
Wenn Deutsche ihre "Religion" gerne zusammenbasteln, dann stecken da oft ein wenig "Pseudo-Buddhismus" und viel "Esoterik"-Kram drin.
Nicht aber Elemente aus dem Islam.
Ja, sehe ich auch so.
Peti hat geschrieben:Wenn Christen glaubhaft leben, könnte da schon eine wesentlich größere Anziehungskraft entstehen.
Wenn Mohamedaner glaubhaft leben, könnte da schon eine wesentlich größere Anziehungskraft entstehen. -- Sorry, daran glaube ich nicht, weder an das eine noch an das andere.
"Kirche wird nicht mehr in absehbarer Zeit die Lebensform einer ganzen Gesellschaft sein",
hat Papst Benedikt mal geschrieben. Da hat er sicher recht.
Als Komplementärbewegung zur herrschenden Weltanschauung, die sich wohl zuspitzen wird, bleibt sie aber lebendig.
Bleiben wird auch die urreligiöse Sehnsucht des Menschen nach Gottesbeziehung.
Da hat das Christentum mehr zu bieten. Es bedarf keiner orientalischen Ergänzung:
"Das Mystische in ihm ist seine konsequent gelebte Dogmatik".
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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Theresita
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Theresita »

Ich habe hier auch etwas gefunden :

http://www.t-online.de/nachrichten/deut ... -nach.html

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Edi
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Edi »

Theresita hat geschrieben:Ich habe hier auch etwas gefunden :

http://www.t-online.de/nachrichten/deut ... -nach.html
Die übergroße Mehrheit der Deutschen ist dagegen wie auch die Umfrage auf dem Link schon zeigt. Die SPD will sich aber die Stimmen der Mohammedaner sicher, die Grünen ebenso.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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Ewald Mrnka
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Ewald Mrnka »

Tritonus hat geschrieben:
Ewald hat geschrieben:Die inzwischen total sozialdemokrattiesierte CDU ...
Ja, das liest man in letzter Zeit ziemlich oft, aber gleichzeitig werden meine Zweifel daran immer größer. Denn wenn das stimmen würde, dann müsste es ja überall von Sozialdemokraten nur so wimmeln. Aber wo sind sie denn? Ich sehe nämlich kaum noch welche, nicht einmal in der SPD, also da, wo ich sie (früher) zu allererst vermutet hätte.

Stattdessen sehe ich selbst dort hauptsächlich sowas hier:
http://qpress.de/wp-content/uploads/21 ... mittel.jpg

Für mich scheint es eher auf so eine Art Blockflötensystem herauszulaufen, in dem bei keiner Partei mehr ein klares Profil erkennbar ist. (Sorry, das war etwas OT.) :ikb_shy:
Das ist richtig, das Blockflötensystem haben wir schon.
Aber zur CDU und zur Rotverschiebung des Spektrums :breitgrins: (und das ist nur ein ein Beispiel) Was z.B. der Bourgeois Engels 1884 in "Der Ursprung der Familie, des Privateigenthums und des Staats" gedordert hatte, ist in einigen wesentlichen Punkten von der CDU übernommen worden.

Das finde ich beachtlich :breitgrins:

Und mit der Scharia werden sich UnionschristInnen, Sozen nebst Chlorophyll-Bolschewiken auch abfinden, wenn es denn der Machterhaltung dient.

Schließlich sind wir ja "weltoffen", gell?!

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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

Ewald,

Du bist das Gegenteil von Mystik. *g*
peti hat geschrieben:Da hat das Christentum mehr zu bieten. Es bedarf keiner orientalischen Ergänzung:
"Das Mystische in ihm ist seine konsequent gelebte Dogmatik".
Eine konsequent gelebte Dogmatik ist sicher auch eine Erfahrung. Laut Karl Rahner wird "der Fromme von morgen ein Mystiker sein, einer der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein."
Mystik stellt gegenüber der Aufklärung der Welt das erklären der Dogmen aufgrund einer Erfahrung. Der Erfahrung der Liebe .. (und ich mag das Wort nicht besonders). Es ist die Erfahrung des Gefühls, unsterblich zu sein. Nicht als Individuum, sondern als Auge und Ohr des Unsterblichen. Kurz: Als dessen Diener.

Der seinem Herrn schönes zeigen und hören lassen will: Liebe durch die Erfahrung seiner Geschöpfe miteinander. Aber davor steht die Nacktheit, der Hunger und das Frösteln, welches die Unendlichkeit so unglaublich menschlich macht vor der Gier und den Machtgelüsten und den falschen Ängsten dieser Welt, derer sich Mystiker entsagen.
Bleiben wird auch die urreligiöse Sehnsucht des Menschen nach Gottesbeziehung.
Die Sehnsucht nach einer neuen Beziehung zu den Menschen. Mit "High Five" und Jubel in den Augen im Geist des Allmächtigen, in dem zwei Tore zu einer Tür, und zwei Fahnen zu einer Richtung werden, in der sie wehen. Auf der Basis lässt es sich vollsülzen. Im positiven wie im negativen. Ich mach hier erstmal Pause.

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Ewald Mrnka
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Ewald Mrnka »

Torsten hat geschrieben:Ewald,

Du bist das Gegenteil von Mystik. *g*
Das ist richtig.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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lifestylekatholik
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von lifestylekatholik »

Torsten hat geschrieben:Laut Karl Rahner wird "der Fromme von morgen ein Mystiker sein, einer der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein."
Katzengold und Verblendung und Überhebung!
Torsten hat geschrieben:Auf der Basis lässt es sich vollsülzen. Im positiven wie im negativen.
Nur dämonisch.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Yeti
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Yeti »

Edi hat geschrieben:
Theresita hat geschrieben:Ich habe hier auch etwas gefunden :

http://www.t-online.de/nachrichten/deut ... -nach.html
Die übergroße Mehrheit der Deutschen ist dagegen wie auch die Umfrage auf dem Link schon zeigt. Die SPD will sich aber die Stimmen der Mohammedaner sicher, die Grünen ebenso.
Das sind dann drei Prozent mehr Stimmen für SPD und Grüne und mind. 15 Prozent für die AfD. Ob's das bringt...
#gottmensch statt #gutmensch

Lilaimmerdieselbe
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Mystik kann von außen immer als Verblendung und Überhebung gesehen werden. Katzengold muß sie deshalb nicht sein.

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Ewald Mrnka
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Ewald Mrnka »

"Was ist von der Pegida-Bewegung zu halten, von deren Schmähung derzeit die halbe Medienöffentlichkeit lebt, ohne deren Erwähnung kein Nachrichtenportal auszukommen scheint und zu deren Stichwortgebern ein großes deutsches sogenanntes Intelligenzblatt u.a. mich kürte? Unstrittig scheint mir zu sein, dass unter dem Motto "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" die Habermas’sche "Lebenswelt" beziehungsweise ein Teil derselben auf die Straße geht. Als ein spezieller Verehrer des Starnberger Transzendentaldemokraten sowie Großakklameur des im Grundgesetz verankerten Gundrechtes auf Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit begrüße ich die Kundgebungen ausdrücklich, zumal weder Sponsoren noch Parteien dahinterstehen wie bei den Gegendemonstranten und der üblichen subventionierten Protestfolklore „gegen rechts“, sondern die Menschen sich aus freien Stücken und gegen erheblichen Widerstand des etablierten Herrschaftsmilieus versammeln.

Diese Leute sind, ob es den politisch Verantwortlichen nun passt oder nicht, Bürgerrechtler. Was ihre Anzahl betrifft, darf getrost von einer Neuauflage der außerparlamentarischen Opposition gesprochen werden, nur dass die Mitglieder dieser APO im Gegensatz zum alimentierten Original mehrheitlich ihr eigenes Geld verdienen dürften. Da sich auf beiden Seiten Extremisten unters Volk mischen, muss man es nicht für eine Seite betonen; dieses beliebte und vor allem einseitige Exerzitium überlassen wir gern den bewährten z.T. bärtigen Tanten von der Gesinnungspresse. Welche Seite mehr Deppen aufzubieten hat, vermag ich nicht zu beurteilen, aber ganz gewiss gehört mehr Courage dazu, bei den „Patrioten“ Gesicht zu zeigen als bei ihren von sämtlichen Parteien, Gewerkschaften, Medien, Theatern, der evangelischen Kirche, den Zentralräten der Juden und Muslime unterstützten Kontrahenten, während die Verworfenen einzig das Privileg genießen, nicht zu allem Übel noch die Gefechtsmusik von Konstantin Wecker oder der Sportfreunde Stiller über sich ergehen lassen zu müssen.

Liest man freilich die Positionspapiere der Pegida, stehen dort lauter vernünftige Forderungen, von der notwendigen Unterscheidung zwischen normalen Muslimen und politischen Islamisten, zwischen tatsächlichen Flüchtlingen, die Deutschland aufnehmen, und unerwünschten Einwanderern, denen man nolens volens die Tür weisen soll; man fordert die Abschiebung ausländischer Straftäter, das Primat der heimischen Kultur, keinen Polizeiabbau und dergleichen Selbstverständlichkeiten mehr. Im Grunde steht dort dasselbe wie in Grundsatzerklärungen von bürgerlichen Parteien überall auf der Welt, aber dass solche Lippenbekenntnisse hierzulande plötzlich beim Wort genommen und als Forderungen auf die Straße getragen werden, irritiert die politischen Gouvernanten unserer Republik, interessanterweise auch in der CDU/CSU, also in jenen Parteien, von denen man in den vergangenen beiden Jahrzehnten die Etablierung einer intelligenzgesteuerten Zuwanderungspolitik erwartet hätte. Undenunziert demonstrieren darf man in der Bunten Republik Deutschland allerdings und bekanntlich nur gegen das Atom, gegen die Banken, gegen Putin und vor allem gegen "rechts". Beim Umgang mit Pegida ist ein ähnliches Muster zu beobachten wie bei den politisch-medialen Reaktionen auf die Petition gegen die sogenannte "Akzeptanz sexueller Vielfalt" in den Schulen Baden-Württembergs, wo immerhin 2. Unterzeichner die grün-rote Landesregierung nicht bewegen konnten, von ihren Plänen abzurücken oder sich wenigstens einer offenen Diskussion zu stellen. Hier wie dort sehen wir also, was das speziell von den Grünen strapazierte, aber gewiss auch die Bundesregierung amüsierende Motto "Mehr Bürgerbeteiligung!" wert ist. Wobei die Beschimpfungen, die sich über die Bürgerbewegten im Ländle ergossen, fast moderat wirken verglichen mit jenen, die seit Wochen aus den Mündern der üblichen journalistischen Kretins und parlamentarischen Apparatschiks, von Bundesfreiheitsbuffo Gauck und sogar seitens der Kanzlerin über die Pegida-Demonstranten gekübelt werden, garniert mit ein paar taktischen "Gegenstimmen" (Schäuble, Geißler), die freilich nur äußerten, man möge die protestierenden Kleinen wenigstens ernstnehmen, aber nicht, man möge auf sie hören, die also das paternalistische Leitmotiv nur eine Nuance variiert ableierten.

Das dabei verwendete Vokabular illustriert vor allem eines: Es soll in der Bundesrepublik keine politische Mitsprache über das turnusmäßige Stimmzetteleinwerfen und Kandidatenabnicken hinaus geben, es soll ferner keine nach festen Regeln stattfindende Zuwanderung geben, es sollen auch keine Kriterien festgelegt werden, wer nach Deutschland einwandern darf und wer nicht, es soll nicht einmal der Begriff Flüchtling exakt definiert werden, was ja bedeuten würde, dass auch der Nicht-Flüchtling sowie eine so heikle Sache wie die nationale Souveränität definiert werden müssten. Es soll kein Recht auf Heimat mehr geben, bei Strafe des Faschismusvorwurfes. Warum das so ist, weiß ich nicht; wohin meine Vermutungen gehen, habe ich in diesem Diarium gelegentlich erwähnt.

Was ich aber weiß, ist eine Antwort auf die vielbeschwätzte, wenngleich verlässlich mit Herablassung traktierte Frage, warum Pegida vor allem in den sogenannten neuen Bundesländern so viele Menschen mobilisiert. Diese Frage habe ich schon lange vor dem Auftauchen der "Patrioten" in diversen privaten Gesprächen beantwortet, und ich will es gern wiederholen: weil die Gehirnwäsche im Westen viel smarter und solider war als in der untalentierten und erfolglosen DDR, wo sowieso kein Mensch die Parolen glaubte, die ihm täglich verabfolgt wurden. Der Durchschnitts-Westdeutsche indessen glaubt mit einer Inbrunst an den Endsieg des westlichen Systems, wie sie nicht einmal unter SED-Funktionären sonderlich oft anzutreffen war. Ob mit Recht, wird sich zeigen; mein altersmildes Haupt würde ich nicht darauf verwetten.

Viele Menschen im ehemals Mitteldeutschland geheißenen Osten, namentlich in Dresden, haben wahrscheinlich deshalb – also wegen der missratenen Gehirnwäsche – so etwas wie Gemeinschafts- und Bürgersinn bewahrt, gerade nach den Elendsjahren unter dem SED-Joch. Viele Menschen im Osten sind, zumindest potentiell, gegen die geistige Kolonisation immunisiert, sie sind bereits geimpft worden, weshalb der Versuch, heute mit der sogenannten Politischen Korrektheit das zu vollziehen, was der Realsozialismus nicht schaffte, nämlich ihnen ihren gesunden Menschenverstand, ihre Alltagserfahrungen und ihren Sinn für das Angemessene auszureden, besonders im Osten an seine Grenzen stößt, einstweilen zumindest. Viele Menschen dort betrachten ihr Gemeinwesen als ihre Angelegenheit, anders als im Westen, wo man, zumindest in der "besseren" Gesellschaft und vor allem in jenem Milieu, das es sich leisten kann, die Grünen zu wählen, sturfrömmst an das Wunder des anything goes glaubt, sich überdies als Weltbürger fühlt und im Zweifelsfalle wegschaut oder, wer kann, wegzieht, weil für die Tonangeber dieses Landes längst nur das Ich zählt und nichts außerdem (ich spreche hier naturgemäß al fresco über meine lieben westelbischen Landsleute). Der sächsische Ausländerbeauftragte Martin Gillo, ein CDUler, hat eine dortzulande vielzitierte Unterscheidung zwischen "Herkunftsdeutschen" und "Zukunftsdeutschen" getroffen. Wie die meisten westdeutschen Herkunftsdeutschen, denen der Zustand ihrer Kommune egal ist und die das für fortschrittlich halten (wenn sie Glück haben, mit Recht, wenn sie Pech haben, bis man ihnen oder ihren Kindern, sofern vorhanden, die Kehle durchschneidet oder den Schädel eintritt), haben die meisten Ostdeutschen nichts gegen Herrn Gillos einwandernde Zukunftsdeutsche – sie wollen lediglich ein Wörtchen dabei mitreden, mit wem sie künftig zusammenleben.

Schon der Wiederaufbau der Frauenkirche war ein deutliches Signal der Dresdner an den Rest der Republik. Ich wage die Behauptung, dass keine Stadt in den westlichen Bundesländern eine vergleichbare Leistung hätte vollbringen können, weil es dort eben keine größeren Bürgerkollektive mehr gibt, sondern nur "die Menschen draußen im Land" (A. Merkel), über deren Steuergelder auf bewährte Weise zentralistisch verfügt wird; überdies handelte es sich um eine christliche Kirche, nicht um eine Shopping Mall, ein antifaschistisches Mahnmal oder ein multikulturelles Begegnungszentrum. Und ob sich in München oder Hamburg ein vergleichbar kultiviertes Publikum finden würde, das nach einer Aufführung von Beethovens "Missa solemnis" zum Gedenken an die Opfer des Luftkriegs geschlossen auf den Applaus verzichtet, sei dahingestellt. Unter anderem deswegen ist Dresden ja auch in jedem Februar von Neuem ein Betreuungsobjekt vor allem westlicher Volkspädagogen.

Wiederholt ist gegen Pegida vorgebracht worden, in Dresden und überhaupt im Osten lebten doch kaum Ausländer bzw. Muslime, jedenfalls weit weniger als im Westen, weshalb den Aufmärschen etwas Surreales und Spiegelfechterisches eigne. Wieso demonstriere man gegen Probleme, die, wenn überhaupt, anderswo dräuten? Die Publizistin Cora Stephan hat in diesem Zusammenhang daran erinnert, in welcher Entfernung von deutschen Landen und Gauen jenes Reaktorkataströphchen vorstellig wurde, um dessentwillen unser Stimmungskanzlerin aus der Atomenergie retirierte. Ich würde allenfalls noch ergänzen, dass man dann auch unmöglich zu Berlin gegen den Vietnam- und später den Golfkrieg hätte demonstrieren dürfen; vom "Kampf gegen rechts", der ja meist ohne anwesenden Gegner stattfindet (was seine vergleichsweise Popularität erklärt), ganz zu schweigen. Die Herbeischaffung weiterer Beispiele sei jedem selbst anheimgestellt.

Zuletzt: Dass sich sogar mein guter Freund M., der eigentlich alles weiß, darüber mokiert, er habe keine Ahnung, wofür diese Pediga-Leute stünden, und fragt, warum sie keine Erklärungen abgäben, keine Reden hielten etc., bringt uns nicht zu eigentlichen Problem, aber zur abstoßendsten Sphäre dieser Republik, der sogenannten Medienöffentlichkeit. Nichts erfuhr man dort von den Motiven der Demonstranten, sondern lediglich, dass man sie als braver Bürger dieser Republik für Nazis, Rechtsextremisten, Ausländerfeinde, Hetzer oder mindestens von den modernen Zeiten überforderte Wutbürger zu halten habe, für Ewiggestrige, die Deutschland abschotten und ins Mittelalter zurückwerfen wollten, dass man mit diesen Leuten nicht reden oder verhandeln dürfe, dass sie eine Schande für Deutschland seien, dass man ihnen mit Null Toleranz zu begegnen (demnächst: kurzen Prozess zu machen?) habe und dergleichen angewandte Pluralismen mehr. So las ich zum Beispiel zwischen den Klatsch-, Sport- und Katastrophenmeldungen auf der Startseite meines im Grunde zu weltanschaulicher Neutralität verpflichteten Mail-Anbieters die Schlagzeile "Pegida wuchert weiter". Die Saat der Toleranz geht auf. Die Sprache des Unmenschen richtet sich gegen eine vollkommen friedfertig protestierende Volksgruppe. Die demokratische Humanistenpresse will ihr Publikum in Bürgerkriegsstimmung bringen. Aber keine Angst, es sind nur Papiertiger; nie würde sich das mit einem ernsthaften Gegner anlegen (auf Pegida gewendet: Ab 5. Mann pro Kundgebung wird die Berichterstattung entschieden freundlicher, ab 1. hatte man selber von Anfang an Verständnis für die Demonstranten). Erinnern wir uns nur daran, wie zahm unsere Medienschaffenden samt ihrer parlamentarischen Vor- und Nachbeter auf die antiisraelischen Ausschreitungen in deutschen Städten vor einem halben Jahr reagierten, als eine der wirklichen potentiellen Bürgerkriegsparteien erstmals in größerem Stil Gassi ging...

Es wird in den nächsten Jahren eine Spaltung dieses Landes in zwei Lager stattfinden, wie sie in den USA bereits weitgehend vollzogen ist. Die Bruchlinien sind mit Namen wie Sarrazin, Pirincci, AfD und Pegiga markiert, desgleichen gehören die Petitionsbetreiber gegen die Schulsexualisierung in bald vielen Bundesländern dazu, vielleicht auch die Maskulinisten, ein paar HoGeSa-Leute und die Handvoll deutsche Libertäre. Es wird eine antisozialistische Bürgerbewegung werden, die sich die amerikanische Tea-Party zum Vorbild nehmen dürfte, sie wird ähnliche Blüten an Dummheit und Unappetitlichkeit treiben, wie in Übersee zu beobachten, aber es doch wahrscheinlich niemals schaffen, in puncto Widerwärtigkeit und Niedertracht mit den Figuren zu konkurrieren, die momentan in diesem schönen Land die öffentliche Meinung bestimmen. Ich für meinen Teil werde wenig mit diesen Leuten zu tun haben, aber ein gewisses Maß an Verständnis für sie hegen, denn mir fällt kein Argument ein, warum diejenigen, so da seit Jahren für das humanitaristische Theater blechen und sich gleichzeitig von den Lautsprechern des Zeitgeistes als dumpfdeutsche Mitte-Extremisten schmähen lassen müssen (in den Öffentlich-Rechtlichen sogar auf eigene Kosten), sich nicht endlich einmal spürbar gegen diese Plage zur Wehr setzen sollten (sofern sie nicht zu den Seligen gehören, die sich bisweilen noch durch die Lektüre der Zeit oder des Stern sedieren lassen). Der Erfolg dieser Bürgerbewegung wird davon abhängen, inwieweit man es versteht, jene Riesenschar von Zuwanderen oder Frischdeutschen einzubeziehen, die gern hier leben, ihre Rechnungen selber bezahlen und sich ihre neue Heimat nicht von grün-roten Spitzbuben sukzessive miserabilisieren und demolieren lassen wollen. Die Fronten müssen völlig neu gezogen werden."

Quelle:
http://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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cantus planus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von cantus planus »

Das ist wohl einer deiner längsten Beiträge, Ewald - und überhaupt einer der längsten hier -, und zugleich einer derjenigen, denen ich beinahe ohne Einschränkung zustimme. :klatsch:

Nachtrag: ich bemerke gerade, dass dieser Artikel ein Komplettzitat ist. Das sollte in diesem Fall aber wohl in Ordnung sein.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Lilaimmerdieselbe
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ewald Mrnka hat geschrieben:"

Es wird in den nächsten Jahren eine Spaltung dieses Landes in zwei Lager stattfinden, wie sie in den USA bereits weitgehend vollzogen ist. Die Bruchlinien sind mit Namen wie Sarrazin, Pirincci, AfD und Pegiga markiert, desgleichen gehören die Petitionsbetreiber gegen die Schulsexualisierung in bald vielen Bundesländern dazu, vielleicht auch die Maskulinisten, ein paar HoGeSa-Leute und die Handvoll deutsche Libertäre. Es wird eine antisozialistische Bürgerbewegung werden, die sich die amerikanische Tea-Party zum Vorbild nehmen dürfte, sie wird ähnliche Blüten an Dummheit und Unappetitlichkeit treiben, wie in Übersee zu beobachten, aber es doch wahrscheinlich niemals schaffen, in puncto Widerwärtigkeit und Niedertracht mit den Figuren zu konkurrieren, die momentan in diesem schönen Land die öffentliche Meinung bestimmen. Quelle:
http://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna
Also bei der Zusammensetzung der Gegenseite, die man nur in ihrer Heterogenität in eine talkshow setzen und über ein beliebiges Thema, sei es nun Familie oder ein Aspekt eines Wirtschaftsprogramms reden lassen kann, da werden "die Figuren" die öffentliche Meinung noch lange weiter bestimmen können.

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Peti
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Peti »

Ewald prophezeit doch hier seit zehn Jahren. Wenn man das alles ernst nehmen würde......
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Tritonus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Tritonus »

Der von Ewald zitierte Artikel erscheint mir an verschiedenen Stellen doch ein bisschen arg fiebrig. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ...
... ein paar HoGeSa-Leute ...
Hooligans. Das überzeugt mich. Schon die Gruppenbezeichnung beinhaltet eine attraktive Weltanschauung und ein ausgereiftes Programm und wurde deshalb unverändert in viele Sprachen übernommen (z.B. хулиган). Das Programm auch: Bier saufen, randalieren und prügeln (хулиганство).
... die Handvoll deutsche Libertäre ...
Was meint er denn mit "libertär"? Lange bevor der Begriff von den Marktliberalen okkupiert wurde, bezeichneten sich Anarchisten als "libertär". (In Köln-Ehrenfeld gab es mal ein "Libertäres Zentrum", da traf man sich wöchentlich und diskutierte brav und gesittet sowohl über Kropotkins und Landauers Utopien als auch über irgendwelche aktuellen Projekte, immer unter den wachen Augen des Verfassungsschutzes. Da kamen allerdings deutlich mehr zusammen als "die Handvoll".)
Libertär

Das Wort libertär (lat. libertas: „Freiheit“) wird genutzt als:

- Adjektiv für Anarchismus
- Adjektiv für Libertarismus

http://de.wikipedia.org/wiki/Libert%C3%A4r

Vielleicht meint Klonovsky ja tatsächlich nur "die Handvoll" Marktliberale. Denen wünsche ich viel Spaß. Der Spaß geht allerdings erst dann richtig los, nachdem sie ihre Forderung nach "weniger Staat" konsequent umgesetzt haben und kein Polizist mehr da ist, der sie vor ihren neuen politischen Freunden, den Hooligans, schützt. Wenn es soweit ist, werde ich mir das ganze (hoffentlich) aus der Ferne ansehen.

(Ich höre jetzt einfach mal hier auf, sonst schreibe ich übermorgen noch.)

Fazit für mich: Ich empfinde Klonovskys "Spaltung dieses Landes in zwei Lager" als alptraumhafte Drohung, denn ich gehöre definitiv in keines der Lager, die er skizziert hat.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich nehme an, er meint so Marktlibertäre wie Herrn Henkel. Auf dessen Wahlkampf für die AfD bin ich schon sehr gespannt. Da kann sich dann zeigen, was da wirklich zusammenpaßt.

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Ewald Mrnka
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Ewald Mrnka »

cantus planus hat geschrieben:Das ist wohl einer deiner längsten Beiträge, Ewald - und überhaupt einer der längsten hier -, und zugleich einer derjenigen, denen ich beinahe ohne Einschränkung zustimme. :klatsch:

Nachtrag: ich bemerke gerade, dass dieser Artikel ein Komplettzitat ist. Das sollte in diesem Fall aber wohl in Ordnung sein.
Ich habe Klonowksy zitiert, weil ich der Ansicht bin, daß er Pegida (und deren Folgewirkungen) korrekt (wenn auch etwas polemisch) anlasysiert und auf den Punkt bringt.

Diese Bürgerbewegung spaltet zwar unübersehbar die Gesellschaft, was bedauerlich ist, aber sie hat bereits eine notwendige Diskussion evoziert, die nicht aufhören wird.

So etwas z.B. wäre vor wenigen Wochen noch sehr unwahrscheinlich gewesen :breitgrins: :
http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... ringt.html

Klar, Die ganze Blase von Caritas, Wohlfahrtsverbänden, Kirchens und deren wohlbestallte Profiteure des Wohlfahrtskombinats werden weiter aufjaulen, diffamieren, drohen und die bekannten Keulen schwingen; das ist schließlich ihr Job & auf Pawlowsche Reflexe ist Verlaß - aber es wird wenig helfen. Hier ist nämlich eine Dialektik der "Aufklärung" in Gang gekommen, die der (nützlichen, arbeitenden) Bevölkerung nach und nach drastisch ins Bewußtsein transportieren wird, was die Weltbeglückungsmaßnahmen der Nomenklatura eigentlich kostet.

https://www.youtube.com/watch?v=6s8AuX25jMw

Ich habe immer noch täglich Kontakte zu wirklich hart arbeitenden Menschen mit geringen Einkünften - habe unter ihnen noch keinen gefunden, der sich mit unserem Bundes-Buffo und anderen Oberpfaffen identifiziert; diese Menschen pflegen seltsamerweise auch keine sehr ausgeprägte "Willkommenskultur" und ich habe das Gefühl, daß daran auch die eingeforderte Rundumdieuhraufklärung wenig ändern könnte - aber wer weiß, vielleicht wohne ich nur nicht in der richtigen Gegend :breitgrins: .
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Caviteño
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Caviteño »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Diese Bürgerbewegung spaltet zwar unübersehbar die Gesellschaft, was bedauerlich ist, aber sie hat bereits eine notwendige Diskussion evoziert, die nicht aufhören wird.
Zu einem ähnlichen Urteil kommt auch Wolfram Weimer:
Wie kann es dann also sein, dass die Dresdner Spießbürgerei die politische Klasse mehr aufregt als alle anderen, zum Teil gewalttätigen Demos zusammen? Es mögen Dumpfbacken und rechtsextreme Trittbrettfahrer in Dresden dabei sein, aber das erklärt den schrillen Affekt Berlins nicht. Offenbar ist hier – wie der Schriftsteller Martin Walser einmal formulierte – das Ungesagte das Eigentliche. Pegida hält der Politik einen unangenehmen Spiegel vor, in dem ihre eigenen Tabus sichtbar werden.
Das Tabu zum Beispiel, über die Probleme mit muslimischen Minderheiten in Deutschland lieber nicht zu reden. Das Tabu, dass der moderne Islamismus für das 21. Jahrhundert eine ähnliche geopolitische Bedrohung darstellen könnte wie es der Faschismus und Kommunismus im 2. Jahrhundert gewesen ist. Das Tabu, dass massenhafte Einwanderung von Menschen muslimischen Glaubens weitreichende Folgen für Europa haben wird. Das Tabu, dass es – vom Nikolausfest im Kindergarten über das Frauenbild bis zum Moscheenbau – eine alltägliche und belastende Reibung zwischen westlicher Tradition und muslimischer Forderung gibt. Das Tabu, dass unsere Einwanderungspolitik – ob sie es will oder nicht – am Ende doch Prioritäten setzen muss. Das Tabu, dass Deutschland zwar ein weltoffenes Einwanderungsland sein sollte, aber nicht jeden Flüchtling dieser Welt einfach aufnehmen kann. Das Tabu, dass die Mehrheit der Bevölkerung tolerant und weltoffen denkt und doch die eigene Kultur nur ungern zugunsten anderer beschneiden lässt.
Indem die Politik kritische Auseinandersetzungen mit islamischer Einwanderung tabuisiert, schafft sie einen immer größer werdenden Raum des Ungesagten. Das aber ist nicht gut für die Demokratie. Die obrigkeitsstaatliche Reaktion der Politik lässt den Verdacht keimen, dass sie sich ertappt fühlt mit ihren Versäumnissen und ihren schablonenhaften Denk- und Sprechgeboten.
Es geht bei der Pegida-Debatte nicht um Rassismus, es geht um die Grenzen der politischen Korrektheit – also darum, was gesagt werden darf und was nicht. Wo die Sorge aufhört und die Schande beginnt. Darum spielt auch die unbeholfene Kritik der Demonstranten an vermeintlichen „Systemmedien“ eine so große Rolle. Es wächst offenbar eine Sehnsucht nach offenen Debatten jenseits des Gutmenschen-Politsprechs. Die Pegida-Demonstrationen wachsen daher nicht trotz der Berliner Moralkeulen und Verbalattacken von Woche zu Woche an, sondern gerade deshalb.
Kurzum: Es ist ein Kulturkampf entbrannt. Der wird durch die Schande-und-Nazi-Nieten und Aufstand-der-Anständigen-Rhetorik eher verschärft als entspannt. Auch die wohlfeile Ökonomisierung der Problemlage, es drehe sich bei den Protesten wohl um soziale und wirtschaftliche Ängste, übersieht das Unübersehbare. Könnte es den Demonstranten – und mit ihnen einer wachsenden Bewegung in ganz Europa – nicht tatsächlich um Kultur gehen? Um die schleichende oder drohende oder auch nur gefühlt drohende Islamisierung?
Medien wie Politik sollten das Thema nicht in falsche Hände fallen lassen – sondern es besser annehmen. „Durch Beschimpfung treibt man die Menschen eher in die Arme der Verführer,“ mahnt der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer völlig zurecht. Denn die Sorge vor den Gefahren durch Islamismus und Parallelgesellschaften sind real. Billige Beschwörungsformeln von „Bunte Republik“ bis „Willkommenskultur“ wie eine Monstranz vor sich her zu tragen, hilft da nicht weiter.
http://www.handelsblatt.com/meinung/kol ... 4-all.html
Ewald Mrnka hat geschrieben: Klar, Die ganze Blase von Caritas, Wohlfahrtsverbänden, Kirchens und deren wohlbestallte Profiteure des Wohlfahrtskombinats werden weiter aufjaulen, diffamieren, drohen und die bekannten Keulen schwingen; das ist schließlich ihr Job & auf Pawlowsche Reflexe ist Verlaß - aber es wird wenig helfen.
Man sollte nicht übersehen, daß die ganze "Helferindustrie" auf die Gelder aus den öffentlichen Haushalten angewiesen ist.

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Ewald Mrnka
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Ewald Mrnka »

Caviteño hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: Klar, Die ganze Blase von Caritas, Wohlfahrtsverbänden, Kirchens und deren wohlbestallte Profiteure des Wohlfahrtskombinats werden weiter aufjaulen, diffamieren, drohen und die bekannten Keulen schwingen; das ist schließlich ihr Job & auf Pawlowsche Reflexe ist Verlaß - aber es wird wenig helfen.
Man sollte nicht übersehen, daß die ganze "Helferindustrie" auf die Gelder aus den öffentlichen Haushalten angewiesen ist.
Aber ja, und diese MitkonsumentInnen laufen (nebst einigen GutmenschInnen) gegen Pegida & Co. Sturm.

"Wes Brot ich ("Mit" :breitgrins: ) ess, des Lied ich sing."
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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Peti
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Peti »

Aus unserer Nachbarstadt:
http://www.deutschlandfunk.de/fluechtli ... _id=334

"Im bayerischen Geretsried hat Flüchtlingshilfe Tradition und das Verständnis für die Lage der Menschen ist groß".
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

spon hat geschrieben:Demonstration in Dresden: Pegida sagt Protestzug für kommenden Montag ab

Berlin - Der Pegida-Veranstalter Lutz Bachmann kündigte an, dass die für den 29. Dezember geplante Demonstration um des "Weihnachtsfriedens" willen ausfallen würde. Das bestätigte der Dresdner Polizeisprecher Thomas Geithner telefonisch auch SPIEGEL ONLINE. Die nächste Demonstration sei für den 5. Januar geplant.

Wörtlich sagte Bachmann zum Abschluss der Kundgebung: "Am kommenden Montag, dem 29.12., machen wir eine Pause des Weihnachtsfriedens, mit welcher wir uns speziell bei den fleißigen Einsatzkräften bedanken wollen, welche aufgrund der Linkschaoten, Gewalttäter und Ruhestörer auf den Gegendemos überhaupt erst notwendig werden."
Irgendwann kommt raus, dass Lutz Bachmann ein V-Mann ist, der finanzielle, organisatorische und möglicherweise auch ideologische Unterstützung von gewissen, staatlichen Stellen erhält, wie es sie so nur in Sachsen gibt .. Im Kampf gegen " Linkschaoten, Gewalttäter und Ruhestörer".

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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Tritonus »

Torsten hat geschrieben:[...] von gewissen, staatlichen Stellen erhält, wie es sie so nur in Sachsen gibt .. [...]
Vielleicht magst Du an dieser Stelle etwas ausführlicher werden und die Wissenslücke schließen, die ich offensichtlich habe?

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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

Das bezieht sich nicht auf eine nur in Sachsen existierende Behörde, sondern auf den dort herrschenden, besonders ausgeprägten Chorgeist.

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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Sarandanon »

Du meinst bestimmt den Korpsgeist, werter Torsten. Hat nämlich nichts mit gemeinschaftlichem Singen zu tun ;D .
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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Ewald Mrnka
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Ewald Mrnka »

Torsten hat geschrieben:
spon hat geschrieben:Demonstration in Dresden: Pegida sagt Protestzug für kommenden Montag ab

Berlin - Der Pegida-Veranstalter Lutz Bachmann kündigte an, dass die für den 29. Dezember geplante Demonstration um des "Weihnachtsfriedens" willen ausfallen würde. Das bestätigte der Dresdner Polizeisprecher Thomas Geithner telefonisch auch SPIEGEL ONLINE. Die nächste Demonstration sei für den 5. Januar geplant.

Wörtlich sagte Bachmann zum Abschluss der Kundgebung: "Am kommenden Montag, dem 29.12., machen wir eine Pause des Weihnachtsfriedens, mit welcher wir uns speziell bei den fleißigen Einsatzkräften bedanken wollen, welche aufgrund der Linkschaoten, Gewalttäter und Ruhestörer auf den Gegendemos überhaupt erst notwendig werden."
Irgendwann kommt raus, dass Lutz Bachmann ein V-Mann ist, der finanzielle, organisatorische und möglicherweise auch ideologische Unterstützung von gewissen, staatlichen Stellen erhält, wie es sie so nur in Sachsen gibt .. Im Kampf gegen " Linkschaoten, Gewalttäter und Ruhestörer".
Interessanter Aspekt.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Peti
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Peti »

Vielleicht ist auch Ewald ein V-Mann.-Um den Kreuzgang aufzumischen. :D
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

Sarandanon hat geschrieben:Du meinst bestimmt den Korpsgeist, werter Torsten. Hat nämlich nichts mit gemeinschaftlichem Singen zu tun ;D .
:D Aber die singen doch auch? Vielleicht nicht vor Untersuchungsausschüssen, aber sonst.

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