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Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Montag 6. Dezember 2010, 14:43
von Torsten
Haiduk hat geschrieben:Davon kann bei dieser Liste der Terrorziele aber keine Rede sein.
Die ganze Welt wichtig für nationale Sicherheit der USA?
Ja, ich denke auch. Umso wichtiger ist es für die Sicherheit, in der Welt solidarisch, friedensstiftend und gerecht aufzutreten.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Montag 6. Dezember 2010, 20:43
von Christ86
Die Schweizerische PostFinance sperrt das Konto von Wikileaks, auf dem bisher die Spenden für die Organisation eingingen. Grund: kein Wohnsitz in der Schweiz, womit keine Geschäftsbeziehung zu PostFinance bestehen kann.
http://www.2min.ch/finance/news/story/ ... e-1874779

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Montag 6. Dezember 2010, 20:45
von cantus planus
Christ86 hat geschrieben:Die Schweizerische PostFinance sperrt das Konto von Wikileaks, auf dem bisher die Spenden für die Organisation eingingen. Grund: kein Wohnsitz in der Schweiz, womit keine Geschäftsbeziehung zu PostFinance bestehen kann.
http://www.2min.ch/finance/news/story/ ... e-1874779
Was ist denn das? Seit wann muss man in der Schweiz wohnen, um ein Schweizerisches Konto zu führen? Und wieso ist der Ein- und Abgang von Geld auf einem Konto keine Geschäftsbeziehung?

Das klingt mir eher so, als sei da von oben Druck gemacht worden, was bei der PostFinance mangels Banklizenz rechtlich sehr leicht sein dürfte. Sachlich begründbar halte ich diesen Schritt nicht.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Montag 6. Dezember 2010, 20:48
von Christ86
cantus planus hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Die Schweizerische PostFinance sperrt das Konto von Wikileaks, auf dem bisher die Spenden für die Organisation eingingen. Grund: kein Wohnsitz in der Schweiz, womit keine Geschäftsbeziehung zu PostFinance bestehen kann.
http://www.2min.ch/finance/news/story/ ... e-1874779
Was ist denn das? Seit wann muss man in der Schweiz wohnen, um ein Schweizerisches Konto zu führen? Und wieso ist der Ein- und Abgang von Geld auf einem Konto keine Geschäftsbeziehung?

Das klingt mir eher so, als sei da von oben Druck gemacht worden, was bei der PostFinance mangels Banklizenz rechtlich sehr leicht sein dürfte. Sachlich begründbar halte ich diesen Schritt nicht.
Um ein Konto bei PostFinance zu haben, muss man in der Schweiz einen Wohnsitz haben. Assange hat Genf als seinen Wohnsitz angegeben. Dies sei nach Überprüfung unwahr, weshalb das Konto gesperrt wurde.

Ein Bankkonto kannst du immer haben :breitgrins:

Ich denke, die USA haben bei der eidgenössischen Bundesregierung Druck gemacht, worauf diese dem Staatsbetrieb Post aufgetragen hat, das Konto zu schliessen.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Montag 6. Dezember 2010, 20:48
von cantus planus
OK. Wenn er ein Konto unter einer Adresse anmeldet, unter der er nicht wohnt, ist es etwas anderes.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Montag 6. Dezember 2010, 20:55
von Haiduk
cantus planus hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Die Schweizerische PostFinance sperrt das Konto von Wikileaks, auf dem bisher die Spenden für die Organisation eingingen. Grund: kein Wohnsitz in der Schweiz, womit keine Geschäftsbeziehung zu PostFinance bestehen kann.
http://www.2min.ch/finance/news/story/ ... e-1874779
Was ist denn das? Seit wann muss man in der Schweiz wohnen, um ein Schweizerisches Konto zu führen? Und wieso ist der Ein- und Abgang von Geld auf einem Konto keine Geschäftsbeziehung?

Das klingt mir eher so, als sei da von oben Druck gemacht worden, was bei der PostFinance mangels Banklizenz rechtlich sehr leicht sein dürfte. Sachlich begründbar halte ich diesen Schritt nicht.
Der Rechtsweg steht ihm offen. Nachdem er dort 31. Euro auf der hohen Kante liegen hat, wird er den wohl auch irgendwann beschreiten.

Wäre im übrigen vorstellbar, daß es irgendwelche internationalen gesetzlichen Regelungen gibt, wegen derer es ratsam für diese Bank war, sich das Konto des Herrn Assange genauer anzusehen.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Montag 6. Dezember 2010, 21:01
von cantus planus
Die Begründung oben ist schlicht Blödsinn. Eine andere Sache ist es, wenn Assange das Konto zur Finanzierung des - nach Mutmaßung der Bank - illegalen WikiLeaks quasi mißbräuchlich geführt hätte. Mißbräuchliche Kontennutzung ist ein Kündigungsgrund.

Aber kurioserweise behauptet die Bank das gerade nicht. :hae?: :achselzuck:

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Montag 6. Dezember 2010, 21:13
von Christ86
cantus planus hat geschrieben:Die Begründung oben ist schlicht Blödsinn. Eine andere Sache ist es, wenn Assange das Konto zur Finanzierung des - nach Mutmaßung der Bank - illegalen WikiLeaks quasi mißbräuchlich geführt hätte. Mißbräuchliche Kontennutzung ist ein Kündigungsgrund.

Aber kurioserweise behauptet die Bank das gerade nicht. :hae?: :achselzuck:
Es wäre ja auch eine Frechheit, wenn man auf ausländischen Druck das Konto geschlossen hätte. Wie ich lese, waren einige Zeitungen bereits vor dem Communiqué über die bevorstehende Sperrung informiert.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass man Assange gewarnt, den Grossteil der Kohle beiseite geschafft hat und nun öffentlich empört spielt wegen Irreführung mit falscher Adresse. Ein paar lumpige Franken müssen dann natürlich noch da sein, ansonsten man ja aufliegen würde. Der Rest wird sicher bei einer anderen Schweizer Bank lagern :breitgrins:

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Montag 6. Dezember 2010, 21:20
von Haiduk
Christ86 hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Die Begründung oben ist schlicht Blödsinn. Eine andere Sache ist es, wenn Assange das Konto zur Finanzierung des - nach Mutmaßung der Bank - illegalen WikiLeaks quasi mißbräuchlich geführt hätte. Mißbräuchliche Kontennutzung ist ein Kündigungsgrund.

Aber kurioserweise behauptet die Bank das gerade nicht. :hae?: :achselzuck:
Es wäre ja auch eine Frechheit, wenn man auf ausländischen Druck das Konto geschlossen hätte. Wie ich lese, waren einige Zeitungen bereits vor dem Communiqué über die bevorstehende Sperrung informiert.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass man Assange gewarnt, den Grossteil der Kohle beiseite geschafft hat und nun öffentlich empört spielt wegen Irreführung mit falscher Adresse. Ein paar lumpige Franken müssen dann natürlich noch da sein, ansonsten man ja aufliegen würde. Der Rest wird sicher bei einer anderen Schweizer Bank lagern :breitgrins:
Die Rechtsabteilungen von Unternehmen können manchmal ganz schön pingelig sein. Wenn man die nicht stoppt, können die eine ganze Firma lahm legen, weil sie natürlich überall irgendwelche Risiken sehen. Mehr als eine Berichterstattung über Assange braucht es nicht, damit diese ewigen Reichsbedenkenträger aktiv werden. Daß Assange ein Konto bei dieser Bank hat, war kein Geheimnis, weil es ja auf der Wikileaks-Seite steht bzw. stand ... halt nein ... die Bankverbindung wird dort immer noch angegeben:
PostFinance
SWISS POST
Account number: 91-765019-6
IBAN:CH55 0900 0000 9176 5019 6
BIC:POFICHBEXXX
Account name:Assange Julian Paul, Geneve
Address::Swiss Post
PostFinance
Engehaldenstrasse, 37
3030
Bern, Switzerland

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Montag 6. Dezember 2010, 21:45
von Haiduk
President Barack Obama should resign if it can be shown that he approved spying by US diplomatic figures on UN officials, the founder of WikiLeaks said in an interview published Sunday.

"The whole chain of command who was aware of this order, and approved it, must resign if the US is to be seen to be a credible nation that obeys the rule of law. The order is so serious it may well have been put to the president for approval," Julian Assange told Spanish daily El Pais.
Hier fordert Assagne den Rücktritt Obamas, wenn sich zeigen sollte, daß die Aufforderung zum Ausspionieren von UN-Beamten über dessen Schreibtisch gegangen ist. Das ist sie mit Sicherheit. Nur ist das kein Rücktrittsgrund für einen Präsidenten. Wer für die Vereinten Nationen arbeitet, der ist natürlich genauso Teil des internationalen politisch-diplomatischen Ringelpietz-Spiels, wie irgendeine Fürhungsfigur von irgendeinem Staat. Die Forderung Assagnes ist also entweder völlig weltfern oder aber der Beweis für seine Machtgier. Der meint er könne Staatsoberhäupter absetzen, nur weil er Webseiten programmieren kann. Eine Anmaßung! Außerdem argumentiert er dann noch so, als seien die Vereinten Nationen als Weltregierung anzusehen. Gott bewahre uns davor! :würg:

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Dienstag 7. Dezember 2010, 20:24
von Haiduk
Laut Wikileaks sind bisher erst 960 der 250.000 US-Depeschen veröffentlicht. Es werden zwar täglich neue ins Netz gestellt, aber die Sache scheint doch recht arbeitsintensiv zu sein. Heute wurden knapp 50 veröffentlicht. Wenn die in der Geschwindigkeit weiter arbeiten, dann dauert es 13 Jahre, bis alles online ist!

Glaubt irgendwer ernsthaft, daß wir nun 13 Jahre lang jeden Tag etwas weltbewegend Neues erfahren? :D :kugel: :freude:

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Dienstag 7. Dezember 2010, 21:36
von Christ86
Rache für die Sperrung des PostFinance-Kontos von Wikileaks: Hacker legen die Website von Postfinance (und damit den online Zahlungsverkehr) lahm und kündigen gleich das nächste Opfer an:
Hackergruppe meldet sich zu Wort
«Die Postfinance hat unfähige IT-Leute»

ZÜRICH - Die Hacker von «Anon» haben Postfinance lahmgelegt. Im Interview mit «Blick.ch» sprechen sie über die Unfähigkeit der IT-Leute – und ihr nächstes Opfer: Paypal.
Von Thomas Benkö | Aktualisiert um 18:17 | 7.12.21

http://www.blick.ch/news/schweiz/postfi ... ker-162213
Vergeltung für Wikileaks
Hacker attackieren Postfinance

BERN - Postfinance.ch ist die ganze Nacht nicht erreichbar. Dahinter stecken Hacker, die wegen Wikileaks zur «Vergeltung» aufgerufen haben.
Aktualisiert um 9:48 | 7.12.21
http://www.blick.ch/news/schweiz/diese- ... nce-16217

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Dienstag 7. Dezember 2010, 21:51
von Benedikt
Christ86 hat geschrieben:Rache für die Sperrung des PostFinance-Kontos von Wikileaks: Hacker legen die Website von Postfinance (und damit den online Zahlungsverkehr) lahm und kündigen gleich das nächste Opfer an:
Hackergruppe meldet sich zu Wort
«Die Postfinance hat unfähige IT-Leute»
Die Hackergruppe Anon...

Das ist ungefähr so wie die Terrorgruppe Al Qaeda...

:freude:

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Dienstag 7. Dezember 2010, 23:13
von Janet1983
Christ86 hat geschrieben:Die Schweizerische PostFinance sperrt das Konto von Wikileaks, auf dem bisher die Spenden für die Organisation eingingen. Grund: kein Wohnsitz in der Schweiz, womit keine Geschäftsbeziehung zu PostFinance bestehen kann.
http://www.2min.ch/finance/news/story/ ... e-1874779
Schweizer Bankkonten sind nicht an den Wohnsitzt gebunden, oder doch? Das ist doch sehr merkwuerdig... So lange der Betreffende nur Geld in die Schweiz bringt ist es kein Problem, aber wenn mit jener Person auch politische Verstrickungen verbunden sind, dann kneifen die Schweizer... sehr seltsam.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Dienstag 7. Dezember 2010, 23:18
von Christ86
Janet1983 hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Die Schweizerische PostFinance sperrt das Konto von Wikileaks, auf dem bisher die Spenden für die Organisation eingingen. Grund: kein Wohnsitz in der Schweiz, womit keine Geschäftsbeziehung zu PostFinance bestehen kann.
http://www.2min.ch/finance/news/story/ ... e-1874779
Schweizer Bankkonten sind nicht an den Wohnsitzt gebunden, oder doch? Das ist doch sehr merkwuerdig... So lange der Betreffende nur Geld in die Schweiz bringt ist es kein Problem, aber wenn mit jener Person auch politische Verstrickungen verbunden sind, dann kneifen die Schweizer... sehr seltsam.
:roll: PostFinance ist keine Bank, sondern ein in eidgenössischem Besitz stehender (=die Post) Finanzdienstleister.

Scheinbar wird für gewisse Kundenbeziehungen ein Schweizer Wohnsitz verlangt. Dies begründet sich auch daher, dass PostFinance verpflichtet ist, jedem in der Schweiz Wohnenden auf Verlangen zwecks Zahlungsverkehr ein Konto zu eröffnen und nur unter gewissen, eng umrissenen Gründen das Konto auflösen kann.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Mittwoch 8. Dezember 2010, 07:55
von Nietenolaf
Robert Ketelhohn hat geschrieben:http://www.wikileaks.nl ist inzwischen abgeschaltet.
:neinfreu: Außerdem habe ich vorhin u.a. folgendes gelesen:
To protect WikiLeaks, scores of individuals and organizations – including the office of Bolivia's leftist Vice President Alvaro Garcia Linera – have created websites that either partially or fully duplicated WikiLeaks' main site. WikiLeaks said more than 1,000 such "mirror" sites had gone up by evening. (Quelle)


Auch von dort:
US State Department on Wikileaks releases:

Collateral Murder Video.....­.yawn
Iraq War Logs......­big deal
Afghanista­n War Logs......­so what?
Diplomatic Cables....­..yeah, that smarts a little, but whatever

------> future Bank Leaks.....­.OMGWTF???­[Punkt]

Assange is a Rapist!
Assange is a Terrorist!
Assange is a Traitor!
Assange is a [insert crime du jour].

Arrest Assange!
Imprison Assange!
Torture Assange! (At Gitmo, of course - for the “insurance file” encryption key...othe­rwise gazillions will die!)
Assassinat­e Assange!
[insert righteous, patriotic punishment­] Assange!

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Mittwoch 8. Dezember 2010, 09:02
von Robert Ketelhohn
Nietenolaf hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:http://www.wikileaks.nl ist inzwischen abgeschaltet.
:neinfreu:
Hast recht, geht wieder.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Mittwoch 8. Dezember 2010, 17:05
von Torsten
US-Reaktion auf Assange-Festnahme

"Endlich ist die Verbrecherjagd beendet"

Sowohl republikanische als auch demokratische Politiker hoffen, dass Assange von Großbritannien an Schweden und von dort aus an die USA ausgeliefert wird. Schweden gilt aus US-Sicht als ausgesprochen loyaler Verbündeter.
Dass Schweden ein ausgesprochen loyaler Verbündeter der USA ist, das kann man wirklich sagen. Die haben sogar ihren Ministerpräsidenten erschossen, als der einen atomwaffenfreien Korridor in Europa forderte.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Donnerstag 9. Dezember 2010, 15:27
von Sempre
F. William Engdahl hat geschrieben: »WikiLeaks« – eine gefährliche Schwindeloperation der US-Regierung

Oberflächlich betrachtet könnte die Story den Stoff für das Drehbuch eines neuen Oliver-Stone-Thrillers abgeben, mit Johnny Depp in der Rolle des 39-jährigen australischen Hackers, der den US-Präsidenten der USA und das State Department zu Geiseln eines gewaltigen Cyber-»Lecks« macht, wenn der Präsident nicht nachgibt und Julian Assange und sein WikiLeaks in Ruhe lässt. Betrachtet man jedoch die bislang von internationalen Establishmentmedien wie der New York Times mit Bedacht ausgewählten Enthüllungen im Detail, dann wird eine ganz andere Absicht erkennbar. Und die stützt – natürlich rein zufällig – die geopolitischen Pläne der USA, vom Iran bis Nordkorea. Die WikiLeaks-Story ist eine groß angelegte gefährliche Schwindeloperation der US-Geheimdienste, und sie wird wahrscheinlich dazu benutzt werden, das Internet zu überwachen.

Es ist alles fast zu perfekt vorbereitet, um wahr zu sein: ... -weiter-

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Donnerstag 9. Dezember 2010, 15:33
von Benedikt
Sempre hat geschrieben:
F. William Engdahl hat geschrieben: »WikiLeaks« – eine gefährliche Schwindeloperation der US-Regierung

Oberflächlich betrachtet könnte die Story den Stoff für das Drehbuch eines neuen Oliver-Stone-Thrillers abgeben, mit Johnny Depp in der Rolle des 39-jährigen australischen Hackers, der den US-Präsidenten der USA und das State Department zu Geiseln eines gewaltigen Cyber-»Lecks« macht, wenn der Präsident nicht nachgibt und Julian Assange und sein WikiLeaks in Ruhe lässt. Betrachtet man jedoch die bislang von internationalen Establishmentmedien wie der New York Times mit Bedacht ausgewählten Enthüllungen im Detail, dann wird eine ganz andere Absicht erkennbar. Und die stützt – natürlich rein zufällig – die geopolitischen Pläne der USA, vom Iran bis Nordkorea. Die WikiLeaks-Story ist eine groß angelegte gefährliche Schwindeloperation der US-Geheimdienste, und sie wird wahrscheinlich dazu benutzt werden, das Internet zu überwachen.

Es ist alles fast zu perfekt vorbereitet, um wahr zu sein: ... -weiter-
Selten so einen Schwachsinn gelesen...

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Donnerstag 9. Dezember 2010, 15:45
von Torsten
Benedikt hat geschrieben:Selten so einen Schwachsinn gelesen...
Würde ich nicht sagen. Den Verdacht kann man hegen. Das sind Gedanken, mit denen ich auch schon gespielt habe. Aber letztlich muss man sich eingestehen, man weiss es nicht, ob es so oder so läuft. Was aber Fakt ist, ist, dass die Regierungen weltweit versuchen, das Internet zu zensieren. Auf Druck von Medienkonzernen wie Bertelsmann, denen der Austausch von Musik und Filmen ein Dorn im Auge der Profitmaximierung ist. Und auch was das Gemauschel in der nationalen und internationalen Politik betrifft, sollen die Menschen doch nur das erfahren, was in der "Tagesschau" mit Fanfaren verkündet wird.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Donnerstag 9. Dezember 2010, 15:49
von Sempre
Benedikt hat geschrieben:Selten so einen Schwachsinn gelesen...
Ich denke, das paßt schon zusammen. Könnte sein.

Gruß
Sempre

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Donnerstag 9. Dezember 2010, 16:12
von Benedikt
Man sollte sich vielleicht mal mit den Depeschen selbst befassen, anstatt auf dubiose uniformierten Nachrichtensites - da schließe ich den Spiegel ebenso ein wie den Kopp-Verlag - über diese Depeschen zurückzugreifen. Das ist ja problemlos möglich, trotz aller Anstrengungen des "Heimatschutzministeriums". Daher kann man die Verschwörungstheorie nur als Unsinn zurückweisen.

(Natürlich verfolgen der Spiegel, der Guardian, die NYT nicht uneigennützig journalistische Ziele, sondern monetäre und ideologische Ziele).

Mal an einem Beispiel festgemacht: Wie soll durch die Veröffentlichung von US-kritischen Interview-Mitschnitten des Friedensnobelpreisträger Solschenizyn die Hegemonie der USA befestigt werden:
As he had in a 2007 Der Spiegel interview, Solzhenitsyn positively contrasted the eight-year reign of Putin with those of Gorbachev and Yeltsin, which he said had “added to the damage done to the Russian state by seventy years of Communist rule.”
Solzhenitsyn repeated to the Ambassador his objection to independence for Kosovo. Why, he asked rhetorically, should the Serbs be held responsible for the sins of Milosevic? He was critical of plans to move Ukraine closer to NATO, although he didn’t belabor the point. The more significant moment, he thought, was the reaction of the United States after 9/11, when Putin attempted to extend a helping hand. He cooperated in paving the way for U.S. bases in Central Asia and joined other foreign leaders in extending Russia’s condolences to the American people. Solzhenitsyn hoped for a time when that spontaneous gesture by Putin would be fully reciprocated.
Quelle

Daher: Die Zeit wäre besser genutzt, mal in den Depeschen zu stöbern. Da liegen einige Schätze verborgen...

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Donnerstag 9. Dezember 2010, 17:19
von Nietenolaf
Sempre hat geschrieben:
Benedikt hat geschrieben:Selten so einen Schwachsinn gelesen...
Ich denke, das paßt schon zusammen. Könnte sein.
Hm, da haben die Kollegen im State Department sicher mal ein-zwei Wochenenden Überstunden gemacht und 250.000 Depeschen erdichtet. Im "Kreuzgang" gibt es zum jetzigen Zeitpunkt 395.678 Beiträge, und er ist seit 2004 (?) am Netz; mit all den Chaoten die es gibt und gab sind das immerhin 7 Jahre harte Arbeit. Aber vielleicht arbeiten welche von hier (Overkott?) nebenbei für die Amis und schreiben diplomatische Depeschen?

Der Versuch des Kopp-Verlags klingt so ähnlich wie die Argumentation gegen die berüchtigten Zion-Protokolle: sie sind gefälscht und deswegen indiskutabel. Keiner schaut auf die Inhalte (bzw. man darf halt nicht schauen) und zieht seine Schlüsse. Bevor Nazideutschland die UdSSR überfiel, "leakte" Richard Sorge den genauen Tag des Angriffs und wesentliche Stoßrichtungen an Stalin durch. Es wurde von letzterem auch als Fehlinformation und Provokation anderer Mächte abgetan. M.a.W., hier ist viel Spielerei im Gange.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Donnerstag 9. Dezember 2010, 18:16
von Sempre
Nietenolaf hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
Benedikt hat geschrieben:Selten so einen Schwachsinn gelesen...
Ich denke, das paßt schon zusammen. Könnte sein.
Hm, da haben die Kollegen im State Department sicher mal ein-zwei Wochenenden Überstunden gemacht und 250.000 Depeschen erdichtet. Im "Kreuzgang" gibt es zum jetzigen Zeitpunkt 395.678 Beiträge, und er ist seit 2004 (?) am Netz; mit all den Chaoten die es gibt und gab sind das immerhin 7 Jahre harte Arbeit. Aber vielleicht arbeiten welche von hier (Overkott?) nebenbei für die Amis und schreiben diplomatische Depeschen?
1.) Es sind gar keine 250.000 Depeschen online, sondern um die 1000, wie Haiduk weiter oben berichtet hat. Die bisher bekannten Depeschen sind nicht besonders explosiv.
2.) Niemand behauptet, dass die Depeschen keine echten Depeschen der Amis seien.
3.) Es geht lediglich um die Frage, welchem Herrn derjenige dient, der die Depeschen Wikileaks zugespielt hat. (Evtl. auch um die Frage, welchem Herrn Herr Assange dient, das ist aber eigentlich eher egal.)

Gruß
Sempre

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Donnerstag 9. Dezember 2010, 18:30
von Albert
Nietenolaf hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
Benedikt hat geschrieben:Selten so einen Schwachsinn gelesen...
Ich denke, das paßt schon zusammen. Könnte sein.
Hm, da haben die Kollegen im State Department sicher mal ein-zwei Wochenenden Überstunden gemacht und 250.000 Depeschen erdichtet. Im "Kreuzgang" gibt es zum jetzigen Zeitpunkt 395.678 Beiträge, und er ist seit 2004 (?) am Netz; mit all den Chaoten die es gibt und gab sind das immerhin 7 Jahre harte Arbeit. Aber vielleicht arbeiten welche von hier (Overkott?) nebenbei für die Amis und schreiben diplomatische Depeschen?
(...)
Nö, Overkott schreibt von und für Bonaventura, ...ehrlich. :breitgrins:

Grüße,
Albert

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Donnerstag 9. Dezember 2010, 18:38
von Haiduk
Sempre hat geschrieben:
Nietenolaf hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
Benedikt hat geschrieben:Selten so einen Schwachsinn gelesen...
Ich denke, das paßt schon zusammen. Könnte sein.
Hm, da haben die Kollegen im State Department sicher mal ein-zwei Wochenenden Überstunden gemacht und 250.000 Depeschen erdichtet. Im "Kreuzgang" gibt es zum jetzigen Zeitpunkt 395.678 Beiträge, und er ist seit 2004 (?) am Netz; mit all den Chaoten die es gibt und gab sind das immerhin 7 Jahre harte Arbeit. Aber vielleicht arbeiten welche von hier (Overkott?) nebenbei für die Amis und schreiben diplomatische Depeschen?
1.) Es sind gar keine 250.000 Depeschen online, sondern um die 1000, wie Haiduk weiter oben berichtet hat. Die bisher bekannten Depeschen sind nicht besonders explosiv.
2.) Niemand behauptet, dass die Depeschen keine echten Depeschen der Amis seien.
3.) Es geht lediglich um die Frage, welchem Herrn derjenige dient, der die Depeschen Wikileaks zugespielt hat. (Evtl. auch um die Frage, welchem Herrn Herr Assange dient, das ist aber eigentlich eher egal.)
Zu 1: Mittlerweile sind es 1203. Mehr als 50 bis 100 kriegen sie pro Tag, wie gesagt, nicht veröffentlicht.
Zu 3: Bei diesem Bradley Manning scheint es sich schlicht um einen schwulen Wichtigtuer gehandelt zu haben. Bei den Wikileaks-Leuten ist klar, daß sie sich als Revolutionäre verstehen. Sie dienen also dem Antichristen.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Donnerstag 9. Dezember 2010, 19:42
von Haiduk
Julian Assanges EgoLeaks: Wikileaks ist das journalistische Equivalent zum "Piss Christ" in der Kunstwelt — einem Produkt des zynischen postmodernen Westens

David Hansson wirft Assange Feigheit vor, weil er "im europäischen Nordwesten unter der Wohlstandselite" den Dandy spielt, statt sich dort aufzuhalten, wo es vielleicht wirklich zu wenig Pressefreiheit gibt.

Selbst das greift aber zu kurz. Assange und Wikileaks können immer nur dort erfolgreich sein, wo Medienunternehmen ihnen die durchgesickerten Dokumente abnehmen/abkaufen. Wenn es — um ein Beispiel zu nennen — in Pakistan Zeitungen gäbe, die Enthüllungsgeschichten über den dortigen Geheimdienst bringen, dann könnte wikileaks.pk hier durchaus eine wichtige Rolle spielen. In Pakistan wird Enthüllungsjournaismus aber wohl eher von Themen wie der Einflussnahe der USA und Indiens auf die pakistanische Politik handeln.

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Freitag 10. Dezember 2010, 15:19
von Benedikt

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Freitag 10. Dezember 2010, 15:38
von Torsten
Benedikt hat geschrieben:Assange in Einzelhaft
Klar, damit ihm keiner was steckt! (grenzwertiges Witzlein)

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Freitag 10. Dezember 2010, 16:00
von Mirjanin
Manche unterliegen dem Denkfehler, dass die Politiker die Politik machen. Klar machen sie das, in einem gewissen Umfang. Aber gerade in den USA kann nicht jeder so einfach Präsident werden - da braucht es eine erhebliche Kapitaldecke im Hintergrund. Das Geld kommt von den Banken und der Industrie. Jeder amerikanische Präsident der Neuzeit war eng mit der Industrie verflochten. Besonders krass war dies z. B. bei der Familie Bush, die höchstpersönlich durch die Kriege im Irak und in Afghanistan Gewinne eingefahren hat. Dabei ist das natürlich kein Einzelfall. Ich sage nur Gazprom! Auch sein übergewichtiger Vorgänger wurde nicht ohne Grund der "Bimbeskanzler" genannt.

Schaut einfach mal bei Wikipedia rein, und gebt wahllos Namen von Politikern aller Zeiten, Parteien und Länder ein, und lest euch die Biografien durch, mit welchen Firmen sie wie verflochten waren und sind. Zum Wohle des Volkes? Dass ich nicht lache! Zum Wohle der eigenen Tasche, gut gehen muss es ja nur bis zur nächsten Wahl, danach hat man seine Schäfchen im Trockenen. Demokratie ist sooo simpel. In den USA ist halt alles eine Nummer größer. Das einzige, was noch schlimmer ist, als ein korrupter und gewissenloser Politiker, ist ein Fanatiker. Da fallen jedem spontan ein paar Namen ein...

Und um jetzt wieder die Kurve zu kriegen: Wenn Wikileaks diese Schweinereien im Hintergrund beweisbar aufdecken kann, dann ist das ein wirklicher Gewinn. Dann könnte nur noch jemand mit einem Gewissen (!) an die Macht kommen. Solange aber nur so Enthüllungen wie "XY ist eine hohle Fritte" von der Presse veröffentlicht werden und die wahren Erkenntnisse klein gehalten werden, ist damit keinem geholfen. Aber auch die Presse ist ja von den Geldern der gleichen Industrie und Banken abhängig. Das Internet ist ein Segen!

Re: Wikileaks - und andere Geheimnisse

Verfasst: Samstag 11. Dezember 2010, 19:20
von asderrix