Torsten hat geschrieben:
Und wie sieht es in Griechenland aus? Die Reichen zahlen überhaupt keine Steuern, und dass Aktionäre, Anleihegläubiger und andere Eigentümer (griechischer) Bankschulden an das Geld des europäischen Steuerzahlers kommen, um keine Verluste zu erleiden, werden in Griechenland "Strukturreformen" forciert, die das Land ins Elend stürzen. Sehr wahrscheinlich, um mit dieser Leidens"bereitschaft" die Illusion von Vertrauen aufzubauen, dass Griechenland seine Schulden irgendwann wieder zurückzahlen wird können. Dann aber nicht mehr an die, die das Geld ursprünglich verliehen haben, weil sie - scheinbar korrekterweise - davon ausgegangen sind, damit niemals ein Risiko einzugehen und wirklich schmerzhafte Verluste zu erleiden, sondern an jene, die von der Finanzmafia genauso in Geiselhaft genommen sind. Und denen von Bild und Co. ein Feindbild vorgehalten wird, an das sie sich zu halten haben.
Dir ist schon bekannt, daß die Privatgläubiger (= Kleinanleger, Banken, Staatsfonds, "Finanzmafia") im Frühjahr 2012 zu einem "freiwilligen" Schuldenschnitt genötigt(!) wurden und Verluste von 60 bis 70% auf ihre Anlagen erlitten haben, oder
Und die Illusion, daß GR seine Schulden zurückzahlt, wird doch nur von der Politik dem Bürger glaubhaft gemacht, weil sonst überhaupt keine "Darlehns"- Zahlungen nach GR erfolgen dürften. Wer von den Bürgern glaubt denn, daß GR seine Schulden zurückzahlen wird? Vielleicht Herr Schäuble, obwohl der es besser wissen müßte. Kein privater Anleger wird heute noch dem gr. Staat Geld leihen. Die Anleihen (=Forderungen) liegen in hohem Umfang bei der EZB, die an dem Schuldenschnitt nicht beteiligt war.
Wenn GR kein Geschenke von den Euro-Ländern bekommen würde, könnte es seine Staatsausgaben nicht mehr finanzieren. Ob es dann die Sozialausgaben oder Gehälter kürzt oder die Steuern beitreibt ist eine gr. Entscheidung. Auch GR hat kein Recht auf dauernde Kreditaufnahme und muß seine Ausgaben (von mir aus ohne Zinsen und Kreditrückzahlung) den eigenen Einnahmen anpassen. Aber die Einnahmen reichen noch nicht einmal, um alle Ausgaben zu finanzieren.
Im übrigen, warum sollen die Griechen nicht ähnliche Sparprogramme wie Lettland, Slowakei ua durchführen? Warum sollen die ärmeren Slowaken für die reicheren Griechen (bezogen auf das Pro-Kopf-Einkommen) zahlen?